Mittwoch, 26. Juni 2019
Die militärische Stärke der "Ewigen Allianz" nach Nathema
Böse Zungen behaupten der Rücktritt Admiral Aygos wäre auch ein Resultat der materiellen Verluste der Allianz durch die Zerstörung der Ewigen Flotte, kurzum ohne eine Flotte braucht man auch keinen Flottenadmiral mehr, darum haben Imperiale jetzt Kommodore Pardax. Historisch gesehen wurde der Rang eines Kommodore eingeführt als Kapitänen das Kommando über mehrere Schiffe übertragen wurde und seither hat sich der Rang zu einem etwas altmodischen Titel für die Befehlshaber von Flottillen etabliert. Der Titel eines Kommodore ist sogar kanonisch geworden, während in den Legends noch von einem Captain of the Line oder Senior Captain die Rede war, entsprechend der Tradition, dass der dienstälteste Captain in kleineren Verbänden zugleich das Kommando über diese ausübte.

Geht man von diesen neuen Machtverhältnissen aus, dann verfügt die Allianz wohl bestenfalls noch über die militärische Stärke einiger gut bewaffneten Planeten. Ein Beispiel wäre der Planet Rendili, der ja als Geburtsort der Dreadnaught-Klasse aus den Star Wars-Legends bekannt ist. Rendili baute für die Alte Republik eine Flotte aus 200 Dreadnaughts für die Katana-Flotte und in den Legends war der 600 Meter lange und mit einer Staffel Raumjäger bestückte Dreadnaught der Vorgänger des Imperialen Sternenzerstörers. Für sich selbst beanspruchte Rendili während der Klonkriege jedoch nur eine Flotte aus 6 Dreadnaughts, womit sich durchaus ein Vergleich zur Allianz herstellen lässt, aber dazu später noch mehr. Man könnte die Allianz wohl auch mit Tarkins Heimat Eriadu vergleichen, wobei Eriadu sich jedoch als führende Macht einer Militärkoalition im Seswanna-Sektor positionierte und daher auch mit den Ressourcen anderer Planeten spielen konnte.

Das Rückgrat der Ewigen Allianz

Um die militärische Stärke der Allianz bewerten zu können war es sinnvoll die Darstellungen der Allianz vor und während KotET heranzuziehen. Erreicht man Einfluss 20 mit Admiral Aygo berichtet er während KotFE noch via Mail davon, dass die Allianz nun über eine regelrechte kleine Flotte verfügt.

Am Ende von Kapitel XVI tauchen im Orbit von Odessen jeweils 2 Terminus-Zerstörer und Thranta-Korvetten auf, die sich zwar in ihrer Klassifizierung zu unterscheiden scheinen, de facto jedoch äquivalent zueinander sind. Später könnten noch weitere Schiffe hinzugekommen sein und schon im genannten Kapitel erscheinen kleinere nicht bekannte Begleitschiffe, die womöglich Truppentransporter gewesen sein könnten.

In der Schlacht von Voss tauchen bereits mindestens 3 Thranta-Korvetten und 3 Terminus-Zerstörer, sowie eine Vielzahl kleinerer Begleitschiffe auf. Die Schiffe der Ewigen Flotte waren mit ihren ca. 800 Metern Länge durchaus mit einem Dreadnaught vergleichbar, wobei ihr fragiles Design sie jedoch an Nebulon B-Fregatten erinnerte. Die "Mini-Sternenzerstörer" aka die Terminus-Zerstörer sollen hingegen nur um die 350 Meter lange gewesen sein, ebenso wie die Thranta-Korvetten. Beide Schiffsklassen konnten jeweils eine Raumjägerstaffel und eine handvoll weitere Schiffe transportieren, was sich auch mit der Kapazität der Schiffe der Ewigen Flotte zu decken scheint. Mir persönlich liegt der Vergleich auf der Zunge, dass die Ewige Flotte ein Vorgänger der Katana-Flotte war. Die Katana-Flotte umfasste 200 Dreadnaughts, die durch massive technologische Vereinfachungen von einer stark reduzierten Crew bemannt werden konnten, während wir von der Ewigen Flotte zwar keine genauen Zahlen kennen, dafür aber wissen, dass jedes Schiff von einem einzigen GEMINI-Captain samt Droidencrew gesteuert werden konnte.

Auffallend ist jedenfalls, dass die Allianz (im Gegensatz zu den Revanitern) über keinen einzigen Dreadnaught der Harrower-Klasse verfügte oder auch über einen der Valor-Klasse. Imperiale und republikanische Großkampfschiffe fielen also nicht in die Hände der Allianz. Dafür verfügte man wohl über deutlich mehr kleinere Schiffe als die Revaniter, welche über Rakata Prime mit einem einzigen Harrower, einem Terminus-Kreuzer und einer Thranta-Korvette aufmarschierten, um ihre leider zerstörte Cyborg-Armee abzuholen. Die von den Revanitern auf Rishi eingesetzten Schiffe waren zum Teil wohl solche die man von den dortigen Piraten gekauft hatte.


Die Ministernenzerstörer der Terminus-Klasse

Star Wars und auch SWTOR jonglieren gerne mit Bezeichnungen für Schiffsklassen, bis am Ende keine wirkliche Logik mehr erkennbar ist. Bei der Terminus-Klasse würde ich aufgrund ihrer Form und vergleichbarer Schiffe aus den Legends und dem neuen Kanon daher lieber von einem Mini-Sternenzerstörer sprechen.

Mit wahrscheinlich 350 Metern Länge und einer Raumjägerstaffel an Bord kann man die Terminus-Klasse mit mehreren imperialen Schiffen vergleichen, wie dem Carrack-Kreuzer, dem eher aus Rebels bekannten Arquitens-Kreuzer (ebenfalls ein Mini-Sternenzerstörer) oder der Nebulon B-Fregatte. Zugleich sollte man erwähnen, dass auch die Harrower-Klasse kein wirklicher Sternenzerstörer war, sondern mit 800 Metern Länge und fast 100 Raumjägern an Bord eher an die Venator-Sternenzerstörer aus den Klonkriegen erinnerte. Mit der halben Länge und einem Bruchteil der Hangarfläche eines Harrowers könnte ein Terminus für seine Größe sogar besser bewaffnet sein. Angesichts der Rolle der Harrower als Trägerschiffe dürfte die Funktion des Hauptkampfschiffs der Imperialen Flotte wohl der Terminus-Klasse zugefallen sein. In den Klonkriegen fungierten die Venator-Sternenzerstörer ja ebenfalls hauptsächlich als Trägerschiffe, um Klonarmeen und Raumjägergeschwader zu den Kriegsschauplätzen zu transportieren. Das Sith-Imperium benötigte jedoch ein flexibles Schiff, das sich sowohl für Raumschlachten, als auch für Patrouillen-Tätigkeiten eignete. Etwas besser erkennbar wird das Aufgabenprofil der Terminus-Klasse, wenn man ihr die republikanische Thranta-Klasse gegenüberstellt. Die Terminus-Klasse war für das Imperium so wichtig und populär, dass Darth Marr eines dieser Schiffe sogar als Flaggschiff für die Jagd nach dem Imperator auswählte. Eine massive Invasion war von Marrs Seite aus nicht geplant, weshalb er eine Flotte aus flexiblen Schiffen zusammenstellte, mit denen er auch in der Lage gewesen wäre Vitiates Versteck aus dem Orbit zu bombardieren. Sogar die Ascendant Spear basierte auf dem Design der Terminus-Klasse, auch wenn sie wohl das Ausmaß eines Imperialen Sternenzerstörers der Imperial-Klasse erreicht.


