Dienstag, 28. Mai 2019
Exar Kun kommandierte im Grunde auch nur eine Allianz
Eine Gruppe von 20-40 loyalen Sith-Akolythen und die gesamte Massassi-Bevölkerung von Yavin 4, größer war Exar Kuns Hausmacht eigentlich nicht und abseits seines Hauptquartiers auf Yavin 4 war er auf seine Verbündeten angewiesen. Diese waren die mandalorianischen Clans unter der Führung von Mand'alor den Unbezähmbaren (welche Kun sogar halfen zwei erfolgreiche Angriff auf Coruscant zu unternehmen) und das gesamte von den Krath kontrollierte Teta-System mit seiner Flotte, seiner Armee und seinen allerdings etwas angestaubten Waffenfabriken. So bescheiden das auch klingen mag (eine Kolonie von primitiven Steinzeitkriegern auf Yavin 4, eine handvoll Möchtegern-Sith, ein einzelnes Sonnensystem, das schon bessere Tage gesehen hat und eine Horde von Kriegernomaden, die bisher nur am Rande der Republik nagen konnten), durch Kuns Führung gelang es diesem Zusammenschluss ungleicher Partner die Republik mehrfach in Bedrängnis zu bringen. Kun hätte den gesamten Senat ermorden können und er hat tatsächlich die Heimatwelt des Jedi-Ordens zerstört. Exar Kuns großer strategischer Erfolg ging nicht auf eine erfolgreiche Kriegsführung zurück, sondern seinen Willen seine Kräfte möglichst gebündelt auf die lohnenswertesten Ziele zu richten. Man kann auch argumentieren, dass Kun für einen echten Krieg schlicht und ergreifend die Mittel fehlten. Das Teta-System war seine einzig bekannte Basis und konnte leicht blockiert werden. So gesehen war es praktisch, dass er die Mandalorianer als Kriegernomaden auf seiner Seite hatte und dass Yavin 4 völlig unbekannt war. Kuns Strategie konzentrierte sich also darauf seine begrenzten Kräfte nicht in einem erschöpfenden Krieg zu verbrauchen, sondern gleich gegen die Köpfe der Republik und des Jedi-Ordens zu richten. Sein Kalkül ging jedoch nicht auf, denn der Versuch die prominentesten Jedi-Meister durch seine Akolythen ermorden zu lassen scheiterte vorwiegend daran, dass die dunklen Jedi trotz ihres Machtzugewinns ihren ehemaligen Meistern meist immer noch unterlegen waren. Dennoch überlebten einige dunkle Jedi und halfen schlussendlich Revan seine Sith-Akademie auf Korriban aufzubauen. Die Invasion Coruscants scheiterte zunächst an Aleema Ketos Verrat und schließlich an den gestärkten Verteidigern, selbst wenn es Kun gelungen wäre bei seiner Befreiung Ulic Qel-Dromas ein Massaker an allen versammelten Würdenträgern anzurichten.

Kuns Allianz war durchaus mächtig und sie hätte helfen können einen verfrühten Angriff des Sith-Imperiums unter Vitiate abzuwehren, vor allem weil man als Verbündeter der Republik dann doch wieder einen vereinten Jedi-Orden, die gesamten Clans der Mandalorianer und einiges an nützlichem Sith-Knowhow aufgeboten hätte.

