Mittwoch, 3. Februar 2016
Zwei Arten dunkler Jedi

Mace Windu vs. Asajj Ventress

Vorsicht, dieser Titel kann ungewollte Spuren von Ironie enthalten.

Beim Rückblick auf die Klassenstorys von Jedi-Botschafter und Jedi-Ritter fallen einem gewisse Dinge auf, doch man hat nicht immer den richtigen Vergleich parat, um die Zusammenhänge zu erkennen. Zur häufigen Krieg am Botschafter gehört etwa, dass diesem unterstellt wird, dass er gar kein echter dunkler Jedi sein kann. Worauf diese Kritik abzielt ist allerdings die Vorstellung, dass dunkle Jedi (wie Ventress, Pong Krell, Set Harth, Exar Kun oder Brakiss) Verräter und nicht länger Mitglieder des Jedi-Ordens sind. Manche (wie Krell, Anakin Skywalker oder Count Dooku) lösen sich jedoch erst langsam vom Jedi-Orden, nachdem sie bereits mit der dunklen Seite in Verbindung gekommen sind, eine Tradition in die man auch den dunklen Jedi-Ritter stellen kann.

Der traditionelle dunkle Jedi-Begriff beschreibt in der allgemeinen Vorstellung einen der dunklen Seite verfallenen Jedi, der sich vom Orden abwendet und in den meisten Fällen den Übertritt in eine neue Organisation (meistens die Sith) sucht. Dunkler Jedi ist demnach ein Zwischenstadium zwischen Jedi und Sith, was ja so auch nicht ganz stimmt, aber gerne so verstanden wird. Dunkler Jedi bedeutet eigentlich nur, dass sich ein Jedi der dunklen Seite zugewandt hat. Dafür muss man keine Karriere als Sith-Lord anstreben. Es gibt ja auch Gestalten wie Set Harth, der (allerdings als Legends-Charakter) seine Jedi-Roben abgelegt hat und als wohlhabender Sammler von Artefakten auf Nar Shaddaa lebt. Harth nutzt die Macht, trägt ein Lichtschwert und greift auf Sith-Relikte zurück, allerdings aus rein praktischen Gründen und ohne ideologische Ziele.

Bevor sie zur Sith-Akolythin wurde war Asajj Ventress eine Jedi-Padawan und als ihr Meister ermordet wurde verfiel sie der dunklen Seite. Sie herrschte als Kriegsherrin ehe sie von Count Dooku als Attentäterin angeworben und auf Jedi-Generäle angesetzt wurde. Gegenüber Darth Sidious behauptete Dooku stets Ventress sei nur seine Attentäterin, eine dunkle Jedi und keine echte Sith-Schülerin. Bis zu ihrem Tod blieb unklar, ob Ventress je die Bezeichnung Sith verdient hätte. Sie war wohl doch nur eine gefallene Jedi. Und Nachtschwester, wenn The Clone Wars miteinbezieht.

Den Gegenpol zu Ventress bilden Charaktere wie Mace Windu, Vrook Lamar, Jaric Kaedan oder auch Anakin Skywalker während der Klonkriege. Jedi-Ritter die ihre dunkle Seite als Waffe nutzen (etwa in ihrer Lichtschwertform, wie Windu mit Form VII Vaapad, durch die er seine dunkle Seite kanalisiert) gibt es zumindest in den Legends und Romane wie Christie Goldens Dark Disciple bringen diese Konzepte aus den Legends auch wieder zurück in den Kanon. Mace Windu ist in The Clone Wars und Goldens Dark Disciple jedenfalls jemand der mit seinen Konversationsentscheidungen recht häufig auch mal die DS-Option austestet. Im neuen Kanon ist es Windu, der etwa einen Attentatsversuch (durch Quinlan Vos) auf Count Dooku ins Spiel bringt und damit die dunkle Seite des Jedi-Ordens illustriert.

Windu ist dunkel und nicht bloß aufgrund seiner Abstammung von Harun Kral bzw. seiner Hautfarbe. Windu ist dunkel weil er in seiner Jedi-Distanziertheit Handlungen billigt die klar gegen die hohen moralischen Ansprüche des Jedi-Ordens verstoßen. Windu tut das nicht leichtfertig, aber es ist durchaus ein Ausdruck seiner wahren Persönlichkeit. Windu gehört im Jedi-Rat zu den Erzkonservativen und ist damit auch einer der Fanatiker. Man muss kein machtgeiler Egomane sein, um auf der dunklen Seite zu stehen, es reicht auch der unerbittliche Vertreter seiner Fraktion zu sein. Windu & Co waren in den Klonkriegen so sehr davon überzeugt die Guten zu sein, dass sie es gar nicht mehr begriffen, als sie moralische Grauzonen betraten und sogar bereits hinter sich ließen.