Die ikonische Thranta-Klasse

Hammerkopf-Schiffe wie die Thranta-Klasse waren das wohl beliebteste Design in der Ära der Alten Republik und ein später Erbe dieser Schiffsklasse durfte sogar im neuen Kanon schon in Rebels und Rogue One debütieren. Die Thranta-Klasse ist jedoch deutlich größer als jede corellianische Korvette, sollte jemand den Vergleich zur Tantive IV anstrengen. Mit 150 Metern war Prinzessin Leias "Konsularschiff" nur halb so groß wie eine Thranta.

Die Thranta-Klasse diente der Republik treu und das sogar in Friedenszeiten, als man keine Invasionsarmeen transportieren musste und sich damit begnügen konnte einen Schiffstypus zu verwenden, der perfekt dafür geeignet war mit den üblichen Bedrohungen fertig zu werden. Die Terminus-Klasse wurde geschaffen, um diese Funktion auf imperialer Seite zu spiegeln. Ein wirklich krasser Designunterschied liegt jedoch bei den Großkampfschiffen beider Seiten vor, denn während die Harrower-Klasse eine überdimensionierte Variante der Terminus-Klasse repräsentiert sind die Schiffe der Valor-Klasse deutlich anders und scheinen nicht nach strategischen Gesichtspunkten entwickelt worden zu sein. Die Valor-Klasse ist eindeutig nicht für den Kampf Schiff gegen Schiff entwickelt, da sie über ein sehr unpraktisches Profil verfügt, mit dem sie sich leicht zum Ziel macht. Als Träger ist diese Schiffsklasse jedoch bestens geeignet.

Beispiele für die Größe oder Bedeutung der Thranta-Klasse sind Schiffe wie die Brenntal Star (Black Talon), Dorin's Sky (Enterkommando) oder auch die Aurora (Klassenstory des Kopfgeldjägers).


Das Kleinvieh

Die unbenannten kleineren Schiffe der Ewigen Allianz lassen sich wohl mit korellianischen Korvetten, Kanonenbooten, GR-75 Transportern (in Episode V prominent vertreten) oder auch Raider II-Korvetten (wie der Corvus aus Battlefront II) vergleichen. Alles in allem ein guter Mix, zu dem eben auch noch dutzende, wenn nicht sogar hunderte Raumjäger und Bomber hinzukommen.

Die Mischung machts

In der Story-Quest zu 5.10.3 erhält man die Möglichkeit Koth Vortena gleich drei Thranta-Korvetten anzuvertrauen, um Schiffe des Exchange-Syndikats anzugreifen. Im Vergleich mit der Rebellion wäre das so als ob man jemandem drei Nebulon B-Fregatten zur Verfügung stellen würde. Nicht schlecht, wenn die Allianz derart viele Schiffe herumliegen hat.

Fakt ist allerdings, dass der Allianz durch den Verlust der Ewigen Flotte die Großkampfschiffe fehlen, wobei diese wie erwähnt wohl ohnehin nur Trägerschiffe waren und im Raumkampf bis auf ihre Jäger- und Bomberstaffeln keinen Trumpf im Ärmel hatten. Der Allianz fehlt also wohl vorwiegend offensives Potential, um Planeten einzunehmen, zu verteidigen oder zurückzuerobern. Raumschlachten könnte man hingegen wohl durchaus schlagen.

Es mag ein unfairer Vergleich sein, aber von der Truppenstärke der Allianz ausgehend könnte man einen Vergleich zur Rebellen-Allianz in Star Wars Rebels wagen. Vor allem während der Schlacht von Atollon konnten die Rebellen mehrere corellianische Korvetten, Kanonenboote und sogar 3 Nebulon B-Fregatten aufbieten. Die Allianz stünde mit ihren 6+ mit Nebulon Bs vergleichbaren Schiffen sogar deutlich besser da. So gesehen könnte man vielleicht sogar das Aufgebot der Rebellen über Scarif schlagen, das über ein einziges nicht allzu stark bewaffneten Mon Cal-Großkampfschiff verfügte. Bei genauerer Betrachtung wird klar, warum Darth Vader mit einem 1600 Meter langen und auf den Kampf Schiff gegen Schiff ausgelegten Sternenzerstörer (sowie einem vollen unverbrauchten Geschwader TIE Jäger) keine Schwierigkeiten damit hatte die Rebellen-Flotte aufzureiben. Ein Imperial I-Sternenzerstörer wie Vaders Devastator verfügte zwar über weniger Raumjäger als ein Harrower, aber das Schiff war wohl doppelt so groß, sowie stärker bewaffnet.

Wenn in der Alten Republik alles noch kleiner war, dann könnte man sogar überlegen, ob Schiffe wie die Thranta- und Terminus-Klassen eventuell mit einem Dreadnaught vergleichbar wären. Somit wäre die Allianz sogar einem General Garm Bel Iblis überlegen, der in den Legends eine unabhängige Rebellen-Gruppe anführte, obwohl er einst die Rebellen-Allianz gegründet hatte. Garm Bel Iblis und seine drei Dreadnaughts halfen der neuen Republik dabei die Kampagnen Großadmiral Thrawns zu überleben, der sehr schonend mit seinen militärischen Ressourcen umging.

Unterm Strich setzt die Ewige Allianz also auf Schiffe die dazu gedacht sind andere Schiffe zu zerstören und somit ist Odessen durchaus gut gesichert, denn während die Allianz ihre Raumjäger auf Odessen parken kann müsste jede Invasionsstreitmacht mindestens einen Träger mit bringen und diesen auch noch schützen, sodass man wiederum nicht das volle Potential seiner Streitmacht gegen die Verteidiger richten könnte. Selbst ohne die Ewige Flotte verfügt die Allianz mindestens über die Feuerkraft der Rebellen-Allianz in Rogue One. Man könnte wohl keine Welten belagern oder Populationszentren wie Coruscant erstürmen, aber umgekehrt wäre es genauso schwierig die Allianz auf Odessen vernichtend zu schlagen. Was bleibt ist eine "Rebellen-Flotte", die den meisten planetaren Streitkräften weit überlegen ist und im Gegensatz zu diesen über kampferprobte Veteranen und nach zwei Invasionen durch das Ewige Imperium verbesserte Verteidigungsanlagen verfügt. Odessen liegt wohl irgendwo zwischen Atollon und Bastion.

