Freitag, 3. Mai 2019
Neues kanonisches Material als Inspiration

Ein echter Jedi kämpft auch blind

Für mich waren Miraluka immer eine Spezies die ich mir einfach nicht als klassische Lichtschwertkämpfer vorstellen konnte, woran auch die Beispiele von Miraluka-Jedi nichts änderten. Im neuen Kanon gibt es mit Jedi-Meister Prosset Dibs sogar einen Miraluka der zum Inquisitor (der Zehnte Bruder) wurde, womit sich Prosset Dibs wohl mit Jerec vergleichen ließe. In den Legends gab es wie erwähnt ja schon Jerec, der nach Palpatines Tod über Endor selbst zum Imperator werden wollte, ehe er von Kyle Katarn aufgehalten wurde.

Im neuen Kanon spielt mit Kanaan Jarrus sogar ein erblindeter Jedi-Ritter eine wichtige Rolle, dem es trotz seiner visuellen Einschränkung sogar möglich ist Blasterschüsse abzuwehren und sich gegen Schockstäbe zur Wehr zu setzen. Kanaan aka Caleb Dume lernte diese Fähigkeiten allerdings bereits in seiner Ausbildung, denn die Jedi-Ritter der alten Republik wurden auch darin ausgebildet blind zu kämpfen. Als blinder Jedi machte Kanaan imo eine bessere Figur als sein Legends-Gegenstück Rahm Kota, aber selbst als Kanaans Origin Story und sein Training mit verbundenen Augen enthüllt wurden erschien mir das noch nicht als Grund genug anzunehmen, dass sich ein blinder Jedi auch als exzellenter Duellist eignen könnte.

Selbst Count Dooku kämpfte jedoch schon einmal blind, auch wenn das in The Clone Wars nicht ganz so deutlich ersichtlich war. Während Dookus Streit mit den Nachtschwestern und deren Attentatsversuch wurde Dooku Opfer eines Nervengifts, das vermutlich gereicht hätte den Sehnerv eines jeden schwächeren Machtnutzers dauerhaft zu schädigen. Dooku kämpfte in diesem Zustand gegen drei Nachtschwestern, die bis auf Asajj Ventress jedoch keine geübten Lichtschwert-Duellanten waren. Nachtschwestern werden zwar wohl im Kampf mit Schwertern trainiert, aber an Kampferfahrung konnte es wohl nur Ventress mit Dooku aufnehmen. Dooku wehrte die drei Attentäter jedoch buchstäblich "single-handedly" ab, um die Originalbezeichnung zu wählen und das war nicht das erste Mal. Dooku hatte schon als Jedi-Anwärter während eines Padawan-Turniers (bei dem Jünglinge als Padawane ausgewählt wurden) mit verbundenen Augen und einem Arm hinter seinem Rücken ein Duell gegen seinen besten Freund Sifo-dyas gewonnen.

Kanaan Jarrus kämpfte gegen Maul, Prosset Dibs gegen Mace Windu, Dooku gegen Asajj Ventress und zwei Mitstreiterinnen, aber es ist wohl Chirrut Imwe, der trotz seiner bescheidenen Machtfähigkeiten demonstriert hat wie blinde Machtnutzer eine brillante Figur machen können, sehr wahrscheinlich weil er das einzige Filmbeispiel ist und obwohl er sich mit niemandem duelliert hat.

Tier-Freundschaft aka Bestienkontrolle

Dooku: Jedi Lost bringt auch eine bereits bekannte Machtfähigkeit in den neuen Kanon, welche in den Legends auch eine starke Verbindung zu Onderon aufwies. Die Fähigkeit sich mit Tieren zu verbinden wird im neuen Kanon womöglich von Game of Thrones beeinflusst, wo das ganze als Wargen bezeichnet werden kann und darin besteht, dass jemand kurzfristig die Kontrolle über ein Tier übernimmt. In Star Wars ist die Tier-Freundschaft zumindest eine Spur passiver, denn der Anwender kann zwar durch die Augen des Tiers sehen und seine anderen Sinneseindrücke wahrnehmen, aber wirkliche vollständige Kontrolle erhält man wohl nur durch die dunkle Seite. Die Möglichkeit seinen Geist in ein Tier zu übertragen wird jedenfalls seit der finalen Staffel von Rebels diskutiert, als die Theorie aufkam, dass die Lothwölfe womöglich die Geister verstorbener Machtnutzer in sich tragen. Essenztransfer mit einem Tier wie er in Game of Thrones funktionieren kann wäre also auch in Star Wars nicht ganz auszuschließen. In Jedi Lost lautet die Formel für Bestienkontrolle und Tier-Freundschaft jedenfalls "Zwei Körper, ein Bewusstsein" und es ließe sich sogar argumentieren, dass ein Teil von Count Dookus Dunkelheit aus seinem Bund mit einer alten Sith-Kriegsbestie stammt, welcher er indirekt bereits als Jüngling auf Serenno begegnet ist.

Zölibatsgelübde hält nicht jeder ein

Dookus Schüler Rael Aveross ist kein Fan des Zölibats und so mancher Jedi dürfte sexuellen Begegnungen nicht abgeneigt gewesen sein. Während sexuelles Vergnügen von den Jedi innerhalb eines überschaubaren Rahmens noch toleriert wird ist es jedoch weit problematischer, wenn einem One-Night-Stand auch ein Kind entspringt. Besonders problematisch wird das, wenn das Kind auch noch machtsensitiv ist und daher ebenfalls zum Jedi ausgebildet werden muss. Jedi-Meisterin und Jedi-Ratsmitglied Yula Braylon musste sich mit genau diesem Problem beschäftigen, als sie auf einer ihrer Missionen schwanger wurde und einen Sohn namens Arath zur Welt brachte. Vorteilhaft für Meisterin Braylon war, dass sie als Jedi-Scout diente und daher ohnehin damit beschäftigt war machtsensitive Kinder in die Obhut des Jedi-Ordens zu bringen. Jahrzehnte später wurde ihr das jedoch zum Verhängnis, denn ihr Geheimnis wurde enthüllt und sie verlor dadurch ihren Sitz im Jedi-Rat. Zudem erwies sich ihr Sohn als relativ korruptes Mitglied des Jedi-Ordens, das sogar einen Botschafter bestohlen hatte, um seine Spielschulden zu decken. Später nutzte er sogar seine Verbindung zu seiner Mutter, um sich von weiteren Schulden freizukaufen, womit er ein Mitglied des Jedi-Rats zur Komplizin einer Schwerverbrecherin machte.

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