Donnerstag, 14. September 2017
Disneys Star Wars: J.J. Abrams ist nur ein Symptom
George Lucas Star Wars (1977-2014)
Disneys Star Wars (2014-)

2014 markierte in der Geschichte des Franchise nicht bloß die “Ungültigerklärung” des gesamten Beiwerks zu den Filmen, sondern auch den Beginn der Remake-Ära. Unter der Führung von Kathleen Kennedy hat sich Lucasfilm nun nicht mehr mit einem launischen Künstler als Eigentümer herumzuschlagen, sondern einem gewinnorientierten und groben Konzern. Ein Konzern zu dem auch das Wunder-Franchise Marvel gehört, wo alle Jahre wieder mit einem Reboot der Comics zu rechnen ist (neue Origin Stories jahrzehntealter und verehrter Charaktere oder Experimente wie deren Nachbesetzung inklusive). Während die Verkaufszahlen der Comics im Vergleich ja bescheiden wirken stehen die Filme einem Millionenpublikum offen, das bestenfalls oberflächlich über die Originale Bescheid weiß. Trotzdem waren die Comics zuerst da und ohne sie gäbe es heute keine Avengers.

Im Fall von Star Wars begann alles mit den drei Filmen, ehe sich anfang der 90er explosionsartig ein Expanded Universe zur Ära nach Episode VI entwickelte. Der Erfolg dieses Merchandising spülte Lucas genügend Geld in die Kassen und regte ihn auch kreativ ausreichend an, dass er das Franchise schließlich um die Prequel-Trilogie erweiterte. Ohne den Bantam-Verlag, der Timothy Zahns Thrawn-Trilogie veröffentlichte und Dark Horse Comics, wo Dark Empire erschien hätte es wohl weit weniger Material gegeben, um Star Wars in den 90ern anzufachen. Videospiele wie Shadows of the Empire waren mutlimediale Ereignisse, mit Comic- und Romanadaptionen, sowie einer Comicfortsetzung. Rogue Squadron, X-Wing vs. TIE Fighter oder X-Wing Alliance wurden um die X-Wing Comics und X-Wing Romane ergänzt. Das originale Rogue Squadron schloss seine „Story-Kampagne“ sogar mit der Schlacht von Mon Calamari ab, wie sie in Dark Empire gezeigt wurde. Dark Forces und Jedi Knight führten Jedi-Ritter Kyle Katarn ein, der später zu einem fixen Bestandteil der Romane über den neuen Jedi-Orden wurde. Katarns Schüler Jaden Korr aus Jedi Knight III erhielt sogar zwei eigene Romane.

Dann verkaufte Lucas sein Franchise an Disney und man holte sich Berater von Marvel an Bord. Was folgte war der Reboot im Jahre 2014 und die Ankündigung einer neuen Trilogie. Das Problem mit Neuerungen ist natürlich immer, dass viele Fans sie ablehnen werden. Zugleich wird einem jedoch vorgeworfen bei den gleichen Neuerungen zu sehr auf das Originalmaterial zuzugreifen, sodass man ja nur abgekupfert hat.

Episode VII

Im Gegensatz zu anderen Medien des Franchise kann man bei den Filmen nicht behaupten, man würde diese nur deshalb wie Remakes betrachten weil man das Original kennt und irgendwie zu sehr an diesem hängt, auch wenn es jetzt für ungültig erklärt wurde. Zumindest da wird dieses Argument einmal ad absurdum geführt. Ich habe auch schon gefragt, ob mein Urteil über Episode VII vielleicht unfair ist. Zugleich habe ich wenigstens einen Freund der schon vor Jahren vehement für Remakes der OT eingetreten ist, mit aktuellen Special Effects, um die Saga für eine neue Generation zu öffnen. Genau das ist die Sequel Trilogie ja eigentlich und Disney-Lucasfilm kommuniziert das auch sehr gerne, wenn man auf die Heldin der neuen Saga zu sprechen kommt. Rey ist der Luke Skywalker für eine neue Generation und so ist das ganze eigentlich keine direkte Fortsetzung, sondern der Versuch die Essenz von Star Wars (in Form eines halben Remakes) neu zu verpacken. Geben wir uns also keinen Illusionen hin, die ST ist ein Remake, das sich als Fortsetzung ausgibt. J.J. Abrams wählte für seinen zweiten Beitrag zum Star Trek Franchise ein offensichtliches Remake von Der Zorn des Khan.

Darum mag J.J. Abrams für Kathleen Kennedy und Disney auch als Idealbesetzung erscheinen, denn er ist der Remake-und-Reboot-Experte für Milliarden-Franchises wie Star Trek und Star Wars. Wie gesagt, es geht beim neuen Star Wars weniger darum die Story schlüssig weiterzuentwickeln, als viel mehr darum die kulturell und finanziell erfolgreichste Version von Star Wars (die OT) neu zu erzählen. Die „Essenz“ von etwas zu erfassen wird so auch pervertiert, denn aus der intellektuellen Aufgabe wird ein grobschlächtiger Kopierversuch. Darum hat Episode VII nun einen Super-Todesstern, den Untergang des Senats als letzten Rest der Republik, eine auf einem Wüstenplaneten lebende Heldin, einen Maskenträger als Bösewicht, eine ermordete Mentorenfigur und einen entstellten Oberbösewicht. Und natürlich viele Sturmtruppen und designmäßig keinen Deut weiterentwickelte Sternenzerstörer und TIE Fighter. Alles sieht so aus, als hätte man die OT eben mit Mitteln des 21. Jahrhunderts nacherzählt. Für den Erfolg muss die Geschichte auch nicht innovativ sein. Neue Fans gewinnt man so auf jeden Fall und einige der alten bleiben einem auch treu, weil man dem Original so nahe gekommen ist bzw. doch einige Abweichungen eingebaut hat.

Als Fan stand ich nach Episode VII auch vor dem Problem, dass mir von Episode VII vor allem einige visuell imposante Szenen in Erinnerung blieben (der Nachtangriff auf das Dorf auf Jakku, X-Wings über dem See auf Takodana) und dass man für den shock value Han Solo sterben ließ. Die Raumschlacht über Starkiller Base war mir zu gehetzt und unpersönlich, einige der visuellen und Sound-Effekte passten in meinen Augen und Ohren außerdem eher zu Star Trek oder eher, dem Stil den Abrams in seinen beiden Star Trek-Filmen pflegte. J.J. Abrams wirkt für mich als Drehbuchautor und Regisseur zwar wie ein Star Wars-Fan, aber einer der sich sehr stark auf Oberflächlichkeiten konzentriert, die heutzutage allerdings hoch im Kurs stehen.

