Sonntag, 6. Oktober 2019
Kanzlerin Galena Rans: die demokratiefreundliche Ex-Bomber-Pilotin
https://swtor.jedipedia.net/en/cdx/supreme-chancellor-rans

Endlich erfahren wir etwas mehr über Kanzlerin Galena Rans und Datamining lässt vermuten, dass sie in einer Sequenz der republikanischen Version des Corellia-Flashpoints sogar ihren visuellen Erstauftritt haben wird. Aber zurück zum nun etwas konkreteren Lebenslauf von Galena Rans. Während ihr Gatte es in seiner Militärkarriere bis zum Supreme Commander schaffen konnte stieg Galena wohl zu einem unbekannten Zeitpunkt in eine zivile Karriere als Senatorin um. Als solche scheint sie sich zu den Moderaten gezählt zu haben und war sehr wahrscheinlich eine der Kritikerinnen von Kanzlerin Saresh. Dass sie diese Kritik politisich überlebt hat ist vielleicht der Absetzung ihres Gatten als Supreme Commander zu verdanken. Rans wurde nach der gewonnenen Schlacht um Ilum von Saresh abgesetzt und mit Jace Malcom ersetzt. Dieser Austausch war definitiv politisch motiviert, weil Rans von einer früheren Regierung nominiert worden war und sich in seiner Position wohl auch schon zu selbstsicher fühlte, um Sareshs politischen Kurs widerspruchslos mitzutragen. Mit Jace Malcom nominierte Saresh einen politisch weniger erfahrenen und den Hardlinern gefälligen Supreme Commander. So könnte auch auf persönlicher Ebene böses Blut zwischen der Rans-Familie und Saresh entstanden sein. Auf jeden Fall vergraulte man so die möglichen Rans-Anhänger im Senat und da Senatorin Galena Rans ebenfalls eine erfolgreiche Veteranin musste Saresh wohl einsehen, dass sie nicht offensiv gegen Rans Gattin vorgehen konnte.

Nach Paran Am-Ris, Dorian Janarus, Leontyne Saresh und zuletzt Jebevel Madon ist Galena Rans nun die erste Veteranin an der Spitze der Republik und ihre Wahl wird als Kompromiss zwischen Sareshs Hardlinern und der demokratischeren Janarus-Fraktion gewertet. Saresh und Kanzler Madon haben zu viele demokratische Institutionen ausgehebelt und dem Kanzleramt zunehmend diktatorische Vollmachten verschafft, was Rans wohl schon damals ablehnte und nun rückgängig zu machen versucht. Gleichzeitig dürften die Hardliner wenig Grund finden Rans als weiche Zivilistin zu charakterisieren, wenn sie mit einem ehemaligen Supreme Commander an ihrer Seite auf ihre Karriere als Kommandantin eines republikanischen Bomber-Geschwaders verweisen kann. Damit dürfte Galena Rans auch die erste prominente Pilotin unter den Top-Militärs der Old Republic-Ära sein, abgesehen von General Hesker vielleicht. Als Rans aus der republikanischen Flotte bzw. dem Starfighter Corps ausmusterte dürfte sie zumindest den Rang eines Colonels besessen haben. Etwas schwierig dürften es nun Galena Rans politische Gegner haben, denn während ihr seitens der Tauben dank ihrer Reformen kaum einer in den Rücken fallen sollte, würde es wohl auch den Falken kaum in den Sinn kommen Episoden aus Rans militärischer Karriere zu suchen, in denen sie sich vielleicht eines Kriegsverbrechens schuldig gemacht haben könnte. Selbst in der Star Wars-Galaxis sind Bomber-Piloten ja nicht immer in der Lage Kollateralschäden zu vermeiden und in der Klassenstory des Soldaten/Troopers wird man nicht umsonst damit beauftragt eine auf Belsavis weggesperrte Piloten-Staffel zu befreien, die wegen eines Angriffs auf ein ziviles Ziel als Kriegsverbrecher verurteilt wurden. Würden Hardliner, die solche Kriegsverbrechen hinnehmen, Rans einen Strick aus einem solchen Vorfall drehen wollen, würden sie in der eigenen Fraktion kaum Unterstützung finden. Umgekehrt würden Anhänger der Re-Demokratisierung der Republik Rans Kampagne sabotieren und den Hardlinern in die Hände spielen, welche die Sondervollmachten des Kanzleramts beibehalten wollen. Unangreifbar wäre Kanzlerin Galena Rans nun wirklich nicht, da man sie auch in politische Affären aus der Karriere ihres Gatten hinein ziehen könnte, aber zum Wohle der Republik sollte man zumindest fürs erste Abstand von solchen Angriffen nehmen.

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Darth Savik und Isotop-5 (Spekulationen über 6.0 hinaus)
Darth Malora verdiente sich ihren Platz im Dunklen Rat vor allem dadurch, dass sie der imperialen Elite und vermutlich auch Kaiserin Acina Körpermodifikationen und auf Sith-Alchemie basierende Verjüngungskuren bereitstellte. Ihre Nachfolgerin ist da jedoch aus anderem Holz geschnitzt. Während Malora sich ihre Position als politischer Günstling verdiente dürfte "Darth" Savik während der ersten Schlacht um Corellia noch als Lord Savik unter Darth Hadra (der Vor-Vorgängerin Darth Acinas als Technologie-Ministerin) und Darth Acharon (dessen Sphäre unter Acina mit dem Technologie-Ministerium zusammengelegt wurde) gedient haben. Der Lord Savik-NPC und Darth Savik weißen jedenfalls einige Ähnlichkeiten auf und auch wenn man annehmen konnte Savik wäre auf Corellia gestorben, weil man sie in der republikanischen Planeten-Storyline töten konnte. Ich tippe darauf, dass wir es mit der gleichen Person zu tun haben, denn schon die anderen Ratsmitglied sind keine völlig neuen Kreationen. Darth Xarion und Darth Anathel sind bisher nur noch nie in Erscheinung getreten, spielten aber in einem der Texte einer Crafting-Mission schon einmal eine Rolle (wenn nicht sogar in einer der alten Raumkampf-Missionen).

