Sonntag, 29. April 2018
Warum 5.9 das vielleicht am sehnsüchtigsten erwartete Game Update in der Geschichte von SWTOR ist

Für manche wirkten KotFE und KotET wie die Prequels oder Episode VIII

Die Sequels haben mittlerweile schon Han Solo und Luke Skywalker ermordet, das ist mehr als man sich in den Legends je getraut hat. Aber genau dieses Heldensterben plagt auch The Old Republic.

Dass Darth Marr sterben und Satele Shan ins Exil gehen musste erinnert nahm bereits vorweg, was in Episode VIII mit Luke Skywalker geschehen ist. Während man Skywalker vorwirft alles hingeschmissen zu haben, haben Satele und Marr nicht weniger getan und ihr Lebenswerk aufgegeben. Lukes Rückzug ins Exil und seine Selbstmordgedanken werden ihm gerne als Fehldarstellung ausgelegt, denn immerhin war es Luke der überhaupt erst dafür gesorgt hat, dass der Jedi-Orden wieder eine Chance erhielt zurückzukehren. Sich von seinem Pfad abzuwenden ist natürlich das große Drama an Lukes Zustand in Episode VIII. Soweit sind Satele und Marr nicht gegangen, sie wollen ihre Orden nicht zerstören und sie haben auch nicht vor Arcann und Valkorion kapituliert - im Gegenteil, sie haben sich zurückgezogen, um den auszubilden der Valkorions Erben stürzen wird.

Um zu den Mentoren des Bezwingers des Unsterblichen Imperators zu werden mussten sich Marr und Satele gegenseitig annähern, was dazu führte, dass Satele ihre Selbstlosigkeit aufgeben musste. Satele hatte die Jedi-Ritter in ihren Tod geführt, doch anstatt sich selbst in eine selbstmörderische letzte Schlacht gegen das Ewige Imperium zu unterstützen musste Satele die eher selbstsüchtige Entscheidung treffen sich abzusetzen. Satele wurde zu einer Deserteurin und sie hatte zu lernen aggressivere Methoden zu billigen.

Umgekehrt war Darth Marr zu standhaft, was ihm das Leben gekostet hatte. Marr musste lernen einst mit der Macht zu werden und sich ihrem Willen zu ergeben, bis dahin hatte Marr als klassischer Sith darum gekämpft seine irdischen Ziele zu verteidigen. Voraussetzung um ein Machtgeist zu werden ist jedoch seinen Tod und das damit verbundene Schicksal zu akzeptieren. Marr scheint sich jedoch als Machtgeist doch auch an die Welt der Lebenden zu klammern, was die Beurteilung seines Falls sehr schwierig macht. Auf jeden Fall ist Machtgeist-Marr ruhiger und geduldiger geworden. Er ist nun auch gar nicht mehr in der Lage die unaufhaltsame Macht zwischen dem Imperium und seinen Feinden zu sein. Sith versuchen die Macht und ihre Umwelt zu kontrollieren, sie versuchen aber auch ihrem Tod auszuweichen, etwas das Darth Marr scheinbar nie getan hat. Marr war sich schon als Sith seiner Sterblichkeit bewusst und er verfolgte altruistischere Ziele als seine Standesgenossen, weil er dem Imperium dienen und nicht den Thron des Imperators besteigen wollte. Diese jedihaften Qualitäten dürften dafür gesorgt haben, dass sich Marr als Machtgeist halten konnte.