Spanend wäre aber auch die umgekehrte Frage, wie hätte Exar Kun davon profitiert, wenn ihm das Sith-Imperium zu Hilfe gekommen wäre? Angenommen es hätte eine zweite Front gegen die Republik eröffnet, so wäre Kun womöglich einer Offensive des Jedi-Ordens entkommen. Man muss sich jetzt allerdings die Frage stellen, zu welchem Zeitpunkt das Sith-Imperium aufgekreuzt wäre - vor oder nach Ulic Qel-Dromas Inhaftierung? Exar Kuns Sith wären für die Imperialen Häretiker gewesen, Anhänger einer nützlichen, aber dauerhaft nicht tolerierbaren Sekte. Zur gleichen Zeit hätte Kun wohl kaum sein Anrecht auf die Rolle des obersten dunklen Lords aufgegeben, zumal er im Gegensatz zu Vitiate von den Geistern der alten Sith als solcher auserwählt und anerkannt worden war. Für Kun wären Vitiates Sith Häretiker gewesen, wenn auch deutlich besser trainierte und kompetentere. Das mag jetzt feindselig gegenüber Kuns Sith-Bruderschaft klingen, aber trotz seiner Bemühungen seine Anhänger mit Sith-Amuletten (in meiner Vorstellung schlicht und ergreifend Gadgets) und einigen hilfreichen Machttechniken auszustatten, waren Kuns Akolythen bestenfalls Anfänger im Gebrauch der Dunklen Seite. Zusammen mit Ulic Qel-Droma hätte Exar Kun ein dynamisches Führungsduo repräsentiert, das wohl durchaus dank ihrer Amulette vor Vitiates Gedankenkontrolle geschützt gewesen wäre. Beide hätten sich also anders als Revan und Malak dem Einfluss des Sith-Imperators zu widersetzen vermocht und es wäre meiner Meinung nach zu keinem echten Bündnis zwischen beiden Seiten gekommen. Im besten Fall wäre man sich gegenseitig aus dem Weg gegangen und hätte versucht bei der Eroberung der Republik einen möglichst großen Vorsprung gegenüber der anderen Fraktion aufzubauen. Für Kuns Bruderschaft hätte allerdings gesprochen, dass er durchaus bereitwillig Ex-Jedi angeworben hätte, um seine Truppen zu verstärken. Kun stellte sich ja im Rahmen der klassischen Sith-Ideologie dar, wobei es ihm darum ging, dass das Fundament seines Ordens auf altem und mittlerweile verbotenem Jedi-Wissen beruhte. Vitiates Sith entsprangen jedoch dem Völkermord der Republik und der Jedi nach Ende des Großen Hyperraumkrieges. Die Rachsüchtigkeit der Neo-Sith Vitiates ist anders als die bittere Feindseligkeit der Sith-Bruderschaft, welche sich noch eher an Ajunta Palls dunklen Jedi orientierte. Für Exar Kun waren Pall und dessen Kollegen jene Sith denen er nacheifern wollte und er hoffte ihr Wissen durch die Überlieferung durch die dunklen Lords der Sith anzapfen zu können. Vitiates Sith hatten sich von diesen Wurzeln bereits abgewandt und sie waren eine radikalere Gruppierung, die keinen gemeinsamen Boden mit der Republik oder den Jedi anerkennen wollte. Kun ging es nicht um die vollständige Vernichtung der Republik und des Jedi-Ordens, sondern um einen möglichst großen Machtgewinn und die Möglichkeit zu herrschen. Ideologisch war Exar Kun damit flexibler und pragmatischer als das Sith-Imperium.

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Montag, 27. Mai 2019
Wie hätten die Sith der Alten Republik auf einen wiederauferstandenen Maul reagiert?


Zunächst einmal eines voraus, laut einer kanonischen Aussage von Darth Sidious aka Imperator Palpatine war Count Dooku für ihn als Schüler nur ein Platzhalter und Mauls Verlust war für ihn wirklich tragisch. Im neuen Kanon sehen wir außerdem immer mehr, dass Maul durchaus als echter Sith-Lord und nicht bloß als gut ausgebildeter Attentäter trainiert worden war. Mauls Affinität für die Organisierte Kriminalität war wohl auch jene Bühne die ihm Darth Sidious zugedacht hatte, nachdem er sich selbst auf der politischen Bühne in Szene setzte.

Mauls vermeintlicher Tod auf Naboo lässt sich mit dem Verschwinden eines Sith-Fremdlings vergleichen. Beide wurden lieber ersetzt anstatt dass jemand von gleichem oder höheren Rang versucht hätte sie zu bergen oder sich ihres Todes zu versichern. Sidious interessierte sich wohl zu sehr für Anakin und hatte Dooku in peto, anstatt einen angeschlagenen Maul überhaupt noch auf dem Radar zu haben.