Remakes statt Fortsetzungen

Battlefront ist ein weiteres Beispiel dafür wie Disney-Lucasfilm zu kopieren versucht was erfolgreich war. Doch wie Gender Mainstreaming-Wissenschaftler gerne sagen, Sprache definiert die Wirklichkeit. In diesem Fall bedeutet dass, das das neue Battlefront wieder als Battlefront I geführt wurde. Mit diesem Wirrwarr schafft man es auch die Leute daran zu hindern genauer über das nachzudenken, was wirklich vorgefallen ist. Kurzum, bei den Star Wars-Games ist man beinhart darauf aus Reboots durchzuziehen, egal wie erfolgreich oder beliebt das Original war. Battlefront I und II waren Kultspiele, die auch Jahre später noch populär waren. Das neue BF I und II sind hingegen typische Produkte ihrer Zeit. Massenware, die nach ca. 2 Jahren durch eine Fortsetzung ersetzt werden muss, weil sie dem wirtschaftswissenschaftlichen Produktzyklus unterworfen ist. Wir schreiben 2017 und demnächst wird Battlefront II erscheinen, mit Content und DLC der bereits die letzten drei Filme einbezieht. 2018 wird man dann wohl auch noch einen Han Solo-DLC nachschieben. Und anlässlich von Episode IX 2019 dürfte es dann Battlefront III geben. BF I und II sind dann wieder obsolet und die Spielerschaft zieht brav weiter. Und wer weiß, vielleicht legt EA ja einige der populärsten Maps aus den Vorgängern als DLCs nach.

Wer es immer noch nicht glauben will, KotOR III kommt in Form eines Remakes von KotOR I und das erste offizielle KotOR III käme dann einige Jahre später, wenn sich mit KotOR II DLC kein Geld mehr machen lässt. Und die Story wird ganz anders, denn es gilt ja zu verschleiern, dass wir es mit KEINEN Remakes zu tun haben. Zudem wird das Remake dann auch kürzer und mit Addons angereichert, wobei ein ausbleibender Hype dann vielleicht auch zur Einstellung führt, wie bei Mass Effect Andromeda.

Erklärungsbedarf

Eines der interessantesten Phänomene des Star Wars-Universums war immer, dass so ziemlich jedes irgendwann erwähnte Ereignis und jeder Charakter irgendwo und irgendwie beschrieben wurde. Von 1977 bis 2014 gab es soviel Material, dass man die Lebensgeschichten eines jeden Besuchers der Mos Eisley Cantina nachlesen konnte. Es gab Fakten zu jedem Droidenmodell, jedem Raumschiff und Planeten. Autoren versuchte alle Lücken zu schließen, die existierten, vor allem zwischen den Filmen. So entstand ja auch Shadows of the Empire, denn das Videospiel beschrieb zum Teil den Versuch Han Solo aus den Händen Boba Fetts zu befreien.

Standalones

Rogue One wird als genuin neue Geschichte und Experiment im Star Wars-Franchise gehandelt, doch Geschichten über die Todessternpläne gab es vor 2014 einige. Eine davon handelte von Kyle Katarn und wurde im Videospiel Dark Forces erzählt. In der schlussendlich zusammengestückelten Geschichte wirkte es dann so, als wären die Pläne von einer Rebellen-Zelle zur nächsten gereicht worden, gerade rechtzeitig bevor das Imperium zuschlagen konnte. Was ironischerweise dem Ende von Rogue One entspricht, als die Todessternpläne buchstäblich die Hände wechseln, während Darth Vader jeden zwischen ihm und den Plänen stehenden Rebellen ermordet.

Rogue One und Han Solo könnten übrigens beide mit der gleichen Legends-Quelle verglichen werden, der Han Solo-Trilogie von A.C. Crispin. Band 3 beschrieb nämlich wie Hans Ex-Freundin und große Liebe, Rebellen-Commander Bria Tharen, bei der Übertragung der Todessternpläne an Leias Tantive IV starb. Jyn Erso als Han Solos Ex? Das wär doch was gewesen.

Kyle Katarns Rolle als Rebellen-Agent in den Legends wird gerne mit der Jyn Ersos verglichen, denn Katarn begann seine Karriere als Sturmtruppler, ehe er Söldner wurde. Er kooperierte schließlich mit Rebellen-Offizierin Jan Ors, die man wohl mit Cassian Andor vergleichen kann.

Was für Standalones würden denn hoch im Kurs stehen? Ein Obi-Wan-Film, ein Vader-Film, ein Maul-Film, ein Boba Fett-Film... doch jeder dieser Filme würde sich wie im Fall von Marvel irgendwo beim Legends-Material bedienen und uns eine Geschichte erzählen wie sie sich der Drehbuchautor (nachdem er vielleicht einige Stückchen der Legends kennt oder kennen gelernt hat) vorstellen würde. Der Übergang zur Fan Fiction ist fließend, nur dass diese Form von Fan Fiction eben offiziell ist und Fans mit abweichenden Meinungen oder mehr Buchstabentreue auf die Palme bringt. Andererseits können sich Autoren, die versuchen Legends-Charaktere inhaltlich und namentlich in ihre Kreationen einzubauen, darauf freuen für ihr Vorgehen bejubelt zu werden. Nur wer es eben besser zu wissen meint, Geschlecht, Name und einige Details auswechselt, der macht sich eben unbeliebt. Wobei man im Zweifel für den Angeklagten auch davon ausgehen sollte, dass manche gar nicht wissen können, dass ihre Schöpfung vielleicht etwas ähnelt, das es bereits einmal gegeben hat.

Eine ähnliche Geschichte unter einem neuen Buchdeckel

Schon vor 2014 gab es Geschichten die wie eine Wiederholung von älteren Geschichten wirkten. Mein persönliches Ärgernis waren da etwa die unzähligen Han Solo-Geschichten, die damit begannen, dass Han Solo irgendetwas für die Rebellion erledigen musste, weil er als Schmuggler vielleicht entsprechende Kontakte oder Erfahrung hat, wobei er auch auf keiner Fahndungsliste als Rebell vermerkt ist. Nun gibt es solche Han Solo-Geschichten auch im neuen Kanon und mit dem neuen jungen Han Solo könnte man auch weitere Standalones über Hans Zeit als Rebell produzieren.