Angenommen Darth Savik war auf Corellia noch Lord Savik, dann hat sie wohl dank ihrer Kollegen überlebt, die sich ohnehin mit Technologie und Sith-Alchemie beschäftigt haben. Was Savik widerfahren ist dürfte ein wenig später dann auch Malgus getroffen haben, da er ja ebenfalls dem Tod entrissen wurde. Malgus Sturz scheint ihn jedoch in einem schlimmeren Zustand zurückgelassen zu haben als Lord Savik. Savik ist auf Corellia aber auch nicht gestürzt, sondern wurde von einem republikanischen Spieler-Charakter erledigt. Da wir nie genau erfahren haben, was Darth Acina während der Corellia-Krise so trieb könnte es durchaus sein, dass es Acina selbst war, die das imperiale "Lazarus-Projekt" anführte. Immerhin beförderte die Hand des Imperators Acina in den Dunklen Rat und der Imperator hätte sicher beträchtliches Interesse an Forschungen auf diesem Gebiet besessen. Da Acina mit ihrer Beförderung in den Dunklen Rat auch gleichzeitig zur Wächterin der Arcanum bestellt wurde, könnte sie als Kuratorin der dortigen Sammlung von alchemistischen Wunderwerken auch mit deren Erforschung beauftragt gewesen sein. Die Arcanum war wohl nicht die streng geheime Schatzkammer Vitiates, aber sehr wohl eine Art Area 51 (wie in in Indiana Jones) für gefährliche Sith-Artefakte und andere mysteriöse Fundstücke. In der Arcanum wurden sogar die vom Hof-Alchemisten Lord Fulminiss geschaffenen Samen der Wut gelagert, welche sehr wahrscheinlich als Blaupause für die auf Oricon geschaffenen Bio-Waffen der Schreckensmeister dienten. Die Schreckensmeister erweckten Kephess wieder zum Leben, wobei sie sich ebenfalls eines Wissens bedient haben könnten, das dank der Arcanum auch Darth Acina zur Verfügung stand. Immerhin hatten die Schreckensmeister einst genauso wie Fulminiss Imperator Vitiate gedient und sie wussten ebenfalls von der Bedeutung der Arcanum als Hort mächtiger Geheimnisse.

Darth Saviks weitere Karriere ist uns zwar kaum bekannt, aber ihr Kodex-Eintrag weist auf ein weiteres Stück Lore aus SWTORs Vergangenheit hin, die Nutzung von Isotop-5 als Energiequelle für Kampfdroiden. Wenn BioWare sich schon die Mühe gemacht hat einen obskuren und totgeglaubten Charakter wie Lord Savik auszugraben, dann wird man wohl auch kaum vergessen haben, dass Isotop-5 Droiden in der imperialen genauso wie in der republikanischen Makeb-Storyline eine tragende Rolle spielten. Als Imperialer trat man sogar einen solchen von Savik theoretisch untersuchten Droiden als Boss-Gegner an. Savik entwarf Designs für imperiale Isotop-5 Droiden, die bisher noch nie gesichtet wurden. Nach Makeb setzte Darth Marr wohl andere Prioritäten fest, wie den Bau stärkerer Schildgeneratoren und der ersten Generation von Isotop-5 Generatoren für die imperiale Flotte. Zwar kamen auf Tython wohl Isotop-5 Bomben zum Einsatz, aber solange Marr an der Macht blieb war diese Profilierung von Isotop-5 wohl eher mit der Zweckenentfremdung von Isotop-5 gleichzusetzen, so wie man nukleare Brennstoffe theoretisch ja auch für Nuklearwaffen verwenden könnte. Marrs Tod im Vorfeld der Invasion Zakuuls ließ dem Sith-Imperium wohl keine Zeit den Umgang mit Isotop-5 zu überdenken und was unter Arcanns und Vaylins Herrschaft aus Makeb wurde ist bisher unklar, auch wenn uns einer der Uprisings zurück in die Tiefen Makebs führte, wo die imperialen Bergbauprojekte zum Erliegen gekommen waren. Jetzt wo das Sith-Imperium sich wieder in die Offensive begibt könnte es jedoch eine Chance geben Saviks Isotop-5 Droiden eine Chance zu geben. Wobei es sehr spannend werden könnte, wie Dr. Oggurobb auf diese reagiert, immerhin entwarf er die allerersten Isotop-5 Droiden und wäre wohl als der erste Experte auf diesem Gebiet zu betrachten.

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Massive Spoiler für die 6.0 Ära?
Lesen auf eigene Gefahr:

SPOILER-BEGINN

https://swtor.jedipedia.net/en/cdx/the-hand-of-the-empire
https://swtor.jedipedia.net/en/cdx/task-force-nova

