Sonntag, 7. Juli 2019
MMO-Bits: Das nächste Pokémon bekommt Raids


Über 20 Jahre ist es her, da habe ich zum ersten Mal vom Pokémon-Hype in Japan in gelesen und dachte mir damals noch, was das für weirde Dinger sind und wieso es da zu so großem Fan-Andrang kommt. Und dann kam Pokémon nach Europa und alles wurde klarer. Was soll ich groß sagen, das Pokémon-Fieber erwischte mich mitten in meiner Schulzeit und damals waren Gameboys für spätere Generationen wohl vergleichsweise weit verbreitet wie Smartphones. Gameboys hatten halt noch längst kein färbiges Display und selbst der Gameboy Color lässt sich kaum mit heutigen Handhelds und Smartphones vergleichen. Und ich hatte sie alle, auch wenn mein teuer ertauschtes Mew sehr wahrscheinlich am Beginn seiner Karriere durch ein Cheatmodul generiert worden war und dann mittels des Link-Kabel-Tricks mehrfach vervielfältigt wurde, bis irgendein Klon (ein perfekterer Klon als Mewtu) bei mir landete. Pokémon war meine erste RPG-Erfahrung, wenn auch nicht meine erste PVP-Erfahrung (dank Heimkonsolen wie dem Nintendo 64 hatte ich da schon an meinen Shooter- und Rennfahrer-Skills gearbeitet bevor ich 10 war) und das Fieber hatte mich für zumindest 2 Jahre fest im Griff. Ich erinnere mich noch an die ersten Link-Kabel-Duelle in den Schulpausen und vor allem auch daran, wie mein Gameboy Color und die Silberne und Goldene Edition den Höhepunkt des Hypes an meiner Schule zementierten. Nach den 151 brachte ich es schlussendlich auch auf 251, diesmal mit einem ercheateten Celebi. Cheatmodule standen hoch im Kurs, vor allem als rauskam, dass man damit jedes beliebige Pokémon generieren konnte und das noch dazu als Shiny. Leider brachte einem das damals noch nicht viel, weil sich die Unterschiede kaum erkennen ließen. Ich habe Pokémon damals wirklich geliebt und ich hatte sie alle, doch in Duellen wurde es spätestens mit Gold und Silber Usus eine Regel zu fixieren: keine Legendären! Legendäre Pokémon wie Mewtu, Arktos, Zapdos und Lavados gehörten normalerweise schon zur Startaufstellung eines jeden meiner Klassenkameraden und dank Link-Kabel-Tricks und Cheatmodulen kam relativ bald der erste auf die Idee sich ein Team mit 6 Mewtus anzuschaffen. Man musste sich also etwas einfallen lassen und unsere Lösung war es künftig auf Legendäre zu verzichten.

Die Zeit verging und als ich zum ersten Mal feststellte, dass der große Raid-Erfolg in Pokémon GO davon abhängen kann sich ein Team mit 6 identischen Pokémon zuzulegen schnitt ich wohl eine Grimasse, als ob ich in eine Zitrone gebissen hätte. Mit 6 Mewtus zum Erfolg ist in PoGO völlig akzeptabel und in einigen Fällen die absolut beste Wahl. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass PoGO für mich lange ein No-Go war, da mich zum Zeitpunkt des großen GO-Hypes vieles bestenfalls peripher tangierte. Ich bekam ihn auch nur am Rande mit und dachte die Sache wäre nach 1-2 Monaten wieder vorbei, zumal die App ja gerade am Beginn der Sommerferien für Schüler und Studenten startete. Ich schloss mich dann erst der Masse an, als der Trailer für Meisterdetektiv Pikachu erschien, den ich zunächst für einen aufwendig inszenierten Scherz Ryan Reynolds hielt. Dass sich der Deadpool-Darsteller dazu drängen ließ Animatoren und Schauspieler anzuheuern, die einen Fake-Trailer für ihn produzierten erschien mir dann aber doch suspekt, immerhin ist Reynolds zwar sicher reich, aber er wirft auch nicht so mit dem Geld um sich. Anderenseits gab es ja auch einen Fake-Trailer für Dundee mit Chris Hemsworth und Danny McBride, wobei sich dieser als Werbung für das australische Tourismusbüro entpuppte. Mit Meisterdetektiv Pikachu kamen Erinnerungen an die goldenen Zeiten wieder hoch und ich beschäftigte mich dann doch mit Pokémon GO. 16.292 gefangene Pokémon später sitze ich jetzt hier und muss sagen, die App erfüllt immer noch nicht mein Verlangen nach einem echten Pokémon Game, aber zumindest besteht die Aussicht alle gefangenen und gebrüteten Pokémon irgendwann in eine Pokémon Bank zu überführen, aus der ich sie vielleicht einmal für den großen Bildschirm herunterladen kann.

