Sonntag, 20. Mai 2018
Datamining zu 5.9.1
Items (Dulfy): http://dulfy.net/2018/05/19/swtor-upcoming-cartel-market-items-for-patch-5-9-1/

(Ein Embo-Outfit für Kopfgeldjäger und das Vinn Atrius-Set sind also auf dem Weg + ein neues wahrscheinlich sehr schmales instabiles Lichtschwert)

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Mittwoch, 16. Mai 2018
Der Idealist Dooku

Dooku in Episode 2

Count Dooku gehört für mich zu jenen Star Wars-Charakteren, die mich erst nach Jahren zu interessieren begonnen haben. In Dookus Fall liegt das vielleicht auch an meiner Unzufriedenheit mit Episode II. Zum Glück gibt es nun Episode VIII und Episode II ist vom letzten Platz meines Star Wars-Rankings nach oben gerutscht. Womit ich nicht sagen will, dass sich Episode II inhaltliche Fehlgriffe erlaubt hätte. Ich finde das CGI-Übermaß einfach nicht gut und die Padme-Anakin-Romanze gehört zu den Dingen die ich bei diesem Film immer wieder skippe. Wobei ich auch zu den Fans gehöre die in Episode I fast ganz Tatooine überspringen. An Episode VIII stört mich wieder ein Story-Arc und zwar die Darstellung Luke Skywalkers, welche allerdings über diesen Arc hinaus geht. Ich kann mich auch nicht mit Lukes Flashback-Look anfreunden, der auf mich extrem nach einem B-Movie aussah (ich bin auch kein Fan von Lukes dunklen Haaren, so als hätte man Mark Hamills Haare gefärbt, anstatt Hamills echte Haarfarbe zu verwenden). So nebenbei ist Episode II allerdings mein meistgesehener Star Wars-Film, was daran lag, dass er auch meine erste DVD war. Es ist also auch die Episode mit der ich mich wahrscheinlich am längsten beschäftigt habe.

Episode II beginnt bekanntlich mit dem Attenatsversuch auf Senatorin Amidala, welche dem Jedi-Rat vorwirft dass Count Dooku der Drathzieher gewesen sein soll. Doch die Jedi weisen diesen Vorwurf empört von der Hand, denn Dooku sei ein politischer Idealist und kein Mörder. Außerdem sei er einst ein Jedi gewesen und somit stehe er für einen höheren moralischen Standard. Was Dooku in den letzten 10 Jahren auch vielleicht getrieben hat, öffentlich dürfte er sich also eine ziemlich weise Weste bewahrt haben, denn die Jedi hätten sonst wohl kein Problem damit gehabt ihn nachträglich zu exkommunizieren oder sonstwie zu diskreditieren. Stattdessen betrachtet man Dookus Führung der Separatisten wohl eher als peinlich, da sich ein prominenter Jedi-Meister von der Republik abgewandt hat und das mit Vorwürfen die viele Jedi-Meister wohl im Stillen teilen könnten. Nur ist man als Orden eben der Republik verpflichtet und Kanzler Palpatine ist auch nicht gerade ein offizieller Feind der Jedi. Im Gegenteil, Palpatine zelebriert sein Bündnis mit den Jedi, was es diesen sehr schwer macht Palpatine etwas anzukreiden.

Später trifft man Dooku umgeben von sinistren Gestalten, was ihn wohl an sich schon zum Bösewicht machen sollte. Doch Dooku ringt sich auch zu einer der komplexesten Offenbarungen in den Prequels durch - er verrät Obi-Wan Kenobi, dass die Republik längst von Darth Sidious kontrolliert wird. Auf stille und heimliche Weise ist das eine noch gefährlichere Enthüllung als Vaders Eingeständnis Lukes Vater zu sein. Dooku bietet Obi-Wan zugleich an sich mit ihm gegen die Sith zu verbünden, etwas das Qui-Gon Jinn nun ja nicht mehr tun könnte. Und Dooku zeigt sich zumindest etwas verwundbar, als er in Erinnerungen an seinen ehemaligen Padawan schwelgt, der ja auch kein Freund der Politik des Jedi-Rats und der Republik war. Dooku behauptet Qui-Gon hätte sich ihm sicher angeschlossen, wäre er noch am Leben. Doch ist das falsch, eine Lüge oder sogar eine Beleidigung? Macht diese eine Szene bereits einen Bösewicht aus Dooku?

