Beförderung
Fallen Empire hat das Narrativ von SWTOR gründlich geändert. Aber man hat mit der unglücklichen "You are the Outlander"-Kampagne einiges ruiniert, sodass meiner Meinung nach ein Rebranding in Season 2 notwendig wäre. Wir sind nicht länger irgendwelche kleinen Rädchen in der galaktischen Politik, wir sind die Allianzkommandanten, die Generäle der Rebellion gegen Zakuul, die Herrscher von Odessen und möglicherweise, die nächsten Imperatoren von Zakuul.

Rangmäßig stellt Fallen Empire eine Beförderung für jede Klasse dar, die wie in der Trooper-Klassenstory auch Beförderungen für alle Ex-Gefährten zur Folge hatte. Jorgan ist nun der Kommandeur von Havoc Squad. Der Trooper wurde zuletzt zum Colonel befördert und hätte mehr als ein einziges Squad kommandieren müssen, doch nun ist er General und kommandiert eine Armee.

Von 5 Gefährten zu 20+

Diese Wandlung verdeutlicht wie stark sich die Rolle des Spielers verändert hat. Darth Marr bringt diese Evolution in Kapitel XII auf den Punkt, wenn er fast jeder Klasse erklärt, sie hätte nun mehr Verantwortung zu tragen, als für eine einzige Crew. Und von einer solchen Evolution gibt es keinen Weg mehr zurück. Man spielt nun in einer höheren Liga.


Staatschefs

Selbst für die ranghöchste Klasse, den Inquisitor, war Fallen Empire ein Aufstieg. Man verlor zwar Truppen und Anhänger, doch nun ist man Alleinherrscher. Man wurde vom Minister (der laut Marr in XII nur eine Facette des Dunklen Rats war) zum Präsidenten oder sogar Imperator. Kopfgeldjäger, Schmuggler, Jedi-Ritter, Soldaten und Sith-Krieger können sogar noch auf einen weit größeren Machtsprung zurückblicken. Und Jedi-Botschafter wurden vom einfachen Mitglied des Jedi-Rats zu jemandem mit wirklicher Macht, sogar mehr als die Jedi-Großmeisterin je hatte. Man ist de facto der neue Revan und der hatte kein Problem damit seine Allianz in die Grundlage seines späteren Imperiums zu verwandeln.

Von solchen Aufstiegen gibt es keinen Weg zurück. Es wäre einmalig in der Geschichte von BioWare Games, dass man degradiert werden würde. Im Gegenteil, Fallen Empire bringt uns auf einen Level mit Shepard oder dem Inquisitor aus Dragon Age. Man steht nun über all jenen die einem früher Befehle erteilt haben. Man ist nicht länger einem Oberkommando unterstellt, man gibt diesem selbst seine Befehle. Sich von diesem Narrativ abzuwenden wäre ein Immersionskiller, etwas das BioWare einen gewaltigen Shitstorm einbringen würde. Shepard und der Inquisitor waren zuletzt Helden mit ihrer eigenen Autorität, Anführer und keine Soldaten. Die Allianz wird bleiben, aber sie könnte sich wandeln.

Es ist kein Wunder, wenn manch einer schon darauf spekuliert den Ewigen Thron zu besteigen. Man spielt nun in der gleichen Liga wie Saresh, Acina, Arcann und Valkorion. Man wird in Kapitel XII sogar mehrfach darauf angesprochen, dass man den Ewigen Thron besteigen sollte. Selbst wenn diese Tat nur symbolisch ist, Valkorion erwähnt immerhin die unter einem Banner geeinte Galaxis als Inbegriff der Macht des Ewigen Throns, man könnte für kurze Zeit zum Kriegshäuptling der Galaxis aufsteigen. Star Wars hat mehr Krieg als Frieden zu tun, wie der Titel ja schon verrät. Man wird nie im Frieden regieren und im Krieg kann man sehr viel verlieren.

Spielen wir einmal das hypothetische Szenario durch. Der Spieler würde "Imperator". Man hätte wieder den gleichen Titel für alle Klassen, ein großes Plus. Man wäre in der Tradition römischer Imperatoren aber auch der oberste Kriegsherr seines "Imperiums". Man wäre mehr an der Front als auf seinem Thron. Und wer ist das Volk dieses Imperators? Auf Zakuul könnte einem ein Bürgerkrieg drohen, wenn man als Fremdling den Thron besteigt. Schon im alten Rom war es unvorstellbar, dass ein Nicht-Römer Imperator werden könnte. Die Herrschaft eines Fremdlings als Ewiger Imperator wäre nicht uneingeschränkt.

Aber um überhaupt einmal an die Macht zu gelangen, wie Kapitel XII ebenfalls verrät, müsste man über die Leichen Arcanns, Vaylins und vieler anderer gehen. Season 1 bringt uns dem Thron näher, doch Season 2 wird mit neuen Herausforderungen und Hindernissen auf uns warten. Valkorions Erbfolgekrieg ließe sich frühestens in Season 3 beenden und nach den Enthüllungen hinsichtlich GEMINI und SCORPIO wird es fraglich wie sicher diese Herrschaft wäre. Ohne Skynets Droidenarmee ist Zakuul extrem schwach und innerlich zerrissen. Die Ritter von Zakuul, die letzten Erben, die Herlade von Zildrog, sie alle stellen mögliche Probleme für einen künftigen Ewigen Imperator dar. Dazu kommt noch ein völlig von Droiden abhängiges Volk. Ohne diese Droiden würden die Leute völlig ziellos rebellieren. Zakuul würde untergehen und der Ewige Thron geriete ins Wackeln. Besser man denkt nicht zuviel darüber nach, der Krieg wird ja noch einige Jahre bzw. Seasons dauern.

Kurzum, im Tausch für acht Klassenstorys erhalten wir an die Klassen angepasste Gefährtenstorys, die teilweise auch weitererzählen was aus den Plots der Klassenstorys wurde (wie in Jorgans Fall). Dafür erhielten wir aber eine saftige Beförderung, dutzende neue Gefährten und wer weiß... vielleicht werden wir irgendwann den Titel Imperator für uns beanspruchen können. Ich persönlich konzentriere mich lieber auf das was man durch Fallen Empire gewonnen hat. Für die Allianz!

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cpteureka, Sonntag, 22. Mai 2016, 15:24
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass unserem "dunklen Passagier" das alles nur zu bewusst ist. IMHO bereitet er sich und uns langsam aber sicher darauf vor, auf den Fahrersitz zu wechseln, quasi Zash 2.0.

pfannenstiel, Sonntag, 22. Mai 2016, 15:37
Möglich, aber ich glaube auch er bereitet uns auf eine bestimmte Aufgabe vor. Es könnte etwas geben wofür er unsere Hilfe benötigt, trotz allmächtiger Geisterform. Valkorion braucht vielleicht einen General.