Die Schlacht von Jakku wurde im Umfeld von Episode VII zur großen Entscheidungsschlacht nach Endor aufgebaut und es stimmt schon, dass es eine solche in den Legends nicht gab. In den Legends kollabierte das Imperium aber auch nicht so einfach und es gab vehementen Widerstand durch allerlei Imperiale Kriegsherrn. Und auch das Scheitern von Lukes Jedi-Akademie ist eine völlig neue Entwicklung, sowie der Umstand, dass Leia tatsächlich nie zur Nachfolgerin Mon Mothmas als Integrationsfigur und Kanzlerin der Neuen Republik aufstieg. Doch all das sind keine unwesentlichen Bestandteile des Expanded Universe gewesen. Lukes Jedi-Akademie wurde etwa zu einem sehr populären Motiv, das nach einer Romantrilogie, einem Comic und einem eigenen Corran Horn-Spinoff-Roman zum Schauplatz von Jedi Knight II und Jedi Knight III wurde, zwei in den Jahren vor KotOR relativ populären Star Wars Games mit Jedi-Ritter, später Jedi-Meister, Kyle Katarn. 2014 hat Katarn genauso aus der offiziellen Timeline getilgt wie Revan und KotOR. Der Verlust beliebter Charaktere und ihre Nichtigkeitserklärung treffen Fans natürlich hart. Ich war ja einer dieser Katarn-Fans, die auch durchaus davon angetan waren, als Paul Kemp zwei Romane über dessen Ex-Padawan Jaden Korr schrieb. Qualitativ standen die Bücher Kemps kanonischen Roman Lords of the Sith über Vaders und Palpatines sabotierten Staatsbesuch auf Ryloth in nichts nach, wobei der beste Kemp-Roman in meinen Augen immer noch The Old Republic: Deceived ist, über die Plünderung Coruscants und die Tage danach (teilweise aus der Perspektive von Darth Malgus geschrieben). Nur weil Kemp nun kanonische Werke schreiben darf sind diese nicht unbedingt soviel besser und im Gegenteil, einige Autoren haben es unter den strikteren Anweisungen von Lucasfilm nach 2014 sogar schwieriger, weil sie weniger kreative Freiheiten besitzen.

Kemps Lords of the Sith steht in meinen Augen etwa in Konkurrenz zu James Lucenos Legends-Roman Dark Lord: The Rise of the Darth Vader, wobei dieser Luceno-Roman nun durch eine neue Marvel Comic-Reihe über Vader direkt nach Episode III überschrieben wird. Es ist wirklich eine Ironie des Schicksals, denn Lucenos Roman entstand nach Episode III noch auf Basis von Notizen George Lucas, während Kemps Roman und die Comic-Serie von der Story Group und den auserwählten Autoren getragen werden. Kemp widersprach Luceno etwa darin, dass Vaders Anzug für ihn eine Behinderung sei. Während Luceno auf Lucas aufbauend davon berichtete, dass Vader durch seinen Anzug eingeschränkt sei und Machtblitze ihn der Gefahr eines Erstickungstodes durch den Defekt des Beatmungssystems aussetzen würden, machte ihn Kemp mit Segen der Story Group zum quasi unverwüstlichen Cyborg-Krieger. Die neue Comicreihe will wohl etwas abschwächen und erklären, Vader sei am Anfang doch nicht so imba gewesen, wie 5 Jahre später in Lords of the Sith.

George Lucas hatte James Luceno einen Blick in seine Notizbücher erlaubt, als dieser die Vorgeschichte zu Episode I (Cloak of Deception) und Episode III (Labyrinth of Evil, wobei der Romane viele Dinge enthielt die Lucas später in The Clone Wars verankern ließ) schrieb. Aber Luceno schrieb auch den Roman Darth Plagueis und eben den Epilog zu Episode III Dark Lord: The Rise of Darth Vader. Was Luceno zum Expanded Universe beitrug hatte vor 2014 den Segen von George Lucas und auf gewisse Weise waren seine Romane durch diese engere Zusammenarbeit (Luceno durfte Lucas Fragen zukommen lassen und erhielt so einen Einblick in Lucas Notizen) auch höherwertig als viele andere, die ohne Unterstützung von oben zustande kamen. Auch The Clone Wars basierte auf dieser Zusammenarbeit zwischen George Lucas und den eigentlichen Autoren. Wobei Lucas bei der Animationsserie noch häufiger lenkend eingriff. Das ist nun auch eine der Wahrheiten mit der man als Star Wars-Fan umgehen muss. Einige der Dinge die Lucas genehmigt hat wurden aufgehoben, weil man in Bausch und Bogen alles auf Papier gedruckte vor 2014 ungültig erklären ließ. Und die Story Group ist keineswegs an so etwas wie Lucas Vorgaben gebunden. Wenn Anakin nicht der Auserwählte war, dann ist es eben Rey, weil das mehr Geld einbringt oder aus anderen Gründen gerade opportun ist. Star Wars besitzt kein visionäres Mastermind mehr, sondern nur noch Bürokraten und daher wirkt das neue Star Wars auch irgendwie bürokratisch. Das neue Star Wars wird wohl kaum noch Risiken eingehen, wie es Lucas mit den Prequels oder einigen Story-Arcs in The Clone Wars getan hat. Für die Masse ist das auch besser so, denn eine Episode ganz ohne Sturmtruppen war ja unerträglich. KotOR wurde schon kritisiert weil es Sith-Truppen und einen vage an Sternenzerstörer erinnernden Kreuzer verwendete. Bei SWTOR fiel die Kritik wegen offensichtlicherer Anleihen weit harscher aus. Es musste aber wie Star Wars aussehen, um sich auch zu verkaufen, so jedenfalls das Kalkül. In der Lore selbst gaben die Tales of the Jedi eigentlich einen weit archaischeren Look vor.

