Mittwoch, 22. Mai 2019
Arcanns Stärke ist relativ
Betrachtet man Arcanns Erfolgsbilanz als Kämpfer, dann kann er sich vor allem damit rühmen ein Mitglied des Dunklen Rats der Sith besiegt zu haben und dutzende Sith-Krieger auf Korriban erschlagen zu haben. Damit ist er schon eindeutig auf einem Level mit dem Spielercharakter, der unabhängig von seiner Klasse ja ebenfalls dazu in der Lage ist Ratsmitglieder zu übertreffen. Doch wie ich jüngst schon argumentiert habe sind Arcann und Vaylin für mich keine wirklichen Halbgötter, sondern lediglich besonders starke Charaktere, welche sich durchaus den Vergleich mit anderen kanonischen und legendären Persönlichkeit gefallen lassen müssen.

Im ersten Duell mit Arcann in Kapitel VIII von KotFE schneidet man zunächst ja gar nicht so schlecht ab, bis das Duell durch einen Deckeneinsturz unterbrochen wird. Arcann überlebt durch den Einsatz eines Machtschildes. Doch von diesem Punkt ausgehend, beginnt sich der physische Zustand des Spielers zunehmen zu verschlechtern. Man kämpft gegen Horden von Skytroopern und Rittern, bis man in einem vermeintlichen Moment der Erholung neuerlich von Arcann überrascht und zum Duell gezwungen wird. Arcann hatte in der Zwischenzeit genügend Möglichkeiten sich zu erfrischen, Kolto einzuspritzen oder einen Adrenalcocktail zu sich zu nehmen. HK-55 stirbt weil der Spielercharakter nachlässig geworden ist. Am Ende eines langen Tages an dem alles schief ging und man permanent von Machtnutzern bedroht wurde, die man in der Masse auch nicht so einfach hinter sich lassen kann, ist man schlicht und ergreifend erschöpft. Arcann ist kein Halbgott und der Outlander genauso wenig. In der Lore gibt es unzählige Beispiele dafür, wie katastrophal sich lang anhaltende Schlachten sogar auch Machtnutzer auswirken können und für Tech-Klassen ist das ganze ja noch schlimmer. Dass man von Arcann ohne Valkorions Hilfe besiegt wird sollte für die Machtklassen allerdings auch kein Todesurteil gewesen sein - siehe Darth Mauls Halbierung, Simus Köpfung, Darth Vaders Verlust von Körperteilen inklusive lebensbedrohlichen Verbrennungen oder Darth Sions und Darth Nihilus Allgemeinzustand. In den Legends (welche im Fall SWTORs eben weiterhin relevant sind) wurde auch Darth Krayt erstochen und von einer Klippe geworfen, ehe er tatsächlich "ermordet" werden konnte. Und selbst das überlebte Krayt, weil er einen Weg gefunden hatte seinen physischen Körper im Stil der Mumie (der Film mit Brendan Fraiser) zuerst verfallen zu lassen und dann wiederherzustellen. Am ehesten hätten sich wohl Jedi-Meister ihrem Schicksal ergeben, doch Valkorion hielt seinen Avatar am Leben - eine in den Legends sogar bekannte Fähigkeit von Machtgeistern. Exar Kuns Rettung auf Korriban resultierte ja auch aus der Dunklen Heilung durch einen Sith-Geist und Kun lag im Sterben, nachdem ihm so ziemlich alle Knochen gebrochen worden waren und die damit verbundenen inneren Verletzungen kann man sich ja vorstellen. Verglichen damit hatte es der vermeintlich allmächtige Vitiate ja noch leicht.

