Montag, 10. März 2014
Mehr Klassenstory in Entwicklung? - Tython-Korriban wirft seine Schatten voraus
Etwas haben die Game of Thrones-Romane, die Echtzeitserie 24 und Vanilla SWTOR gemein = alle wichtigen Charaktere genießen das Privileg eines eigenen Handlungsstrangs.

Schlussendlich sind alle Teil einer größeren Geschichte, die sich immer wieder überlappt und die Charaktere zusammenbringt, doch schlussendlich stand jeder für sich.

Zumindest George R.R. Martin dürfte diesem Konzept in GoT treu bleiben, in 24 gab es allerdings immer wieder Anwandlungen das Ensemble öfter in gemeinsame Szenen zu versetzen, aus dem gleichen Grund wie das bei SWTOR schlussendlich umgesetzt wurde.

Jedem einen eigenen Handlungsbogen zu bieten und fortzuschreiben ist ärgerliche Kleinarbeit, die viel Koordination und Aufwand seitens der Autoren verlangt. Es kann zudem dazu führen, dass die Gesamterzählung in den Hintergrund gerät. Ein einprägsames Beispiel für eine Serie die anfangs unter diesem Fan-Service litt ist das Battlestar Galactica-Prequel Caprica. Auch die ersten Folgen Caprica waren davon gezeichnet, dass Autoren, Produzenten und Regisseure bemüht waren alles unter ein Dach zu bringen... zumindest bis sich etwas im Kreativteam änderte.

Lässt man jedoch die Individuen weg und schreibt nur noch die Rahmenhandlung fort endet man praktisch mit einem jener grauenvollen Ensemble-Filme in denen zwar viel passiert, aber keiner der unzähligen starbesetzten Charaktere sich noch irgendwie ausreichend exponiert, sodass das Publikum mit ihm fiebern würde. Genau darin versucht sich SWTOR derzeit allerdings.

Man hat den Schwenk von einem aufwendigen Konzept wie in 24, Caprica oder Game of Thrones zu "seelenlosen" Filmen wie World Invasion: Battle Los Angeles vollzogen. Eine Geschichte muss eben mehr sein als die lose Aneinanderreihung von Ereignissen, sie braucht eine Art Seele. Etwas das die Geschichte mit Leben und Einzigartigkeit erfüllt. Und genau das fehlt SWTOR derzeit. Es mag für andere RPGs bzw. vor allem MMORPGs passen, wo der Erzählung ähnlich wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. In SWTOR allerdings läuft man nicht als generischer Sturmtruppensoldat herum, ist irgendein Sith oder Jedi, kein bedeutungsloser Magier oder Schurke. In SWTOR wurde jedem Charakter von Beginn an über 50 Level Leben eingehaucht. Der Sith-Krieger ist nicht bloß Sith-Krieger, er ist DER Zorn des Imperators. Und es kann nur einen geben.

Das Versprechen jeder Klasse und damit jedem Spieler seine Story zu bieten wurde Patch für Patch immer weiter gebrochen.

Nun ist der Entwicklungsaufwand für KlassenQUESTS (jede Mission mal 8) verständlicherweise zu hoch, führt zu Befürchtungen einseitiger Bevorzugung und leidet generell unter dem Sequel-Drama, dass nach bereits kurzer Wartezeit nichts so weiter geht wie es sich die überwiegende Mehrheit wieder unterschiedlichst vorstellt.

KlassenSTORY ließe sich jedoch im Rahmen der Möglichkeiten jederzeit etablieren. Klassenstory kann vieles sein und setzt nur voraus, dass aktuelle Ereignisse in konkreten Besuch zum Hintergrund eines Charakters gesetzt werden. Vor allem aber beschäftigt sich Klassenstory damit jeder Klasse auch auf kreativer Ebene wieder eine eigene Stimme zu geben. Und da meine ich nicht bloß gelegentlich alternierende Dialogzeilen.

Der einzige wirkliche Aufwand ist Schreibarbeit und die Notwendigkeit mehr Dialogzeilen aufzunehmen als bisher. Die Animationen der Gespräche selbst sind weniger entscheidend und wohl kaum rahmensprengend aufwendig. Es ginge darum, zu vermeiden Spieler künftig in wirklichem STORY-Content gleich anzusprechen. Was SWTOR immer mehr fehlt ist Varianz. Während man närrisch versucht die Konkurrenz nachzuäffen, um vielleicht den Vorwurf los zu werden, kein "echtes" MMO zu sein, vergrault man sich die loyalen Fans durch generischen Content. Wenn es keinen Unterschied mehr macht, ob man nun Sith-Lord oder einfacher Kopfgeldjäger ist... ist eine Besonderheit SWTORs tot.

Klassenstory wurde in Ansätzen bereits auf Makeb etabliert, man durfte sich nur wirklich nicht zuviel erwarten. Makeb mag einem zwar als belanglos für die Klassenstory in Erwähnung geblieben sein, dennoch hat man es versucht. Es ging nur alles in 99% völlig austauschbarer Erzählung verloren.

Makeb versuchte in 2 Sätzen zu erklären wieso der Zorn des Imperators überhaupt diese Mission annehmen sollte. Marr erklärte es indem er den Zorn mit dem möglichen Tod des Imperators konfrontierte und dass er sich nützlich machen müsse, um nicht ins Visier des Rats zu gelangen. Das wars. Genauso handstreichartig wie alle Enden der Story des Imperialen Agenten zu einer vereint wurden, indem Darth Marr selbst untergetauchte Agenten fand und alle Varianten mit dem gleichen Titel und der gleichen Funktion ausstattete.

Für den Kopfgeldjäger blieb es bei Business as usual und die republikanischen Klassen wurden ohnehin nur wegen ihres Heldenstatus von der obersten Kanzlerin rekrutiert. Schlussendlich läuft man die Story durch und entwickelt den eigenen Charakter nicht mehr weiter. Die Erzählung ist vorbei, man ruht sich jetzt auf seinem Heldenstatus aus und ist nur noch Held XY, der besonders geeignet erscheint auch diese oder jene Aufgabe zu meistern.

Tython-Korriban zeigen bereits einen Ansatz wie sich die Dinge verändern könnten. Schließt man beide Flashpoints ab erhält man "Post" von SEINEM Questgeber aus der Klassenstory. Ob nun der Hand des Imperators, Crysta, Satele Shan oder Jonas Balker... sie alle melden sich mal wieder. Da beschwert sich Crysta über die BBA (oder KVG auf deutsch), die ja praktsich dem Kopfgeldjäger Konkurrenz macht. Darth Marr gibt dem Inquisitor einen Statusbericht und Tai Cordan erklärt dem Barsen'thor was mit Balmorra vor sich geht. Updates die zumindest in einigen Fällen auch mal nötig waren. Und man hat sogar die gesamten Dialogszenen eingespart. Klug erdacht.

In anderer Hinsicht würden solche Status-Updates wirklich dringend notwendig sein. Denkt man etwa an die Hintergründe des Inquisitors, muss man sich fragen wie all die Ernennungen dunkler Lords so an einem Ratsmitglied unbemerkt vorbeigehen können.

Nach Darth Acina wurden mit Darth Arkous und Darth Soverus weitere 2 Lords in den dunklen Rat befördert für deren handstreichartige Ernennung der Inquisitor nie eine Erklärung erhält. War es bei Darth Arho noch Kriegschaos, das eine Verständnigung vielleicht verhindert haben mag... in Zukunft sollte man für derartige Ernennungen vielleicht auch eine Nachricht einplanen.

Szenen in denen Jedi-Meister oder Sith der Ernennung eines neuen Ratsmitglieds beiwohnen mögen unnötiger Luxus sein, man könnte sich allerdings wenigstens die Mühe machen, sie irgendwo zu erklären. Wenn Jedi schon besser über die Zusammensetzung des dunklen Rats bescheid wissen als Inquisitoren, die immerhin Mitglied dieses Gremiums wären... dann sollte jeder vernunftbegabte Leser bzw. in diesem Fall eben Spieler, wissen dass hier etwas dauerhaft schief läuft.

Ich sehe die Schuld bei den Autoren bzw. Produzenten, welche sich immer noch als unwillig oder unfähig erweisen ordentliche erzählerische Arbeit zu leisten. Fakt ist und bleibt, als Republikaner erlebt man mehr von der Story des Sith-Imperiums als auf Seiten der Imperialen. Umgekehrt erfahren Imps jedoch kaum etwas über die Republik. Einen Vorgeschmack auf die sich immer weiter entfaltenen Lässlichkeiten der Autoren bildete bereits die Absetzung Kanzler Janarus. Diese ging an allen Imperialen mit Ausnahme des Kopfgeldjägers spurlos vorbei und auch der Jedi-Ritter bekam davon nichts mehr mit. Die Invasion von Kaas fiel bei 7/8 Klassen unter den Tisch. Bis Makeb und auch nur wenn man danach fragt, erfährt kein Imperialer von dieser Katastrophe. Einzige Ausnahme die letzte Mail der Hand des Imperators. Dennoch sollte gerade ein solches Ereignis weit mehr Bedeutung für die Fraktion haben. Trauer, Wut und Vergeltungsdrang sucht man jedoch auf imperialer Seite vergebens, als wäre Kaas nie passiert. Derartige planetengroße Löcher in der Erzählung stoßen einem sauer auf, zumal einem dann gleich noch jedwede Klassenstory vorenthalten wird.

Scheitert es an der Koordination zwischen den imperialen und republikanischen Autoren?

Wenn man schon keine Klassenquests mehr zu entwickeln gedenkt, könnte man dennoch Klassenstory schaffen, indem man den Autoren wieder mal etwas zu tun gibt. Man könnte sogar eventuelle Trainees und dergleichen für diesen Job einspannen, will man es Charles Boyd und Hal Hood nicht aufdrängen. Dennoch versteht man beim Betrachten all dieser Lücken in der Erzählung immer besser wie manche Spieler zur provokanten Aussage gelangen, SWTOR hätte ohnehin keine Story (mehr).

Die Situation die Mehrheit der ehemaligen hauseigenen Autoren los geworden zu sein, ist für neue Klassenstories ohne Klassenquests sogar vorteilhaft. Die Übersicht zu behalten ist für den verkleinerten Stab nun bereits deutlich einfacher. Zugleich ist die Story in ihren groben Zügen bereits gelaufen und alle wichtigen Charaktere wurden etabliert.

Was sich nun bewerkstelligen ließe ist es bereits für einzelne Klassen etablierte Questgeber für die "Allgemeinheit" einzuspannen. General Garza könnte für eine verdeckte Operation auch Jedi rekrutieren, Meisterin Satele Shan hat als Questgeberin für die Mehrheit der republikansichen Flashpoints sogar schon Erfahrung in dieser Funktion. Auf imperialer Seite ist ähnliches möglich. Zwar wurde die Mehrheit der Questgeber "beseitigt", doch die Hand des Imperators und der dunkle Rat sind immer noch vorhanden.

Einzelne Questgeber wie Meisterin Sumalee (aus der Schmuggler-Story) mögen zwar aus der Erzählung geschieden sein, ebenso wie Crysta oder der Geheimdienst keine Rolle mehr spielen, doch zumindest den Geheimdienstminister könnte man sogar für einen späteren Auftritt zurückbringen.