Mauls Rückkehr hatte zur Folge, dass es nun tatsächlich mehr als zwei Sith-Lords in der Galaxis gab und auch wenn er sich verändert hatte und über die Jahre zunehmend veränderte, er blieb mehr oder weniger der Sith-Doktrin treu, auch wenn er gegen Lebensende zunehmend zu einem Anti-Sith mutierte, der die anderen Sith aus Rache zerstören wollte. Dafür schmiedete Maul sogar ein Bündnis mit Ezra Bridger, ohne jedoch soweit zu gehen die Rebellion für seine Zwecke einzuspannen. Maul hegte kein Interesse an eine Wiederaufnahme als Schüler von Sidious, da ihn dieser während der Klonkriege bereits eindrucksvoll verstoßen hatte. In der persönlichen Katastrophe für Maul die in den Son of Dathomir-Comics zusammengefasst ist wurde Maul zunächst aus Sidious Gefängnis befreit und er nahm Count Dooku gefangen, um mit diesem gemeinsam Sidious zu stürzen. Doch der Plan ging nach hinten los, weil Sidious Dooku zu diesem Zeitpunkt als nützlicher betrachtete und ohnehin bereits den künftigen Darth Vader umgarnte.

Maul war wohl zu ambitioniert und ich würde sogar argumentieren, dass er als Sith mächtiger gewesen wäre als Darth Tyranus. Verglichen mit Vader und Tyranus hatte Darth Maul auch bereits die meisten Jahre als Sith verbracht und er war von Sidious bereits als Sith erzogen worden. Maul hätte anders als Vader wohl nicht vor der Aufgabe zurückgescheut seinen Meister irgendwann zu betrügen und vielleicht hätte er ihn sogar im Schlaf ermordet, wie es Sidious ja selbst angeblich mit Darth Plagueis getan haben will.

In der Alten Republik hätte man Maul sehr wahrscheinlich als Sith im Exil betrachtet und seine Erfolge als Crime Lord wären ein Grund gewesen, warum sich Kaiserin Acina oder Darth Vowrawn womöglich sogar auf ein Bündnis mit ihm eingelassen hätten. Maul ist alles in allem eine sehr ähnliche Figur wie der Allianzkommandant. Man hätte Maul wohl ebenfalls wie den Allianzkommandanten auf Distanz gehalten, da seine früheren Ambitionen als Sith durchaus bekannt gewesen wären. Ein weiterer Mitspieler im Ringen um Macht und Einfluss wäre zunächst doch von allen Teilnehmern unerwünscht gewesen. Mit der Zeit kann sich das jedoch noch deutlich ändern, wenn Maul als externe Ressource wahrgenommen wird. Endet man innerhalb der imperialen Machtstruktur in der Minderheit oder bei einem Gleichstand, dann könnte man Maul als Mehrheitsbeschaffer hinzuziehen. Dooku hätte kaum akzeptiert ein Schüler Mauls zu sein und umgekehrt hätte der als Sith erfahrenere Maul sich kaum dazu herabgelassen Dookus Schüler zu werden - die Regel der Zwei-Sith sind hinsichtlich ihrer Machtstrukturen für die Rückkehr Mauls einfach zu unflexibel gewesen. Im Sith-Imperium wäre es sehr leicht für Maul einen weiteren Sessel an den Tisch zu rücken, ohne ihn dabei abzuwerten. Mauls Anerkennung als dunkler Lord hätte ihm auch einen Sonderstatus auf Rang des Dunklen Rats oder Zorns des Imperiums einbringen können. Aufgrund der klangvollen Doppeldeutigkeit des Namens hätte ich Maul jedoch sehr gerne als Schattenhand des Sith-Imperiums eingestuft - ein Rang der den meisten wenig sagt, aber in SWTOR wohl mit der Aufgabe des Archons des Hutten-Imperiums vergleichbar ist. Eine Schattenhand war einst der Stellvertreter des amtierenden Sith-Herrschers, in ganz frühen Zeiten eben des Sith-Königs, später des regierenden Dunklen Lords der Sith. Unter Imperator Vitiate wurde der Titel aufgegeben und unter Marka Ragnos lässt er sich nicht mehr nachweisen, aber man kann durchaus argumentieren, dass Aloysius Kallig wohl die Schattenhand Tulak Hords war und zumindest in den Legends wurde dieser Titel von späteren Sith-Generationen durchaus noch einmal aufgegriffen. Imperator Palpatine betrachtete in diesem Sinne Darth Vader als seine Schattenhand.