Und Arcann überlebt einen Sturz in den Tod! Ein klassisches Star Wars-Manöver, das bisher auch noch fast jeder überlebt hat. Arcanns Fähigkeit Valkorions Machtblitze mittels eines Machtschildes abzuwehren ist wohl eine Technik, die sich mit Tutaminis vergleichen lässt, der Machttechnik zur Energiedeflektion. Mit dieser Technik konnte Satele Shan als Jedi-Ritterin ja bereits das Lichtschwert Darth Malgus mit ihrer Hand abwehren und Vader wehrte auf diese Weise Blasterschüsse mit seiner ausgestreckten Hand ab. Nicht zu vergessen wäre auch Yodas Anwendung dieser Technik. Egal, welche Form oder Kombination von Machttechniken es ist, Arcann hat diese Fähigkeit sicher sehr gezielt trainiert, um es mit Sith und schlussendlich auch mit seinem Vater aufnehmen zu können. Die Frage wäre lediglich, ob er diesen Blitzableiterschild bereits als Prinz beherrschte und erlernt hatte, um sich gegen die Sith auf Korriban durchsetzen zu können oder ob er die Technik später lediglich verfeinerte, um Valkorion gewachsen zu sein. Als Kaiser und Herrscher der Galaxis hatte Arcann wohl kaum noch Hindernisse diese Technik zu erlernen, vor allem, um sich auch noch gegen seine Schwester abzusichern. Kurzum, Arcann hatte einen sehr starken Antrieb Schildtechniken zu erlernen. Mir scheint auch, dass Arcanns Verwundung auf Korriban mit einer Explosion zu tun gehabt haben könnte, woraus sich ein weiterer Motivationsfaktor ergeben hätte seine "Verteidigungstechnik" weiterzuentwickeln. Macht-Explosionen sind ja ebenfalls eine mögliche Sith-Kampftechnik, wie sie etwa Darth Zannah bereits als völlig untrainiertes Mädchen einsetzen konnte. Zannah zerstörte auf diese Weise die Hand ihres Cousins Davorit.

Arcann sah sich selbst von Ehrgeiz getrieben, während ihm Valkorion Neid vorwarf. Doch egal für wessen Sichtweise man sich entscheidet, Arcann war motiviert Wege zu finden die "beneideten" Fähigkeiten eines Valkorion oder einer Vaylin ausgleichen zu können. Ich wäre sogar nicht überrascht, wenn Arcann sich damit beschäftigt hätte Machtunterdrückungstechniken zu erlernen, um Machtnutzern in seiner Umgebung einen Teil ihrer Fähigkeiten zu rauben. Gerade die von ihren Visionen abhängigen Erben von Zakuul hätte er damit ja geradezu provoziert, da das für sie wohl ein Sakrileg gewesen wäre. Andererseits fühlte sich Arcann wohl auf diese Weise sicher genug, um anzunehmen seine Gedanken und Motivationen wären unsichtbar, da niemand die Macht nutzen könne, um seine Gedanken zu beeinflussen oder seine Handlungen vorherzusehen. Allerdings sind derartige Technik selbst in den Händen von geborenen Naturtalenten nicht fehlerlos und Arcann war sehr wahrscheinlich nur ein moderat erfolgreicher Anwender, der von Valkorion im Irrglauben gelassen wurde seine Tricks würden funktionieren. Arcanns Glaube er stünde über dem Willen der Macht und seinem damit verbundenem Schicksal resultierte wohl aus seiner puren Willenskraft, mit der er in der Lage war die Macht seinem Willen zu unterwerfen - eine klassische Sith-Sichtweise. Kaum kann er die Fähigkeit eines Propheten trüben, glaubt er schon völlig immun gegen dessen Visionen zu sein.

Im dritten Duell mit Arcann an Bord von dessen Flaggschiff leidet man zwar ebenfalls darunter bereits einen längeren Kampf hinter sich zu haben, aber Arcann fehlt der Überraschungseffekt und die Reise durch das Flaggschiff war deutlich kürzer als das langwierige Kämpfen in einer Kleinstadt. Mit seiner ersten Offensive gelingt es Arcann dennoch den Allianzkommandanten beinahe zu entwaffnen, ehe sich Valkorions Einfluss bemerkbar macht. Auf mich wirkt dieser Moment jedoch auch irgendwie so, als hätte Valkorion dafür gesorgt, dass Arcann soweit kommen konnte. Dass man sich plötzlich so völlig hilflos verhält, nicht wegrollt, keinen Machtpush verwendet oder eine Zweitwaffe hervorholt ist ja fast so, als wäre man von Machtstasis erfasst worden. Valkorion war ja durchaus in der Lage die Kontrolle über seinen Avatar zu übernehmen, sollte man diese Option mit den Entscheidungen in den ersten KotFE-Kapiteln jemals erforscht haben. In aller Kürze, wählt man auf Zakuul und beim Kampf gegen Heskal Valkorions Hilfe, dann wird man von ihm im Kampf gegen Arcann sogar dazu gezwungen seine Macht anzunehmen, selbst wenn man sich dagegen entschieden hätte. Von einem Moment auf den anderen drängt Valkorion den Spieler zur Seite und feuert dann Machtblitze auf Arcann. Das gleiche könnte auch in der ersten Schlacht von Odessen passiert sein, nur weiß man eben nicht, dass Valkorion sich momentan unsichtbar im Hintergrund hält. Valkorion musste in diesem Moment auch etwas tun, um zu verhindern, dass sich der Outlander und Arcann nicht doch noch verständigt hätten. Mit seiner Manipulation schafft Valkorion also zweierlei, er provoziert Arcann, damit dieser in eine völlig uneinsichtige Rage verfällt und er demonstriert seinem Avatar, dass er Valkorions "Segen" braucht.

