Ein Trauertag für Episode VIII
Am Donnerstag, 21. Jän 2016 im Topic 'star wars'
Vom 25. Mai 2017 wurde der offizielle Starttermin von Episode VIII nun auch offiziell auf den 14. Dezember 2017 verschoben. Die Dreharbeiten beginnen im Februar 2016.
Das Drama mit dieser Verschiebung ist für mich unter anderem auch ein persönliches, doch vordergründig erteilt man den nächsten Episoden wohl das Urteil, dass diese nie wieder wie Sommerblockbuster sein werden. Damit geht man zwar auch unliebsamer und konzerninterner Konkurrenz (auch Marvel gehört ja zu Disney) aus dem Weg, aber man verändert auch das Feeling der Sequels. Flucht vor der Sonne, Hitze und die Möglichkeit einen Star Wars-Marathon in seinen Urlaub einzubauen fallen damit jedenfalls flach. Für Disney mag der Blick auf ein gesteigertes Weihnachtsgeschäft mit Merchandising wertvoll sein, doch wie bei Episode VII hat die irre Geheimhaltungspolitik auch zur Folge, dass Begleitwerke zu den Filmen (vor allem auch auf Deutsch) erst nach dem Film veröffentlicht werden. Mit Lieferproblemen usw. ergibt sich da selbst im Idealfall ein beträchtliches Risiko für nicht-amerikanische Fans. Wie bei Episode VII kann man außerdem Monate auf Übersetzungen warten, weshalb der Roman zum Film erst im Mai 2016 erscheinen wird. Ein halbes Jahr nach dem Film.
Das Buchgeschäft und damit einer der Grundpfeiler des ehemaligen Erweiterten Universums scheint Disney-Lucasfilm nicht so wichtig zu sein. Auch bei der Originalfassung des Filmromans gab es etwa das Problem, dass sich der US-Verlag dazu drängen ließ das Buch nicht im Rahmen des Weihnachtsgeschäfts zu veröffentlichen. Die Drucklegung erfolgte so spät, dass sie sich mit den Weihnachtsfeiertagen überschnitt. Irgendwo mussten also auch Druckerei-Angestellte für Disneys Geheimhaltungspolitik büßen. Das E-Book erschien allerdings pünktlich mit dem Film, aber der erschien auch erst eine Woche vor Weihnachten. Das physisch angreifbare Buch wurde hingegen erst am 5. Jänner veröffentlicht und die Auslieferung dauerte einige Tage, ich selbst hielt mein Exemplar deshalb erst am 12. Jänner in meinen Händen.
Gelungenes Merchandising sieht anders aus. Neben dem in der Öffentlichkeit breit getretenen Katzenjammer um einen Mangel an Rey-Actionfiguren hat sich auch die Journey to the Force Awakens als Witz herausgestellt. Die Journey-Romane und Comics führten Hintergrundcharaktere ein, die entweder überhaupt nicht im Film oder nur sehr kurz auftraten. An Snap Wexley (einer der Piloten) wurde sogar eine gesamte Romantrilogie geknüpft. Das mag jetzt alles untergriffig klingen und kann es von mir aus auch, zu Zeiten der Prequels war man noch mutiger. Von 2002-2005 erschienen dutzende Comics und Romane über die Klonkriege, welche die Timeline von Geonosis bis Coruscant füllten. Labyrinth des Bösen, Die Rache der Sith und Dark Lord: Der Aufstieg des Darth Vader bildeten sogar eine eigene Romantrilogie über das Vor- und Nachspiel von Episode III. Das waren in meinen Augen noch die goldenen Zeiten und etwas, das mich mit Milde auf die Prequels zurückblicken lässt. Der Auftakt zu Episode I und II mag nicht so sauber gelaufen sein, aber 2015 standen einem all diese Erfahrungen zur Verfügung und anstatt am Jahr 2005 anzuknüpfen katapultierte man uns ins Jahr 1999 oder 1983 zurück.
