Dienstag, 12. Dezember 2017
Copero und die Vowrawn-Connection
Herr Ober, da sind Droiden auf meinem Chiss-Planeten!

Irgendwie schon seltsam, wenn man die Chiss-Lore kennt, dass Droiden in den Unbekannten Regionen nur sehr selten anzutreffen sind und die Chiss deshalb sehr an Klonkriegs-Ära-Droidentechnologie interessiert waren. Dankenswerterweise hat Timothy Zahn im Facebook-Livestream mit Charles Boyd (Facebook statt Twitch, weil Facebook Zahns bevorzugte Social Media Plattform ist und er dort seine Follower versammelt hat) bekannt gegeben, dass die auf Copero zu findenen Droiden und womöglich auch das sehr imperial wirkende Shuttle Aristocra Saganus aus dem Bündnisvertrag zwischen Sith und Chiss stammen. Die Chiss erhalten sehr wahrscheinlich Technologien von den Sith, wenn auch eher nur zur Probe und ohne eigene Droiden-Werkstätten dürfte es ohne die Sith irgendwann sehr schwer werden Ersatzteile zu beschaffen oder die Droiden sorgsam zu warten. Der Einsatz von Arbeitsdroiden auf Copero erfolgt wohl in Form einer Art Leasing vom Sith-Imperium, wobei das nur meine Spekulation ist, nachdem Boyd und Zahn die klobige Umschreibung von Technologie zur Probe verwendeten.

Und wer würde für die Details eines solchen Droiden-Leasings durch die Chiss zuständig sein? Der Minister für Logistik und Produktion - nach derzeitigen Stand Darth oder Imperator Vowrawn. Vowrawn könnte hinter den Kulissen so etwas wie der smarteste Sith des gesamten Imperiums sein und ich würde sein Wissen mit den Ermittlungen von Eli Vanto und Thrawn vergleichen, welche beide anhand von Logistikberichten das Todessternprojekt entdeckten. Vowrawn, dessen Ministerium für genau solche Berechnung prädestiniert ist und auch in einigen Romanen sehr genau kalkuliert hat wie wertvoll etwa die Besatzung von bestimmten Welten sein kann, hatte in den letzten Jahren sicher viel zu tun. Er hat eine der Hände des Imperators gefoltert, er deckte die Pläne des Imperators auf, er war auf der Flucht vor dem gleichen Imperator, er kehrte zurück und er deckte vermutlich auch die Verbindung zwischen einigen Transaktionen des Sith-Imperators und der Finanzierung des Ewigen Imperiums von Zakuul auf. Ja, ich gehe davon aus, dass der in Kapitel XIII von KotFE zu findenden Kodex-Eintrag auf Nachforschungen Vowrawns zurückgeht: https://swtor.jedipedia.net/de/cdx/der-reichtum-zakuuls

Schön auch, dass Timothy Zahn in seinem kanonischen Thrawn-Roman mit Eli Vanto eine Art Vowrawn für den Kanon geschaffen hat. Ein imperialer Logistikoffizier, der es in Thrawns Auftrag schafft anhand von einigen sogar öffentlich zugänglichen Lieferlisten und Quartalsberichten vom Todesstern erfährt - das ist doch eine Steilvorlage für Vowrawn. Thrawn sieht den Todesstern bekanntermaßen als Ressourcenverschwendung an und hätte das dafür verwendete Material lieber in den Ausbau der Flotte gesteckt, weshalb seine Beförderung zum Großadmiral (am Ende des Thrawn-Romans) den fahlen Nachgeschmack einer Bestechung hat, so als hätte der Imperator gehofft sich so Thrawns Stillschweigen und Akzeptanz erkaufen zu können. Bei anderen Offizieren hätte das sicher funktioniert, aber Thrawn ist eben Thrawn und man darf gespannt sein, wie sich sein Charakter innerhalb des Kanons noch entwickeln wird. Nach Endor und auf Jakku glänzt er ja mit Abwesenheit.