Die Auflösung des Geheimdienstes war beispielsweise eines der Großereignisse welches sich nur in der Storyline des Agenten abspielte. Nun allerdings für einen Fraktionshandlungsbogen den am Ende versprochenen Sith-Geheimdienst zu errichten könnte den Minister ebenso wie Wächter 2 zurück ins Spiel bringen. Natürlich wird etwas Flurbereinigung nötig sein, um etwa das Schicksal Darth Jadus und Zhorrids auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Mir persönlich erscheint in Folge des begonnenen Handlungsbogens die Rückkehr des Imperators sehr wahrscheinlich. Und Imperator Vitiate erscheint durchaus geneigt mit Aufsteigern wie Jadus gnadenlos abzurechnen. Die Manipulationen denen das Imperium durch Schleier und nun angeblich die Revaniter ausgesetzt sind, müssen außerdem enden. Das Imperium benötigt den Geheimdienst nun dringender denn je.

Eine solche Storyline hätte die Optionen etwa den Zorn als Handlanger des Imperators einzusetzen, ebenso wie den Inquisitor. Beide agieren als Sith ohnehin mit der nötigen Autorität. Doch auch der Imperiale Agent könnte als künftiger Top-Field Agent (ähnlich Jack Bauers in diversen Staffeln als vermeintlicher CTU-Chef) etwas zu sagen haben, während Darth Marrs Liebling, der Kopfgeldjäger, als "Berater" beim Wiederaufbau der Behörde zum Einsatz kommen würde.

Entsprechend wären zwar eigene Dialoge nötig alle vier Charaktere dorthin zu bringen, aber es gäbe für jeden einen Grund. Der Zorn würde endlich seinen lange erwarteten Einsatz finden, der Inquisitor hätte die Möglichkeit seine Machtbasis auszuweiten, für den Kopfgeldjäger wäre es natürlich nur ein sehr aktiv gestalter Berater-Job, doch der Agent würde seine lang ersehnte Belohnung erhalten. Die Zeit des Versteckspiels ist für den Agenten seit Makeb ohnehin vorbei.

Die Verbindung von Klassen- mit Fraktionsstory würde sich auch im Falle der Kinder des Imperators auf republikanischer Seite anbieten. Der Schmuggler wird hineingezogen, der Trooper praktisch nur in den Einsatz geschickt, der Barsen'thor hätte bereits seine Erfahrung und der Held von Tython wäre auch in seinem Element.

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Donnerstag, 6. März 2014
Machtgeister oder Holocron-Aufzeichnungen - Marka Ragnos, Revan, Saul Karath und Malak könnten wiederkehren
Mit der Etablierung von allerlei "Lore-Outfits" hat Bioware Kennern der alten KOTOR-Titel und des Erweiterten Universums einen soliden Fan-Service geliefert. Zugleich bietet es sich angesichts der guten Verbindungen zu ehemaligen KOTOR-Synchronsprechern auch an in eine ganz besondere Richtung zu denken.

Swtor-miners letzte Datamining-Erkenntnisse deuten an, dass sich die Story des nächsten Addons unter anderem dorthin verschieben könnte wo vor nun über 10 Jahren alles erst einmal endete - Lehon aka Rakata Prime. Dort dürfte sich nach 300 Jahren immer noch das Trümmerfeld der Schlacht um die Sternenschmiede befinden.

Zugleich bietet eine solche Rückkehr zu den Wurzeln die Option etwa in Form von Macht-Visionen (auch ein altes KOTOR-Element), Holocrons oder schlichtweg durch den Auftritt von Machtgeistern zumindest einige bekannte Gesichter UND Stimmen aus der Vergangenheit zurückzubringen.

Mein erster Gedanke wäre etwa ein Holocron in dem Darth Malak und Saul Karath nach Revans "Ableben" das weitere Vorgehen mit der Sternenschmiede besprechen. Oder gar der Auftritt von Darth Malaks rachsüchtigen Machtgeist.

Mit der voraussichtlichen Entfernung Jedi Knight IIIs aus der Star Wars Kontinuität wird auch Marka Ragnos Machtgeist für neue Auftritte frei. Ragnos Grab auf Korriban dürfte durch die Invasion in Patch 2.7 ja durchaus auch geschändet worden sein. Zeit mal aus dem tausendjährigen Schlaf aufzuwachen und die Kinder vom Rasen zu jagen.

Die Optionen hat man sich jedenfalls geschaffen und sofern die alten Synchronsprecher noch verfügbar sind könnte man ja auch den loyalen KOTOR-Fans mal einen echten Story-Bissen zuschanzen.

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Vom Bodensatz in die Tonne - Das Erweiterte Universum im teilweisen Umbruch
Bis jetzt weiß so ziemlich niemand wie genau Star Wars Merchandising in Zukunft aussehen wird. Das einzige was sich bis jetzt als Fixpunkt bezeichnen wird. Jede Merchandising-Pipeline des Franchise wird sich die nächsten Jahre damit beschäftigen die Serie Rebels und Episode VII-IX zu promoten. Tie-ins zu den Helden, Tie-ins zu den Schurken, gescheiterte Seriendrehbücher als Romane und Comics usw.

Das wäre zumindest das klassische Merchandising und daran hat sich nichts geändert. Allerdings ist Star Wars über Jahrzehnte ein Fortsatz gewachsen der als Erweitertes Universum unzählige und teils abstruse Facetten angenommen hat. Und viel von diesem "Material" hat eigene Fans, ein Kapital.

Wenn man nach Drew Karpyshyn (immerhin Chefautor von KOTOR I, Mass Effect I-II und Autor der erfolgreichen Darth Bane-Trilogie) geht haben Filme ein Zielpublikum von 20 Millionen, Videospiele innerhalb des Franchises immerhin noch von 5 Millionen und die Bücher maximal 500.000. Wir sollten also rechnen wie es weitergeht.

Filme > Videospiele > "Bücher"

Der große unbekannte Faktor bleiben dabei die Serien, die womöglich eher in der Reichweite der Videospiele liegen dürften. Zugleich trumpfen sie wohl dennoch das klassische Videospiel.

The Clone Wars > Knights of the Old Republic

Zugleich lässt sich aber vermuten:
The Old Republic + Vorgänger > Essential Guides

Kreativen die also ein in dieser Rangfolge höherwertiges Produkt auf den Markt bringen können demnach mit der künftigen Kontinuität freier umgehen, als die Stufen unter ihnen. Kurzum der "Kanon" folgt dem Geld und die höheren Stufen werfen da deutlich mehr ab.

Fakt ist auch, die Mehrheit der Star Wars-Fans liegt fern der 20 Jahre. Das Franchise selbst wird noch dieses Jahrzehnt 40 und jeder Wirtschaftsstudent lernt, es ist ressourcensparender den bestehenden Kundenstamm zu kultivieren, als sich ganz neue Kunden suchen zu müssen.

Die Mehrheit der Fans kümmert es auch kaum was man mit Darth Bane, Großadmiral Thrawn oder Quinlan Vos anstellen wird. Und diese drei Herren besitzen von den reinen EU-Charakteren schon die wohl größten Fangemeinschaften. Streicht man die Bane-Romane gibt es keinen Darth Bane mehr, ebenso der gleiche Fall bei der Thrawn-Trilogie und dem "originalen" Quinlan Vos, wenn man die meisten seiner Arcs beseitigt. Zumindest Vos hat es allerdings zu einem TCW-Auftritt geschafft, genauso wie seine Schülerin Aayla Secura fixer Bestandteil der Nebendarsteller von TCW wurde.

The Clone Wars trumpft Star Wars: Republic

wie die Klonkriegscomics von Dark Horse damals hießen. Das entstandene Chaos zwischen der von Lucas geförderten Serie und der ab 2002 bis 2008 entstandenen Reihe an Romanen und Comics... war groß. Lässt sich aber durchaus wieder in Einklang bringen und sei es nur, um die Comics mit Quinlan Vos wiederauflegen zu können.

Eine Lösung liegt auch in der jeweiligen POV-Perspektive von Serie (wohl aus der Sicht Ahsokas) und den Comics. Ein krasses Beispiel mag da der Comic The Devaronian Version sein, in welchem Vilmar Ghrark (seinerseits ein zeitweiliger Sidekick Vos) die gemeinsamen Erlebnisse entsprechend kreativ darstellt und sich zum Helden dieser macht.

Entgegen aller Unklarheiten und Hoffnungsschimmer sehnen sich die wortgewaltigen Sprecher des Fandoms dennoch lieber sadistisch-masochistische Angstfantasien herbei, was wie aus dem "Kanon" gerissen wird, nur um irgendwem emotionale Schmerzen zuzufügen. Man trollt sich selbst, hofft dass es doch anders kommt und ist niemals ehrlich zu sich selbst, was man denn will. Bedauernswert wer dann noch die eigenen Worte glauben muss.

Arden Lyn, Xendor, Darth Ruin, Flint und Jeng Droga - wen kümmerts, wenn diese Gestalten auch aus der Kontinuität (ein deutlich verständlicherer und klar definierter Name) fliegen? Und wieso kennt man sie praktisch nicht?

Praktisch unter der dichten Schicht der Romane, die immerhin noch bis zu 500.000 Fans erreichen, liegen die Essential Guides, Kurzgeschichten und Rollenspiel-Szenarien. Ein Kosmos für sich, der immer wieder zur Inspiration von Romanen, Videospielen (Jedi Knight II-III) und auch Comics diente. Eine Welt die jedoch sogar noch weit umfangreicher und katastrophal widersprüchlicher ist als die Romane + Comics es je waren.

Jetzt ist es natürlich so, dass sich die tagende Story Group nicht bloß mit prominenten Figuren wie Thrawn beschäftigen muss (der immerhin gute Chancen hätte als Charakter in REBELS verwirklicht zu werden) sondern auch den Schicksalen der zehnten Hand des Imperators, irgendwelcher CorSec-Agenten und allerlei imperialen Gesinde... dumm halt, dass unter der alten Geschäftsführung dieses nachrangige Material gerne in Form der Essential Guides "kanonisch" gemacht und als Fundament für die Arbeiten der Autoren genutzt wurde.

Es mag geholfen haben SW eine Frühgeschichte wie in Dawn of the Jedi zu geben. Dennoch gibt es einfach schon viel zu viel Material. Um eine beliebte Fan-Erkenntnis zu zitieren, die Großen Drei haben praktisch derart viel zwischen Episode IV und V zu tun, dass sie jede Minute sogar doppelt verplant haben müssten.

Man braucht sich nun nur einen "typisch" amerikanischen Manager vorstellen, der die Namen und Geschichten Thrawns, Lyns usw. vorgesetzt bekommt. Nehmt was wir brauchen können und werft den Rest raus! Aber... nichts da, man kann alles was man doch wieder brauchen würde, ja später nachbauen.

Gerade wenn das Franchise zugänglicher werden soll braucht man sichere Einstiegspunkte und da ist eine überbordende Kontinuität nicht gerade hilfreich. Natürlich bleibt unterm Strich dann doch eine Timeline übrig, aber eine schlankere, mit viel Freiraum neue Epochen zu erforschen und zu erschaffen.

Darin finden sich auch Chancen für Knights of the Old Republic. Immerhin liegt das Franchise in einem sicheren Abstand zu den Filmen und wenn man sich des Quellenmaterials einmal entledigt hat, kann man auch hier erzählerischen Wiederaufbau ermöglichen. Dann regierte vielleicht Tulak Hord als letzter Sith Imperator vor dem Untergang und vieles ergäbe mehr Sinn. Gerade The Old Republic hat sich ja eine nette Kontinuität aufgebaut. Diese könnte man beibehalten, aber allerlei Quellen wie die Tales of the Jedi Comics gleichzeitig aufheben. Knights of the Old Republic hat bei seiner Etablierung als Franchise damals schon manche Erbstücke der Kontinuität zerbrochen und sich manches zurechtgebogen.