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Kommodore Tessa Pardax: Im Exil auf Odessen
Die Nominierung von Kommodore Pardax als Nachfolgerin Admiral Aygos auf imperialer Seite ist eine interessante Entscheidung. Als republikanischer Loyalist war Aygo trotz allem jemand der Talente und Fähigkeiten erkannte, weshalb er mit Tessa Pardax eine fachlich durchaus geeignete Nachfolgerin ausgewählt hat und das trotz Pardax imperialer Neigungen.

Der "Kodex-Eintrag" zu Kommodore Pardax verrät uns bereits einiges über ihren Charakter und wie sie zu ihrer gegenwärtigen Position gelangte. Zunächst einmal wird bereits explizit erwähnt, dass Pardax ein enormes strategisches Talent besaß, aber neben Zwangsversetzungen an die Front auch immer wieder in Trainingslager versetzt wurde. Ich fühle mich da etwa an den bothanischen Flottenadmiral Nek Bwua'tu aus den Star Wars Legends erinnert, der lange Zeit ebenfalls als strategisches Genie gehandelt wurde, seinen Ruf praktisch aber allein darauf begründete als einziger Offizier den Thrawn-Simulator (wahrscheinlich ein Kobayashi Maru-Test in der späten Legends-Phase der Star Wars Galaxis) besiegt zu haben. Eine Thrawneske Militärberaterin ist ja durchaus etwas, womit man mich begeistern kann und obwohl Kommodore Pardax bisher noch keine Sprechrolle hatte würde ich argumentieren, dass die Story-Sequenz zu 5.10.3 durchaus Freude bei mir ausgelöst hat. Man kann Story ja wirklich auch zwischen größeren Updates einsprenkeln und 5.10.3 hatte alles, Updates zum Status der diplomatischen Beziehungen, zu Zakuul und zu den Entwicklungen in der Allianz.

Dass Tessa Pardax keine Admirälin oder sogar die Großadmiralin des Sith-Imperiums geworden ist sollte jedoch niemanden überraschen. Thrawn hatte zwar kein besonderes politisches Talent, aber er erwarb sich den Respekt von Titanen wie Tarkin, Yularen und nicht zuletzt auch Vader. Was Thrawn jedoch nie riskierte war die Einnahme von radikalen politischen Positionen und diese haben Kommodore Pardax eben in ihrer Karriere zurückgehalten. Nicht soweit, um Pardax wirklich wie Malavai Quinn in einem Außenposten versauern zu lassen, denn dafür war sie dann doch zu erfolgreich. Aber Pardax zumindest soweit zurück, dass sie nicht an den wichtigen Besprechungen teilnehmen konnte. Eine Geheimwaffe ohne Mitspracherecht. Dabei ist Pardax eigentlich eine eingefleischte Imperiale und sie lebt für die meritokratischen Prinzipien, die in der imperialen Ideologie verankert sind. So ganz unbotsmäßig ist Pardax also nicht, viel eher ist sie also eine radikale Idealistin, die vermutlich etwas zu lautstark das Establishment kritisiert. Die Imperialen lieben es, sich in ihr meritokratisches Mäntelchen zu hüllen, aber der Aufstieg der Stärkeren und Fähigeren ist nicht immer mit echten Hard Skills verbunden. Oftmals ist es derjenige, der die besseren soft skills aka bessere Verbindungen, sichtbarere Erfolge und die nötige Stromlinienförmigkeit, der bis ins Oberkommando befördert wird. Auch unter den Sith ist es nicht Kompetenz die dazu führt, dass jemand in den Dunklen Rat nachrückt, sondern lediglich die Kompetenz seine Rivalen auszuschalten. Sith zu kritisieren war im Imperium noch nie eine gute Idee und damit könnte sich Pardax so einige Feinde gemacht haben, denn Sith sind in der Regel nicht kompetenter als republikanische Politiker. Darth Baras wurde Ratsherr mit einer Zuständigkeit für Militärische Offensiven und hatte weder große Erfolge als General, noch eine militärische Ausbildung vorzuweisen, sodass das Sith-Imperium in der Regel auch von Amateuren geführt wird, die den wirklichen Experten vorgesetzt sind. Dass Pardax mit ihrer Haltung überlebt hat und sogar noch Kommodore wurde (der niedrigste Admiralsrang) ist da schon erstaunlich und wäre undenkbar, wenn sie nicht einige Förderer und Zusprache besitzen würde.

Im Gegensatz zum von mir erwähnten Nek Bwua'tu hat Pardax konkrete Erfahrungen als Flottenkommandeurin und ihr Wechsel zwischen der Front und einer Lehrtätigkeit dürfte auch signalisieren, dass man sie gerne als Problemlöserin an die Front geholt hat. Sith hätten Pardax wohl nur widerwillig Respekt gezollt, da sie sehr wahrscheinlich oftmals missratene Kampagnen retten musste und bei ihren Erfolgen nicht im Rampenlicht stehen durfte. Pardax offene Worte hinsichtlich typischer Sith-Strategien oder Ego-Trips dürften eben nicht gut angekommen sein. Es wird spannend wie viel von dieser aus einigen Zeilen Lore extrapolierten Persönlichkeit tatsächlich Eingang in Pardax künftige Charakterisierung finden wird. Aygo wurde ja von Kapitel X an fast aus allen Sequenzen auf Odessen ausgeklammert, obwohl er als Militär-Experte sicher genügend zu sagen gehabt hätte.

Pardax nach Odessen zu bringen ist eine große Chance, zumal ich mir ja etwas vergleichbares lange gewünscht habe. Da Admiral Zasha Ranken jedoch gestorben sein könnte ist sie wohl die nächstbeste Wahl und angesichts von Rankens Status als Ex-Protege des Großmoffs Rycus Kilran vielleicht sogar die bessere Kandidatin. Pardax schaffte es in ihrer Karriere ohne Protektion bis zur Kommodore und vermutlich sogar gegen den Widerstand ihrer Sith-Vorgesetzten. Wir wissen nichts über Pardax Haltung gegenüber Aliens oder ehemaligen repbulikanischen Truppen. Als begeisterte Anhängerin des meritokratischen Prinzips würde jedenfalls die Frage vorliegen, ob Pardax trotzdem Rassistin genug war um ihre meritokratischen Prinzipien zu verwässern oder zu verraten. Pardax karrieretechnische Probleme könnten jedoch andeuten, dass sie tatsächlich auch für kompetente Aliens in den imperialen Reihen eingetreten ist, womit sie sich nicht nur mit einigen Sith-Lords, sondern eben auch dem imperialen Establishment und vor allem Großmoff Ilyan Regus angelegt hätte. Regus war Malgus bitterster Gegner und zweifellos ein größerer Verhinderer in der imperialen Hierarchie. Pardax lieferte die gewünschten Resultate, aber sie musste wohl auch von einer Position fern gehalten werden, in der sie politisch unerwünschten Personen Aufstiegsmöglichkeiten verschafft hätte. Sith-Politik oder imperiale Politik wären nichts gewesen, womit eine radikale Meritokratin zufrieden gewesen wäre.

