6.0 Spekulationen: Kanzlerin Satele Shan
Jetzt ist es zweifellos soweit und ich eröffne hiermit offiziell Pfannenstiels Sommer-Spekulationen zu 6.0 - nach der Möglichkeit eines Triumvirats auf der imperialen Seite blenden wir heute hinüber zur Galaktischen Republik und widmen uns der Frage, ob die Zeit reif ist, um in SWTOR die Wahl der ersten Jedi-Kanzlerin zu feiern.

Jedi-Meister im Kanzleramt: Ein wichtiger Bestandteil der Legends

Ich würde nicht darüber spekulieren, wenn dieses Thema in den Legends nicht schon fester Bestandteil der Lore zur Alten Republik gewesen wäre. Selbst im neuen Kanon klingt manchmal durch, dass die Jedi während der zahllosen Kriege mit den Sith wohl mehrfach auch politische Ämter innehatten. In den Legends wissen wir, dass in den Jahrhunderten vor Darth Bane fast durchgehend Jedi-Meister ins Amt des obersten Kanzlers der Republik gewählt worden sind. Dazu geführt hat eine in SWTOR bisher kaum thematisierte Tradition, dass die Jedi in Krisenzeiten nicht bloß als Generäle oder Soldaten bereitstehen die Republik zu retten, sondern dass sie auch politische Verantwortung übernehmen können. Der geplante Jedi-Putsch gegen Kanzler Palpatine hätte sich ganz klar in dieser Tradition bewegt und hätte es zu Sareshs Zeiten mehr Jedi gegeben, hätte Großmeisterin Satele wohl gut daran getan Saresh während der Belagerung Coruscants abzulösen, um den Zwei-Fronten-Krieg mit dem Sith- und Ewigem Imperium zu beenden.

Satele Shan 2018 - eine Rückkehr zu den Prinzipien der Republik

Die Karrierepolitiker aus Sareshs Fraktion haben die Republik ruiniert und es ist davon auszugehen, dass auch die Übergangskanzlerin Galena Rans wohl zu Sareshs Partei gehört. Das Problem ist, dass die Geschäftsordnung der Republik zweifellos vorsieht, dass im Fall der Abdankung eines Kanzlers dessen Vize oder der Sprecher des Senats (was sich an der US-Politik ausrichtet) nachrückt, bis ein neuer Kanzler gewählt ist. Kanzler Madon war Sareshs Marionette und Madons Stellvertreterin dürfte Galena Rans gewesen sein, die dann höchstwahrscheinlich keine erklärte Saresh-Gegnerin war. Womöglich war Rans sogar Sareshs Plan B, sollte Madon sich als zu unfähig erweisen.

Unter den Berufspolitikern beider Lager (Janarus Partei hat die Superwaffenprojekte eines Doktor Godera zu verantworten) hat sich die Republik von einer aufgeklärte Demokratie hin zu einem pseudodemokratischen Staat wie Russland entwickelt. Und politisch stabiler ist dieser Staat auch nicht geworden - im Gegenteil medial oft hofierte "Wirtschaftsvertreter" würden wohl beklagen, dass die Republik Konzerne wie Czerka verstaatlicht hat, nur weil diese sich etwa nicht den Sanktionen gegen das Sith-Imperium unterwerfen wollten. Gleichzeitig wurden die meisten Fördermittel in den letzten Jahren entweder ins Militärbudget oder in Tributzahlungen an Zakuul umgeleitet, während Sareshs Regime die Meinungsfreiheit, die Grundrechte und die Macht des Senats immer weiter beschnitten hat.

Imo war die Alte Republik ohnehin nie mit der gutmütigen Republik der Prequels zu vergleichen. Die "Old Republic" ist überhaupt kein so zivilisierter Staat wie man als blauäugiger Kenner der Prequels vielleicht annimmt. In den Legends stand die Alte Republik für Völkermorde, Religionskriege (die Pius Dea-Konflikte) und einer gefährlichen Mischung aus Interventionismus (wenn es neue Rohstoffquellen zu erobern galt) und Isolationismus (man ließ die Mandalorianer das ganze Outer Rim erobern, solange keine republikanischen Einflussgebiete bedroht waren). Diese Republik hat sich erst gebessert, als die Jedi auf Ruusan die Sith vernichtet hatten. Davor hatte man jedoch jahrundertelang an der Regierung der Republik mitgewirkt und Krieg geführt. Erst nach dem Sieg über die Sith begann für die Republik das goldene Zeitalter, in welchem die Jedi zu den Garanten des Friedens und Zusammenhalts wurden.

Wenn Satele Shan eines von Darth Marr gelernt haben sollte, dann dass man manchmal doch nach der Macht greifen muss, selbst wenn man dafür angefeindet wird und sich mit machthungrigen Konkurrenten herumschlagen muss, die alles andere als das Interesse des Staats und seiner Bevölkerung im Sinn haben. Es wäre an der Zeit ein Stück der Legends zu feiern, indem Satele Shan zur Kanzlerin wird und die Republik wieder zurück zur hellen Seite führt.

Die Alternative: Ein Triumvirat

Ein Triumvirat? Ernsthaft? In den Legends gab es auch ein solches, als die Sith unter Darth Krayt besiegt wurden. In den Star Wars Legacy-Comics formierte sich unter Admiral Gar Stazi, Jedi-Großmeister K'krukh und Kaiserin Marasiah Fel ein Galaktisches Triumvirat, das Jedi, "Republik" und "Imperium" vereinte, wobei das ganze dynastisch noch interessanter wird, weil Kaiserin Marasiah eine direkte Nachfahrin der Solo-Skywalkers ist und eine Art progressiveres Imperium anführt. Könnten Jace Malcom, Satele Shan und Galena Rans ein Triumvirat gründen? Sicherlich, aber das Risiko ist, dass das Triumvirat durch Malcom und Rans zu dunkel oder militärlastig wird.

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