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Der Untergang des Ewigen Imperiums
Die Herolde von Zildrog träumten von der Zerstörung Zakuuls und nicht wenige Spieler tun es ihnen gleich - zum Überdruss all jener die Zakuul und seine Kultur ins Herz geschlossen haben, auch wenn dessen Götter sich als Mythen herausgestellt haben und nachdem der Reichtum Zakuuls bereits durch die Allianz geschmälert wurde. Vor allem geht es natürlich um Oberflächlichkeiten - die Zakuul-Festung könnte deshalb gestrichen worden sein, weil man sich bei BW entschieden hat Zakuul "weg zu machen".

Aus ganz trolliger Sicht bin ich höchst zufrieden damit, dass der in 5.2 begonnene Story-Arc versucht möglichst viel von 4.0 und 5.0 wieder zu zerstören. Begonnen hat es damit, dass man Theron Shan zu einem Verräter gemacht hat und selbst wenn er nun als Doppelagent auffliegt, er hat trotzdem mehrere Verbrechen begangen. Warum ich das so locker nehme? Nun, seit 4.0 gab es nur ein weibliches LI und es ist dynastisch nicht unbedingt die beste Partie. Männliche LIs gab es zwei, eines davon eben Theron, einen Nachfahren Revans, dessen Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit das Potential der Shan-Familie erben würden. Und Koth. Und nun womöglich bald ARCANN! Drei männliche LIs vs. Lana Beniko. Klar, dass einem da vielleicht auch mal etwas Schadenfreude hoch kommt. Und eine vokale Pro-Senya-Bewegung hat es auf den Social Media-Kanälen nie gegeben, dafür aber eine für Arcann. Und nun für die wohlbehaltene Rückkehr von Theron Shan, mit Gefährtenanpassung die ihm sein altes Haar wieder zurückbringt.

Wer einen männlichen Hetero-Charakter in die ganze Kaiser-Thematik einführen und rollenspielen wollte wurde deutlich gehemmt und ich bin geneigt das jetzt auch mal wirklich hochzuschaukeln, genauso wie die Gegenseite. Ein Kaiser konnte weder eine Erbin Revans, noch eine legitime Erbin des Ewigen Imperiums hofieren, womit es auch keine Kinder aus dieser Verbindung geben könnte. Ich würde also mal behaupten als Kaiser wird man von den Autoren echt beschissen, denn weder kann man seine Dynastie durch das Einheiraten in Valkorions Dynastie legitimieren, noch kann man sich mit einer weit mächtigeren Familie verbinden. Theron und der Kaiser könnten genetisch keine gemeinsamen Kinder haben, außer sie zeugen unabhängig voneinander welche und verheiraten diese, sodass diese dann wiederum heiraten und den gewünschten Thronerben in dritter Generation zeugen. Kurzum: Zwei Traum-Prinzen, aber keine Prinzessin! Vaylin musste man ja sogar umbringen und eine Erlösung wurde ihr erst gar nicht angedacht, dabei ist es wirklich schade um ihre Sprecherin Natasha Loring und Vaylins Look. Redeemed Vaylin darf es nicht geben, dafür aber eine Märchenhochzeit mit Prinz Arcann.

Etwas womit sich Zakuul-Fans derzeit beschäftigen ist die Frage, wie sie ihr Coruscant-Apartment als Little Zakuul einrichten können. Und es ist in meinen Augen eine gute Lösung, denn Coruscant bietet sich regelrecht für Springbrunnen, Kristalle und Goldverzierungen an. So imposant Zakuul auch wirken mag, ich finde Coruscants Senats-Turm und Senats-Vorplatz gehören immer noch zu den prächtigsten Umgebungen von The Old Republic. Mir wäre etwas wirklich neues lieber, denn genau genommen ist auch Nar Shaddaa irgendwie eine Art Luxus-Villa über den Wolken. Manaan, Umbara und eigentlich auch Yavin 4 (wobei ich mit dem Layout von Yavin 4 eher unzufrieden bin) gehören zu meinen Favoriten, zusammen mit Tatooine. Vielleicht sollte man sich mal an eine Festung mit grünen Wiesen und etwas Schnee wagen - Alderaan. Copero ist eine nette Idee, aber man kann fast alle Copero-Visuals ja genauso gut für Alderaan verwenden, eine neutrale Welt, mit der es politisch keine Probleme gibt. Copero ist ja eine verdammte Chiss-Welt und für Aliens (alle Nicht-Chiss) grundsätzlich Sperrgebiet, zumindest dürfte man hier keine Immobilien erwerben und das Niederlassungs- und Aufenthaltsrecht dürfte auch sehr sehr restriktiv gehandhabt werden.