Auf Odessen tritt Kommodore Pardax in die Fußstapfen eines ehemaligen republikanischen Flottenadmirals, der im Imperium wohl vergleichsweise Großadmiral gewesen wäre. Zumindest vom Prestige her steigt Pardax nun deutlich auf und erhält das militärische Kommando über die gesamten Allianz-Streitkräfte, wobei sie nun von sich behaupten kann in einer Reihe mit Admiral Ranken und Darth Krovos zu stehen, die sich beide an Admiral Aygos Verteidigung Kuats einst die Zähne ausgebissen haben. Pardax hat nun nur noch einen Vorgesetzten und dieser kämpft in den meisten Fällen weiterhin für das Sith-Imperium, womit ihr Patriotismus befriedigt sein sollte. Pardax verkörpert jedoch auch eine Gefahr, denn sollte sich der Commander als Doppelagent outen würde sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und sehr wahrscheinlich einen Großteil des imperialen Kontingents auf Odessen zu einem Putsch aufrufen.

Hat man Pardax jedoch freiwillig gehen gelassen oder wurde sie von kurzsichtigen Vorgesetzten ins Exil geschickt? Fakt ist, Großmoff Regus wäre wohl am glücklichsen, wenn Pardax nicht in den imperialen Reihen zu finden ist. Gleichzeitig sollte man aber auch Pardax Talente beachten und auf Odessen kann sie weiterhin der imperialen Sache dienen, ohne ihr das Kommando über imperiale Truppen anvertrauen zu müssen. Zugleich war Pardax Wechsel nach Odessen wohl ein Versuch sie von ihrer Lehrtätigkeit zu entfernen, denn Pardax Einfluss als Mentorin für die kommende Generation imperialer Offiziere wäre Konservativen wie Regus ebenfalls ein Dorn im Auge. Fallen lassen konnte man sie nicht, Befördern wollte man sie nicht und mehr Einfluss innerhalb des Imperiums wollte man ihr auf keinen Fall zukommen lassen, also schickte man sie nach Odessen. Pardax ist zweifellos eine geeignete Verbindungsoffizierin, aber die Hoffnung der Moffs durch ihre Versetzung wieder eine konservative Wende einleiten zu können dürfte an den entsprechenden Neigungen ihrer Vorgesetzten Darth Krovos scheitern. Und zwischen der jungen Generation, samt der Alien-Jungoffiziere, sowie einer Reformerin an der Spitze sind die alten Konservativen nun eingekeilt, auch wenn sie vielleicht auf die Unterstützung einiger radikaler Jungoffiziere zählen könnten, die sich nun durch Aliens in ihrem Anspruch als Führungsschicht bedrängt sehen. Plötzlich kann eine Twi'lek-Sklavin die Vorgesetzte eines imperialen Leutnants sein, der Twi'leks vorher nur als leistbare Lustobjekte kannte. Möchte BioWare eine politische Agenda in SWTOR thematisieren, dann könnte man ja die Angst der Konservativen aufgreifen von Aliens unterwandert und verdrängt zu werden. Gerade die imperiale Mentalität mit ihrer ständigen Angst vor einem Genozid wäre ja ein starker Antrieb sich vor einer Auslöschung durch die Vertreter dieses neuen Imperiums zu fürchten. An der Sith-Akademie wurde der imperiale Ethnonationalismus ja schon durch Lord Abaron, Aufseher Tremel und Harkun ausreichend thematisiert. Die Sith sind aber auch die adelige Führungsschicht des Imperiums und daher deutlich radikaler und konservativer, immerhin könnten Sith an der Akademie durch Aliens tatsächlich getötet werden und sie müssten fürchten, dass das auch ihren Sith-Kindern und vor allem ihren Nicht-Sith-Nachkommen passieren kann. Die Paranoia der Sith vor einem ständigen Verrat durch ihresgleichen ließe sich nun in eine Angst vor den in ihre Reihen vorrückenden Aliens kanalisieren lassen.

2012 gab es ein Leak zu einem Flashpoint in welchem Großmoff Regus tatsächlich eine Gruppe Erzkonservativer um sich geschart hätte und mit Rakata-Waffen eine Gegenrevolution starten wollte, nachdem das Imperium zu viele von Malgus Reformideen umgesetzt hatte. Dieser Flashpoint wurde damals keine Realität, aber nun... Malgus ist zurück und es wäre doch eine Ironie der Geschichte, wenn der Mann der Malgus als "Malgus der Verräter" betitelte nun ebenfalls zum Verräter würde. Regus vs. Malgus sind dank Ossus nun wieder eine Möglichkeit. Und als Zorn des Imperiums wäre es wohl Malgus Job eine Gruppe von Putschisten auszulöschen.

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Dienstag, 25. Juni 2019
Das neue Zakuul sollte zumindest ein regionales Problem sein
Ein verlorener Krieg, der Untergang einer Dynastie, der Verlust des nationalen Stolzes, sowie einst stolz annektierter Gebiete - Zakuul findet sich nach Vaylin in einer Rolle wieder, die vielen Staaten Europas nach dem Ersten Weltkrieg sehr vertraut war. Fehlt nur noch der Aufstieg ehemaliger Offiziere in politische Funktionen, ein radikaler Nationalismus und natürlich Expansionsgelüste, was nach 1918 nicht bloß ein rein deutsches Problem war. Italien stürzte sich ebenso in kriegerische Abenteuer wie Polen, das Binnenland Ungarn wurde von einem ehemalige Admiral regiert, der theoretisch die Monarchie aufrecht erhielt und als Reichsverweser regierte, wobei der einstige Kaiser und König jedoch nicht zurück ins Amt gelassen wurde, Österreich erhielt eine autokratische Regierung aus Weltkriegsveteranen, die sich auf paramilitärische Gruppen stützten. Verbliebene Weltkriegsarsenale waren gerade für die Paramilitärs das um und auf, denn mit Weltkriegsveteranen und Rekruten aus den jüngeren Generationen konnte man rechtsstaatliche Prinzipien schnell außer Kraft setzen und die legitimen Amtsinhaber zum Rücktritt nötigen. Alles im Namen der Wiederherstellung von Recht und Ordnung. Es gab aber auch revolutionäre Bewegungen, die gerade nach Kriegsende ebenso stark zum bewaffneten Sturz der ungeliebten Republiken drängten.