Die Prequels hatten in Hinsicht auf das Beiwerk in Form des EU noch einen Indy-Flair an sich. Dark Horse als Comic-Verlag mag auch etwas dazu beigetragen haben. Hinter Marvel und DC war es vor allem die Marke Star Wars die Dark Horse Zugkraft verlieh und die Comics hatten deutlich mehr Charme als das meiste was Marvel nun veröffentlicht. Die Dark Horse Comics hielten sich in Hinsicht auf Wirres und Irres in Grenzen. Keine Cyborg-Klon-Alternate-Reality-Versionen bekannter Helden, keine jährlichen Cross-Overs und keine Angst das irgendwelcher Schwachsinn aus den Marvel Comics (einer der Helden stirbt und wird nach 4-8 Comics erst wiederbelebt) auf Star Wars überschwappt. Namedropping: Cylo-IV und Cylo-V. Der Kanon war chaotisch, die Kontinuität widersprüchlich, die Koordination der verschiedenen Medien mangelhaft und man entfernte sich in den Romanen immer von allem was einem aus den Filmen bekannt war. 10 Jahre oder 15 Jahre nach Thrawn kämpfte man gegen Killiks, Yuuzhan Vong, eine Möchtegern-Sith aus einem längst vergessenen Comic der 80er und als einem die Ideen ausgingen grub man einfach die Sith wieder aus, zuerst in Form von Lumiya und schließlich in Form der One Sith Darth Krayts und des Verlorenen Stamms. In meinen Augen nicht die besten Ideen, zumal sich das EU in den Romanen nach Erbe der Jedi-Ritter wiederholen zu begann (Thrackan Sal-Solo wurde zum dritten Mal der böse Diktator von Corellia) und Konzepte ins Post-Endor-EU verfrachtete, die besser in der Old Republic-Ära geblieben wären (der Verlorene Stamm, Darth Krayt).
Früher war eben doch nicht alles besser, aber es gab einige Perlen wie die Darth Bane- oder Thrawn-Trilogie. Gerade die Thrawn-Trilogie besitzt ihren legendären Kult-Status weil sie de facto das EU startete, wäre die Trilogie nicht gut gewesen, der Neustart wäre wohl zum Fehlstart geworden. Die 90er-Jahre bewiesen aber auch wie sich ausgemachter und im Fandom verhasster Müll als Bestseller behaupten kann. Solange Star Wars drauf steht verkauft es sich auch aka Planet des Zwielichts, Palpatines Auge oder der Kristallstern. Auch die drei schlechtesten Star Wars-Romane dürfen sich als Bestseller bezeichnen, obwohl sie regelmäßig in den Ratings der schlechtesten Romane Spitzenplätze belegen. Selbst das exzellente Resümee der betroffenen Autorinnen kann einem nicht helfen, wenn der vorgelegte Roman unlesbar ist. Die neue Einheitskontinuität konnte sich nun keines Start-Erfolgs rühmen. A New Dawn von John Jackson Miller ist gut, doch es ist nur ein Rebels Tie-in und die folgenden Werke Tarkin und Heir to the Jedi sind bestenfalls Mittelmaß. Mit Chuck Wendigs Aftermath haben wir aber schon einen Nachfolger für die wirklich enttäuschenden Werke des alten EU gefunden. Wendig sieht seine Kritiker vielleicht als reine Hater, aber das Problem sitzt weit tiefer. Die Perlen des alten EU wurden als Legends verworfen, während das was danach kam nun doch nicht an den Glanz des Best of-EU heranreicht.
Eines der Probleme der neuen Einheitskontinuität ist auch die bei den "Erwachsenenromanen" versuchte Einbindung von Serien wie Rebels und The Clone Wars. Von den sieben Erwachsenen-Romanen (A New Dawn, Tarkin, Heir to the Jedi, Lords of the Sith, Dark Disciple, Aftermath und Battlefront) sind 2 direkte Tie-ins zu Animationsserien, die offiziell auf Kinder ausgerichtet sind. Battlefront ist lediglich ein Tie-in zu einem Videospiel, Heir to the Jedi liest sich wie ein Jugendbuch und das imo actiongeladene und gelungene Lords of the Sith beschäftigt sich wieder mit einem Charakter aus The Clone Wars, weshalb ich auch hinter Tarkin das Konzept eines indirekten Rebels Tie-ins vermute (immerhin ist Tarkin einer der mächtigen Antagonisten in Rebels und Gouverneur des Outer Rim, in welchem die Handlung der Serie spielt). Die Serien einzubeziehen ist imo eine gute Idee und ich bin auch ein Fan der beiden Serien, aber sie waren und sind nicht jedermanns Sache. Ich respektiere jene die keine Fans sind und verstehe es, wenn diese im neuen Kanon vor allem Werke sehen die auf eine andere Fan-Generation (die dritte Generation, die mit den Serien aufgewachsen ist) zugeschnitten sind. Vielleicht liegt es auch an mir, der sich im neuen EU nicht zurechtfindet, immerhin waren die Romane "zu meiner Zeit" immer weit und immer weiter von den Filmen entfernt. Selbst die X-Wing-Romane und die Thrawn-Trilogie spielen Jahre nach Episode VI, nun widmen sich die Romane allerdings dem Füllen der Lücken zwischen den Prequels und der OT oder auch innerhalb der OT.
