Mittwoch, 30. Dezember 2015
Eine Chance für die Regel der Zwei
Zumindest im Reich der Star Wars Legends hat Darth Bane die Regel der Zwei nicht erfunden, sondern nur wiederentdeckt. In der Darth Bane-Trilogie stieß Bane auf Rakata Prime auf einen alten Tempel und ein Holocron Darth Revans, in welchem dieser ihm die Bedeutung der Regel der Zwei (ein Meister, ein Schüler) enthüllte. So gesehen wäre also Darth Revan der Erfinder der Regel der Zwei gewesen.

Wie es bei weltbewegenden Entdeckungen aber oft so ist, steht meist nur der in den Geschichtsbüchern, der irgendwann ins Licht der Öffentlichkeit geriet. Seine Vordenker können da leicht vergessen werden und gerade bei Wiederentdeckungen wird gerne jeder ausgeklammert, der zwischenzeitlich auf die gleiche Idee gekommen ist. Darth Bane hatte seinerzeit nur Darth Revan als Quelle zur Verfügung, was nicht heißt, dass schon jemand vor oder nach und unabhängig von Revan auf die Idee mit einer Regel der Zwei als Grundlage für einen Sith-Orden gekommen wäre.

In den Jahrtausenden seiner Geschichte hatte der Sith-Orden viele Krisen zu bestehen und es mag sein, dass in jeder Krise irgendein Vordenker eine Idee hatte, die den Orden rettete und in neuer Form fortbestehen ließ. Aus Ajunta Palls dunklen Jedi wurden die ersten Lords der Sith, zu Naga Sadows Lebzeiten regierte ein Sith-Rat, Vitiate schwang sich zum Sith-Imperator auf, unter Lord Kaan existierte eine egalitäre Sith-Bruderschaft und Bane reduzierte den Orden auf zwei Mitglieder. Während der Invasion Zakuuls wurde die Sith-Akademie zerstört und der Jedi Orden beinahe ausgelöscht, ein Schicksal das auch die Sith fast geteilt hätten. Die Zahl der Sith-Lords wie auch der Jedi-Ritter dürfte seither bestenfalls noch im dreistelligen Bereich sein. Dem Gleichgewicht der Macht hat das allerdings wohl kaum geschadet, denn beide Seiten der Macht wurden im gleichen Ausmaß reduziert. Mit Arcann und Vaylin dürfte die Macht jedoch insgesamt etwas dunkler geworden sein, wobei zumindest Valkorions Präsenz geschwächt wurde. Vaylin und Arcann aus dem Verkehr zu ziehen wäre also womöglich auch schon ein Schritt in Richtung Wiederherstellung eines Gleichgewichts der Macht.

Auch zu Zeiten Banes war die Macht seltsam grau, denn die Jedi führten als Generäle Krieg und die Sith etablierten bruderschaftliche Strukturen, die mehr an den Jedi Orden erinnerten. Auf Ruusan führte das zu einer seltsamen Vermischung der beiden Seiten der Macht.

Darth Bane war vom Sith-Orden seiner Zeit angewiedert. Die Kameradschaftlichkeit schadete dessen Stärke, weil auch drittklassige Akolythen mitgeschleift wurden und Begabte wie Bane nichts hatten, wonach sie streben konnten. Vor der Invasion Zakuuls war das genau umgekehrt, jeder halbwegs mächtige Anhänger der dunklen Seite versuchte sich zum Herrn seines eigenen Imperiums aufzuschwingen. Zuerst Darth Baras, dann Darth Malgus, die Schreckensmeister und schließlich auch (Darth) Revan. Die Machtkämpfe innerhalb des Sith-Ordens zerstörten diesen jedoch von innen heraus und schwächten des Imperium, bis es zum Opfer Zakuuls wurde. Am Ende wurde mit Darth Acina eine Sith Imperatorin, die wie Darth Vowrawn zu den Feiglingen gehörte. Andere fielen im Kampf gegen das Ewige Imperium, doch andere verschanzten sich und warteten das Kriegsende ab, womöglich stießen sie den Verteidigern des Imperiums sogar noch einen Dolch in den Rücken, um potentielle Rivalen auszuschalten. Clever und eines Sith würdig, doch nichts womit man für das Überleben der Stärkeren gesorgt hätte.