Pokémon GO ist ein Social Game und klar, ernsthafte Gamer neigen oder behaupten gerne diese zutiefst zu verachten. Konzerne wiederum sind von solchen Spielen begeistert, weil sie den maximalen Ertrag aus den Cash Shops pressen können und das ohne den Leuten ein vollwertiges Spieleerlebnis bieten zu müssen. Die relativ einfache Zugänglichkeit von Pokémon GO hat mich als einen dieser miesepetrigen Gamer in ihrer tatsächlichen Auswirkung aber doch überrascht. Während ich mich durch einen langjährigen Freund immer wieder in Versuchung gebracht gesehen habe an Pokémon zu denken (mittlerweile stellte sich heraus, dass er dieser Versuchung schon vor Jahren nachgegeben hatte und für Pokemon Y einen Nintendo 3DS zugelegt hatte) dachte ich nicht, dass ich in meinem näheren Umfeld andere aktive Pokémon GO-Spieler finden würde. Es stimmt aber, mit Social Games erreicht man eben auch Leute, die sich zwar nie (wieder) eines der Haupt-Spiele kaufen würden, wobei das ja auch den Kauf einer Konsole wie der Nintendo Switch verlangen würde, aber kein Problem damit haben sich eine entsprechende Pokémon-App herunterzuladen.

Meine MMO-Erfahrung ist dank SWTOR etwas umfangreicher als jene mit Social Games wie PoGO, Farmville oder Mafia Wars (ja ich habe auch die ganz bösen Buben von vor einigen Jahren gespielt und dort auch schnell meine Facebook-Freunde hinter mir gelassen), aber mein Drive scheint in beiden Formaten der gleiche zu sein, ich strebe danach mehr als ein Casual zu sein, falle aber nie unter die Pros auf den Bestenlisten. Das war auch in Pokémon einst nicht anders. Ich hatte keine Ambitionen irgendwann an den ersten Europameisterschaften teilzunehmen oder überhaupt um nach Anschluss nach einer Landesliga zu suchen (was in diesem Mittelalter der Internetnutzung auch kaum möglich war), aber ich wollte die unumstrittene Nummer 1 in meiner Klasse bzw. meiner täglichen Busfahrt sein.

Vor einigen Jahren konnte man für eine Weile beobachten, wie sich die "Fachpresse" darin überschlug jedes neue Single Player-Game zu preisen, dass "MMO-Elemente" übernommen hatte. Zur gleichen Zeit wurde es auch immer offensichtlicher, dass einige Social Games massiver wurden als klassische MMORPGs und heute würde es mich nicht wundern, wenn jüngere Vertreter dieser "Fachpresse" nicht länger vom Einfluss von MMORPGs, sondern von den Titanen ihrer Generation, den Social Games, berichten. Womit wir hoffentlich beim Thema sind, auf das ich eigentlich hinsteuern wollte. Pokémon Schwert und Schild erhalten RAIDS! Und die Community, genauso wie die mehr oder weniger professionellen Berichterstatter ziehen da gerne den Vergleich mit Pokémon GO. Was sind das für Zeiten, wenn jemand von Raids spricht und WoW mit keinem Wort erwähnt? Oder Ultima Online. Oder oder... Ich beschuldige ja das Alter mancher Wortführer in Sachen Pokémon, zumal ich mich als alter Hase der ersten Generation schon wirklich alt fühlen darf, wenn ich mir diese schöne neue Welt von jemandem erklären lasse, der Pokémon im Volksschulalter mit Generation 3 erlebt hat oder sogar erst Ende der 90er, wenn nicht sogar erst im Jahr 2000 geboren ist. Vielleicht informiere ich mich zu stark via Youtube, zumal Blogs ja schon aus der Mode gekommen sind (ich wage sogar noch zu behaupten, dass das Wort Influencer "zu meiner Zeit" überhaupt nicht bekannt oder gebräuchlich war und ich habe damals, also vor einigen Jahren sogar Marketing studiert), aber ich fühle mich gegenüber dem durchschnittlichen Youtube-Influencer durchaus unterrepräsentiert. Youtuber oder generell Influencer als höchst unwahrscheinliche Karriere-Option - das hätte sicher auch meine Teenager-Zeit revolutioniert. Übrigens, bis ins Jahr 2006 versprach Amazon sogar noch wöchentlich Geschenkgutscheine unter allen Einreichern von Erst-Rezensionen auf amazon.de zu verlosen, so weit am Anfang des Aufstiegs von Social Media stand man damals noch. Und diese Gutscheine waren damals auch der Grund, der mich dazu antrieb nach heutigem Standard ein von mir selbst hoch gefeierter Influencer in Sachen Buchbesprechungen zu werden. Bis ich irgendwann damit aufhörte und knallhart in Vergessenheit geriet, jedenfalls abgesehen von den ganzen Verlagskatalogen, die mir jahrelang noch nachgesandt wurden, bis ich im Zuge eines Adresswechsels und im Interesse der Papiertonne irgendwann soweit ging "meine" ehemaligen Verlagen darum zu bitten die Zusendungen einzustellen.