Satele Shan ist wiederum die Nachfahrin Revans und Bastila Shans, zweier Jedi-Meister welche beide Seiten der Macht erfahren hatten. Satele selbst verfügt über das mächtige Potential dieser Blutlinie, womit wir wieder bei einer Parallele zu Episode VIII wären - den Verheißungen von mächtigen Jedi-Blutlinien. Offiziell scheint es als wäre Satele die perfekte Jedi gewesen, doch auch sie hatte ihre dunkle Seite. Einerseits zeugte sie ein uneheliches Kind mit dem Kriegshelden Jace Malcom, das sie dann aber vor Malcom und der Welt zu verstecken versuchte. Theron hätte quasi im Kloster landen sollen. Gleichzeitig hatte Satele als Padawan und Jedi-Ritterin durchaus noch mit ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen, über welche sie nie völlig hinauswuchs. Was Satele tat war ihre Gefühle wegzusperren, egal welche Konsequenzen das auch haben mochte. Dass Satele Jace Malcom verließ und sein Kind in die Obhut eines Eremiten übergab mag auch den Pfad Malcoms vorgezeichnet haben, der noch als Veteran auf Alderaan blieb, um dort den Stellvertreterkrieg zwischen Republik und Imperium durch Haus Organa und Haus Thul auszutragen. Malcom kämpfte als Militärberater auf Alderaan auch Jahre nach Kriegsende noch gegen die Sith und ihre Lakaien, aber auch gegen den Verräter Bouris Ulgo, einen ehemaligen republikanischen General, der Alderaans Unabhängigkeit ausgerufen hatte, sodass die Republik mit jedem größeren Engagement einen Krieg mit Alderaan begonnen hätte. Das dürfte Malcoms Perspektive deutlich geprägt haben, denn er lernte so wohl Separatisten (wie Ulgo) zu verachten. Ulgo wiederum hätte Alderaan vielleicht liberaler regiert, wenn er nicht von Anfang an eine militarisierte Opposition zu fürchten gehabt hätte. Die Republik hatte kein Interesse an einem freien Alderaan, das nicht zur Republik gehörte. Und so wurde Haus Ulgo von zwei Seiten bedrängt, anstatt dass die Republik Ulgo geholfen hätte Haus Thul und die Sith von Alderaan zu vertreiben.

Mittlerweile ist aber auch Jace Malcom quasi-tot und von den großen Helden der 1.0 Ära bleiben nur noch Marrs Geist und Satele. Vielleicht taucht nun General Garza auf und startet ihren eigenen Widerstand oder ein Snoke-Verschnitt schlägt mit einer vom Unsterblichen Imperator dort geparkten Flotte aus dem Rishi Maze zu. Sequel-Bezüge wären viele möglich.

Zurück auf den rechten Weg

Die Prequels wurden seinerzeit kritisiert, weil sie nicht dem mit Star Wars verbundenem Schema entsprachen. Die Alte Republik war zu farbenfroh, zu sauber, zu modern und zu glitzernd - etwas das auch auf Zakuul übertragen werden könnte. Dafür wurden die Prequels zunächst einmal jahrelang gehasst. Bis die zu sehr nach einer Kopie der Originalen Trilogie wirkenden Sequels (vor allem Episode VII) dafür gehasst wurden nichts neues zu probieren und offensichtlich Ideen wiederzuverwerten. The Old Republic steckt theoretisch in der gleichen Zwickmühle, aber praktisch könnte man in dutzende andere Richtungen gehen. Das Star Wars-Franchise ist groß genug, um Ideen zu besitzen, die noch nicht völlig ausgelutscht wirken.

Imperium vs. Republik kann spannende und kultige Geschichten bieten, welche sofern sie von Legends-Material inspiriert sind, ohnehin nur einem Randpublikum sauer aufstoßen könnten und selbst dieses ließe sich durch die geschickte Verpackung dieser Geschichten überlisten. Die Frage ist jedoch, was macht man mit KotFE und KotET? Schweigt man diese Ära tot, so wie es manche bei den Prequels behaupten (demnach würde Disney-Lucasfilm die Prequels soweit wie möglich ignorieren, weshalb auch kaum Clone Wars-Content verwendet wird)? Es könnte so wirken, denn BioWare hat ähnlich wie manche Sparten von Disney-Lucasfilm nur sehr kleine Veröffentlichungsfenster und während Lucasfilm Books neben den Romanen zu den Filmen nur noch sehr wenige unabhängige Werke veröffentlichen kann ist BioWare damit gestraft bei seinen Story-Updates soviel wie möglich voranzubringen.

Das Problem mit KotFE und KotET ist genauso wie mit den Prequels die Frage, ob man sich im klaren ist, was man sich da gewünscht hat. So mancher Prequel-Hater mochte ja dann doch einige Aspekte der Story oder ist sauer weil diesen nicht aufgegriffen werden. Was wurde etwa aus den Klonen, wie lief es nach Order 66 weiter, warum versucht man nicht einige der Lücken in den Prequels zu schließen? Ich wünsche mir etwa seit Jahren einen Roman der sich mit Count Dooku beschäftigt, aber dafür gibt es scheinbar keinen Markt. Jammern hilft nichts, wenn man sich gewünscht hat, dass es genau so ausgeht.

