Sonntag, 13. Mai 2018
Sareshs Siedlungspolitik
Taris galt einst als Coruscant des Outer Rim (ein Status der Welten wie Tarkins Heimatwelt Eriadu in blanken Neid versetzte), doch tatsächlich war Taris erst relativ spät in seiner Entwicklung ein Mitglied der Alten Republik geworden. Die Wichtigkeit dieses neuen Mitglieds der Republik galt als so hoch, das man nicht bloß einen einzigen Jedi-Wächter für Taris nominierte, sondern gleich einen eigenen Jedi-Rat auf Taris installierte, inklusive Jedi-Tempel. Nach Ausbruch der Mandalorianischen Kriege wurde Taris jedoch ein Opfer der mandalorianischen Neo-Kreuzritter und die örtliche Jedi-Niederlassung musste geschlossen werden. Wenig später wurde Taris ein Aufmarschgebiet für die republikanische Gegenoffensive des Revanchisten und noch später fiel die Welt dem Sith-Imperium Darth Revans zu.

So simpel klingt die Geschichte dieser Welt die in KotOR I durch Malak bombardiert und in SWTOR von Gouverneurin Saresh mühevoll neu besiedelt wurde. Doch was verbirgt sich hinter dieser Idylle?

Zunächst einmal gehörte Taris ja wie erwähnt nie zu den wichtigsten republikanischen Territorien. Die Republik hat Taris nicht gegründet oder kolonisiert, sondern Taris hat wohl einige Jahrzehnte vor den Mandalorianischen Kriegen Schritte unternommen sich der Republik anzuschließen. Wirtschaftlich war das eine kluge Entscheidung, jedenfalls bis die Republik keinerlei Schritte unternahm Taris vor den Mandalorianern zu schützen. Taris ist eine Welt die außenpolitisch immer wieder im Stich gelassen worden war, weil sie eben nicht zu den Kernwelten zählte. Während der Wiederaufbau von Welten wie Telos raschest vonstatten ging, dauerte es 300 Jahre bis man überhaupt wieder Interesse an Taris zeigte. Da war es schon viel zu später, um das ökologische Desaster der Bombardierung durch Malak rückgänig zu machen. Taris war gänzlich entvölkert und von Rakghulen verseucht.

Warum also Sareshs Interesse gerade hier eine republikanische Kolonie zu gründen? Weil die Welt nahe an der Grenze zum Sith-Imperium lag. Die künftige Kanzlerin war höchst clever und die Opfer einer Kolonialisierung von Taris waren es ihr wert einen Militärstützpunkt an der Grenze zum Imperium zu schaffen. Durch die Rakghule war eine starke Militärpräsenz bestens gerechtfertigt und so konnte man wohl auch Bestimmungen des Vertrags von Coruscant aushebeln. Sareshs Kalkül war unter anderem wohl auch, dass eine derart grenznahe Kolonie Übergriffe und somit einfach zu dokumentierende Vertragsverletzungen des Sith-Imperiums verursachen würde. Wiederum waren ihr die zivilen Opfer solcher Vorfälle herzlich egal, hauptsache sie könnte als Gouverneurin so ihren eigenen Krieg führen und ihrer Partei auf Coruscant propagandistisch Zulauf verschaffen. Rückblickend ist es kein Wunder, dass sich Saresh freiwillig als Gouverneurin dieses Höllenlochs meldete.

Die verbotene Welt: Das Versteck des Muur-Talismans

Was die Sache jedoch besonders pikant macht ist der Muur-Talisman. Die Vergangenheit von Taris mag vergessen worden sein, doch während der mandalorianischen Kriege wurde ausgerechnet hier ein Artefakt der ersten Sith-Lords gefunden. Karness Muur gehörte zu den verbannten gefallenen Jedi, welche unter Ajunta Pall die ersten dunklen Lords der Sith wurden. Dass Muurs Talisman (in welchem Muurs Geist gewissermaßen begraben war) ausgerechnet hier gefunden wurde deutet zumindest an, dass Taris in grauer Vorzeit zum Reich der Sith gehört haben könnte. Die Republik kam Jahrtausende später und nahm ein da schon unabhängiges Taris als Mitglied auf, wobei man sich jedoch nicht besonders gut um diese Welt kümmerte.

Ich wage also zu behaupten, dass Sareshs Siedlungspolitik durchaus Parallelen zu Israel oder der Militärgrenze des Habsburgerreichs aufwirft. Der Kampf um Taris war selbst ohne imperiale Beteiligung wahrscheinlich ähnlich blutig wie die Besatzung Balmorras, weshalb sich beide Schauplätze durchaus vergleichen lassen. Für republikanische Soldaten glich die Versetzung nach Taris einem Todesurteil und Saresh bemühte sich explizit die Nachfahren von vor 300 Jahren vertriebenen Bewohnern anzusiedeln, wohl um ihrem Siedlungsprogramm einen noblen Anstrich zu geben. Gleichzeitig warb man jedoch auch um Morgukai- (bekannte Jedi-Killer im Dienste der Hutten) und Cathar-Siedler. Letztere hatten in den Mandalorianischen Kriegen einen Völkermord durch die Mandalorianer überlebt. Eine radikalisierbare Diaspora anzusiedeln, damit wollte Saresh ihr Projekt gegen mangelnde Unterstützung durch die republikanischen Streitkräfte absichern. Saresh stand wohl der Sinn danach bei einer imperialen Besatzung ethnische Säuberungen anzuzetteln, um die Zivilbevölkerung in einen Guerillakrieg zu treiben, wie auf Balmorra, nur eben mit voller Absicht.

Taris mag kein Korriban, Ziost oder Dromund Kaas gewesen sein, aber die Welt lag doch einst innerhalb der Grenzen eines mythenumrankten Vorgängers des Sith-Imperiums. Für die Sith war Taris wahrscheinlich eine verbotene Welt, was eine Besiedlung von vornherein ausschloss und weshalb man die Zerstörung der Welt durch Darth Malak als Reinigung dieses Ortes betrachtet haben mag. Was Saresh hier also unter dem republikanischen Banner betrieb war durchaus eine Provokation, welche die "religiösen Gefühle" der Sith verletzt haben sollte (selbst wenn Muurs Grab nun leer war, was aber vielleicht nicht bekannt geworden ist). Die Sith hatten Taris seinerzeit wohl bewusst geräumt, um Karness Muurs Grab geheim und verschlossen zu halten, wobei man als Schutzmaßnahnme wohl die Aufzeichnungen manipuliert hatte, um den Hinweis auf den Muur-Talisman zu verschleiern. Die späteren menschlichen Siedler könnten Flüchtlinge aus dem Reich der Sith gewesen sein oder sie fanden einfach so eine fruchtbare grüne Welt vor, die allerdings auch durch Muurs finsteres Erbe die Rakghul-Plage hervorbrachte. Die Neigung der Tarisianer Wolkenkratzer zu bauen und sich vom Dschungel zu distanzieren entstandt vielleicht auch aus einer Angst vor den Rakghulen. Als kulturelle Schutzmaßnahme könnte man bereits sehr früh mit dem Bau von Pfahlbauten begonnen haben, woraus sich später eine Trennung in Ober- und Unterstadt entwickeln konnte. Der imperiale Gegenangriff auf Taris sorgte dafür, dass der Planet wieder entvölkert wurde und die überwiegend zivilen Opfer sicherten der nach Coruscant geflüchteten Saresh wenig später die Wahl zur Kanzlerin. Mission erfolgreich!

Jahre später planten die Sith eine Allianz gegen das Ewige Imperium zu unterstützen, während die Republik dank Saresh beabsichtigte diese Allianz und das Sith-Imperium zu sabotieren, damit Saresh sich als Militärdiktatorin der Allianz dank eines republikanischen Marionettenkanzlers und eines an ihren Fäden hängegen imperialen Kaisers nie wieder einer Wahl stellen müsste. Sareshs Machthunger und Verschlagenheit war unvergleichlich. Kaiserin Acina hatte kein Interesse am Ewigen Thron, aber Kanzlerin Saresh wollte Allianz, Imperium und Republik in ihre Gewalt bringen, um sich später auch noch auf den Ewigen Thron zu setzen. Wenn ihr das sogar noch wichtiger war als die Auslöschung des Sith-Imperiums, dann stellt sich auch die Frage, ob sie als Politikerin überhaupt jemals eine Ideologie verfolgte oder ob es ihr immer nur um Macht ging.

