Mittwoch, 22. Mai 2019
Arcanns Stärke ist relativ
Betrachtet man Arcanns Erfolgsbilanz als Kämpfer, dann kann er sich vor allem damit rühmen ein Mitglied des Dunklen Rats der Sith besiegt zu haben und dutzende Sith-Krieger auf Korriban erschlagen zu haben. Damit ist er schon eindeutig auf einem Level mit dem Spielercharakter, der unabhängig von seiner Klasse ja ebenfalls dazu in der Lage ist Ratsmitglieder zu übertreffen. Doch wie ich jüngst schon argumentiert habe sind Arcann und Vaylin für mich keine wirklichen Halbgötter, sondern lediglich besonders starke Charaktere, welche sich durchaus den Vergleich mit anderen kanonischen und legendären Persönlichkeit gefallen lassen müssen.

Im ersten Duell mit Arcann in Kapitel VIII von KotFE schneidet man zunächst ja gar nicht so schlecht ab, bis das Duell durch einen Deckeneinsturz unterbrochen wird. Arcann überlebt durch den Einsatz eines Machtschildes. Doch von diesem Punkt ausgehend, beginnt sich der physische Zustand des Spielers zunehmen zu verschlechtern. Man kämpft gegen Horden von Skytroopern und Rittern, bis man in einem vermeintlichen Moment der Erholung neuerlich von Arcann überrascht und zum Duell gezwungen wird. Arcann hatte in der Zwischenzeit genügend Möglichkeiten sich zu erfrischen, Kolto einzuspritzen oder einen Adrenalcocktail zu sich zu nehmen. HK-55 stirbt weil der Spielercharakter nachlässig geworden ist. Am Ende eines langen Tages an dem alles schief ging und man permanent von Machtnutzern bedroht wurde, die man in der Masse auch nicht so einfach hinter sich lassen kann, ist man schlicht und ergreifend erschöpft. Arcann ist kein Halbgott und der Outlander genauso wenig. In der Lore gibt es unzählige Beispiele dafür, wie katastrophal sich lang anhaltende Schlachten sogar auch Machtnutzer auswirken können und für Tech-Klassen ist das ganze ja noch schlimmer. Dass man von Arcann ohne Valkorions Hilfe besiegt wird sollte für die Machtklassen allerdings auch kein Todesurteil gewesen sein - siehe Darth Mauls Halbierung, Simus Köpfung, Darth Vaders Verlust von Körperteilen inklusive lebensbedrohlichen Verbrennungen oder Darth Sions und Darth Nihilus Allgemeinzustand. In den Legends (welche im Fall SWTORs eben weiterhin relevant sind) wurde auch Darth Krayt erstochen und von einer Klippe geworfen, ehe er tatsächlich "ermordet" werden konnte. Und selbst das überlebte Krayt, weil er einen Weg gefunden hatte seinen physischen Körper im Stil der Mumie (der Film mit Brendan Fraiser) zuerst verfallen zu lassen und dann wiederherzustellen. Am ehesten hätten sich wohl Jedi-Meister ihrem Schicksal ergeben, doch Valkorion hielt seinen Avatar am Leben - eine in den Legends sogar bekannte Fähigkeit von Machtgeistern. Exar Kuns Rettung auf Korriban resultierte ja auch aus der Dunklen Heilung durch einen Sith-Geist und Kun lag im Sterben, nachdem ihm so ziemlich alle Knochen gebrochen worden waren und die damit verbundenen inneren Verletzungen kann man sich ja vorstellen. Verglichen damit hatte es der vermeintlich allmächtige Vitiate ja noch leicht.