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Samstag, 28. April 2018
Muss der Sith-Kaiser zugleich das Oberhaupt des Sith-Ordens sein?

Lord Vader und die anderen Höflinge Palpatines

In Palpatines Galaktischen Imperium existierte der Sith-Orden entweder halböffentlich oder im Verborgenen. Offiziell war Palpatine lediglich der von den Jedi entstellte Ex-Kanzler und er hielt seine Machtfähigkeiten streng geheim. Zumindest in den Legends wurde Darth Vader jedoch als dunkler Lord der Sith bekannt, wobei die Sith in den Augen mancher wenig mehr als eine Jedi-Splittergruppe waren und wegen der imperialen Abneigung gegenüber den Jedi wurde daher auch Vader sehr argwöhnisch betrachtet, wohl auch um Vaders Ambitionen auf die Nachfolge von Darth Sidious in Schach zu halten.

Nicht jeder Imperiale wusste jedoch von Vaders wahrer Rolle und gerade am Beginn der imperialen Herrschaft war Vader für viele nur einer der vielen Höflinge Palpatines. Gerade in den Legends umgab sich Palpatine mit vielen seltsamen Gestalten und Alt- wie Neu-Adeligen, wobei er auch Machtanwender an seinem Hof duldete. Von außen mag Palpatines Kaiserhof durchaus so gewirkt haben wie die Höfe mancher irdischer Herrscher, voll von potentiellen Blendern. In einer Galaxis welche die Macht als Mythos bezeichnete schien sich Palpatine nach dem Abgang der Jedi mit Zauberern, Propheten und Mystikern zu umgeben, wovon einige nicht einmal die Macht besaßen, sondern nur alte Sith-Rituale studiert hatten. In den Legends existierten auch die Hände des Imperators und verschiedene dunkle Jedi als Höflinge Palpatines. Um ein Lord zu sein musste man noch lange nicht über die Macht verfügen.

Kaiserin Acina und die Lords des Sith-Imperiums

Auch das Sith-Imperium besitzt Adelige und doch sind es vor allem die Sith denen der Titel Lord vorbehalten bleibt. Mit dem Niedergang des Sith-Ordens könnte sich jedoch auch eine Imperialisierung des Sith-Imperiums in Gang gesetzt haben. Der Sith-Mangel und die Ablehnung von Alien-Sith-Lords könnte zur Berufung von Imperialen auf Ministerposten und in Führungsfunktionen führen, sodass die geschrumpfte oder sogar noch weiter schrumpfende Zahl der Sith immer weniger relevant für den politischen Fortbestand des Sith-Imperiums wird. Die Macht ist unberechenbar und Sith-Dynastien litten immer auch unter dem Problem, dass eine Generation völlig ohne Machtfähigkeiten geboren werden konnte. Das Sith-Imperium könnte die Sith also durchaus überleben.

Unter Kaiserin Acina dürfte bereits der erste Grundstein für diesen Trend gelegt worden sein, denn der dunkle Rat scheint nicht mehr zu existieren und Minister Lorman hatte wohl berechtigte Hoffnungen als Nicht-Sith zum Kaiser aufsteigen zu können. Nach zwei Angriffen auf die Sith-Akademie, dem Sith-Bürgerkrieg nach Darth Marrs Tod und der Beinahe-Ausrottung der Sith durch das Ewige Imperium dürften die Mitgliederzahlen des Sith-Ordens auf einem historischen Tief angelangt sein.

Nun wäre es an der Zeit für Reformen, welche den Sith-Orden deutlich verändern könnte. Eine Möglichkeit wäre es etwa die Sith-Ausbildung zu vereinfachen, sodass mehr Akolythen das Training überleben. Woraus jedoch auch deutlich schwächere Sith-Lords hervorgehen würden, zumindest im Durchschnitt. Die Sith müssten dafür nur den Trends folgen welche sie in der Vergangenheit gesetzt hatten, als sie zunächst Sklaven und dann auch Aliens, sowie Ex-Jedi zur Sith-Ausbildung zuließen, um die Mitgliederzahlen zu erhöhen. Diese zahlenmäßige Aufstockung würde den Sith-Orden in die gleiche Situation locken wie Lord Kaans Sith-Bruderschaft, welche versuchte jeden Machtsensitiven auf irgendeine Weise als Sith auszubilden, nur um so Soldaten für den Krieg gegen die Jedi zu gewinnen. Auf diesem Wege würden die Sith immer mehr zu Kultisten werden und bewusst einige der Ideale ihres Ordens aufgeben.