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Nach Nathema

Imperiale Loyalisten

Zwei Sith-Juggernauts
Ein Sith-Hexer

Überläufer

Ein Powertech

Republikaner

Ein Jedi-Hüter
Ein Frontkämpfer
Ein Republic Commando



Ein Fazit

Nathema hat mich begeistert, aber es hat mich nicht bewegt meine vergangenen Entscheidungen zu überdenken. Meine Charaktere haben sich schon auf Iokath entschieden auf welcher Seite sie stehen wollen, weshalb diese letzte Versuchung nach Nathema spurlos an ihnen vorbei ging.

Anders sieht es bei der Enthüllung von Therons wahren Beweggründen aus. Bei sechs Charakteren haben nur zwei es riskiert Theron auf Nathema zum Sterben zurückzulassen, mein hasserfüllter Juggernaut und mein Commando. Ersterer hatte auch bereits Aric Jorgan exekutiert, weil er ihn nach dessen Alleingang in Kapitel XII-XIII als republikanischen Verräter betrachtete. Meine restlichen Sith hatten so etwas wie Verständnis für Theron, der ja immer noch ein nützliches Werkzeug sein kann.

Eindeutiger fällt das Schicksal Vinn Atrius aus. Dieser starb durch die Hand all meiner Imperialen, nur mein Hüter und der Frontkämpfer ließen ihn am Leben. Ersterer lieferte ihn an Zakuul, letzterer warf ihn in ein Gefängnis der Allianz, wo er sich nun wohl mit Ex-Kanzlerin Saresh austauschen kann.

Zakuuls Unabhängigkeit lässt mich auch nicht mehr bereuen auf einigen Chars Koth und Senya geopfert zu haben. Im Gegenteil, rückblickend hat mir jede Feindseligkeit gegenüber dem Ewigen Imperium nicht geschadet. Vinn Atrius und seinesgleichen verehrten Valkorion über dessen Tod hinaus und selbst im Angesicht von Beweisen, dass er ein massenmordendes Monster gewesen ist. Gestalten wie Atrius unterstützten wohl auch Arcann, als dieser nach seinem Sturz nach Zakuul zurückkehrte. Atrius ist der loyale Anhänger einer Dynastie die Zakuuls Reichtum auf dem Blut der restlichen Galaxis aufgebaut hat. Diese unbelehrbare Verehrung eines Monsters ist jedoch keine zakuulische Eigenart, denn auf Nathema kann man ihr auch in Gestalt des einen oder anderen Sith begegnen. Darth Ravage warf dem Zorn des Imperiums sogar noch auf Nathema vor den Imperator verraten zu haben. Andere Klassen begegnen auf Nathema etwa einer Hand des Imperators (Jedi-Ritter) oder einem Kind des Imperators (Jedi-Botschafter), sodass man annehmen kann, dass sich alle Valkorion-Verehrer nun aus der weiteren Story verabschiedet haben. Ich hoffe es zumindest, denn ich fand diesen Befreiungsschlag sehr befreiend und für einen Moment hätte ich sogar den Titel "Revans Erbe" wieder angenommen. Im Grunde hat man sich diesen nun ja redlich verdient.

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6.0 Spekulationen: Die bessere Fraktion für Überläufer
Dass die Alte Republik die weltoffenere Fraktion ist wird gerne behauptet, aber sollte man sich die Lore ansehen, so wird man feststellen, dass die Republik durchaus einige bösartige Welten in ihren Staatenbund aufgenommen hat. Für überzeugte Kernweltler sind Bewohner der Kolonien oder des Outer Rim als Lebewesen etwa weit weniger wert, weshalb Piraten und Sklavenhändler sich hier sehr frei bedienen können, da der Senat nur ein taubes Ohr für die Beschwerden dieser Region hat. Wer nicht von den republikanischen Kernwelten stammt hat es in den elitären Zirkeln der Republik gleich einmal schwerer, sodass es nicht verwundert, wenn über die Jahrtausende immer wieder republikfeindliche Mächte die Kontrolle über das Outer Rim erlangen konnten. Sogar die Sith rekrutierten hier in unzähligen Kriegen erfolgreich Armeen für den Krieg gegen die Republik und den Jedi-Orden. Lassen wir die Geschichte aber vorerst beiseite.

Welche Fraktion würde sich nach 5.9 als der bessere Partner für die Allianz anbieten? Das Ergebnis dürfte überraschend sein, vor allem wenn man weiterhin an die angebliche moralische Überlegenheit der Republik glaubt.

Polizeiliche Meldepflichten, Leumundszeugen, Tätigkeitsberichte: Das Leben Elara Dornes als Überläuferin

Die Trooper-Klassenstory wird wohl viel zu wenig gespielt, doch sie verrät uns einiges über die "Fremdenfeindlichkeit" der Republik und wie der heutige Creative Director Charles Boyd dieses Thema seinerzeit als Autor verarbeitet hat. Elara Dorne ist eine imperiale Überläuferin, doch die Republik hat ihr seither nur Steine in den Weg gelegt.

Dorne wird offen und versteckt diskriminiert, sie muss sich nervtötenden bürokratischen Pflichten stellen und darf dabei kein einziges schlechtes Wort über die Republik verlieren. Selbst ihre Versetzung zu Havoc Squad hat daran nichts geändert und sogar die Aufnahme in Jace Malcoms Stab dürfte sie nicht völlig gegen die Niederträchtigkeit der Republik geschützt haben. Von Jorgan wissen wir, dass Elara nach einer möglichen Beförderung zum Executive Officer und Captain von Havoc Squad während des Verschwindens des Commanders ihres Amtes enthoben. Statt Elara beförderte man Jorgan zum neuen Commanding Officer und warf Elara aus dem Squad. So wurde Jorgan im Falle einer Nicht-Beförderung durch den Spieler nun vom Lieutenant zum Major, während Dorne womöglich zum Lieutenant degradiert und versetzt wurde. Später rekrutierte sie Jace Malcom, der ihr wieder den Rang eines Captain verlieh, auch wenn diese Initiative ihm einige Feinde in Sareshs Partei gemacht haben dürfte. Im Gegensatz zu Jorgan oder sogar Malavai Quinn schaffte es Elara aber doch nicht zum Major, was wiederum an der republikanischen Bürokratie gelegen sein dürfte.

Dass sich Dorne nach ihrem Verrat am Imperium als Soldatin der Republik anschloss ist wohl ihr größter Fehler, denn die Reps wollen keine Imperialen in ihren Reihen dulden. Dorne konnte sich dennoch behaupten weil sie dennoch 100% Leistung gibt und ihren Kollegen weit überlegen ist, wozu man auch erwähnen sollte, dass Dorne wahrscheinlich ein juristisches Naturtalent ist, da sie die Rechtslage und alle Vorschriften aus dem Gedächtnis zitieren kann. Kaum ein anderer Überläufer könnte sich gegenüber dieses Drucks jedoch so zur Wehr setzen.

Die ungelösten Probleme des Jedi-Ordens

In der Klassenstory des Jedi-Ritters hat man die Möglichkeit auf gleich zwei Ex-Sith zu treffen, jedoch zu einem Zeitpunkt, als Jedi und Republik ein noch etwas distanziertes Verhältnis zueinander pflegen. Die Jedi wurden aus ihrem Tempel auf Coruscant geworfen und sind noch nicht wieder voll in die Politik der Republik eingebunden. Somit ist Tython eine Art Kloster, in welchem man Sith-Überläufer verschwinden lassen kann. Und die Jedi als quasi-religiöse Institution dürften jeden Überläufer ja auch einer gehörigen Gehirnwäsche/Umerziehung unterwerfen, womit alte Loyalitäten kein Problem mehr darstellen sollten. Jedenfalls solange bis Ex-Sith republikanische Hardliner kommandieren sollen. In dem Fall könnte man einen Jedi aber immer noch in den Rücken schießen und behaupten es wären die Imperialen gewesen.