Raids in einem Pokémon der Mainline-Serie sind etwas völlig neues und als jemand der nach einem neuen Pokémon-Spiel sucht, um sein Verlangen zu stillen, wird mir im Moment sehr wenig über die neuen und mögliche künftige Features spekuliert. Stattdessen dominiert die Debatte um #NoNationalDex und jeder gibt dazu seinen Senf ab, gerne mit mehrteiligen oder wöchentlichen Videos, weil das Drama scheint die Zuschauerzahlen oben zu halten oder anzukurbeln. Jaja, Opa sagt zu seiner Zeit gab es gerade einmal 151 Pokémon und als es dann 251 wurden war er schon höchst zufrieden. Aber Pokémon-Opa Pfannenstiel hat eben Unrecht, weil jetzt könnten es 1000 sein und stattdessen werden es nur X sein? Klassischer Joke auf Kosten des Alters, nach den 151 war es schon deutlich schwerer die 251 aufzuzählen. Wobei es sogar Wetten dass-würdig war (das lässt mich jetzt auch noch alt aussehen), wenn man die 151 kannte. Allerdings trat der damalige Pokémaniac auch damit an, dass er das Gewicht und die Größe aller 151 Pokémon der ersten Generation kannte.

Auf jeden Fall trifft mich die Beschneidung des Pokédex in Schwert und Schild, denn ich hatte ja vor meine Sammlung aus PoGO irgendwann zu übertragen. Am Ende müsste mein schillerndes Ho-Oh also ganz traurig vor dem Zaun hocken bleiben und könnte nur zusehen, wie sich eines von meinen hunderten Pikachus für einen Trip durch die Galar-Region einspannen lässt. Im Moment liegt noch keine offizielle Liste von Pokémon vor, die im Pokédex der Galar-Region enthalten sein werden, was ich vor allem Game Freaks japanischer Unternehmenskultur zuschreiben würde. In fast jedem Seminar, in welchem interkulturelles Verständnis in der Geschäftswelt thematisiert wird kommt man zwangsläufig auch auf die Eigenheiten Japans zu sprechen und ich muss zugeben, abgesehen von den ewig gleichen Lehrsätzen über Visitenkarten, Karaoke-Bars und "ein Nein wird man nie zu hören bekommen" ist mein Eindruck, dass Game Freak im Gegensatz zu typischen US-Studios wohl nicht mit markanten Aussagen auf sich warten lassen wird. Selbst ein Nein zu einem nachträglichen Patch mit den "fehlenden" Pokémon wird es wohl nicht geben, weil das sehr wahrscheinlich (nach meinem mir eingeprügelten Wissen) einfach nicht in der japanischen Geschäftskultur liegt. Gerade jugendlichen amerikanischen Pokétubern dürfte das aber nicht bewusst sein. Darum halte ich auch sehr wenig von Videos, in denen vermeintlich die Geschäftsstrategie Game Freaks entlarvt wird. Ich habe das auch schon zur Genüge bei EA gesehen und wenn ich selbst schon weiß, dass meine Fähigkeiten Unternehmensbilanzen zu lesen begrenzt sind, dann hat es für mich wahre facepalm-Qualitäten, wenn ich kompletten Laien dabei zuhören oder zusehen muss. Genauso kritisch bewerte ich die Panikmache welche von manchen "Influencern" betrieben wird um ihren Einfluss oder ihre Position in der jeweiligen Sphäre zu steigern. Da manche dieser Influencer tatsächlich von ihren Patreon-Supportern und Views leben können, steckt da natürlich auch ein gewisses Geschäftskalkül dahinter. Man muss auch nicht für bare Münze genommen werden, um bares Geld mit seiner Meinung zu verdienen. Wie in den meisten Wissenschaften läuft es am besten, wenn man schlicht und einfach oft genug zitiert wird. Zitations-Fame ist der einzig wahre Fame!