Und Arcann überlebt einen Sturz in den Tod! Ein klassisches Star Wars-Manöver, das bisher auch noch fast jeder überlebt hat. Arcanns Fähigkeit Valkorions Machtblitze mittels eines Machtschildes abzuwehren ist wohl eine Technik, die sich mit Tutaminis vergleichen lässt, der Machttechnik zur Energiedeflektion. Mit dieser Technik konnte Satele Shan als Jedi-Ritterin ja bereits das Lichtschwert Darth Malgus mit ihrer Hand abwehren und Vader wehrte auf diese Weise Blasterschüsse mit seiner ausgestreckten Hand ab. Nicht zu vergessen wäre auch Yodas Anwendung dieser Technik. Egal, welche Form oder Kombination von Machttechniken es ist, Arcann hat diese Fähigkeit sicher sehr gezielt trainiert, um es mit Sith und schlussendlich auch mit seinem Vater aufnehmen zu können. Die Frage wäre lediglich, ob er diesen Blitzableiterschild bereits als Prinz beherrschte und erlernt hatte, um sich gegen die Sith auf Korriban durchsetzen zu können oder ob er die Technik später lediglich verfeinerte, um Valkorion gewachsen zu sein. Als Kaiser und Herrscher der Galaxis hatte Arcann wohl kaum noch Hindernisse diese Technik zu erlernen, vor allem, um sich auch noch gegen seine Schwester abzusichern. Kurzum, Arcann hatte einen sehr starken Antrieb Schildtechniken zu erlernen. Mir scheint auch, dass Arcanns Verwundung auf Korriban mit einer Explosion zu tun gehabt haben könnte, woraus sich ein weiterer Motivationsfaktor ergeben hätte seine "Verteidigungstechnik" weiterzuentwickeln. Macht-Explosionen sind ja ebenfalls eine mögliche Sith-Kampftechnik, wie sie etwa Darth Zannah bereits als völlig untrainiertes Mädchen einsetzen konnte. Zannah zerstörte auf diese Weise die Hand ihres Cousins Davorit.

Arcann sah sich selbst von Ehrgeiz getrieben, während ihm Valkorion Neid vorwarf. Doch egal für wessen Sichtweise man sich entscheidet, Arcann war motiviert Wege zu finden die "beneideten" Fähigkeiten eines Valkorion oder einer Vaylin ausgleichen zu können. Ich wäre sogar nicht überrascht, wenn Arcann sich damit beschäftigt hätte Machtunterdrückungstechniken zu erlernen, um Machtnutzern in seiner Umgebung einen Teil ihrer Fähigkeiten zu rauben. Gerade die von ihren Visionen abhängigen Erben von Zakuul hätte er damit ja geradezu provoziert, da das für sie wohl ein Sakrileg gewesen wäre. Andererseits fühlte sich Arcann wohl auf diese Weise sicher genug, um anzunehmen seine Gedanken und Motivationen wären unsichtbar, da niemand die Macht nutzen könne, um seine Gedanken zu beeinflussen oder seine Handlungen vorherzusehen. Allerdings sind derartige Technik selbst in den Händen von geborenen Naturtalenten nicht fehlerlos und Arcann war sehr wahrscheinlich nur ein moderat erfolgreicher Anwender, der von Valkorion im Irrglauben gelassen wurde seine Tricks würden funktionieren. Arcanns Glaube er stünde über dem Willen der Macht und seinem damit verbundenem Schicksal resultierte wohl aus seiner puren Willenskraft, mit der er in der Lage war die Macht seinem Willen zu unterwerfen - eine klassische Sith-Sichtweise. Kaum kann er die Fähigkeit eines Propheten trüben, glaubt er schon völlig immun gegen dessen Visionen zu sein.