Arcann und Senya wären auf Zakuul wohl genauso wenig sicher wie die Zarenfamilie im frühsowjetischen Russland. Die Gefahr, dass Arcann oder Senya aufgrund ihrer Aura der Legitimität eine Konterrevolution anführen könnten wäre ein Risiko, das so mancher am liebsten gleich aus der Welt schaffen möchte. Sollte sich ein Diktator auf Zakuul durchsetzen, so wäre es auch gut möglich, dass dieser in der russischen Tradition der Zaren eine Terrorherrschaft aufrecht erhält und schlussendlich sogar ins Exil geflüchtete Gegner zu eliminieren beginnt. Und Zakuul hätte durchaus russische Verhältnisse anzubieten, beginnend mit einer beträchtlichen Akzeptanz für die Grausamkeit seiner Herrscher oder den scheinbaren Mangel einer tragfähigen Mittelschicht.

Dass es auf Zakuul unter einem linken, rechten oder sogar überparteilichen Regime zu massiven politischen Säuberungen kommen könnte halte ich für einen sehr glaubwürdigen Schritt. Wer lässt sich denn für das Ende des Goldenen Zeitalters verantwortlich machen? Sicher nicht jene die treu und ergeben für das Kaiserhaus gekämpft hatten, womit die Frontveteranen wohl gleich mal die ersten wären die ihre Selbstschutzverbände politisieren könnten. Konservativer Militärputsch oder faschistische Machtergreifung? Da Zakuul kein aktives Militär mehr haben sollte würde ich rein aus Benennungsgründen schon zum zweiten Punkt tendieren. Zakuul fehlte ohnehin ein Stauffenberg, wobei es Zakuul so nebenbei auch an Generälen und abseits der Exarchen auch an einem klar definierten Offizierskorps fehlte. Die Horizontwache war nur ein Garderegiment, das wohl im Schnitt über höhere Ränge verfügte als einfache Ritter von Zakuul, weshalb die Horizontwachen unter Vaylin manchmal als Anführer fungierten.

Als Ewiges Imperium hatte Zakuul zunächst die vollständige Kontrolle über alle Wild Space Territorien, ehe man die gesamte restliche Galaxis als Vasall unterwarf. Annektiert wurden nur bestimmte Welten, doch genau dieser territoriale Verlust in der bekannten Galaxis und den weniger bekannten Regionen sollte Zakuul deutlich geschmerzt haben. Selbst als reine Regionalmacht hatte man kein Problem damit seinen ökonomischen Standard aufrecht zu erhalten und genau das könnte man sich wieder wünschen, zumal die Allianz als direkter Gegner in der Region nun deutlich geschwächt ist und interne Spannungen erlebt. Die Allianz von Odessen zu vertreiben wäre seit ihrer Annäherung an die Großmächte ja nicht mehr auszuschließen.

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Zakuuls Krieg der Hochhäuser
Andere mögen bei Koths Bericht über den Stand der Dinge auf Zakuul vielleicht an Szenarien wie in Judge Dredd gedacht haben, ich für meinen Teil dachte an den Vorfilm zu Monthy Pythons Sinn des Lebens:



Das hatte doch alles, Piraten, einen Krieg unter Wolkenkratzern...

Postapokalypse incoming: Wird eine Rückkehr nach Zakuul nun vielleicht attraktiver?

Nachdem es auf Zakuul nun wohl Hungersnöte, einen florierenden Schwarzmarkt und Massenarbeitslosigkeit (der Großteil von Zakuuls Bevölkerung lebte von einem bedingungslosen Grundeinkommen, dass spätestens mit Vaylins Sturz jedoch wegfiel) gibt war es ja kein Wunder, dass die ersten Berichte über das unabhängige Zakuul so klangen, als hätte die Exchange den Planeten fest im Griff. Zakuuls Verfall wird über die Jahrtausende sicher dafür sorgen, dass seine Bevölkerung wieder in den Sümpfen verschwindet, aus denen sie durch Valkorion gerettet wurden, doch bis dahin kann man noch etwas Spaß mit der Postapokalypse haben.

Nachdem ich Judge Dredd ja schon erwähnt habe, ein ähnliches Hardcore-Justizsystem wäre für Zakuul ja durchaus denkbar. Vaylin diente auf Zakuul lange Zeit als Hohe Richterin und selbst die Ritter von Zakuul waren wohl nicht scheu, wenn es um Gewaltanwendung ging - wie Senya auf Zakuul ja anschaulich demonstrierte. Es gab keinen Kodex der die Ritter zurückgehalten hätte und schlussendlich waren das Zakuuls goldene Zeiten. Versuche Zakuul zu retten könnten also auch eine Restoration des alten Justizsystems zur Folge haben, in welchem es wohl keine Gerichte, sondern nur eine Vorsprache beim Imperator gab.

Eine Idee die man sich aus dem Dredd-Franchise ausborgen kann wäre ich die Kontrolle der gewalttätigsten Elemente über die größten Gebäude. Dass es dazu kommt wäre nur natürlich und die Ordnung wiederherzustellen oder ein feindliches Haus zu vernichten wäre so gut wie unmöglich, da der Häuserkampf einfach ewig dauern würde und bei gleich großen Bevölkerungszahlen eine totale Niederlage zur Nebenwirkung eines totalen Sieges macht. Mir scheint als ob der Orden von Zildrog ganz klar sein Ziel verfolgt hätte, denn ein postapokalyptisches Zakuul hätte sich durchaus "retten" lassen, vor allem wenn man dank seiner Verbindungen Zugang zu Massenvernichtungswaffen, Soldaten, Proviant und entsprechender Ausrüstung hatte. Vinn Atrius hatte zwar erlebt, wie Kinder auf Zakuul sich um Proviantrationen prügelten, aber er war ein ehemaliger Ritter von Zakuul, ein loyaler Ordnungshüter und er hat seine Karriere verfehlt, als er zum Kopf einer galaktischen Terrororganisation wurde, anstatt sich viel schlüssiger zum Vorsitzenden eines brutalen neuen Regimes auf Zakuul aufzuschwingen. Atrius war ein Mitglied der Horizontwache und damit ein skrupelloser Loyalist, der sogar Vaylin die Treue geschworen hatte. So jemand hätte es durchaus zum Exarchen bringen können und mit Vaylins Sturz wäre der Titel eines Kaisers ja wieder verfügbar gewesen. Ob er sich nun aus Treue zu einem toten Kaiser lieber nur Exarch oder Regent genannt hätte, Vinn Atrius hatte die besten Voraussetzungen der neue Herrscher des unabhängigen Zakuul zu werden. Aber er war eben zu loyal und zu skrupellos (oder brutal-stupide) für den Griff nach der Macht.

Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass Zakuul noch einmal eine planetare Rolle spielen wird, aber ich würde doch hoffen, dass es nicht völlig aus der Story geschrieben wird. Man mag Koth Vortena zwar drei Thranta-Korvetten anbieten können, um einen Konvoi der Exchange zu stoppen, aber damit sollte der Kampf um Zakuuls Zukunft noch lange nicht entschieden sein. Vielleicht sollte Koth ja nach Zakuul gehen und mit seinen Veteranen-Kollegen ein Militärregime (und wehe jemand nennt es eine Militärdiktatur) errichten. Koth mag zwar idealistisch wirken, aber es waren ja auch Idealisten welche die meisten revolutionären Diktaturen unserer Welt erschufen.

Und womit könnte Zakuul künftig seinen Staatshaushalt erwirtschaften? Vor allem, weil niemand mit Zakuul handeln will. Ganz einfach: PIRATERIE! Handelskonvois überfallen wäre das nächstliegende Ziel und dafür hätte man ja immer noch einige Veteranen und sogar brandgefährliche Machtnutzer aus den Reihen der Ritter, Erben und Horizontwachen. Wieder ein Argument für den Ewigen Vorsitzenden Koth Vortena - der ja ein erfahrener Guerillakämpfer, Deserteur, Pirat und nicht zuletzt ein Kapitän eines Schiffs der Ewigen Flotte war. Revolutionär angehauchte postapokalyptische Weltraum-Piraten!

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Montag, 24. Juni 2019
Wie wird 6.0 mit dem Einzelgängerproblem umgehen?

An der Spitze wurde es dann einsam

Umbara, Copero, Nathema und nicht zuletzt auch Ossus haben den gefährlichsten Kriegsherrn der Galaxis einiges von seinem Zauber genommen und fast auf die Rolle eines machtlosen Handlangers reduziert. Das mag harsch klingen, aber sehen wir uns die Fakten an. In den drei genannten Flashpoints und auf Ossus ist man fast völlig auf sich allein gestellt und die Truppen der Allianz spielen gar keine Rolle. Auf Ossus geht das ganze sogar soweit, dass man überhaupt keine Kommandogewalt besitzt und plötzlich als einst mächtigster Mann der Galaxis mehr oder weniger zum Gefährten degradiert wird.

Im Vergleich dazu marschierte man auf Iokath noch mit seiner gesamten Armee ein und baute ein Basislager auf. Man verhandelte auf Augenhöhe mit den mächtigsten Vertretern der Großmächte und hatte bei jedem Schritt seine Truppen im Rücken, auch wenn die Allianz-Basis eingekesselt und die Ewige Flotte schachmatt gesetzt wurden. De facto hat man sich mehr oder weniger aus einer Belagerung geschlichen, um die grobe Arbeit selbst zu erledigen. Dank Nathema hat man zwar die Ewige Flotte verloren, aber es bleibt einem immer noch ein Großteil der Allianz-Soldaten und mehrere Schiffe, die man während der 4.0 Ära und dank den Desertionen bei den Großmächten danach aufsammeln konnte. Unter dem Banner der Allianz ist immer noch eine Streitmacht versammelt, die sich sehr wohl mit den Revanitern vergleichen lässt.

Selbst in früheren Addons kämpfte man nie wirklich allein, zumindest auf imperialer Seite. Reps waren auf Makeb ja mehr oder weniger zahnlos, aber Imps hatten das Oberkommando über die dortige Task Force inne und mussten nur deshalb auf Missionen gehen, weil sie dafür am besten geeignet waren (und das Imperium verfügte ohnehin kaum noch über kampfbereites Personal). Auf Tython und Korriban wurde man ähnlich wie Malgus während der Plünderung Coruscants eingesetzt, ehe man sich bis Yavin 4 durchaus mit der Rolle des Einzelgängers begnügen musste. Aber obwohl man auf Yavin 4 hinter Marr und Satele Shan gereiht war, kämpfte man nicht allein gegen Revan. Und das Erlebnis mit einem halben Dutzend Verbündeter gegen Revan zu kämpfen ist auch etwas, das den Fakten zu den meisten früheren Flashpoints entspricht. Darth Malgus wurde etwa von einer Task Force getötet, der man persönlich angehören konnte. Die entsprechenden Mitstreiter waren dabei entweder andere Kriegshelden (entsprechend ihren Klassenstories) oder kompetente Nobodys. Dieses Schema sehe ich sogar noch in den Uprisings der 5.0-Ära verwirklicht. Der Commander kämpft in diesen zwar an vorderster Front, aber umgeben von den fähigsten Mitgliedern seiner Allianz (entweder in Form seiner Gefährten oder eben realer Mitspieler). KotFE und KotET bauten sogar darauf auf, dass man Truppen anwarb und Verbündete sammelte, mit denen man schließlich in die Schlacht zog. Natürlich musste man sich den größten Herausforderungen persönlich stellen, aber man war stets derjenige mit der Befehlsgewalt.

So sehr ich KotET vielleicht hasse, es hat zumindest erzählerisch keinen Moment gegeben, in dem man sich nicht wie "der Commander" vorkam. Und Iokath setzte dem eben noch die Krone auf, ehe seither alles den Bach runter ging.

Hätte eine Allianz-Task Force den Triumph des Ordens von Zildrog auf Nathema verhindern können? Es war ja völlig unklar, was ZILDROG ist und man hätte genauso gut bemüht sein können einen uralten Kampfroboter oder Drachen von Nathema abzutransportieren. Eine Blockade des Planeten wäre zweckdienlich gewesen. Und vor allem hätte man sich ja Gedanken machen müssen, was aus den Ordensmitgliedern wird, die nach der Zerstörung ZILDROGs zweifellos noch übrig waren. Ließ man diese einfach entkommen, weil das ganze eine schnelle Stealth-Mission mit nur zwei Teilnehmern (Lana und der Commander) sein sollte? Theron Shan könnte problemlos überlebt haben und von diesen Anarchisten gerettet worden sein, sollte man ihn zurückgelassen haben.

Ich lasse mir ja noch erklären, warum man auf Copero nur mit Raina Temple unterwegs war. Das ganze war tatsächlich eine Infiltration, zumal Temple ja eine professionell ausgebildete Imperiale Agentin ist und der Allianzkommandant hatte eine sehr persönliche Rechnung mit Theron Shan offen. Im Endeffekt kämpfte man nicht gegen einen ganzen Planeten oder eine ganze Armee, sondern legte es auf ein politisches Attentat an. Und genau ein solches darf man für Aristocra Saganu ja auch verüben, sollte man Syndic Zenta an Ort und Stelle exekutieren. Copero war eine Operation, bei der Theron Shans Inhaftierung von vornherein wohl nur ein Sekundärziel war. Saganu hatte es auf Zenta und nebenbei auch Valss abgesehen, wozu er Temple wohl auch in seine manipulative Taktik eingeweiht hatte. Saganus Vorgehen ist natürlich irgendwie ironisch, denn er sah im Commander weniger einen großen General und stattdessen einen fähigen Auftragsmörder (der ja auch schon Arcann, Vaylin und Valkorion zu Leibe gerückt war). Vom Galaktischen Imperator zum Auftragsmörder, der sich einfach manipulieren lässt ist es jedoch auch schon ein enormer Abstieg gewesen und zu diesem Zeitpunkt hatte man sogar noch die vollständige Ewige Flotte unter seinem Kommando.