Ich für meinen Teil begeistere mich vor allem für ein Argument hinsichtlich von Pokémon Home aka der App die alle Pokémon aus PoGO, sowie Let's Go Pikachu und Evoli mit Schwert und Schild, sowie allen künftigen Titeln zusammenführen wird - man wird 20 Jahre alte Pokémon wieder verwenden können und Pokémon mit denen man über die Jahre wahrhaft durch dick und dünn gegangen ist, Pokémon die man vielleicht sogar von verstorbenen oder zumindest verlorenen Freunden und Angehörigen erhalten hat. Als jemand der 0 seiner Pokémon von früher hat, weil er die entsprechenden Spiele nicht mehr besitzt, könnte man annehmen, dass mir das ja egal sein würde. Aber dank Pokémon Go bin ich ja wieder im Besitz fast aller Pokémon die ich damals hatte und sogar noch hunderter die ich erst durch PoGO kennen gelernt habe. Ich sollte auch nicht unerwähnt lassen, dass ich mir im Zuge meiner Begeisterung auch eine Switch samt Let's Go Evoli angeschafft habe. Und dank Let's Go kann ich mich theoretisch auch auf Schwert und Schild vorbereiten, auch wenn der Transfer mittels Pokémon Home frühestens Anfang 2020 möglich sein wird. Let's Go erlaubt es sehr einfach schillernde Pokémon zu jagen und zugleich mittels Bonbons und Kronkorken dafür zu sorgen, dass seine Pokémon die bestmöglichen Werte besitzen. Ich feile also schon seit einer Weile daran mir meinen alten Kader wiederaufzubauen, fehlen nur noch jene die es in Gold und Silber gab. Mein Kader aus den ersten 151 war ja eher bescheiden, wirklich spannend wurde es zu meiner Zeit mit den 251, wo die Teams wirklich bunt und abwechslungsreich wurden. In Gold und Silber war es dann auch nicht mehr selbstverständlich, dass jeder alle legendären besaß. Einige meiner Klassenkameraden hatten größte Probleme damit die flüchtigen "Hunde-Pokémon" zu fangen, sodass wie bereits erwähnt Cheatmodule zu einem viel genutzten Gegenstand wurden. Auf jeden Fall wurde es leichter Duelle und sogar kleine Turniere unter der "Keine Legendären"-Regel zu veranstalten. All das war allerdings noch PVP und so richtige Gruppen-Aktivitäten gab es am Beginn des digitalen Zeitalters in Pokémon noch nicht. Das wird sich nun 20 Jahre später endlich ändern.

Dank der Raids blicke ich durchaus begeistert auf die Zukunft von Pokémon oder zumindest auf Schwert und Schild, denn wenn mich eines an den Raids in PoGO stört, dann dass sie ziemlich primitive Angelegenheiten sind. Man trommelt auf sein Display und wenn man die besten Konter gewählt hat oder einfach Pokémon besitzt die stark genug sind gewinnt man. Das ganze läuft in Echtzeit und könnte dem Pokémon-Feeling von damals nicht ferner sein. PoGO ist reines Fangen und das ist zwar nett, aber alles andere daran ist völlig anders als in einem echten Pokémon-Spiel. Social Games gelten natürlich als die Zukunft und die Pokémon Company versucht diesem Markt auch noch möglichst viel abzugewinnen, aber Social Games dieser Art lassen immer etwas zu wünschen übrig. Vielleicht wird es irgendwann ein vollwertiges Pokémon Game für Smartphones und Tablets geben, ein Pokémon GO 2 das im Endeffekt ein PoGO mit Let's GO Mechaniken sein würde. Aber soweit sind wir noch nicht.

Raids in Pokémon Schwert und Schild lösen meiner Meinung nach auch einen Teil des Endgame-Problems in Pokémon, nämlich dass es für 100er Pokémon kaum noch etwas zu tun gab. Nun wird man diese wohl bitter benötigen, um Raids bestreiten zu können. Zugleich sind die Spieler vergangener Generationen es aber auch gewöhnt "Single Player Endgame-Content" zu erhalten, wovon ich als alter Herr zu meiner Zeit nur die Top Vier und random Rematches in Gold und Silber zu sehen bekam. Schon die Möglichkeit die Arenaleiter neuerlich herauszufordern, wie in Let's Go, war für mich als Steinzeit-Trainer eine Offenbarung. Unklar ist allerdings noch wie genau die Raids ablaufen werden. Drei Freunde mit Switch und Pokémon Schwert oder Schild könnte ich etwa kaum aufbieten und selbst dann, wäre eine Terminkoordination extrem schwierig - altersbedingte Probleme sozusagen. Ich komme schon kaum zu PoGO-Raids, weil ich zu meinem Nachteil eben zur Landbevölkerung oder den "Dorfspielern" gehöre. Ein Gruppenfinder hätte natürlich das Problem, dass man womöglich keine Koordinationsmöglichkeit haben wird. Die Nintendo Switch hat meines Wissens keinen Voice Chat und Textchats sind mit Switchcontrollern sehr wahrscheinlich eine Qual. Man kann aber auch mit klassischen Trollen oder Trittbrettfahrern in einer Gruppe landen und ich hoffe Game Freak hat sich Gedanken über das Loot-System gemacht. Dass mit MMO-artigen Content unvertraute Entwickler sich an ambitionierte MMO-artige Projekte wagen habe ich persönlich ja auch schon im Fall BioWares erlebt. Anfängerfehler können bei Nintendo Switch-Projekten allerdings die ganze Lebensdauer des Produkts über bestehen bleiben, denn die Entwickler von Switch-Spielen sind eben ein anderes Tempo gewöhnt. Wo der Videospiel-Veteran denkt, dass es doch sinnvoll sein könnte ein Pokémon mit Season-Pass und verschiedenen zusätzlichen DLC-Regionen, sowie DLC-Pokémon zu veröffentlichen (was ja auch kein Problem für Unternehmen sein sollte die mit Pay 2 Win-Mikrotransaktionen aus Social Games mindestens eine Milliarde verdient haben), da stößt er bei Pokémon Let's Go auf ein Beispiel der ganz alten Schule - ein Spiel das so veröffentlicht wurde wie es wohl auch in 5 Jahren noch sein wird. Einerseits sehr nobel, weil man sich ja vom üblichen Trend abgesetzt hat, andererseits verstörend altmodisch und nicht mehr zeitgemäß. Aber so wie US-Studios sich eben am US-Markt und den US-Spielern orientieren dürften japanische Studios wohl primär vom japanischen Markt und den japanischen Spielern ausgehen. Die Pokémon Company mag zwar schon international sein und könnte durchaus irgendwann ein anderes Entwicklerstudio statt Game Freak mit dem nächsten großen Pokémon beauftragen, aber der Fokus liegt global eben doch auf Japan wo Pokémon mittlerweile so etwas wie nationales Kulturgut ist.