Arcanns Fähigkeiten lassen sich in meinen Augen mit Jacen Solo vergleichen. Beide waren durchaus stark in der Macht, aber eben keine Naturgewalten wie Luke Skywalker oder andere Wunderkinder. Arcann und Jacen wurden jedoch in verschiedenen Machttechniken ausgebildet und beide interessierten sich schlussendlich wohl auch sehr für Sith-Techniken, wobei Arcann nach seinem Sieg über die Sith wohl leichteren Zugang zu diesen erhielt. Arcann könnte ja problemlos von Acina Zugang zu Sith-Archiven oder Sparringpartner aus der Sith-Akademie verlangt haben. Schlussendlich lässt sich das jedoch nicht beweisen und Arcanns Sith-Augen könnten schlicht und ergreifend eine Folge seines Wechsels auf die dunkle Seite gewesen sein, die ihm ja einen Machtzugewinn versprach. Bekannt ist allerdings, dass Arcann sowohl von den Rittern, als auch von den Erben Zakuuls unterwiesen worden war. Und Arcann beherrschte Machtblitze, wobei es sich nicht um die bekannten Sith-Blitze handelte. Arcanns goldgelbe Machtblitze entsprechend hingegen einer von Jacen Solo, Plo Koon und Luke Skywalker genutzten Technik namens Electric Judgement, die auch grünlich gefärbte Blitze erzeugen könnte. Als Angehörige des Kaiserhauses dürften Valkorions Kinder in allem unterrichtet worden sein, was die Machtnutzer des Ewigen Imperiums kannten, sodass man im Fall Arcanns und Thexans wohl von zwei exzellent ausgebildeten Machtanwendern sprechen konnte. Arcanns klassische Ausbildung stünde jedoch auch im Gegensatz zu Naturgewalten wie dem Sith-Krieger, dessen Verständnis des Sith-Kodex sich gerade einmal mit dem von Lord Xalek messen kann. Der von sich selbst überzeugte und hoch gebildete Prinz gegen einen barbarischen Krieger? Aus der Sicht Zakuuls endete KotFE wohl mit diesem Szenario.

Darth Bane, Anakin, Luke und Cade Skywalker haben allesamt eines bewiesen - in einem Kampf auf Leben und Tod kommt es nicht darauf an, wie viele Jahre man damit verbracht hat seine Macht- und Schwertkampftechniken zu verfeinern, sondern wie viel seines Potentials man tatsächlich in die Waagschale werfen kann. Imposant finde ich ja auch Cade Skywalkers Siege über die Sith, da Cades Jedi-Ausbildung als Teenager endete und erst spät und nur ansatzweise abgeschlossen wurde. Dennoch konnte er es mit Sith aufnehmen, die ihr ganzes Leben als Teil eines Ordens verbracht hatten und jahrelang trainiert hatten, um andere Machtnutzer zu töten. Selbst Krayt war rein technisch unschlagbar, immerhin handelte es sich bei ihm um einen erfahrenen Jedi-Meister, der zum Sith-Lord geworden war und Jahrzehnte das Wissen der alten Sith studiert hatte. Krayt war theoretisch sogar ein ebenbürtiger Gegner für Darth Caedus und er stand Seite an Seite mit Großmeister Luke Skywalker gegen die Entität Abeloth. Ich muss zugeben, dass ich Arcann aufgrund seiner Willenskraft und seines Wissensschatzes durchaus bewundere und daher auch gerne als Gefährten nutze. Arcanns Konflikt mit seinem Vater ist natürlich auch etwas, das ich nachvollziehen kann, auch weil Arcann ganz im Gegensatz zu Valkorion eben kein Autodidakt war, der gewisse Fähigkeiten eben nie erlernt hat. Arcann ist eher wie Senya, als wie Valkorion. Und weil ich eben oft erwähnt habe, dass Vitiate bzw. Tenebrae nie im Lichtschwertkampf ausgebildet worden war, genau da hatten Arcann und Thexan ihrem Vater eben wirklich etwas voraus. In einem "fairen" Duell hätte Valkorion wohl gegen Arcann verloren und auch wenn es Arcann an einem Talent für Sith-Hexerei fehlte, er trainierte seine Fähigkeiten als Krieger bis zu einem Optimum, in welchem er schlussendlich Valkorions Machtblitze abwehren konnte - etwas das zusätzlich Arcanns eher neutrale Veranlagung unterstrich, da es sich dabei um eine dank Yoda und Obi-Wan Kenobi mit der hellen Seite assoziierte Fähigkeit handelte. Arcanns Machtblitze waren wiederum eine weitere graue Machtfähigkeit.

