Iokath: Wenn sich der Hass entladen kann

Sith hassende Sith

Die Wahl von Iokath ist etwas, das zu vielen neuen Charakter-Ideen inspirieren kann. Aber es kann auch so kommen, dass man mit etablierten Charakteren neue Wege gehen könnte.

Eine der Ideen die ich verfolge ist der Verrat eines Sith am Sith-Imperium. Da fällt nun vielleicht der Vergleich zum Sith-Zerstörer Darth Bane, doch ich bin mir nicht so sicher, ob eine Parteinahme für die Republik von den Autoren nicht gleichzeitig als Entscheidung für die helle Seite gedeutet wird. Im schlimmsten Fall wird man für seine Entscheidung künftig mit einigen hellen Gefährtinnen und Gefährten belohnt, die dann das dunkle Gemüt des Überläufers stört. Im besten Fall gibt es ja auch Gefährten wie Zenith, die selbst sehr dunkle Facetten angenommen haben und denen man sich als Wolfs im Schafspelz als Seelenverwandter präsentieren kann.

Acina vom Thron zu stoßen und das Imperium zu erobern, während man Rückendeckung von der Republik erhält... dieses Szenario klingt ja verlockend. Und ein derart erobertes Imperium könnte dann entweder Krieg gegen die Republik führen oder einen bequemen Friedensvertrag schließen. Jedenfalls könnte man sich vom Senat seine Eroberungen absegnen lassen und sogar zum flächenmäßig größten Mitglied der Republik werden. Man merkt vielleicht schon, ich beschäftige mich gerne aus der Sicht eines politisch cleveren Sith mit der Frage, wer mir als Verbündeter nützlicher ist. Das Sith-Imperium wird ja von einer Sith regiert, die nur dank der Abwesenheit des Inquisitors aka Lord Kallig ihren Thronanspruch durchsetzen konnte.

Sith-Bürgerkriege hatten bisher immer den Nachteil, dass die Republik von ihnen profitieren konnte. So scheiterte die Eroberung Ilums und so versagte man auf Corellia. Doch neben machtpolitischen Kalkül sehe ich noch einen anderen Grund dem Ewigen Krieg auf Seiten der Republik beizutreten.


Die Rache eines Sklaven

Wer weiß, welche Demütigungen, Bestrafungen oder Qualen der Sith-Inquisitor durchlaufen musste, ehe er in der Sith-Akademie aufgenommen wurde. Inquisitoren können schwer traumatisierte Figuren sein, die es als Sith dann auch nie leicht hatten. Immer noch war man der Sklave, der Abschaum, der Unwürdige oder der Alien. Sogar den Thron bestieg am Ende eine von reinblütigen Sith abstammende menschliche Frau. Malgus Rebellion wurde niedergeschlagen und die Erzkonservativen jubelten. Darth Marrs Reformen wurden verlangsamt, blockiert und verwässert. In manchen Kreisen legte man den Hass auf Aliens und Sklaven nie ab. Daran wird auch Darth Acina nichts geändert haben.

Als Sith war man wiederum ständiger Todesgefahr ausgesetzt. Zunächst durch konkurrierende Akolythen, sadistische Aufseher und ein mörderisches Trainingsregiment. Später durch Darth Zash und ihre Gegner. Ehe man zum Ziel einer persönlichen Feindschaft Darth Thanatons wurde, einem anderen Ex-Sklaven, der allerdings im Stil manch Neubekehrter umso härter gegen Emporkömmlinge durchgreifen wollte.

Der Inquisitor hat das Imperium von seiner dunkelsten Seite erlebt und musste Macht gewinnen, um zu überleben. Der Machtkampf war für den Inquisitor der Überlebenskampf und er kumulierte in der Aufnahme in den Dunklen Rat. Erst an der Spitze der Pyramide durfte man sich eine Weile sicher fühlen, bis neue und noch mächtigere Feinde auftauchten. Verrat von Untergebenen hätte aber auch dazu gehört. Sich eine Auszeit von diesem ständigen Konflikt zu suchen wäre wohl nur zu verständlich.

Im Besitz der Ewigen Flotte und zahlloser Verbündeter steht man nun vor der Wahl, kämpft man weiterhin für jene, die einem immer nach dem Leben getrachtet haben und die einem vielleicht unausgesprochenes Leid zugefügt haben oder sagt man sich der Feind seines Feindes sei ein Freund.