Als man Zakuul einführte waren viele Fans irritiert und KotET ruinierte in meinen Augen einiges von dem was KotFE geschaffen hatte, egal wie erfolgreich dieses Addon laut BioWare gewesen sein mag. Man ließ uns keine andere Wahl als Zakuul zu erobern und als Kaiser fühle ich mich nicht schlecht, den Reichtum Zakuuls für andere Projekte einzusetzen. Genau das wäre ja das Problem mit Zakuul, selbst für Friedenshüter. Man muss diese elendig verwöhnte und verzogene Bevölkerung mit Wohlstand versorgen der einfach nicht da ist, außer man lässt den Rest der Galaxis dafür bluten. Und ich habe nicht 16 Kapitel gegen Zakuul gekämpft, um den Zakuulanern jetzt Zucker in den Arsch zu blasen - was in den dekadenten Kreisen Zakuuls aber sicher Anklang finden würde. Zakuul ist wertlos, weil es kaum Ressourcen besitzt und nur durch seinen Hunger für materielle Dinge auffällt. Soldaten von Zakuul? Das dürften sehr wenige sein und selbst diese dürften ziemlich bescheiden sein, wenn sie ja ständig von Droiden umsorgt und begleitet werden. Ich stimme Kaliyos Kritik an Zakuuls Gesellschaft gerne zu und ich warne auch davor, dass Zakuul jedem Friedenshüter in den Rücken fallen könnte, weil es so verdammt gierig ist. Und genau das könnten die Herolde von Zildrog verkörpern. Diese Gier und Unzufriedenheit jener die alles haben und dann etwas abgeben sollen - US-Sozialkritik an der republikanischen Stammwählerschaft und den Superreichen.

Der Orden von Zildrog ist eine neue Erscheinungsform des Ewigen Imperiums und das bedeutet, man kann auch ohne Arcann und Vaylin einmal mehr gegen den Kriegsfeind ausrücken und ihm nun hoffentlich das gewünschte feurige Ende für Zakuul bereiten. Die Herolde wollen das ja. SIE wollen das Zakuul brennt und die Bevölkerung in die Sümpfe zurückkehren muss. Ich helfe ihnen da gerne. Und deshalb sehe ich Therons Verrat auch als einen undankbaren Verrat der "Befreiten". Theron arbeitet mit zakuulischen Fanatikern und macht sich daher doppelt schuldig, einerseits durch seinen Verrat, andererseits weil er mit Zakuulanern zusammenarbeitet.

Warum dieser Ärger über Zakuul? Schon vergessen worum es in KotFE ging? 5 Jahre Kerker! Sternenfestungen über neutralen Welten! Der Verlust aller Gefährten! Beide Großmächte erlitten schwerste Verluste! DARTH MARR IST TOT! Und Acina durfte den Thron besteigen. UND all das unter dem Jubel der Bevölkerung Zakuuls, die sich einen Spaß aus Gladiatorenkämpfen mit Kriegern aus dem "barbarischen" Rest der Galaxis machte, während sich Arcann seine Kassen mit Kriegsbeute und Tributzahlungen füllte. Ich könnte Zakuul nicht genug grollen und ich bin froh, dass unsere neueste Gefährtin diese Überzeugungen teilt - schön dass es dich gibt, Darth Hexid! Eine Anpassung für dich wäre aber nicht schlecht.

Außerdem wurde Zakuul illegal durch Geldmittel des Sith-Imperiums finanziert. Valkorion stahl von den Sith und investierte in Zakuul. Und er fiel zum zweiten Mal in wenigen Jahren über Korriban her. Kein aufrechter imperialer Patriot sollte Zakuul, das diese Triumphe bejubelte, damit davonkommen lassen.