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Die GEMINI-Droiden als Kernproblem der Ewigen Flotte
Die Ewige Flotte ist zwar schon wieder fast ein Jahr Geschichte, aber meine Abneigung gegen die KotET und KotFE-Ära hat mich bisher daran gehindert mich eingehender mit Nitpicking zu beschäftigen. Aber jetzt wo die Flotte eben als zerstört gilt und die "Ewige" Allianz auf Odessen bereits wieder zerbrochen ist muss man sich ja die Frage stellen, ob womöglich etwas von der Ewigen Flotte übrig geblieben ist.

Fakt ist, die Lore ist durchaus flexibel und viel hängt davon ab, ob der Ewige Thron tatsächlich nur eine Fernsteuerung für die GEMINI-Droiden war. Meine Annahme ist, dass es so war und die GEMINI-Droiden tatsächlich das einzige waren, das die Ewige Flotte an den Thron gebunden hat. So gesehen könnten Nathema und KotET allerdings KotFE widersprechen, wo es noch hieß die Ewige Flotte sei erst unter Arcann vollständig auf Droidenkapitäne umgestellt worden, wodurch Kapitäne wie Koth Vortena quasi arbeitslos geworden sind, nachdem sich menschliches Zögern und moralische Einwände als Hindernis für Arcanns Wunsch nach skrupellosen Befehlsempfängern erwiesen.

Waren die GEMINI-Droiden schon immer da, dann hätte man nur solche Schiffe der Flotte mit menschlichen Crews besetzen müssen, die als Kontrollschiffe eingesetzt worden wären. Allerdings hätten solche Schiffe ebenfalls die Frage aufgeworfen, ob das nicht bedeutet hätte, dass der Ewige Thron keine unendliche Reichweite besitzt oder ob die einzelnen Kreuzer im aktiven Einsatz von einem lokalen Flaggschiff Befehle für eventuelles Mikromanagement abhängig waren. Ich vermute letzteres, denn immerhin hatten sowohl Arcann als auch Vaylin eigene Flaggschiffe, von welchen aus sie zumindest einen Teil der Flotte steuern konnten, ohne ihr Imperium alleinig vom Ewigen Thron aus steuern zu können. Auf Vaylins Flaggschiff war zudem eine GEMINI-Droidin angeschlossen, welche wohl als Relay für Anweisungen an die dem jeweiligen Flottengeschwader zugeordneten Schiffe fungierte. Ergo, wie im Fall der Droidenarmee der Separatisten gab es zwar wohl einen übermächtigen Schutzschalter an einem zentralen Ort, aber auch Kontrollschiffe zur Koordination vor Ort.

Ein solches Vorgehen bei dem der Ewige Thron nicht alle Schiffe eines Geschwaders oder mehrere Flotten gleichzeitig steuern musste ergibt Sinn, wenn man bedenkt, dass Valkorion als Imperator aufgrund seiner breiten Interessen wohl kein sehr engagierter Mikromanager war. Arcann erwies sich hingegen sehr wohl als jemand der die Ewige Flotte von seinem Thron aus wohl wie ein Einheiten in einem Strategiespiel betrachtete. Gerade diese Vorstellung, dass Arcann als Kaiser mit der Ewigen Flotte eine Runde "Empire at War" zockte und dabei beide Supermächte mit einem Rush überrollte finde ich zumindest amüsant. Arcann war weniger von Kommandeuren wie Koth abhängig und er verließ den Thron während KotFE auch kaum, bis er sich persönlich nach Odessen aufmachte und sein Flaggschiff samt einem Geschwader entsandte. Allerdings beließ ihm SCORPIO nur kurze Zeit das Kommando über sein Geschwader, nachdem sie die GEMINI-Frequenz gekapert hatte.