Ein Maul zu Zeiten von SWTOR könnte sich in Anlehnung an seine Erfahrungen mit den Hutten auf Makeb durchaus auch als Archon bezeichnen, ein Titel der aufgrund seiner griechischen Herkunft auch immer noch gut zur Post-Zakuul-Ära passen würde, da Zakuul ja ebenfalls den griechischen Statthaltertitel Exarch verwendete. Der Archon des Sith-Imperiums? Problematisch sehe ich diesen Titel eher aufgrund seiner ursprünglichen Bedeutung als ranghöchstes politisches Amt in einem griechischen Stadtstaat. Man würde ja eher seine Unabhängigkeit als Herrscher Odessens und der von der Allianz kontrollierten "Kolonialwelten" unterstreichen.

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Mut zur Lücke: Jace Malcom und die Invasion von Iokath
Laut dem Copero-Newscast für Imperiumsfreunde klingt es so als wäre Kanzler Madon zurückgetreten bevor Jace Malcom auf Iokath ums Leben kam. Auf jeden Fall wird Madons Rücktritt zuerst genannt und ohne eine Andeutung, dass er eine Folge von Malcoms Handlungen gewesen wäre. Was für Imperiale stimmt hätte ja nicht für Freunde der Republik gelten müssen, doch nach BioWares State of the Galaxy vom 30.11.2018 klingt es ebenfalls so, als wäre Madon zurückgetreten, ehe Malcom nach Iokath aufbrach.

Nun würde das durchaus die Frage aufwerfen, ob Malcom womöglich im Auftrag von Kanzlerin Galena Rans gehandelt hätte, die mit einem Krieg auf Iokath ihre Wahl zur Kanzlerin absichern wollte. Da Copero Rans zu diesem Zeitpunkt jedoch nur als geschäftsführende Kanzlerin bezeichnet kann es durchaus so gewesen sein, dass Malcom entweder noch mit dem Segen Kanzler Madons in den Krieg zog oder dass er sich eine Lücke bei der Nachnominierung einer Übergangskanzlerin zu Nutze machte. Auf jeden Fall dürfte Malcom sich einen gesetzlichen Graubereich zu Nutze gemacht haben, um den Senat zu umgehen. Unter Saresh und Madon war die Kontrolle des Senats über das Militär ja ausgesetzt und selbst die Amtsübernahme durch Rans hätte noch einen kurzen Zeitraum offen gelassen, bis der Status Quo wiederhergestellt gewesen wäre. Madon hätte sicher kein Gesetz unterschrieben, das Sareshs Politik widersprach und so hätte es ohnehin gedauert bis Rans ein solches Gesetz mit ihrer Unterschrift in Kraft gesetzt hätte. Bis dahin wären Malcom weder Kanzler noch Senat im Weg gestanden. Das wäre zumindest besser als ein klarer Gesetzesbruch, bei dem Malcom gegen den Willen des Senats eine Kriegshandlung beging. Und eine Kriegserklärung wäre durchaus Aufgabe des Senats gewesen. In Jorgans Worten wäre Malcoms Handeln zwar effizient gewesen, aber seelenlos. Was Malcom getan hat taten auch die Sith, doch Supreme Commander Malcom wäre eben ein hochrangiger Offizier in einer Demokratie gewesen, die moralische Überlegenheit für sich in Anspruch nahm.

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Cut Content in SWTOR (eine Zusammenfassung auf reddit)
https://www.reddit.com/r/swtor/comments/bt7avm/deep_dive_canceled_swtor_content/

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Samstag, 25. Mai 2019
Dantooine um eine Woche verschoben, der erste 6.0 Livestream kommt schon nächste Woche
Game Update 5.10.3 – Now Coming June 4th | 05.24.2019, 07:57 AM
Hey folks,

Game Update 5.10.3 is being delayed by one week to Tuesday, June 4th. As we were in the final stages of testing and preparation for launch we discovered a critical bug that we need to take the time to address before going live. For context, the issue is that a large portion of combat animations simply stopped working. Obviously, that's a pretty big deal! We are digging into whether it is a systemic change that caused it or just a bad build/version. Either way we want to take the extra week to ensure that we have time to fully understand why this is happening and get it resolved.