Sith-Orden und Sith-Imperium würden sich auf diesem Pfad jedoch irgendwann getrennt weiterentwickeln. Gerade mächtige Sith sind ja bekanntlich wenig daran interessiert sich von schwächeren Persönlichkeiten dominieren zu lassen. So würde man sich entweder zurück an die Macht putschen oder das Sith-Imperium und seinen schwachen Kaiser nur noch als Marionette benutzen.

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Freitag, 27. April 2018
Wenn die Ewige Allianz zerfällt

Titularkaiser

Das Ende der Allianz-Ära mag wie ein Segen wirken, es wirft aber auch die große Frage auf wie mit der finalen Entscheidung aus KotET umzugehen ist: was wird aus einem Kaisertitel?

Wird die Allianz beseitigt gilt eigentlich auch die Entscheidung aus Kapitel IX aufgehoben und so würde man KotFE und KotET über weite Strecken rückwirkend entwerten. Alles was man erreicht hat ist dann egal. Selbst wenn man nur Iokath und die Ewige Flotte verliert wären nun mehrere Kapitel der Story zwangsweise entwertet. Würde Iokath die Krise überstehen, so würde es ohne die Allianz an die auf Iokath gewählten Verbündeten fallen. Republik oder Imperium hätten so ungehinderten Zugang zu allen Schätzen die Iokath zu bieten hat. Ein nettes Geschenk, um sich im Exil eine fette Rente zu sichern.

Ich gebe zwar weiterhin gerne zu, dass ich KotFE und KotET nicht gemocht habe, aber irgendeine Entschädigung hätte ich dann doch gerne für die überstandenen Qualen. Wobei man argumentieren könnte, dass die im Rahmen der Story erhaltenen Gefährten genau diese Entschädigung darstellen werden. Ich betrachte das etwa auch gerne vom Standpunkt eines Spielers, der versucht hat möglichst viele Berührungspunkte mit KotFE und KotET zu vermeiden. So könnte man ja auch von KotFE direkt nach Iokath gehen, wobei dann allerdings gewisse Gefährten fehlen würden. Während Instant-70er dieses Problem beseitigen können werden sich einige Skipper wohl darüber beschweren, falls 6.0 den Abschluss bestimmter Story-Kapitel als Voraussetzung festlegt, weil sich sonst nicht erklären lässt wie man mit Konsequenzen einer Entscheidung konfrontiert wird die man nie getroffen hat. Wobei BioWare dafür ja auch eine Lösung gefunden hat - man trifft beim Überspringen von Addons Entscheidungen für den Spieler und der muss das eben akzeptieren. Genauso kann man auf Gefährten treffen die man nie rekrutiert hat.

Vielleicht fehlen einem am Ende nur jene Nebencharaktere, die man mit den Alliance Alerts rekrutieren durfte, also eben kein Xalek oder Yuun für jedermann. Ich fände das an sich auch nicht völlig schlecht. So hätte ich etwa kein Problem damit KotFE und KotET zu skippen, um mit Iokath gleich in Richtung 6.0 zu starten, wo ich dann alle notwendigen Gefährten geschenkt bekomme. Fakt ist für mich jedenfalls, dass mir die Nebencharaktere und sogar die meisten Hauptcharaktere auf einigen Chars wirklich gestohlen bleiben können. Mittels Rückholterminal bekomme ich meine ursprüngliche Crew wieder zurück und dank Geschenk-Aktionen und Kartellmarkt hat man ohnehin keinen Gefährten mangel mehr, außerdem gibt es für Iokath einen (oder zwei mittels Terminal) und für Copero einen weiteren Gefährten geschenkt. Nach dieser Logik hätten Raina Temple und Malavai Quinn/Elara Dorne noch größere Auftritte vor sich als die meisten Rückkehrer der 4.0 und 5.0 Ära. Aber wahrscheinlich wird sich auch 6.0 damit auseinandersetzen Instant-70ern einen sauberen Start mit allen Haupt-Gefährten aus 4.0-5.9 zu ermöglichen.