Padawan Sajar war einst Darth Sajar und als solcher ein Mitglied des Dunklen Rats. In den letzten Jahren oder Monaten des Großen Galaktischen Krieges kontaktierte Sajars künftiger Jedi-Meister Tol Braga mehrere hochrangige Sith-Lords, um Gespräche über einen Waffenstillstand oder Friedensvertrag ins Laufen zu bringen, doch Darth Sajar sah das als seine Chance Tol Braga in eine Falle zu locken und zu töten. Auf Dantooine kam es zu einem dreitägigen Showdown, der damit endete, dass sich Sajar von der dunklen Seite abwandte. So wurde er zu Tol Bragas Padawan, der ihm Aufnahme in den Jedi-Orden versprach. In den Jahren des Kalten Krieges wurde Tol Braga zu einem respektablen Jedi-Rats-Mitglied, wobei die Bekehrung Sajars seinen Ruf zementierte, der beste Missionar des Jedi-Ordens zu sein. Sajar genoß wohl gewisse Freiheiten, weil er als Jedi-Padawan propagandistischen Wert besaß. Sajar blieb jedoch von Dantooine bis Quesh nur ein Padawan - seinem Lernerfolg oder auch seiner Karriere dürften also Grenzen gesetzt gewesen sein. Bedenkt man, dass Sajar als Mitglied des Dunklen Rats sicher 30 Jahre alt gewesen ist, dann liegt er auf Quesh irgendwo anfang 40, ist immer noch Padawan und man kann sich wohl fragen, ob das daran liegt, dass ihm Jedi-Meister wie Jaric Kaedan die Ritterschaft verweigerten. Alleine könnte Jaric Kaedan den Rat nicht überstimmt haben, es muss also auch andere Jedi-Meister gegeben haben, die Sajar nicht zum Ritter ernennen und damit von Meister Tol Braga unabhängig machen wollten. Schuld daran können auch politische Erwägungen gewesen sein. Als Ritter hätte Sajar republikanische Soldaten und Offiziere kommandiert, während er zugleich gezwungen gewesen wäre Sith und Imperiale zu töten. Der Rat wollte einem möglichen Rückfall wie auf Quesh wohl vorbeugen, indem man ihn weit von der Front fern hielt. Abschließend darf man sich die Frage stellen, ob sich Sajars Bekehrung gelohnt hat. Sajar selbst wurde mehr oder weniger eine Geisel des Jedi-Ordens, weil er seinen Ursprung als Sith nie ganz ablegen konnte, Tol Bragas Ego schwoll gefährlich an (weshalb er versuchte den Sith-Imperator zu bekehren, wobei er seinen eigenen Schwächen zum Opfer fiel) und auf Quesh starben republikanische Soldaten, weil Lord Scourge geschickt worden war, um Sajar zu exekutieren.

(Lord) Praven wäre das andere Beispiel für eine Aufnahme in den Jedi-Orden, wobei ich meine dass Praven das bessere Beispiel für eine erfolgreiche Bekehrung zur hellen Seite ist. Schon bei der Begegnung mit Praven wird deutlich, dass er wohl eher ein heller oder grauer Sith sein dürfte. Praven folgt einem moralischen Kodex und verhält sich ehrenhaft, man könnte schon sagen er verhält sich "ritterlich". Das einzige was ihn vom Jedi-Orden trennt ist die Jahrtausende alte Ansicht, dass die Jedi alle Sith auslöschen möchten. Als sich herausstellt, dass das nicht das primäre Ziel des Jedi-Ordens ist und republikanische Politiker beim Völkermord an den Sith die Hand im Spiel hatten, da bekundet Praven auch sein Interesse sich dem Jedi-Orden anzuschließen. Pravens Bekehrung ist ein sehr persönliches Erlebnis, denn eigentlich wollte er sich seinem Meister stellen, um sich von diesem für sein Versagen hinrichten zu lassen. Zugleich glaubte Praven nicht daran, vom Jedi-Orden aufgenommen zu werden. Helle Sith hätten also am ehesten eine Zukunft als Jedi, aber es wird für sie umso schwieriger, wenn sich die Republik als moralisch korrupt erweist.

Interessant ist auch der Umgang mit Scourge, der ja bei seinem Erscheinen sogleich von Meister Kaedan bedroht wird. Scourge ist ein Überläufer, aber keiner der auch nur ansatzweise bekehrungswillig ist. Das Bündnis mit Scourge wird genehmigt, weil seine Zielsetzung durchschaubar ist. Und Scourge wird ja auch nicht auf die Republik los gelassen, sondern bleibt in der Begleitung des Jedi-Ritters. Scourge wird mehr oder weniger kontrolliert und skeptisch beobachtet, weshalb er auch gar nicht als Teil des Jedi-Ordens oder der Republik gilt. Scourges Loyalität ist dementsprechend auch alleinig mit dem Jedi-Ritter verbunden. Da Scourge nie Gefahr laufen wird republikanische Truppen zu kommandieren, besteht auch keine Gefahr ihn als möglichen Spion oder Saboteur zu betrachten. Scourge selbst meinte auch, dass sein Bündnis mit den Jedi nur kurzfristig sein würde.

Und bei Kira Carsen? Da weiß ja außer dem Jedi-Rat niemand, dass Kira als Sith geboren wurde, ehe sie sich von der Sith-Akademie nach Nar Shaddaa absetzte. Kira könnte auch keine Geburtsurkunde oder den typischen imperialen Akzent vorlegen, um sich selbst zu belasten. Offiziell wuchs Kira als Straßenkind auf Nar Shaddaa auf, auch wenn ihr der Geheimdienst sicher gerne andichten würde eine Sith-Infiltratorin zu sein.

Republikanische Überläufer

Zur gleichen Zeit als Elara Dorne unter Generalverdacht steht eine imperiale Spionin und keine echte Überläuferin zu sein, hat das Sith-Imperium Havoc Squad und hunderte ehemalige SpecForce Soldaten in seine Reihen aufgenommen und mit wichtigen Projekten beauftragt. Commander Harron Tavus erhielt als Überläufer sogar die Gelegenheit die Schwarze Faust zu befehligen, das imperialen Gegenstück zu Havoc. Soweit hat er es als "Verräter" gebracht. Die Imperialen scheinen weit weniger Skrupel zu haben sich von einem Überläufer Befehle erteilen zu lassen, selbst wenn dieser als republikanischer Kriegsheld zugleich ein Kriegsverbrecher sein müsste.

So sehr man dem Sith-Imperium auch nachsagt elitär und Nicht-Imperialen gegenüber feindselig eingestellt zu sein - selbst der imperiale Großadmiral Harridax Kirill aka Voidwolf ist kein geborener Imperialer. Großadmiral Kirill wuchs wohl im Outer Rim auf und wurde Pirat, Sklavenhändler und Schmuggler, der sich von den Imperialen als Freibeuter rekrutieren ließ. Als Kirill einen republikansichen Transporter mit einer Ladung Jedi-Schüler kaperte und auf Korriban ablieferte wurde er von den Sith aus dem Stand zum Großadmiral befördert und erhielt somit Befehlsgewalt über die gesamte imperiale Flotte. Keine Spur von Meldepflicht oder besonderer Überwachung.

Meiner Ansicht nach sollte das Beweis genug sein, um zu belegen, dass das Sith-Imperium weit toleranter gegenüber Überläufern ist als die Republik. Aber ich führe meine Argumente gerne noch weiter aus. Diesmal mit Sith statt Imperialen.

Darth Karrid wurde als Kana Tarrid geboren und war eine Falleen (aus imperialer Sicht eindeutig ein Alien), als Jedi studierte sie unter Meister Gnost-Dural, als Sith wurde sie zu einer Schülerin von Darth Malgus und als Darth schaffte sie es sogar in den Dunklen Rat. Mit der Ermordung von Darth Gravus hatte sich Karrid als Sith trotz aller negativen Faktoren (Alien, Malgus-Schülerin, Ex-Jedi) sogar den Respekt von Hardlinern wie Darth Ravage oder Mortis verdient. Gewissermaßen ist Karrid das Gegenstück zu Sajar, denn so wie dieser vom Mitglied des Dunklen Rats zu einem Jedi-Padawan wurde, so wurde Karrid von einer Jedi-Padawan zum Mitglied des Dunklen Rats. Skandalös? Eher nicht, denn für ihre Sith-Kollegen war es störender, dass Karrid ein Alien bzw. eine Malgus-Schülerin war, als dass sie einst eine Jedi-Ausbildung genossen hat.