Sogar die Geschichte der Sith mit Moriband wäre möglich neu zu schreiben. Was wenn die Jedi und Sith sich nach Tython trennten, der eine Orden auf Moriband seinen Anfang nahm und eine Nebenlinie mit Ajunta Pall auf Korriban landete. Wenn die Kontinuität aufgelöst ist, braucht man keine Retcons mehr, sondern kann anhand der neu auftauchenden Informationen eine ganz neue Timeline erschaffen.

Denkbar wäre es jedenfalls. Also was wenn das Sith-Imperium in Wirklichkeit der Verlorene Stamm wäre? Eine Gruppe Ur-Jedi die sich ein Volk unterwarfen, während ein Sith-Orden auch anderswo entstand. Sith könnte dann ein Name sein, den sich die Abtrünnigen einmal gegeben haben und den die Gruppe um Pall auf ihr neues Volk übertrug.

Die Schwierigkeiten treten auf, sobald man den Leuten, vor allem den wenig geschichtsaffinen, erklären muss wie zu zig Schismen usw. kam. Besser diese komplexe Geschichte gegen einfachere Konzepte einzutauschen. Erklären zu müssen warum die Legionen von Lettow etwa keine Sith waren... mühsam und unsinnig, lieber streichen.

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Mittwoch, 5. März 2014
Der Weltenuntergang - das Erweiterte Universum geht unter?
Zunächst einmal zum Zustand des Star Wars-Universums allgemein. Es wird viel spekuliert und übertrieben. Dem Fandom würde es gut tun, in Zeiten wo nichts klar ist, lieber etwas zurückzustecken. Da wird doch von der letzten Folge einer gecancelten Serie ausgehend spekuliert, ob das ein Teaser für Episode VII sein könnte. Ähnlich wie bei den wildesten Casting und Drehbuchgerüchten sieht jeder überall alles was man sehen will.

Fakt ist, selbst wenn SWTOR praktisch "ausgelagert" wird und nicht mehr als Bestandteil des offiziellen Universums gilt. Ein solches offizielles wird erst mit Episode VII wieder aufgebaut werden, bis dahin bleiben die beiden Animationsserien und 6 Filme STAR WARS. Selbst danach kann man entscheiden SWTOR wieder durch Hintergrundgeschichten und Erklärungen in das neue Erweiterte Universum (Star Wars abseits der Filme und beiden Serien) anzugliedern.

Selbst wenn man Jahrtausende einer Geschichte für null und nichtig erklärt, es werden jene auftauchen die sich aus dem reichen Fundus früherer Ideen bedienen werden. Dann steht Remake gegen Original. Und das Original erhält Sammlerwert, Kultstatus usw.

In Fällen praktisch aller Filmvorgeschichten ist es sogar absolut sinnlos, diese wieder aus der Saga herauszustreichen. Warum? Weil es hier auch darum geht, welcher Teil des Merchandising weiterhin Sinn macht und Geld einbringt. Was ist finanziell "rettenswert"? Der Rest bleibt wieder den Cheferklärern wie Paplo Hidalog, Leeland Chee und Co. überlassen. Personen die sich schon Jahre damit beschäftigten bei Projekten wie The Clone Wars als Berater etwa Spezies anzubieten, die bereits einmal für Star Wars etabliert zu wurden. Man muss das Rad nicht neu erfinden.

Gerade Chee und die "Essential Guide"-Autoren kitteten jahrelang die Brüche, die sich zwischen allerlei Romanen, Comics und Videospielen aufgetan hatten. Ja sie kümmerten sich sogar darum, weitere Hintergrundgeschichten für die Pen and Paper Rollenspieler in die Welt zu setzen. Ein Teil des Fandoms der praktisch immer übersehen wird. Aber diese RP-Fraktion hat uns schlussendlich Guides über diverse Schiffsklassen, Spezies und Planeten im Star Wars Universum bescherrt.

Nur steht die innere Ordnung dieser Guides nun auf der Kippe, ebenso wie der Pen and Paper RPs.

TCW hatte Mandalore schon verwurstet, wieso nicht auch Korriban? Was damals geschah war Mandalore in der Serie anders darzustellen als in den Mandalorianer-Romanen von Karen Traviss. Aus dem bei Traviss nach einer grünen Balkan-Kopie wirkenden Mandalore-Version wurde bei Dave Filoni ein verwüsteter Planet mit Kuppelstädten. Was noch lange nicht hieße der gesamte Planet wäre von einem geografischen Merkmal gekennzeichnet. Vielleicht gibt es ähnlich wie auf der Erde ja auch auf Mandalore noch unversehrte Landschaften.

Im Falle Korribans ist es nicht anders. Moraband, Moribund, wie auch immer - Ortsnamen haben sich in Jahrtausenden mehrfach geändert und die Sith existierten in vielen Iterationen, genauo wie Organisationsnamen.

Man braucht nur an die chaotische Geschichte des frühen Christentums denken, um zur Überzeugung zu gelangen, dass sich lokal immer wieder eigene Strömungen herausbilden. Wieso sollte das in Star Wars auch anders sein. Die ursprünglicheren Gedanken eines George Lucas zu Yoda waren auch die, Yoda bilde Jedi-Ritter aus, sei aber selbst keiner. Und ein Bedürfnis die Welt in mehr als Jedi vs. Sith zu spalten ist seit jeher ein virulentes Verlangen im Fandom. Sogar TCW hat uns mit Nachtschwestern und Nachtbrüdern alternative Organisationen bescherrt und dunkle Jedi? Ja die gab es auch. Pong Krell, Barriss Offee, Asajj Ventress... und dann noch Machtnutzer wie Savage Opress und Darth Maul. Sith, aber doch keine Sith und das unter Lucas Ägide. Tja und zu diesem Zeitpunkt waren es sogar 4 Potentanten die sich Sith Lords nennen wollten. Zumindest bis Maul und Bruder von Sidious höchstpersönlich bezwungen wurden.

Kontinuitätsprobleme kennt man auch aus der katholischen Kirche. Mit allerlei Gegenpäpsten hat man sich die Zählung schon vor Jahrhunderten versaut. Und in den USA gab es Präsident Grover Cleveland, der sowohl als 22. als auch 24. US-Präsident geführt wird. Wie auch immer die Geschichte des Sith-Ordens nach der letzten TCW-Folge für einige Zeit aussehen wird.... in dieser Hinsicht ist nichts von Bestand. Hat man doch bereits einmal beschlossen Star Wars wie Marvel behandeln zu wollen. Und genau wie bei Marvel und DC würde ein Reboot des Star Wars-Universums dazu führen, dass sich in der neuen Kontinuität wieder haufenweise altes wiederholen wird.

Früher oder später würde irgendein Autor das Bedürfnis verspüren die Vorgänger oder eine Nebenlinie der Sith zu behandeln. Und als Fan-Service könnte derjenige ja wieder eine Menge alter Kontinuität restaurieren. Wie nach Marvel und DCs New 52 wird auch das alte EU früher oder später wieder seinen Weg ins Neue finden und das Chaos würde noch größer.

Entsprechend bestünde die korrekte Aufgabe der derzeit tagenden Storygroup für die Neuordnung der Star Wars-Kontinuität darin, lose Fäden abzuschneiden und Platz frei zu machen, ohne den Rahmen zu zerbrechen.

Es bleibt dabei, als man Star Wars erschwang kaufte Disney das EU mit. Eine Jahrtausende umspannende Geschichte, mit viel Platz für Spiele, Romane usw.

Natürlich will man für kommende Jahre den Fokus auf die Ära der neuen Filme setzen. Dennoch kann es nicht schaden über alle Ären hinweg Altlasten auszumisten. Weg mit Zayne Carrick, dem Lost Tribe of the Sith und vielleicht sogar Darth Bane, wenn die Geschichte des Sith Ordens erst 2000 Jahre vor Episode I beginnen soll.

Dennoch lässt sich in ein paar Jahren auch eine Geschichte darüber schreiben, woher dieser Orden wieder kam. So wie Dawn of the Jedi die Ursprünge der Jedi beleuchtet, so kann sich in Jahren ein neuer Autor Bruchstücke alter Kontinuität aneignen und eine neue Geschichte der Sith schreiben. Es ist alles möglich.

Nur weil wir heute glauben SWTOR stünde 4000 Jahre vor den Filmen, es könnte mehr sein. Genauso wie man jahrelang glaubte die Klonkriege liefen nur 3 Jahre, man könnte sie ausweiten. Man könnte SWTOR stehen lassen wie es ist und dennoch die KOTOR-Comics, Tales of the Jedi und Darth Bane zum Teufel jagen.

So wie manche Spieler heute noch jammerten dass die Trooper-Rüstungen in SWTOR so nicht aussehen dürften weil dieses Design erst in den Klonkriegen inspiriert von den Mandalorianern geprägt wurde... alles Schnee von gestern und schon vorher haltlos. 300 Jahre nach den Mandalorianischen Kriegen könnte diese Inspiration auch schon zu entsprechenden Rüstungsdesigns geführt haben.

Im Zusammenhang mit George Lucas ursprünglicher Idee für die Sith sei auch erwähnt, dass GLs frühe Star Wars Entwürfe einen ganzen Orden von deutlich mehr als 2 Sith vorgesehen hatten. In der Entwicklung die GLs Star Wars durchgemacht hat ist das finale Produkt nur noch das was zuletzt draus wurde. Erst mit den Prequels fand GL die Idee ganz nett die Sith auf ein Duo zu reduzieren.

Wenn man nun also behauptet GLs ursprüngliche Idee wäre gewesen die Geschichte der Sith vor 2000 Jahren mit einem Darth Ruin beginnen zu lassen... muss man sich fragen welche Version von Lucas Geschichte das ist. Und jetzt wo GL nichts mehr zu sagen hat, kann alles geschehen. Das neue Star Wars hat künftig sicher mehr mit Marvel gemein als allem anderen.

Und was hat Marvel zu bieten? Eine Film-Kontinuität die sich von der seiner Serien unterscheidet und den Comics erst recht. Jedes Paralleluniversum hat seine eigene Nummer usw. Und Charaktere können von der einen in die andere Welt gelangen.

Paralleluniversen sind Star Wars bis jetzt erspart geblieben, da erscheint es praktischer Dinge wegzuschneiden. Besonders pikant ist ja der Wechsel der Comiclizenz von Dark Horse zu Disneys Marvel, da wird man doch immerhin versucht sein entweder dem Branchenkonkurrenten eins auszuwischen und alles zum Teufel zu jagen oder dessen Vorarbeiten unter dem Deckmantel falscher Freundlichkeit intakt zu halten um mit Sammelbänden usw. bare Münze daraus zu machen.

Wie Kathleen Kennedy schon bei ihrem "Amtsantritt" sagte, Star Wars besitzt im EU ein enormes Kapital. Und wenn man wie Disney eine neue Firma kauft, dann gibt es zwar die Fälle in denen praktisch jeder entlassen, der Standort aufgelassen und nur die Markennamen behalten werden... doch neben der Zerschlagung kennt man auch Beispiele in denen etwa zugekaufte Studios großes bewirken konnten. Marvel ohne Disney wäre nie in der Lage gewesen einen derartigen Blockbuster wie Avengers auf die Beine zu stellen oder Filme wie Thor und Iron Man so zu produzieren, wie sie verwirklicht wurden. Und der Filmthor hat mehr auch mehr Ultimate Thor gemein als dem "kanonischen" Thor aus den Comics. Die Comicautoren haben keinen Einfluss auf die Filmhandlung, dennoch werden Teile ihrer Werke gerne kopiert.

