Isotop-5 als imperiale Superwaffe

Isotop-5 Schiffe konnten der ewigen Flotte zumindest entkommen

Bereits in Kapitel IV von KotFE bestätigte Lana Beniko, dass Isotop-5 weiterhin eine wichtige Waffe im Arsenal des Sith-Imperiums darstellte. Darth Marr setzte Isotop-5 vor allem als Defensivwaffe ein, da es eine enorm bedeutende Energiequelle darstellt. Isotop-5 Kampfdroiden demonstrierten bereits welche Qualitäten diese Supersubstanz aufweist. Isotop-5-Droiden mussten beispielsweise kaum Rücksicht auf ihren Energiebedarf nehmen, sodass es möglich war sie mit Schildgeneratoren und Waffen auszustatten die eigentlich richtige Energiefresser gewesen wären. Für das Sith-Imperium bedeutete Isotop-5 die Möglichkeit die begrenzten Ressourcen die einem verblieben sind deutlich aufzuwerten. Isotop-5 Schiffe konnten nun etwa mehr Energie in Waffen, Schilde und ihren Antrieb stecken, sodass ein einzelner Kreuzer durchaus die Kampfkraft von zwei Kreuzern entfalten konnte. Für das an Personal und Rohstoffmangel leidende Sith-Imperium bedeutete das eine Möglichkeit der materiell überlegenen Republik weiterhin Stand halten zu können.

Isotop-5 Schiffe stellten allerdings wohl nur eine Minderheit in der Imperialen Flotte dar und als der Angriff der Ewigen Flotte kam war die Imperiale Flotte der Ewigen Flotte und den Flotten der Republik zahlenmäßig immer noch unterlegen. Im Kampf gegen die schier endlosen Massen an Schiffen der Ewigen Flotte reichte auch Isotop-5 nicht aus, um die Überlegenheit Arcanns auszugleichen. Die Sith wurden daher regelrecht überrannt und mancher dunkle Lord dürfte sein Kontingent an Isotop-5 Schiffen in völlig wirkungslosen Selbstmordaktionen geopfert haben.

Was Lana mit ihrem Hinweis auf die Geschwindigkeit der Isotop-5 Schiffe jedoch andeutet ist höchst interessant. Dank Isotop-5 wären Imperiale Schiffe durchaus in der Lage gewesen das Weite zu suchen, wenn die Ewige Flotte in einem Sonnensystem auftauchte und es wäre sogar möglich gewesen dank der überlegenen Schildstärke eine Blockade durch die Ewige Flotte zu durchbrechen. Weniger wagemutige Sith-Lords wären also in der Lage gewesen ihre eigene Haut zu retten, während republikanische Kommandeure oder sogar Jedi-Ritter vor einer aussichtslosen Lage gestanden wären. Ich vermute sogar, dass Kaiserin Acina auf diese Weise mindestens einmal ihre eigene Haut rettete, da sie als Technologie-Ministerin zweifellos die meisten Isotop-5 Schiffe unter ihre Befehlsgewalt bringen konnte. In dieser Hinsicht war auch Darth Vowrawn sehr wichtig, da sein Ministerium ohne den Einsatz von mit Isotop-5-Antrieben ausgestatteten Frachtern wohl tatsächlich handlungsunfähig geworden wäre. So gesehen besaß das Sith-Imperium trotz der Belagerung durch die Ewige Flotte im Gegensatz zur Republik wohl doch unerwartete Möglichkeiten bestimmte Planeten oder Stützpunkte weiterhin zu versorgen.

Makeb wurde durch Arcann nicht beschlagnahmt, was auch daran liegen mag, dass das Sith-Imperium Makeb streng geheim hielt und sehr wahrscheinlich über als Schmuggler oder Söldner getarnte Einheiten versorgte. Makeb lag zudem innerhalb des Raums des Huttenkartells und war wohl nach den Arcann zur Verfügung stehenden Berichten eine unbewohnte und zerstörte Welt, von daher uninteressant. Arcann interessierte sich viel mehr für Industriewelten wie Copero oder eben auch Darvannis. Sternenfestungen wie über Hoth, Voss, Tatooine oder Nar Shaddaa sollten der Blockade des intergalaktischen Warenverkehrs und der Vermeidung von Fluchtbewegungen dienen. Arcanns Ziel war es die Galaxis mittels des Prinzips Teile und Herrsche zu kontrollieren.

Blockadebrecher

Schon seit dem allerersten Star Wars-Film kennt man aus der weit weit entfernten Galaxis einen als Blockadebrecher bekannten Schiffstyp und es gibt die Vorstellung, dass Schmuggler vor allem auf sehr schnelle Schiffe angewiesen sind, um ebenfalls an Blockaden vorbei zu kommen. Isotop-5 hätte es dem Sith-Imperium erlaubt kritisches Personal zu evakuieren oder sogar belagerte Stützpunkte wie Dromund Kaas zu versorgen, während die Ewige Flotte allen anderen Fraktionen diese Option unmöglich gemacht hätte.