Ich würde in den Comics und Romanen gerne jene Hintergrundgeschichten lesen, die in den neuen Filmen keinen Platz haben. Das man Episode VII 30 Jahre nach Endor angesiedelt hat und damit das gesamte EU nach Endor überschreibt sollte in meinen Augen dafür sorgen, dass nun eine Flut von Werken dieses neue Version der New Republic Ära aufarbeitet. Doch was haben wir? Aftermath und den Jugendroman Before the Awakening. Before the Awakening ist bis dato der einzige Roman der sich als echte Vorgeschichte zu Episode VII bezeichnen lässt und das Werk ist ein Jugendbuch. Disney-Lucasfilm Press ist der Herausgeber und das sagt vielleicht schon einiges über die dahinter steckende Strategie aus. Einerseits werden Jugendliche und Kinder als neue Zielgruppe anvisiert, andererseits sollen die Alt-Fans für das neue Merchandise in die Taschen greifen. Der Witz ist doch, dass die Legends-Erklärung der alten EU-Romane hunderte Euro, Mark und Schilling auf gewisse Weise wertlos macht, nur um uns vielleicht die gleichen Geschichten in einer neuen kanonischen Fassung noch einmal zu verkaufen, aber wie in Fall von Wendigs Aftermath als höchst mangelhaftes Remake.
Mit Episode VII haben sich einige der in den neuen Kanon gesetzten Hoffnungen auch bereits zerschlagen, denn wo das Buch in der gleichen Szene dem Film widerspricht ist es nämlich nicht kanonisch. Da wo die alten Filmromane (wie etwa der zu Episode III) Szenen zeigen die nicht im Film waren, da bewegen sich diese im Reich der Legends. Was also im Buch zum Film steht ist keinesfalls bindend. In der Episode VII-Adaption reißt Chewbacca Unkar Plutt etwa einen Arm aus... was laut Pablo Hidalgo zwar kanonisch sein soll, nicht jedoch das Treffen der Petition der 2000 im Episode 3-Roman. Mit Regeln und Ausnahmen von den gleichen Regeln hat man hier für weniger interessierte Fans ein wahres Minenfeld geschaffen und sorgt für Unsicherheit, denn wer weiß, vielleicht erlärt man Unkar Plutts Armverlust ja trotzdem für etwas aus den Legends, um die gleiche Szene in Episode VIII oder IX zu verwenden. Wozu also noch ein Buch zum Film lesen oder kaufen, wenn dieses die Geschichte auf eine Weise erzählt, die so nicht passiert ist? Das sind die Gründe für meinen aktuellen Ärger über das Franchise. "Und das alles weil ein Datum verschoben wurde."
Das Drama mit dieser Verschiebung ist für mich unter anderem auch ein persönliches, doch vordergründig erteilt man den nächsten Episoden wohl das Urteil, dass diese nie wieder wie Sommerblockbuster sein werden. Damit geht man zwar auch unliebsamer und konzerninterner Konkurrenz (auch Marvel gehört ja zu Disney) aus dem Weg, aber man verändert auch das Feeling der Sequels. Flucht vor der Sonne, Hitze und die Möglichkeit einen Star Wars-Marathon in seinen Urlaub einzubauen fallen damit jedenfalls flach. Für Disney mag der Blick auf ein gesteigertes Weihnachtsgeschäft mit Merchandising wertvoll sein, doch wie bei Episode VII hat die irre Geheimhaltungspolitik auch zur Folge, dass Begleitwerke zu den Filmen (vor allem auch auf Deutsch) erst nach dem Film veröffentlicht werden. Mit Lieferproblemen usw. ergibt sich da selbst im Idealfall ein beträchtliches Risiko für nicht-amerikanische Fans. Wie bei Episode VII kann man außerdem Monate auf Übersetzungen warten, weshalb der Roman zum Film erst im Mai 2016 erscheinen wird. Ein halbes Jahr nach dem Film.
Das Buchgeschäft und damit einer der Grundpfeiler des ehemaligen Erweiterten Universums scheint Disney-Lucasfilm nicht so wichtig zu sein. Auch bei der Originalfassung des Filmromans gab es etwa das Problem, dass sich der US-Verlag dazu drängen ließ das Buch nicht im Rahmen des Weihnachtsgeschäfts zu veröffentlichen. Die Drucklegung erfolgte so spät, dass sie sich mit den Weihnachtsfeiertagen überschnitt. Irgendwo mussten also auch Druckerei-Angestellte für Disneys Geheimhaltungspolitik büßen. Das E-Book erschien allerdings pünktlich mit dem Film, aber der erschien auch erst eine Woche vor Weihnachten. Das physisch angreifbare Buch wurde hingegen erst am 5. Jänner veröffentlicht und die Auslieferung dauerte einige Tage, ich selbst hielt mein Exemplar deshalb erst am 12. Jänner in meinen Händen.