Die beiden obigen Links weisen auf eine Hand des Imperiums und die republikanische Task Force Nova hin, welche im Anschluss an den Corellia-Flashpoint ins Leben gerufen werden. Beide Kodex-Einträge erwähnen (noch?) mit keinem Wort eine Verbindung zur Allianz auf Odessen, aber eine Task Force war auch genau das, was man am Ende von Shadow of Revan gründete. Die Hand und die Task Force scheinen mir beides mehr als nur kleine Gruppen zu sein, sondern Organisationen, die außerhalb der jeweilige Hierarchie existieren, wobei sie sehr gut eine reformierte und nun offiziell an eine der beiden Supermächte angeschlossene Allianz beschreiben könnten. Die Hand des Imperiums wird ja sogar betont "pragmatisch" sein, womit man auf Lana Benikos Rolle anspielen könnte. Lana als ehemalige imperiale Geheimdienstministerin hätte durchaus die nötigen Qualifikationen, um als Agentin der Hand aufzutreten. In diesem Sinne würde ich die Hand nicht als Funktionsbezeichnung einer Einzelperson auffassen, sondern als Bezeichnung einer Organisation wie der Hand von Thrawn oder der Hand of Judgement. Mir gefällt die Idee, auch wenn sie den bitteren Beigeschmack hat wieder auf den Rang eines Zorn des Imperators reduziert zu werden. Man darf nun aber wohl Seite an Seite mit Darth Malgus stehen, der einem im Rang wohl gleichgestellt ist. Allerdings kann man sich auch beschweren, denn in den Legends waren die Hände des Imperators Darth Vader als Vollstrecker des Imperators untergeordnet, auch wenn sie ihm nicht unterstellt waren und sogar außerhalb von Vaders Autorität existierten. Wer schon einmal in Vaders Schuhe geschlüpft ist und sich nun fühlt als wäre er Mara Jade, der wird wohl nicht ganz zufrieden sein, genauso wie ehemalige Mitglieder des Dunklen Rats nun endgültig politisch an den Rand gedrängt sein dürften. Als Hand ist man vom Imperator abhängig und da jedes Mitglied des Dunklen Rats sich auch auf den Thron putschen könnte wäre man gezwungen die Anzahl seiner politischen Feinde überschaubar zu halten. Die Beförderung zur Hand des Imperiums wäre für Agenten und Kopfgeldjäger eine eindeutige Beförderung, für Krieger ist sie eine De-Facto-Wiedereinsetzung, wenn auch nicht dem Namen nach, aber für Inquisitoren stellt sie meiner Ansicht nach einen klaren Machtverlust dar.

Und wie sieht es bei den Reps aus? Nun die Task Force Nova beschäftigt sich wohl damit ein Gegengewicht zum deutlich weniger geschwächten Sith-Orden darzustellen. Dieser hatte zwar in der jüngsten Vergangenheit zwei Angriffe auf Korriban, einen blutigen Bürgerkrieg nach Darth Marrs Tod und eine Invasion durch Zakuul zu verschmerzen, aber der Orden behielt seine Führungsstrukturen bei und Kaiserin Acina baute ihn wieder auf. Währenddessen zerstörte Großmeisterin Satele Shan den Jedi-Orden, indem sie alle dienstbeflissenen Jedi-Ritter im Krieg gegen Zakuul und das Sith-Imperium verheizte, ehe die Großmeisterin erkannte, welchen Schaden die Opferbereitschaft des Jedi-Ordens angerichtet hatte. Mit Sateles Flucht von Tython, dem Tod des Großteils der Ordensmitglieder und Gnost-Durals Umzug nach Ossus kümmerte sich der Jedi-Orden de facto so gut wie gar nicht um seinen Wiederaufbau. Während die Sith die Jahre nach ihrer Niederlage gegen Arcann für den Wiederaufbau nutzten führten die Jedi kaum neue Padawane in den Orden ein, weil es kaum noch Meister gab und die Kolonie auf Ossus von der Außenwelt abgeschnitten war. Mehrere Jahre wurden also offiziell keine neuen Jedi-Ritter ausgebildet und selbst wenn es auf Tython noch eine kleine Gruppe Jedi gab, so etablierten diese keine neuen Jedi-Rat, der sich um den Wiederaufbau gekümmert hätte. Auf Odessen findet sich eine Macht-Enklave, die dem Jedi-Orden als Keimzelle dienen kann und seit der Evakuierung von Ossus treiben sich auch wieder einige Jedi-Meister herum, die Padawane ausbilden können und nach einem neuen Heim suchen. Bis es jedoch soweit ist, dass man sich den Sith entgegen stellen kann, könnte man die Hilfe einer Organisation wie der Allianz brauchen, die bereits über ausgebildete Machtnutzer und Experten im Kampf gegen Machtnutzer verfügt. Darin sehe ich auch die große Chance für beide Jedi-Klassen, da diese als Mentoren aufgebaut, aber kaum eingesetzt wurden. Der Barsen'thor hätte sicher einige weise Ratschläge für die nächste Generation des Jedi-Ordens und der Jedi-Kampfmeister erhielt seinen Titel ja auch, weil er die nächste Generation an Lichtschwertschwingern ausbilden sollte. Aber auch ein Special Forces-Veteran könnte Jedi einiges lehren, wobei ich an das Beispiel Jagged Fels denke, der in den Star Wars Legends, auch einige Zeit als Ausbilder in der Jedi-Akademie des neuen Jedi-Ordens diente. In diese Kategorie würde ich auch den Schmuggler einreihen, wobei sich bei diesem vielleicht auch die Unterstützung Han Solos für den Jedi-Orden in den Legends anführen ließe. Informelle Mitglieder des Jedi-Ordens, Vorreiter von Luke Skywalkers Jedi-Koalition - in der Task Force Nova ließen sich einige Gedankenexperimente umsetzen.



SPOILER-ENDE

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Spoilerhafte Kodex-Einträge aus dem 6.0 Datamining
https://swtor.jedipedia.net/en/cdx?q=&category=0&planet=0&faction=0&patch=6.0


Mit einer sehr angenehmen Überraschung, Darth Malora wird bereits in 6.0 nachbesetzt: https://swtor.jedipedia.net/en/cdx/darth-savik

Das Sith-Imperium darf sich nun wirklich effizient nennen, denn früher hätten wir wohl Jahre rätseln müssen, ob ein "entferntes" Ratsmitglied nachbesetzt wurde.

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Samstag, 5. Oktober 2019
Eine Thrawn-Prequel-Trilogie


2011 hatte ich das Vergnügen über die Jubiläumsausgabe zum 20jährigen Jubiläum der Veröffentlichung von Band 1 der Thrawn-Trilogie zu schreiben und damals war die Welt für Fans der Star Wars-Romane aus Timothy Zahns Feder noch weitgehend in Ordnung. Ich muss zwar zugeben, dass ich kein Fan von Zahns Standalone SCOUNDRELS gewesen bin (vielleicht auch, weil dieser ohne Thrawn oder Mara Jade auskam und sich auf Han Solo und seinesgleichen konzentrierte), aber mit der damals noch vergleichsweise frischen Hand of Judgement-Duologie (ALLEGIANCE und CHOICES OF ONE) hatte Zahn sich nach der in meinen Augen nicht ganz so furiosen OUTBOUND FLIGHT-Duologie wieder in mein Herz geschrieben. Zahns Romane waren und sind meine Lieblingswerke im Expanded Universe und das trotz einiger Werke denen ich für meinen Geschmack erst in den letzten Jahren positive Seiten abringen konnte.

