Der Orden von Zildrog und der Zildrog-Mythos

Ein angeschlagener "Orden" kehrt gestärkt zurück? Kommt mir irgendwie bekannt vor

Aber sie haben doch auch den Namen gewechselt!

Okay, die Herolde von Zildrog sind womöglich eine Splittergruppe oder nur ein Teil des Ordens von Zildrog gewesen. Ganz ähnlich wie die Erben und Exarchen ja auch ein Teil der Ritter von Zakuul sind.

Trotzdem erinnert mich diese Rückkehr an die Revaniter, die ja ursprünglich auch nur auf einem einzigen Planeten anzutreffen waren, Machtnutzer und Nicht-Machtnutzer in ihre Reihen aufnahmen und nach ihrem ersten Auftritt zunächst womöglich zerschlagen wurden. Ehe sie Revan fanden oder eher, ehe Revan sie fand.

Dass man so eine Wiederholung der Geschichte wagt muss einen guten Grund haben. Zum einen sahen die Herolde schon bei ihrem ersten Auftritt ziemlich cool aus, sieht man von ihren asymmetrischen Gürteln, den grün-grünen Lichtschwertkristallen und Handschuhen einmal ab. Aber gut, das ist natürlich Geschmacksache. Man hat sich für die Herolde eine Art Sith-Biker-Outfit einfallen lassen, was durchaus cool aussah. Und dann war es mit den Herolden auch schon aus. Aber die Herolde traten auch als Fraktion auf, die an eine andere Prophezeiung als die Erben glaubt. Und ihre Verbindung zur SCORPIO und Arcann stellt einen losen Faden dar. Wie ich schon einmal spekuliert habe könnten die auf Zakuul ausgebrochenen Katastrophen für einigen Zulauf bei Kulten wie den Herolden geführt haben. Die alten Wege als Religion könnten eine Renaissance erlebt haben. Nun da sich die Götter um IZAX als nichts anderes als Droiden entpuppen wäre eine religiöse Krise auf Zakuul zu erwarten, welche die Herolde als große Gewinner dastehen lässt. So wie die Revaniter Zulauf bei unbotmäßigen Sith und die Politik des Dunklen Rats ablehnenden Imperialen fanden.

Einen Orden von Zildrog hervorzukramen passt ins Bild, wenn BioWare derzeit wirklich versucht lose Fäden aufzunehmen und Geschichten neu zu erzählen, welche beim ersten Mal nicht für jedermann Sinn ergaben. Bei den Revanitern blieb ja auch vieles ungesagt und das Thema Religion, Prophezeiung und Regierungswechsel hätte auch gut zur 1.0-2.0 Ära gepasst, mit einem am Abgrund stehenden Sith-Imperium. Schon die Rückkehr des Imperators war so etwas wie eine Wiederholung, aber auch Revans Wiederauferstehung fällt in diese Kategorie. Wenn man gemein ist, könnte man behaupten alles seit 2.0 wären "von einem gewissen Blickwinkel aus betrachtet" nur Neuinterpretationen bereits in The Old Republic angesiedelter Geschichten.

Der Orden von Zildrog könnte auch abseits von Zakuul Missionarsarbeit geleistet haben. Man hatte aber auch mehrere Jahre dafür Zeit. Unter den Opfern von Zakuuls Eroberungsfeldzug und Unterdrückung, sowie der darauf folgenden Rohstoffkrise und Hungersnot könnte ein Kult, der gegen die Dynastie Valkorions stichelt und eine Apokalypse mit Erlösung verspricht durchaus Anklang gefunden haben. Nur haben die Herolde eben keinen Revan anzubieten - sondern Zildrog.

Diese Snoke-Theorie stimmt... in The Old Republic

Wie Charles Boyd nicht müde wird zu betonen haben die SWTOR-Entwickler und Autoren keinen exklusiven Einblick in vor der Veröffentlichung stehende Star Wars-Werke (es sei denn sie werden von einem anderen EA-Studio entwickelt), weshalb man genauso wie wir Fans auf Teaser, Trailer und Merchandising angewiesen ist, um sich ein Bild zu machen. Was es also so an Episode VII, Rogue One und Episode VIII-Items in SWTOR schafft ist dem Fantum der Entwickler geschuldet.