Der große Ärger mit George Lucas entstand vor 2014 oft, wenn sich Lucas nicht an Geschichten des Expanded Universe gebunden sah. So erlaubte er es The Clone Wars ein völlig neues Mandalore zu entwerfen, als jenes, das zur gleichen Zeit in den Romanen beschrieben wurde. Und Lucas ließ auch die Hintergrundgeschichten einer Charaktere verändern. So schuf er Satine Kryze als Jugendliebe Obi-Wan Kenobis, während er in den Jugendbüchern der Jedi Apprentice-Reihe noch unglücklich in eine andere Padawan (Siri Tachi) verliebt war. Die Klonkriege selbst fielen anders aus, als sie Timothy Zahn in der Thrawn-Trilogie noch angedeutet hatte. Und mancher Charakter aus dem EU spielte in den Prequels überhaupt keine Rolle, obwohl er angeblich eine tragende Rolle bei Palpatines Aufstieg gespielt hatte. Die Disney-Ära begann mit der Versprechung, dass es nie wieder zu solchen Widersprüchen kommen sollte. Allerdings existiert das Problem, dass jedem Filmemacher bisher enorme Freiheiten eingeräumt werden und jeder etwas hinzufügen will, das nachher gewissenhaft in jedes künftige Werk eingebaut werden muss. Entweder würgt man irgendwann die Kreativität von Regisseuren und Drehbuchautoren ab oder man wiederholt die Fehler der Lucas-Ära.

Was sich seit 2014 aufgetan hat ist eine für Lucasfilm grandiose Situation, in der man einige der populärsten Geschichten aus dem Bestand des Expanded Universe neu verkaufen kann. Nicht neu, im Sinne von Neuauflagen oder Remastered Editions von Spielen wie Jedi Knight. Sondern eben neu im Sinne von Kampfpiloten die auch undercover Einsätze als Agenten abschließen, Imperiale die Korruption innerhalb des Imperiums bekämpfen und dabei an das Gute in Palpatines Regime glauben. Man nehme also eine Brise Wraith Squadron oder Rogue Squadron und kombiniere das mit Mara Jade und den Sturmtruppen der Hand of Judgement – fertig ist Inferno Squad. Oder man nimmt jene Kurzgeschichte in der Rae Sloane nach der Explosion des zweiten Todessterns die Imperiale Flotte in den geordneten Rückzug schickt, etwas das in den Legends eine der Heldentaten des späteren Großadmirals Gilad Pellaeon gewesen ist. Und siehe da, auch Sloane wird später Großadmiralin und arbeitete für einen mysteriösen Flottenadmiral, der ein neues Imperium in den Unbekannten Regionen errichten wollte. Pellaeon nennt sich nun Sloane und Thrawn spielte keine Rolle, dafür aber die Neukreation Gallius Rax, der nur in der Aftermath-Trilogie in Erscheinung trat und auch starb. Als Antagonist liegt Rax meilenweit hinter Thrawn und genau wie Pellaeon im Expanded Universe wurde der Erfüllungsgehilfe zum heimlichen Helden oder eher zum gefeierten Anti-Helden. Während Sloane als Frau dargestellt wird die mit ihrem Job verheiratet war entpuppte sich Pellaeon als Offizier aus den Klonkriegen, den seine zahlreichen Affären am beruflichen Aufstieg hinderten, wobei er allerdings einige Kinder in die Welt gesetzt haben könnte, die später selbst erfolgreiche und loyale imperiale Offiziere wurden (wie Admiral Vitor Reige oder Captain Mynar Devis). Illegitime Söhne als Anführer des Imperiums? So einen gibt es auch in Gestalt von General Armitage Hux, dem Sohn von Kommandant Brendol Hux. Beide spielten eine Rolle in der Aftermath-Trilogie und Hux senior diente an der Seite von Großadmiralin Sloane als Gründungsmitglied des First Order Regimes. In Episode VII wirkt General Hux wie der militärische Anführer der First Order, vergleichbar mit Tarkin oder eben Admiral Reige und Großadmiral Pellaeon, die beide in den Legends zu militärischen Anführern des Rest-Imperiums wurden. Reige diente etwa als Admiral unter Staatschef (und künftigem Imperator) Jag Fel und Pellaeon selbst unterstand nominell der zivilen Regierung in Form des Rats der Moffs.

Schön und gut, dass man EU-Charaktere unter neuem Namen und mit leichten Veränderungen wiederverwertet. Doch nach drei Jahren haben diese oft noch sehr wenig etablierten Background und mal ehrlich, sympathisch sind viele dieser Figuren nun auch nicht wirklich. Gleiche Chancen für alle, doch es ist fraglich, ob der aktuelle Kanon 2051 noch bestehen wird. Man hat 37 Jahre Content weggeworfen, um neues vermutlich weit weniger haltbares Material nachzuschieben. Ich bin der #GiveUsLegends Bewegung gegenüber durchaus aufgeschlossen, die sich im Marvel-Stil wünscht, dass man unter dem Legends-Banner einfach neue Geschichten veröffentlichen soll, die mit dem neuen Film-Universum nichts am Hut haben. Ob sich das verkaufen würde ist allerdings eine andere Frage. Wie will man auch eine Sword of the Jedi-Reihe über Jaina Solo vermarkten, wenn diese nichts mit Rey oder Kylo Ren zu tun hat? Also bin ich dafür bestimmte Werke aus der Legends-Verbannung zu entlassen und in den Kanon aufzunehmen, den Darth Plagueis-Roman etwa. Oder man soll sich doch bitte auf Ereignisse aus den Legends beziehen und diese so kanonisieren, ohne das jeweilige Material vom Legends-Banner zu befreien. Alles ist besser als Chuck Wendig nach der Thrawn-Trilogie noch einen Klassiker ruinieren zu lassen. Vielleicht dürfte sich Wendig diesmal die Darth Bane-Trilogie oder die X-Wing-Romane vorknöpfen? Immerhin hat Wendig mit Gallius Rax ja schon einmal einen Charakter beschrieben, der sich aller potentiellen Rivalen entledigt hat, was auch ganz gut zu Darth Bane passen würde. Wendig ist in meinen Augen nicht ganz so schlecht wie sein Ruf, aber er hatte die undankbare Aufgabe Zahns Thrawn-Trilogie zu ersetzen und er hat sich so gar nicht demütig an diese Aufgabe herangewagt.

Ein Teil von Star Wars ist nun schlicht und ergreifend tot und nachfolgende Generationen kreieren aus den Relikten dieser Ära irgendwelche Geschichten die einfach nur falsch und schlecht ausgedacht wirken, wenn man ursprünglich dabei gewesen ist.