Hätte ich meine Vergangenheit als Rezensent von Star Wars-Romanen nicht hinter mir gelassen, ich hätte mich wohl auch intensiver mit Zahns neukanonischen Thrawn-Romanen auseinandergesetzt. Aber was Star Wars-Romane in der Disney-Ära betrifft bin ich mittlerweile sehr zögerlich geworden. Ja, ehrlich gesagt hatte das EU schon früher immer reichlich schlechte und bestenfalls mittelmäßige Werke zu bieten. Und schon damals legten einige der Fan-Favoriten wie James Luceno (mit dem Brückenroman MILLENIUM FALCON) meiner Meinung nach Blindgänger vor, deren Kauf ich bis heute bereue. Grundsätzlich hätte Disneys Reboot des EU qualitativ keinen großen Verlust darstellen müssen und es gibt auch Romane die in der neuen Kontinuität sehr gut gelungen sind. Zu meinen Favoriten gehören da definitiv LORDS OF THE SITH, BATTLEFRONT: TWILIGHT COMPANY, LOST STARS, DARK DISCIPLE und MASTER AND APPRENTICE. Alexander Freeds TWILIGHT COMPANY ist mittlerweile sogar mein meistgelesenes "Kanon-Werk" und hat im Grunde ein für Star Wars-Romane eher untypisches Setting. In Verbindung mit MASTER UND APPRENTICE würde ich auch noch das Hörbuch DOOKU: JEDI LOST als eines meiner Lieblingswerke in diese illustre Reihe stellen.

Objektiv könnte man mit 6 meiner Meinung nach sehr guten Romanen von einem guten Schnitt für die letzten Jahre (2015-2019) sprechen, immerhin hatten wir im alten EU gefühlt auch deutlich schlechtere Zeiten. Aber es sind die verehrten Veteranen wie James Luceno (ROGUE ONE: CATALYST, TARKIN) und Timothy Zahn (THRAWN, THRAWN: ALLIANCES, THRAWN: TREASON) die mich in der Disney-Ära enttäuscht zurückgelassen haben - so neben den Versuchen des neuen Managements bei Lucasfilm einige der populärsten EU-Buchreihen scheinbar mit kanonischen Neuauflagen zu ersetzen (Wendigs AFTERMATH-Trilogie vs. Zahns klassischer Thrawn-Trilogie, Freeds Alphabet Squadron vs. Allstons und Stackpoles X-Wing-Romane). Verglichen mit LABYRINTH OF EVIL oder CLOAK OF DECEPTION hauen mich TARKIN und CATALYST echt nicht aus den Socken und selbst wenn ich sie mit dem für mich eher schwächeren DARK LORD vergleiche fehlt den beiden Romanen ein roter Faden. Ich finde sie aber immer noch besser als MILLENIUM FALCON, insofern bedauere ich eher das Mittelmaß von Lucenos Beiträgen zum neuen Kanon. Ähnlich schwierig tue ich mir mit Zahns kanonischer Thrawn-Trilogie die praktisch als Tie-in zur Animationsserie REBELS missbraucht wurde. THRAWN 1 litt meiner Meinung nach unter einem uninteressanten Antagonisten (Nightswan) und einem wenig überraschenden Plot (Thrawns Aufstieg zum Großadmiral), wobei sich Thrawn die Bühne auch noch mit Gouverneurin Pryce (der Antagonistin aus REBELS) teilen musste. Zeitweise fieberte ich sogar mehr mit Gouverneurin Pryce mit, die in ihrer Karriere deutlich mehr Rückschläge und Hindernisse überwinden musste, als Thrawn der jederzeit die Option hatte einfach zu kündigen und es sich dabei sogar noch als ambitionsloser Höfling des Imperators gemütlich zu machen. Natürlich wurde Thrawn diskriminiert und hatte keine Garantie auf künftige Beförderungen, was in den Augen mancher Kritiker wohl zu zwanghaft auf moderne politische Themen zugeschnitten wurde. Als jemand der gerne mal eine Heldengeschichte mit klassenkämpferischen Untertönen liest würde ich jedoch behaupten, dass sich Timothy Zahn sehr wenig Mühe damit gegeben hat seinen Roman mit dem entsprechenden sozialrevolutionären Feuer zu gestalten. Meiner Meinung nach wirkt Thrawns Aufstieg so als wäre er die Karriereleiter nach oben gestolpert, weil es der Plot eben so verlangt. Von jahrelang vorenthaltenen Beförderungen, Intrigen ehrgeiziger Untergebener oder sogar Degradierungen aufgrund von solchen Intrigen findet man in Thrawns Karriere gerade einmal Spurenelemente, aber Timothy Zahn ist halt kein James Luceno, der für seine Politthriller im Star Wars-Mantel bekannt ist. Zahn ist jedoch zu mehr fähig, wenn ich an seine früheren Werke denke. Also entweder fehlte ihm das Interesse oder der Raum, um die politischen Aspekte von Thrawns Karriere vorzustellen. Auf diese Weise bleibt jedenfalls eine deutliche Angriffsfläche für die "Star Wars wird für aktuelle politische Propaganda missbraucht, aber genau diese Pflichtübung schadet dem Franchise"-Argumentation. Im Fall von THRAWN 1 schadet es dem Werk weil es möglich ist, Thrawns mangelhafte "heroes journey" als lustlos umgesetzt zu betrachten, wobei man gleich den Vorwurf einbauen kann, Zahn hätte Disneys politische Vorgaben abgelehnt und sich daher aus Protest keine Mühe gegeben. Disney gibt in den vom Konzern aufgekauften Franchises gerne politische Leitlinien vor, weshalb auch die Marvel-Filme der jüngeren Vergangenheit, in weniger riskanten Gewässern unterwegs sind, als noch zu Zeiten eines Iron Man 1.