Und zum Abschluss noch meine Theorie, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist, wenn Teile des Gesamt-Pokédex nicht verfügbar werden. Vor allem Legendäre könnten bei den Raids ja regelrecht verpflichtend werden und ich denke da auch an die Mewtu-Teams aus PoGO, die ich so erschreckend stupide finde. Es wäre mir nur ganz recht, wenn man aus Balancing-Gründen erklären würde alle alten Legendären für Schwert und Schild zu sperren, vielleicht auch um künftige Turniere und Meisterschaften wieder etwas spannender und abwechslungsreicher zu gestalten.

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Montag, 1. Juli 2019
Die Sith würden ihren Triumph nicht verkraften
Darth Bane zerstörte die Sith unter Lord Kaans Führung bekanntlich nicht weil er an Kaans Führung oder einem möglichen militärischen Erfolg der Bruderschaft zweifelte, sondern weil er Kaans Sith-Orden für eine Perversion hielt, die es nicht verdienen würde zu herrschen. Hätten Kaans Sith gewonnen, so Banes Theorie, wäre der Orden wohl wieder zerfallen und es hätte sich eine Herrschaft der Schwachen durchgesetzt, in welcher die Starken (wie Bane) von den zahlreichen Schwächlingen an der Macht unterdrückt worden wären. Bane hatte ja auch Erfahrungen damit gemacht wie dieses schwächliche Establishment mehrmals versucht hatte ihn zu eliminieren, eben auch auf sehr unehrenhafte Weise wie mit einem Giftanschlag oder durch die Entsendung von Banes Mentor Kas'im als Attentäter.

Die Sith der Alten Republik sind sich ebenso einig wie Kaans Bruderschaft, aber man ist doch weit weniger egalitär. Der grobe Unterschied ist in meinen Augen, dass Kaan tatsächlich durchsetzte, jedem Machtsensitiven ein Lichtschwert die Hand zu geben, um alle möglichen "Sith" an die Front zu schicken. Kaans Sith-Lords waren lediglich die Spitze des Eisbergs, denn unter ihnen dienten Sith mit allerlei Spezialisierungen, die in den entsprechenden Sith-Akademien ausgebildet worden waren. Korriban war quasi die Offiziersschule von Kaans Bruderschaft und selbst dort hatte man traditionelle Sith-Praktiken aufgehoben, um möglichst viele Abgänger zu produzieren. Was gut für die Propaganda war sorgte jedoch auch zu einem dramatischen Verfall der Qualität jeder Sith-Ausbildung. Bane hatte nicht ganz unrecht, dass Kaans Bruderschaft mehr oder weniger eine militärische Organisation war und kein wirkliches Instrument der dunklen Seite der Macht. Kaan dachte nicht ideologisch, sondern zutiefst pragmatisch.

Der wichtigste Unterschied zwischen Lord Kaans Orden und den Sith unter Darth Marr oder Acina liegt bereits in ihrer Ausbildung. Marrs und Acinas Sith-Orden kennt keine Gnade für die Schwachen und Akolythen verschwinden regelmäßig in den Katakomben Korribans, etwas das unter Lord Kaan unvorstellbar gewesen wäre. Dadurch werden die Reihen der Sith zwar ausgedünnt, aber man sortiert eben auch jene aus, die nicht in der Lage wären mit dem gewünschten Durchschnitt mitzuhalten. Kurzum, Marrs und Acinas Sith sind im Durchschnitt qualifizierter und stärker. Jemand wie Darth Bane hätte unter den Augen eines Aufseher Tremel oder Harkun sehr viel eher sein Potential entfaltet als unter Lord Qordis. Bane wäre wohl genauso oft verraten worden wie durch die Sith seiner Zeit, aber er hätte seinen Ärger eher auf bestimmte Persönlichkeiten konzentrieren können, wie Darth Baras.

Kaans Sith hätten womöglich ihren Krieg gegen die Republik zu gewinnen vermocht und sehr wahrscheinlich hätte sich eine Machtstruktur etabliert, welche den Großteil der eroberten Territorien zusammengehalten hätte. Die Sith wären zu zahlreich gewesen und zu viele hätten von etablierten Machstrukturen profitiert, als dass sich Abtrünnigkeit wirklich bezahlt gemacht hätte. Doch genau diese Zufriedenheit und Stabilität war eben auch was Bane als Idealvorstellung so abgestoßen hat.