Wie tolerant sich die Sith gegenüber Jedi verhalten belegt auch das Beispiel Nomen Karrs, der als Jedi-Ritter eine Mission unternahm, bei der er sich als "Lord Retrost" hinter die imperialen Linien begab. Karrs Spionage-Ausflug blieb unbemerkt, bis er sich mit Darth Baras anlegte. Durch Karrs Schuld wurde Baras Schwester Darth Ekkage von republikanischen Truppen nach Belsavis verschleppt und inhaftiert. Somit hatte Baras seinen direkten Draht zum Dunklen Rat verloren. Karrs helle Tendenzen, aber auch seine eigene Skrupellosigkeit fielen unter den Sith kaum auf, da der Sith-Orden selbst ja nicht völlig dunkel ist.

Die Sith-Imperialen akzeptierten auch die vom Imperator bekehrten Jedi-Meister Tol Braga, Warren Sedoru und Leeha Narezz als Kommandeure, ebenso wie die "Kinder des Imperators".

Während Dorne und Scourge innerhalb der Story kritisch beäugt wurden haben die Imperialen weit weniger Probleme damit, wenn sich Sith mit Überläufern wie Ashara Zavros, Jaesa Willsaam, Broonmark (ehemals republikanischer Captain der Talz Commandos) oder Andronikos Revel (ehemals republikanischer Pilot und Offizier) umgeben. Selbst Mako könnte aufgrund ihrer Vergangenheit mit einem geheimen Forschungsprogramm des SIS als potentielle Verräterin gesehen werden. Kritik seitens der Mandalorianer gibt es ja für Torian Cadera, dessen Vater einen pro-republikanischen Putsch gegen Mand'alor Artus Lok durchführen wollte. Allerdings bleibt diese Kritik auf die Mandalorianer beschränkt, seitens imperialer Autoritäten wird einem das enge Verhältnis zum Sohn eines pro-republikanischen Verräters überhaupt nicht angelastet. Einzig bei Kaliyo wird einmal thematisiert, dass man sich ja mit einer anti-imperialen Anarchistin abgibt.

Beitrittsverhandlungen

Ein Kaiser des Sith-Imperiums kann einfach alles beschließen, aber im Fall der Republik wäre eine Senatsabstimmung für jeden rechtsgültigen Beschluss notwendig. Das bedeutet die Eingliederung der Allianz würde Beitrittsverhandlungen bzw. ein volles Aufnahmeverfahren benötigen, wenn die Allianz darauf beharrt ein eigener Staat zu sein und als solcher in die Republik aufgenommen zu werden. Damit hätte die Allianz dann auch Anspruch auf einen Sitz im Senat, was an sich ja interessant wäre. Da das gegenüber jeder Maßnahme des Sith-Imperiums unverhältnismäßig aufwendig wäre, vermute ich, dass man in 6.0 nicht als Mitglied in die Republik aufgenommen wird. Schade um den Senatssitz!

Die Frage wäre wie die Republik ein Bündnis oder die Aufnahme der Allianz durchführen könnte. Wie gesagt, beim Imperium reicht ein Dekret des Kaisers und alles ist paletti. Wird man kein Mitglied der Republik spart man sich die Beitrittsverhandlungen. Wobei diese wie im Fall Makebs ja auch relativ schnell ablaufen könnten. Zugleich ist Makeb auch das Beispiel dafür wie schnell die Republik einen Bündnisvertrag mit dem Huttenkartell umgesetzt hat. Sehe ich da also vielleicht doch eine Chance auf einen Senatssitz? Können wir schon anfangen einen Botschafter zu nominieren, der die Verhandlungen führt und später diesen Sitz einnimmt? Welcher Allianz-Funktionär hätte Zeit und Geduld dafür? Theron Shan, Admiral Aygo, Hylo Visz oder Gault Rennow? Und wen würde die Republik im Gegenzug als Botschafter nach Odessen schicken? Nadia Grell?? Die hätte diplomatische Erfahrung, eine erwiesene Loyalität zur Republik und vertiefte Kenntnisse der Macht.

Alternativ könnte man ja als Söldnerarmee von der Republik angeworben werden, wobei eine Einbindung in republikanische Offensiven auch einen oder eine republikanische Verbindungsoffizierin notwendig machen würde. Aus diesem Fall glaube ich ja, dass Elara Dorne nach Iokath ihr großes Comeback feiern könnte. Dass sich Captain Dorne der Allianz anschloss, auch wenn man kein Trooper ist, hat mich ja irgendwie überrascht und so ging ich nach 5.2 davon aus, dass sie noch eine größere Rolle spielen könnte. Wird die Allianz in 6.0 an die Republik gebunden, so würde sich Elaras Verbleib auf Odessen einfach rechtfertigen lassen. Imho wäre Captain Dorne auch perfekt dafür geeignet diese Funktion auszuüben. Dorne steht für die republikanischen Ideale, welche seit Saresh gerne ignoriert wurden. Zugleich besitzt Dorne ihre eigenen Erfahrungen, wie man imperiale Überläufer am besten in die Republik integrieren kann.

Gedanklich habe ich mich da schon festgelegt, jetzt kann mich die reale Umsetzung nur unterwältigen. In seinem kurzen 6.0 Teaser versprach Charles Boyd die Rückkehr altbekannter und den Auftritt neuer Charaktere, wobei Lana und Theron künftig weniger prominente Rollen einnehmen sollen. Ich hoffe also durchaus darauf, dass man das Potential des seit 5.0 aufgebauten Casts nicht einfach wieder in den Wind schlägt. Elara Dorne als Verbindungsoffizierin wäre die imho beste Wahl und ich rechne damit, dass der eine oder andere Gefährte auch in 6.0 eine klassenübergreifende Rolle spielen wird. Mit Elara Dorne/Malavai Quinn und Raina Temple hat man seit 5.0 für die meisten Klassen neue Gefährten eingeführt, welche deutliche Präferenzen aufzuweisen haben (die Ausnahmen im Fall Quinn schaffen lediglich Probleme für Sith-Krieger). Die Zusammenarbeit mit Timothy Zahn hinsichtlich Copero lässt mich auch hoffen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft mehr von den Chiss hören könnten, was Raina Temple ins Rampenlicht rücken würde. Und vielleicht kehrt so auch Colonel Yudrass von Hoth zurück, um der Allianz als Militärberater zu dienen. Ein eigener THRAWN! Ich finde SWTOR verschwendet das Potential uns einen echten Chiss-Gefährten zu bieten, noch dazu einen erfahrenen Krieger wie Yudrass. Die Chiss mögen der Republik misstrauen, nicht jedoch der Allianz, weshalb sie ja auch Raina Temple als Verbindungsoffizierin auf Odessen zurückgelassen haben.

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Samstag, 12. Mai 2018
6.0 Spekulationen: Bekehrte, Rückfällige und Überläufer

Hätte man für Iokath American Style Warnhinweise verwenden müssen?

SWTORs Entwickler sitzen auf der anderen Seite des Atlantiks, in einer Kultur in der man aus der Sicht mancher nicht genügend Warnhinweise anbringen kann, um selbst offensichtliches klar zu stellen - man kann sich an Messerklingen schneiden und an offenem Feuer verbrennen. Dass in den USA derart schwachsinnig wirkende Warnhinweise verwendet werden könnte auch daran liegen, dass es jenseits des Atlantiks eine viel ausgeprägtere Gerichtskultur gibt, da wird schnell mal geklagt, weil etwas wirklich nicht idiotensicher beschriftet war. Hauptsache man kommt zu seinem Anwaltshonorar und einem saftigen Bonus oben drauf.

BioWare wurde sicher nicht verklagt, weil jemand wegen Iokath ein emotionales Trauma erlitten hat und daher einige Millionen Schmerzensgeld verlangen musste. In diesem Fall hätte EA wohl seine Einnahmen bedroht gesehen und den Stecker gezogen. Aber es gibt, dem Internet sei Dank, ja genügend Plattformen und "Verständnis" dafür seinen emotionalen Ausnahmezuständen freien Lauf zu lassen.