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Mittwoch, 13. September 2017
Game Update 5.5 erscheint am 10. Oktober
Womit das nächste Doppel-Event genau in jene Zeit fällt in der ich beruflich kaum zum Zocken kommen werde. Ich könnte jetzt einen auf Sauertopf machen, aber härter wird es mich treffen, wenn rauskommt, dass 6.0 irgendwann 2018 erscheinen wird und 5.6 bugverseucht kurz vor Weihnachten kommt. Mit wenig mehr als einem weiteren Flashpoint und vielleicht noch SCYVA als vorletzten Opsboss. Damit wäre der Teufel mal an die Wand gemalt, jetzt darf BioWare meine Erwartungen übertreffen.

Zumindest dürfte ich jetzt genügend Zeit haben meine restlichen Auserwählten auf den aktuellen Stand zu bringen.

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Dienstag, 12. September 2017
6.0 Spekulationen - Wayland, Triclops, Propheten und die Erben des Imperiums
The Old Republic ist nachwievor ein Teil der Star Wars-Legends und das ist gar nicht so schlecht, denn die Legends bieten eine über Jahrzehnte etablierte Lore (zu der auch SWTOR gehört), während der Kanon nur Material aus den Filmen, The Clone Wars und den letzten drei Jahren umfasst. Einige der Legends sind wahre Legenden oder eher Kultwerke, die weiterhin eine sehr überzeugte Fangemeinde innerhalb des Fandoms besitzen. Andere Legends sind obskur und trotzdem etwas, das gelegentlich in den Kanon oder auch von SWTOR übernommen wird. Der Hardcore-Fan zeichnet sich halt auch dadurch aus, dass er Ideen aus einigen der vom Mainstream ignorierten Star Wars-Rollenspiel-Szenarios (RP Guides gibt es für Star Wars nicht gerade wenige und das seit Jahrzehnten) übernimmt. Diese RP-Szenarien haben uns in den 90ern etwa CorSec, Corran Horn, die Dunkle Seite Adepten und vieles mehr beschert. Aus einigen RP-Ideen wurden nämlich auch Kurzgeschichten im Star Wars Insider und aus diesen wurden später Romane.

Wayland = Nathema

Wayland ist vermutlich noch mehr Star Wars-Fans bekannt als andere Beispiele die ich in diesem Blog-Eintrag anführen werde, denn Wayland stammt aus der Thrawn-Trilogie. Im Mount Tantiss-Komplex auf Wayland hatte Imperator Palpatine eine seiner geheimen Schatzkammern versteckt, mit Relikten, Geheimnissen und besonders wertvollen Technologien gespickt. Im neuen Kanon lässt sich das mit den „Observatorien“ vergleichen, wie sie in Chuck Wendigs Aftermath-Trilogie erwähnt werden. Eine solche Schatzkammer von Darth Sidious war etwa auf Jakku versteckt und der Hüter dieser Einrichtung, Gallius Rax, versuchte mit Hilfe von Sith-Artefakten den Planeten zu sprengen, um die versammelte republikanische Flotte samt der Imperialen zu vernichten. Außerdem beherbergte Jakku einen alten Supercomputer, der eine Route zum künftigen Versteck der First Order berechnen sollte.

Was versteckte Palpatine nun auf Wayland? Zum einen seine Sammlung an Spaarti-Klonzylindern, mit denen sich durch den beschleunigten Alterungsprozess eine ganze Klonarmee aufstellen ließ. Dazu kam noch Flash Learning-Technologie, mit der man quasi die Erinnerungen und Erfahrungen eines Klon-Templates einscannen und auf die Klone übertragen konnte. Wobei das in manchen Fällen leider dazu führte, dass die Klone wahnsinnig wurden oder sich für das Original hielten. Ein Produkt dieser Klonexperimente Palpatines war Joruus C’baoth, der Klon von Palpatines ehemaligen Jedi-Berater Jorus C’baoth. Nebenbei lagerte der Imperator auf Wayland auch Lukes auf Bespin abgetrennte Hand und das dort verlorene Skywalker-Lichtschwert. In den Archiven Waylands lagerten weiters die für Thrawn so wichtigen Baupläne für die Tarnschild-Technologie. Und natürlich versteckte Palpatine auf Wayland auch Aufzeichnungen und Dokumente, mit denen er seine ehemaligen Agenten und Kollaborateure erpressen konnte, wie das Caamas-Dokument über jene bothanischen Agenten, die ihm einst geholfen hatten das Volk der Caamasi nahezu völlig auszulöschen, weil diese ausgesprochene Kritiker seiner Politik waren.

Nach Romanen wie Darth Plagueis kann man davon ausgehen, dass Palpatine in seinen Schatzkammern wohl auch alte Sith-Relikte und -Waffen versteckte. In Aftermath 3 wirft Gallius Rax solche etwa in den Reaktorschacht der Jakku-Installation, um so den Kern des Planeten instabil zu machen. Und das ist Kanon. Planetenvernichtende Sith-Artefakte bestätigt! Palpatine und Plagueis konnten sich auf eine 1000jährige Sith-Tradition berufen, Sith-Imperator Vitiate lebte alleine 1300 Jahre als unangefochtener Herrscher der Sith und schon zuvor regierte er rund 100 Jahre als Lord von Nathema. In seinem Versteck könnten sich demnach ähnlich mächtige Artefakte aus grauer Vorzeit befunden haben. Die auf der Arcanum gelagerten Relikte waren da vielleicht bereits ein Vorgeschmack. Dass Nathema ein Loch in der Macht darstellt mag geholfen haben einige der Artefakte Vitiates zu schwächen und relativ unschädlich zu halten. Nun da der Unsterbliche Imperator gestürzt ist und Nathemas Koordinaten gar nicht mehr so geheim sein dürften, besteht die Gefahr, dass jemand die Schatzkammer des Sith-Imperators plündern könnte. Mit katastrophalen Folgen! Die Arcanum war vielleicht nur das Lager für Technologien und Relikte, die Vitiate mit Hilfe von Beratern wie den Schreckensmeistern geschaffen hatte. Immerhin stahlen diese die Schreckenssaat von der Arcanum, ebenso wie den Darkstaff. Beides keine ungefährlichen Artefakte, doch auf Nathema verbarg Vitiate wohl all das was ihn persönlich betraf. Das Holocron mit dem Geist seines Vaters, seine eigene Tochter Vaylin, die letzten Überbleibsel seiner Heimatwelt.