Gelungenes Merchandising sieht anders aus. Neben dem in der Öffentlichkeit breit getretenen Katzenjammer um einen Mangel an Rey-Actionfiguren hat sich auch die Journey to the Force Awakens als Witz herausgestellt. Die Journey-Romane und Comics führten Hintergrundcharaktere ein, die entweder überhaupt nicht im Film oder nur sehr kurz auftraten. An Snap Wexley (einer der Piloten) wurde sogar eine gesamte Romantrilogie geknüpft. Das mag jetzt alles untergriffig klingen und kann es von mir aus auch, zu Zeiten der Prequels war man noch mutiger. Von 2002-2005 erschienen dutzende Comics und Romane über die Klonkriege, welche die Timeline von Geonosis bis Coruscant füllten. Labyrinth des Bösen, Die Rache der Sith und Dark Lord: Der Aufstieg des Darth Vader bildeten sogar eine eigene Romantrilogie über das Vor- und Nachspiel von Episode III. Das waren in meinen Augen noch die goldenen Zeiten und etwas, das mich mit Milde auf die Prequels zurückblicken lässt. Der Auftakt zu Episode I und II mag nicht so sauber gelaufen sein, aber 2015 standen einem all diese Erfahrungen zur Verfügung und anstatt am Jahr 2005 anzuknüpfen katapultierte man uns ins Jahr 1999 oder 1983 zurück.
Die Prequels hatten in Hinsicht auf das Beiwerk in Form des EU noch einen Indy-Flair an sich. Dark Horse als Comic-Verlag mag auch etwas dazu beigetragen haben. Hinter Marvel und DC war es vor allem die Marke Star Wars die Dark Horse Zugkraft verlieh und die Comics hatten deutlich mehr Charme als das meiste was Marvel nun veröffentlicht. Die Dark Horse Comics hielten sich in Hinsicht auf Wirres und Irres in Grenzen. Keine Cyborg-Klon-Alternate-Reality-Versionen bekannter Helden, keine jährlichen Cross-Overs und keine Angst das irgendwelcher Schwachsinn aus den Marvel Comics (einer der Helden stirbt und wird nach 4-8 Comics erst wiederbelebt) auf Star Wars überschwappt. Namedropping: Cylo-IV und Cylo-V. Der Kanon war chaotisch, die Kontinuität widersprüchlich, die Koordination der verschiedenen Medien mangelhaft und man entfernte sich in den Romanen immer von allem was einem aus den Filmen bekannt war. 10 Jahre oder 15 Jahre nach Thrawn kämpfte man gegen Killiks, Yuuzhan Vong, eine Möchtegern-Sith aus einem längst vergessenen Comic der 80er und als einem die Ideen ausgingen grub man einfach die Sith wieder aus, zuerst in Form von Lumiya und schließlich in Form der One Sith Darth Krayts und des Verlorenen Stamms. In meinen Augen nicht die besten Ideen, zumal sich das EU in den Romanen nach Erbe der Jedi-Ritter wiederholen zu begann (Thrackan Sal-Solo wurde zum dritten Mal der böse Diktator von Corellia) und Konzepte ins Post-Endor-EU verfrachtete, die besser in der Old Republic-Ära geblieben wären (der Verlorene Stamm, Darth Krayt).
Früher war eben doch nicht alles besser, aber es gab einige Perlen wie die Darth Bane- oder Thrawn-Trilogie. Gerade die Thrawn-Trilogie besitzt ihren legendären Kult-Status weil sie de facto das EU startete, wäre die Trilogie nicht gut gewesen, der Neustart wäre wohl zum Fehlstart geworden. Die 90er-Jahre bewiesen aber auch wie sich ausgemachter und im Fandom verhasster Müll als Bestseller behaupten kann. Solange Star Wars drauf steht verkauft es sich auch aka Planet des Zwielichts, Palpatines Auge oder der Kristallstern. Auch die drei schlechtesten Star Wars-Romane dürfen sich als Bestseller bezeichnen, obwohl sie regelmäßig in den Ratings der schlechtesten Romane Spitzenplätze belegen. Selbst das exzellente Resümee der betroffenen Autorinnen kann einem nicht helfen, wenn der vorgelegte Roman unlesbar ist. Die neue Einheitskontinuität konnte sich nun keines Start-Erfolgs rühmen. A New Dawn von John Jackson Miller ist gut, doch es ist nur ein Rebels Tie-in und die folgenden Werke Tarkin und Heir to the Jedi sind bestenfalls Mittelmaß. Mit Chuck Wendigs Aftermath haben wir aber schon einen Nachfolger für die wirklich enttäuschenden Werke des alten EU gefunden. Wendig sieht seine Kritiker vielleicht als reine Hater, aber das Problem sitzt weit tiefer. Die Perlen des alten EU wurden als Legends verworfen, während das was danach kam nun doch nicht an den Glanz des Best of-EU heranreicht.