Es ist ja auch erstaunlich wie umfangreich man Dookus Hintergrundgeschichte gestalten konnte, obwohl er nur in dieser einen Episode eine tragende Rolle spielte. Fast alles was wir im neuen Kanon über Dooku wissen stammt weiterhin fast ausschließlich aus Episode II. Selbst in den Legends wurde nur unwesentlich mehr zu Dookus Hintergrundgeschichte hinzugefügt.

Dooku ist demnach ein bekannter und moralisch integrer Ex-Jedi-Meister, der durchaus den Respekt des Jedi-Rats und vieler Meister genießt. Er ist zudem ein anerkannter Kritiker der Republik und er begann seine Karriere nach seinem Austritt aus dem Jedi-Orden wohl als Aktivist, der die Korruption der Republik geißelte, wofür er sein Familienvermögen nutzen konnte. Seit Dooku den Orden verlassen hat dürfte er kaum Kontakte zu diesem gepflegt haben, was aber durchaus an der Doktrin der Jedi liegen mag, dass solche "Bindungen" die im Orden verbliebenen Jedi belasten würden. Dookus Austritt aus dem Orden ließ ihn also auch erst durch Holonet-Berichte von Qui-Gons Tod erfahren und er blieb sehr schlecht informiert. Qui-Gon könnte jedoch als Rebell auch einer der wenigen Jedi gewesen sein die Kontakt zu Dooku gepflegt hätten, selbst wenn es die Ordens-Doktrin verboten hätte. In der klassischen Mentor-Schüler-Beziehung innerhalb von Star Wars wäre Dooku auch mehr als nur ein älterer Bruder für Qui-Gon gewesen. Dooku wäre ein Vaterersatz für Qui-Gon Jinn gewesen, so wie Ben Kenobi es für Luke Skywalker war.

Im großen Showdown mit Obi-Wan und Anakin ist es auch erstaunlich, dass Dooku sein Schwert gegenüber einem verwundeten Obi-Wan erhebt, später jedoch seine Klinge deaktiviert, als ein deutlich schwerer verwundeter Anakin vor ihm liegt. In Episode II wird auch noch nicht deutlich gesagt, seit wann Dooku kein Jedi mehr ist und so ist das eher förmliche Verhalten Dookus gegenüber Obi-Wan wohl damit zu erklären, dass er Qui-Gons Padawan vielleicht noch nie gesehen hat. Der Verweis, dass Yoda große Stücke auf Obi-Wan ist zudem sehr interessant, weil Dooku einst Yodas Schüler war und er womöglich mehr durch Yoda als durch Qui-Gon über Obi-Wan erfahren konnte, eben weil man Qui-Gon wegen seiner einstigen Bindung an Dooku eher davon abhielt mit diesen in Kontakt zu treten, als Großmeister Yoda. Nur warum scheint Dooku eher bereit zu sein Obi-Wan zu töten, als Obi-Wan und Anakin zu töten? Auf gewisse Weise hat ihn Obi-Wan durch seine Sturheit ja enttäuscht, während Anakin ebenfalls als Padawan Qui-Gons enden hätte können. Und Anakins Sicht auf die Fehler der Jedi und der Republik ist freier von den dogmatischen Ansichten der Jedi als Obi-Wans. So wäre Anakin wohl eher ein brauchbarer Verbündeter als Obi-Wan. Dookus Darth Maul-Moment spiegelt jedoch auch Episode I wieder, als der Sith-Lord beinahe den Meister ermordet hätte, womit er sich den Zorn des Schülers zugezogen hätte. Anakin springt auch tatsächlich auf und rettet Obi-Wan, wobei nicht gesichert ist, dass Dooku nicht vielleicht doch noch gezögert oder absichtlich daneben getroffen hätte. Der Beinahe-Hieb erfüllte wohl den Zweck Anakin auf den Plan zu rufen, um das Potential von Qui-Gons Auserwählten zu testen. Als er Anakin besiegt hat ist Dooku sichtlich erschöpft und wäre der junge Skywalker besser vorbereitet gewesen, er hätte es wohl geschafft Dooku sogar zu überwältigen. Für einen langen Moment wirkt Count Dooku nun ratlos, denn nun liegen da zwei Schüler Qui-Gons vor ihm, mit denen er nichts recht anzufangen weiß.