Triclops = Arcann

Who the fuck is Triclops? Diese Frage ist berechtigt und ich wüsste es auch nicht, wenn ich nicht irgendwann einige Bücher der Jedi Prince-Reihe gesammelt hätte. Diese selbst zu EU-Zeiten umstrittene Reihe führte neben den Propheten der dunklen Seite auch einen Sohn des Imperators ein. Ob er wirklich physisch von Palpatine abstammte oder aus einem Experiment mit Midichlorianern hervorgegangen war (so wie Plagueis angeblich Anakin erschuf) ist bis heute unklar. Außerdem hieß es Triclops würde von Palpatines Beraterin Sly Moore (der hellhäutigen glatzköpfigen Umbaranerin aus Episode III) abstammen, die sich womöglich irgendwie mit Palpatines DNA befruchten ließ. Triclops wurde jedenfalls von den Propheten der dunklen Seite ausgebildet (vergleichbar mit den Erben von Zakuul), einer Sith-Sekte die Palpatine als Berater in Sachen Machtvisionen zur Seite stand. Als sich jedoch abzeichnete, wie mächtig Triclops werden könnte ließ ihn Palpatine als einfachen Sklaven in die Minen von Kessel schicken. Triclops dreiäugiges Aussehen erinnerte die Propheten zudem an den Gründer ihres Ordens, den Sith-Schüler von Darth Cognus (der Beinahe-Schülerin Darth Banes, die schließlich zur Schülerin Darth Zannahs wurde), Darth Millenial. Auch Millenial wird als dreiäugiger Mensch beschrieben, genauso wie Triclops und eine Prophezeiung von Millenials Anhängern beschrieb die (Wieder-)Geburt eines solchen Wesens.

Um die volle Bandbreite des Vergleichs zu verstehen sollte man auch noch das nächste Beispiel miteinbeziehen.

Die Propheten der dunklen Seite = die Erben von Zakuul

Der von Darth Millenial begründete Orden (beheimatet auf Dromund Kaas) hatte angeblich sogar Ort und Zeitpunkt der Zerstörung beider Todessterne hervorgesehen. Die Propheten dienten Palpatine dadurch, indem sie die verschiedensten Varianten der Zukunft für ihn durchsahen und ihm so halfen die Zukunft zu gestalten. Niemand stand über ihren Prophezeiungen oder so dachte man zumindest. Insgeheim halfen die Propheten auch gerne nach, um ihre Prophezeiungen in die Tat umzusetzen. Als Sith-Splittergruppe hing fiel für sie davon ab, in der Gunst des dunklen Lords zu bleiben, ansonsten hätte man sie ausgelöscht. Gerade nach Palpatines Tod kam es ja zu brutalen Machtkämpfen, in welchen sogar Palpatines Rote Garde beinahe ausradiert wurde. Aus den Propheten rekrutierte sich schließlich auch der Geheimen Orden des Imperiums, eine Organisation die sich auch Ränge wie Hand des Imperators, Auge des Imperators und Stimme des Imperators zu eigen machte. So obskur diese Gruppe auch wirkt, sie hatte zumindest oberflächlich einigen Einfluss auf SWTOR. Die Erben von Zakuul würden nun die Möglichkeit in den Raum stellen, dass es innerhalb ihrer Organisation einen weiteren geheimen Orden gibt und dass man durchaus mithilft, dass die eigenen Visionen wahr werden. Bedenkt man, dass die meisten Geschichten über die Propheten der dunklen Seite nach Endor spielen (also nach dem Tod Palpatines), dann ist man vielleicht geneigt eine weitere Parallele zu den Erben zu sehen, die auf Iokath plötzlich wieder aufgetaucht sind. Die Propheten wurden passenderweise von Lady Lumiya (einer geheimen Sith-Schülerin Vaders) und Carnor Jax (dem ehemaligen Leibwächter Palpatines mit Machtempfänglichkeit) ermordet, wobei Jax ja auch das Massaker an der Imperialen Garde anrichten ließ.

Zakuuls Thrawn

Das Ewige Imperium war ein Reich das weite Teile des Wild Space und einige Systeme in den Unbekannten Regionen regiert. Bevor Arcann den Thron bestieg war jedoch eine militärpolitische Revolution im Gange, in deren Verlauf menschliche Kapitäne und Crews mit Droiden ersetzt wurden. Unter Arcann fand diese technologische Revolution ihren Höhepunkt, wohl auch weil menschliche Offiziere weniger zuverlässig waren als GEMINI Captains – wie Koth Vortena bewiesen hat. Was wurde jedoch aus den Admirälen dieser Ära? Kontrollierte Valkorion seine Streitkräfte wirklich persönlich? Oder setzte erst Arcann die Admiräle und Generäle ab, um seine Armeen und seine Flotte vom Ewigen Thron aus zu steuern? In diesem Fall könnten einige der militärischen Genies hinter dem Aufstieg des Ewigen Imperiums verbannt worden sein. Ich erinnere mich noch daran wie Datamining oder sogar ein Schreibfehler auf swtor.com lange Zeit behaupteten Koth Vortena wäre „The Exiled General“ anstatt nur „The Exiled Officer“. Womöglich hatte man Koth in der Entwicklung von KotFE einmal eine mächtigere Rolle zugedacht und er hätte ein verbannter General des Ewigen Imperiums sein können. Quasi der Jan Dodonna der Alten Republik. Jan Dodonna, für Leser die ihn nicht kennen, ist der weißhaarige Rebellen-General in Episode IV, der den Plan über den Angriff auf den Todesstern formuliert und die ganze Operation beaufsichtigt. In den Legends war Dodonna ein ehemaliger republikanischer Offizier, der nach den Klonkriegen pensioniert wurde. Später rekrutierten ihn die Rebellen, wobei sie nur knapp einer Todesschwadron des Imperiums zuvorkamen, welches ihn eliminieren wollte. Dodonna galt als militärisches Genie und Mitentwickler des A-Wing. Übrigens trug auch Dodonna einen Mantel, ganz ähnlich wie Koth Vortena. Und beide tragen ein Rangabzeichen auf ihrer Brust.