Für BioWare könnte Iokath also die unangenehme Folge gehabt haben, dass sich einige SpielerInnen von ihrer Fraktion "ausgesperrt" hatten, woraufhin sie in Hysterie verfielen, den Kundenservice und jeden online erreichbaren BioWare Austin-Mitarbeiter mit Kommentaren bombardierten und wieder einmal verdeutlichten wie uneinsichtig manch einer geworden ist.

Iokath II

Stellen wir uns aber einmal der unfreundlichen Realität - wieso sollte eine Fraktion, die in der Schlacht von Iokath ihren wichtigsten militärischen Anführer verloren hat, in 6.0 die Rückkehr eines Hochverräters akzeptieren, gerade jetzt wo dieser angreifbar geworden ist?

Gleiches würde aber vielleicht auch für einen Überläufer gelten. Wieso sollte man einen Überläufer aufnehmen, wenn dieser sich sogar noch auf Iokath auf die Seite seiner ursprünglichen Fraktion gestellt hat?

Braucht man so dringend Verbündete, dass man einmal mehr auch einem "Fremdling" vertrauen würde?

Nach Iokath hatte ich ja eine Theorie entwickelt, dass es für einen Sith durchaus ein Akt der Rache wäre auf Iokath die Republik zu wählen, um damit Acina vom imperialen Thron zu entfernen. Damit wäre Iokath quasi ein Putsch gewesen, der nun allerdings zum Aufstieg Darth Vowrawns geführt hätte. Vowrawn ist allerdings ein alter Mann und eher ein Übergangskaiser. Vowrawn könnte also gezwungen werden den erfolgreichen Mörder von Iokath als seinen Kronprinzen zu adoptieren. Geschichtlich ein durchaus denkbares Szenario und ich würde ja auch noch gerne anführen, dass die Ära der römischen Adoptivkaiser der Höhepunkt des Römischen Kaiserreichs war. Und auch diese Ära begann mit einem Mord, an Kaiser Domitian und der Thronbesteigung des altersschwachen Nerva, der den ambitionierten General Trajan adoptieren musste (der wiederum Hadrian adoptierte und so weiter, bis Marc Aurel tatsächlich seinen Sohn Commodus auf den Thron bringen wollte).

Iokath und Nathema haben vier mögliche Zeitlinien geschaffen, was für SWTOR gegenwärtig eindeutig zuviel wäre. Es dürfte also zu einer Reduktion der Möglichkeiten kommen. Kaiserin Acina oder Kaiser Vowrawn? In allen vier Szenarien wäre Vowrawn ja noch am Leben, es wäre also am wahrscheinlichsten, dass Vowrawn in 6.0 Imperator wird. Bringt man in 6.0 also Acina und Jace Malcom um? Ich will es nicht hoffen, aber ich kann es auch nicht ausschließen. Attentatsversuche gehören in der intergalaktischen Politik ja dazu und seit 4.0 gab es mehrere hochkarätige Attentatsversuche. Genau genommen haben sowohl 4.0 als auch 5.0 erfolgreiche Attentate vorzuweisen. In 4.0 stirbt Valkorion, woraufhin man mehrfach versucht dessen Sohn zu ermorden. In 5.0 wird Vaylin zum Ziel, aber gleichzeitig versucht auch Kanzlerin Saresh die Ermordung gleich zweier feindlicher Staatschefs durchzuführen. Diesem Trend folgend könnte 6.0 die auf Iokath unterlegenen Fraktion dazu bringen den Anführer der siegreichen Fraktion permanent aus dem Verkehr zu ziehen.

Damit wäre das auf Iokath geschlossene Bündnis mehr oder weniger hinfällig, da es vermutlich zu keinem formellen Vertragsabschluss gekommen ist. Der republikanische Senat und Acinas Nachfolger Vowrawn wären also nicht daran gebunden den Bündnispartner auf Odessen zu unterstützen.

Aus imperialer Perspektive wäre Acinas Ermordung geradezu verheerend. Acina unterstützte die Allianz seit Voss und nach Admiral Rankens Worten zu urteilen plante Acina schon unter Arcanns Herrschaft irgendetwas zu unternehmen. Acina folgte Jace Malcom nach Iokath, um das Sith-Imperium vor einer republikanischen Superwaffe zu retten. Allerdings ist auch klar, dass Acina diese Superwaffe im ureigensten Interesse des Imperiums gegen die Republik verwendet hätte. So aufrichtig Acina auch wirkte, selbst Darth Marr hätte die Maschinengötter genutzt, wenn er sie zu kontrollieren vermocht hätte. Und selbst wenn Acina diese große Pazifistin gewesen wäre, man hätte sie gewaltsam vom Thron entfernen können. In der Geschichte des Sith-Imperiums haben Staatsstreiche eine lange Tradition.

Auf der anderen Seite hatte Jace Malcom auf Iokath seine Amtsbefugnisse überschritten. Welche Allianz Malcom auch immer geschlossen hat, der Senat wäre nicht gezwungen gewesen Malcoms Vorschlägen zu folgen. Im Gegenteil, nach dem Ende der Ära Saresh könnte der Senat aus reinem Trotz Malcoms Entscheidungen widersprochen haben. Malcom müsste von seiner Fraktion kaum einen Putsch befürchten, aber man könnte ihn einfach seines Amtes enthoben haben. Die Allianz könnte in 6.0 also gezwungen sein neuerlich um Verbündete zu werben. Vor allem wenn man ein Überläufer ist. Wieso sollte ein misstrauischer republikanischer Senat einen Sith-Lord als Verbündeten akzeptieren? Oder einen Kopfgeldjäger der seit Corellia im Verdacht steht den obersten Kanzler ermordet zu haben?

Goodbye Aygo

Allianz-Update - Zustand der Galaxis:

Die Nachricht von der fast vollständigen Zerstörung der Flotte der Ewigen Allianz hat sich schnell verbreitet, was zu Ängsten vor einem neuen Krieg zwischen der Galaktischen Republik und dem Sith-Imperium geführt hat. Beide Fraktionen haben Berichten zufolge ihre Anstrengungen verdoppelt, um in Erwartung erneuter Feindseligkeiten Vorräte, Munition und Treibstoff zu horten. Ressourcenknappheit, wie sie bereits auf vielen Kernwelten herrscht, wird nun in der gesamten Galaxis zur täglichen Realität.

Ohne einen gemeinsamen Feind, der eine weitere Zusammenarbeit erfordern würde, haben diese Spannungen dazu geführt, dass viele Streitkräfte der Allianz wieder ihre ursprüngliche Seite des uralten Konflikt einnehmen, sich alten Verbündeten anschließen und mit düsterer Gewissheit darauf warten, dass der Krieg erneut ausbricht.
Eine hartgesottene Streitmacht von engagierten Truppen und Mitarbeitern unterhält jedoch weiterhin die Allianz-Basis auf Odessen, und eine kleine Flotte patrouilliert für sie den Wilden Raum. Die engsten Verbündeten des Kommandanten bleiben ihrem Anführer treu, der sie in den dunkelsten Tagen der Galaxis vereinigt hat. Welchen Weg der Kommandant auch immer wählen wird, sie werden ihm gewiss folgen und stellen so eine entscheidende Macht in etwaigen zukünftigen Konflikten dar ...



Meine Vermutung ist, dass die Entscheidungen in 6.0 auch das Personal in der Allianzbasis auf Odessen betreffen könnten, denn dort waren republikanische Kriegshelden (Dr. Oggurobb, Hylo Visz und Admiral Aygo) ja deutlich in der Überzahl. Zur Erinnerung Oggurobb unterstützte auf Makeb die Republik und diente ihr als Verbindungsmann zum Huttenkartell, Hylo Visz brach einst die Mandalorianische Blockade und wurde dafür als Heldin der Republik gefeiert und Admiral Aygo war der republikanische Kommandeur der Gegenoffensive über Kuat. Die Allianz hätte es in 6.0 auch wirklich nötig sich personell zu verändern.

War Iokath wichtig?