Yodas Eingreifen zwingt Dooku seine beiden Opfer auf Geonosis zurückzulassen. Die Begegnung mit Yoda zwingt Dooku aber auch Flagge zu zeigen und sich als Sith zu outen. Während er Anakin und Obi-Wan noch nicht ganz so abweisend begegnet ist verhält er sich Yoda gegenüber arrogant und kühl. Als Großmeister des Ordens steht Yoda nun für alles was Dooku an den Jedi zu verachten gelernt hat. Für Dooku ist Yoda wohl auch schuld daran, dass Obi-Wan ohne Qui-Gons Einfluss für seine Sache verloren ist. In Episode III wird Dooku Obi-Wan wieder aus dem Verkehr ziehen, um einmal mehr mit Anakin unter vier Augen zu sprechen. Doch Dookus Interesse an Anakin dürfte schnell verflogen sein, als er in ihm einen weit weniger raffinierten Charakter erkannte, der nichts für Politik übrig hatte. Anakin entpuppte sich für Dooku wohl als tumber Schläger, der dann auch noch Palpatine wählte und für geraume Zeit sogar skrupellos die Sache des Jedi-Ordens vertrat, eben weil dieser mit der korrupten Republik verbunden war.

Der Prototyp für Anakin in Episode III


Wir erfahren sehr wenig über Dookus Fall zur dunklen Seite, aber er wird uns in vielerlei Hinsicht als Vorgänger Anakins präsentiert. So wie Grievous ist auch Dooku ein Prototyp für Darth Vader gewesen. Darth Sidious hat Dooku eine gehörige Gehirnwäsche verpasst und all seine Ideale verdreht.

In Episode II schließt Dooku nun Bündnisse mit den Bösewichten aus Episode I ab und er übernimmt die Todessternpläne von den Geonosianern. Er umgibt sich mit Bösen und er hat mit bösen Plänen zu tun - das macht ihn doch zum Bösewicht oder nicht?

Zumindest hat er nicht vor laufender Kamera Kinder ermordet, wie es Darth Vader getan hat, um seine heimliche Ehefrau und seinen Nachwuchs zu retten. Dooku handelte aus höheren Idealen, doch diese wurden von Sidious genauso korrumpiert. Am Ende wurde Dooku zu dem was er eigentlich bekämpfen wollte - einem dunklen Lord der Sith. Angesichts von Dookus Erfahrung und Stellung gab er in meinen Augen jedoch einen sehrwohl gut gewählten Sith-Schüler ab. Dooku hätte Sidious zu stürzen vermocht, wäre er diesem nicht im üblichen Machtspiel zwischen Meister und Schüler unterlegen. Sidious hatte es verstanden Dooku gegen dessen mögliche Verbündete auszuspielen, wie auch gegen Anakin Skywalker. Dookus Bündnis mit Nute Gunray war das Mittel mit dem Sidious einen Keil zwischen Qui-Gon Jinns Meister und Wunsch-Padawan treiben konnte, denn Gunray hatte die Naboo-Krise verbrochen und versucht Padme Amidala zu ermorden. Es gelang Sidious sogar Dookus einstige Jedi-Kollegen dazu zu bringen sich gegen ihn zu stellen und im Verlauf der Klonkriege sogar einen Mordanschlag gegen ihn in Auftrag zu geben. Gleichzeitig hatte Dooku aber auch die Klonarmee in Auftrag gegeben und es kann durchaus sein, dass diese gedacht war die Republik schlecht dastehen zu lassen, immerhin waren die Klone de facto Sklaven der Republik. Dookus Verhältnis zu Syfo-Dyas war sicherlich nicht das einfachste und es könnte Syfo-Dyas eigener Hang zur dunklen Seite gewesen sein, der Dooku zusätzlich vom Orden wegtrieb. Womöglich betrachtete Dooku die Klonarmee des Jedi-Ordens als ultimativen Beweis, dass die Jedi längst zu Kriegstreibern geworden waren, weshalb er dann auch bereitwillig die Kontrollchips für Order 66 installieren ließ. Jedi welche im Namen einer korrupten Republik Krieg führen? Dem wollte Dooku sicherlich ein Ende setzen, weil er sich nicht mehr vorstellen konnte, dass es sich dabei noch um "gute" Jedi handeln könnte. Aber egal, jeder Jedi-Ritter im Dienst einer von Sith unterwanderten Republik hätte ultimativ dem Ziel der Sith gedient, so dass es keinen Unterschied gemacht hätte, ob nun ein Sith oder ein Jedi die Klontruppen anführt. Dooku verachtete die Linientreue der meisten Jedi-Ritter, weshalb sein eigener Padawan Qui-Gon Jinn wohl auch derart rebellisch geworden war. Qui-Gon hätte sich wohl nicht in einen Krieg befehlen lassen, den er für falsch hielt. Mit Syfo-Dyas als Obi-Wan und Dooku als Anakin, sowie den Idealen der Republik und des Jedi-Ordens an der Stelle Padmes wird wohl klar wie sich Dookus Wandlung vom idealistischen Jedi-Meister zum dunklen Lord der Sith vollzogen haben sollte.