Genauso wie seit Episode VII um die Identität von Snoke gerätselt wird überschlagen sich seit KotET die Theorien wer nach Valkorion der neue Bösewicht werden könnte. Und wenn man wirklich inspiriert ist, kann man sich auch vorstellen wie diese Diskussionen vielleicht auf die Autoren abgefärbt haben könnten, welche diese Diskussionen hinsichtlich der Sequel-Trilogie sicher auch mitverfolgen. In SWTOR hat man die Gelegenheit seine eigene Snoke-Theorie in die Tat umzusetzen. Ein ehemaliger Jedi-Ritter, ein Inquisitor, eine dunkle Seite-Entität, ein Macht-Gott, ein totgeglaubter Imperialer oder Sith? In SWTOR haben diese Spekulationen eine viel mächtigere Bedeutung, weil wir uns in den Legends bewegen. Hier könnte es wirklich einen in Stasis gehaltenen Sith-Lord geben, der nur auf den Tod dieses Imperators gewartet hat. Oder eine dunkle Seite-Entität, die durch ihn in Schach gehalten oder von ihm kontrolliert wurde. Zildrog kann alles sein was Snoke sein könnte.

Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich ein großer Fan der Zildrog-Theorie bin. Zildrog wäre demnach Zildrog.

Und wer ist Zildrog? Laut den Mythen ist er sowohl wohlmeinender Mentor, der Krieger mit dem Atem des Drachen segnen kann, aber auch ein zerstörerischer Drache aus den Sümpfen Zakuuls. Manchmal denke ich da an einige der Antagonisten aus Naruto. Viele vergleichen Zildrog gerne mit Valkorion und es gibt Theorien die besagen Zildrog wäre ein Name den die einheimischen Zakuulaner Vitiate gaben, als dieser in den Sümpfen nach einem geeigneten Wirt für seinen Geist suchte, ehe er Valkorion fand. Der Atem des Drachen - das könnte seine Seele oder sein Geist sein. Die Herolde wären demnach auch wieder Valkorion-Verehrer, die unter dessen Herrschaft still hielten. Allerdings spielten sie im ganzen Wiederauferstehungs-Zyklus Valkorions keine Rolle und blieben KotET gänzlich fern.

Also was, wenn Zildrog ein Machtanwender ist, der ähnlich wie Valkorion Unsterblichkeit via Essenztransfer erhielt. Zildrog und Valkorion (besessen vom Geist Vitiates) könnten einst in den Sümpfen gegeneinander gekämpft haben. Zildrog unterlag und zog sich zurück, während Valkorion das Ewige Imperium errichtete. Erinnert doch auch irgendwie an einen Götter-Mythos, bei dem der Unterlegene fortan als verachteter Gott der Unterwelt leben muss. Hades oder Lucifer - das ist hier die Frage. Der gefallene Engel Lucifer (wobei ich mich hier auch etwas auf die erfolgreiche Serie Lucifer mit Tom Ellis beziehe - der charmanteste Teufel den ich kenne) trägt ja eigentlich den Namen Lichtbringer und er besitzt durchaus positive Eigenschaften, aber er war nun einmal ein Rebell und versuchte auch gegen den amtierenden Gott (womöglich seinen Vater) aufzustacheln. Zildrog könnte eine Lucifer-Inkarnation sein, ein weiser und doch skrupelloser Mächtiger, der den verwaisten Thron Gottes (des Gottkönigs Valkorion) besteigen möchte.

Die Ewige Flotte und die Maschinengötter zeigten Zildrog womöglich einst sogar seine Grenzen auf. Er lebte abgeschnitten von der größeren Galaxis in den Sümpfen und wusste wahrscheinlich lange nicht, was Sache ist, ehe Arcann begann immer mehr Leute in die Sümpfe zu verbannen. Mit der Zähmung der Ewigen Flotte, Valkorions Tod und der Zerstörung der Maschinengötter könnte Zildrog plötzlich all seine Erzfeinde los geworden sein. Nur diese lästige sterbliche Valkorion-Nachfolger steht ihm jetzt noch im Weg.

Von Revan zu Kreia zu Valkorion zu Zildrog?

Als Obsidian KotOR II entwickelte versuchte man Kreia als Revans Meisterin zu etablieren und daher auch allerlei Eigenschaften zu verleihen die in ihrer Interpretation dem Revan-Mythos entsprachen. Schlussendlich wurde Kreia als Mentorin/Antagonistin auch zu so etwas wie einem Vorbild für Valkorion. Der unnahbare Lehrmeister, der einen am Ende verraten will und die Macht selbst als Feind betrachtet. Kreia wollte die Macht zerstören, Valkorion wollte sie beherrschen und sich ihrem Willen widersetzen. Nun klangen auch die wenigen bekannten Aussagen zu Zildrog nach einem Wesen wie Kreia oder Valkorion, einem Lehrmeister, der aber auch ein Monster ist.