BioWare hat es sich nicht leicht gemacht, denn Trooper töten auf Iokath den Gründer ihres Squads und stehen dafür auf Nathema ihrer ehemaligen Kommandeurin General Garza gegenüber. Mit zwei republikanischen Kriegshelden auf dem Gewissen will man noch um Wiederaufnahme in die Republik bitten? Ich frage mich ja, ob dieser Wunsch seine Iokath-Entscheidung aufzuheben vermessen ist. In 4.0 und 5.0 wurde damit geworben Entscheidungen treffen zu können die permanent sind und Folgen haben können. Nun sind einige Jahre vergangen und BioWare wendet sich völlig von diesem Kurs ab? Es wäre ja nicht das erste Mal in der Geschichte von SWTOR, dass negatives Feedback bewirkt, dass ein Feature völlig fallen gelassen wird.

Wird Iokath für unwichtig erklärt, dann war alles zwischen 5.0 und 6.0 wie in früheren Addon-Zyklen ziemlich unwichtig. So sehr Keith und Charles auch predigen mögen, dass es ihnen lieber ist Content abseits von Addons zu veröffentlichen, in Sachen Story-Content sieht es doch weiterhin so aus, als wäre nur relevant was in den Addons entschieden werden darf.

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Das Missverständnis um Weltraumpiraten
In mancherlei Hinsicht hat man als mitteleuropäischer Spieler ja ein besseres Verständnis von gewissen Themen und geschichtlichen Bezügen, etwa in Hinsicht auf den Aufstieg und Fall von Imperien und das Leben in deren Randgebieten. Man sieht sich deshalb nur zu gerne im Besitz jener Geschichte, die von amerikanischer Seite gelegentlich nur am Rande verstanden wird. Doch gerade in Binnenländern fehlt einem doch der Bezug zu einem ganz wichtigen Thema, das hierzulande wiederum von Mythen und Hollywood-Darstellungen überschattet ist - Piraterie.

Ganz anders in Amerika, einer Nation die als Teil des British Empire sehr wohl Erfahrungen mit staatlich sanktionierten Freibeutern und Piratenstaaten gemacht hat. Für die USA hat der Kampf gegen Piratenstaaten sogar eine tiefe kulturelle Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, dass die US Marines ihren Mythos begründeten, als sie eine symbolisch bedeutende Rolle in den Barbaresken-Kriegen spielten.

Beim Begriff Piraterie denkt man viel zu oft nur an karibischen Piraten, aber tatsächlich handelte es sich bei der Piraterie um ein internationales Phänomen, das eine genaue Definition oft sehr schwierig machte. Denn auf der einen Seite gab es Privatmänner die auf eigene Faust Beutezüge veranstalteten und andererseits wurden Piraten auch staatlich gefördert und gegen rivalisierende Großmächte mobilisiert. Die ersten historischen Hinweise auf Piraten führen bis in die Antike und selbst dort gibt es eine unklare Trennung zwischen den militärischen Expeditionen von Seevölkern und Privatinitiativen. Piraten waren manchmal auch schlicht und einfach Söldner, welche im Auftrag verschiedener Nationen agieren konnten.

Die wohl bekanntesten Piraten der Weltgeschichte (aus europäischer Sicht) sind wohl die Wikinger. Schlussendlich gründeten die Wikinger Königreiche von Skandinavien über Großbritannien und die Normandie (ein Name der sich von der alten Bezeichnung für Nordmänner ableiten könnte) bis nach Sizilien. Im Mittelmeer hat Piraterie die wohl langlebigste Tradition, wobei Piratenstaaten hier ganz klar im Mittelpunkt standen. Zwei der bekanntesten Piraten der Antike wären etwa die Söhne des Pompeius Magnus gewesen, welche nach dem Tod ihres Vaters im Bürgerkrieg gegen Cäsar eine Beteiligung am zweiten Triumvirat forderten, welches sich jedoch aus Cäsars Erben Octavian, Antonius und Lepidus zusammensetzte. Der künftige Kaiser Augustus (Octavian) musste sich mit dem ungeliebten Co-Herrscher Lepidus damit beschäftigen, dass die wichtigen Getreidelieferungen aus dem Ostteil des Römischen Reichs von den Pompeius-Söhnen und ihrer Piratenflotte bedroht wurden.

Jahrhunderte später formierten sich unter dem Einfluss der Osmanen mehrere nordafrikanische Königreiche, welche Piraterie und vor allem Sklavenhandel betrieben, wobei sie zu einer Plage für das westliche Mittelmeer und damit auch das spanische Weltreich und die italienischen Stadtstaaten wurden. In mehreren Schlachten führten die Spanier und ihre italienischen Verbündeten Krieg gegen die nordafrikanischen Statthalter der Osmanen, deren bekanntester Vertreter Khair ad-Din (dem die Europäer aufgrund seines roten Bartes den Spitznamen "Barbarossa" gegeben hatten) sogar zum osmanischen Großadmiral ernannt wurde.

Die in SWTOR anzutreffenden Piratenwelten weisen allerdings nur sehr geringe Überschneidungen mit realhistorischen Vorbildern auf. Hoth ließe sich etwa sehr deutlich als Piratenwelt klassifizieren, vor allem daher hier primär eine einzige Piratengruppe (White Maw) aktiv ist, die sich auch an die klimatischen Bedingungen angepasst hat. Ganz allgemein verhalten sich die Piratengruppen in SWTOR jedoch mehr kriminelle Gangs, nur dass sie wie auf Rishi ein sehr untypisches Verhalten zeigen. Kriminelle Organisationen sind normalerweise sehr territorial veranlangt, weshalb das Vordringen des Black Sun Syndikats auf Nar Shaddaa ein erhebliches Problem für die Hutten darstellte. Die Rekrutierungsmission für Sergeant Rusk wäre in ihrer Brisanz kaum zu unterschätzen. Die Hutten haben einen handfesten Krieg bzw. eine Invasion durch ein fremdes Syndikat am Hals und die Republik muss militärische Unterstützung leisten, um das Huttenkartell gegen eine andere kriminelle Organisation zu verteidigen. Moralisch ein sehr fragwürdiges Verhalten, zumal die Hutten abgrundtief korrupt sind. Allerdings wurde Black Sun ja erfolgreich von Coruscant vertrieben und der Angriff auf das Huttenkartell dürfte auch als Racheakt zu verstehen sein, um die Republik in den Dreck zu ziehen.

Die Motivation für Piraten in der irdischen Weltgeschichte war oftmals das Erlangen von Gütern und Reichtümern, die einem aufgrund der eigenen Bodenschätze und einer begrenzten Bevölkerung nicht möglich gewesen wäre. Daher entstanden die ersten Piratengruppen wohl auch auf Inseln, welche an sich nur karge Existenzen versprochen hätten.

Angesichts der Rohstoffkrise in der weit weit entfernten Galaxis und aufgrund des drastisch reduzierten Militäraufgebots der Supermächte (durch Arcanns Abrüstungsverträge, militärische Verluste und einen Mangel an Rohstoffen für den Wiederaufbau) wäre der Nährboden für Piraterie gelegt. Gerade Arcanns und Vaylins Strafaktionen gegen rebellische Planeten dürften zudem sehr viele Failed States geschaffen haben, welche sich durch Raubzüge gegen besser situierte Welten nun bessere Chancen auf einen erfolgreichen Wiederaufbau ausrechnen könnten. Weltpolitisch gesehen wären diese Piratenstaaten jedoch auch potentielle Verbündete im neuen Galaktischen Krieg, denn man kann sie ja der gegnerischen Großmacht auf den Hals hetzen.

Wie Star Wars-Fans vermutlich geläufig ist, fühlte sich George Lucas bei Star Wars auch von alten Piratenfilmen inspiriert, nicht umsonst gibt es ja lightsaber, die eigentlich als Lichtsäbel übersetzt werden müssten. In Entwürfen des Skripts für Episode IV spielten daher auch Sith-Piraten eine Rolle, welche das Gegenstück zu den heldenhaften Jedi-Rittern gespielt hätten. Bis auf die Sith des Verlorenen Stamms von Kesh (in den Fate of the Jedi-Romanen) versuchten die Sith nie wirklich als Piraten Unheil zu stiften. Ein 6.0 das uns zurück nach Rishi führen könnte hätte aber dieses Potential uns gegen Weltraum-Wikinger antreten zu lassen, wobei diese Weltraum-Wikinger ja auch Mandalorianer sein könnten.