Vaylin als Kaiserin hatte es schwerer, denn schlussendlich hatte SCORPIO den Thron gehacked und die Steuerung der Flotte selbst übernommen. Woraufhin sie die KI der einzelnen GEMINI-Kapitäne drastisch erhöhte, bis zu dem Punkt, an dem diese rebellisches Verhalten entwickelten. Ein Großteil der Flotte blieb allerdings wohl loyal, was wohl stark von den persönlichen Erfahrungen der einzelnen Kapitäne abhing. Fühlten sich GEMINI-Kapitäne gefährdet zogen sie sich auch ohne zu zögern zurück. GEMINI-Kapitäne mit traumatischen Erfahrungen dürften wohl zu jenen gehört haben, die sich sofort nach SCORPIOs Machtübernahme aus der Ewigen Flotte verabschiedeten.

Soweit so gut, als Vaylin die KI der GEMINI-Kapitäne wieder auf ihre Werkeinstellungen zurücksetzte (passenderweise mit einem Droiden von Iokath, also direkt aus dem Werk) konnte sie die Kontrolle durch den Ewigen Thron wiederherstellen. Allerdings ging durch diesen Reset auch alles verloren, was entweder SCORPIO, Valkorion oder sogar Arcann einst an den Einstellungen der GEMINI-Droiden geändert hatten. Der Amoklauf der Flotte in Kapitel IX von KotET ist also wirklich eine Folge des Resets, wobei man sich fragen darf, warum es soweit kam, wenn Vaylins Flaggschiff ja noch intakt war und der Thron ebenfalls nicht beschädigt wurde. Hat sich Vaylin einen Totmannschalter implantieren lassen? Wie kann die Flotte derart auf den Tod einer Person reagieren, die ohnehin nicht gezwungen war ständig auf dem Thron zu sitzen. Ich finde, da lässt uns wohl die Logik im Stich.

In all diesem Chaos finde ich es trotzdem spannend zu fragen, ob nicht einige GEMINI-Droiden geflüchtet sind, demontiert wurden oder aufgrund von Schäden abgesetzt werden mussten. Man muss wohl davon ausgehen, dass Zakuul nicht in der Lage war GEMINI-Droiden nachzubauen, auch wenn die Existenz der GEMINI-Baupläne darauf schließen ließe, dass Valkorion Experimente vorantrieb, um die Kapitäne reparieren zu können. Zudem hätte man ansonsten ja auch GEMINI-Droiden auf den Sternenfestungen eingesetzt, wo man jedoch nur EPHEMERIS-Droiden antrifft, die wie sehr ungeschliffene Versionen eines Droiden wirken. Die EPHEMERIS-Droiden könnten Zakuuls Versuch gewesen sein die GEMINIs nachzubauen, wobei man (und jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt meines Postings) die Fehler der GEMINI-Droiden wiederholte.

Wieso einen Droiden als Kern-Computer einsetzen? Alles was man benötigt hätte wäre ein Droidenhirn, wobei dieses auch groß genug gewesen sein müsste, um die notwendigen Berechnungen durchzuführen. Einen Droiden zu bauen der ein Chassis benötigt und wertvolle Rechnerleistung dafür verschwendet im Notfall auch gehen, greifen und TÖTEN zu können erscheint mir wenig wirtschaftlich. Als würde man die zentrale Rechnereinheit seines Smarthomes in einem Staubsaugerroboter installieren. In meinen Augen ist ein Droidenhirn zu klein und hätte die Leistung eines Schiffs der Ewigen Flotte eindeutig behindert. Kann man sich so erklären, warum die Ewige Flotte nicht unbedingt viele Nachahmer gefunden hat und meiner Meinung nach ohnehin eher durch Masse statt Klasse Schlachten gewann?

Die Erfolge der Allianz in KotFE und die GEMINI-Katastrophe in KotET hätten eigentlich bewirken sollen, dass die Allianz nach Kriegsende einige Schiffe der Ewigen Flotte gezielt "abrüsten" ließ, um sie weniger anfällig für die bereits etablierten Formen des Cyber Warfare zu machen. Die Allianz hat sich ja selbst lange genug damit beschäftigt wie man die GEMINI-Flotte Schach matt setzen könnte und Iokaht verstärkte noch einmal diesen Eindruck. Sicherheitsmaßnahmen gegen einen Cyber-Angriff sollten die höchste Priorität besessen haben und trotzdem wurde ein Großteil der Flotte durch ZILDROG vernichtet. Aber sei's drum, Nathema hätte kein Totalverlust sein müssen.