Ein von Arcann verbannter Großadmiral könnte gute Beziehungen zu einigen Rittern und natürlich den Erben von Zakuul aufgebaut haben. Vielleicht war die Verbannung vom Hof auch gar nicht so ernst gemeint und der Verbannte diente am Rande der Galaxis, um neue Welten zu erobern. Nach 1-2 Jahren Kommunikationsblackout muss er plötzlich feststellen, dass sein Imperium gestürzt wurde.

Oder er hat in der Verbannung seine eigene Allianz geschmiedet und strebt nun danach die Allianz aus dem Wild Space und den Unknown Regions zu jagen, wofür er sich Verbündete innerhalb der Großmächte und vielleicht sogar bei den Chiss gesucht hat. Verbündete wäre dabei eine relative Bezeichnung. Er könnte einfach ein Informant gewesen sein, wie Gallius Rax in Aftermath. Und er könnte mit Theron Shan in Verbindung getreten sein, weil er genau wie Theron eigentlich nur vermeiden wollte eine neue Macht an der Stelle des Ewigen Imperiums zu installieren.

Palpatines Hände und Adepten

Die Hand des Imperators ist eine Erfindung von Timothy Zahn, der Mara Jade mit diesem Titel bedachte. Bereits in Band 2 der Thrawn-Trilogie führte Zahn jedoch auch an, dass Mara wohl nicht die einzige Hand gewesen ist und Mara für Palpatine daher keineswegs einzigartig war. Als Hand stand Mara nach Endor ohne Autorität da und flüchtete sich in ein Schmuggler-Dasein. Andere Hände versuchten sich hingegen innerhalb der imperialen Hierarchie zu etablieren, mit unterschiedlichem Erfolg. Palpatines Hände waren so etwas wie Schläfer-Agenten, ähnlich wie die Kinder des Imperators in SWTOR. Sie wussten von ihrer Aufgabe, aber sie hielten sich für einzigartig und konnten telepathische Befehle des Imperators empfangen. Vader als Verkörperung der Sith hasste sie als Rivalen um Palpatines Aufmerksamkeit oder vielleicht als Bedrohung der Regel der Zwei.

Palpatines Tod über Endor entfernte Darth Vader aus dem Ringen um Macht und Einfluss, sodass viele der dunklen Jedi und ausgebildeten Machtnutzer in imperialen Diensten nun selbst davon träumen konnten Imperator zu werden. Sie fielen teilweise übereinander her oder wurden in Kämpfen mit der Neuen Republik eliminiert. Doch einige Auserwählte durften Palpatine nach Byss begleiten, wo er in einem Klonkörper wiedergeboren wurde. Als rechte Hand Palpatines agierte Executor Sedriss, dessen Rolle mich irgendwie an Gallius Rax und Supreme Leader Snoke erinnert. Sedriss war in Palpatines Pläne eingeweiht und er führte in Dark Empire II Operation Schattenhand an, mit der das Imperium gegen die Neue Republik zurückschlug. Schon in Dark Empire I hatte man mit Weltenvernichtern und einer Invasion Coruscants bewiesen, dass die Neue Republik einem Überraschungsangriff von Byss aus nicht gewachsen war. Palpatine hatte seine besten und loyalsten Truppen um Byss versammelt. Solche Loyalisten gibt es in SWTOR in verschiedener Form, einerseits auf Nathema und andererseits in Form der Hände des Imperators. Wir wissen bis dato nicht genau, was aus diesem persönlichen Hofstaat des Sith-Imperators wurde, nachdem er auf Ziost zum Staatsfeind Nummer eins erklärt wurde. Es gibt genügend Vitiate-Anhänger deren Verbleib ungeklärt ist und deren Hintergrund völlig unzakuulisch wäre. Ein Addon über die Erben des Imperators, ohne Zakuul weiter auszuschlachten? Es wäre möglich und es würde durchaus einen Sympathiebonus besitzen, weil es Zakuul an den Rand drängt, gleichzeitig jedoch lose Fäden aufgreift und Prä-4.0-Storylines fortführt. Vielleicht erfahren wir irgendwann noch was aus General Hesker von der Imperialen Garde wurde, nachdem deren Akademie in SoR von den Revanitern überfallen wurde. Hesker, wie auch andere Gardisten, wurde ja auch vom Geist des Imperators berührt. Er spielte auf Corellia und Ilum eine tragende Rolle, also wäre es nett etwas über ihn zu erfahren. Andere Mitglieder des Kriegsrats von Ilum waren Grand Moff Regus, Moff Phennir, Darth Ravage (vermutlich tot) und Mand’alor (tot und von Shae Vizla beerbt). Regus lehnte Aliens in den Reihen der Imperialen vehement ab und Phennir hatte Malgus zu Gunsten der Loyalisten abblitzen lassen, nachdem er ihm einst geholfen hatte die Fabrik aus Revans Klauen zu befreien. Phennir könnte ein Agent der Revaniter gewesen sein. Zuletzt erwähnte Servant One in der Krieger-Klassenmission auf Rishi eine „Festung des Imperators“, die wohl auch das Hauptquartier der Hände darstellt. Und in einer Mail von Servant One nach dem Abschluss der Klassenstory auf Corellia (bzw. Korriban) heißt es die Imperiale Garde würde den Körper des Imperators beschützen, während er „schläft“.

Der geheime Orden des Imperators

Valkorion/Vitiate hat zwei Imperien aufgebaut und sich zweier Machtnutzer-Organisationen bedient. Doch er sprach auch großmäulig davon, dass die Allianz zu Asche verbrennen würde und das man nie dahinterkommen würde, was er in den Jahrhunderten seiner Existenz alles angezettelt hat (ein Imperator-Zitat von Ziost, falls man einen Inqui oder Botschafter spielt). Nur weil er tot ist, bedeutet das nicht, dass er der Galaxis immer noch einige Probleme aufhalsen kann. Gleiches galt auch für Palpatine in Legends und Kanon. Imperatoren gehen nicht sang und klanglos, woraufhin alles glücklich bis ans Lebensende weiterläuft. Legends-Palpatine kehrte als Klon zurück und feuerte ein ganzes Arsenal von Superwaffen auf die Neue Republik ab. Kanon-Palpatine war der ultimative Spielverderber und wies Gallius Rax sowie einige vorprogrammierte Droiden an nur verbrannte Erde hinter seiner Herrschaft zu hinterlassen. Er hatte jedoch auch vor, das Imperium mit Hilfe von Rax und einigen Auserwählten neu zu gründen. „Operation Asche“ war sehr buchstäblich gemeint.

