5.10 Betrachtungen: Die Carida-Connection
General Daeruun scheint der republikanische Kommandeur entlang der Perlemianischen Handelsroute zu sein, womit wir womöglich schon einmal von seinen Leistungen erfahren haben. Zunächst einmal sei erwähnt, dass die Republik seit der Mandalorianischen Blockade im letzten großen Krieg sehr stark darauf bedacht ist, ihre Handelsrouten frei zu halten. In Friedenszeiten hätte die Republik zudem all ihre verfügbaren Kräfte dafür eingesetzt Piraten und Verbrechersyndikaten, sowie abtrünnigen Welten entlang ihrer zentralen Handelsrouten einzuheizen. Genau in dieser Funktion dürfte General Daeruun gegen die von Rishi bekannten "Carida Corsairs" vorgegangen sein. Diese Piratengruppe mit einer Vorliebe für kowakianische Affenechsen wurde derart in den Boden gestampft, dass sie auf Rishi zur schwächsten aller Gruppierungen deklariert wurden. Sogar die "Corellian Run Scoundrels" unter Kai Zykken rangieren über den "Carida Corsairs".

Das Hauptquartier der Korsaren wurde durch eine Task Force der Republik wohl regelrecht ausradiert und nun da wir von der Rohstoffkrise wissen, ergeben Lana Benikos Worte aus Kapitel IV von KotFE auch umso mehr Sinn. Die Ewige Flotte hatte die galaktischen Handelsrouten regelrecht leer gefegt und so die verschiedensten von Importen und Exporten abhängigen Welten in den Ruin getrieben, sodass die Gegenwart der Ewigen Flotte zu einem Belagerungszustand für beide Fraktionen führte. Und trotzdem knöpfte Arcann beiden Seiten üppige Tributzahlungen ab, welche die wirtschaftliche Entwicklung noch weiter sabotierten. Kurzum, auch das Aufbegehren der beiden Großmächte gegen die Allianz und ihre Ewige Flotte lässt sich nur schwer verurteilen, wenn man bedenkt, dass sich beide Fraktionen auch ohne Arcanns Tributforderungen wirtschaftlich in Lebensgefahr befanden.

Mit der Zerstörung der Ewigen Flotte kann die Galaxis erstmals wieder aufatmen. Aber angesichts der Schwächung beider Fraktionen und ihrer Militärmaschinerie sind die Handelsrouten und die Grenzgebiete alles andere als sicher. Piraten hätten derzeit beste Chancen selbst mit kleinen Flotten große Gebiete kontrollieren zu können, da sie kaum mit Konkurrenz rechnen müssen.

Caridas Rolle beim Wiederaufstieg der Republik wäre interessant, da diese Welt sowohl im neuen Kanon als auch in den Legends eine bedeutende Rolle spielt - und eine Verbindung zu Ossus und Yavin 4 aufweist. Zunächst zur Verbindung zu Ossus und Yavin 4 - Carida wurde indirekt ebenfalls durch Exar Kun zerstört. In der Jedi Academy-Trilogie gelingt es nämlich Exar Kuns Geist den Jedi-Schüler Kyp Durron davon zu überzeugen sich am Imperium zu rächen, indem er eine Superwaffe einsetzt, um Caridas Sonne in eine Supernova zu verwandeln. Kyp Durrons Motiv ist höchst persönlich, denn er dachte sein Bruder wäre auf Carida ermordet worden. Stattdessen wurde Durrons Bruder jedoch zwangsrekrutiert und stirbt als eines der Opfer des Völkermords. Im neuen, wie im alten Kanon ist Carida eine bekannte imperiale Welt und Sitz der prestigeträchtigsten Militärakademie des Imperiums. Interessant zu wissen ist vielleicht, dass die kanonische Erwähnung Caridas ausgerechnet von einem ehemaligen The Old Republic-Lead Writer kommt - Alexander Freed beschrieb das neukanonische Carida in seinem Roman Battlefront: Twilight Company. Allerdings ist Freed schon länger nicht mehr in die Entwicklung von SWTOR eingebunden und dürfte derzeit hauptberuflich für ganz andere Projekte arbeiten. Es könnte aber auch sein, dass sich Charles Boyd vom Werk seines Ex-Kollegen beeinflussen ließ. Neben Twilight Company steuerte Alexander Freed auch den Roman zu Rogue One bei.

Soweit es bedeutende Örtlichkeiten mit einer Verbindung zu den Tales of the Jedi-Comics und den entsprechenden Spinoffs (wie der Jedi Academy-Trilogie) gibt fehlen uns nicht mehr allzu viele. Yavin 4, Ossus und Ziost waren bedeutende Welten dieses Teils der Legends. Aber die Tales of the Jedi brachten uns auch Onderon, das trotz neukanonischer Interpretation noch nicht für SWTOR verwertet wurde (bis auf eine Erwähnung in Shadow of Revan) und dank Saw Gerrera und KotOR II eine bedeutende Hintergrundgeschichte aufweist. Selbst Dantooine stammt aus den Tales, auch wenn es dort noch keine große Rolle spielte. Neben Dantooine würde man dann aber auch Ambria (die Welt auf der Meister Thon residierte und Nomi Sunrider ausgebildet wurde) oder Rhen Var (der Ort von Ulic Qel-Dromas Exil und Tod, sowie der Ausbildung von Vima Sunrider) erwähnen müssen. Oft vergessen, aber umso bedeutender wäre aber auch Koros aka Koros Major aka Cinnagar aka Kaiserin Teta (Empress Teta), die Welt auf der sich ein wichtiger Teil der Tales-Comics abspielte. Koros nannte sich der Planet, ehe er in Kaiserin Teta umbenannt wurde, der legendären Herrscherin des Koros Sektors, welche diesen gewaltsam vereinte und zur Mitgliedschaft in der Galaktischen Republik führte. Als Kriegsherrin führte Kaiserin Teta schließlich auch den Abwehrkampf gegen das alte Sith-Reich unter Naga Sadow und man kann wohl davon ausgehen, dass Tetas Truppen auch an der Eroberung des Sith-Reichs teilnahmen. 1000 Jahre später regierte die Keto-Dynastie weiterhin im Koros-System, die jüngsten Adelssprösslinge wandten sich jedoch der dunklen Seite zu und gründeten den Krath-Kult, welcher nach Onderon pilgerte und von Freedon Nadds Geist in Stellung manövriert wurde, um den neuen Sith-Lords zur Seite zu stehen. Es war das Kaiserin Teta-System, das sich von der Republik los sagte und Exar Kun mit Armee und Flotte zur Seite stand. Genau genommen bildete das Teta-System sogar das politische, logistische und militärische Rückgrat von Exar Kuns und Ulic Qel-Dromas Rebellion. 1000 Jahre nach Teta wandten sich ihre Nachfahren also genau genommen gegen die Republik und wollten nun auch diese erobern. Für mich stünde Cinnagar in einer Reihe mit Onderon oder einer Welt der Tion-Hegemonie. Reich an Geschichte der hellen und der dunklen Seite, bekannt für Adelsfehden und fern des einstigen Ruhms.

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