Aus diesem Grund würde ich argumentieren, dass die Belagerung von Dromund Kaas sehr wahrscheinlich weniger katastrophal verlief als die Belagerung Coruscants. Coruscants ist bekanntermaßen von Importen abhängig und hatte kaum Mittel und Wege einen Strom an materiellem Nachschub aufrecht zu halten. Dromund Kaas ist vergleichsweise dünn besiedelt und abseits von Kaas City wird der Planet von Dschungellandschaften und einsamen Ruinen dominiert. Aus strategischer Sicht wäre es den Sith daher möglich gewesen sich teilweise in die Dschungel zurückzuziehen und dort geheime Stützpunkte zu errichten. Die Versorgung mit Nahrung wäre womöglich auch durch eine aktive Jagdtätigkeit möglich gewesen. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Genozid an den Sith in der Folge des Großen Hyperraumkriegs, sowie des bereits einmal erfolgten Angriffes der Republik auf Dromund Kaas dürften von Seiten Darth Marrs und Darth Hadras (der ehemaligen Gouverneurin von Dromund Kaas) Vorkehrungen für eine solche Katastrophe getroffen worden sein. Als Hadras Nachfolgerin wäre wohl Darth Acina als Statthalterin von Dromund Kaas in den Genuss der Voarbeiten ihrer Vorgänger gekommen.

Wer auch immer die Isotop-5-Flotte kontrolliert hätte in der letzten Phase der Invasion auch das Schicksal all jener kontrolliert, welche auf die Versorgung von außerhalb angewiesen gewesen wären. Dank Isotop-5 hätte sich Acina sogar von Dromund Kaas absetzen können, um mit einer Flotte von Schiffen durch das Outer Rim zu ziehen, während sie Dromund Kaas ganz Darth Vowrawn überlassen hat. Wir wissen sehr wenig über diese Phase des Krieges, außer dass Acina und Vowrawn die letzten verbliebenen Mitglieder des Dunklen Rats gewesen sein sollen und dass Acina die Silencer-Flotte im Outer Rim versteckte. Die Aufgabe die Kapitulation des Sith-Imperiums zu unterzeichnen fiel Darth Vowrawn zu und man darf sich fragen warum. Vowrawn war wohl der letzte auf Dromund Kaas verbliebene Amtsträger, was bedeuten könnte, dass Darth Acina sich tatsächlich einige Zeit mit einer Flotte von Schiffen versteckt hielt. Kaum war die Kapitulation geschlossen hätte Acina mit ihrer Flotte und dringend benötigten Hilfsgütern die Möglichkeit besessen kampflos den Thron des Sith-Imperiums zu erobern, während Vowrawn durch die negativen Erfahrungen während der Belagerung (Rationierungen, Knappheiten, Stromausfälle, Krankheitsausbrüche, ausbleibende Verstärkung oder Versorgungsgüter) diskreditiert gewesen wäre.

Mit der Hilfe von zu Blockadebrechern umfunktionierten Kreuzern hätte Acina die Möglichkeit besessen ihre Verbündeten am Leben zu halten, während sie ihre Feinde aushungerte. Womöglich ließ sich Acina bereits im Outer Rim zur Kaiserin im Exil krönen, sodass sie schließlich eine Situation konstruierte in der Darth Vowrawn nur noch als ihr Minister und nicht als eigenberechtigter Reichsverweser oder Gegenkaiser auftreten konnte. Jemanden wie Vowrawn auszumanövrieren wäre kaum anders möglich gewesen, als auf dem Weg ihn in eine Falle zu locken. Vowrawn sah womöglich seine Chance sich im Zentrum der Macht zu positionieren, indem er auf Dromund Kaas verblieb. Währenddessen wäre Vowrawn von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten worden und Acina hätte die Möglichkeit besessen einen Großteil des Oberkommandos und der politischen Funktionsträger zu evakuieren und auf ihren Thronanspruch einzuschwören. Es scheint ja so, als wäre Acina nach Kriegsende auf einer Welle der Popularität dahingeglitten. Angesichts des sehr ähnlichen Vorgehens des Sith-Imperators vor rund 1300 Jahren wäre Acinas Verhalten verständlich gewesen, sie hätte nur das legendäre Beispiel Vitiates nachgeahmt, der ebenfalls nur seine Anhänger rettete und alle anderen der Rache der Republik überließ. Auf diese Weise wurde Acina womöglich zur zweiten Reichsgründerin.

Zur gleichen Zeit wurde Kanzlerin Saresh von der Opposition gestürzt, welche ihr eine unbegrenzte Verlängerung ihrer Amtszeit verweigerte. Und die gleiche Opposition hatte zuvor gegen Sareshs Willen ebenfalls einen Waffenstillstand mit dem Ewigen Imperium geschlossen. Wenig später setzte Saresh alles daran die Verantwortlichen aus dem Senat zu entfernen, wobei man Sareshs enge Beziehung zu den GenoHaradan-Attentätern als sehr verwerflich bezeichnen kann. Saresh schreckte wohl nicht davor zurück die "Verräter" notfalls auch ermorden zu lassen. Unter allen Staatschefs der Star Wars Legends übertraf Saresh sogar noch Natasi Daala, eine ehemalige Tarkin-Schülerin und imperiale Admiralin, die sich nach dem Zweiten Galaktischen Bürgerkrieg an der Spitze des Nachfolgers der Alten Republik wiederfand. Daala heuerte mandalorianische Söldner an, um friedliche Proteste zu unterdrücken und um den Jedi-Tempel zu stürmen, weil dieser sich weigerte eine handvoll junger Jedi auszuliefern, welche an einer gefährlichen Macht-Psychose litten.

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