Eines der Probleme der neuen Einheitskontinuität ist auch die bei den "Erwachsenenromanen" versuchte Einbindung von Serien wie Rebels und The Clone Wars. Von den sieben Erwachsenen-Romanen (A New Dawn, Tarkin, Heir to the Jedi, Lords of the Sith, Dark Disciple, Aftermath und Battlefront) sind 2 direkte Tie-ins zu Animationsserien, die offiziell auf Kinder ausgerichtet sind. Battlefront ist lediglich ein Tie-in zu einem Videospiel, Heir to the Jedi liest sich wie ein Jugendbuch und das imo actiongeladene und gelungene Lords of the Sith beschäftigt sich wieder mit einem Charakter aus The Clone Wars, weshalb ich auch hinter Tarkin das Konzept eines indirekten Rebels Tie-ins vermute (immerhin ist Tarkin einer der mächtigen Antagonisten in Rebels und Gouverneur des Outer Rim, in welchem die Handlung der Serie spielt). Die Serien einzubeziehen ist imo eine gute Idee und ich bin auch ein Fan der beiden Serien, aber sie waren und sind nicht jedermanns Sache. Ich respektiere jene die keine Fans sind und verstehe es, wenn diese im neuen Kanon vor allem Werke sehen die auf eine andere Fan-Generation (die dritte Generation, die mit den Serien aufgewachsen ist) zugeschnitten sind. Vielleicht liegt es auch an mir, der sich im neuen EU nicht zurechtfindet, immerhin waren die Romane "zu meiner Zeit" immer weit und immer weiter von den Filmen entfernt. Selbst die X-Wing-Romane und die Thrawn-Trilogie spielen Jahre nach Episode VI, nun widmen sich die Romane allerdings dem Füllen der Lücken zwischen den Prequels und der OT oder auch innerhalb der OT.
Ich würde in den Comics und Romanen gerne jene Hintergrundgeschichten lesen, die in den neuen Filmen keinen Platz haben. Das man Episode VII 30 Jahre nach Endor angesiedelt hat und damit das gesamte EU nach Endor überschreibt sollte in meinen Augen dafür sorgen, dass nun eine Flut von Werken dieses neue Version der New Republic Ära aufarbeitet. Doch was haben wir? Aftermath und den Jugendroman Before the Awakening. Before the Awakening ist bis dato der einzige Roman der sich als echte Vorgeschichte zu Episode VII bezeichnen lässt und das Werk ist ein Jugendbuch. Disney-Lucasfilm Press ist der Herausgeber und das sagt vielleicht schon einiges über die dahinter steckende Strategie aus. Einerseits werden Jugendliche und Kinder als neue Zielgruppe anvisiert, andererseits sollen die Alt-Fans für das neue Merchandise in die Taschen greifen. Der Witz ist doch, dass die Legends-Erklärung der alten EU-Romane hunderte Euro, Mark und Schilling auf gewisse Weise wertlos macht, nur um uns vielleicht die gleichen Geschichten in einer neuen kanonischen Fassung noch einmal zu verkaufen, aber wie in Fall von Wendigs Aftermath als höchst mangelhaftes Remake.
Mit Episode VII haben sich einige der in den neuen Kanon gesetzten Hoffnungen auch bereits zerschlagen, denn wo das Buch in der gleichen Szene dem Film widerspricht ist es nämlich nicht kanonisch. Da wo die alten Filmromane (wie etwa der zu Episode III) Szenen zeigen die nicht im Film waren, da bewegen sich diese im Reich der Legends. Was also im Buch zum Film steht ist keinesfalls bindend. In der Episode VII-Adaption reißt Chewbacca Unkar Plutt etwa einen Arm aus... was laut Pablo Hidalgo zwar kanonisch sein soll, nicht jedoch das Treffen der Petition der 2000 im Episode 3-Roman. Mit Regeln und Ausnahmen von den gleichen Regeln hat man hier für weniger interessierte Fans ein wahres Minenfeld geschaffen und sorgt für Unsicherheit, denn wer weiß, vielleicht erlärt man Unkar Plutts Armverlust ja trotzdem für etwas aus den Legends, um die gleiche Szene in Episode VIII oder IX zu verwenden. Wozu also noch ein Buch zum Film lesen oder kaufen, wenn dieses die Geschichte auf eine Weise erzählt, die so nicht passiert ist? Das sind die Gründe für meinen aktuellen Ärger über das Franchise. "Und das alles weil ein Datum verschoben wurde."
ansaara,
Donnerstag, 21. Jänner 2016, 23:38
Huhu
Ich bezeichnete mich immer als rieeeeesigen SW Fan.
Bis ich deinen Blog fand ^^
Du bist der totale SW Riese.