Umgekehrt hat Zakuul auch noch das republikanische Trauma einer Invasion Coruscants vertieft. Die Jedi haben sich im Abwehrkampf gegen Arcann fast aufgerieben. Man hätte Zakuul ja durchaus besiegen können, wäre Kanzlerin Saresh nicht so versessen auf einen Zwei-Fronten-Krieg gegen die Sith gewesen. Die Republik steht wieder so da wie nach der Plünderung Coruscants und es ist nur eine Frage der Zeit bis politisches Chaos und machtgeile Senatoren den Wiederaufbau blockieren oder auf andere verblödete Ideen kommen. Die Schwäche und Unfähigkeit der republikanischen Führung könnte wieder einmal Separatisten Zulauf verschaffen und kriminelle Syndikate bis nach Coruscant vordringen lassen. Die Republik war ein Stabilitätsfaktor und Zakuul hat sie an den Rande des Abgrundgs getrieben, sodass es nur eine Frage der Zeit bis neue Kriege oder Katastrophen ausbrechen.

Und tatsächlich, kaum ist der Thron erobert spielen Theron und die Herolde ihre Karten aus und zetteln mehrere Aufstände an, sogar auf Coruscant, wobei sie die Sicherheitskräfte des Planeten schwächten. Und auf Denova verheizten die Anhänger Zildrogs eine ganze republikanische Garnison, um einen Krieg zu provozieren. In die gleiche Kategorie würde auch die abtrünnigen Sith-Geheimdienst-Mitarbeiter einreihen. Opfer des endlosen Krieges gegen Zakuul - Valkorions Vermächtnis. Jetzt wo Iokath belagert wird können nicht einmal die Götter Zakuul noch beistehen und die Herolde von Zildrog können sich wohl schon bald auf ihr lang ersehntes Inferno freuen.

Was verlieren wir denn auch? Die Ewige Meisterschaft? Ansonsten gibt es auf Zakuul nichts was eine Reise zu diesem Planeten rechtfertigen würde. Und man kann ihn ja ruhig wie Makeb einfach stehen lassen. Etwas wie die Ewige Meisterschaft war übrigens schon lange im Gespräch - allerdings damals noch im Zusammenhang mit Geonosis. Seit 2011 gab es Vorschläge, die wohl allesamt auf der Wall of Crazy gelandet sind und lauteten - PVE-Arenakämpfe wären geil! Daraus wurde wohl die Ewige Meisterschaft auf Zakuul.

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Das Ungleichgewicht der Machtverhältnisse

Prolog

Wenn eines der Gerüchte zu Episode VIII stimmt, dann befindet sich der Widerstand darin permanent auf der Flucht vor der Ersten Ordnung und die Welten der Neuen Republik liegen völlig ungeschützt da. Das kann man durchaus mit der Entstehungsgeschichte des Sith-Imperiums vergleichen, dessen Streitkräfte nach der gescheiterten Invasion der Alten Republik geschlagen waren und die verbliebenen Sith-Welten der Rachsucht republikanischer Kreuzritter aussetzten. Die Sith wurden praktisch ausgelöscht und es blieben nur vereinzelte Enklaven übrig, bis auf den Flüchtlingstreck, der von Darth Vitiate angeführt wurde. Man kann Vergleiche mit der Evakuierung der Kolonisten in Battlestar Galactica anstellen und womöglich vollzog sich der imperiale Rückzug in Form mehrer blutiger Rückzugsgefechte, bei denen Vitiate, um den Großteil seiner neuen Anhängerschaft zu schützen, auch schon einmal einige Schiffe zurückließ und republikanischen Patrouillen opferte.

Als man auf Dromund Kaas ankam hatte man nur einen beklagenswerten Bruchteil der Bevölkerung des Alten Sith-Reichs gerettet. Selbst über 1300 Jahre erwuchs aus dieser Bevölkerung noch kein Imperium, das sich mit den Weiten der Galaktischen Republik messen konnte.