Asajj Ventress

Mit der Auswahl von Asajj Ventress als seiner Schülerin entschied sich Count Dooku für eine Kandidatin die Obi-Wan und Anakin durchaus ähnlich war. Asajj Ventress war einst eine Jedi-Padawan gewesen, doch ihr Meister Ky Narec war mehr oder weniger nach Rattatak verbannt worden. Offiziell hieß es Ky Narec wäre gestrandet und der Jedi-Rat hätte ihn als vermisst oder tot eingestuft, aber es ist schon verdächtig, dass er nie einen Notruf abgesetzt haben könnte. Womöglich wurde Narecs Absturz auf Rattatak unter den Teppich gekehrt, weil die Republik auf dieser Welt nicht intervenieren wollte. Rattatak war in einen endlosen Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Verbrecherbanden verstrickt, sodass Meister Narec als Jedi zwangsläufig ins Visier dieser geriet. Doch Narec fand in der machtsensitiven Asajj Ventress eine wertvolle Verbündete und begann sie zur Jedi auszubilden, auf dass sie eines Tages Frieden nach Rattatak bringen würden. Als Narec jedoch ermordet wurde blieben Ventress nur Frust und Enttäuschung über eine tatenlose Republik und einen ignoranten Jedi-Orden.

Während Asajjs Fall zur dunklen Seite bezwang sie sämtliche Kriegsherrn von Rattatak und schwang sich de facto zur Herrscherin des Planeten auf, womit sie das Interesse Count Dookus erweckte, der wohl Gerüchte über eine "Jedi-Kriegsherrin" zu hören bekam. Dooku rekrutierte Ventress wegen ihres Hasses auf die Jedi, ihre Abneigung gegen die Republik und den Wunsch etwas besseres zu schaffen. Doch ganz nebenbei kamen ihm auch ihre Fähigkeiten als Strategin und Attentäterin ganz gelegen. So gesehen ist Ventress eine wirklich interessante Wahl, eine frei vom Orden ausgebildete Jedi, so wie Anakin einer geworden wäre, hätte Qui-Gon Jinn den Orden verlassen, um ihn auszubilden. Vielleicht hätte Anakin auf Tatooine ein ähnliches Schicksal geblüht, hätten die Hutten Qui-Gon Jinn ermordet. Anakin als Kriegerkönig Tatooines wäre womöglich dennoch dem Einfluss eines Darth Sidious erlegen.

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Dienstag, 15. Mai 2018
Der wahre Erfinder der Regel des Einen
In den Legends gab es lange ein kleines Rätsel, das mittlerweile fast völlig unbemerkt gelöst wurde. Lange Jahre galt nämlich Darth Krayt aus den Legends Comics als Erfinder der sogenannten Regel des Einen, einer Alternative zur Regel der Zwei. In der Regel der Zwei sollte es ja nur zwei Sith geben, einen Meister und einen Schüler, wobei der Schüler angehalten war seinen Meister zu töten, um selbst zum Meister zu werden. Darth Krayts Sith-Orden sah zwar ebenfalls vor, dass Schüler ihre Meister töten müssten, doch nur um ihre Loyalität zum einzigen dunklen Lord Darth Krayt zu beweisen. Krayts Autorität stand über allen anderen und der gesamte Sith-Orden sollte ihm allein dienen. Dass sich Krayt derart lange behaupten konnte lag auch daran, dass seine Sith anfangs nur ein Haufen schwächlicher Kultisten waren, welche immer wieder auf machtsensitive Söldner vertrauen mussten. Zugleich gelang es Krayt sich mittels einer Art Macht-Stasis für Jahrzehnte am Leben zu halten. Krayt war nicht unsterblich, aber er war in der Lage sein Leben künstlich zu verlängern und nach dem Weg zur Unsterblichkeit zu suchen. Zugleich vertraute er auf seine "Stimme" als Stellvertreter und diese Stimmen stammten über drei Generationen aus der gleichen Dynastie, den Wyyrloks. Bis Darth Wyyrlok III. in einem Moment von Krayts Schwäche versuchte seinen Meister zu ermorden.