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Exar Kun: Auserwählt um Vitiate zu töten?

Geformt von der dunklen Seite

Schon als Jedi-Padawan war Exar Kun der mächtigste Jedi seiner Generation und er wurde vom damaligen Jedi-Kampfmeister Vodo Siosk-Baas unterrichtet, was es als sehr wahrscheinlich wirken ließ, dass Kun eines Tages seinen Meister als Kampfmeister des Jedi-Ordens ablösen würde. Doch Kuns Ehrgeiz und sein Interesse an Artefakten der Sith, die zu seiner Zeit seit 1000 Jahren weggeschlossen oder zerstört wurden, weil ihnen eine tief innewohnende Bösartigkeit nachgesagt wurde, lockte Kun auf die dunkle Seite. Man kann es ihm vielleicht nicht komplett verübeln, denn Kun war deutlich begabter als seine Mitschüler, doch die ihm gebotene Jedi-Ausbildung schien ihn deutlich zu unterfordern. Kuns Fragen über die Sith und die Natur der Macht schienen den eher bescheidenen Vodo Siosk-Baas zu überfordern, der seine Schüler fernab des großen Jedi-Tempels von Ossus unterrichtete. Baas war wohl nicht der beste Lehrer für einen Schüler wie Kun und umgekehrt hätte Kun sich die auf Ossus verwahrten Artefakte wohl nie gewaltsam angeeignet, wenn ihm die Jedi-Archive offengestanden hätten. Die Jedi zu Kuns Lebzeiten waren wohl nicht weniger dogmatisch als ihre Nachfolger, auch wenn sie in viele kleine Schulen zersplittert waren, welche erst unter Nomi Sunrider in einen gemeinsamen Orden wiedervereint werden sollten. 1000 Jahre vor Kun hatten die Jedi die Sith besiegt und es gab sogar noch lebende Zeitzeugen aus den sehr langlebigen Spezies, doch auch diese waren vielleicht nicht die liberalsten und bestimmte Relikte wurden ganz bewusst weggeschlossen, um auf diese die dunkle Seite selbst wegzusperren.

Als sich Kun auf seine große Studienreise begab, besuchte er Welten wie Onderon und Korriban, wobei er auf Korriban fast sein Ende fand. Dem Tode nahe ergab sich Kun der dunklen Seite und den Manifestationen längst verstorbener dunkler Lords wie Freedon Nadd, woraufhin er gewissermaßen wiedergeboren wurde. Exar Kun wurde von der dunklen Seite geformt und es gab im gesamten Jedi-Orden wohl niemandem der ihm 1 vs. 1 gewachsen gewesen wäre. Als sich Kun jedoch mit Ulic Qel-Droma duellierte erschien beiden der Geist Marka Ragnos, begleitet von anderen geisterhaften Gestalten. Ragnos hatte entweder einen Teil seines Geists in den von beiden verwendeten Sith-Amuletten versteckt oder er war tatsächlich noch als eine Art dunkler Machtgeist am Leben, vielleicht war er aber auch nur ein Gesicht das die dunkle Seite nutzte, um gegenüber den beiden gefallenen Jedi ihren Willen auszudrücken. Marka Ragnos war der letzte völlig legitime dunkle Lord der Sith gewesen und nachdem die Legenden besagen, dass Freedon Nadd den Geist Naga Sadows zerstört hat, dürfte Ragnos wirklich der letzte dunkle Lord gewesen sein, der über die Autorität verfügte die Nachfolge des Sith-Ordens zu bestimmen. Aber über Sadow und Nadd hatte Kun ja auch bereits seinen Weg als Sith-Schüler eingeschlagen. Ragnos bestimmte Exar Kun jedenfalls zum neuen dunklen Lord und Qel-Droma sollte sein Schüler sein. Doch existierte im alten Sith-Orden bereits eine Regel der Zwei? Eigentlich nicht, weshalb Kuns Ernennung vor allem als Anerkennung als Meister des neuen Ordens zu verstehen sein sollte. Der von der dunklen Seite und den Geistern der Sith geformte dunkle Lord Kun sollte Qel-Droma zu einem Sith-Lord ausbilden, den ersten einer langen Reihe, womit mit der Zeit wohl Platz für weitere Schüler gewesen wäre. Das Ziel dieser Restoration war wohl vor allem Kun als Erben der Sith zu bestätigen und Qel-Droma zu seinem Vollstrecker zu machen, auf dass Kun die neuen Sith-Lords ausbilden würde. Allerdings kam es nicht soweit und selbst wenn man Aleema Keto als weiteres Mitglied des Sith-Ordens betrachtet, so bestand der von Kun formierte dunkle Rat nur aus drei Mitgliedern und tatsächlich versuchte Aleema Keto sich bereits sehr früh eine stärkere Machtposition zu verschaffen, indem sie für Ulics Scheitern beim Angriff auf Coruscant sorgte.