Das Nordkorea der weit weit entfernten Galaxis

Amerikanische Erzähler haben es nicht so mit der europäischen oder auch der Weltgeschichte und orientieren sich lieber an Kriegen und Kriegsgegnern mit denen sich ihr Staat beschäftigen musste. Jedi-RITTER sind daher für sie eher Samurai und das Sith-Imperium ist so etwas wie ein Nordkorea in space. In einem Krieg beinahe ausgelöscht und dann spontan mit einer an Red Dawn erinnernden Invasion über die Republik hergefallen. Konkret von Interesse wäre allerdings das militärische Potential eines Staats wie Nordkorea. Von ungefähr 24 Millionen Einwohnern gehören ca. 1,3 Millionen den Streitkräften an und man besitzt bis zu 4,7 Millionen Reservisten, wobei man sich auch nicht scheuen dürfte Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Damit hat Nordkorea als vergleichsweise winziges Land die viertgrößten Streitkräfte der Erde, hinter den USA (300 Millionen Einwohner), China und Indien (beide je 1 Milliarde Einwohner).

Selbst nach dem Sieg im Großen Galaktischen Krieg ist das Sith-Imperium der Republik nur militärisch ebenbürtig, seine Kernbevölkerung dürfte sich kaum vergrößert haben. Das Problem ist offensichtlich, wenn man vom stehenden Heer einmal absieht. Die Republik hätte das größere Mobilisierungspotential, denn die Kernwelten sind bereits dichter besiedelt als das gesamte Outer Rim. Würde die Republik alle Wehrfähigen einberufen, hätte sie die Möglichkeit das Sith-Imperium sofort zu überrennen. Zugleich ist das Sith-Imperium aus politischen Gründen darauf angewiesen seine unterworfenen Gebiete zu sichern und zu verteidigen, während fast alle republikanischen Welten freiwillig ihrem Staatsgebilde angehören.

Die Sith-Imperialen haben sich von einer regionalen Großmacht zu einer Supermacht entwickelt, doch das ist allein deshalb möglich, weil sie rigoros jeden verfügbaren Imperialen für Kriegszwecke einsetzen. Die gesamte Vollbürgerschaft (Sklaven und Angehörige von besetzten Welten mit weniger Bürgerrechten ausgenommen) dient dem Imperium und selbst die imperiale Regierung ist sehr militaristisch organisiert. Statt einem Wirtschaftsministerium führt Darth Vowrawns Ministerium den Titel Ministerium für Produktion und Logistik, ein klarer Hinweis auf die Versorgung von Kampf- oder Besatzungstruppen.

Im Gegensatz zur Republik ist das Sith-Imperium auch bemüht jeden verfügbaren Machtsensitiven zum Sith auszubilden, vorausgesetzt sie überleben ihre Ausbildung auf Korriban. Sogar Sklaven werden mittlerweile zur Sith-Ausbildung eingezogen und indoktriniert. Derweil gibt es in der Republik (noch) kein Gesetz, das jeden Machtsensitiven zu einer Jedi-Ausbildung verpflichtet und der Orden neigt dazu zu alte, unkooperative oder zu wenig machtsensitive Kandidaten generell auszuschließen. Da Jedi-Scouts nur sehr begrenzt zum Einsatz kommen ist der Jedi-Orden in hohem Maße von Freiwilligkeit und etablierten machtsensitiven Dynastien abhängig, die immer wieder Jedi-Kandidaten hervorbringen. Es ist nicht ungewöhnlich in den Reihen des Jedi-Ordens die Verwandtschaft namhafter Senatoren-Familien vorzufinden, sodass es der imperialen Propaganda ein leichtes ist von Nepotismus zu sprechen. Selbst die Senatoren-Posten werden in manchen Familien geradezu vererbt, während der Sturz eines Mitglieds des Dunklen Rats auch das Ende der politischen Macht seiner Familie bedeuten kann.