Nach Bane liegt die Stärke der Sith nicht höheren Mitgliederzahlen, sondern in der Qualität der Mitglieder des Ordens. Banes Sith waren stets außergewöhnlich begabte Individuen und mächtiger als jeder Durchschnitts-Jedi. Banes Sith suchten gezielt hochbegabte Machtanwender als Schüler aus, ohne dabei den Skrupeln des Jedi-Ordens hinsichtlich Alter oder Herkunft der Rekruten zu unterliegen. Zugleich erlaubte man es sich auch machtsensitive Agenten einzusetzen, Gestalten wie die Inquisitoren Palpatines. Handlanger, die aber nicht in den geheimen Künsten der Sith unterwiesen wurden. Für den Durchschnitts-Jedi eine ebenbürtige Bedrohung, für einen Sith-Lord jedoch nur ein weiteres Opfer. Count Dookus Verlangen nach einem persönlichen Attentäter folgte dieser Tradition.

Unter Acinas Herrschaft ist der Sith-Orden nicht mehr was er einst war. Die mächtigsten Lords sind tot, ebenso wie die kompetentesten Aufseher an der Sith-Akademie. Und Acina unternimmt nichts gegen den wahren Feind, sondern kämpft lieber einen aussichtslosen kalten Krieg gegen die ebenso uneinsichtige Republik. Darth Bane würde sich angewiedert von diesem Imperium abwenden.

Als auf Korriban ausgebildeter Sith bringt man alles und sogar noch mehr mit als Darth Bane für seine Ordens-Reform brauchte. Den Willen die aktuelle Sith-Anführerin samt ihrem Imperium untergehen zu lassen und das Wissen selbst weit mächtiger und besser ausgebildet zu sein. Beide Sith-Klassen und auch dunkle Jedi sind in meinen Augen prädestiniert für eine Karriere a la Bane. Und die Suche nach einem würdigen Schüler lässt sich auch in das Allianz-System integrieren, genauso wie die Rekrutierung williger Agenten. Unter Umständen kann man sogar so etwas wie ein Sidious-Anakin-Verhältnis zwischen einem Sith und dunklen Jedi konstruieren, indem man einen Charakter als Meister oder Schüler des anderen betrachtet.

Mit den Jahrtausenden zwischen SWTOR, den Filmen und selbst Darth Bane kann so einiges passiert sein. Selbst wenn man den Legenden glaubt, dass Banes Sith von einem Ex-Jedi Meister mit dem Sith-Namen Darth Ruin gegründet wurden (1700 Jahre nach SWTOR, 1000 Jahre vor Bane, 2000 Jahre vor den Prequels) kann ein nach Fallen Empire gegründeter Sith-Orden Jahrhundert Bestand gehabt haben, ehe Darth Ruin ihn wiederentdeckte oder womöglich sogar vom Holocron oder Geist eines verstorbenen dunklen Lords bekehrt wurde. Gleichzeitig kann auch ein Sith-Orden im Verborgenen existiert haben, der irgendwann in der Ära Darth Ruins im neuen Sith-Orden aufging und von der Bildfläche verschwand. Der Hass der Sith aufeinander steht dem gegenüber den Jedi in nichts nach, da wäre es nicht verwunderlich, wenn ein geheimer Sith-Orden auch den größeren Mainstream-Sith-Orden manipuliert hätte. Verschwörungen innerhalb von Verschwörungen.

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Kill Arcann
Nur noch 7-8 Monate bis zum Finale von Season 1 und dann wird es wohl heiß hergehen, denn schon in Kapitel VIII duellierte man sich zweimal mit Arcann. In Kapitel XVI wäre es definitiv an der Zeit das Duell mit dem neuen Imperator zu Ende zu bringen.

Schon in Kapitel VI stellt einem Heskal die Frage, wie man mit Arcann verfahren wird, sollte sich dieser irgendwann besiegt und auf Knien vor dem Fremdling finden. Ein Spoiler? Ich hoffe es jedenfalls.