Der Avatar des Holocrons von Darth Bane beschimpfte Krayt als Verräter und falschen Sith (da Krayt ja auch einst ein Jedi-Meister gewesen war). Doch Banes Zorn wirkte damals nur in einer abweichenden Ideologie begründet.

Geht man davon aus, dass Bane jedoch auch das Wissen des alten Sith-Imperiums und das Holocron Darth Revans studiert hat, dann könnte man argumentieren, dass Bane in Krayt die Praktiken Darth Vitiates wiedererkannte. Vitiate aka Valkorion war der erste Sith der eine Regel des Einen in die Tat umzusetzen begann und für 1300 Jahre währte seine Sith-Philosophie wohl auch am längsten. Vitiate hatte sich den gesamten Sith-Orden unterworfen und niemand sollte ihn als Unsterblichen stürzen können. Er verwendete das gleiche Prinzip auf Zakuul, wo er es ihm jedoch gelang einen Orden zu schaffen, der noch weniger Widerstand gegen ihn leisten konnte. Während es unter den Sith ja hohe und mittlere Ränge gab die immer wieder gegen ihn rebellierten, so kannten die Ritter und Erben von Zakuul nur eine schwach ausgeprägte Hierarchie.

Das Verwerfliche an Vitiates Regel des Einen waren die Opfer die seine Herrschaft den Sith kostete. Mehrere brillante Individuen wurden ausgelöscht, weil sie an Vitiates Herrschaft rüttelten und von dessen Unsterblichkeit und Unterstützern überwältigt wurden. Der Schwächere konnte sich mit einem Heer von Schwächeren gegen den Starken bewähren, genau das was Darth Bane zu hassen gelernt hatte. Vitiate war nicht allmächtig und vor allem war er keiner der großen Sith-Kriegsherrn wie Tulak Hord, Naga Sadow, Exar Kun oder Revan. Dennoch gelang es ihm die dunklen Lords zu dominieren, indem er sie entweder durch seine unnatürliche und ebenfalls Banes Regel der Zwei widersprechende Unsterblichkeit überdauern oder durch ein Heer von Gefolgsleuten vernichten konnte. Banes anfänglich negative Einstellung zu Unsterblichkeit fußte wohl auch an seinen Studien über Vitiate und was dessen künstlich herbeigeführte "Unbesiegbarkeit" an Folgen für den Sith-Orden gehabt haben musste. Es gab in den 1300 Jahren von Vitiates Herrschaft womöglich mehrere Sith-Lords welche es verdient hätten die Sith anzuführen, am Ende jedoch von einem eifersüchtigen Vitiate besiegt wurden und so konnten sich die Sith nie über ein von Vitiate etabliertes Niveau hinaus entwickeln. Der Sith-Orden Vitiates war demnach schwächer als Banes Orden mit der Regel der Zwei, der explizit versuchte hochbegabte Sith heranzuziehen. Die wirklich hochbegabten Machtnutzer in Vitiates Orden wurden wahrscheinlich früher oder später ausgelöscht, so wie es auch Lord Kallig widerfahren wäre, hätte sich Vitiate zu diesem Zeitpunkt nicht bereits mit anderen Zielen abgelenkt.