Unterm Strich kann ich nur sagen, dass mich THRAWN 1 selbst im zweiten oder dritten Durchgang nicht so begeistern kann wie frühere Werke Timothy Zahns. Frühere Werke haben aber auch nie versucht das Mysterium Thrawn zu lüften, indem sie seinen genauen Karriereweg innerhalb des Imperiums nachzuzeichnen versuchten. Genau das lässt sich in meinen Augen als Zerstörung des Mythos werten und macht THRAWN 1 zu einem Roman, der im Grunde nur dann ohne Kritik davongekommen wäre, wenn ihn Zahn wirklich brillant geschrieben hätte. Zahn gönnt Thrawn stellenweise wirklich gelungene Charaktermomente und vor allem weil er Thrawn in der Ich-Perspektive zu Wort kommen und seine Ansichten mitteilen lässt. Zahn mag genötigt gewesen sein Thrawn zu erklären, aber ich finde trotzdem, dass sein erster Zahn-Roman das Sakrileg begangen hat einen Zaubertrick zu erklären, der bis dahin wunderbar funktioniert hat. Nicht jedoch weil er Thrawns Gedanken zu Papier brachte, sondern weil er dessen imperialen Lebenslauf offen legte. In einem Buch vom imperialen Kadetten zum Großadmiral aufzusteigen ist auch etwas zuviel für je nach Übersetzung und Buchformat rund 500-600 Seiten.

THRAWN war also für mich ein eher kontroverses Buch über das sich wahrscheinlich viel schreiben ließe, ohne auf ein Fazit zu kommen. Genau das machte THRAWN jedoch auch noch interessant, im Gegensatz zu THRAWN: ALLIANCES. Schon in THRAWN 1 teaserte man an, dass Thrawn während der Klonkriege einmal auf Anakin Skywalker getroffen ist. Die Klonkriege und ihre Darstellung in den verschiedenen Medien sind für viele Star Wars-Fans ein kontroverses Thema. Sicher auch, weil viele wie ich Episode II weit unten auf der Liste ihrer Lieblings-Star Wars-Filme ansiedeln würden. Schuld daran ist für mich die zweifelhafte Qualität der Unzahl von Geschichten mit Padme und Anakin, die seit 2002 veröffentlicht wurden. Der Plot scheint ja immer irgendwie der gleiche gewesen zu sein: Padme bringt sich durch ihren Mut und ihr Alleingängertum in Gefahr und muss gerettet werden. THRAWN: ALLIANCES verwendet für seinen Klonkriegs-Handlungsstrang also einen Plot als Grundlage, der bereits im alten EU breitgetreten wurde. Okay, aber ein Genie wie Timothy Zahn kann dem ja eine völlig neue Facette abringen? SCOUNDRELS war bereits vor einigen Jahren ein solcher Versuch, eine typische Han Solo-Geschichte durch Zahns Renommee und Erzählkunst in ein vermeintliches Meisterwerk zu verwandeln. Und SCOUNDRELS ist für meinen Geschmack der schlechteste Zahn-Roman in der gesamten Legends-Kontinuität gewesen. Meine Erwartungen an ALLIANCES waren also gleich gedämpft, als Padme und eine ihrer Zofen/Agentinnen ins Spiel kamen. Als wäre das dann nicht genug gewesen zwang man Zahn wohl dazu Batuu als Schauplatz beider Handlungsstränge zu verwenden, da dieser Tie-in zu Disneys Galaxy's Edge-Themenpark einfach sein musste. Spätere Romane wie BLACK SPIRE und A CRASH OF FATE, sowie eine eigene GALAXY'S EDGE Comic-Mini-Serie feierten Disneys Star Wars-Themenpark dann noch umso mehr. Ich habe ALLIANCES bisher zweimal gelesen und bereue den Kauf der Hardcover-Erstausgabe. In THRAWN: ALLIANCES lässt sich meiner Meinung nach eindeutig "Disneys" Handschrift erkennen oder jedenfalls der Beweis, dass Timothy Zahn bestimmte Vorgaben für seinen Roman erhielt. ALLIANCES passt jedenfalls perfekt in den neuen Kanon und was beklage ich mich eigentlich. Was mich an der ganzen Geschichte stört ist vielleicht, dass man den hochheiligen Zahn dazu gebracht hat sich auf die Niederungen zweitklassiger Star Wars-Autoren zu begeben und ein Werk vorzulegen, bei dem es primär darum ging, sich innerhalb des etablierten Kanons zu bewegen und verschiedene Ären der Saga miteinander zu verknüpfen. So ein in den meisten Fällen zur Mittelmäßigkeit verdammtes Projekt (weil irgendein Handlungsstrang wie der mit Padme und Anakin fast immer schon zur Genüge breitgetreten wurde) hat in meinen Augen auch Zahn geschadet, dessen frühere Star Wars-Romane (in Legends-Zeiten) fernab des jeweiligen Trends stehen durften und ihr eigenes Ding durchziehen konnten, ohne gezwungen zu sein, Tie-ins zu anderen Star Wars-Medienprojekten wie Serien, Comics, Videospielen oder mehrteiligen Roman-Reihen vorzuweisen. In Legends-Zeiten zwang Zahn keiner dazu, seine Hand of Judgment-Romane mit Charakteren oder Orten aus den Rebellion oder Empire-Comics auszustatten. Weil der damalige Comicpublisher Dark Horse aber eben auch kein Tochterunternehmen von Lucasfilm war, während Marvel heutzutage genauso ein Teil von Disney ist wie Lucasfilm. Markenidentität, Wiedererkennungswert und Kontinuität oder in anderen Worten der 'all things corporate' scheinen mir modernen Star Wars-Werken eher zu schaden als zu helfen. Vielleicht ist das auch nur eine gewisse Legends-Nostalgie und nachträgliche Glorifizierung dieser wilden Zeiten, als Star Wars in jedem Medium seine eigenen Geschichten zu erzählen schien und der "Kanon" in mehrere, für die Mehrheit der Fans nicht mehr übersichtliche Kategorien unterteilt war. Das neue EU ist den aktuellen Trends im Franchise unterworfen und EU-Projekte die früher dazu führten, dass man Geschichten weit abseits der Filme oder laufender Serien ansiedelte (wie in der Old Republic- oder Legacy-Ära) sind heute eher unvorstellbar. Es überrascht mich aktuell nur, dass keine Romanadaption von JEDI: FALLEN ORDER gedacht ist, während es sogar einen Prequel-Comic dazu geben wird. Zu THE FORCE UNLEASHED gab es immerhin Romanadaptionen und Comic-Miniserien, die den gesamten Plot der Spiele nacherzählten. Davon scheint man nun abzuweichen, vielleicht aber auch nur, weil das Programm dieses Jahr mit THE MANDALORIAN (wozu bisher noch gar keine Begleitliteratur angekündigt wurde) und EPISODE IX ohnehin zu dicht ist.