Die drei Antwortmöglichkeiten sind die Antwort Senya zu überlassen, Arcann Gnade zu zeigen (es gibt andere Möglichkeiten Buße zu leisten) oder Arcann keine Gnade zu zeigen (Er bekommt was er verdient). Womöglich zeigt das bereits wie Arcanns Karriere enden könnte, da Heskal und seine Propheten ja angeblich nie falsch liegen. Nur wie würde sich Senya entscheiden? Würde sie ihren eigenen Sohn hinrichten, ihn verschonen oder sich mit ihm in den Tod stürzen? Ich hoffe, dass sich alle Interaktionen mit Senya bis zu diesem Punkt irgendwie rechnen werden und Senyas Entscheidung von den Entscheidungen des Fremdlings in den vorigen Kapiteln geprägt würde.

Die Alternativen sehen eindeutig aus, verschonen klingt hell, töten klingt dunkel. Doch wie immer stellt sich beim Verschonen die Frage, ob das nicht riskant wäre? Gut, es könnte auch sein, dass man es sich einfach macht und Arcann tödlich verletzt wird, woraufhin man ihm die Beichte abnehmen und sterben lassen könnte. Man müsste Arcann schon bekehren oder anderweitig neutralisieren, um ihn als Bedrohung für Season 2 auszuschalten. Auch wenn der Ewige Prinz nicht sehr beliebt war, er hatte doch durchaus eine loyale Gefolgschaft, wie die Exarchen. Und diese Anhänger könnten ihren Imperator jederzeit befreien, sofern er auf Zakuul weggesperrt werden würde.

Anderenseits schreien Arcanns Taten nach Gerechtigkeit und wer grundlos einen Krieg entfesselt, Milliarden ermordet und versklavt, nur um es seinem toten Vater so richtig zu beweisen - der sollte auch mit der Todesstrafe rechnen. Selbst im Jedi Orden gäbe es wohl Verständnis dafür ein Zeichen zu setzen und Arcann mit dem Tod zu bestrafen, was auch dem Wunsch der einfachen Bürger der Galaxis entsprechen dürfte. Arcann hinzurichten würde den Heldenmythos des Allianzkommandanten zweifellos stärken, auch wenn eine Hinrichtung ohne Gerichtsurteil etwas problematisch wirken mag. Andererseits herrscht Krieg und Arcann ist der Feind, während seine Anhänger nur willenlose Drohnen sind.

Auch bei einer Exekution Arcanns stellt sich die Frage wie diese erfolgen würde. Liegt der gestürzte Imperator schon am Boden und man kann ihn noch treten oder ist er nur besiegt und könnte jederzeit wieder zu Kräften kommen? Mir wäre es lieber die Entscheidung ist nicht so einfach und folgenreicher.

In KotOR I entschied man sich auch nicht erst nach Malaks Tod wie die Geschichte enden soll, sondern noch auf Rakata Prime, ein ganzes Kapitel vor dem Ende. In meiner Idealvorstellung von Kapitel XVI wirkt sich jede frühere Entscheidung auf Arcanns Schicksal aus. Hat man die Stärke der hellen Seite bewiesen, indem man Unschuldige immer wieder in Schutz genommen hat (Kapitel I, III, IV, VII, VIII) lässt sich Arcann auch erfolgreich bekehren. Hat man im Gegenteil Zivilisten geopfert, um schneller ans Ziel zu kommen, dann geht der Schuss nach hinten los. Eine ähnliche Mechanik gibt es ja tatsächlich bei Valkorion, nimmt man dessen Macht in Kapitel V und VI an kann man sich nicht dagegen wehren, wenn Valkorion in Kapitel VIII gewaltsam die Kontrolle übernimmt und mit Machtblitzen gegen Arcann vorgeht.