Marvels Comics beeinflussen die Filme und umgekehrt. Der Winter Soldier war ein preisgekrönter Comicrun, der zwar kaum etwas mit dem Film gemein hat, dennoch zu den besten Marvel Comics des letzten Jahrzehnts gehört. Daran kann auch der Film nichts ändern. Und Marvel hat ihn als extradicken Sammelband aufgelegt.

Marvel besitzt höchst fähige Autoren und sicher einige der besten Zeichner der Branche. Und deutlich mehr Kapital als Dark Horse. Marvel und Star Wars, das ist eine mögliche Traumpartnerschaft. Man denke nur an einen Ed Brubaker-Star Wars-Comic. Darth Maul und der Winter Soldier hätten sogar etwas gemein.

Zugleich ist Star Wars natürlich mehr als die Comics und man wird vorläufig den Fokus eben auf bekanntes legen, vor allem um die neue Serie und die neuen Filme samt Cast zu promoten. Dennoch wird nun vieles mit Sicherheit deutlich koordinierter ablaufen müssen als früher. Wenn Dave Filoni einen Charakter umschreiben möchte, der gerade Marvel zusteht, dann wird er sich darauf abstimmen müssen. Zugleich könnte Marvel mit Filonis Charakteren nicht so arbeiten, wie es einem gerade in den Sinn steht.

Die Interaktion zwischen den verschiedenen Stellen wird intensiviert und die Koordination strenger überwacht werden. Entweder das oder jeder kocht sein eigenes Süppchen wie bei Marvel. Beides hätte für Fans enorme Vorteile. Die Marvel-Variante lässt jedem "sein" Star Wars, auf die Gefahr hin, dass die Zersplitterung dazu führt, dass die diversen Sparten alle nur noch einen Teil des Fandoms erfassen. Die andere Variante ignoriert praktisch bis auf weiteres alles was vor Episode I passiert und sorgt sich um die Promotion von Episode VII und REBELS. Das enthält auch die Möglichkeit, SWTOR und den möglichen Supergau der letzten TCW-Folge mit einem Story-Flicken zu verbinden. Oder man ignoriert das MMO, bis es sich totgelaufen hat. Wie auch immer, SWTOR läuft bis man wegen schwindender Gewinne den Stecker zieht. Wo diese Entscheidung getroffen wird ist die viel größere Entscheidung.

Welchen Vertrag man mit EA geschlossen hat und ob dieser nun SWTOR enthält oder das noch einen alten Vertrag betrifft... weiß man nicht. Dennoch hat man die Lizenz einmal an EA vergeben und erhält für die Nutzung saftige Anteile an jeglichen Umsätzen. Natürlich muss man sich mit Lucas Licensing abstimmen, dennoch liegt die ultimative Entscheidung ob man ein gewinnbringendes Projekt einstellt bei EA. EA muss und kann entscheiden ob man SWTOR weiterlaufen lässt, weil EA für die gesamten laufenden Kosten des Projekts aufkommt. Disney verdient nur daran und Mickey Mouse lacht sich ins Fäustchen. Zu drängen EA müsse SWTOR abschalten, würde wohl zu einer Klageflut EAs führen. Der Lizenzgeber bekommt seinen Anteil ja schon, da verlangen EA müsse auf Gewinne verzichten und auf ein Recht verzichten, das EA vertraglich eingeräumt wurde.

Sichert das SWTOR den Status kanonisch zu sein? Jein! Die Story Group hält die Zügel in der Hand SWTOR und seine Quellen abzusegnen, weil sie ohnehin in gefahrlosen Gebiet liegen oder das Game in ein Paralleluniversum abzuschieben, was wenig Sinn machen würde. SWTOR bietet sich ja Star Wars-Fans an. Vernünftiger wäre aus geschäftlicher Sicht SWTOR möglichst als Teil der Marke zu behalten, weil es ja noch aktiv vertrieben wird. Es liegt auch aus Managementsicht weit genug von aktuellen Projekten entfernt, um ein Problem darzustellen.

Erklärungsnot im Zusammenhang mit "Darth Ruin", Moriband usw. spielen aus "Chef-Sicht" keine Rolle. Lasst euch etwas einfallen Leute. Eine einfache Lösung ist am aussichtsreichsten. Zugleich liegt SWTOR samt Umfeld extrem abgeschieden und doch dank Promotion und vergangener Verkaufserfolge (sogar KOTORS) an exponierter Stelle, kurzum im Stellenwert über Büchern und Comics. Drew Karpyshyn meinte zur Story Group nur man solle sich die Zahlen vor Augen führen, Bücher/Comics erreichen maximal 500.000 Personen, Spiele 5 Millionen, Filme (vielleicht auch Serien) 20 Millionen. Entsprechend wäre wohl auch die Prioritätenreihung bei der Neuordnung des Kanons zu verstehen.

Schlussendlich muss sich jede Änderung nur erklären lassen können.

Wie würde das im Falle SWTORs und des angeblich von Lucas als Urvater der Sith festgelegten Darth Ruin aussehen?

2000 Jahre vor den Filmen gründet Ruin irgendwo (vielleicht auf Moribund, was durchaus der neue Name des verlorenen Korriban sein könnte) seinen Sith-Orden. Der Name muss ja von irgendwo stammen und die Ruinen auf Moribund könnten von Korriban inspiriert sein. Wir wissen nicht was nach SWTOR geschah oder wie weit die Sith-Architektur in der Galaxis vorgedrungen ist.

Wenn Imperien wie das perische untergingen, blieben oft genug Trümmer übrig. Lokale ehemals der persischen Führungsschicht entstammenede Machthaber, die unter Umständen selbst ein Imperium schuffen. Mithridates von Pontus ließe sich zu diesen zählen. Als hellenistischer Herrscher im Norden Kleinasiens führte er eine Reihe von Kriegen gegen die Römer. Auf eine persische Abstammung konnte er wohl durchaus verweisen, dennoch gebärdete er sich als Befreier der in Kleinasien ansässigen Griechen. Sogar Griechenland selbst drohte er vom römischen Einfluss zu befreien. Aus römischer Sicht war er ein Hannibal des Ostens. Zugleich stand er bekanntlich in keiner Beziehung zu den Karthagern. Hannibal des Ostens, das war nur ein Name. Genauso wie Sith.

Da gründet ein Machtnutzer in den Ruinen einer alten Kultur seinen Orden und nennt ihn danach. Genau genommen gab es in der galaktischen Geschichte auch nie einen lange aktiven Sith-Orden. Die antiken Sith waren machnutzende Herrscher eines kleinen Reichs. Sie gingen unter.

Exar Kun schuf sich eine Bruderschaft, die nur aus einer handvoll Anhängern bestand und unterstütze einen Putsch, um an Truppen zu gelangen. Seine Karriere bestand nur kurz.

Die überlebenden Sith-Fürsten entwickelten erstmals eine Art Orden, um ihre Herrschaft neu zu organisieren. Als Revan sie entdeckte, modifizierte er diese Eindrücke für sein eigenes kurzlebiges Imperium. Die "Sith" der Ära nach Revan waren nie wirklich Teil eines Ordens, sondern mächtige Individuen, die sich in loser Allianz befanden.

Als die Erben des antiken Sith-Reichs zurückkehrten, waren ihre "Sith" längst zum Synonym für die Organisation geworden, die junge Machtnutzer ausbildete. Der "Lord" war von einem feudalen zum Berufstitel geworden. Und auch dieses Imperium ging irgendwann unter. Wie im Fall der Krath dürfte es auch interessierte Gruppen gegeben haben, dieses antike Wissen der Sith anzuzapfen. Doch nach einem Jahtausend bleiben von den Bauten der Sith wieder nur Ruinen und Relikte.

Genauso wie im Fall der facettenreichen Geschichte Mandalores klingt Moriband zwar nach Erklärungsbedarf, aber Erklärungen lassen sich bekanntlich immer finden.

Die große Frage ist eher, wie wird Disney die Sith in Zukunft behandeln? Wird man Sith weiterhin als Begriff für jeden dunklen Jedi verwenden müssen oder wird es alternative Sekten für Anhänger der dunklen Seite geben. Das geistige Kapital "Sith" ist jedenfalls sehr umfassend, es praktisch aufzugeben ist unsinnig. Die Möglichkeit vieler Sith-Lords beflügelt die Gedanken und vitalisiert die Fans. Umgerechnet in Dollar ist das ein mehr als guter Grund Lucas zeitweiliges Mantra "Es kann nur 2 geben" über Bord zu werfen. Lucas mag noch Einfluss auf TCW besessen haben und die letzte Folge war ja zu Zeiten des Disney-Deals schon in der Pipeline. Also ist der Schaden bereits angerichtet. Doch die Folge mit Episode VII-Hoffnungen aufzuladen ist zwar newsgeil, aber keineswegs sinnvoll. Die "verlorenen" Missionen laufen imho angesichts der tagenden Story Group sogar Gefahr ebenso der Schere zum Opfer zu fallen wie Darth Bane. Wenn die neuen Franchise-Eigentümer sich von Lucas nicht die Möglichkeiten für neue Storys verbauen wollen... dann können sie das eben tun. Lucas hat nun nicht mehr Einfluss auf sein Lebenswerk als Stan Lee auf die Marvel Filme.

Sith in allen möglichen Varianten bringen Dollar und Dollar zählen für Disney eben. Entsprechend wird uns das "neue EU" garantiert kein Ende der Etablierung neuer Sith-Lords bringen.

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Donnerstag, 27. Februar 2014
Die imperialen Tech-Klassen als Spielbälle des Sith-Rats?
Agenten und in geringerem Umfang auch Kopfgeldjäger kennen ja das Spiel, das die höchsten Lords der Sith mit ihren "Verbündeten" treiben. Während der Kopfgeldjäger ja noch ein Profi ist, der sich von Angeboten kaum noch wehren kann, ist der imperiale Agent eher ein Opfer der Sith-Intrigen.

Der Geheimdienst existiert nicht mehr, man hat zwar seinen Tod vorgetäuscht, doch Darth Marr hat einen trotzdem gefunden und nach Makeb bestellt. Theoretisch ist also jeder Agent nachwievor an das imperiale Militär gebunden, immerhin wurde man vor Corellia dorthin versetzt.

Ein Militär dass eine längere Zeit alleinig von Marr angeführt wurde. Doch mit Darth Arouks Aufstieg ändert sich das völlig.

Marr hat den Agenten zum mit seiner Autorität agierenden Special Projects Commander befördert, vom Lieutenant auf Corellia zum Commander auf Makeb, nicht schlecht. Die Beförderung durch Marr kann einem auch ein neuer Dienstherr theoretisch nicht mehr nehmen, aber sehr wohl die Zusatzbefugnisse. Mit Arouk muss sich Marr nun die Kontrolle über das Militär teilen. Dennoch hat Arouk in Fragen der Offensive eben das Sagen und kann seinerseits die wieder zum Militär gehörenden Agenten an die Front beordern. Irgendwie dumm gelaufen, hat man den schwarzen Kodex am Ende von Akt III eigentlich für sich behalten. Zugleich zahlt sich die Jadus-Connection für dessen Anhänger auch nicht aus. Chef des neuen Sith-Geheimdienstes, der Sith-IA? Fehlanzeige.