Schon Umbara hätte uns ein ganz mieses Gefühl geben müssen, als es den Autoren darum ging uns nur mit zwei Gefährten los zu schicken, um einen Zug mit gestohlenen Kyber-Kristallen aufzuhalten. Die Allianz hätte sich zumindest die Mühe machen sollen einige Special Forces-Einheiten nach Umbara zu schicken, um die ganze Operation abzusichern. Oder man hätte wie auf Nathema die Ewige Flotte nutzen können, um eine Blockade zu errichten. Arcann und Vaylin haben das ja auch getan, sogar mehrmals und stets erfolgreich.

Geht es nach den Autoren, dann spielte unsere Rolle als Commander schon auf Umbara keine Rolle mehr und Ossus hätte mich daher nicht mehr überraschen sollen. Allgemein wurde und wird Ossus ja umjubelt, weil es lose Fäden der Story wieder aufgegriffen hat und eine Rückkehr zum Kernkonflikt zwischen dem Imperium und der Republik ist. Die Erfolgsformel von Ossus hat jedoch auch eine dunkle Seite, die nichts gutes für Onderon erwarten lassen könnte. Auf Ossus wurde der Commander zum Gefährten und somit völlig seiner Macht beraubt. Man darf keine Truppen kommandieren und die Allianz bleibt daheim auf Odessen, alles erreichte ist also völlig irrelevant, ein extrem harter Rückschritt. Zwar darf man sich als braver Patriot oder böser Saboteur hervortun, aber man steht völlig allein auf Ossus und macht was einem vorgegeben wird. Besonders prägend finde ich ja die Darstellung des Commanders auf imperialer Seite, wo man sich mehr oder weniger unterbeschäftigt vorkommt und weil man nichts besseres zu tun hat, eben an der Seite von Major Anri aufbricht. Auf republikanischer Seite wird man zumindest etwas wärmer empfohlen, wobei dort allerdings gleich das Problem auftritt, dass man de facto durch die Republik missbraucht wird. Die Reps bestimmen den Anführer einer mit ihnen verbündeten Militärmacht als ihren Botschafter, der den Jedi helfen und ein gutes Wort für die Reps einlegen soll. Aber der Commander wird mehr oder weniger außen vor gelassen, denn die Allianz könnte zwar Truppen einsetzen und die Imps im Handumdrehen zurückdrängen, man tut es aber nicht, weil man der Republik den Vortritt lassen will? Schön und gut, der Plan geht auf und die Jedi unterstützen schließlich wieder die Republik, aber hätte eine Intervention durch die Allianz nicht mehr Sinn ergeben? Und hätten die Jedi dann nicht die Allianz unterstützt, die ihnen weiterhin Unterschlupf gewährt hätte, anstatt sie neuerlich in einen Krieg zu treiben?

Gedämpfte Erwartungen

Ich habe schon eine Weile überlegt mich mit dem Setting von 6.0 zu beschäftigen, aber bisher konnte ich keinen Einstieg finden, um mir die Rolle des Allianzkommandanten auf Onderon zu erklären. Die Großmächte werben um Onderon, aber nicht die Allianz? Und die Allianz soll einfach daneben stehen und für eine Großmacht ihrer Wahl eintreten? Damit kann ich mich nun wirklich nicht abfinden, auch wenn das ganze für Saboteure sicher mehr Sinn macht, da man die Bemühungen seines offiziellen Bündnispartners sabotieren kann. Soll man den diplomatischen Bemühungen einfach zusätzliches Gewicht verleihen? Damit käme ich noch eher klar, als mit einem Ossus-artigen Szenario, bei dem man quasi einen Job annimmt und dann gelangweilt Missionen für jemanden erledigt, der es vor Umbara gerade einmal zu einem Gefährten in der Allianz gebracht hätte.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass man eben nicht mehr auf Augenhöhe mit den Fraktionsführern verhandelt und nun wie ein Random während Kapitel I der Klassenstories behandelt wird. Ausgehend von Kapitel III seiner Klassenstories hätte man wirklich eine bessere Behandlung verdient. Aber ich wage auch zu bemängeln, dass die Allianz nicht mehr ernst genommen wird. Man sollte ja als König von Odessen und General einer Armee aus Veteranen des letzten großen Krieges durchaus auch darauf bedacht sein, wie man seine Leute am besten versorgen kann. Nehmen wir das Beispiel Iokath, wo die Allianz sich ihre Kriegsbeute zwar teilen musste (was sogar im Dialog verankert wurde), aber eben trotzdem die Hälfte der Beute beanspruchen durfte. Nun völlig alle Ansprüche aufzugeben ist der wirkliche und beschämende Untergang der Allianz. Interessant wird dann Mek-Sha, denn auch die Allianz würde Treibstoffreserven benötigen und sollte sich um einen Zugang zu entsprechenden Quellen kümmern. Wenn aber nur als Broker für die Imps oder Reps eingesetzt wird, verrät man seine eigenen Leute auf Odessen.

Von einem General der Auge in Auge mit dem Ewigen Imperator, Kanzlerin Saresh und Kaiserin Acina stand zu einem Laufburschen, der seine Rolle als Kommandant völlig vergessen hat, bis sich irgendein Autor endlich dieses Problems annimmt und Odessen mit einem Federstrich aus der Story streicht. Aber was bleibt einem dann? Noch weit weniger als man vor 4.0 hatte, denn anstatt die im Rahmen der Story zurückgewonnenen Gefährten in künftige Geschichten einzubauen setzt man lieber auf einen neuen Cast an Charakteren, anstatt sich Gedanken zu machen, welche Allianzmitglieder eine prominentere Rolle spielen könnten.

Womöglich haben wir es mit dem patentierten BioWare-Problem zu tun. Die Community beschwert sich über ein Problem und nach einer langen Wartezeit in der es wirkte als ob die Entwickler gar nichts unternehmen würden schlägt man eine völlig entgegengesetzte Richtung ein. Die Community hat also gesprochen: die Allianz muss weg! Und damit rechtfertigt man wohl auch die jüngsten erzählerischen Verbrechen und alles was in und nach 6.0 vielleicht noch kommen wird.

Ewige Allianz...