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Freitag, 11. Mai 2018
6.0 Spekulationen: Menschen, Minen und Medizin

Was der Galaxis fehlt

Die große Rohstoffkrise in der Galaxis könnte eine Erklärung für sehr viele Dinge liefern, auch für den scheinbar nur sehr geringen technologischen Fortschritt in der Star Wars Galaxis. Wenn die Metallvorräte derzeit erschöpft sind dürften Droidenbauer auch kaum in der Lage sein die Nachfrage an Droiden für die verschiedensten Aufgaben zu erfüllen, womit menschliche bzw. organische Arbeitskräfte wohl wieder hoch im Kurs stehen könnten. Und das dürfte der Sklaverei Auftrieb verschaffen, wobei gerade die mit der Republik verbündeten Hutten hier ja die größte Geschäftserfahrung haben. Aber auch der Nachschub an medizinischen Gütern dürfte stark zu wünschen lassen, vor allem in einer Galaxis die Wunderheilmittel wie Kolto kennt. Folglich könnte man bereits prognostizieren welche Welten vermutlich zu Schlachtfeldern werden könnten. Die Lore aus Legends und Kanon gibt uns erstaunlich viele Anhaltspunkte, aus denen die Autoren für die 6.0 Ära wählen können.

Der Kolto-Krieg

Ja, dieser Titel ist gestohlen, aber ich meine er würdigt im Grunde das Original - den Bacta-Krieg aus Michael Stackpoles legendären X-Wing-Romanen. Ich bin ein großer Fan dieser Romanserie gewesen, darum möchte ich diese Anspielung als Würdigung von Stackpoles und Aaron Allstons Beitrag zur Star Wars-Saga verstanden wissen.

In Stackpoles Bacta-Krieg ging es darum, dass sich Ysanne Isard nach ihrer Flucht von Coruscant auf Thyferra niedergelassen hat und dort als Kriegsherrin regiert. Blöd nur, dass Thyferra die galaxisweit einzige bzw. größte Quelle an Bacta ist, womit sich Isard das Monopol auf dieses Wunderheilmittel verschafft hat. Die Neue Republik weigert sich Isard direkt anzugreifen, woraufhin Rogue Squadron den Dienst quittiert und als Piratenstaffel beginnt Isards Bacta-Konvois anzugreifen.

Ein derartiges Szenario würde in der Alten Republik nur mit Kolto funktionieren, da Bacta zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht ausgereift oder weit verbreitet ist. Kolto spielt hingegen in der Ära des Imperiums kaum noch eine Rolle, scheinbar weil es über die Jahrtausende an Wirksamkeit verloren hat. Einen Kolto-Krieg zu veranstalten hätte auch den Vorteil, dass man sich neben eines Legends-Bezugs auch der neukanonischen The Clone Wars-Folgen auf Kamino und Mon Cala bedienen könnte. Tatsächlich gibt es im Moment sogar ein Comic Cross-Over zwischen dem regulären Star Wars-Run und dem aktuellen Darth Vader-Comic, in welchem Mon Cala zu zwei verschiedenen Zeitpunkten Schauplatz prägender Ereignisse wird (das Verschwinden und die Suche nach König Lee-Char). Kamino und Mon Cala haben gezeigt wie Kriegsführung auf Wasserwelten funktionieren kann. Aber wir hatten auch schon im Schleier-Bonuskapitel einen Vorgeschmack darauf, wie man Unterwasserspaziergänge in SWTOR umsetzen könnte, mal abgesehen vom Manaan-Flashpoint vor 4 Jahren.

Manaan ist mehr oder weniger eine republikanische Welt, wobei ein beträchtlicher Isolationismus auf Manaan vorherrscht, der auch dazu geführt haben dürfte, dass man die Jedi von dieser Welt fern halten muss. Statt den Jedi oder den Sith überlassen die Selkath ihren machtsensitiven Nachwuchs dem Orden von Shasa, den Erben einer ehemaligen Sith-Schülerin, die sich durch Revan beeinflusst wieder von den Sith los gesagt hat. Manaans Kultur könnte ähnlich wie Mon Cala oder einige Welten während der Klonkriege gespalten sein. Auf der einen Seite gibt es sicher weltoffene Modernisierer, welche mit der weiteren Galaxis in Kontakt treten wollen, auf der anderen Seite gibt es sicher misstrauische Konservative, welche Manaan weiterhin verschließen wollen. Vielleicht zieht sich diese Spaltung bis in den Orden von Shasa, wo es ja auch dunklere und hellere Ordensmitglieder geben könnte, so wie auch unter den Je'daii auf Tython. Man merkt vielleicht schon wie begeistert ich von einer Rückkehr nach Manaan wäre, da man hier wirklich viel Lore aus Legends und Kanon verarbeiten könnte.

Sklaven-Aufstand

Sklavenhändler und Sklavenjäger gelten in der Star Wars-Lore als Abschaum der galaktischen Unterwelt und entsprechend oft wurden sie daher auch als Antagonisten verwendet. Die Bedeutung von Sklaverei für Mächte wie das Huttenkartell wird sogar vom neuen Kanon gewürdigt, wo das Sklavenhändler-Imperium der Zygerrianer eine wichtige Rolle in einem The Clone Wars-Arc spielte. Dieser Story-Arc entstand aus einem höchst populären The Clone Wars-Comic, der sogar heute noch auf Amazon erhältlich sein dürfte (Star Wars - The Clone Wars, Bd. 3: Sklaven der Republik).

Das Imperium der Zygerrianer wurde von einer Task Force der Jedi zerschlagen... doch wann? Es könnte ja schon weit früher zwischen die Fronten der Republik und des Sith-Imperiums geraten sein. Die Hutten selbst kauften ihre Sklaven wohl von den Zygerrianern, sodass das zygerrianische Imperium zu Zeiten der Alten Republik existiert haben sollte. Noch sind die Hutten mit der Republik verbündet, was indirekt auch bedeutet, dass die Republik ein Bündnis mit Sklavenhaltern geschlossen hat und somit Sklaverei toleriert, wenn diese Sklavenhalter die Republik wirtschaftlich unterstützen (Made in Hutt Space!). Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass die Republik so ihre eigene Wirtschaft schwächt und das Outsourcing auf Hutt-Welten fördert. Mir ist das Bündnis zwischen Republik und Hutten seit 2.0 ein Dorn im Auge und ich finde es sollte endlich abgeschafft werden, wozu sich eine Sklavenbefreiung in 6.0 ganz gut eignen würde, vor allem weil es die Möglichkeit beeinhaltet die Sith-Philosophie vom "Sprengen der Ketten" in die Tat umzusetzen.

Wenn galaxisweit ein Mangel an Droiden besteht dürften auch die Chiss allmählich gezwungen sein wieder verstärkt auf organische Hilfskräfte zu setzen. Passenderweise wären logistische Themen wie dieses genau das womit sich Darth Vowrawn seine ganze Karriere lang beschäftigt hat. Vowrawn könnte in einem Sklaven-Aufstand wirklich als Experte glänzen, zumal die rebellischen Sklaven auf Dromund Kaas ihm gehörten und an einer Statue ihm zu Ehren arbeiteten (Fun Fact!).

Sklavenwelten gibt es in Star Wars einige, angefangen beim meinerseits gerne ins Spiel gebrachten Sleheyron. Aber jede Hutt-Welt setzt auf Sklaverei und selbst Kessel wäre eine Option als möglicher Schauplatz. Vom Kolto-Krieg zum Spice-Krieg? Spice ist ja auch nicht nur eine Droge, sondern kann medizinisch genutzt werden oder bei der Produktion von Adrenalen für Soldaten.

Minen-Unglücke

Minen-Welten spielten in den Legends immer wieder eine tragende Rolle. Darth Bane wurde in einer Minenkolonie geboren, in KotOR II beginnt man in einer solchen Minenkolonie, eine von Darth Mauls ersten Missionen führte ihn auf Bergbauwelt und selbst im neuen Kanon spielt Bergbau wie auf Lothal oder Gorse (im Rebels-Roman A New Dawn) eine wichtige Rolle.