Die Rolle des Agenten hat sich mit Makeb drastisch gewandelt und praktisch alle Storyentscheidungen aufgehoben, indem sie den Status des Agenten überschrieben hat. Aus einem imperialen Offizier, der für KIA gehalten wurde wurde ebenso ein Special Projects Commander wie aus Händen von Jadus, die auf der Linie der Sith lagen, Doppelagenten die sich schlussendlich doch noch einmal mit Ardun Kothe verbrüdert haben und sogar jenen freien Agenten, die ihren Namen aus allen imperialen Datenbanken zu löschen vermochten. Alles egal, Commander.

Der Kopfgeldjäger hingegen ist eben nur eine bezahlte Aushilfe. Ob man Tormen den Obersten Kanzler ausliefert oder das Kopfgeld auf den knausrigen Sith Lord selbst einlöst, Tormen findet logischerweise nie seinen Weg in den Dunklen Rat. Es wäre sogar möglich gewesen, dass Marr erwähnt wie Tormen bei irgendeiner Kampagne nach Corellia umkam, sollte er vom Kopfgeldjäger am Leben gelassen worden sein.

Doch angesichts der Verdienste des Kopfgeldjägers als Einmann-Rollkommando Tormens hat Marr Makeb inszeniert um herauszufinden, ob sich der Jäger eignen würde künftig auch als Berater und imperiales Frontschwein tätig zu werden. Als Berater wäre der Jäger immerhin erzählerisch ähnlich mächtig wie der Commander. Wenn einem künftige imperiale Questgeber also zumindest respektvoll entgegentreten hat man sich nicht unbedingt versehentlich als Sith eingeloggt, sondern einfach jemanden gefunden, der die neue Rolle des Jägers abkzeptiert. Wenn man sich vor Augen führt wie aktiv manch amerikanische "Militärberater" diese Rolle auszulegen pflegen, dann lässt sich die Befehlsgewalt des Jägers schon mit der des Commanders vergleichen.

Agenten sind weiterhin Untergebene der Moffs und auch Kopfgeldjäger lassen sich als Auftragnehmer herumkommandieren, doch beiden Klassen wurde mit Makeb der Rücken gestärkt. Marrs Verfügungsgewalt über das imperiale Militär mag mit 2.7 zwar schwinden, doch seine beiden "Beförderungen" lassen sich kaum rückwirkend aufheben. Wozu auch, Agent und Kopfgeldjäger haben auf Makeb und sonstwo gute Arbeit geleistet. Ein Pragmatiker wie Darth Arouk wird das verstehen.

Dennoch wirkt es immer noch so als würden alle Spielercharaktere ziemlich einfach herumkommandiert werden. Während es bei den Tech-Klassen noch verständlicher ist, wenn sie auf allerlei wichtige Missionen gesandt werden, ist die Erklärung, dass ein Zorn des Imperators ohne Imperator eine wacklige Machtposition hält... verständlich, doch nichts das man überstrapazieren könnte. Dahingegen ist der Inquisitor als Mitglied des dunklen Rats praktisch unwichtig. Man erlebt es mit Acina und nun Arouk. Der Inqui ist wie ein Regierungsmitglied, das von den Kabinettsbeschlüssen aus der Zeitung erfahren muss. Als würde man zu den Regierungssitzungen einfach nicht eingeladen werden. Warum auch, der Inqui ist ja nur der Archivar des Imperiums. Da man ohnehin keine Amtsgeschäfte führen kann, könnte man sich RP-technisch gleich von Talo Drellik vertreten lassen. Während der Zorn Probleme hat überhaupt seine Stellung zu rechtfertigen wird der Sith Inquisitor regelrecht übergangen. Es herrscht allerdings auch Krieg, da können die entsprechenden Sphären ihre Entscheidungen ohne Ratsbeschluss treffen. Nur wieso übergeht man den Inqui bei der Nachbesetzung von Darth Baras/Darth Arhos Posten schon wie damals bei Darth Kharrid? Darth Acina, Kharrids Nachfolgerin, wurde ja sogar von der Hand des Imperators bestellt. Irgendwie sehr wörtlich.

Es wäre zumindest vorstellbar wenn künftig nicht nur je nach Fraktion eigene Storylines geschrieben werden, sondern die Dialoge sich zwischen Tech- und Machtnutzerklassen ebenfalls unterscheiden. Das ist noch weit von einer wirklichen Klassenstory (nicht mit Klassenquests zu verwechseln) entfernt, wie sie mir vorgeschwebt sind, aber es könnte zumindest ein erster Schritt in die imo richtige Richtung sein.

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Die Korriban/Tython-FPs und eine angenehme Überraschung


It's back.



Ganz sichergestellt ist es zwar nicht, doch um den Überlegungen des Dataminers swtor-miner zu folgen, dürfte die Ruf-Rüstung der beiden neuen Korriban/Tython-Flashpoints den Reskin der alten Kampfmeister-Rüstung der Jedi Botschafter liefern.

Und ehrlich gesagt, das ist etwas worauf ich insgeheim schon eine Weile gehofft habe. In etwa seit die ersten Kampfmeister/Battlemaster-Rüstungen für den Kartellmarkt neu eingefärbt und adaptiv wurden.

Generell empfinde ich als Imperialer republikanische Endgame-Rüstungen oftmals interessanter als die manchmal zu sehr ins seltsame abdriftenden imperialen Rüstungen. Man denke nur an das Beispiel der Sith-Hexer und wie sehr Kampfmeister, Kriegsheld und Kampagne-Rüstungen bei den Inquisitoren wirklich mehr Dungeons & Dragons-Style bieten, als nach Star Wars-typischen Rüstungen auszusehen.


Hexer Kampfmeister-Set


Hexer Kampagne


Hexer Kriegsheld

Wenn ich gerade an das Kriegsheld-Set denke fällt mir zwangsläufig Fluch der Karibik 2-3 ein. Als wäre der Hexer mal so von Davy Jones Raumjacht spaziert.

Manch einer mag sich heftig echauffieren, dass diese "Gleichmacherei" ihm oder ihr irgendwie nicht passt. Ich finde sie in manchen Fällen durchaus großartig. Es gab ja genügend Gelegenheiten die man verpasst hat und Styles die man wegen seiner Fraktion nicht verwirklichen konnte.

Außerdem gibt es ja durchaus Gear auf der anderen Seite, der einem etwa als Trooper gut stehen würde. So hat man die CZ-13 Brust (sicher einer der Topseller aus dem Kartellmarkt) früher nur als Teil des Streiter-Sets für Powertechs erhalten.

Wenn man nun langsam alte Tiers wiederverwertet empfinde ich das nicht mehr als dramatisch. Dank Kartellmarkt und dem üblichen Gear-Fortschritt gibt es mittlerweile ohnehin derart viele Gestaltungsmöglichkeiten, dass es in meinen Augen kein Problem mehr darstellt, etwas altes irgendwo neu aufzulegen. Natürlich hat uns der große Visionär Barney Stinson gelehrt "Neu ist immer besser", auch wenn das seine älteste Regel ist, doch für Imperiale ist die alte Botschafter-Robe eben neu.

Sieht man einmal das größere Bild findet man sich damit ab, dass ein Ausgleich der Interessen zwichen Alles-neu- und Das-bitte-wieder-Parteien gefunden werden muss. Es hilft auch sich immer wieder die Zahlen zur Hand zu nehmen.

Beim Gree-Event hatten wir 1 Rüstungsdesign in vier verschiedenen Farben. Die Kopfgeldwoche bietet 2 gänzlich verschiedene Rüstungsset + einen alternativen + eine Brust ohne Jetpack. Das Rakghul-Event führte zwar nur 1 neues Design ein, doch in 3 Varianten (ohne Blinklichter, mit Blinklichtern, mit fluoreszierender Farbe).

Und ich gehörte zu den Leuten die im Forum zeitens des Gree-Events für eine Gree-Rüstung mit Blinklichtern Stimmung machten. Das Rakghul-Event hat uns praktisch eine gebracht. Sogar in den Farben die es bei den Gree nicht gab und ebenfalls eingefordert wurden. Wünsche haben sich erfüllt.

Es gibt aber noch einen anderen Grund warum ich angenehm überrascht bin, dass man "gerade jetzt" die alte Kampfmeister-Robe wieder ausgräbt. Gerade wurde nämlich der Bestienmeister-Titel gefixed ist und ist nun sogar ohne Tricks erreichbar.

Mich trieb da etwa lange der Gedanke, was man mit diesem Titel anstellen könnte. Welche Rüstung würde überhaupt zu diesem Titel passen und welcher Mount erst? Die Botschafter-Robe stand da mit ihrem nach Wildnis, Fell und Lederfetzen aussehenden Stil ganz weit oben. Und dann wurde noch bestätigt, dass Rancor-Mounts erscheinen werden. Fehlt nur noch ein echt tierischer Gefährte (wie der Mabari-Kampfhund der Adeligen in Dragon Age I) und mit dem Bestienmeister-Titel ließe sich wirklich etwas lustiges anfangen. Bis dahin erschien mir nur die Hagelsturm-Sozialrüstung von Hoth (braun gefärbt) als adäquater Look für einen Bestienmeister.

Zugleich lässt dieser Schritt in Sachen Recycling hoffen, dass auch die alten Zauberer-Roben des Rakata-Sets für Hexer wiederkehren.




Ebenso nett wiederzusehen wären die Helme des Söldner Rakata-Sets. Immerhin besaßen diese einen wirklich mandalorianischen Look, der nach einer Verbindung der Mandalorianer aus Tales of the Jedi und ihrem standardmäßigen Look in SWTOR wirkte. Oder man denke an die auch recht ansehnlichen Tion-Rakata-Bruststücke für Jedi-Ritter.

Die einzig offene Frage ist nur, wie gut würden sich diese alten Sets dann eigentlich färben lassen? Gerade bei den tionischen Beinen und Helmen des Juggernaut-Sets konnte ich selbst austesten, dass sich da eher wenig bewegt. Im Gegensatz dazu konnte das tionische Pirscher-Set für Sith Attentäter sich sogar freuen, dass es letzten Sommer für die Promotion der Farbmodule und Patch 2.1 benutzt wurde.

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Mittwoch, 26. Februar 2014
SWTOR, KOTOR und der Fluch des Älterwerdens?
KOTOR I und II sind selbst nach Jahren immer noch die wohl meistgespielten RPGs meiner Gamer-Karriere. Seit damals kam kein anderes RPG jemals an die Spielzeit ran, die ich in diese beiden Spiele investierte. Die gute alte Zeit eben, bevor alles noch einfach wurde, vor den Casuals.

Run um Run, hell, dunkel, grau, individuell, Mann oder Frau - es ist lange her, doch ich weis noch genau, wie ich praktisch jede Kombination ausprobiert habe.

Entsprechend tief verwurzelt sind bei mir die schönen Erinnerungen an diese beiden Spiele, auch wenn ich sie Mass Effect-geschädigt seit Jahren nicht mehr spielen kann, ohne mich von der antiken Grafik wieder abgestoßen zu fühlen. Zudem ist da das Problem die bis zu 4 Installations-CDs wieder zu finden.

2013 wurde KOTOR I bereits 10 Jahre alt. Ein Jubiläum zu dem man eigentlich ein KOTOR III erwartet hätte, doch MMOs werfen in diesem Jahrzehnt einfach mehr Geld ab.