Die von Ragnos nicht anerkannte Aleema Keto war lediglich eine von Freedon Nadd auf den Weg der Sith gelotste Kultistin, die allerdings ihren eigenen Orden von Sith-Kultisten (die Krath) und die Armeen des Kaiserin Teta-Systems befehligte. Aleema Keto war als Nachfahrin Kaiserin Tetas auch ein Beispiel dafür wie sich die Zeiten geändert hatten, denn jene Dynastie die einst den Völkermord an den Sith angeführt hatte (eine Methode die sicher Tetas Geschmack entsprach, nachdem sie schon das eigene Sternensystem mit Blut und Feier geeint hatte) wurde nun zu Dienern der Sith. Ulic war indessen kein Schüler im Sinne der Regel der Zwei, denn Ragnos hatte ihn nicht auserwählt den von der dunklen Seite auserwählten Kun zu töten. Ulic Qel-Droma war vorgesehen die Rolle eines Kriegsherrn zu spielen. Und er hätte auch nicht die Fähigkeiten besessen es mit Kun aufzunehmen, denn das einzige was ihn vielleicht überlegen machte war seine durch ein Gift verstärkte Wut.

Ulic Qel-Droma: der politische Anführer

Die Jedi sahen Exar Kun als Anführer des Sith-Ordens, aber Ulic Qel-Droma war indessen die weit größere Gefahr. Qel-Droma hatte sich mit Aleema Keto eingelassen, was ein ganzes Sonnensystem samt seiner beachtlichen Armee, Waffenfabriken und eines Ordens von Sith-Kultisten auf seine Seite brachte. Aber Qel-Droma hatte auch die Loyalität der Mandalorianer gewonnen, als er Mand'alor im Zweikampf besiegt hatte. Exar Kun hatte indessen nur eine handvoll dunkler Jedi, die Massassi von Yavin 4 und einige alte Superwaffen in peto, mal abgesehen von seinen ungleich größeren Machtfähigkeiten.

Der Sith-Orden Exar Kuns wies also eine Art Doppelspitze auf, wie man sie auch unter Darth Plagueis und Darth Sidious beobachten konnte. Der dunkle Meister blieb im Hintergrund, während sein Schüler das offizielle Oberhaupt einer neugeschaffenen Großmacht werden sollte. So gesehen war ja auch Count Dooku die Marionette der Sith, denn lange glaubten die Jedi, dass nur die Separatisten von den Sith gesteuert würden und dass Sidious wollen würde, dass Dooku den Krieg gewinnt.

In der gegenwärtigen Situation mit Kaiserin Acina/Kaiser Vowrawn kann man daher auch hoffen, dass einem die wahre Führungsrolle zufallen könnte.