Darth Imperius neues Imperium

Valkorions Imperium ist für interessierte Alleinherrscher sehr attraktiv, weil es über keinen oder nur einen sehr schwachen Adel verfügt. Konkurrenz muss man auf dem Ewigen Thron jedenfalls kaum erwarten, abgesehen von einigen anarchistischen Rebellen. Sich Zakuul als Befreier und Erlöser zu präsentieren, zugleich aber den Thron zu besteigen und den Patrioten die Hand zu reichen erscheint mir als intelligenter Weg zur Macht. Sind Arcann und Senya noch am Leben, dann lässt sich der Thronanspruch wohl sogar noch untermauern und die "Adoption" durch Valkorion wäre ein brauchbarer Mythos.

Die aus dem 5.2 Datamining bekannte Option als Kaiser Aufständische auf Zakuul quasi zu begnadigen erinnert mich an das Ende der Inquisitor-Story, in der man nach getaner Arbeit die gebundenen Machtgeister befreien kann. Der gemäßigte oder sogar helle Inqui kann oftmals betonen, wie er für ein rationaleres Imperium steht und sich Frieden wünschen würde. In 5.0 und 5.2 kann man auf diese Worte nun Taten folgen lassen. Und heißt es nicht sogar im Sith-Kodex "durch den Sieg bersten meine Ketten, die Macht wird mich befreien"? Diese Zeilen kann man als ausgebildeter Sith nun in die Tat umsetzen, entweder indem man die gesamte Galaxis befreit oder nach der Thronbesteigung versucht als guter Kaiser zu herrschen.

In meinem Fall ist das obige Herrschaftsprogramm ein Konzept für meinen hellen Attentäter, einem ehemaligen Main. Als ich den Inquisitor zum ersten Mal spielte hegte ich den Hintergedanken, ob mein Inqui nicht versucht sein könnte aus dem Imperium abzuhauen, unterzutauchen und sich ein neues Leben aufzubauen. Wofür um die Macht kämpfen, wenn man doch nur rein zufällig im Imperium geboren oder von diesem versklavt wurde. Auf der anderen Seite der Staatsgrenze wäre mein Attentäter wohl ein Jedi-Schatten geworden, doch die Sith bildeten ihn zum Attentäter aus. Das hatte den Vorteil, dass er oftmals eben auch eingesetzt wurde Sith zu töten. Seine rohen Emotionen zu nutzen erlaubt ihm den Zugang zur dunklen Seite, aber auch nur, weil diese die einzigen Machttechniken sind, die er je gelernt hat.

Wie dunkel ist der durchschnittliche Sith? Im Darth Malgus-Roman Betrogen stellt sich Jedi-Ritterin Aryn Leneer genau diese Frage, als sie zwei jungen Sith gegenübersitzt. Beide wuchsen als Imperiale auf und hatten nie etwas anderes erlebt. Leneer selbst rechnete damit unter den gleichen Umständen auch zur Sith geworden zu sein, schlichtweg weil es keine Alternative gab. Mit bewussten Entscheidungen für die dunkle Seite hatte die Sith-Ausbildung aus ihrer Sicht nichts zu tun. Genauso lässt sich Timothy Zahns Das letzte Kommando hervorkramen, denn dort lernt Mara Jade als ehemalige Agentin Imperator Palpatines Machttechniken vom anerkannten Jedi-Ritter Luke Skywalker. Jade hatte zuvor ähnliche Techniken gelernt, die allerdings auf die dunkle Seite zurückgriffen. In den Legends wurde die Trennung zwischen heller und dunkler Seite nie so scharf gezogen, da gab es auch Jedi die Machtblitze einsetzen durften.

Ein heller Sith lässt sich vielleicht auch als Inkarnation von Luke Skywalkers neuen Jedi aus den Legends sehen. Darunter gab es neben ehemaligen dunklen Jedi wie Kam Solusar, dem Sith-Schüler Kyp Durron oder der Hand des Imperators Mara Jade, auch Gestalten wie die Barabel-Jedi-Meisterin Saba Sebatyne (eine reptilienartige und raubtierhafte Spezies) oder den einzig wahren Kyle Katarn. Katarn kombinierte Techniken der hellen und der dunklen Seite, wohl auch weil er einst im Tal der Jedi unter den Geistern der in der Schlacht von Ruusan gefallenen Jedi-Generäle studiert hatte. Kyle lässt sich also als Erbe von Jedi-Generälen wie Lord Hoth deuten, die dort erlebten, wie helle und dunkle Seite im Verlauf des Konflikts allmählich ineinander zu fließen begannen.