Die schnelle Abfolge von Revan und Exar Kun lässt es in meinen Augen auch als wahrscheinlich erscheinen, dass die Macht 300 Jahre vor SWTOR bereits versuchte einen Champion der Macht zu schaffen, der Vitiate gewachsen wäre. Doch Revans Gefangennahme führte wohl dazu, dass es fast 300 Jahre dauern sollte bis eine neue Generation am Zug wäre. Selbst Freedon Nadd könnte in die Kategorie der verhinderten Tyrannenmörder gefallen sein. Warum ausgerechnet ein dunkler Charakter der Mörder des "Einen Sith" sein sollte? Weil auch der bestenfalls graue Jedi Cade Skywalker zum Bezwinger Darth Krayts wurde. Eine Gestalt zwischen heller und dunkler Seite ist wohl immer am besten geeignet ein Ungleichgewicht in der Macht zu beseitigen.

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6.0 Spekulationen: Das Ende der Republik der Rüpel
I saw an opportunity and I took it. I won't apologize for that.
- Saresh

I take full responsibility for the Republic's actions. But I won't apologize.
- Jace Malcom


KotET Kapitel II und Iokath haben doch einiges gemein, sie zeigen die Republik von ihrer dunklen Seite und so manchen dürfte das gar nicht aufgefallen sein. Wer die Lore aus den Legends kennt weiß jedoch, dass es immer wieder Phasen gegeben hat, in denen man die Republik vor ihren obersten Kanzlern retten musste.

Das bekannteste Beispiel ist zweifellos die Ära Palpatine, welche ja auch kanonisch ist und wegen Palpatines Doppelidentität als Darth Sidious auch nur schwer von seinem Verhalten als Sith zu trennen ist. Der nette Onkel Palpatine war in Wirklichkeit Darth Sidious, doch die dunkle Seite der Republik blieb weitgehend verdeckt, weil man ja nur die Perspektive der Jedi zu Gesicht bekommen hat. Count Dooku war für die Separatisten wohl genauso eine Lichtgestalt, die wir jedoch fast nur von ihrer dunklen Seite als Darth Tyranus kennen.

Fast vergessen sind hingegen die Zeiten der Contispex-Kanzler, die Militärdiktatur einer Cha Niathal und eines Jacen Solo oder die Amtszeit von Natasi Daala. Wenn man diese Beispiele als dunkle Seite der Republik betrachtet versteht man auch warum ich es für gegeben halte, dass die Republik im Großen Hyperraumkrieg einen gezielten Völkermord an den Sith begangen hat. In einer Ära der Expansion mag die "Befreiung" von Sith-Welten durchaus im Interesse der republikanischen Expansionspolitik gelegen sein.

Contispex wer?

Die 19 Kanzler namens Contispex liegen ganz tief in der Lore-Kiste vergraben und sie sind etwas, das in SWTOR gerade einmal in Kodex-Einträgen im Zusammenhang mit Datacrons von Bedeutung ist. Die Contispex-Kanzler regierten die Republik während der Pius Dea-Kreuzzüge, einer Reihe von Konflikten in welchen die Alte Republik mehrmals versuchte benachbarte Mächte wie das Reich der Hutten auszulöschen. Die ganze Affäre war ethnisch-religiös motiviert und folgte dem Ziel der menschlichen Rasse mehr Siedlungsgebiet abseits von Coruscant zu verschaffen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Republik und der Jedi-Orden noch Welten voneinander entfernt - buchstäblich, denn der Orden hatte sein Hauptquartier damals noch auf Ossus aufgeschlagen. Die Pius Dea-Kreuzzüge riefen jedoch auch den distanzierten Jedi-Orden auf den Plan, der schließlich mithalf Kanzler Contispex XIX. zu stürzen. Daraufhin wurde Jedi-Großmeister Biel Ductavis zum neuen Kanzler gewählt und das Jahrtausende währende Naheverhältnis zwischen Jedi-Orden und Republik wurde besiegelt.