Ein erster Teil einer Trilogie, der beschuldigt wird einen Mythos zerstört zu haben, ein zweiter Teil der als Tie-in für ein anderes Projekt herhalten muss und unter einem Padme und Anakin-Plot leidet... das kann einem ja bekannt vorkommen, denn sind das nicht auch Kritikpunkte, die sich gegenüber der Prequel-Trilogie anführen lassen? Von meinem Standpunkt zur kanonischen Thrawn-Trilogie aus gesehen scheint es jedenfalls so. Die Prequels waren ein Teil meiner Jugend, so dass ich sie sehr wahrscheinlich ein Spur milder beurteile als Fans die damals bereits die Vorzüge der Volljährigkeit genossen. Und Episode II war der erste und lange Zeit einzige Film den ich auf DVD besaß, weshalb er auch bis heute der schlechteste Prequel- und Star Wars-Film für mich ist. Episode II hatte ebenfalls einen Handlungsstrang der dazu diente pflichtgemäß eine Handlung voranzubringen, weil es der Gesamtplot so verlangte. Und diese Romanze zwischen Padme und Anakin wirkte dann auch genauso erzwungen wie befürchtet. Man kann George Lucas dafür die Schuld geben, aber gerade bei Prequel-Geschichten finde ich es aus erzählerischer Sicht sehr schwierig die üblichen Fallstricke zu vermeiden. Anakins Anbandeln wirkte wie zum Fremdschämen und Thrawns Lebensgeschichte fehlte genauso das nötige Feuer. Dafür hatte aber Episode III mehr als genügend Feuer oder nicht? Episode III besitzt in meinen Augen eine der besten Romanadaptionen innerhalb des gesamten Star Wars-Franchise und es gibt Filmszenen die mich zu unterschiedlichen Zeitpunkten meines Lebens alles andere als kalt gelassen haben. Obi-Wans "You were my brother, Anakin" hat für mich persönlich emotional sogar mehr Gewicht als Vaders "No, I am your father", sicher auch, weil mir Obi-Wans emotionaler Zustand nach Anakins Verrat vertrauter ist als Vaders Offenbarung oder Lukes Schock. VERRAT! It's TREASON then! Gelungene Überleitung zu THRAWN: TREASON? Thrawns dritter Roman im neuen Kanon leidet schon darunter, dass er quasi eine Füller-Episode zu Star Wars REBELS darstellt, da Thrawn in einigen Episoden der finalen Staffel der Serie abwesend war. Dabei muss ich zugeben, dass ich Thrawns Gastauftritte in der Serie durchaus etwas abgewinnen konnte. Doch war der REBELS-Thrawn für mich nie der Großadmiral der klassischen Thrawn-Trilogie, was ich mir jedoch auch damit erklärte, dass wir es in Rebels mit einem mindestens 10 Jahre jüngeren Mitth'raw'nuruodo zu tun hatten. Rückblickend frage ich mich nun sogar, ob Zahn über den Verlauf seiner kanonischen Thrawn-Romane vielleicht sogar soweit gegangen ist seinen Protagonisten charakterlich reifen zu lassen. Wäre an dieser Theorie jedoch nichts dran, dann würde ich mich umsonst ein drittes Mal durch THRAWN: ALLIANCES quälen.

THRAWN: TREASON ist meiner Meinung nach kein Meisterwerk und ich wage zu behaupten einen bereits angedeuteten Trend in diesem Teil der Trilogie wiedererkannt zu haben. Halb Pflichtübung (weil sich Zahn auf den REBELS-Plot und die Geschichte um den Todesstern beziehen musste), halb jene Geschichte die Zahn wohl wirklich erzählen wollte. TREASON ist schon mehr das was ich mir von einem Thrawn-Roman erwartet hätte, auch wenn er unter den üblichen Problemen leidet. Thrawns Plot um die Chiss und die Grysk spielt jedoch trotzdem leider eine untergeordnete Rolle, was vielleicht neuerlich den Vorgaben und möglichen Eingriffen von Seiten des Lektors oder der Redaktion zugeschrieben werden kann. Thrawn trickst einen imperialen Großadmiral aus, verliert die Finanzierung seines TIE Defender-Projekts und entpuppt als Chiss-Loyalist, der dementsprechend in den Augen des Imperators ein Verräter wäre - unterm Strich ist dieser Plot nur leider völlig ohne Bedeutung, weil Thrawn in REBELS zusammen mit Ezra Bridger von der Bildfläche verschwindet. Ein unbefriedigendes Ende für eine enttäuschende Trilogie, die Thrawns Karriere als Großadmiral auf seine Kampagne gegen die REBELS reduziert. Und alles davor scheint bereits mit THRAWN 1 abgedeckt zu sein.