War Vitiate zu arrogant, um Pläne für sein Scheitern zu schmieden? Angenommen man hätte Vaylin nicht besiegt, hätte es dann noch einen Plan B gegeben, der nun zum Tragen kommt, nur mit dem Allianzkommandanten als Opfer, nachdem Vitiate die Operation nicht mehr abgesagt hat. Der Orden könnte eine Gruppe von rachsüchtigen Vitiate-Anhängern sein, die aus verschiedensten Organisationen rekrutieren könnten.

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Welche Jaesa darf es sein?
https://twitter.com/DiscipleOfMarr/status/907257871431282689

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6.0 Theorie - Entscheidungsschlacht um Iokath
4.0 und 5.0 begannen jeweils mit Angriffen – während es in KotFE ein Überraschungsangriff auf die Task Force von Darth Marr war, war es in KotET eine Invasion von Voss. Wieso also nicht auch in 6.0? Denn ein Schauplatz für einen explosiven Auftakt zum nächsten Addon bietet sich bereits an: Iokath!

Die Story um Iokath ist noch nicht vorbei und selbst Umbara dient dem untergeordneten Ziel Waffen zu beschaffen, um die Streitmacht des Feinds auszuschalten. Erzählerisch macht das Sinn, wenn es im Krieg um Iokath noch weiter geht. Wobei auch erwähnenswert ist, dass man Iokath ohne 4.0 und 5.0 starten kann und Umbara unabhängig von Iokath funktionieren soll. Seit es Instant-Charaktere gibt versucht man jedes neue Addon so zu gestalten, dass es einen kanonischen Storyverlauf (wer lebt, wer ist tot) gibt. Was auch bedeutet, dass man jedes Addon mit dem Versuch startet den „Outlander“ als Veteran dieses oder jenes Krieges darzustellen. Im Fall von 6.0 wird man wohl als Veteran des Krieges gegen Zakuul dargestellt werden.

Werde zum Commander in Knights of the Eternal Alliance. Du bist der Held des Krieges gegen das Imperium von Zakuul und Eroberer des Ewigen Throns. Doch dein Sieg wird durch Verrat und einen Wiederausbruch des Großen Galaktischen Krieges bedroht. Entscheide über das Schicksal der Galaxis und stürze dich in die Schlacht!

Meiner Meinung nach wird sich BioWare in 6.0 den Gefallen tun und den mit problematischen Erinnerungen behafteten Outlander-Titel durch Commander ersetzen. Weil man ja jetzt die Allianz anführt. Wobei das Problem auftritt, dass ein kanonischer Thronverzicht bedeuten dürfte, dass Imperatoren ihre Macht verlieren oder unstandesgemäß angesprochen werden. Instant-70er sind imo daher spannend, weil sie zeigen können welche Story man in Austin als kanonisch betrachtet. Wie hat man sich hinsichtlich Torian/Vette, Kaliyo/Jorgan, Koth, SCORPIO, Senya/Arcann, der Thronbesteigung und Iokath entschieden? Ich habe nie einen Instant-65er in Angriff genommen, insofern fehlt mir hier wirklich die Erfahrung. Aber bei Instant-60ern wurden schon einige kontroverse Kanon-Entscheidungen getroffen. Kopfgeldjäger waren etwa keine Mandalorianer. Krieger hatten Dark Jaesa. Inquis sind Darth Imperius und haben sich für Khem statt Zash entschieden. Soldaten haben Jorgan befördert. Agenten sind weder die Hand von Jadus noch Doppelagenten oder Ghosts. Man hätte glauben können Imps wären allesamt DS, doch der Agent und Inqui weisen als Instant-Charaktere eine relativ helle Grundeinstellung auf. Könnten sich Instant-70er daher nicht nach Fraktionen, sondern vielleicht sogar nach Klassen unterscheiden? Oder reagiert BW gar auf Feedback und erlaubt uns bei der Erstellung von 70ern zumindest einige Grundentscheidungen zu treffen? Ganz ehrlich, das sind die für mich wirklich spannenden Fragen, denn seit Jesse Skys und Ben Irvings Abgang scheint man die Scheuklappen hinsichtlich Community Feedback wieder abgelegt zu haben.

Iokath ließe sich auch jenen Spielern erklären, die den Story Arc geskippt haben und direkt aus 5.0 auf 6.0 gewechselt sind. Sollten sie Umbara gespielt haben wissen sie nun doch etwas mehr. Wie auch immer, Iokath als Schauplatz von Kapitel I würde „funktionieren“. Selbst Direktstartern ließe sich gut erklären, worum es in der Schlacht um einen Maschinenplaneten mit Waffenfabriken geht.

Die Ewige Allianz hat sich mit Kaiserin Acina verbündet, um die Waffenfabriken Iokaths aus den Händen der Republik zu befreien. Nach einer verlustreichen Kampagne und dem Verrat von Theron Shan nähert sich der Feldzug seinem Ende. Die Streitkräfte der Republik haben sich in ihre letzte Festung zurückgezogen und die verbündeten Streitmächte von Allianz und Imperium setzen ihnen nach...

Was folgt könnte ein Szenario wie in Aftermath 3: Empire’s End, Darth Bane 1: Path to Destruction oder der Schlacht von Malachor V sein. Die jeweilige Feindpartei könnte durch Therons Hilfe eine Bombe gebaut haben, mit der ein Großteil beider Armeen, sowie deren anwesenden Anführer vernichtet werden. Damit würde Iokath zerstört und unbrauchbar, während die verbündete Fraktion ins Chaos gestürzt wird (mal angenommen Malcom oder Acina gehen drauf) und die Ewige Flotte wird durch die Zerstörung Iokaths von Trümmern beschädigt und vielleicht sogar fast zerstört. Der Commander könnte irgendwie überlebt haben und schwer angeschlagen nach Odessen zurückkehren, wo man sich mit dem Fallout der Krise auseinandersetzen muss. Zugleich hat man wohl genauso wie der Feind einiges an Technologie erbeutet und es beginnt ein sehr heftiges Wettrüsten, denn nun könnte alle Hauptstadtwelten verwundbar sein.

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