Ein galaktischer Krieg der mit dem Triumph von Acinas Sith-Imperium enden würde hätte wohl andere Folgen. Acinas Sith haben zwar auch gelernt miteinander auszukommen, doch ihr Imperium und ihr Sith-Orden bieten eine klare Machtstruktur und Hierarchie. Während man in Kaans Orden als Lord aussteigt und das Maximum an Macht erreicht hat können Acinas Sith nach der Sith-Akademie sich zunächst einmal einige Jahre als Sith-Schüler für einen Meister im Rang eines Lords oder Darths abmühen. Erst danach werden sie Lords und dann wäre der Aufstieg zum Darth schon das nächste Ziel. Und selbst Darths können immer noch weiter aufsteigen, bis zu einem Sitz im Dunklen Rat oder sogar bis zum Imperialen Thron. Acinas Sith bemühen sich Ambitionen zu kanalisieren und durch eine umfangreiche Hierarchie auszubremsen, doch ohne die Jedi als Gegner fallen die Sith auf ihre ursprüngliche Ausbildung zurück - den Kampf Sith gegen Sith. In alter Zeit mag das anders gewesen sein, doch die Ausbildung im Stil Korribans hat einen Sith-Orden geschaffen der darin brilliert Sith zu vernichten. Sith sind die gefährlichsten Gegner ihresgleichen.

Fällt die Möglichkeit weg sich Ruhm und Ehre zu verdienen indem man externe Feinde tötet schrumpfen die verfügbaren Möglichkeiten in der Hierarchie aufzusteigen auf interne Machtkämpfe zusammen. In den Dunklen Rat aufzusteigen hängt nicht mehr davon ab, dass man als Nachfolger eines verstorbenen dunklen Lords ausgewählt wird, sondern davon, dass man alle seine Gegner aus dem Weg räumt und sogar noch erzwingt vom restlichen Rat in seiner neuen Rolle bestätigt zu werden. Man wäre also vielleicht gezwungen sogar noch andere Ratsmitglieder zu töten, um sich einen einzigen Ratssitz zu sichern. Würde man den Thron selbst begehren, so führte wohl überhaupt kein Weg daran vorbei mehrere Ratsmitglieder aus dem Weg zu räumen. Solange es eine Republik und die Jedi gibt wohnt dem Imperialen Thron auch noch keine ultimative Macht inne. Sobald es jedoch einen Kaiser der gesamten Galaxis gäbe wäre so mancher Sith bestrebt seine Position im Imperium zu verbessern, zumal die Kaiser ja eine sehr aktive Rolle spielen müssten, um ihren Untertanen den Ruhm vor der Nase wegzuschnappen. Es würde also kaum vermeidbar sein, dass einige Sith große Siege erringen werden und sich in ihrem Machtanspruch bestätigt sehen.

Ein Beispiel für das Problem der Sith ist auch Darth Malgus Versuch Imperator zu werden. Sollte an der Spitze eines siegreichen Imperiums ein Machtvakuum entstehen, so würde dieses womöglich sofort einen Imperialen Bürgerkrieg entfesseln, bei welchem es zu katastrophalen Folgen kommen könnte, wie in den unzähligen Bürgerkriegen der römischen Geschichte. Zwei Anwärter für den imperialen Thron wären da noch das klarste Ergebnis, wenn sich jedoch einige Darths entschließen gestützt auf loyale Garnisonen Teil-Imperien zu errichten, damit man sich um andere Probleme als den Bürgerkrieg kümmern kann, dann wäre der Zerfall des Imperiums vorprogrammiert. Malgus war bekanntlich ein sehr erfolgreicher imperialer Feldherr und er hatte trotz seiner radikalen politischen Ansichten durchaus eine realistische Chance irgendwann in den Dunklen Rat aufzusteigen, vor allem nachdem in kurzer Zeit (Vengean, Baras, Arho) mehrere seiner wahrscheinlichen Vorgänger das Zeitliche gesegnet hatten. Malgus verfügte über eine ihm treu ergebene Garnison und Flotte, während der Dunkle Rat in seinen Augen stets für kaanartige Zwistigkeiten und Meuchelmorde verantwortlich war. Aus Malgus Sicht fehlte dem Imperium eine klare Kriegspolitik und vor allem - ein Kriegsherr an der Spitze! Der Dunkle Rat hatte seine letzten beiden Kampagnen auf Corellia und Ilum ja massiv vergeigt, vor allem durch die internen Machtkämpfe bei der Eroberung Corellias, welche zum Verlust der Welt und den Tod von drei Ratsmitgliedern führten (wobei zwei weitere schließlich auf Korriban den Tod fanden - was sich ebenfalls als interne Machtkämpfe deuten ließe). Während Baras Intrigen spinnte und Arho aus dem Nichts kam hatte Malgus dem Imperium lange Zeit loyal gedient und allerlei wichtige Erfolge orchestriert, nämlich jeden Flashpoint von der Hammerstation bis Red Reaper, darunter auch den Sieg des Imperiums über einen erstarkenden Revan.