Auf Makeb haben wir bereits einmal mit diesem Thema gespielt, doch Makeb war eine Mischung aus Ferienparadies und relativ sauberen Bergbauzonen. Es gäbe noch ganz andere interessante Welten, vor allem seit Rogue One ein neues Interesse am Abbau von "Lichtschwertkristallen" gefördert hat. Eine Möglichkeit wäre etwa Dubrillion, das in SWTOR bereits mehrfach erwähnt wurde, auch weil es die Heimatwelt der Drayen-Dynastie wäre und zuletzt von Vaylin verwüstet und vermeintlich entvölkert wurde. Lando Calrissian betrieb in den Legends hier eine Bergbaukolonie, die sich dem im Orbit befindlichen Asteroidengürtel widmete. Allerdings errichtete Lando auch Hochhäuser und so etwas wie ein Luxus-Resort. Kanonische Alternativen zu Dubrillion wären auch Mygeeto (bekannt aus dem ursprünglichen Battlefront 2, sowie der kurzen Order 66 Szene mit Ki-Adi Mundi in Episode III) oder sogar das in The Clone Wars eingeführte Christophsis.

Bemerkenswert ist ja auch, dass Republik und Imperium nach ihrem Abzug ein Minenkonglomerat auf Ilum arbeiten ließen, was diese einst so heilige Jedi-Welt ja entwürdigt haben sollte. Hier beging Xalek ja sein Massaker an Minenarbeitern. Ilum ist eine der Hauptquellen für Kyber-Kristalle und daher sicher für beide Supermächte von großer Bedeutung. Man musste sich hinsichtlich des Abbaus dieser Kristalle jedoch arrangieren und wenn die Republik den Vertrag mit dieser Bergbaufirma aus Xaleks Rückkehr-Story aufkündigt, dann müsste sich diese Firma rasch nach einer neuen Kyber-Quelle umsehen. Dass Kyber-Kristalle überhaupt abgebaut werden ist mittlerweile kanonisch begründet, denn laut Obi-Wan Kenobi waren mit Kyber-Kristallen bestückte Waffen während der Alten Republik weit verbreitet und Teil des scheinbar endlosen Krieges zwischen Jedi und Sith.

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6.0 Spekulationen: Kanzlerin Satele Shan
Jetzt ist es zweifellos soweit und ich eröffne hiermit offiziell Pfannenstiels Sommer-Spekulationen zu 6.0 - nach der Möglichkeit eines Triumvirats auf der imperialen Seite blenden wir heute hinüber zur Galaktischen Republik und widmen uns der Frage, ob die Zeit reif ist, um in SWTOR die Wahl der ersten Jedi-Kanzlerin zu feiern.

Jedi-Meister im Kanzleramt: Ein wichtiger Bestandteil der Legends

Ich würde nicht darüber spekulieren, wenn dieses Thema in den Legends nicht schon fester Bestandteil der Lore zur Alten Republik gewesen wäre. Selbst im neuen Kanon klingt manchmal durch, dass die Jedi während der zahllosen Kriege mit den Sith wohl mehrfach auch politische Ämter innehatten. In den Legends wissen wir, dass in den Jahrhunderten vor Darth Bane fast durchgehend Jedi-Meister ins Amt des obersten Kanzlers der Republik gewählt worden sind. Dazu geführt hat eine in SWTOR bisher kaum thematisierte Tradition, dass die Jedi in Krisenzeiten nicht bloß als Generäle oder Soldaten bereitstehen die Republik zu retten, sondern dass sie auch politische Verantwortung übernehmen können. Der geplante Jedi-Putsch gegen Kanzler Palpatine hätte sich ganz klar in dieser Tradition bewegt und hätte es zu Sareshs Zeiten mehr Jedi gegeben, hätte Großmeisterin Satele wohl gut daran getan Saresh während der Belagerung Coruscants abzulösen, um den Zwei-Fronten-Krieg mit dem Sith- und Ewigem Imperium zu beenden.

Satele Shan 2018 - eine Rückkehr zu den Prinzipien der Republik

Die Karrierepolitiker aus Sareshs Fraktion haben die Republik ruiniert und es ist davon auszugehen, dass auch die Übergangskanzlerin Galena Rans wohl zu Sareshs Partei gehört. Das Problem ist, dass die Geschäftsordnung der Republik zweifellos vorsieht, dass im Fall der Abdankung eines Kanzlers dessen Vize oder der Sprecher des Senats (was sich an der US-Politik ausrichtet) nachrückt, bis ein neuer Kanzler gewählt ist. Kanzler Madon war Sareshs Marionette und Madons Stellvertreterin dürfte Galena Rans gewesen sein, die dann höchstwahrscheinlich keine erklärte Saresh-Gegnerin war. Womöglich war Rans sogar Sareshs Plan B, sollte Madon sich als zu unfähig erweisen.

Unter den Berufspolitikern beider Lager (Janarus Partei hat die Superwaffenprojekte eines Doktor Godera zu verantworten) hat sich die Republik von einer aufgeklärte Demokratie hin zu einem pseudodemokratischen Staat wie Russland entwickelt. Und politisch stabiler ist dieser Staat auch nicht geworden - im Gegenteil medial oft hofierte "Wirtschaftsvertreter" würden wohl beklagen, dass die Republik Konzerne wie Czerka verstaatlicht hat, nur weil diese sich etwa nicht den Sanktionen gegen das Sith-Imperium unterwerfen wollten. Gleichzeitig wurden die meisten Fördermittel in den letzten Jahren entweder ins Militärbudget oder in Tributzahlungen an Zakuul umgeleitet, während Sareshs Regime die Meinungsfreiheit, die Grundrechte und die Macht des Senats immer weiter beschnitten hat.

Imo war die Alte Republik ohnehin nie mit der gutmütigen Republik der Prequels zu vergleichen. Die "Old Republic" ist überhaupt kein so zivilisierter Staat wie man als blauäugiger Kenner der Prequels vielleicht annimmt. In den Legends stand die Alte Republik für Völkermorde, Religionskriege (die Pius Dea-Konflikte) und einer gefährlichen Mischung aus Interventionismus (wenn es neue Rohstoffquellen zu erobern galt) und Isolationismus (man ließ die Mandalorianer das ganze Outer Rim erobern, solange keine republikanischen Einflussgebiete bedroht waren). Diese Republik hat sich erst gebessert, als die Jedi auf Ruusan die Sith vernichtet hatten. Davor hatte man jedoch jahrundertelang an der Regierung der Republik mitgewirkt und Krieg geführt. Erst nach dem Sieg über die Sith begann für die Republik das goldene Zeitalter, in welchem die Jedi zu den Garanten des Friedens und Zusammenhalts wurden.

Wenn Satele Shan eines von Darth Marr gelernt haben sollte, dann dass man manchmal doch nach der Macht greifen muss, selbst wenn man dafür angefeindet wird und sich mit machthungrigen Konkurrenten herumschlagen muss, die alles andere als das Interesse des Staats und seiner Bevölkerung im Sinn haben. Es wäre an der Zeit ein Stück der Legends zu feiern, indem Satele Shan zur Kanzlerin wird und die Republik wieder zurück zur hellen Seite führt.

Die Alternative: Ein Triumvirat

Ein Triumvirat? Ernsthaft? In den Legends gab es auch ein solches, als die Sith unter Darth Krayt besiegt wurden. In den Star Wars Legacy-Comics formierte sich unter Admiral Gar Stazi, Jedi-Großmeister K'krukh und Kaiserin Marasiah Fel ein Galaktisches Triumvirat, das Jedi, "Republik" und "Imperium" vereinte, wobei das ganze dynastisch noch interessanter wird, weil Kaiserin Marasiah eine direkte Nachfahrin der Solo-Skywalkers ist und eine Art progressiveres Imperium anführt. Könnten Jace Malcom, Satele Shan und Galena Rans ein Triumvirat gründen? Sicherlich, aber das Risiko ist, dass das Triumvirat durch Malcom und Rans zu dunkel oder militärlastig wird.

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