This will cause a few timing changes on our end, which makes this a great chance to share those details with you!

Since it's brand new, we will run the Pirate Incursion event twice in a row, from June 4th - 11th and June 11th - 18th.

Nar Shaddaa Nightlife will be returning from June 18th – July 30th.

Double XP will run from June 11th - 18th.

We were planning to do our first Onslaught livestream next Thursday, May 30th, where we would discuss Spoils of War! We are still on track for this to happen and so look for that stream next week. We will let you know if anything changes.

Thanks everyone. We never want to delay an update if we can avoid it but certainly the animation issues are not acceptable to go live with and so we are going to take the necessary time to get them resolved.

-eric

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Arcann und die Mandalorianer
Arcanns Rolle als jemand der Revans Rolle übernommen und tatsächliche Erfolge damit erzielt hat ist ja einer der Aspekte, die mich an seinem Charakter-Arc besonders faszinieren, zumal sie ingame nur durch seine Handlungen und nicht durch explizite Wortäußerungen erkennbar sind. Arcann handelt wie ein Revaniter, er hat geholfen Vitiate zu ermorden, er nutzt die dunkle Seite wie ein Werkzeug und er stellt sich als Verkörperung des Graubereichs dar, wobei er so mächtig ist, dass er Jedi, Republik, Sith und Imperium dazu gezwungen hat sich ihm zu unterwerfen und ihren endlosen Krieg einzustellen. Davon konnte Revan gerade einmal träumen.

Von Interesse ist hinsichtlich dieses Vergleichs in meinen Augen auch Arcanns Verhältnis zu den Mandalorianern. Die mandalorianischen Heimatwelten wurden scheinbar belagert, sodass die Kriegerclans keine Möglichkeit hatten Arcanns Reichsfrieden zu gefährden. Dass Arcann Droiden gegen sie kämpfen ließ mag wie eine kulturell wenig sensible Handlung erscheinen, da das die Mandalorianer ja eindeutig provoziert hat. Aber diese Provokation blieb ohne Folgen und drückte eher die mandalorianische Moral, da man mit Waffengewalt gegen das Ewige Imperium eben keinen Ruhm erlangen konnte. Arcanns Strategie entsprang also sehr wahrscheinlich der Absicht die Mandalorianer auf ihren Platz zu verweisen, ohne jedoch einen radikalen Genozid anzustreben. Arcann wollte die Mandalorianer nicht restlos auslöschen, wie Jedi und Sith es in ihren Glaubenskriegen immer wieder versuchten. Und Arcann hielt seine menschlichen Truppen zurück, womit er die Verluste seiner Seite äußerst gering hielt. Die Belagerung der mandalorianischen Welten war für Zakuul eben kein unpopulärer Guerillakrieg, sondern eine ziemlich saubere Angelegenheit. Ritter von Zakuul gegen die Mandalorianer einzusetzen hätte den Konflikt erheblich angestachelt und womöglich auch dazu geführt, dass die Ritterschaft sich entweder gegen Arcanns Befehle gewandt hätte oder zunehmend aggressivere Strategien gegenüber den Mandalorianern verfolgt hätte. Immerhin sind Machtnutzer bevorzugte Gegner für die Mandalorianer, da sie zu besiegen tatsächlich Ruhm und Ehre verspricht.