Mehr EU als USA

Die Galaktische Republik ist eigentlich ein schlanker Staat, der bis auf die Jedi-Ritter keine Mittel zum Eingreifen in die Innenpolitik seiner Mitgliedswelten hat. Als die Sith den Großen Galaktischen Krieg vom Zaun brachen war die Republik eine überdimensionierte Zollunion, die nur über sehr gering ausgebaute gemeinsame Streitkräfte verfügte. Wie vor 1300 Jahren im Großen Hyperraumkrieg waren es daher zunächst lokale Wehrverbände oder planetare Streitkräfte, welche den Krieg gegen das Sith-Imperium zu führen hatten. Im Großen Hyperraumkrieg schwang sich etwa Kaiserin Teta aus dem Koros-System zu einer erfolgreichen "republikanischen" Befehlshaberin auf, dabei herrschte auf ihren Welten weder Demokratie, noch kommandierte sie explizit republikanische Truppen, sondern jene Streitkräfte mit denen sie schon die Welten ihres Heimat-Sektors gewaltsam vereinigt hatte. Kaiserin Teta - republikanische Kriegsheldin und doch zugleich eine eroberungssüchtige Tyrannin, die wohl mit deftiger Kriegsbeute das goldene Zeitalter ihrer Herrschaft und die Umbenennung des Koros- in das Kaiserin-Teta-System finanzierte.

Die Republik verfügte vor dem Krieg nicht einmal über einen gemeinsamen Nachrichtendienst und formierte den späteren SID aus einigen Angestellten der damaligen Senatsbibliothek. Diese Experten für Recherche und Informationsbeschaffung wurden zu den ersten Vollzeitspionen der Galaktischen Republik - vom Bibliothekar zum Intelligence Analyst.

Als die Republik ihre eigenen Streitkräfte formierte geschah dies auch auf Kosten der Bevölkerung, welche nun erstmals eine steigende Steuerlast zu erdulden hatte. Zudem mussten einflussreiche Senatoren wohl erst überzeugt werden ihre Heimatwelten zu bewegen, die eigenen Streitkräfte in jene der Republik einzugliedern, was jedoch auch einen Kontrollverlust bedeutete. Man erinnert sich in dieser Hinsicht einerseits an Budgetverhandlungen im US-Senat und innereuropäische Streitigkeiten über die Abgabe nationaler Kompetenzen an die EU. Ja, was wenn die Republik eine Sektorflotte wegbefiehlt und man plötzlich mit einer Invasion konfrontiert wird? Gerade System die standhaft auf ihr Selbstverteidigungsrecht beharrten dürften kaum bereit gewesen sein IHRE Flotten dem fernen Coruscant zu unterstellen. So dürfte der Kompromiss darin gelegen sein die meisten Kernwelten weiterhin gut geschützt zu belassen, womit die Republikansichen Kommandeure nur einen Bruchteil ihrer Streitkräfte an die Front führen konnten. In den Legends führten Streitigkeiten wie diese auch zur raschen Erfolgsserie der Yuuzhan Vong, welche die Neue Republik bis auf einige schwer verteidigte Industriezentren relativ problemlos überrollen konnten.

Berufssoldaten gegen Freiwilligenverbände

Imperiale Soldaten profitieren von jahrhundertelanger Kampferfahrung und ihrem eigenen Veteranen-Status, sie sind besser ausgebildet, besser ausgerüstet und erfahrener als ihre republikanischen Gegner, welche das Kriegshandwerk erst im Zuge der imperialen Invasion erlernen mussten. Die Imperialen hatten jedoch bereits seit ihrer Flucht von den Sith-Heimatwelten damit begonnen Welten zu erobern und benachbarte Völker zu unterwerfen. Ihr Training und ihre Ausrüstung war bereits optimiert und auf die Bedingungen einer galaxisweiten Invasion zugeschnitten, während die Republik mit größter Mühe und vielen Fehlern eine Aufholjagd starten musste.

Die imperiale Ur-Angst

Zum Zeitpunkt der Plünderung Coruscants gab es nicht wenige Imperiale die ein Kippen des Gleichgewichts der Macht fürchteten, weil die Republik zunehmend neue Rekruten und mehr Kriegsmaterial hervorbrachte. Es gab auf republikanischer Seite zwar auch Kriegsmüdigkeit, doch in einem fast 30 Jahre dauernden Krieg wuchsen auch viele Vertriebene und Kriegswaisen auf, die sich an den Sith rächen wollten. Zudem erwiesen sich nicht wenige eroberte Welten als reinste Minenfelder mit Aufständen und brutalen Widerstandsnestern. Selbst Coruscant wurde als nicht haltbar eingestuft, dabei hatte der Widerstand dort noch nicht einmal wirklich begonnen dem Imperium zuzusetzen. Als der Sith-Imperator den Krieg beendete rettete er damit auch das Imperium vor einer langfristig absehbaren Niederlage.