Ragnos Verachtung für Vitiate

Marka Ragnos erschien in den Legends bekanntermaßen zweimal, einmal um Naga Sadow und Ludo Kressh davon abzuhalten sich in einem Duell um die Macht gegenseitig umzubringen und ein zweites Mal als er verhinderte, dass Exar Kun und Ulic Qel-Droma das gleiche Schicksal ereilte. Ragnos stand demnach wohl immer für die Eintracht unter den Sith und für den Fortbestand des Sith-Ordens, etwas das Lord Vitiate nie tat. Dass Ragnos 1000 Jahre nach seinem Tod einen gefallenen Jedi kraft seiner Autorität zum rechtmäßigen dunklen Lord der Sith erklärte sollte Vitiate gekränkt haben. Kun hatte jedenfalls auch alle Mittel, um ein neues Sith-Imperium zu errichten. Neben den Aufzeichnungen und Artefakten Naga Sadows (des letzten dunklen Lords), besaß Kun nun auch die aus dem Jedi-Tempel gestohlenen Holocrone und die Sammlung der Krath. Dazu kam eine junge und loyale Anhängerschaft von Ex-Jedi, sowie alles was die Krath beisteuern konnten. Aleema Keto verriet Ulic Qel-Droma ja auch, weil sie so eine direkte Verbindung zu Exar Kun aufzubauen hoffte. Mit Aleemas Tod dürfte Kun dann die direkte Kontrolle über die Krath übernommen haben. An dunklen Machtnutzern sollte es da nicht gemangelt haben, viel eher schon an Soldaten, aber die Krath ließen ja auch eine Armee von Sith-Kriegsdroiden bauen.

Und dazu kamen noch die Mandalorianer, welche später von Vitiate wohl ganz bewusst in einen Krieg gegen die Republik gelockt wurden. Die militärische Schlagkraft der mandalorianischen Clans wäre zu diesem Zeitpunkt wohl durchaus in der Lage gewesen Exar Kun zum Triumph über des Sith-Imperium Vitiates zu verhelfen. Die Mandalorianischen Kriegen sollten also wohl nicht bloß die Stärke der Republik testen, sondern auch helfen die Mandalorianer auszudünnen.

Freedon Nadds und Kuns eigene Entdeckungen über das Verschwinden der Sith

Von Freedon Nadd weiß man, dass er nur einige Jahrhunderte nach dem Verschwinden der Sith intensive Reisen im ehemaligen Sith-Reich unternahm. Nadd erforschte Gräber und suchte nach alten Schriften, Holocronen und Relikten. Diese brachte er zweifellos mit nach Onderon, wo sie nach dem Naddisten-Aufstand vermutlich in die Hände der Jedi fielen oder versteckt werden mussten. Einiges dürfte aber wohl auch in die Hände der Krath gefallen sein, die ja selbst intensiv nach altem Sith-Wissen suchten.

In den Ruinen der alten Sith-Zivilisation könnten Nadd, Kun und die Krath auch auf Hinweise über Vitiate gestoßen sein. Vitiate selbst dürfte zugleich auch daran interessiert gewesen sein, seine Spuren zu verwischen, wofür er Sith-Infiltratoren im Jedi-Orden missbrauchte. Die Jedi-Wächter alter Sith-Welten könnten also auch im Auftrag des Sith-Imperators gehandelt haben, um Gestalten wie Nadd und Kun aufzuhalten, offiziell im Namen des Jedi-Ordens, inoffiziell um den Aufstieg von Rivalen zu verhindern. Der Jedi-Geheimbund tat bis zu den Mandalorianischen Kriegen ja etwas ähnliches, er versuchte den Aufstieg des nächsten Exar Kun zu verhindern, indem er alle möglichen Sith-Artefakte aufstöberte und in Verwahrung nahm. Wenn Nadd oder Kun auf ihren Reisen also vielleicht einen "Jedi" töteten, der sich ihrem Weg zur dunklen Seite in den Weg gestellt hatte, dann könnte dieser vielleicht auch gar kein echter Jedi gewesen sein. Ich stelle mir etwa auch vor, dass sich Freedon Nadd nur deshalb mit der Herrschaft über Onderon zufrieden gab, weil ihm in seinem Konflikt mit Vitiates Artefaktjägern nichts anderes übrig blieb. Freedon Nadd gelang es nie eine Machtbasis zu erlangen wie es Exar Kun oder der Allianzkommandant vermochten. Doch Nadd gelang es sein Wissen und wahrscheinlich auch die Tradition eines auf Opposition zu Vitiate eingestellten Sith-Ordens weiterzugeben.