Ich habe - wie ich schon in einem anderen Kommentar geschrieben habe - an die hundert Bücher und noch einmal so viele Comics.
Als ich 1978 mit meinem Papa in Episode IV (damals nur SW) war hat es mich gepackt und meine Oma hat große Augen gemacht als ich an Fasching als Luke gehen wollte ^^
Damals gab es noch keine Kostüme in der Art wie heute.
Aber jetzt zum jumping point.
Walt Disney ist lore und die Fangemeinde egal. Wichtig ist der Konsument und die Geldeinlage von Papa und Mama.
Ich gehöre nicht mehr zur Zielgruppe. Meine Kinder sind zu alt. Gott sei Dank.
Episode VII hat meine Erwartungen dahingegen erfüllt, das es besser war keine zu haben. Mir gefallen "autodidaktische" Jedis nicht die gestern noch Schrott gesammelt haben und heute Jedifähigkeiten haben als seien sie 20 Jahre im Tempel aufgewachsen. Und Sithlords die Papiiiiiii schreien und heulen auch nicht.
Ich bin Bane und Marka Ragnos, Naga Sadow und Ludo Kressh Fan.
Mein SW steht in meinen Regalen und steckt in meinem Kopf.
Ich lasse mir von keinem Walt Disney vorschreiben wie mein SW auszusehen hat.
Lieben Gruß und ich finde was und wie du es machst Hammer gut.
Dankeschön.
Ich bezeichnete mich immer als rieeeeesigen SW Fan.
Bis ich deinen Blog fand ^^
Du bist der totale SW Riese.
Ich habe - wie ich schon in einem anderen Kommentar geschrieben habe - an die hundert Bücher und noch einmal so viele Comics.
Als ich 1978 mit meinem Papa in Episode IV (damals nur SW) war hat es mich gepackt und meine Oma hat große Augen gemacht als ich an Fasching als Luke gehen wollte ^^
Damals gab es noch keine Kostüme in der Art wie heute.
Aber jetzt zum jumping point.
Walt Disney ist lore und die Fangemeinde egal. Wichtig ist der Konsument und die Geldeinlage von Papa und Mama.
Ich gehöre nicht mehr zur Zielgruppe. Meine Kinder sind zu alt. Gott sei Dank.
Episode VII hat meine Erwartungen dahingegen erfüllt, das es besser war keine zu haben. Mir gefallen "autodidaktische" Jedis nicht die gestern noch Schrott gesammelt haben und heute Jedifähigkeiten haben als seien sie 20 Jahre im Tempel aufgewachsen. Und Sithlords die Papiiiiiii schreien und heulen auch nicht.
Ich bin Bane und Marka Ragnos, Naga Sadow und Ludo Kressh Fan.
Mein SW steht in meinen Regalen und steckt in meinem Kopf.
Ich lasse mir von keinem Walt Disney vorschreiben wie mein SW auszusehen hat.
Lieben Gruß und ich finde was und wie du es machst Hammer gut.
Dankeschön.
pfannenstiel,
Freitag, 22. Jänner 2016, 10:35
Ich sollte wohl auch erwähnen, dass ich verletzungsbedingt (kein SWTOR und damit leider auch kein Lokin-Farmen für mich) die letzte Woche damit verbracht habe die Dark Lord-Trilogie zu lesen. Vor 11 Jahren waren das drei der besten (mit Shatterpoint die besten) Prequel-Romane für mich. Ich wollte wissen, ob mich meine Erinnerungen trügen und wie der Zahn der Zeit den drei vielleicht geschadet hat.
Man kann alle 3 Werke auch mit Stoff aus der neuen Kontinuität vergleichen. Labyrinth of Evil ist etwa der Vorgänger von TCW gewesen, vieles von dem was Lucas in die Serie eingebracht hat, war zuerst ein Teil dessen was wohl James Luceno vorgeschrieben wurde. Einiges was ich der Serie groß anrechne geht auf das Buch zurück. Meine Interpretation der Prequels ebenfalls, mir war gar nicht mehr bewusst wie dieses 11 Jahre alte Buch eigentlich meine Ansichten geprägt hat.