Könnten noch einige Kreuzer der Ewigen Flotte herumfliegen? Ich glaube es zumindest. Einige GEMINIs gingen ja ohnehin bekanntlich eigene Wege und ließen ihre Schiffe wohl zurück, um die Galaxis zu erforschen... jedenfalls bis Vaylin den großen Rückruf startete. So könnten auch Piraten, Schmuggler oder lokale Regierungen das eine oder andere Schiff der Ewigen Flotte erbeutet haben. Die Allianz hätte allerdings das Recht besessen diese Schiffe wieder zurückzufordern, immerhin ist man der Masseverwalter bzw. Erbe/Nachfolgestaat des Ewigen Imperiums. Wobei ich mir hinsichtlich der rechtlichen Korrektheit dieser Bezeichnungen ganz und gar nicht sicher bin, aber wenn man schon eine Bezeichnung für den Rechtsstatus der Ewigen Allianz braucht kann man sich wohl eine davon aussuchen. Als Easter Egg wäre mir der eine oder andere Kreuzer der Ewigen Flotte in 6.0 ganz recht, auch wenn die sehr simplifizierende Annahme alle Schiffe der Ewigen Flotte wären zerstört worden wohl sofort für einen Social Media-Shitstorm sorgen könnte. Als Allianzkommandant hätte ich persönlich aber spätestens nach Iokath einen Teil der Flotte in Reserve gehalten, indem ich ihn sprichwörtlich vom Netz genommen hätte. Schiffe zu bemannen hätte die Ressourcen der Allianz überstiegen, aber Schiffe in Reserve zu haben wäre ebenfalls nicht zu unterschätzen gewesen. Als Fan der Thrawn-Trilogie werde ich da immer an die Katana-Flotte denken, welche ebenfalls ohne Crews gestrandet war und nach Jahrzehnten von Thrawn geborgen und mit Klonen bemannt wurde, wobei das ebenfalls eine massive logistische Herausforderung darstellte und zunächst sehr langsam voranschritt.

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Sonntag, 19. Mai 2019
[Verschwörungstheorie] Der Sith-Krieger war schuld: der War Trust und die Invasion durch Arcann
Es ist schon länger her, dass ich eine Verschwörungstheorie gefunden habe, die mir wirklich gefällt. Die letzte war wohl meine Spekulation, ob Darth Ekkage als Hüterin der Geheimnisse Darth Baras geholfen hat in der Gunst des Sith-Imperators so hoch zu steigen, um ihn irgendwann nach Voss zu locken.

Auch im aktuellen Fall dreht sich wohl einiges um Baras, jedenfalls am Rande. Der War Trust aus Kapitel 2 der Klassenstory des Sith-Kriegers gilt in Baras Worten als eine der gefährlichsten Gruppierungen innerhalb der Republik, da sich in ihm einige der besten Militärstrategen der Republik zusammengefunden haben. Und genau diese Gruppe, die in Guerillataktiken, der Abwehr von Invasionen und allerlei für die Imperialen bedrohliche Kleinarbeit spezialisiert war wurde vom Sith-Krieger eliminiert. Die beste Chance der Republik Zakuul abzuwehren und eine Gegenoffensive zu starten, wurde also bereits auf Taris beseitigt und man kann durchaus spekulieren, ob dieser militärische Rückschlag womöglich auch für die republikanischen Verluste auf Hoth, Corellia und Ilum verantwortlich gemacht werden könnte. Auf Hoth wurde schlussendlich sogar der Arktik-Experte Meister Xerender samt seiner Talz-Commandos eliminiert, wobei Xerender als Jedi-Ritter und Militärkommandant womöglich bereits auf Hoth eine wichtige Wende herbeigeführt haben könnte. Da auf Hoth auch das Armageddon-Bataillon des Imperiums stationiert war, wäre dieses womöglich in den Gefechten mit Xerender und seinen Talz-Commandos stark dezimiert worden und hätte nicht zur Invasion Corellias beitragen können.

Interessanterweise hat keine andere Imperiale Klasse sich damit beschäftigt die republikanische Militärführung anzugreifen und Militärstrategen auszuschalten. Man sollte an dieser Stelle jedoch auch die Rolle von Generalin Thelonia Redrish auf Voss erwähnen, welche in der Klassenstory des Kopfgeldjägers ums Leben kommt. General Redrish war eine Expertin für Guerillakampagnen und rekrutierte einige abtrünnige Gormak für ihr Ziel imperiale Einrichtungen anzugreifen. Die von Redrish ausgebildeten Commandos dürften schlussendlich auch zur Abwehr von Vaylins Invasion beigetragen haben und wer weiß, vielleicht waren sie mit dem Gormak-Anführer Rokuss verwandt.