Als Veteran aus Rogue Squadron, X-Wing Alliance, Jedi Knight und KOTOR-Zeiten ist Star Wars für mich generell etwas anderes als die jüngere Generation. Aufgewachsen mit der Special Edition der klassischen Trilogie ist "mein" Krieg der Sterne noch geprägt von heroischen Piloten, Sturmtruppen und Sternenzerstörern. Während für die Prequel- und Animationsserien-Generation Lichtschwerter, die Macht und Jedi-Ritter "Star Wars" ausmachen.

Ja mein Krieg der Sterne hatte noch mehr mit Kampfstern Galactica gemein als The Clone Wars heute. Hatte George Lucas doch im "alten" Krieg der Sterne Elemente aus für junge Augen wohl antiquiert wirkenden Filmgenres kombiniert. Kriegsfilme und japanische Abenteuerfilme. Die Jedi als Erben der Samurai und Shaolin, die X-Wing Piloten als Verkörperung des Heldenmuts amerikanischer Jäger- und Bomberpiloten seit dem Zweiten Weltkrieg.

Es mag sein, dass ich etwas retro aufgewachsen bin, doch für mich gehörten die entsprechenden Filme und Serien auch in den 90ern noch zum Programm, genauso wie Knight Rider oder das A-Team.

Entsprechend verstörend wirkt sich auf Veteranen wie mich das Star Wars-Bild jüngerer Fans aus. Statt Blaster und X-Wing müssen es heute immer Lichtschwert und Jedi-Robe sein. In Jedi Knight II-III waren nicht Lichtschwerter und die Macht der mächtigste Verbündete eines Spielers... es war die Schnellfeuerkanone die als Sekundärwaffe eine übermächtige Impuls-Nova werfen konnte. Disruptoren erlaubten sogar die Instant-Eliminierung von Gegnern. Natürlich nur wenn man sie im Sniper-Modus abefeuerte, eine vage Ähnlichkeit zum Kanonenboot in GSF. Und Sturmtruppler waren angesagt, was die Möglichkeit der Individualisierung der Rüstungen in Fan Fiction betraf, die Vorgänger der Mandalorianer.

Schiffe wie der A-Wing und V-Wing aus Rogue Squadron gehörten zu meinen Lieblingsraumschiffen, während X-Wing Alliance mich die Überlegenheit des X-Wing, B-Wing und über allem, des Tie Defenders, lehrte. Die Lektüre der X-Wing-Romane eines Michael Stackpole und Aaron Allston sollten mich Jahre später die entsprechenden Manöver VERSTEHEN lassen, als hätte ich selbst ähnliches erlebt.

Nach Jedi Knight stellte KOTOR Star Wars für mich auf den Kopf. KOTOR existierte in einer Ära die ich nicht kannte und die nichts mit dem Star Wars zu tun hatte, dass ich wenigstens aus den Filmen und deren Ära kannte.

Meine ersten Schritte auf Taris sind nun schon über 10 Jahre her und SWTOR hat mir und Spielern wie mir die Chance eröffnet, praktsich frei in dieser Welt zu wandern. Im Gegensatz zu KOTOR ist SWTOR eine gewaltig freie Welt. Planeten werden nicht einfach nach ihrem Abschluss unzugänglich und es kommt stetig aber doch immer wieder neues hinzu. Die Welten sehen auch wundervoll aus. Man braucht nur den Himmel über Corellia zu bestaunen, wo Rauchschwaden aufsteigen und Kriegsschiffe am Himmel hängen, während aus der Ferne donnernde Geschütze zu hören sind. Solch poetische Momente erinnern mich daran wie toll es ist, dass es SWTOR gibt. Ich spiele es ja bekantlich auch nur, weil es ein Star Wars-MMO und Nachfolger von KOTOR ist. Mit Galaxies konnte ich mich als Spätzünder nie so richtig anfreunden.

Und SWTOR bietet eine Chance genau all das zu tun und auszuleben, wozu kein anderes Star Wars-Game vorher in der Lage war. Sich einen Charakter zu schaffen und in einem beständigen, auch Multiplayer-Umfeld über das Endlevel hinaus weiter zu spielen. Dabei kann man eben alles an seinem Charakter auch anpassen.

Entsprechendes Unverständnis macht sich bei mir dann über eine Reihe von Kritik und emotionalen Erpressungsversuchen breit. Es gibt für SWTOR imo keine Alternative. Kein Battlefront wird einem je Lichtschwerter verfügbar machen. Einen Jedi-Knight-Nachfolger wird es bestenfalls in Form des für mich bedeutungslosen TFU geben und dann wieder ganz ohne Multiplayer. Eine Welt in der man Star Wars leben kann, das wäre ohnehin wieder erst in einem neuen Star Wars MMO möglich und von solchen gönnt sich jedes Franchise bekanntlich nur eines. Ob Star Trek, Herr der Ringe, Matrix oder Battlestar Galactica, jedes dieser Franchises besitzt oder besaß schon ein MMO. Und das schönste daran sind immer solche MMOs die praktisch mit keiner möglichen Filmfortsetzung in Konflikt geraten können. Im Falle SWTORs allerdings ist alles seit dem Disney-Verkauf von Star Wars als Franchise ins Wanken geraten.

SWTOR basiert auf einer Hintergrundgeschichte, die in Form von meheren Comics anfang der 90er geschaffen wurde. Da Star Wars immer schon eine aktive RP-Community besaß, hat man seitens von Wizards of the Coast und Konsorten über Jahre hinweg auch entsprechendes Material für Pen and Paper RPGs geschaffen. So wie Dungeons and Dragons gibt es auch diverse "Expansions" zu Star Wars. Um all das unter einen Hut zu bringen entstand seitens Lucas Licensings eine Gruppe von Personen, die den Umgang mit den Lizenz kontrollieren sollten. Entsprechend darf sich im SW Universum nichts widersprechen, sei es nun in den Comics, Romanen, RP-Guides oder Spielen. Sollte es zumindest. Über die Jahre kamen ja neue Serien und Filme hinzu, weshalb ganze Ären umgeschrieben werden mussten.

George Lucas interessierte sich für dieses Merchandising nie und ließ es einfach wachsen. Mit dem Verkauf und Episode VII steht praktisch alles was über die Jahre nach Endor je geschrieben wurde in Frage. Zugleich hat man beschlossen eine Story Group zu schaffen, die gleich einmal das ganze SW Universum ausmisten könnte, um Raum für neue Marvel Comics usw. zu schaffen. Auch eine neue Serie ist im Anmarsch und wie man weis könnte eine der letzten TCW-Folgen nun gar das Gerüst zum Wanken bringen, auf dem KOTOR einst errichtet wurde, obwohl die Ära Jahrtausende vor allen möglichen Episode VII-Auswirkungen liegt.

Weil George Lucas eine Vorliebe für die animierte The Clone Wars-Serie empfand und den Autoren einen Freibrief für praktisch alle Entscheidungen ausstellte, die sie erzählerisch treffen wollten. Ein Schlag ins Gesicht für jeden der Jahre vorher schon sprichwörtlich "Geschichte" geschrieben hatte. Alles kein Problem, würde sich die Serie nicht in ihrer letzten Folge (nachdem sie bereits abgesetzt wurde) mit der Geschichte der Sith befassen würde und deren "Heimatwelt" kurzerhand nach Moriband in die Umgebung von Tython verlegt.

139 Millionen US-Dollar hat SWTOR im letzten Jahr vermutlich eingespielt, doch nur ein Anteil davon geht in Form von Lizenzgebühren zurück an Lucas und nun Disney. Während Lucas egal gewesen sein dürfte, wie viel da rein kommt, im Falle Disneys könnte vieles anders liegen. Ob nun wegen einer Folge einer abgesetzten Serie SWTOR eingestellt werden wird? Selbst wenn Disney nur 10 Millionen an SWTOR verdient haben dürfte liegt der Wert dieser einen Folge TCW deutlich darunter. Man wird wohl in der Story Group dafür eine Lösung finden müssen. Die KOTOR-Adaption für Tabletts usw. spielt außerdem weitere Lizenzgebühren ein.

Als jemand der mit Sturm- statt Klontruppen aufgewachsen ist, würde ein entsprechender Retcon an einer meiner Jugenderinnerungen rütteln. Würde man KOTOR aus dem Kanon streichen, also jener losen Liste von Star Wars Werken die neben den Filmen in SW tatsächlich passiert sind, dann wäre das ein Schock.

Immerhin würde es dann nicht mehr verkauft werden, aus den Läden verschwinden und allen Datenbanken gestrichen werden. Als hätte das geniale KOTOR nie existiert. Und sogar früher als später würde man mit Verweisen auf KOTOR auf irritierte Blicke stoßen. Es ist nie schön und immer surreal wenn praktisch "Ereignisse" aus der Geschichte gestrichen werden. Ist nie passiert, das klingt doch schon irre.

Einen Vorgeschmack auf dieses Gefühl erlebt man in SWTOR-Fandom auch schon immer wieder. Wenn Spieler keine Ahnung haben wer Carth Onasi, Saul Karath oder überhaupt Revan waren, dann ist der einzige Emote der mir dazu passend erscheint /facepalm. Wieso SWTOR spielen, wenn man KOTOR nicht einmal kennt. Genauso verhält es sich bei mir mit Spielern für die Star Wars einfach irgendein Film ist. Wieso ein Star Wars-Spiel spielen, wenn man mit dem Franchise nichts am Hut hat? Genauso falsch wäre ich bei Star Trek oder Herr der Ringe untergebracht, auch wenn ich als Filmenthusiast diesbezüglich meine Hausaufgaben gemacht habe.

Sind 10 Jahre eine so ewig lange Zeit, dass die U-20 Liga nicht einmal eine Ahnung davon hat was KOTOR ist? Macht mich das umgekehrt jetzt alt? Ich hoffe nicht und dass es sich bei Betroffenen um häufige Einzelfälle oder Trolle handelt.

Schockierend war für mich auch die Einführung der Roben Marka Ragnos und unschlüssige Reaktionen darauf. Immerhin waren die Jünger von Ragnos samt Ragnos Machtgeist die Antagonisten im zeitgleich mit KOTOR I erschienem Jedi Knight III. Wieder 10 Jahre her und wieder etwas das an manchen spurlos vorbei gegangen sein muss. Als ich die Roben damals noch ohne Ragnos Namen auf einem visuellen Datamining-Auszug sah, wusste ich sofort, dass ich sie schon einmal gesehen hatte.

Bis dahin hatte ich zwar oft erlebt, dass Star Wars-Kenner etwa die Prequels nicht kannten, doch seit SWTOR fürchte ich den Tag an dem ich auf Prequel-Kenner oder TCW-Fans treffe, die noch keinen der klassischen Krieg der Sterne-Filme gesehen haben. Zumindest was es KOTOR betrifft, habe ich das ja nun schon zur Genüge erlebt und es verblüfft mich immer noch.

Unerklärlich würde es mir auch erscheinen wie sich manche KOTOR-Fans ansonsten auf Seite wie Dulfys beschweren könnten, dass mit jedem Kartellpaket NUR Reskins auf den Markt kommen. Faktisch kommen ja immer 1-2 Lore-Rüstungen auf den Markt, die praktisch direkt aus KOTOR oder dem Quellenmaterial wie den Tales of the Jedi-Comics stammen. Rüstungen wie Marka Ragnos oder Naga Sadows fanden sich nicht einmal in Ansätzen irgendwo ingame.