Arcanns Krieg mit den Mandalorianern war sauberer als jener Revans, wobei man auch davon ausgehen kann, dass die Mandalorianer unter Artus Lok durchaus einen signifikanten Teil ihrer Streitkräfte verloren hatten. Revan nutzte seinen Sieg über Mand'alor den Ultimativen, um dessen Maske zu verstecken und den Aufstieg eines Nachfolgers von Mand'alor zu verhindern. Arcann ging nicht soweit sich eines solchen Verbrechens gegenüber der mandalorianischen Kultur und Gesellschaft schuldig zu machen. Dass er den Mandalorianern Droiden entgegenschickte war ja schon brutal genug, aber eben auch notwendig, um die entsprechende Botschaft zu vermitteln - kämpft nicht gegen das Ewige Imperium, denn es wird euch keinen Ruhm einbringen. Shae Vizlas Wahl zur neuen Mand'alor führte zwar gleich einmal dazu, dass sich die neue mandalorianische Anführerin Mand'alor die Rächerin nannte und damit einen Rachefeldzug gegen Zakuul ins Programm aufnahm, doch Vizla war auch eine strategisch eher unerfahrene und nicht unbedingt erfolgreiche Anführerin. Man könnte wohl fast von einer schwachen Kompromisskandidatin oder einer Übergangsherrscherin sprechen, die von mächtigen Clanchefs eingesetzt wurde, weil keiner von ihnen ins Rampenlicht treten wollte. Entweder weil die Clans fürchteten, dass ihr wahrer Wunschkandidat gleich Opfer eines Attentäters werden könnte oder weil man sich auf keinen stärkeren bzw. fähigeren Kandidaten einigen konnte. Durch die Kriegsverluste war man womöglich auch zu schwach und keine Clankoalition konnte sich wirklich eine tragfähige Mehrheit aufbauen. Arcann war wohl bewusst, wie sich seine Angriffe auf mandalorianische Clanfestungen auswirken würden - sehr wahrscheinlich agierte er sehr gezielt, um die mächtigsten Clans zu schwächen, sodass diese in eine Führungskrise schlitterten.

Immerhin waren die Mandalorianer schon zu Revans Zeiten ein Opfer von Vitiates bzw. Valkorions Manipulationen. Über die Jahrhunderte dürfte der unsterbliche Imperator seine einst so willigen Stoßtruppen genau beobachtet und studiert haben. Als Arcann und Thexan alt genug waren kämpften sie bekanntermaßen gegen einige republikanische und imperiale Randewelten, wobei wir jedoch nichts von möglichen Begegnungen mit den Mandalorianern erfahren haben. Angesichts der Angewohnt der Mandalorianer die Schwäche von Regionalmächten zu nutzen, um zu Kriegszügen aufzubrechen und als klassische Kriegernomaden kräftig zu plündern... hätte Arcann ja ein ideales Umfeld für mandalorianische Feldzüge geschaffen, wenn er ihre Welten nicht blockiert hätte. Und wieder ein Grund warum man Arcann als den Großen oder den Friedensstifter titulieren könnte. Langsam bekomme ich ja immer mehr den Eindruck er hätte wirklich einen Friedensnobelpreis verdient. Und Arcann hat ja wirklich viel für den Frieden und die Abrüstung getan, nicht nur mit seinen Verträgen mit den Großmächten, sondern auch indem er seine eigenen Streitkräfte zunehmend auf Droiden umrüstete, um das buchstäbliche Blutvergießen zu reduzieren. Tyrann bleibt trotzdem Tyrann, aber so ziemlich jeder historische Alleinherrscher hätte sich mit diesem Argument ebenfalls als "Lichtgestalt" disqualifiziert. Bei Arcann bekommen wir es zumindest sehr deutlich zu Gesicht, was hinter historischer Größe wirklich stecken kann.