Brüder im Geiste: Windu, Kaedan, Lamar

Doch Windu ist in der Geschichte des Jedi-Ordens nicht der einzige uneinsichtige Fanatiker, denn es gab auch andere, die auch sehr aggressiv für ihre Ideologie eintraten. Einer der militantesten Jedi-Meister der alten Republik war Vrook Lamar. Militant bedeutet in diesem Sinne nicht, dass er sich in den Mandalorianischen Kriegen auf die Seite der Revanchisten schlug, sondern dass er durchaus gewaltbereit die Position des phlegmatischen Jedi-Rats vertrat. Es waren Meister wie Lamar die Revan am liebsten aus den Orden geworfen oder unter Hausarrest im Jedi-Tempel gestellt hätten, weil dieser in den Krieg gegen die Mandalorianer ziehen wollte. Revans Erfolge zwangen die Konservativen still zu halten, doch in Revans Fall sahen sie sich rückwirkend vollinhaltlich bestätigt. Wäre nie passiert, wenn man das gesamte Outer Rim an die Mandos verloren hätte. Doch es war auch Lamar, der mit einer loyalen Jedi-Eingreiftruppe gegen den von einem Sith unterwanderten Jedi-Geheimbund auf Coruscant vorging.

Trotzdem, unterm Strich hätte sich Lamar mit seiner Jedi-Emotionslosigkeit und seiner Überzeugung das richtige zu tun genauso wie Windu zum einen oder anderen kaltblütigen Mord hinreißen lassen. Es hätte ihn der dunklen Seite vielleicht nicht einmal näher gebracht, weil er den Jedi-Werten ja bis ins Mark treu geblieben wäre. Außer man sieht die Macht als etwas organisches und die dunkle Seite somit auch als eine Art Lebewesen. Aber in den Legends gibt es eben auch die Sicht, dass die Macht an sich völlig neutral ist und die dunkle Seite nicht existiert. Es gibt dieser Theorie nach nur die rohe ungezähmte Macht, in die man sowohl durch Leidenschaft, als auch Emotionslosigkeit (sich der Macht völlig hingeben) eintauchen kann. Die dunkle Seite ist demnach ein Teil des Anwenders, aber nicht der Macht. Es geht also mehr darum welche Emotionen man nutzt und wenn man mit reinem Gewissen und uneigennützig handelt sollte man auch seine weiße Weste behalten.

In Lamars Fußstapfen trat später der aus SWTOR bekannte Jaric Kaedan (der im Original übrigens von HK-47, 51 und 55 gesprochen wird - Kristoffer Tabori), wie Windu ein Meister von Form VII, in seiner Juyo-Kos Ausprägung. Form VII war in den Legends die gefährlichste aller Lichtschwertformen, denn sie basiert darauf seine Aggressionen und damit auch die dunkle Seite zu kanalisieren. In konservativen Kreisen wurde die Form durch ihre Nähe zur dunklen Seite kritisch beäugt, wurde sie ursprünglich ja auch sehr gerne von Anhängern der dunklen Seite genutzt. Jaric Kaedan erwies sich wie Windu allerdings als tiefloyales Mitglied des Jedi-Ordens und nutzte seine dunkle Seite ebenfalls nur als Waffe gegen die Sith, womit er sich wohl wie Windu in der Lage befand auch einige der mächtigsten Sith-Lords in die Schranken zu weisen, indem er deren dunkle Energien gegen sie selbst verwendete. Kaedan gelang es mit der Hilfe von Juyo und seiner tiefen Überzeugung ein Jedi zu sein einst sogar die Schreckensmeister zu besiegen und auf Belsavis in Stasiskammern zu stecken. Als Mitglied des Jedi-Rats erwies sich Kaedan als unerwartet aggressiv und bedrohte sogar den Sith-Überläufer Lord Scourge. Kaedans Herz war am rechten Fleck, doch seine Methoden wirkten nicht sehr jedihaft. Man kann sich durch Meister wie Kaedan, Windu oder Lamar aber gut vorstellen, warum der Jedi-Orden in manchen Gegenden der Galaxis verhasst gewesen sein muss. Nicht jeder Jedi waren eben weise wie Yoda oder diplomatisch wie Obi-Wan, es gab auch Grobiane und realitätsfremde Zeloten.

Der dunkle Jedi-Botschafter

Manchmal glaube ich, dass der Jedi-Schatten die kanonische Erweiterte Klasse des Jedi-Botschafters sein muss. Alleine deshalb weil der Schatten in SWTOR als energischer Kämpfer gegen die dunkle Seite beschrieben wird, der mit seiner unerbittlichen Einstellung und im Auftrag des Jedi-Rats auch sehr nahe an die dunkle Seite rücken kann.