Thrawns Schicksal bleibt offen

Der kanonische Thrawn ist jünger, unerfahrener und weniger imperial als Legends-Gegenstück, sodass eine nach Endor angesiedelte kanonische Thrawn-Trilogie wohl eher wie SURVIVOR'S QUEST aussehen würde, als wie HEIR TO THE EMPIRE und die Hand of Thrawn hätte wohl im neuen Kanon eine völlig andere Bedeutung. Wobei sich die Hand of Thrawn als Gruppe von Thrawn-Loyalisten, die sich in die Chiss-Innenpolitik bzw. einen Chiss-Bürgerkrieg einmischt ja durchaus auch im neuen Kanon entstehen könnte. Statt Voss Parck oder Gilad Pellaeon wäre die Nachfolgerin Thrawns allerdings wohl eher Karyn Faro, da ihr die Rolle als Thrawns Protege zugekommen ist. Faro dürfte sogar noch mehr als Pellaeon mit Thrawns Strategien vertraut geworden sein und die von Thrawn sehr geschätzten Anführerqualitäten besessen haben.

Thrawn und Ezra Bridger verschwanden kurz vor den Ereignissen aus Rogue One, sodass es bis Endor schlimmstenfalls 5 Jahre gewesen wären. Nach Endor hätten Thrawns loyale Anhänger wie Commodore Faro, die bis dahin wohl zumindest eine vollwertige Admiralin geworden wäre, die Möglichkeit besessen einem Hilferuf ihres einstigen Vorgesetzten zu folgen. In-universe bestünde ja auch die Frage, ob Thrawns Vertraute von Palpatine als loyale Anhänger seiner Person eingestuft gewesen wären. Palpatines Operation Cinder und die Rekrutierung für die First Order basierte ja auch darauf, ob er jemanden als für loyal genug einschätzte. Da Thrawn sich als Verräter entpuppte hätte Palpatine wohl eher dazu geneigt Thrawns Truppen in Operation Cinder zu verheizen. Gallius Rax wäre wohl dafür zuständig gewesen die Neue Republik und die Imperialen so zu manipulieren, dass Thrawns imperiale Anhängerschaft untergegangen wäre. Da ich mir durchaus wünschen würde Gallius Rax schon vor Jakku eine Abrechnung zu verpassen, indem ihm einige von Thrawns Anhängern oder sogar der Großadmiral selbst eine bittere Niederlage zufügen (indem sie ihm entwischen) will ich mir den Wunsch nicht verkneifen, eine kanonische Hand of Thrawn-Trilogie herbeizuwünschen, in der Thrawn Gallius Rax auf die Füße steigt und vielleicht sogar Sloanes bzw. Snokes First Order eine Abreibung verpasst. Bis dahin müssen wir wohl noch nach Episode IX und bis zum Ende der Ascendancy-Trilogie warten...

Hoffnung und Zweifel

Die kanonische Thrawn-Trilogie hat mich nun eher wenig begeistert, weil sie sich in meinen Augen zu oft an Vorgaben von oben ausrichten musste und Timothy Zahn zu wenig Raum ließ seine Geschichte zu erzählen. Eine auf die Unbekannten Regionen konzentrierte Geschichte hätte nun den Vorteil sich unabhängig vom Rest des "Kanons" entwickeln zu können und genau das ist etwas, was Zahn selbst am Herzen zu liegen scheint. Er wollte ja schon seit seiner Zusammenarbeit mit dem SWTOR-Team tiefer in die Geschichte der Chiss Ascendancy eintauchen, wobei ihn auch SWTORs Sonderstatus abseits des neuen Kanons interessierte. Nachdem Zahns guter Ruf für drei kanonische REBELS/THE CLONE WARS/GALAXY'S EDGE/ROGUE ONE Tie-ins missbraucht worden ist hoffe ich, dass man ihn in seiner neuen Trilogie endlich eine Geschichte erzählen lässt, wie er sie erzählen will. Natürlich bestehen die üblichen Gefahren fort, falls Lucasfilm in seiner nächsten Filmreihe entscheiden sollte, auch die Unbekannten Regionen zu besuchen.

Als jemand den OUTBOUND FLIGHT und SURVIVORS QUEST fasziniert haben ist mein Interesse an der ASCENDANCY-Trilogie schon sehr groß, zumal die Möglichkeit bestünde viel von der Lore aus den Legends zu übernehmen. Der angedeutete politische Machtkampf zwischen mehreren Familien innerhalb der Ascendancy während TREASON erinnert ja auch an die angedeuteten Ereignisse innerhalb der Legends-Ära, als Aristocra Formbi ausplauderte, dass die Zahl der herrschenden Familien innerhalb der Ascendancy beträchtlichen Schwankungen unterworfen sein kann, weil Bürgerkriege für die Chiss keine Seltenheit sind.

Weit mehr als OUTBOUND FLIGHT hätte eine eigene Roman-Trilogie die Möglichkeit mehr über Thrawns Karriere vor seiner Verbannung zu enthüllen als selbst in den Legends bekannt war. Timothy Zahn meinte in einem Interview vor der Veröffentlichung von THRAWN ja sogar noch, dass er versucht hätte seinen ersten kanonischen Roman so zu schreiben, dass er sich noch mit Thrawns Legends-Auftritten verbinden ließ. Bei der Ascendancy Trilogie stellt sich nun die Frage, ob spätestens Band 3 eine kanonische Darstellung der Ereignisse aus OUTBOUND FLIGHT enthalten könnte. Und wie wird die Trilogie sich mit THRAWN: ALLIANCES verbinden lassen? Ich könnte mir ja durchaus vorstellen, dass Thrawn irgendwann in einem neukanonischen Szenario ebenfalls einer Flotte mit Schiffen der Handelsföderation gegenüberstand, was jedoch während der Klonkriege gewesen sein müsste.

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Erkenntnisse aus der gestrigen Community Cantina
Der Cantina-Code ist: NYCANTINA19


Und Tharan Cedrax kommt mit 6.0 zurück, was genauso bescheiden klingt wie der Informationsgehalt dieser Cantina.