Kreia ist für viele Fans von KotOR II eine faszinierende Persönlichkeit und sie hat den Revan-Mythos erst so richtig ausformuliert. Ohne Kreia wäre Revan heute deutlich blasser und weniger populär. Wie schon an anderer Stelle erwähnt sehe ich an vielen Gespenster der Vergangenheit und so würde es mich auch nicht wundern, wenn Zildrog ähnlich wie Revan ein Gefangener Valkorions gewesen wäre. Es heißt man könnte die Macht eines Helden oder Schurken nur daran messen, mit welchen Gegnern er es Zeit seines Lebens aufgenommen hat. Wenn Valkorion einen Gott bezwang, dann machte ihn das zu einem würdigen Herrscher Zakuuls und der Bezwinger Valkorions wurde zu dessen würdigen Nachfolger. Oder war es umgekehrt? Eine Lokalgottheit Zakuuls unterlag gegen den Dämonen Vitiate, der sich Valkorion unterworfen hatte? Was Revans und Kreias Reiz ausmachte waren ihre Ambivalenz. Revan war Jedi und Sith, er widerstand 300 Jahre lang dem Imperator und seinen als Folterknechten eingesetzten Schreckensmeistern. Revan war nicht mächtiger als Vitiate, aber er mächtig genug ihm auf den Höhepunkt seiner Macht Widerstand zu leisten. Der geschwächte Imperator wurde schließlich zu einem Opfer des Fremdlings. Revan und Kreia kämpften beide gegen die wahre dunkle Bedrohung - Vitiate. Und beide kamen unterschiedlich weit von ihrem Weg ab. Kreia suchte nach Wegen die Macht selbst zu zerstören, um dadurch die direkte Konfrontation mit dem wahren Sith zu vermeiden und diesen von seiner Macht abzuschneiden. Revan versuchte schlussendlich die Maschine von Yavin 4 zu nutzen, um Vitiate zu vernichten, wobei er diesen jedoch stärkte.

Das Zeitalter der Alternativen

Die Nachtschwestern machten den Anfang, die Weisen von Bardotta folgten und nun hat uns Rogue One einige neue Gruppierungen von Machtnutzern oder zumindest Machtgläubigen vorgestellt. Das Star Wars-Universum wird nun auch offiziell und auf höchster Ebene (den Filmen) immer bunter, was organisierte Machtnutzer betrifft. Jedi und Sith sind nicht mehr alles und Episode VIII lässt derzeit stark vermuten, dass die Dualität Jedi oder Sith bald endgültig aufgebrochen wird. In den Legends war das auch ziemlich nervig, denn alle Jahre wieder tauchten irgendwelche neuen Sith auf. Mit den Rittern von Ren schuf man sich für die Sequels womöglich schon eine Alternative zu den Sith. Und SWTOR zieht natürlich nach. Die Ritter von Zakuul sind anders als Jedi und Sith, sie dienen nicht der Macht oder ihren eigenen Ambitionen, sondern einer Führungsfigur. In diesem Klima denke ich, dass der Orden von Zildrog ebenfalls eine ganz neue Machtnutzer-Organisation sein könnte, allerdings eine, die ähnlich wie manche Gruppierungen im neuen Kanon, auch Nicht-Machtanwender aufnimmt und daher vor allem religiöse Züge aufweist. Vielleicht ist dieser neue Orden auch an den Wächtern und Jüngern der Whills angelehnt. Während die Wächter die bewaffneten Beschützer des Kyber-Tempels auf Jedha waren, waren die Jünger die Priester und Betreuer des Tempels und der Pilger. Die Wächter waren also so etwas wie Tempelritter, während die Jünger echte Mönche waren.

Kommentieren



xellmann, Sonntag, 3. Dezember 2017, 20:41
so jetzt hab ich es gelesen. Also ich mag die Herolde von Zildrog überhaupt nicht. Sie werden als indoktrinierte Sekte dargestellt.

Die Gurkentruppe soll nun einen Galaxis weiten Komplott befehligen. Die kenne die alte Welt doch gar nicht haben kaum Verbindungen.
Das ergibt für mich alles keinen Sinn.

der Vitiate ist Zildrog Plot ist wiederum ganz witzig und sie suchen sozusagen ihren Heiland. Gefällt mir... ABER das ganze bid jetzt passt nicht ins Bild, woher die Macht und das Wissen um das aufzuziehen...

Nee da fällt ein großes Puzzle Teil. Das Bild ist noch nicht vollständig.