Auch wenn er ihm nie selbst gegenübertrat, Malgus besiegte Revan und dessen "Proto-Revaniter". Malgus war zu diesem Zeitpunkt sogar bewusst, dass es eine schattenhafte Organisation von Revanitern gab und schlussendlich hatte diese wohl auch die imperialen Truppen unter Malgus Kommando infiltriert. Sehr wahrscheinlich liebäugelten so einige von Malgus Anhängern mit der Philosophie der Revaniter und auch umgekehrt, sodass Malgus mehr oder weniger ein Faktor gewesen sein dürfte, der die imperialen Revaniter in Schach hielt. Die Revaniter unter Lord (oder eher Lady) Tari Darkspanner glaubten ja auch fest an eine Verschwörungstheorie, bei der die Mitglieder des Dunklen Rats Revan gefangen hielten, der ihr wahrer Imperator wäre. Mit dem "Tod" des Imperators nach seiner kurzen Rückkehr aus dem Exil auf Voss wurde der Glauben der Revaniter auf eine harte Probe gestellt und Malgus Griff nach dem Thron bot sich wohl als erstbeste Gelegenheit an, um den verhassten Dunklen Rat zu stürzen. Malgus Scheitern festigte die Herrschaft des Dunklen Rats, doch mit Darth Arkous konnte man einen Revaniter auf genau jenem Posten installieren, der nach Darth Arhos Tod auf Ilum zunächst wohl Darth Malgus zugestanden hätte. Unter Darth Marrs Reformen konnten sich die Revaniter perfekt als Anhänger der neuen Ideologie tarnen. Marr konnte die Revaniter jedoch nicht mehr an seinen Kurs binden, da Revan zu diesem Zeitpunkt bereits die Kontrolle über den Orden erlangt hatte und nun zu seinem Kreuzzug aufrief.

Abtrünnige wie die Schreckensmeister, Malgus oder auch Revan machen deutlich, dass das Sith-Imperium einen außergewöhnlich starken Herrscher benötigt, der extrem mächtige Persönlichkeiten und Fraktionen vereinen muss. Dass Darth Acina in der Lage war oder ist ihr Imperium zusammenzuhalten liegt wohl auch daran, dass man einen Großteil der "schädlichen Elemente" los werden konnte. Acina herrscht über jene die überlebt haben und faktisch dürfte sie schon dafür gesorgt haben, alle potentiellen Rivalen und Rivalinnen zu eliminieren. Man kann Acinas Imperium also auch als personell erschöpft und mit einem eklatanten Mangel an Talenten darstellen, aber die Sith-Akademien bilden dessen ungeachtet wohl bereits die nächste Generation an Herausforderern aus. Stabilität hat ihren Preis.

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Samstag, 29. Juni 2019
Rendilis Rolle in der Alten Republik
Major Aric Jorgans Geburtsort spielte in den Star Wars Legends eine bedeutende Rolle, denn Rendili war die Heimat des Schiffsbauers Rendili StarDrive, welcher über verschiedene joint ventures und Firmenableger für einige der bekanntesten Schiffsdesigns der Alten Republik verantwortlich war. Rendili StarDrive entwickelte nicht nur das ikonische Design der Hammerkopf-Kreuzer der Alten Republik, sondern auch die in den Legends sehr prominenten Dreadnaught-Klasse und man baute dementsprechend auch die gesamte legendäre Katana-Flotte.

In der Alten Republik ist Rendili eine der wohl wichtigsten republikanischen Garnisonen, zumal Rendili trotz des Bau der neueren Generationen von Hammerkopf-Kreuzern durch corellianische Schiffswerften nun für den Bau aller republikanischen Raumjäger verantwortlich ist. Zwar werden Hochgeschwindigkeitsjäger wie die NovaDives oder Flashfires ebenfalls durch Corellian StarDrive produziert, aber die gesamte FT-Serie (FT-6 Pike, FT-7B Clarion und FT-8 Star Guard) stammt aus rendilischer Produktion.

Da Rendili während der Klonkriege über seine eigene Verteidigungsflotte an Dreadnaughts verfügte ist auch davon auszugehen, dass sich der Planet selbst in der Alten Republik bereits eine mächtige Flotte zur Selbstverteidigung aufgebaut hatte, welche sehr wahrscheinlich durch republikanische Truppen verstärkt wurde. Ein imperialer Angriff auf Rendili wäre daher wohl ziemlich aussichtslos.