Die Entscheidung Arcann zu töten oder zu verschonen erinnert mich auch an Episode III, wo Mace Windu vor der gleichen Wahl steht. Hält er seinen Jedi-Idealen die Treue müsste er es riskieren dass Palpatine ihn austrickst und auf freien Fuß gerät. Tötet er ihn rettet er die Republik, verrät aber zugleich seine Jedi-Ideale und begibt sich auf die dunkle Seite. Windu entscheidet sich für Option 2 und ist bereit sich zu opfern, um die Republik und den Jedi-Orden zu retten. Nur löst dieser Shift im Gleichgewicht der Macht eine bedrohliche Reaktion beim Auserwählten aus und Anakin schlägt Mace die Schwerthand ab, womit er Mace Fall auf die dunkle Seite verhindert und den Jedi Orden vor der Korrumpierung durch die dunkle Seite rettet. Nur tritt er damit eben auch in Mace Fußstapfen, verfällt der dunklen Seite und Sidious gewinnt. So oder so, Sidious hätte für die Vernichtung des Jedi Ordens gesorgt. Wäre er gestorben hätte das den Orden ins Kreuzfeuer der Kritik gebracht und den Senat, sowie die unbesiegten Separtisten ins Chaos gestürzt. Am Ende hätten der Druck der Öffentlichkeit, machthungrige Politiker und Sidious Halbwahrheiten das Ende des Ordens besiegelt, der in einem Shitstorm untergegangen wäre. Anstatt massakriert zu werden, hätte Sidious Ermordung jeden Jedi-Ritter diskreditiert und so auch den Fortbestand des Ordens (der auf die Rekrutierung von Kleinkindern und auch den Segen der Republik angewiesen war) gefährdet. In 100 Jahren hätte man sich vielleicht wieder einen Jedi Orden gewünscht, doch dann wären alle Meister bereits ausgestorben gewesen.

Arcann nicht zu töten (unter den richtigen Umständen) birgt das Risiko in sich, dass einem Politiker wie Saresh einen Strick aus dieser Affäre drehen und der Wiederaufbau des Jedi-Ordens behindert würde. Andererseits könnte die erfolgreiche Anklage und Verurteilung des Ex-Imperators auch die Bedeutung des Jedi Ordens zur Schau stellen. Ein öffentlicher Schauprozess, bei dem die Sith nur Zaungäste sind und auch Saresh die Jedi Ideale anerkennen muss, könnte den Beweis liefern, dass der Jedi Orden die Interessen der Republik und der Galaxis besser vertritt als jede Intrigen spinnende Ex-Kanzlerin.

Umgekehrt würde Arcanns erfolgreiche Gefangennahme durch einen hellen Sith die Welt der Jedi und die Argumentation der Republik auf den Kopf stellen. Zudem wäre die Machtposition Imperatorin Acinas plötzlich stark gefährdet. Nur politisch hätte man es wieder einmal doppelt so schwer, denn zwischen Acina und Saresh würde jedes helle Imperium in einen Zwei-Fronten-Krieg verwickelt.

Und wie würden Vaylin und Valkorion auf Arcanns Tod oder Bekehrung reagieren? Meiner Vorstellung nach wäre es beiden wohl egal. Valkorion kann seinen Sohn ohnehin nicht leiden und Vaylin ist eine gefährliche Psychopathin, die selbst für ihren großen Bruder kein Mitleid empfinden würde. Am härtesten würde es allerdings Senya treffen. Tötet man Arcann würde sie einem das sicher übel nehmen, andererseits aber auch ihren Willen stärken Vaylin das gleiche Schicksal zu ersparen. Tötet jedoch Senya Arcann, dann sehe ich für Vaylin schwarz. Andersrum würde Arcanns Bekehrung Senya wohl Hoffnung geben auch ihre Tochter retten zu können, wobei ich mir dann jedoch einen Verrat in Season 2 wünschen, in welchem Vaylin ihre Mutter ersticht und diese zum Machtgeist werden lässt. Meine Vision für Vaylin in Season 2 ist, dass diese künftig von Valkorions Geist geplagt wird und mit dessen Autorität ausgestattet die Reste der Ewigen Flotte und eine Legion Ritter von Zakuul kommandiert. Von der Prinzessin zur Terroristin und die Ex-Supermächte kämpfen weiterhin gegeneinander, sodass nur die Allianz bliebe, um Vaylin aufzuhalten. Vielleicht flüchtet sie dabei auch ins Rishi Maze oder die Unbekannten Regionen, was einige Andeutungen aus SoR und KotFE bestätigen könnte. Hauptsache Malgus und Vowrawn tauchen wieder auf. Outbound Flight in der SWTOR-Edition ließe sich wohl auch mit Mass Effect Andromeda vergleichen.

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