Im dritten Duell mit Arcann an Bord von dessen Flaggschiff leidet man zwar ebenfalls darunter bereits einen längeren Kampf hinter sich zu haben, aber Arcann fehlt der Überraschungseffekt und die Reise durch das Flaggschiff war deutlich kürzer als das langwierige Kämpfen in einer Kleinstadt. Mit seiner ersten Offensive gelingt es Arcann dennoch den Allianzkommandanten beinahe zu entwaffnen, ehe sich Valkorions Einfluss bemerkbar macht. Auf mich wirkt dieser Moment jedoch auch irgendwie so, als hätte Valkorion dafür gesorgt, dass Arcann soweit kommen konnte. Dass man sich plötzlich so völlig hilflos verhält, nicht wegrollt, keinen Machtpush verwendet oder eine Zweitwaffe hervorholt ist ja fast so, als wäre man von Machtstasis erfasst worden. Valkorion war ja durchaus in der Lage die Kontrolle über seinen Avatar zu übernehmen, sollte man diese Option mit den Entscheidungen in den ersten KotFE-Kapiteln jemals erforscht haben. In aller Kürze, wählt man auf Zakuul und beim Kampf gegen Heskal Valkorions Hilfe, dann wird man von ihm im Kampf gegen Arcann sogar dazu gezwungen seine Macht anzunehmen, selbst wenn man sich dagegen entschieden hätte. Von einem Moment auf den anderen drängt Valkorion den Spieler zur Seite und feuert dann Machtblitze auf Arcann. Das gleiche könnte auch in der ersten Schlacht von Odessen passiert sein, nur weiß man eben nicht, dass Valkorion sich momentan unsichtbar im Hintergrund hält. Valkorion musste in diesem Moment auch etwas tun, um zu verhindern, dass sich der Outlander und Arcann nicht doch noch verständigt hätten. Mit seiner Manipulation schafft Valkorion also zweierlei, er provoziert Arcann, damit dieser in eine völlig uneinsichtige Rage verfällt und er demonstriert seinem Avatar, dass er Valkorions "Segen" braucht.

Arcanns Fähigkeiten lassen sich in meinen Augen mit Jacen Solo vergleichen. Beide waren durchaus stark in der Macht, aber eben keine Naturgewalten wie Luke Skywalker oder andere Wunderkinder. Arcann und Jacen wurden jedoch in verschiedenen Machttechniken ausgebildet und beide interessierten sich schlussendlich wohl auch sehr für Sith-Techniken, wobei Arcann nach seinem Sieg über die Sith wohl leichteren Zugang zu diesen erhielt. Arcann könnte ja problemlos von Acina Zugang zu Sith-Archiven oder Sparringpartner aus der Sith-Akademie verlangt haben. Schlussendlich lässt sich das jedoch nicht beweisen und Arcanns Sith-Augen könnten schlicht und ergreifend eine Folge seines Wechsels auf die dunkle Seite gewesen sein, die ihm ja einen Machtzugewinn versprach. Bekannt ist allerdings, dass Arcann sowohl von den Rittern, als auch von den Erben Zakuuls unterwiesen worden war. Und Arcann beherrschte Machtblitze, wobei es sich nicht um die bekannten Sith-Blitze handelte. Arcanns goldgelbe Machtblitze entsprechend hingegen einer von Jacen Solo, Plo Koon und Luke Skywalker genutzten Technik namens Electric Judgement, die auch grünlich gefärbte Blitze erzeugen könnte. Als Angehörige des Kaiserhauses dürften Valkorions Kinder in allem unterrichtet worden sein, was die Machtnutzer des Ewigen Imperiums kannten, sodass man im Fall Arcanns und Thexans wohl von zwei exzellent ausgebildeten Machtanwendern sprechen konnte. Arcanns klassische Ausbildung stünde jedoch auch im Gegensatz zu Naturgewalten wie dem Sith-Krieger, dessen Verständnis des Sith-Kodex sich gerade einmal mit dem von Lord Xalek messen kann. Der von sich selbst überzeugte und hoch gebildete Prinz gegen einen barbarischen Krieger? Aus der Sicht Zakuuls endete KotFE wohl mit diesem Szenario.