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xellmann, Montag, 27. März 2017, 14:44

sanne1968, Montag, 27. März 2017, 14:59
Warum sollte ein Sith, egal ob Krieger oder Inquisitor zur Republik überlaufen? Ok, der Anfang beim Inqui ist etwas holprig aber immerhin sitzt er am Ende ja wirklich im Rat der Sith. Selbst der Krieger hat, meiner Ansicht nach, nicht wirklich einen Grund sich gegen das Imperium zu stellen selbst wenn man Anspruch auf dem Thron erheben möchte. Sanne, eine 100% Imperiale, will den Thron von Acina, weiß aber ganz genau das es im Augenblick ehr kontraproduktiv wäre gezielt darauf hin zu arbeiten. Sie hat mir der Allianz nun eine Machbasis auf der man oder besser frau aufbauen kann und sich für Acina zu entscheiden ist eigentlich nur logisch. Acina war es die ihr auf Voss den Arsch rettete.

Und grade nach dem engeren Kontakten zu Marr sollte eigentlich selbst bei den gemäßigteren Sith sowas wie Hoffnung für das Imperium auf kommen. Sanne wird jedenfalls, falls sie die Chance erhält, im Gedenken an Marr seine Ideale und Vorstellungen veruchen umzusetzten. Nur gemeinsam ist man stark und nur so kann man über die Galaxis herrschen. Sie wird versuchen die Einigerin zu sein, den eigentlich haben ja alle ein Ziel, die Vernichtung der Republik! Und so ganz ist das auch noch nicht weg vom Tisch ... selbst ein Theron schafft es nicht ganz diesen Wunsch aus Sannes Herz zu verbannen. Immerhin hat auch er der Republik den Rücken zugekehrt. Und die Aktion von Saresh ....nun, die sagt doch wohl alles, oder?

xellmann, Montag, 27. März 2017, 15:05
das seh ich wie Sanne.
Ich sehe auch für keinen Sith einen Grund das Imperium zu verlassen. Entweder es sind Reformer die das Imperium umgestalten wollen oder sie haben sich damit arrangiert.

Andere Klassen wie Agent oder Kopfgeldjäger durchaus aber Sith ?
wüsste nicht wieso. Vielleicht wenn er wirklich hardcore HELL ist und eigentlich ein verkappter Jedi vielleicht.

pfannenstiel, Montag, 27. März 2017, 15:27
Wir wissen trotz Acinas Auftritten in 5.0 und 5.2 eigentlich sehr wenig über das Imperium. Acina setzte sich durch, weil sie beim Kampf gegen Arcann anderen den Vortritt ließ. Das demonstriert schon einmal eine beachtliche Verschlagenheit und von so jemanden würde ich erwarten, dass sie zwar immer nett und freundlich ist, mich aber trotzdem bei der nächstbesten Gelegenheit ins Messer laufen lässt.

Wie schon früher mal erwähnt bin ich zweierlei Meinung über Acina. Einerseits könnte sie die gemäßigte Herrscherin sein, die man sich nach Baras, Malgus und Marr wünscht. Andererseits wurde sie ursprünglich von der Hand des Imperators auserwählt, was bei mir nachwievor die Alarmglocken schrillen lässt.

Acinas Abkehr von Sith-Magie ist verständlich, da sie Wissenschaftsministerin war. Aber damit ist sie das genaue Gegenteil eines Lord Kallig, der seine gesamte Karriere auf Machttechniken aufgebaut hat. Als Wissenschaftsministerin dürfte sie auch am ehesten auf die Idee gekommen sein, uns die Flotte unter dem Arsch wegzuklauen. Ich betrachte sie jedenfalls als höchst unsichere Verbündete. Dafür ist man bei der Republik nur mit Politikern und einem zur Blockade fähigen Senat geschlagen.

sanne1968, Montag, 27. März 2017, 15:39
@Pfanne

da geb ich dir durchaus Recht, zumal ich ja das Datamining kenne und sie nun ja auch Malavai gezielt als Waffe einstetzt. Sie ist gerissen und durchaus gefährlich aber grade deswegen werde ich versuchen ihr nahe zu sein. Aber da ich ja mein Main als ebend so verschlagen und gerissen betrachte, was überrings zu einem amüsanten Gespräch zwischen ihr und Acina in Kapitel 2 Kotet führte, hat sie es mit einer ebenbürtigen Gegnerin zu tun. Soll sie es nur wagen sich gegen mich zu stellen ...da wo die ewige Flote herkam ist noch mehr ...viel mehr und danke SCORPIO werde ich wohl darüber verfügen können :-D *größenwahnnmodus an*

xeson, Montag, 27. März 2017, 15:22
Also mein Main ist ja mein Inqui, der tatsächlich auch mein erster Char war.