Baras Plan kam also der Invasion Arcanns zu Gute, doch könnte Baras seine Ideen ursprünglich vom Sith-Imperator selbst übernommen haben? Als Sith-Imperator hätte Vitiate ja seinen Sith die Aufgabe überlassen können die Republik ausreichend zu schwächen, um eines Tages beide Großmächte mit seiner Ewigen Flotte niederzuwerfen. Womöglich war Baras als "Vertrauter" des Imperators auch nur ein Werkzeug, das als Mittel zum Zweck gedacht war die Galaxis für den glorreichen Auftritt des Ewigen Imperiums vorzubereiten.

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Sonntag, 19. Mai 2019
Statthalter des Bösen: Gouverneur Tarkin und Vizekönig Gunray
Als jemand der bereits mehr als die Hälfte seines Lebens in der Öffentlichen Verwaltung verbracht hat ist die Geschichte hinter Titeln wie Gouverneur, Statthalter oder Landeshauptmann tatsächliche etwas, dem ich sogar schon einmal aus beruflichen Gründen auf die Spur gehen durfte. Dass sich Grand Moff Tarkin also als Gouverneur der Outer Rim Territories bezeichnen ist für mich nicht bloß irgendeine arrogante Selbstbezeichnung Tarkins, sondern es beschreibt exakt den mit dem Titel Grand Moff verbundenen Auftrag an Tarkin als Palpatines Statthalter im Outer Rim. Grand Moff ist zudem eben ein Titel der imperialen Statthaltern verliehen wurde, welche mehr als nur einen Sektor zu kontrollieren hatten und passenderweise wurde das schwer zu befriedende Outer Rim samt aller seiner regionalen Gouverneure und Moffs schlussendlich Tarkin unterstellt. Mit dem Todesstern sollte Tarkin gerade in dieser kaum zu kontrollierenden Gegend dann auch die imperiale Kontrolle durchsetzen, was kostensparender gedacht war, als enorme Flottenbauprojekte in Angriff zu nehmen, nur um irgendwelche eigenwilligen Hinterwäldler an politischen Alleingängen zu hindern.

Als ich zum ersten Mal Tarkins Titulatur als Gouverneur des Outer Rim hörte war ich begeistert wie schlüssig diese ist, weit schlüssiger als alles was in Jahrzehnten in den Legends oder sogar im Roman TARKIN über den Bösewicht von Episode IV geschrieben wurde. Irgendwann regte diese Darstellung als Imperialer Statthalter oder sogar als Imperialer Vizekönig bei mir jedoch die Überlegung an, was das für den Vizekönig Nute Gunray heißen könnte.

Vizekönig ist an sich ja kein Adelstitel, sondern eine Funktionsbezeichnung die einen kaiserlichen oder königlichen Statthalter bezeichnen würde, also jemanden wie Tarkin und Tarkin verhielt sich ja auch tatsächlich wie ein Imperialer Vizekönig. Natürlich gäbe es rein spekulativ auch die Funktion eines Vizekaisers, wobei das auf die alten Römer zurückginge, welche jedoch nie von einem Vizekaiser, sondern eher von einem Cäsar oder Unterkaiser sprachen, dem einige Provinzen übertragen wurden, weil sich die Kaiser im Augustus-Rang nicht um das gesamte Reich kümmern konnten. Für gewöhnlich war die Beförderung zum Unterkaiser jedoch der schnellste Weg jemanden dazu zu bringen einen Bürgerkrieg loszutreten und gegen seinen vorgesetzten Kaiser aufzubegehren. Tarkin war da ja deutlich loyaler, weil er sich seiner historischen Aufgabe bewusst war.