Matthew Stovers Episode III-Adaption ist für mich immer noch der beste Roman zum Film, aber heutzutage halt voll von Widersprüchen zur neuen Kontinuität. Trotzdem, vieles was TCW wieder als Glanzleistung zugeschrieben wird wurde schon damals auf Basis von Lucas Drehbuch und Notizen mindestens genauso gut umgesetzt. Ich finde das Buch nachwievor besser als den Film und in Verbindung mit Labyrinth irgendwie auch besser als TCW. Da haben zwei Autoren in zwei Büchern innerhalb eines Jahres etwas geschaffen, wofür eine Serie mit x Autoren und Lucas selbst Jahre brauchte. Stover hat auch nicht einfach das Drehbuch in Sätze gekleidet, er hat Episode III mit der damaligen Lore verbunden und dem Film eine zusätzliche Dimension verliehen. Dahingegen bin ich von Alan Dean Fosters Episode VII-Adaption grob enttäuscht. Foster lebt ganz von seinem Ruhm als Go-to-Guy für Drehbuchadaptionen, Star Trek, Terminator, der Roman zu Episode IV - gute Beziehungen zu Lucas und Abrams inklusive - aber im Endeffekt ist das Buch weder gut geschrieben, noch enthält es Informationen auf die man sich im neuen Kanon verlassen kann. Selbst die Minimalversion (nur das Drehbuch adaptieren) ist also eine herbe Enttäuschung, da bevorzuge ich doch lieber Stovers etwas riskanteren Zugang.
Und Dark Lord selbst lässt sich mit Lords of the Sith vergleichen. Ich finde beide Romane in etwa gleichwertig und ich bin von beiden Autoren begeistert, aber die Darstellung Vaders könnte nicht unterschiedlicher sein. Lucenos Vader fühlte sich 2005 in seinem Anzug gefangen und hatte es bereits auf Palpatine abgesehen. Kemps Vader fühlt sich 2015 nur in seinem Anzug wirklich wohl und der Anzug ist auch keine Behinderung, sondern so etwas wie eine seine Kampffertigkeiten sogar noch verstärkende Rüstung.
Der neue Kanon räumt Jedi und Sith regelrecht Superkräfte ein, wenn man sich Lords of the Sith ansieht. Selbst in TCW und Rebels hielt man sich noch mehr zurück. Vorbei sind die Zeiten als ein Anakin Solo sein Leben riskierte, als er sich völlig der Macht hingab und seine Zellen regelrecht ausbrannte, um eine Horde von Angreifern zurückzuhalten. Über den Sternenzerstörer in den Boden rammenden Starkiller hat man früher noch gelästert, im neuen Kanon sind Fähigkeiten wie seine fast kanonisch. Kylo Rens Fähigkeiten sind beeindruckend und spektakulär, doch sein EU-Gegenstück Jacen Solo brauchte Jahre und eine Reise zu den verschiedensten Machtnutzer-Gruppierungen der Galaxis, um etwas vergleichbares zu entwickeln. Ich vermisse auch Jedi wie Corran Horn, denen es an bestimmten Jedi-Talenten einfach fehlte, denn im neuen Kanon muss praktisch jeder Jedi Telekinese beherrschen, um sich überhaupt ein funktionierendes Lichtschwert bauen zu können.
Es ist ja nicht so, dass wir als alte Garde den neuen Kanon und die Sequels einfach so bashen würden. Wir haben hunderte Gründe dafür und der gemeinsame Nenner dieser ist, dass Disney-Lucasfilm im Namen des Geldes lieber auf Action, Konzernbürokratie und Reboots setzt.
Man kann alle 3 Werke auch mit Stoff aus der neuen Kontinuität vergleichen. Labyrinth of Evil ist etwa der Vorgänger von TCW gewesen, vieles von dem was Lucas in die Serie eingebracht hat, war zuerst ein Teil dessen was wohl James Luceno vorgeschrieben wurde. Einiges was ich der Serie groß anrechne geht auf das Buch zurück. Meine Interpretation der Prequels ebenfalls, mir war gar nicht mehr bewusst wie dieses 11 Jahre alte Buch eigentlich meine Ansichten geprägt hat.
Matthew Stovers Episode III-Adaption ist für mich immer noch der beste Roman zum Film, aber heutzutage halt voll von Widersprüchen zur neuen Kontinuität. Trotzdem, vieles was TCW wieder als Glanzleistung zugeschrieben wird wurde schon damals auf Basis von Lucas Drehbuch und Notizen mindestens genauso gut umgesetzt. Ich finde das Buch nachwievor besser als den Film und in Verbindung mit Labyrinth irgendwie auch besser als TCW. Da haben zwei Autoren in zwei Büchern innerhalb eines Jahres etwas geschaffen, wofür eine Serie mit x Autoren und Lucas selbst Jahre brauchte. Stover hat auch nicht einfach das Drehbuch in Sätze gekleidet, er hat Episode III mit der damaligen Lore verbunden und dem Film eine zusätzliche Dimension verliehen. Dahingegen bin ich von Alan Dean Fosters Episode VII-Adaption grob enttäuscht. Foster lebt ganz von seinem Ruhm als Go-to-Guy für Drehbuchadaptionen, Star Trek, Terminator, der Roman zu Episode IV - gute Beziehungen zu Lucas und Abrams inklusive - aber im Endeffekt ist das Buch weder gut geschrieben, noch enthält es Informationen auf die man sich im neuen Kanon verlassen kann. Selbst die Minimalversion (nur das Drehbuch adaptieren) ist also eine herbe Enttäuschung, da bevorzuge ich doch lieber Stovers etwas riskanteren Zugang.