Manche meiner Standpunkte wirken sicher überzogen und das ist auch so gewollt, man soll sich ja selbst nicht zu ernst nehmen. Unterm Strich möchte ich einfach meine Erwartungen an 6.0 dämpfen, da ich trotz all meiner Begeisterung für vergangene Story-Updates nicht die Augen vor kritikwürdigen Punkten in diesen verschließen möchte.

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Ziellose Conquests

Vergleichbarkeit

Mit zwei Wochen des Piraten-Events (einmal mit und einmal ohne die 5.10.3-Änderungen am Conquest-System) konnten wir es als Gilde reichlich testen, wie das neue System das Conquestverhalten verändern kann. Im aktuellen Gree-Event konnte ich diese Beobachtungen wiederholen, wenn auch ohne die nötigen Screenshots und Tests vom letzten Event - aber der Vergleich ist da: vor 5.10.3 schafften wir gerade die 170.000, seit 5.10.3 haben wir es sogar über die 550.000 geschafft (allerdings ohne uns dieses Ziel gesetzt zu haben).

Die Änderungen dank 5.10.3 sind gravierend, zumindest meiner Meinung nach und ich lade gerne zu einer Diskussion bei den Kommentaren ein. Gravierend heißt für mich zumindest nicht schlecht.

Meiner Meinung nach ist das Piraten-Event zumindest für die Fans von Dailies ein regelrechtes Punkte-Fest, selbst ohne die 5.10.3-Veränderungen. Wir konnten es mit drei massiven Conquestern etwa schaffen beim ersten Event-Durchlauf sogar einen Ableger von Stroke my Wookiee hinterherzujagen und Platz 2 auf einem Lowbie-Planeten zu ergattern. Das ganze ist halt nichts wert und wir hätten mehr davon gehabt zumindest das mittlere Ziel in Angriff zu nehmen. Dass wir auch das große Ziel geschafft hätten habe ich am Abend des Event-Starts ja noch gar nicht geglaubt. Lassen wir aber die Piratenwoche einmal außer acht, dann können wir nun auf das Gree-Event blicken.

In meinen Augen ist das Gree-Event ein Conquest mit sehr eng gesetzten Zielen und das schlägt sich für gewöhnlich auch in den Endergebnissen wieder. Event-spezifische Ziele bringen zwar viele Punkte, aber im schlimmsten Fall natürlich nur einmal pro Conquest. An täglichen Zielen gibt es eher wenig und in der Vergangenheit sah das für uns so aus, dass wir schon mehr als einen Tag benötigten, um mit einem Char das Wochenziel zu erreichen. Und erst dann konnte der nächste das gleiche wiederholen. Um das auszugleichen war eine Unmenge PVP und GSF notwendig, wollte man schlussendlich das Wochenziel erreichen.

Die Ziele wurden supplementär

Conquest-Ziele in Angriff zu nehmen ist immer noch der effizienteste Weg um an eine erkleckliche Anzahl von Punkten zu kommen, doch seit 5.10.3 lassen sich Conquestpunkte eben auch einfach erfarmen. Jeder Quest-Abschluss bringt je nach Multiplikator bis zu 650 Punkte. Jeder Kill bringt ebenfalls Punkte. Und es ist egal welche Quest oder welchen Mob angreift, innerhalb eines gewissens Rahmens bringt alles das gleiche.

Eines der Dinge die ich im Gree-Event etwa gleich ausprobiert habe war der Versuch das 15.000 Punkte-Wochenziel allein durch Dailies zu erreichen. Nachdem ich einen Char bereits auf relativ normalen Wege auf die 15.000 gebracht hatte stand mir dieser Weg mangels "Töte X Gegner", "Erledige die Helden-Quest auf Ilum", "Erledige eine Event-Quest auf Ilum" und "Schließe den Ilum-FP ab" bereits offen. Und siehe da, ein solider Daily-Run reicht auch. Man bedenke die genannten Zahlen, denn wenn man pro Quest bis zu 650 Punkte bekommen kann lassen sich mit einem Run durch Ossus allein durch die Quests bis zu 6500 Punkte erreichen. Und es gibt sogar einen Bonus, denn die Weekly und die Pseudo-Weekly (Beende 5 Missionen auf Ossus) bringen ebenfalls die bis zu 650 Punkte pro Quest. Man kann also damit rechen dank Ossus mindestens die Hälfte seines Wochenziels zu erreichen - und das pro Charakter. Bonusmissionen bringen ebenfalls Punkte, genauso wie die Kills selbst. Wen Ossus zu sehr an den Mars oder schreckliche DLCs wie Far Cry 5: Lost on Mars erinnert (dort gab es ja auch Pseudo-Killiks und futuristische Waffen), dem kann ich aufgrund einer Unzahl an Bonusquests auch Yavin 4 empfehlen. Fast jede Yavin 4 Daily hat eine Bonusquest und der einzige Nachteil an diesen ist, dass Bonusquests in fast allen zumindest mir bekannten Fällen wöchentlich nur einmal erledigt werden können.

Schlussendlich bedeutet das, man kann auch ganz ohne Interesse an den aktuell laufenden Conquests sein Conquest-Ziel erreichen. Farmen machts möglich.

Die persönliche Note

Farmen ist tödlich... für die Motivation und kann mittelfristig dazu führen, dass man dadurch auf gewisse Weise ausbrennt. Ich kenne das, aber ich bin eben auch ein Farmer, der es liebt irgendwo Punkte aufsteigen und sein Level ansteigen zu sehen. Natürlich kann man die 5.10.3 Änderungen kritisch beäugen, aber ich sehe in ihnen eben auch eine Chance Gilden zu stärken, die bisher keine Chance auf dauerhaftes Conquestglück hatten. Conquests helfen zu motivieren und seit 5.10.3 muss man als GM nicht mehr darauf hoffen, dass die Leute sich zu den Conquestzielen motivieren lassen. Die Punkte kommen wie von selbst und somit kann man auch ganz banal behaupten, es ist jetzt egal was die Leute machen, solange sie nur online kommen und irgendetwas machen. Das pusht die Mega-Gilden natürlich noch mehr, aber es hilft eben auch uns kleinen, da Gildenperks und vor allem Gildenboni an das Gildenlevel geknüpft sind. Die vollen Boni sind oftmals leider verlockender als das Interesse an einer motivierten und aufstrebenden, aber nicht allzu großen Gemeinschaft. Ich nehme mich auch selbst von diesem materialistischen Denken nicht aus, denn ich habe mir seit der Einführung von Gildenboni auch immer wieder mal gedacht, in so einer gesichtslosen Mega-Gilde hätte ich mehr von einer Mitgliedschaft. Das Problem mit dem Vorsprung der Großen wird durch 5.10.3 natürlich nicht gelöst, aber es gibt auch uns Kleinen eine echte Chance.

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