Arcanns Verhalten gegenüber Shae Vizlas Invasion von Darvannis ist ebenfalls von nobler Zurückhaltung gekennzeichnet, während seine Schwester am liebsten ein sehr grobes Kriegsverbrechen angezettelt hätte. Soweit geht Arcann jedoch erst, als er den Avatar seines Vaters auf Darvannis entdeckt. Bis dahin hätte er zugelassen, dass sich die Mandalorianer an den Verteidigungsanlagen auf Darvannis tot laufen. Arcann fühlte sich sicher und das nicht ohne Grund, denn den Mandalorianern fehlte es am notwendigen Knowhow, um Arcanns Verteidigungslinien zu überwinden. Erst eine Intervention durch die Allianz änderte diesen Umstand und erforderte eine Änderung der Kriegsstrategie. Als Kriegernomaden hatten es Shae Vizla und ihr Gefolge leicht auf der Flucht zu bleiben und der Allianz in mehreren künftigen Schlachten zur Seite zu stehen. Die Strategie der Clans war es wohl sich im Ernstfall zu zerstreuen, um der Ewigen Flotte entkommen zu können. Arcann löste ja keine Mandalorianer-Verfolgung aus und ließ sie in einzelnen Gruppen davonkommen. Brutale Vergeltungsmaßnahmen schienen der vermeintlich von Valkorion geführten Allianz vorbehalten zu sein und das Monster Valkorion hätte ja auch der Allianzkommandant nicht unterschätzt, wie man in Kapitel I von KotFE beobachten kann. Als Verbündete hatten die Mandalorianer zumindest einen gravierenden Nachteil, sie mussten ihre Truppen erst einmal sammeln, bevor sie sich in einem Feldzug anschließen können. So ist die Abwesenheit Shae Vizlas und Khomo Fetts auf Voss damit zu erklären, dass die Allianz nur einen Teil der Clans auf Odessen einquartiert hatte und folglich auch nur mit den verfügbaren Mandalorianern in die Schlacht ziehen konnte. Trotz ihrer Namenswahl als Rächerin sah sich Shae Vizla wohl eher als Bewahrerin und setzte alles daran die Clans am Leben zu halten.

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Die Folgen der Kapitulation Zakuuls sind noch nicht vollständig aufgeklärt
Zumindest wurden sie noch nicht vollständig erklärt und das lässt den Autoren ja immer auch ein nützliches Hintertürchen offen, möchte man irgendwann lose Fäden aufgreifen.

So wie es in den Kodexeinträgen beschrieben wurde kaperte die Allianz Zakuuls Droidenarmee und die Ewige Flotte, während die Truppen des Ewigen Imperiums auf Odessen bedingungslos kapituliert hatten. Zu einem späteren Zeitpunkt erklärte sich Zakuul unabhängig, wobei scheinbar keine Besatzungstruppen der Allianz auf dem Planeten zurückgelassen worden waren. Zakuuls Ausscheiden aus der Allianz via einer Mail fiel relativ unspektakulär aus und ist auch nicht die ganz feine Art, selbst wenn man wohl von Diplomatenpost sprechen muss. Offscreen könnte es wohl eine formelle Vertragsunterzeichnung gegeben haben.

Mit der letzten Schlacht von Odessen hörte das Ewige Imperium zu existieren auf und theoretisch konnte sich die Allianz des gesamten Staatsgebiets bemächtigen, das zuletzt noch von Vaylin beherrscht wurde. Zakuul verlor seinen Status als Hauptstadt, doch wie sich schon vorher abzeichnete dürften einige Provinzen daran gedacht haben ihre Unabhängigkeit zurückzuerobern. Sollten die dafür verantwortlichen Gruppierungen der Allianz angehört haben blieb man wohl Teil eines übergeordneten Staatenbundes oder man scherte tatsächlich aus und erklärte sich für unabhängig. Es könnte jedoch auch sein, dass einige befreite Welten wieder eine Mitgliedschaft bei der Galaktischen Republik oder im Sith-Imperium anstrebten.

Mit der Übernahme des Staatsgebiets des Ewigen Imperiums hätte die Allianz auch dem Imperium gehörenden Militärstützpunkte übernommen, selbst wenn diese nicht innerhalb der Grenzen des Reichs gelegen wären. Militärstützpunkte auf Welten der Großmächte hätten ja auch zum Friedensvertrag mit Arcann gehören können und das ganze wäre ein bedeutender Machtfaktor gewesen, um stets klar zu machen, wer die dominierenden Macht in der Galaxis ist. Das Militärpersonal des Imperiums wechselte jedoch nicht geschlossen zur Allianz und so mancher Offizier dürfte Widerstand geleistet haben, wobei es schlussendlich zu einem zakuulischen Aufstand auf Rakata Prime kam und im Konflikt mit dem Orden von Zildrog kämpften viele Veteranen Zakuuls gegen die Allianz. Zakuuls Unabhängigkeitserklärung wirft schlussendlich auch noch die Frage auf, ob Bürger Zakuuls weiterhin in den Diensten der Allianz als fremdem Staat stehen dürfen oder ob fast das gesamte Kontingent der zakuulischen Soldaten verloren ging. Wer ohne politische Meinung diente weil die Allianz ja der legitime Nachfolger des Ewigen Imperiums gewesen ist könnte durchaus motiviert gewesen sein nach Zakuul zurückzukehren. Die geerbte Militärmacht wurde mit Nathema wohl noch in einem unbekannten Ausmaß dezimiert. Allerdings ist Zakuul als Folge seiner Kriegsniederlage auch drastisch verarmt und kann den Heimkehrern wohl kaum einen gesicherten Lebensunterhalt bieten, da das bedingungslose Grundeinkommen aufgrund des Verlusts des Staatsschatzes wohl gestrichen werden musste. Für Veteranen mit Kampferfahrung gibt es jedoch immer noch die Möglichkeit sich lukrative Jobs in der weiteren Galaxis zu suchen, etwa als Söldner, Kopfgeldjäger oder Pirat. Kein Wunder, dass Zakuul seit seiner Unabhängigkeitserklärung zu einem Hotspot für die Exchange geworden ist.