Und Dark Lord selbst lässt sich mit Lords of the Sith vergleichen. Ich finde beide Romane in etwa gleichwertig und ich bin von beiden Autoren begeistert, aber die Darstellung Vaders könnte nicht unterschiedlicher sein. Lucenos Vader fühlte sich 2005 in seinem Anzug gefangen und hatte es bereits auf Palpatine abgesehen. Kemps Vader fühlt sich 2015 nur in seinem Anzug wirklich wohl und der Anzug ist auch keine Behinderung, sondern so etwas wie eine seine Kampffertigkeiten sogar noch verstärkende Rüstung.
Der neue Kanon räumt Jedi und Sith regelrecht Superkräfte ein, wenn man sich Lords of the Sith ansieht. Selbst in TCW und Rebels hielt man sich noch mehr zurück. Vorbei sind die Zeiten als ein Anakin Solo sein Leben riskierte, als er sich völlig der Macht hingab und seine Zellen regelrecht ausbrannte, um eine Horde von Angreifern zurückzuhalten. Über den Sternenzerstörer in den Boden rammenden Starkiller hat man früher noch gelästert, im neuen Kanon sind Fähigkeiten wie seine fast kanonisch. Kylo Rens Fähigkeiten sind beeindruckend und spektakulär, doch sein EU-Gegenstück Jacen Solo brauchte Jahre und eine Reise zu den verschiedensten Machtnutzer-Gruppierungen der Galaxis, um etwas vergleichbares zu entwickeln. Ich vermisse auch Jedi wie Corran Horn, denen es an bestimmten Jedi-Talenten einfach fehlte, denn im neuen Kanon muss praktisch jeder Jedi Telekinese beherrschen, um sich überhaupt ein funktionierendes Lichtschwert bauen zu können.
Es ist ja nicht so, dass wir als alte Garde den neuen Kanon und die Sequels einfach so bashen würden. Wir haben hunderte Gründe dafür und der gemeinsame Nenner dieser ist, dass Disney-Lucasfilm im Namen des Geldes lieber auf Action, Konzernbürokratie und Reboots setzt.
ansaara,
Freitag, 22. Jänner 2016, 13:04
Du hast den Kern der Sache getroffen.
Das Buch in dem Vader mehr sich selbst erklärt in welche Meer aus Schmerz und Agonie er täglich lebt, seine Verwundungen und die Enge in seinem Anzug beschreibt, halte ich für eine der besten Erzählungen der SW Geschichte.
Ich kann mich noch an meine Gefühle erinnern als ich las, dass es ihm mit einer tiefen Meditation und unter Nutzung der tiefsten dunklen Seite der Macht möglich ist für kurze Zeit ohne seine Maske zu leben. Er sich jedoch darüber so freut (Freude ist im allgemeinen keine Gabe der dunklen Seite ^^), dass er die Konzentration verliert und somit schnell röchelnd nach der Maske greift.
Als ich das las nickte ich stumm und fasziniert und sagte zu mir selbst...ja das ist die dunkle Seite der Macht.
Das Buch in dem Vader mehr sich selbst erklärt in welche Meer aus Schmerz und Agonie er täglich lebt, seine Verwundungen und die Enge in seinem Anzug beschreibt, halte ich für eine der besten Erzählungen der SW Geschichte.
Ich kann mich noch an meine Gefühle erinnern als ich las, dass es ihm mit einer tiefen Meditation und unter Nutzung der tiefsten dunklen Seite der Macht möglich ist für kurze Zeit ohne seine Maske zu leben. Er sich jedoch darüber so freut (Freude ist im allgemeinen keine Gabe der dunklen Seite ^^), dass er die Konzentration verliert und somit schnell röchelnd nach der Maske greift.
Als ich das las nickte ich stumm und fasziniert und sagte zu mir selbst...ja das ist die dunkle Seite der Macht.
pfannenstiel,
Freitag, 22. Jänner 2016, 13:40
Oder die Steifheit seiner Bewegungen, der Umstand, dass er seinen Kampfstil an den neuen Körper anpassen muss und nun mehr auf die Macht und damit seinen Zorn angewiesen ist. Zorn als Antrieb für Sith am Leben zu bleiben war auch eines der Dinge die mich an Darth Sion und Simus fasziniert haben. Das ganze hatte für mich immer einen doch irgendwie realistischen Kern, diesen eisernen Willen trotz allem weiter zu machen.
ansaara,
Freitag, 22. Jänner 2016, 16:14
Genau so ist es... Leidenschaft-Stärke-Macht-Sieg-Freiheit .)