Die Bestimmungen des Friedens von Coruscant verlangten der Republik die Abtretung wichtiger Welten und eine Reduzierung ihrer Streitkräfte ab. Damit rechnete man auch damit die Republik entscheidend ausgebremst zu haben, um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Scharf kalkulierende Strategen wie Darth Marr sahen im Frieden wohl sogar eine Möglichkeit das Imperium zu retten und zu stärken, allerdings gab es auch zahlenblinde Narren die hofften die Republik mit einem weiteren entscheidenden Schlag zum Einsturz zu bringen. In Abwesenheit des Imperators wurden die Imperialen Opfer der Ambitionen einzelner Sith-Lords, deren Vorstöße jedoch allesamt mit ihren Tod endeten. Was blieb war ein Scherbenhaufen und die Aufgabe das Imperium vor dem neu begonnenen Krieg zu retten, möglichst ohne den Volkszorn der Republik zu provozieren, welcher sofort ein gefährliches Anschwellen ihrer Ränge bewirkt hätte.

Kanzlerin Sareshs diktatorische Maßnahmen und ihre Kriegsrhetorik hätte auch zum Sieg der Republik führen können, wenn sie tatsächlich das Volk auf ihre Seite gebracht hätte. Doch unter Darth Marrs Führung hielt sich das Imperium zurück und nur Saresh trat als Aggressorin auf, was ihr wohl medial einiges an Ärger einbrachte. Die Republik war insgesamt wohl weniger rachsüchtig als Saresh und darin liegt auch die Hoffnung der Tauben auf beiden Seiten, die eine friedliche Koexistenz von Republik und Sith-Imperium für möglich halten.

Isotop-5, Czerkas Top-Wissenschaftler und der effizientere Geheimdienst

Dass das Sith-Imperium eigentlich schwächer ist als die Republik und daher statt Quantität auf Qualität setzen muss sollte nun hinreichend belegt sein. Tatsächlich dürfte die Sith-Ausbildung etwa darauf ausgelegt sein einen durchschnittlich mächtigeren Akademieabsolventen hervorzubringen, als das in der Jedi-Ausbildung der Fall ist, die einmal akzeptiere schwächere Ordensmitglieder nicht wieder ausschließt oder in finstere Tunnel schickt, wo sie entweder sterben oder nie wieder gesehen werden. Das Sith-Imperium besitzt zweifellos die professionelleren Militärs und hauptberufliche "Krieger" in seinen Reihen, im Gegensatz zu den begabten Dilettanten der Republik. Es ist so als würde man frührömische Bürgerheere mit den Berufsheeren späterer Jahrhunderte vergleichen. Unter Malgus und Marr bemühte sich die imperiale Führung sogar ähnlich wie die Republik (welche etwa auf Hoth Talz-Brigaden einsetzte) aus fremden Völkern Hilfstruppen zu rekrutieren (Chiss, Cathar, Mandalorianer, Kaleesh). Malgus nutzte diese Hilfstruppen auf Ilum für seinen Angriff auf die imperiale Hauptstreitmacht und wurde daher zu einer ganz besonderen Art von Verräter abgestempelt (vielleicht ist Ilum so etwas wie die Varusschlacht der Alten Republik). Ilum kostete dem Imperium jedenfalls derart viele Truppen, dass sich Darth Marr gezwungen sah Malgus Alien-Initiative fortzuführen, um die Verluste mit Hilfstruppen auszugleichen (weshalb ich das Bündnis von Iokath auch gerne mit der Rekrutierung von gotischen Heerhaufen durch spätrömische Kaiser vergleichen würde).