Jacen Solo

Cha Niathal war eine ambitionierten Admirälin der Galaktischen Allianz, welche mit der Hilfe von Colonel Jacen Solo den amtierenden Staatschef Cal Omas stürzte, als die ehemalige Republik wieder einmal vor einem Krieg mit Corellia stand. Die Kriege der Republik mit den corellianischen Welten füllen in den Legends tatsächlich Bände, neben einer eigenen Corellia-Trilogie tauchte dieser Konflikt zwischen einem unabhängigen Corellia und der jeweiligen Inkarnation der Republik immer wieder auf. Selbst in SWTOR hat sich ein Teil dieser Lore niedergeschlagen, denn das sehr eigensinnige Corellia-System besteht aus fünf Welten, die sich immer wieder von der Republik distanziert hatten. Corellia hatte daher seinen eigenen Jedi-Orden, eine gemeinsame Regierung für alle fünf Welten und die Ambition ein Gegenwicht zu Coruscant darzustellen. In der bereits erwähnten Corellia-Trilogie schottet sich das Corellia-System zudem mit Hilfe der Centerspoint-Station vom Hyperraum ab, um zur gleichen Zeit einer radikalen ex-imperialen Junta zum Opfer zu fallen. Jahrzehnte später versuchen corellianische Ingenieure die Centerpoint-Station wieder in Gang zu setzen und rufen damit eine Flotte der Galaktischen Allianz auf den Plan, die das verhindern soll. Es kommt zum Krieg, denn auf Corellia haben sich wieder einmal Radikale an die Macht geschummelt und diesmal spielt die Möchtegern-Sith Lady Lumiya eine wichtige Rolle hinter den Kulissen.

Bevor ich noch weiter aushole, Cal Omas ist dem Militär zu friedfertig und daher wird er von Cha Niathal abserviert. Die setzt zugleich den Kriegshelden und Chef der Garde der Galaktischen Allianz, Colonel Jacen Solo, als ihren Stellvertreter und Co-Staatschef ein. Jacens Garde führt die "Anti-Terror-Operationen" auf Coruscant an, welche primär dazu dienen Corellia-Sympathisanten ausfindig zu machen und später sogar zu eliminieren. Als sich weitere Welten mit Corellia solidarisieren, werden auch Angehörige von deren Bevölkerung auf Coruscant durch die Garde verfolgt.

Einmal in Stellung gebracht stürzt Jacen Solo Cha Niathal und damit wird es wirklich spannend, denn der Enkel Darth Vaders macht das was ihm auch eine Kanzlerin Saresh empfohlen hätte - er versucht sich auch als Herrscher des Rest-Imperiums ins Spiel zu bringen. Im Finale der neunteiligen Fate of the Jedi-Reihe zwingt Jacen seine persönliche Attentäterin Tahiri den Anführer des Rest-Imperiums, Großadmiral Gilad Pellaeon, zu ermorden, woraufhin es Jacen gelingt den Rat der Moffs auf seine Seite zu bringen. Für kurze Zeit kontrollierte Jacen Solo so tatsächlich einen halbierten Nachfolger der Republik und die Reste des Imperiums. Saresh wäre stolz auf ihn gewesen.

Natasi Daala

Die in meinen Augen wohl fatalste Nachbesetzung für einen Diktator wie Jacen Solo war Admiralin Natasi Daala. Dass Daala die Staatschefin der Galaktischen Allianz werden konnte ist wohl dem wirklich abgewrackten Zustand der Republik in dieser Ära zu verdanken. Bananenrepublik, Failed State - alles, nur keine Märchen-Demokratie. Daala war einst die Geliebte Tarkins und das sagt ja schon einiges über sie. In den Legends war Tarkin ja ein echter Lebemann, mit Ehefrau und Geliebter. Tarkin förderte auch Daalas Karriere, wobei er sie zur Kommandeurin des Schlund-Zentrums machte, der geheimen Waffenforschungsanstalt des Imperiums. Erst Jahre nach dem Tod des Imperators verließ Daala den Schlund und wurde zu einer imperialen Kriegsherrin, der es durch ein Massaker bei einer Friedenskonferenz zwischen den Kriegsherren sogar gelang sich an der Spitze eines neu formierten Imperiums durchzusetzen. Daalas erste Amtshandlung als De-facto-Imperatorin war jedoch einen Angriff auf die Jedi-Akademie durchzuführen und dieser Plan misslang gründlich, was ihr beinahe das Leben und dem Imperium einen seiner letzten Supersternenzerstörer kostete.