Datamining hat zwar bereits auf Tharan hingewiesen, jedoch finden sich meiner Ansicht derzeit weniger Tharan-Details im Datamining als zur künftigen Rückkehr von Kira und Lord Scourge (die wohl erst nach 6.0, vielleicht in 6.1 stattfinden wird). Während Tharan wohl in Verbindung mit dem Corellia-FP zu stehen scheint dürfte es uns beim Wiedersehen mit Scourge und Kira auf einen neuen Planeten verschlagen, der eben auch nicht für 6.0 angekündigt wurde. Zudem weist das Datamining auf eine Story über den Körper des Imperators hin, womit Scourge und Kira nicht bloß als Gefährten für Jedi-Ritter zurückkehren werden, sondern allen Hinweisen nach bisher eine Option aufweisen, auch Gefährten für andere Klassen zu werden. Ob und wie die beiden nach Fraktionen oder Verräter-Status aufgeteilt werden und dergleichen ist jedoch völlig offen. An Unklarheiten mangelt es im Datamining sicher nicht.

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Samstag, 31. August 2019
Die Zerstörung von Ossus war eine Katastrophe für jede folgende Generation des Jedi-Ordens
Als Exar Kun Ossus zerstörte und Jedi-Meister Odan-Urr ermordete, beendete er das goldene Zeitalter des Jedi-Ordens. Mit Ossus Verlust verloren die Jedi nicht nur einen Großteil ihres über Jahrtausende angesammelten Wissens, sondern auch den letzten Meister der als Mauer des Lichts bekannten Machttrennungs-Technik. Odan-Urr lehrte zwar die spätere Großmeisterin Nomi Sunrider die Grundzüge dieser Technik, aber mangels Anwendungsmöglichkeiten konnte sie nie zu einer Meisterin werden, wie Odan-Urr einer war. Solange Odan-Urr lebte hatten die Jedi stets die Möglichkeit die dunkle Seite zu neutralisieren, indem abtrünnige Jedi oder Möchtegern-Sith-Lords durch Odan-Urr von der Macht getrennt wurden. Odan-Urr hatte diese Technik einst im Großen Hyperraumkrieg und anschließend in der Säuberung des ehemaligen Sith-Imperiums erlernt und verfeinert. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Mauer des Lichts entwickelt wurde, nachdem man mit Gruppierungen wie Xendors Legionen von Lettow oder Ajunta Palls dunklen Jedi jahrelange Kriege ausgefochten hatte und immer wieder feststellte, dass diese aggressive Austragung von Konflikten nur die Stärkung der dunklen Seite förderte. Spätestens die Verbannung der dunklen Jedi unter Ajunta Pall regte wohl die Entwicklung einer Technik an, mit der man künftig einen humaneren Umgang mit seinen Kriegsgefangenen kultivieren konnte. Solange dunkle Jedi ihre Machtfähigkeiten besaßen war eine Inhaftierung unvorstellbar und selbst das Exil in den Unbekannten Regionen erwies sich im Fall Ajunta Palls ja als kontraproduktiv. Während die Republik Kriegsverbrecher wie Ajunta Pall hinrichten wollte, plädierten die Jedi für humanere Lösungen, konnten damals jedoch noch keine solchen anbieten.

Mit dem Verlust von Ossus begann der langsame Abstieg des Jedi-Ordens. Das Wissen um den effektivsten Einsatz der Mauer des Lichts ging schon innerhalb weniger Jahrzehnte verloren, als Nomi Sunrider verstarb und ihre Tochter Vima von der Bildfläche verschwand. Noch wusste es niemand, aber künftigen Herausforderungen wie Revans Aufstieg zum dunklen Lord der Sith war man zunehmend schutzlos ausgeliefert, denn um derartige dunkle Bedrohungen auszulöschen, war es nicht mehr möglich die dunklen Lords gefangen zu nehmen und von der Macht zu trennen, ehe man sie an republikanische Gerichte übergab. Das beste Beispiel dafür ist auch Revan, den man notgedrungen zwar seines Gedächtnisses beraubte, aber eben nicht von der Macht trennen konnte. Stattdessen versuchte man den "deprogrammierten" Revan als republikanischen Soldaten unter Beobachtung zu halten. Notfalls wäre man wohl gezwungen gewesen ihn zu eliminieren.

Als Jedi-Archivarin beschäftigte sich Revans Mentorin Kreia als eine der wenigen Jedi mit verlorenen Techniken wie der Mauer des Lichts und es war wohl diese Faszination mit der Möglichkeit Individuen von der Macht zu trennen, die sie zu ihrer einzigartigen Philosophie und schlussendlich auch der Jagd nach der verbannten Meetra Surik führten.

Den Sith-Imperator zu einem Duell herauszufordern wirkt wie eine ziemlich riskante und sehr wahrscheinlich zum Scheitern verurteilte Idee. Aber es wäre möglich gewesen Vitiate mit Hilfe einer Mauer des Lichts zu bezwingen, was jedoch nicht einmal ansatzweise zu den Erwägungen der Jedi unter Großmeisterin Satele Shan gehörte. 300 Jahre waren seit Ossus vergangen und die Jedi hatten scheinbar keine Ahnung mehr wie sich die Mauer des Lichts als Waffe gegen dunkle Lords der Sith nutzen ließ. Jahrtausende später gelang es übrigens Luke Skywalker und seinen Jedi-Schülern den unsterblichen Machtgeist Exar Kuns zu besiegen, indem sie dank Vodo Siosk-Baas Machtgeist und Jacen Solos Verbindung zur lebendigen Macht eine Mauer des Lichts erschufen, die Exar Kun endgültig in die Unterwelt verbannte. Hätten die Jedi nach Ossus nicht auch noch Coruscant und über Jahrzehnte den Großteil ihrer Meister verloren, man wäre wohl nicht völlig machtlos dagestanden, als es darum ging den Sith-Imperator seiner Macht zu berauben.

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