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Der beste Raumschifftyp der Alten Republik


Das Design der Hammerkopf-Kreuzer hat sich in den Jahrtausenden der Alten Republik kaum verändert, was womöglich auch daran lag, dass dieses ikonische Design zu einem eindeutigen Erkennungsmerkmal für republikanische Kriegsschiffe geworden war. In einer Galaxis die auch Welten umfasst, wo die Jedi nur Mythen sind und der letzte Kontakt mit republikanischen Truppen Jahrhunderte zurückliegen kann war ein solches zeitloses Design wohl durchaus eine sinnvoll Entscheidung und aufgrund des exklusiven Verkaufs dieser Schiffe an die Republik dürften auch kaum Missverständnisse aufgekommen sein. Gerade in Friedenszeiten rüstete die Republik ihre Flotte und Armee regelmäßig ab, sodass größere Kriegsschiffe und vor allem Flaggschiffe immer wieder verschrottet wurden. Was übrig blieb waren die wahren Lastpferde der republikanischen Flotte und diese waren in der demilitarisierten Republik eben doch verhältnismäßig selten anzutreffen, wiederum ein Grund für ein dauerhaftes Design, das sie von den Streitkräften anderer interplanetarer Organisationen abhob.

Die Hammerkopf-Kreuzer waren in der republikanischen Geschichte auch deshalb so erfolgreich, weil sie den wohl flexibelsten Schiffstyp darstellten. Das Schiff war nicht bloß für den Kampf Schiff gegen Schiff geeignet, sondern umfasste auch eine ganze Raumjägerstaffel, sowie ein Kontingent an Bodentruppen. Das perfekte Schiff für Patrouillen oder friedenssichernde Maßnahmen. Eine Folge der Notwendigkeit auch in Friedenszeiten über Mittel zu verfügen Recht und Ordnung durchzusetzen war zudem, dass die Hammerkopf-Kreuzer und ihre späten Nachfolger (was auch das Design der Acclamator-Sternenzerstörer in den Klonkriegen beeinflusste) dazu in der Lage waren auf Planeten zu landen. Damit konnten Hammerkopf-Kreuzer auch dazu eingesetzt werden Hilfsgüter auszuladen oder eben Bodentruppen zu transportieren. Umgerüstete Varianten der Hammerkopf-Kreuzer waren sogar als reine militärische Transportschiffe bekannt und opferten etwa den Raum für ihre Jägerstaffel, Treibstoffdepots, Barracken und Schiffswaffen zu Gunsten zusätzlicher Lagerräume. In dieser Rolle wurden wohl auch die Hammerkopf-Kreuzer verwendet, die während des Galaktischen Bürgerkriegs durch Prinzessin Leia von Alderaan an die Rebellen des Phoenix-Geschwaders überstellt wurden.

Selbst die Leistungsfähigkeit des Antriebs der Hammerkopf-Kreuzer, sowie ihre enorme strukturelle Integrität (und Rumpfpanzerung), welche dazu führten, dass ein solcher Kreuzer während der Schlacht um Scarif einen Sternenzerstörer rammen und von seinem Kurs abbringen konnte dürfte ein Resultat des Designs dieses Schiffstypus sein. Gerade in Friedenszeiten wurden die Hammerkopf-Kreuzer wohl auch dazu eingesetzt Wracks oder Asteroiden aus dem Weg zu räumen. Zusätzlich zur reinen physischen Einwirkung bei Rammattacken konnten die Hammerkopf-Kreuzer wohl auch Traktorstrahlen als zusätzlich Absicherung einsetzen.

Angesichts der vertrackten Lage des Senats bei der Vergabe von Staatsaufträgen dürfte es für die Republik auch einfacher gewesen sein, immer wieder dasselbe Schiffsdesign vom selben Schiffsbauer zu kaufen, denn alles ändere hätte womöglich das politische Gleichgewicht der Kernwelten gefährdet. Zwar stammten frühere Hammerkopf-Kreuzer von Rendili, spätere Modelle wie die Thranta-Klasse jedoch von Corellia, sodass bei einem Wechsel von Herstellern wohl durchaus darauf geachtet wurde die frühere Bezugsquelle zu entschädigen. Im Gegenzug für den Verlust des Geschäfts mit dem Bau von Hammerkopf-Kreuzern wurde Rendili daher wohl auch als Produzent der meisten Raumjäger der Alten Republik ausgewählt. Corellias Wirtschaft war als Kernwelt von seiner Industrie abhängig und trotzdem war man politisch nicht immer der loyalste Anhänger der Republik bzw. Coruscants. Mit traditionellen Schiffskäufen und Wartungsverträgen mit den Corellianern konnte sich die Republik wohl ihren Frieden erkaufen. Ein Argument dafür wäre in meinen Augen auch das Chaos der corellianischen Unabhängigkeitsbestrebungen in den Star Wars Legends, welche meiner Meinung nach ein Resultat der Politik der Neuen Republik waren, welche einen Großteil ihrer Flotte nun von Kuat Drive Yards, den Mon Calamari und anderen Gruppierungen kaufte, welche am Aufbau der Rebellen-Allianz aktiv mitgewirkt hatten.

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