Darth Bane, Anakin, Luke und Cade Skywalker haben allesamt eines bewiesen - in einem Kampf auf Leben und Tod kommt es nicht darauf an, wie viele Jahre man damit verbracht hat seine Macht- und Schwertkampftechniken zu verfeinern, sondern wie viel seines Potentials man tatsächlich in die Waagschale werfen kann. Imposant finde ich ja auch Cade Skywalkers Siege über die Sith, da Cades Jedi-Ausbildung als Teenager endete und erst spät und nur ansatzweise abgeschlossen wurde. Dennoch konnte er es mit Sith aufnehmen, die ihr ganzes Leben als Teil eines Ordens verbracht hatten und jahrelang trainiert hatten, um andere Machtnutzer zu töten. Selbst Krayt war rein technisch unschlagbar, immerhin handelte es sich bei ihm um einen erfahrenen Jedi-Meister, der zum Sith-Lord geworden war und Jahrzehnte das Wissen der alten Sith studiert hatte. Krayt war theoretisch sogar ein ebenbürtiger Gegner für Darth Caedus und er stand Seite an Seite mit Großmeister Luke Skywalker gegen die Entität Abeloth. Ich muss zugeben, dass ich Arcann aufgrund seiner Willenskraft und seines Wissensschatzes durchaus bewundere und daher auch gerne als Gefährten nutze. Arcanns Konflikt mit seinem Vater ist natürlich auch etwas, das ich nachvollziehen kann, auch weil Arcann ganz im Gegensatz zu Valkorion eben kein Autodidakt war, der gewisse Fähigkeiten eben nie erlernt hat. Arcann ist eher wie Senya, als wie Valkorion. Und weil ich eben oft erwähnt habe, dass Vitiate bzw. Tenebrae nie im Lichtschwertkampf ausgebildet worden war, genau da hatten Arcann und Thexan ihrem Vater eben wirklich etwas voraus. In einem "fairen" Duell hätte Valkorion wohl gegen Arcann verloren und auch wenn es Arcann an einem Talent für Sith-Hexerei fehlte, er trainierte seine Fähigkeiten als Krieger bis zu einem Optimum, in welchem er schlussendlich Valkorions Machtblitze abwehren konnte - etwas das zusätzlich Arcanns eher neutrale Veranlagung unterstrich, da es sich dabei um eine dank Yoda und Obi-Wan Kenobi mit der hellen Seite assoziierte Fähigkeit handelte. Arcanns Machtblitze waren wiederum eine weitere graue Machtfähigkeit.

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Die GEMINI-Droiden als Kernproblem der Ewigen Flotte
Die Ewige Flotte ist zwar schon wieder fast ein Jahr Geschichte, aber meine Abneigung gegen die KotET und KotFE-Ära hat mich bisher daran gehindert mich eingehender mit Nitpicking zu beschäftigen. Aber jetzt wo die Flotte eben als zerstört gilt und die "Ewige" Allianz auf Odessen bereits wieder zerbrochen ist muss man sich ja die Frage stellen, ob womöglich etwas von der Ewigen Flotte übrig geblieben ist.

Fakt ist, die Lore ist durchaus flexibel und viel hängt davon ab, ob der Ewige Thron tatsächlich nur eine Fernsteuerung für die GEMINI-Droiden war. Meine Annahme ist, dass es so war und die GEMINI-Droiden tatsächlich das einzige waren, das die Ewige Flotte an den Thron gebunden hat. So gesehen könnten Nathema und KotET allerdings KotFE widersprechen, wo es noch hieß die Ewige Flotte sei erst unter Arcann vollständig auf Droidenkapitäne umgestellt worden, wodurch Kapitäne wie Koth Vortena quasi arbeitslos geworden sind, nachdem sich menschliches Zögern und moralische Einwände als Hindernis für Arcanns Wunsch nach skrupellosen Befehlsempfängern erwiesen.

Waren die GEMINI-Droiden schon immer da, dann hätte man nur solche Schiffe der Flotte mit menschlichen Crews besetzen müssen, die als Kontrollschiffe eingesetzt worden wären. Allerdings hätten solche Schiffe ebenfalls die Frage aufgeworfen, ob das nicht bedeutet hätte, dass der Ewige Thron keine unendliche Reichweite besitzt oder ob die einzelnen Kreuzer im aktiven Einsatz von einem lokalen Flaggschiff Befehle für eventuelles Mikromanagement abhängig waren. Ich vermute letzteres, denn immerhin hatten sowohl Arcann als auch Vaylin eigene Flaggschiffe, von welchen aus sie zumindest einen Teil der Flotte steuern konnten, ohne ihr Imperium alleinig vom Ewigen Thron aus steuern zu können. Auf Vaylins Flaggschiff war zudem eine GEMINI-Droidin angeschlossen, welche wohl als Relay für Anweisungen an die dem jeweiligen Flottengeschwader zugeordneten Schiffe fungierte. Ergo, wie im Fall der Droidenarmee der Separatisten gab es zwar wohl einen übermächtigen Schutzschalter an einem zentralen Ort, aber auch Kontrollschiffe zur Koordination vor Ort.