Um seine Geschichte gut mit der späteren zu verknüpfen und um den Bogen zum Auftakt der MainStory des Inquisitors zu schlagen, habe ich mir damals als Hintergrundgeschichte die Abstammung von einem alderaanischen Adelsgeschlecht zurechtgelegt. Er war Sohn eines zu Organa loyalen Adelshauses und wurde bei Malgus Invasion trotz Sieg der Republik mit dem Tod seiner Familie, der Vernichtung seines Palastes und der Gefangennahme durch das Imperium konfrontiert.
Als Sklave bemerkte man sein Machtpotenzial, als er einen Nahrungsdieb nur durch seinen Willen zum Selbstmord bringen konnte.
Die Zeit als Sklave und die traumatischen Erinnerungen an die Gewalt gegen seine Familie haben Ihn so gezeichnet, dass er später als aufsteigender Sith jede Form der Dominanz über seine Gegner auskosten konnte und so wurde er auch zu dem dunkelsten Hardliner den ich bisher gespielt habe. Sein Anspruch auf den Baron Titel und sein ewiger Wunsch, nach einem Stronghold auf Alderaan (jetzt muss erstmal Zakuul genügen) sind zwei Anzeichen dafür, wie gerne er eigentlich zurück zu einem Leben möchte, bevor das Imperium ihm alles nahm und er selbst zu einer Marionette wurde (Zash, Thanaton). Die Loyalität zum Imperium ist für Ihn mehr Mittel zum Zweck. Vor dem Angriff des Ewigen Imperiums war er so verbissen darauf, seine Macht innerhalb des Imperiums weiter auszubauen und seine Machtbasis aus der Mainstory weiter zu stärken. Seine Arbeit als Nachfolger Thanatons verschaffte ihm auch eine gewisse Unabhängigkeit von der Administration auf Ziost und Dromund Kaas. Er versuchte sich also bestmöglich von imperialen Gebieten und ihrem Stolz fernzuhalten.
Er hat perfider Weise sogar Sympathien für Valkorion entwickelt. Denn auch er sagte in Kapitel 2, dass das Imperium es nicht wert ist gerettet zu werden. Genau die Meinung von Xeson!
Sein dunkles Gemüt stammt von seiner traumatischen Vergangenheit und von seiner enttäuschten Naivität. Er vertraute Zash, wurde verraten, er vertraute Thanaton, wurde verraten!
Irgendwann hat er sich dann davon erholt und erkannt, dass Vertrauen den Tod bedeutet. Ab da an vertraute er weder dem Sith aus den Geschmiedeten Bündnissen, noch Lana (deshalb auch bewusst keine Beziehung) oder anderen in der Allianz. Vertrauen ist nicht direkt mit Isolation gleichzusetzen, aber er würde niemals den Erfolg an eine Mission an andere binden. Die einzigen, die sich sein Vertrauen erarbeitet haben sind Senya und Arcann. Durch Senya und ihre Aufopferung und ihrem Verrat an der eigenen Familie zeigte sie wahre Loyalität und Arcann und sie haben nicht nur die Gravestone gerettet, sondern auch Vaylin aufgehalten (Kapitel 6 KOTET) und mich in meinen Träumen in Kapitel 9 mit dem Leben beschützt. Außerdem legitimieren sie meinen Thronanspruch (wie oben von Pfannenstiel erwähnt)

Jetzt hat mein Inqui nur noch eine Ambition, Widersacher ausschalten, und den Krieg zwischen Imperium und Republik beenden. Seine beiden Mitregierenden sind die Brüder Kregor (Sith) und Kalanesh (Jedi) und haben sich in ihrem grauen Handeln wieder vereinigt und stehen sinnbildlich für den Mittelweg der Allianz. Deshalb will die Allianz keiner Seite Gehorsam leisten oder ihr nur Loyalität schwören, die Ewige Allianz will sich über alle erheben! Sie will die Republik (trotz republikanischer Hilfe starben seine Eltern auf Alderaan, er gab Satele die Schuld dafür) und das Imperium (Traumatisierung und Verrat, Wegfallen der Vertrauensperson Marr) brennen sehen. Alle die klug waren, so Xeson und die Allianzführung, wandten sich von den Konfliktparteien ab und schworen der Allianz die Treue. Ab jetzt zählt nur noch die Manifestierung der Macht jenseits der Fraktionsschranken und die Stabilisierung Zakuuls als Machtbasis der Ewigen Allianz. So ne Superwaffe a la Todesstern auf Iokath wäre auch ganz nett. Wenn Bündnisse, dann nur aus strategischen Gründen, nie wieder aus Loyalität!
Strategie überlässt Xeson aber lieber Kregor!