Nute Gunray nennt sich wohl Vizekönig, weil George Lucas diesen Titel sehr wahrscheinlich nicht ganz so intensiv durchdacht hat. Für Lucas ist Vizekönig in diesem Fall der Titel des Vorsitzenden einer Star Wars-Version einer Ostindischen Handelskompanie, jener halbstaatlichen Handelsgesellschaften welche schlussendlich für einige Zeit zum Inbegriff des Europäischen Kolonialismus wurden. Historisch nicht unbedingt das angenehmste Beispiel dafür was unregulierte internationale Unternehmen so treiben können. Weil sich diese zur damaligen Zeit schon oft börsennotierten und international agierenden Unternehmen wie Kolonialherren verhalten konnten, ohne allerdings rechtlich besonders eingeschränkt zu sein verlieh George Lucas Nute Gunray eben noch zur Verdeutlichung den Titel des Vizekönigs, als Inbegriff des britischen Kolonialismus. Und tatsächlich, die Handelsföderation ist in einer Galaxis in der man die Czerka Corporation seit Jahrtausenden als too big to fail einstuft und ihr dabei sogar Sklavenhaltung durchgehen lässt sogar so mächtig und einflussreich, dass sie Planeten wie Naboo blockieren und als Geiseln halten kann, während sie als Unternehmen sogar einen Sitz im Senat einnimmt. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Handelsföderation so nebenbei wohl tatsächlich auch Territorien besitzt, welche ihr von Vertragspartnern (aka den rechtmäßigen Regierungen einzelner Planeten) übereignet worden sind. Was auf Handelsföderationsboden passiert unterliegt schlussendlich wohl nur noch dem republikanischen Recht und dieses ist mit korrupten Gerichten und Politikern kaum durchzusetzen. Man kann das ganze ja mit irdischen Firmen vergleichen, welche allerdings noch keinen Sitz im UN-Sicherheitsrat oder generell eine UNO-Mitgliedschaft beanspruchen (vielleicht weil sie sich durch die Weltpolitik in ihrem Gewinnstreben behindert fühlen könnten). Die Handelsföderation hat es jedenfalls geschafft, sie sitzt im Senat der Galaktischen Republik und kann ein Veto gegen alles einlegen, was ihre Geschäftspraktiken behindern würde. Aber zumindest muss sich Gunray noch an demokratische Spielregeln halten... denn Tarkin verkündet in Episode IV ja ganz stolz wie der Senat schlussendlich aufgelöst wurde, womit die Rechtssprechung vollständig auf den Imperator übergegangen ist, der sie allerdings in allen Territorien an seine auserwählten Statthalter aka die Gouverneure übertragen hat. Diese sind ja ohnehin nur ihm gegenüber verpflichtet, womit ich mir die Frage spare, ob Palpatine damit tatsächlich den Föderalismus gestärkt hätte. Gouverneuren zu erlauben ihre eigenen Steuern einzuheben oder sogar das Militär zu kontrollieren wäre jedenfalls eine Einladung zum Bürgerkrieg gewesen.

Als Vizekönig scheint mir Gunray im gleichen Gebiet zu operieren wie Tarkin und auch er ist von Darth Sidious gesteuert. Gunrays Kontrolle über das Outer Rim ist allerdings noch etwas flüchtiger und doch sind beide Statthalter am gleichen interessiert - den Rohstoffen und Arbeitskräften des Outer Rim. Während Tarkin auf Welten wie Lothal Zwangsarbeit und massive Bergbauprojekte verordnen kann hatte es Gunray schwerer, denn man musste entweder Gesetze brechen oder die lokale Regierung mittels Schmiergeldern dazu bringen ihre Gesetze "anzupassen". Ironischerweise führte der Ärger über die Handelsföderation und mit ihr verbündete Bergbaugilden und dergleichen jedoch dazu, dass sich viele Bürger am Ende der Klonkriege wohl durchaus für einen Law and Order-Kandidaten wie Tarkin eingesetzt hätten und viel von der Faszination der Neuen Ordnung beruht darauf, wie man das Chaos der republikanischen Ära beseitigt hat. Mit der Folge, dass jene Arbeiter die zuerst über die Arbeitsbedingungen unter einem Konzern klagten nun zur Zwangsarbeit für verstaatlichte Unternehmen gezwungen wurden. Auf den Kernwelten als Heimat der ehemaligen Kolonialherren der Galaxis spürte man von diesen Auswirkungen weniger, weil die Kolonien tatsächlich besser "funktionierten" und die Bedrohung durch politische Rebellen mit Waffengewalt beendet werden konnte. Die einst blühenden Handelszentren der Unternehmen, welche Dookus Konföderation Unabhängiger Systeme unterstützten wurden jedoch zu Brutstätten der Kriminalität, da es nach den berüchtigten und schnell vergessenen Outer Rim Belagerungen nie zu einem Wiederaufbau kam. Die im Outer Rim eingenisteten Syndikate stellten dann auch weniger Probleme für die Kernwelten dar, während sich das Imperium im Outer Rim mit ihnen arrangierte. Die Lieferung von Zwangsarbeitern oder die Abgabe zusätzlicher Rohstoffe machte das ganze zu einem lukrativen Geschäft für das Imperium. Statthalter wie Moff Delian Mors auf Ryloth unterhielten sogar enge Kontakte zum Hutten-Kartell, welches sich zu einem bewährten Partner des Imperiums entwickelte.

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