Ein solches Vorgehen bei dem der Ewige Thron nicht alle Schiffe eines Geschwaders oder mehrere Flotten gleichzeitig steuern musste ergibt Sinn, wenn man bedenkt, dass Valkorion als Imperator aufgrund seiner breiten Interessen wohl kein sehr engagierter Mikromanager war. Arcann erwies sich hingegen sehr wohl als jemand der die Ewige Flotte von seinem Thron aus wohl wie ein Einheiten in einem Strategiespiel betrachtete. Gerade diese Vorstellung, dass Arcann als Kaiser mit der Ewigen Flotte eine Runde "Empire at War" zockte und dabei beide Supermächte mit einem Rush überrollte finde ich zumindest amüsant. Arcann war weniger von Kommandeuren wie Koth abhängig und er verließ den Thron während KotFE auch kaum, bis er sich persönlich nach Odessen aufmachte und sein Flaggschiff samt einem Geschwader entsandte. Allerdings beließ ihm SCORPIO nur kurze Zeit das Kommando über sein Geschwader, nachdem sie die GEMINI-Frequenz gekapert hatte.

Vaylin als Kaiserin hatte es schwerer, denn schlussendlich hatte SCORPIO den Thron gehacked und die Steuerung der Flotte selbst übernommen. Woraufhin sie die KI der einzelnen GEMINI-Kapitäne drastisch erhöhte, bis zu dem Punkt, an dem diese rebellisches Verhalten entwickelten. Ein Großteil der Flotte blieb allerdings wohl loyal, was wohl stark von den persönlichen Erfahrungen der einzelnen Kapitäne abhing. Fühlten sich GEMINI-Kapitäne gefährdet zogen sie sich auch ohne zu zögern zurück. GEMINI-Kapitäne mit traumatischen Erfahrungen dürften wohl zu jenen gehört haben, die sich sofort nach SCORPIOs Machtübernahme aus der Ewigen Flotte verabschiedeten.

Soweit so gut, als Vaylin die KI der GEMINI-Kapitäne wieder auf ihre Werkeinstellungen zurücksetzte (passenderweise mit einem Droiden von Iokath, also direkt aus dem Werk) konnte sie die Kontrolle durch den Ewigen Thron wiederherstellen. Allerdings ging durch diesen Reset auch alles verloren, was entweder SCORPIO, Valkorion oder sogar Arcann einst an den Einstellungen der GEMINI-Droiden geändert hatten. Der Amoklauf der Flotte in Kapitel IX von KotET ist also wirklich eine Folge des Resets, wobei man sich fragen darf, warum es soweit kam, wenn Vaylins Flaggschiff ja noch intakt war und der Thron ebenfalls nicht beschädigt wurde. Hat sich Vaylin einen Totmannschalter implantieren lassen? Wie kann die Flotte derart auf den Tod einer Person reagieren, die ohnehin nicht gezwungen war ständig auf dem Thron zu sitzen. Ich finde, da lässt uns wohl die Logik im Stich.

In all diesem Chaos finde ich es trotzdem spannend zu fragen, ob nicht einige GEMINI-Droiden geflüchtet sind, demontiert wurden oder aufgrund von Schäden abgesetzt werden mussten. Man muss wohl davon ausgehen, dass Zakuul nicht in der Lage war GEMINI-Droiden nachzubauen, auch wenn die Existenz der GEMINI-Baupläne darauf schließen ließe, dass Valkorion Experimente vorantrieb, um die Kapitäne reparieren zu können. Zudem hätte man ansonsten ja auch GEMINI-Droiden auf den Sternenfestungen eingesetzt, wo man jedoch nur EPHEMERIS-Droiden antrifft, die wie sehr ungeschliffene Versionen eines Droiden wirken. Die EPHEMERIS-Droiden könnten Zakuuls Versuch gewesen sein die GEMINIs nachzubauen, wobei man (und jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt meines Postings) die Fehler der GEMINI-Droiden wiederholte.

