Sonntag, 25. September 2016
Ein Rezensenten-Leben als Star-Wars-Fan
https://www.amazon.de/gp/pdp/profile/A26RI2I272M7ZR?ref_=cm_cr_dp_pdp&;


Am Beginn dieses neuen Abschnitts meines Lebens ist es wohl an der Zeit die Karten offen auf den Tisch zu legen. Wer bin ich? So genau weiß ich das selbst nicht immer, aber mein Name ist Mario und Star Wars beschäftigt mich seit ich mit meinem damaligen besten Freund die Filme auf VHS gesehen habe. Später hatte ich eine Luke Skywalker Jedi-Ritter-Actionfigur, den LEGO Snowspeeder, das Luke auf Endor-Set mit Scout Trooper und Speederbike und irgendwann auch Rogue Squadron und X-Wing Alliance für PC, samt Joystick.

Ich konnte meine Star Wars-Leidenschaft als Kind nie richtig ausleben, weil die LEGO Star Wars-Sets für mich einfach zu spät kamen und ich finanziell nie gut situiert genug war mir selbst Rogue Squadron oder vergleichbares anzuschaffen. Ich musste mir Nintendo 64 Spiele wie Shadows of the Empire oder eben Rogue Squadron immer ausborgen, bis ich Jahre später an die PC-Versionen kam. Bei den PC-Spielen habe ich zeitweise so richtig zugeschlagen. Force Commander, Galactic Battlegrounds, X-Wing Alliance, Empire at War, Battlefront I & II, Jedi Knight II & III, KotOR I & II - sie waren die Begleiter einer nicht ganz so großartigen Kindheit und Jugend. Solchen Freunden bleibt man ewig treu.

Vom Gamer wurde ich in meinen Teenager-Jahren zum Comicleser, der begeistert das Star Wars Factfile sammelte und während Episode II begann die Star Wars-Comics zu sammeln. Allerdings war die Versorgung damals nicht lückenlos. Ich nenne mich aber einen stolzen Besitzer aller Episode II und III Sonderausgaben, mit Geschichten über Grievous, Darth Maul vs. Darth Vader, Jango Fett und Zam Wessel und was ich auch immer gerade vergessen habe. Mein erster Comic-Sonderband wäre fast Klonkriege I geworden. Die Hochglanzzeichnungen einer Jan Duursema haben mir wirklich den Kopf verdreht und mein Verständnis geprägt wie Star Wars als Comic aussehen sollte. Duursema war auch die Zeichnerin des Episode II-Comics und der Geschichten um Quinlan Vos. Den ersten echten Sonderband den ich mir kaufen konnte war der Stark-Hyperraum-Krieg. Der ließ zwar die Zeichenkunst der Klonkriegs-Comics vermissen, aber die Geschichte war ganz interessant. Zumindest gab es einen Wookiee-Jedi-Meister!

Durch die Comics stieß ich schließlich auf das Offizielle Fanmagazin und von diesem auf die Romane. Während ich das Fanmagazin bald links liegen ließ begleiten mich die Romane bis heute, auch wenn ich schon lange keine Comics mehr sammle und die Jugendbücher irgendwann auch auf der Strecke blieben.

Ich begann damals mit Erbe der Jedi-Ritter 3 und arbeitete mich dann langsam durch den Kanon zurück und weiter nach vor. Warum? Weil ich mir meine Bücher im prähistorischen Zeitalter vor flächendeckendem Flatrate-Internet noch in Buchhandlungen kaufen musste und davon hatten nur sehr wenige Star Wars-Romane im Sortiment. An die Bücher zu kommen war schon so etwas wie eine kleine Schatzsuche und ich stieß relativ früh auf ein Problem, als Heyne aufhörte die dort veröffentlichten Romane nachzudrucken. So wurde praktisch ein Großteil der Star Wars-Romane der 90er-Jahre für mich unzugänglich. Aber ich wäre wohl kein Hardcore-Fan gewesen, wenn ich keine Lösung gefunden hätte. Als ich mit allen für mich verfügbaren Romanen durch war riskierte ich meine erste englische Original-Ausgabe: Rebel Dream von Aaron Allston aka Erbe der Jedi-Riter Band 11. So lernt man Englisch, man präsentiert einem Fan die neuesten Folgen oder exklusives Material, aber übersetzt es nicht. Was soll ich sagen, Jahre früher an gewisse Romane zu kommen oder nachzulesen was ich verpasst habe war für mich unglaublich motivierend meine Englisch-Skills auszubauen.

Star Wars war schließlich auch mein Einstieg ins Rezensieren. Damals gab es noch eine wöchentliche Verlosung eines 50 Euro-Amazon-Gutscheins unter allen Rezensenten die eine Erstrezension zu einem Artikel geschrieben haben. Ich habe ihn nie gewonnen, aber es zumindest probiert. Was mich damals ärgerte war wie wenig es auf Amazon über die einzelnen Comics und Romane zu lesen gab. Ich wollte Informationen und nicht bloß Dreizeiler über die schnelle Lieferung. Also begann ich selbst immer aufwendigere Rezensionen zu schreiben und versuchte das Ideal zu verkörpern, das ich gerne gelesen hätte.

So nebenbei habe ich über die Jahre auch noch eine Menge andere Dinge gelesen und rezensiert, womit sich vielleicht meine etwas andere Perspektive zur GFFA erklären lässt. Über die Jahre wurden meine Rezensionen immer weniger, aber das könnte sich bald schon wieder ändern. Mit Rogue One und Thrawns Rückkehr naht eine Welle von Publikationen die in ihrer Bedeutung einen ersten Höhepunkt des neuen Star Wars-Kanons symbolisieren könnten. Ich bin hoffnungsvoll und gespannt wie schon lange nicht mehr.

Permalink (21 Kommentare)   Kommentieren