Ein Arcann der die vergangenen Katastrophen überlebt hat könnte ebenfalls früher oder später motiviert sein nach Zakuul zurückzukehren und mit Hilfe der verbliebenen Ritter die kriminelle Unterwelt auszuschalten. Rein technisch hat Arcann als Kaiser ja nicht wirklich abgedankt und er scheint auch keinen bekannten Thronverzicht unterschrieben zu haben, ein weiteres Hintertürchen für künftige Geschichten. Arcanns Status nach KotFE ist rechtlich betrachtet äußert problematisch. Vaylin bestieg mit SCORPIOs Hilfe unrechtmäßig den Thron, auf den Arcann nicht verzichtet hatte. Arcann war rein theoretisch auch nicht vermisst, sondern wurde mehr oder weniger Opfer eines Putsches. Vaylin wäre also eine unrechtmäßige Kaiserin gewesen, der zudem die Befähigung zu ihrem Amt abgesprochen werden könnte. Während Arcann und Thexan als Prinzen galten wird Vaylin scheinbar prinzipiell nie als Prinzessin betitelt. Stattdessen erhielt Vaylin den Titel der Hohen Richterin und sie wurde von Valkorion bewusst auf Abstand zum Thron gehalten. Schon unter Vaylins Regentschaft gewann Arcann enorme Sympathien, wobei es auch weiterhin eine Rolle spielte, dass er und Thexan quasi als Kriegshelden und goldene Prinzen galten. Abgesehen von Arcanns skrupellosen Vorgehen gegen Regimegegner ging es Zakuuls Bevölkerung äußerst gut, wozu auch noch die Kriegsgewinne seiner Feldzüge beitrugen. Arcann konnte sich innenpolitische Sicherheit erkaufen und könnte wohl als Arcann der Große in die Geschichtsbücher eingegangen sein, denn Brudermord und eine instabile Innenpolitik haben ja auch sonst kaum einen Großen der irdischen Weltgeschichte aufgehalten diesen Beinamen zu erhalten. Ich würde sogar behaupten, dass Arcann in den Geschichtsbüchern als der Mann befeiert werden kann, der Zakuul groß gemacht hat und die Galaxis zu einem mehrjährigen Frieden zwang. Arcanns militärischer und in weiterer Folge diplomatischer Erfolg hätte ihm sehr wahrscheinlich einen Friedensnobelpreis eingebracht.

Ein grauer Jedi der Sith und Jedi zwingt ihre Armeen abzurüsten und miteinander zu leben, nachdem er Revans "ewigen" Erzfeind ermordet hat - theoretisch haben sich das ja einige gewünscht. In der Praxis erlebten wir Arcann jedoch auch als grausamen Tyrannen, was bei irdischen Großen allerdings auch nicht anders war. Geläutert und aus dem Exil zurückgekehrt wäre Arcann wohl populärer denn je. Für mich ein gutes Argument dafür, warum es Sinn macht Arcann rekrutiert zu haben. Auch wenn seine Geschichte mit seiner Rekrutierung kaum noch zum Tragen kam ist Arcann ein höchst bedeutsamer Charakter und ich würde ihn durchaus in eine Reihe mit Revan Reborn, Darth Marr und Kaiserin Acina stellen.

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