Wieso einen Droiden als Kern-Computer einsetzen? Alles was man benötigt hätte wäre ein Droidenhirn, wobei dieses auch groß genug gewesen sein müsste, um die notwendigen Berechnungen durchzuführen. Einen Droiden zu bauen der ein Chassis benötigt und wertvolle Rechnerleistung dafür verschwendet im Notfall auch gehen, greifen und TÖTEN zu können erscheint mir wenig wirtschaftlich. Als würde man die zentrale Rechnereinheit seines Smarthomes in einem Staubsaugerroboter installieren. In meinen Augen ist ein Droidenhirn zu klein und hätte die Leistung eines Schiffs der Ewigen Flotte eindeutig behindert. Kann man sich so erklären, warum die Ewige Flotte nicht unbedingt viele Nachahmer gefunden hat und meiner Meinung nach ohnehin eher durch Masse statt Klasse Schlachten gewann?

Die Erfolge der Allianz in KotFE und die GEMINI-Katastrophe in KotET hätten eigentlich bewirken sollen, dass die Allianz nach Kriegsende einige Schiffe der Ewigen Flotte gezielt "abrüsten" ließ, um sie weniger anfällig für die bereits etablierten Formen des Cyber Warfare zu machen. Die Allianz hat sich ja selbst lange genug damit beschäftigt wie man die GEMINI-Flotte Schach matt setzen könnte und Iokaht verstärkte noch einmal diesen Eindruck. Sicherheitsmaßnahmen gegen einen Cyber-Angriff sollten die höchste Priorität besessen haben und trotzdem wurde ein Großteil der Flotte durch ZILDROG vernichtet. Aber sei's drum, Nathema hätte kein Totalverlust sein müssen.

Könnten noch einige Kreuzer der Ewigen Flotte herumfliegen? Ich glaube es zumindest. Einige GEMINIs gingen ja ohnehin bekanntlich eigene Wege und ließen ihre Schiffe wohl zurück, um die Galaxis zu erforschen... jedenfalls bis Vaylin den großen Rückruf startete. So könnten auch Piraten, Schmuggler oder lokale Regierungen das eine oder andere Schiff der Ewigen Flotte erbeutet haben. Die Allianz hätte allerdings das Recht besessen diese Schiffe wieder zurückzufordern, immerhin ist man der Masseverwalter bzw. Erbe/Nachfolgestaat des Ewigen Imperiums. Wobei ich mir hinsichtlich der rechtlichen Korrektheit dieser Bezeichnungen ganz und gar nicht sicher bin, aber wenn man schon eine Bezeichnung für den Rechtsstatus der Ewigen Allianz braucht kann man sich wohl eine davon aussuchen. Als Easter Egg wäre mir der eine oder andere Kreuzer der Ewigen Flotte in 6.0 ganz recht, auch wenn die sehr simplifizierende Annahme alle Schiffe der Ewigen Flotte wären zerstört worden wohl sofort für einen Social Media-Shitstorm sorgen könnte. Als Allianzkommandant hätte ich persönlich aber spätestens nach Iokath einen Teil der Flotte in Reserve gehalten, indem ich ihn sprichwörtlich vom Netz genommen hätte. Schiffe zu bemannen hätte die Ressourcen der Allianz überstiegen, aber Schiffe in Reserve zu haben wäre ebenfalls nicht zu unterschätzen gewesen. Als Fan der Thrawn-Trilogie werde ich da immer an die Katana-Flotte denken, welche ebenfalls ohne Crews gestrandet war und nach Jahrzehnten von Thrawn geborgen und mit Klonen bemannt wurde, wobei das ebenfalls eine massive logistische Herausforderung darstellte und zunächst sehr langsam voranschritt.

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