Aus der Perspektive eines Marka Ragnos oder Naga Sadow gab der Ex-Jedi Exar Kun wohl einen idealen Revolutionär ab, denn er verband die wilde Ablehnung des Jedi-Ordens der ersten dunklen Lords damit Mensch zu sein. Auch die ersten dunklen Lords waren Menschen gewesen und unter Vitiate hatte sich der Sith-Orden gegenüber Menschen geöffnet, welche nun wohl die Mehrheit der Sith-Lords stellten. Sadow hatte seine menschliche Abstammung immer stark betont und er blickte wohl auf weniger menschliche Sith-Lords wie Ludo Kressh herab. Exar Kun war wohl ein Kandidat auf den sich sowohl Marka Ragnos, als auch Naga Sadow einigen konnten - ein dunkler Lord wie es ihn seit Ajunta Pall nicht mehr gegeben hatte - ein möglicher Neugründer des Sith-Ordens! Unter Kun hätten es dann vielleicht auch die besiegten Sith des Imperiums in die Ränge des neuen Sith-Ordens geschafft, wenn Vitiates Sith ihren Meister nicht schon vorher zu Gunsten des sterblichen Kuns betrogen hätten.

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Die Chancen für einen Besuch auf Onderon
Onderon ist eine in den Legends und gerade in der Old Republic-Ära tief verwurzelte Welt, weshalb es sich wirklich lohnen könnte diese Nostalgie für SWTOR zu nutzen. Wie Creative Director Charles Boyd aber auch weiß ist Onderon leider nicht mehr allzu vielen Star Wars-Fans bekannt. Für die Generation Clone Wars ist Onderon einer der Schauplätze der vierten Staffel ihrer Darstellung der Klonkriege, die nun auch den Vorteil besitzt kanonisch zu sein.

Als Welt zwischen Kanon und Legends wäre Onderon für Fans sicher interessant, aber der Planet wirft eben auch das Problem der nicht mehr ganz einheitlichen Kontinuität auf. Die Legends-Version von Onderon hatte etwa den sehr bedeutenden Mond Dxun und die gesamte Hintergrundgeschichte um den Sith-Lord und König Freedon Nadd aufzuweisen, dessen Sarkophag nach Dxun gebracht wurde. Während BioWare in KotOR I darauf verzichtete Onderon zu verwenden, ließ sich Obsidian nicht durch Ehrfurcht oder ähnliches davon abhalten. Onderon und Dxun sind ein fester Bestandteil von KotOR II, inklusive mandalorianischem Außenposten und Grab von Freedon Nadd.

Den letzten Ingame-Verweis auf Onderon gab es durch Jakarros Droidenübersetzer C2-D4, der wohl einst der Königin von Onderon gehört hat. Schon damals gab es ausschweifende Spekulationen darüber, dass es nach 3.0 nach Onderon gehen könnte. Immerhin hatten wir in 3.0 gerade Yavin 4 und Rishi besucht. Doch seit Onderon in The Clone Wars Verwendung fand könnte der Planet nicht länger bloß in die Legends-Kategorie fallen, sondern als "The Clone Wars-Planet" gelten. Und einen solchen gab es zuletzt in Form von Umbara, ein Flashpoint der laut Charles Boyd seiner eigenen und der Begeisterung jüngerer Mitglieder des Entwicklerteams für die Serie entsprang. Aus Design-Gründen würde das auch Sinn machen, denn das Onderon der Legends stammt aus den Dark Horse Comics der 90er (Tales of the Jedi, Dark Empire 3) bzw. der Umsetzung in KotOR II.

Geschichtlich hatte Onderon bereits in KotOR II und auch in TCW das gleiche Motiv zu bieten, einen Machtkampf im Herrscherhaus, wobei das TCW-Onderon nun auch einen anderen wichtigen Teil zu Star Wars beigetragen hat. Saw Gerrera begann seine Karriere als Freiheitskämpfer auf Onderon! Und einen derart unerbittlichen hauptberuflichen Revolutionär könnte es ja auch in SWTOR geben, Zenith wäre etwa ein Anwärter auf diese Rolle, sollte man ihn zum Bösewicht machen wollen. Onderon hätte dichte Dschungel, wilde Tiere und womöglich ein mandalorianisches Trainingslager auf Dxun zu bieten, sodass es durchaus eine Chance gäbe hier ein Daily-Gebiet zu schaffen. Wozu dann auch noch die befestigte Stadt Iziz hinzukäme, wo es ja Händler und Cantinas geben könnte, also alles was man für einen Daily-Hub so brauchen würde.

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