Auf jeden Fall hat das Sith-Imperium unter Marrs Führung seinen gefürchteten Geheimdienst wieder aufgebaut. War der Imperiale Geheimdienst schon gefürchtet, weil er scheinbar unschlagbar war, so unterstand dessen Nachfolger nun direkt einer Sith-Ministerin, womit sich praktisch sehr wenig an der Aufgabenstellung oder Effizienz änderte. Pragmatisch gesehen wurde der Geheimdienst wiederaufgebaut und nun von einer politisch zuverlässigen Ministerin angeführt (Darth Jadus und Zhorrid wurde der Geheimdienst somit entzogen und der eigenmächtige Ex-Minister erhielt so ebenfalls seine Quittung). Dieser neue Geheimdienst brachte es dann auch fertig während der Invasion Arcanns einen HK-55 Droiden für den Schutz imperialer VIPs zu entwickeln - ein Modell das explizit für den Kampf gegen das Ewige Imperium (also auch für den Kampf gegen Machtnutzer wie die Ritter von Zakuul und endlose Scharen von Kampfdroiden) entwickelt worden war. Hilfreich waren dabei sicher die von CZ-198 evakuierten Top-Wissenschaftler von Czerka. Czerkas gesamte Forschungsabteilung schloss sich dem Sith-Imperium an, welches den Wissenschaftlern weder den Prozess machen wollte (wie es von der Republik zu befürchten war), mit Anhörungen die Zeit raubte oder ihnen mit Budgetkürzungen das Wasser abgrub. Im Gegenteil die Czerka-Wissenschaftler durften sich im Sith-Imperium auf weit weniger gesetzliche Eingriffe oder Einschränkungen in ihrer Arbeit freuen. Zudem besaß das Sith-Imperium dank der heimlichen Eroberung Makebs nun über beträchtliche Isotop-5 Vorräte, welche es ihnen erlaubten Schiffe auszustatten, die sogar der Ewigen Flotte entkommen konnten. Während Arcanns Invasion war man allerdings noch nicht in der Lage diese Technologien zielgerecht einzusetzen und danach forderten Arcanns Tributzahlungen einige Budgetkürzungen und Einschränkungen in der Waffenentwicklung, zumindest oberflächlich.

Die Republik verstaatlichte Czerka und heimste dessen Materialvorräte ein. So gesehen muss man wohl den Vergleich ziehen, dass die Wehrfähigkeit der Republik mehr mit dem Galaktischen Imperium Palpatines vergleichbar ist, allerdings dürfte man weit weniger auf Superwaffen setzen. Trotzdem, die Galaktische Republik ist eine konventionelle Supermacht.

Arcann der Hunnenkönig

Der Einfall der Hunnen in das spätantike Europa war eine Katastrophe und sie warf die Frage auf, ob die spätrömischen Heere überhaupt noch wirklich römisch waren oder schon hauptsächlich aus den Angehörigen von vor den Hunnen geflohenen Völkern rekrutiert wurden. Die mehrfach von den Römern umworbenen Goten waren eines dieser Völker und sie führten mehrere Kriege im Namen der römischen Kaiser, wobei sie auch wiederholt hintergangen und mit falschen Versprechungen geködert worden waren. Man kann die Ewige Allianz wohl in der Tradition einer solchen Barbarenhorde sehen, der sich sehr wahrscheinlich auch römische Deserteure und andere Glücksritter angeschlossen haben dürften, vor allem wenn wieder einmal versucht den barbarischen Heerführer in Krisenregion als Gouverneur zu installieren, um dadurch die eigene Kasse und Truppen zu schonen.

Dass sowohl Republik als auch Imperium um die Gunst der Allianz buhlen liegt zweifellos an den personellen Verlusten die sie einstecken mussten. Die Allianz ist eine Streitmacht die sich benutzen ließe um eine Offensive zu starten, die man mit den eigenen Truppen kaum noch führen kann. Die Republik hätte nach Sareshs Sturz ohnehin Schwierigkeiten damit einen neuen Krieg zu rechtfertigen, dafür dürfte Sareshs Politik zu unpopulär geworden sein. Und das Sith-Imperium eilt ohnehin von Verlust zu Verlust, sodass die Hilfstruppen bereits den Hauptteil seiner Streitkräfte ausmachen dürften.

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