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SWTOR: Die imperialen Klassenstories und Patch 2.7 - Klassenstory vs. Klassenquest
Man wird sehen inwieweit Bioware sein Wort hält, dass künftige Fraktions-Stories auch den Zweck erfüllen werden, die persönliche Geschichte eines Charakters fortzuschreiben ohne dabei in die klassische Klassenstory abzudriften.

Klassenstories soll es ja keine mehr geben, dennoch sind sie das am meisten geforderte und verlangte Element der Community. Ohne Story verliert SWTOR an Fans und es bleiben nur noch die MMO-Hopper und Personen denen das Franchise/Setting ohnehin egal ist. Ich spiele SWTOR weil es Knights of the Old Republic Online ist, denn MMOs gäbe es ansonsten wie Sand am Meer, aber an KOTOR-Fortsetzungen eben nur diese.

Dennoch ist neue Story stets eine Gratwanderung. Einerseits will man es sich mit der RP-Community nicht anlegen, die dem Spiel immer auch mal vorgeworfen hat, diese oder jene eng gefasste Entscheidungsmöglichkeit würde für ihre Immersion nicht ausreichen oder ihr RP beschneiden (jeder Inquisitor ist Zashs Schüler usw.), andererseits wollen die Leute zumindest irgendein Fitzelchen Dialog, dass mehr ausmacht als nur einen Titel (Zorn, Jäger, Agent).

Das Problem liegt jedoch auch darin, dass man auf dem Weg zum Finale eine Menge Entscheidung treffen kann, auf die Rücksicht zu nehmen unmöglich ist. Die Autoren leiden zudem darunter eben alle Handlungsstränge im Kopf zu haben, während wir Spieler nur ein selektives Gedächtnis besitzen. Aus Spielersicht wäre es etwa wünschenswert Ardun Kothe wiederzusehen, sollte man diesen am Leben gelassen haben, doch die Autoren müssen auch an die kuriosesten Nebencharaktere denken, die dann gefordert werden könnten, wie Gray Star auf Balmorra.

Die Agenten-Story selbst erlaubt bereits am Ende von Akt I vier Entscheidungsmöglichkeiten:
Darth Jadus zu erpressen und zum Rückzug zu zwingen
Seine rechte Hand zu werden
Ihn zu verhaften
Ihn entkommen zu lassen und wenigstens seine Superwaffe deaktivieren

Und die Story entwickelt sich je nachdem bis zu einem Punkt, an dem man neuerlich zum SID-Doppelagenten werden kann, sich als künftiger Chef des Sith-Geheimdienstes ins Rennen bringt, sich aus allen imperialen Datenbanken löscht oder die Blackbox der Verschwörer an den Minister ausliefert.

Dennoch werden alle Agenten auf Makeb zum "Special Projects Commander" ernannt. Ein Titel der allerdings von Darth Marr stammt und auf dessen Autorität begründet ist. Würde Marr "abgesetzt" werden oder sich wie im aktuellen Fall die Kontrolle über das Militär wieder teilen müssen, steht der Machtanspruch der imperialen Agenten auf wackligen Beinen.

Sith Inquisitoren nehmen nach ihrer Abrechnung mit Thanaton einen von drei Titeln an, Schmugglern steht die Wahl frei, ob sie sich weiterhin als Söldner in den Diensten der Republik befinden wollen oder gar als Piraten versuchen.

Aus den gleichen Gründen wieso zweitsitzer Speeder nicht das Mitfahren von Gefährten erlauben, dürften die Klassenstories in ein schwarzes Loch geraten sein. Und die Republik ist schuld. Hätte es etwa M1-4X nicht gegeben, hätten die Entwickler noch 2011 kein Problem damit gehabt zweisitzige Speeder einzuführen. Doch das Droidenungetüm hat nun beiden Fraktionen das Spiel versaut. Fast so als hätte in entscheidenden Momenten die Koordination zwischen den Entwicklern ausgesetzt.

Ich persönlich liebe es, wenn mich NPCs mit dem korrekten Sith-Titel ansprechen (ob nun als Lord Nox, Imperius oder Oculus) oder überhaupt noch jemand als Hand (von Jadus) ansprechen würde. Es waren diese konkreten ingame-Titel und Konsequenzen die mich und viele andere dazu antrieben überhaupt zu twinken. Der Moment in dem Darth Marr meinen Charakter als Lord Imperius ansprach und nach Makeb einlud war für mich erhebend. Die ganzen Mühen hatten sich ausgezahlt. Dann allerdings als Hand von Jadus nur als Agent oder Commander angesprochen zu werden bricht dem engagierten RPG-Spieler schon fast das Herz.

Es mag für die Bohnenzähler großartig sein, möglichst wenig Dialogzeilen einsprechen lassen zu müssen, dennoch geht es selbst bei allen Titeln doch nur um maximal 2-3 Extra-Dialogzeilen je Klasse und Meta-Quest. Es würde allerdings der "Story" immens helfen. Wenn man schon keine Klassenquests mehr einführt, so wäre Klassenstory doch durchaus möglich.

Klassenstory =/= Klassenquest

Klassenquests waren je Klasse unterschiedlich, was zu Gejammere führte, dass bestimmte Klassen es leichter hatten. Klassenstory ist alles was die Geschichte einer Klasse/dieses Charakters fortschreibt.

Dessen ungeachtet braucht man keine eigenen Klassenquests, um mit den gleichen technischen Zutaten eine eigene Klassenstory zu verwirklichen. Nur die Dialoge müssten anders ablaufen.

Als Chefautor Hall Hood in einem seiner raren Interviews davon schwärmte wie man künftigen Content im Avengers-Stil bauen wird, ließ er eines gänzlich unbeachtet, dass nämlich auch in Avengers jeder Charakter seine eigene Story verfolgt.

Hier haben wir Thor der seinen verschollenen Bruder wieder findet und feststellen muss, wie weit Loki doch gefallen ist. Diesbezüglich verfügt Thor sogar über seine eigene Nebenhandlung in Avengers.

In SWTOR ginge es nun darum, zu erzählen warum hier der Zorn des Imperators, eine Hand von Jadus, der Sieger der Großen Jagd und Darth Oculus etwa auf einen Planeten gerufen. Jeder dieser Charaktere hat seinen eigenen Grund dafür etwa auf Makeb zu sein. Und jeder hätte seine eigene Intro-Quest und Anspielungen dafür verdient.

Es ist ja auch nicht so als würde SWTOR nur einige tausend Dollar verdienen und nicht das Geld haben, sich Synchronsprecher zu leisten, von denen fast jeder ohnehin damit rechnen muss, mehere Rollen zu sprechen.

Makeb bewies da interessante Ansätze, aber längst noch nicht den notwendigen Tiefgang, um die Leute davon zu überzeugen, dass es hier um unsere eigenen Stories geht.

Ich verstehe durchaus die Gründe dahinter, bei manchen Klassen einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, wie im Falle des Imperialen Agenten mit seiner handvoll Szenarien. Doch es sollte schon angesichts der vorhandenen Daten möglich sein zu sehen, wie sich die Leute mehrheitlich entschieden haben und so eben auch die Situation akzeptieren, dass vielleicht die Erwähnung des Titels Hand durchaus solide 40% (eine rein fiktive Zahl) der Agenten betrifft. In solchen Fällen akzeptiere ich es gerne, wenn nach einmaliger Erwähnung der Titel weggelassen wird.

Worum es mir allerdings geht ist die unerträgliche Situation, dass sich die Dialoge für Kopfgeldjäger praktisch genauso gestalten wie für den dunklen Lord der Sith. Während die NPCs theoretisch in Furcht vor dem Darth kauern sollten, können sie den anderen wie gewohnt herrisch ansprechen.

Und in dieser Hinsicht geht es nicht einmal so sehr um die Entscheidung innerhalb einer Klasse, sondern wie im wirklichen Story-Content die Klassenstory fortgeschrieben wird. Nach aller Kritik an Makeb, ist es das was ich mir von künftigem Content erwarte. Wenn ich mir nicht einmal mehr sicher sein kann, ob Dialoge wie auf Oricon je nach Klasse überhaupt unterschiedlich abliefen, dann fehlt da genau das für mich, was SWTOR eigentlich für mich einmal attraktiv gemacht hat.

Nicht die Nebenquests oder Planeten-Arcs machen die Faszination SWTORs aus, sondern die Klassenstories. Man mag zwar als Lord oder Meister Jedi angesprochen werden, wenn man auf Planeten questet, dennoch ist mit dem Wegfall der Klassenquests ein Loch entstanden, dass nun individuelle Dialoge bei künftigen Planeten-Arcs füllen müssten. Und das muss dann über den Rahmen eines "mein Lord" oder "Agent" hinaus gehen, sonst ist jeder künftige Content auch nur ein Planeten-Arc minus Klassenstory. Planeten sind das, was man in SWTOR sogar mit Freuden versucht zu skippen. Bei Planeten-Arcs gibt es nach einem Durchlauf kaum mehr Gründe sich überhaupt die Dialoge anzuhören. Entsprechend skippt man und nimmt das lobenswerteste Feature von SWTOR gar nicht mehr wahr. Das lässt sich soweit steigern, dass man praktisch nur noch die nervtötend ewig gleichen Quests wahrnimmt. Und seien wir ehrlich, nach dem zweiten Durchlauf Makebs war ziemlich klar, dass jede Zeile nur noch mehr vom gleichen war.

Jetzt mit mehr Mimimi

Auch reine Dialogquests wie man sie aus KOTOR I kannte (während der Jedi-Ausbildung auf Dantooine etwa) und dazu dienten Konflikte auch friedlich zu lösen, fehlen in SWTOR völlig.

Die Forderung nach mehr Story und mehr Dialogen, wie in KOTOR I eben, all das was BW gut beherrscht und KOTOR großartig gemacht hat, stößt bei den MMO-Hardlinern natürlich auf taube Ohren. Sollen lieber neue Raids rausdrücken... aber wozu? Dass diese nach einem Monat oder zwei wieder auf Farmstatus enden? Wo ist da der Reiz für ehemalige Spieler wieder einzusteigen? Das Fehlen von Storynachschub ist es, was SWTOR seine loyalen KOTOR-Fans aus den Armen getrieben hat. Zu versuchen wie jedes andere MMO zu sein kann nicht dazu beitragen SWTOR langfristig eine starke Gefolgschaft zu sichern.

All jene von den Hardlinern als Casuals verachteten Spieler, die SWTOR zeitweilige Höhenflüge bescherrten... kommen und gehen mit Story-Content. Die Story war und ist der Grund für viele Star Wars und KOTOR-Fans überhaupt SWTOR zu spielen oder auszuprobieren. Mit Ende von Akt III geht die Mehrheit davon jedoch gleich wieder verloren. Es fehlt die Aussicht auf frischen Story-Content. Wer hoffte SWTOR würde KOTOR Online mit gesichertem DLC-Nachschub werden, der wird enttäuscht. SPVP ist ein nettes Gimmick, hat jedoch zwei Patch-Daten als ungenutzt verstreichen lassen.

Warum also bei all dem Frust weitermachen? Es ist wie mit Fast Food, Alkohol oder Zigaretten. Man weiß, dass es schädlich ist und nimmt es trotzdem zu sich, immer wieder.

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SWTOR Lore-Spotlight - Die Sphäre für Militärische Offensive
Darth Vengean
Darth Baras
Darth Arho
Nach Sith-Recht gefolgt von Darth Malgus
Zwischenzeitlich verwaltet durch Darth Marr
Darth Arkous

Die Sphäre für Militärische Offensive ist das eigentliche imperiale Kriegsministerium und würde sich mit den Sphären Darth Marrs (Defensive) und des verstorbenen Darth Decimus (Strategie) die Kontrolle über das gesamte imperiale Militär teilen.