Jahrzehnte später tauchte Daala wieder auf, nachdem Gilad Pellaeon kurz vor seinem Tod noch einen Notruf abgesetzt hatte. Daala und ihre Privatarmee kämpften daraufhin in einigen Schlachten gegen Jacen Solo und für ihren Einsatz wurde Daala damit belohnt, dass die Jedi sie als neue Staatschefin der Galaktischen Allianz vorschlugen. Zur gleichen Zeit setzte man allerdings den liberalen Jagged Fel als Staatschef des Rest-Imperiums ein, eine Funktion in der Fel umfassende Reformen umsetzte. Man hätte Daala auch das Imperium überlassen können, doch genau das wollte man wohl vermeiden. Es verwunderte jedoch nicht, dass Fels reformiertes Imperium schließlich sogar als sicherere Heimat für den Jedi-Orden wirkte, als es die Galaktische Allianz zu sein schien. Tatsächlich gründete Fel als Elder Statesman zusammen mit seiner Ehefrau Jedi-Meisterin Jaina Solo später sogar einen imperialen Ableger des Jedi-Ordens - die Imperialen Ritter.

Daalas erste Amtshandlungen als Staatschefin der ehemaligen Republik bestanden darin, mandalorianische Söldner anzuheuern, weil sie den ehemaligen Rebellen misstraute, Luke Skywalker anzuklagen und ins Exil zu schicken, den Jedi-Orden unter Hausarrest zu stellen und schließlich sogar den Jedi-Tempel zu belagern. Anstatt zum Rücktritt gezwungen zu werden setzte sich Daala später selbstständig ab und zog mit ihrer Privatarmee in einen Krieg gegen Jagged Fel, um das Rest-Imperium zu übernehmen - die ehemalige Republik interessierte sie nicht mehr.

Bananenrepublik

Vor diesem Lore-Hintergrund versteht man hoffentlich, warum ich Sareshs und Malcoms Republik mit Zorn begegne. Sie haben es wirklich geschafft die Alte Republik genauso runter zu ziehen wie es Jacen Solo und Natasi Daala mit der Galaktischen Allianz geschafft haben.

Sareshs Versuch sich handstreichartig an die Spitze der Allianz zu putschen, um mit Sith-Imperium und Republik im Rücken auch noch den Ewigen Thron zu erobern erinnert mich stark an Jacen Solo und ich bin ja fast unglücklich, dass KotET sich auf Valkorions Dynastie konzentrieren musste. Ich hätte mich auch gefreut in SWTOR endlich das zu tun, was ich mir insgeheim wohl schon seit den Prequels gewünscht habe - der Herrschaft eines Palpatine rechtzeitig ein Ende zu setzen. Leider ist SWTOR da schon fast etwas zu realistisch, denn trotz Sareshs Abgang taucht später ein Jace Malcom auf und verhält sich kein bisschen besser. Stellvertretend für meinen Ärger über den Subplot von 18 Romanen der Star Wars Legends (solange dauerte die Ära Solo/Daala, die sich von Legacy of the Force bis Fate of the Jedi spannte) hätte ich gerne in einer Schlacht von Coruscant Sareshs Büro gestürmt, ihre Berater eliminiert und die Kanzlerin aus dem Fenster in die Untiefen Coruscants gestürzt.

Für mich steht Saresh auf einer Stufe mit Palpatine und Daala, sie war de facto die größte Feindin der Republik und daher kann ich nur hoffen, dass nun eine Ära folgen wird in der die Jedi auch politisch Präsenz zeigen. Zeit ein Gegenmodell zu den Dystopien der Klonkriegs-Republik und der gescheiterten Neuen Republik der Sequels zu präsentieren. Hieß es nicht immer die Ära der Alten Republik wäre so glanzvoll gewesen?

Zeit für einen Valorum

Finis Valorum war der letzte Kanzler der Republik, ehe diese unter die Kontrolle Palpatines gelangte. Doch ein Valorum war auch der Kanzler der die Republik aus den Sith-Kriegen in die Ära der Ruusan-Reformation führte und ein neues goldenes Zeitalter heraufbeschwor. Tarsus Valorum war nach vier Jahrhunderten der erste oberste Kanzler, der nicht dem Jedi-Orden angehört hatte.

Die Valorums galten in der Alten Republik als politische Dynastie und sie brachten einige Senatoren und Kanzler hervor, sodass ein Auftritt dieser Dynastie in SWTOR durchaus möglich wäre, immerhin bezieht sich SWTOR ja auch gerne auf die Darth Bane-Romane Drew Karpyshyns, in welchen Tarsus Valorum als Charakter eingeführt wurde. Wenn wir also keine Satele Shan als Kanzlerin bekommen können, so bestünde vielleicht die Chance auf einen oder eine Valorum.

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