Dennoch haben die dunklen Lords dieser Sphäre stets das höhere Prestige genossen, als ihre Kollegen. Wer die Eroberungen durchführt wird eben auch öfter in Verbindung mit ihnen in die Geschichtsbücher aufgenommen. Und zugleich ist diese Sphäre auch jene, die bis dato am prominentesten in der Story vorgestellt wurde.

Die Offensiv-Sphäre ist über 2 Kapitel die politische Heimat des Sith-Kriegers. Und während seines Aufstiegs zu Darth Baras rechter Hand erlebt man die Aufgaben dieser Sphäre in fast all ihren Facetten.

Die besseren Köpfe

UND die Herren dieser Sphäre zeichneten sich bis auf Arhos kurze Regentschaft alle durch strategisches Talent und politische Überlebensfähigkeit aus. Als die mächtigsten Darths innerhalb des dunklen Rats üben sie immerhin den direkten Einfluss auf das Militär aus, sie können allerdings nur in Abstimmung mit den anderen Sphären wirklich effektiv ihre Ziele verwirklichen. Die hohe Machtkonzentration kommt also mit dem Preis, für neue Waffentechnologien jemanden wie Darth Acina auf seine Seite bringen zu müssen.

Entsprechend können auch nur jene Kandidaten an der Spitze dieser Sphäre überleben, die sich im dunklen Rat ausreichend Verbündete geschaffen haben. Damit zeichnete sich bereits Darth Vengean aus, der die Vorarbeiten zum derzeitigen Krieg leistete. Doch es war Darth Baras, dessen lange geplanter Aufstieg schließlich sogar darin gipfelte, dass Baras samt politischen Unterstützern wie Darth Ravage und des Baras proaktiven Kurses gegenüber sehr aufgeschlossenen Marr nach dem Thron selbst streben konnte.

Strategien

Schon unter Darth Vengean erlebt man wie das Imperium durchaus auch mit weniger aggressiven Mitteln versucht hat einen Krieg mit der Republik vom Zaun zu brechen. Vengean selbst trieb sich gegen Ende seines Lebens an der Grenze zur Republik herum, um durch kleine Provokationen die republikanischen Grenzposten zu einem Übergriff auf den Sith-Raum zu verleiten. Ein solcher offensichtlicher Bruch des Vertrages von Coruscant hätte dem Imperium schließlich auch die moralische Trumpfkarte verschafft, den Gegenangriff als Selbstverteidigung zu behaupten.

Daneben ließ Vengean seinen Untergebenen Baras über Jahrzehnte ein Agentennetzwerk in- und außerhalb des Imperiums schaffen, um gegebenenfalls wohl auch politische Konkurrenten umgehen und dennoch etwa Ressourcen aus der Sphäre für Logistik anzapfen zu können. Die Unterwanderung von Widerstandsgruppen wie auf Balmorra oder sogar des Jedi Ordens war wohl einer der brillantesten Schachzüge Darth Baras, der lange Jahre in völliger Anonymität seinem Werk nachgehen konnte.

Unter Baras wiederum erleben wir welchen Schaden ein Intrigant an der Spitze einer Pyramide innerhalb des Imperiums anrichten kann. Baras Verfügungsgewalt über das Militär etwa, erlaubte es ihm Truppen von der Front auf Corellia fern zu halten, um so seinem Gegner Darth Vowrawn Schaden zuzufügen.

Personal

Fast vergessen ist die Tatsache, dass auch Darth Malgus höchstpersönlich einmal der Sphäre für Militärische Offensive diente. Und hätte Malgus sich durch seine Reform-Absichten nicht so viele Feinde gemacht, er hätte anstatt Darth Arhos zur Spitze der Pyramide aufsteigen und das Imperium auf Ilum anführen können. Doch Malgus ging alles zu langsam und ähnlich wie Baras packte ihn die Hybris. Dennoch war er bis Level 50 schlichtweg DER imperiale Questgeber, eine Aufgabe die künftig Darth Arkous und Lana Beniko zufallen könnte.

Neben Malgus waren natürlich auch Lt. Pierce oder Lt. Malavai Quinn der Sphäre unterstellt. Zudem General Rakton, jeder Großmoff und die gesamte Black Ops Division. Und wie im Falle von Großmoff Kilran kann man davon ausgehen, dass auf diese führenden Köpfe neue Strategen gefolgt sind.

Reformisten

Der imperiale Geheimdienst ist Geschichte, dennoch hätte Darth Baras bewiesen, dass die Sphäre für Militärische Offensive nicht auf Darth Jadus, Zhorrid und ihre Leute angewiesen ist. Neben einem allgemeinen als Geheimpolizei auftretenden Geheimdienst gibt es ja ohnehin meist einen militärischen Nachrichtendienst. Mit der Zerschlagung von Jadus ehemaligen Machtbereich wurden die ehemaligen Agenten bekanntlich "verdienten" Lords zu gewiesen. Dabei fiel auch der Name Darth Baras und aus dem alten Chevin-Event weiß man auch, wie sich Ex-Agenten im Dienste Darth Marrs wiederfanden.

Die offene Frage ist natürlich, ob Darth Marrs Ernennung des imperialen Agenten zum "Special Projects Commander" und die Einstellung des Kopfgeldjägers als "Berater" mit der neuerlichen Teilung der Kontrolle über das imperiale Militär von Bestand sind. Ebenso steht aber zu vermuten, dass Marrs Rekrutierung von Aliens und die auf Malgus aufbauende Heeresreform nun fortgeführt werden. Immerhin braucht das Imperium frische Truppen und Waffen.

Darth Baras, Malgus und die Altlasten

Die Invasion von Corellia war ein Produkt der Ambitionen des oft nur im Hintergrund stehenden Darth Decimus. Decimus Sphäre für Militärische Strategie hat jedoch glänzend versagt, als es darauf ankam. Die Machtkämpfe auf Corellia forderten ihren Tribut und Decimus kam selbst mit Darths Hadra und Acheron bei der republikanischen Gegenoffensive um.

Dahingegen zeigten sich Darth Vengean, Baras und Malgus weit bescheidener. Keiner dieser drei Lords agierte je derart unbesonnen und dennoch stand nie jemand der Sphäre für STRATEGIE vor.

Gerade Malgus und Baras hätten sich jedoch als Helden des Imperiums profilieren können. Malgus weil er schon einmal veritabler Kriegsheld war und Baras weil seine Regentschaft auch daher möglich wurde, weil seine großen Pläne das Militär wieder hoffen ließen. Unter Baras schien es als sei das Imperium aus einer langen Starre erwacht und selbst Baras-Kritiker befürtworteten dessen Regentschaft, weil es so aussah, als würde endlich wieder etwas weitergehen.

Malgus Intrige gegen seinen "Vorgesetzten" Darth Arho hätte nach allen Regeln des Sith-Ordens theoretisch seine Nachfolge als Vorstand der Sphäre für Militärische Offensive bedeutet. Doch wie Baras griff Malgus im günstigsten Moment nach dem Thron. Ob und wie viele Schiffe aus Malgus Steatlh-Armada die Krise überstanden haben ist noch unbekannt. Dennoch dürfte eine Reihe von Tarnkappenschiffen wieder in den Besitz des Imperiums gelangt sein. Malgus mochte sich bei den Konservativen unbeliebt gemacht haben, trotzdem hätte er im entscheidenden Moment nur die Zügel des Imperiums in die Hand nehmen müssen, um all seine Rivalen in die Schranken zu weisen. Doch die Aussicht, nach einem Sieg auf Ilum wieder von den Intrigen zu Fall gebracht zu werden, war für Malgus unerträglich. Er wagte die Rebellion, weil er sich des Intriganten-Zirkels entledigen wollte.

Malgus Nachfolger Darth Arkous gilt nun als Konsenskandidat und ausgeglichener Charakter. Arkous wird wohl eher zum Pragmatismus eines Darth Marr tendieren, als der Hitzköpfigkeit eines Darth Ravage oder den Machtrausch eines Darth Baras. Einen Konsenskandidaten braucht das Militär auch, um Konservative wie Reformisten zusammen zu führen, den Alien-feindlichen Großmoff ebenso wie den Cathar-Hauptmann.

Eine neue Offensive braucht auch irgendeine Art von Aufklärungsdienst und damit einen Imperialen Agenten. Zudem wird es notwendig sein, auch Söldner für die Frontmissionen einzustellen.

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Dienstag, 25. Februar 2014
SWTOR: Hardliner an der Macht - die gescheiterte Rachenahme der Republik
Schon vor über 1000 Jahren hat ein Oberster Kanzler aus revanchistischer Absicht heraus praktisch das gesamte Sith-Reich massakriert. Die Überlebenden und Flüchtlinge gründeten schließlich das derzeitige Imperium und gerieten dabei unter dem Bann des Sith Imperators. Also ist es irgendwie durchaus die Schuld der Republik, im Moment der Entscheidung eine dunkle Seite Option gewählt und damit ein noch größeres Übel geschaffen zu haben.

Mit Kanzlerin Saresh an der Spitze sah alles so aus, als würde der Krieg bald vorbei sein. Man bezwang sogar noch handstreichartig den neuen Großmogul der Hutts und nötigte diesen Tributzahlungen ab. Eine Republik-Hutt-Allianz steht jedoch immer auf wackligen Beinen.

Man hat Makeb übersehen und musste feststellen, dass Imperium sich tiefer eingegraben hat als erwartet. Dank Isotop-5 konnte Darth Marr es schaffen die republikanische Offensive abzuwehren.

Nun ist es soweit und Marr hat quasi als Entlastungsangriff sogar eine Flotte nach Kuat bewegt. Mit dem drohenden Verlust an einem stetigen Nachschub an Schiffen ist die Republik plötzlich gar nicht mehr so überlegen wie sie dachte. Wie sollte man auch all die neuen Rekruten überhaupt von ihren Heimatplaneten und an die Front schaffen, wenn Kuat fällt? Kuats Belagerung würgt den Kriegsmotor der Republik ab und die Defensive Marrs lässt Sarehs Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Krieges zerplatzen. Die Hardliner haben ihren Krieg bekommen, doch er ist lange noch nicht vorbei.

Während sich Kuat im Würgegriff des Imperiums windet hat Darth Marrs Reformprogramm und die Amnestie für viele ehemalige Rebellen um Darth Malgus dem Imperium erneut Auftrieb verschafft. Ohne konstanten Materialnachschub befinden sich die beiden Kriegsparteien sogar wieder einmal fast auf Augenhöhe. Doch während die Republik nun ihrerseits daran denken muss, sich vor imperialer Aggression zu schützen, kann man auf Korriban und Dromund Kaas nach langer Durststrecke erneut an Rache und Vergeltung denken.

Die schnellen Erfolge mögen Sareshs entschiedenem Vorgehen Recht gegeben haben, doch nun da sich die Offensive erst einmal tot gelaufen hat, könnte auch Kritik an der Kanzlerin laut werden.

Dessen ungeachtet wird man damit rechnen müssen, dass dank Sareshs Siegeswillen auch einigermaßen skrupellose Befehlshaber aufgestiegen sind, die diese schnellen Siege ermöglicht haben. Zwar versteht sich die Republik als Seite der Helden, doch welchen Preis hat man bereits jetzt für all diese Siege gezahlt? Das kommende Jahr wird es verraten.

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