Das macht umso mehr Sinn, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Mace Windu, Jaric Kaedan und Vrook Lamar Vorbilder für diese Klasse waren. Man kann natürlich auch nach Antworten im Jahre 2011 suchen, als Pre-Launch Videos das Moralsystem in SWTOR erklärten. Anders als in KotOR führte man die Sith in SWTOR als eigene Fraktion ein, womit einem aber auch die Möglichkeit genommen wurde sich bewusst für einen Seitenwechsel zu entscheiden. Dunkle Republikaner wurden damals als böse Alliierte beschrieben, helle Imps als gute Nazis. Nur weil man Gefangene foltert und Kriegsverbrechen begeht ist man ja noch kein Angehöriger der Gegenseite.

Der Botschafter folgte der 2011 gesetzten Zielsetzung, dass es auch böse Reps geben soll, während der Ritter sich mehr Freiheiten herausnahm und eher an KotOR orientierte.

Dunkle Jedi-Ritter

Tiefdunkle Ritter werden durch die Bengel Morr-Entscheidung zu heimlichen Abtrünnigen, die auf einem Pfad wandeln, der sie früher oder später zu Sith machen könnte. Es ist wie im Prolog beschrieben, Bengel Morr ist kein Sith, aber verdammt nahe dran einer zu sein, ohne dem Orden anzugehören. Morr ist der klassische gefallene Jedi, ein Ex-Padawan, der den Orden hinter sich gelassen hat und nun auf die dunkle Seite vertraut. Doch Morr ist auch bemüht seine eigene Organisation auf die Beine zu stellen, er trainiert zu Beginn der Ritter-Story sogar einen eigenen Schüler. Wenn der dunkle Ritter den Vibe eines Möchtegern-Sith vermittelt ist das mit ziemlicher Sicherheit gewollt.

Und im Gegensatz zum Botschafter, der selbst auf der dunklen Seite kaum für seine Handlungen gerügt wird, muss der Ritter am Ende von Akt III feststellen, dass er sich seine Chancen auf eine Ernennung zum Jedi-Meister verbaut hat. Der Jedi-Rat ist ja nicht blind und erkennt zumindest die abtrünnige Haltung des Ritters. Man fühlt sich an Anakin Skywalker erinnert, der in Legends auch einem Ordensaustritt zuneigte. Aussteiger verfolgt man in den meisten Sekten auch härter als solche die es mit den Geboten nicht so ernst nehmen. Der Botschafter hingegen ist gemäß seiner Klassenstory loyal bis auf die Knochen, aber er gehört als dunkler Jedi eben zu den Fanatikern. Auf gewisse Weise ist man dann ja schon ein "grauer Jedi", wenn man Hell V erreicht, weil man sich so eben noch am deutlichsten vom Mainstream abhebt. Graue Jedi waren zu Zeiten Qui-Gon Jinns (der oft als solcher bezeichnet wurde) keine moralisch grauen Jedi, sondern solche die immer wieder gegen den konservativen Jedi-Rat aufbegehrten und sich damit in Grauzonen wagten, denn ihr Handeln wurde dabei nicht von höheren Stellen gedeckt, selbst wenn es moralisch korrekt war.

Der dunkelste Jedi

Wer ist böser? In meinen Augen der dunkle Jedi-Ritter, der in seiner Klassenstory auch reichlich Gelegenheit hat Kriegsverbrechen zu begehen, andere Machtnutzer zur dunklen Seite zu bekehren und der dunklen Seite in Form von Sel-Makor ein Menschenopfer darzubringen.

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Dienstag, 2. Februar 2016
Retro-Review: Die Klassenstory des Soldaten

Vorwort

In Community-Umfragen hinsichtlich der beliebtesten Klassenstory schneiden Soldaten für gewöhnlich am schlechtesten ab. In den Augen mancher hat sich so die Vorstellung ergeben, dass es zum Grundkonsens der Community gehört, dass der Trooper des langjährigen Lead Writers und nunmehrigen Creative Lead Designers Charles Boyd die schlechteste Klassenstory ist und Boyd daher entsprechend zu verunglimpfen wäre. "Kein Wunder, dass es seit 2012 so bergab ging, wenn Charles Boyd..." Schluss. Aus. Anfang 2012 hieß der Story-Verantwortliche noch Daniel Erickson, der sich dann allerdings von BioWare verabschiedete. Auf Erickson folgte ein System mit 2 Lead Writern, Alexander Freed (Imperialer Agent) und Hall Hood (Schmuggler, Jedi-Ritter). Und diese beiden trugen wie man aus Leaks aus dem Jahr 2012 weiß zu fast allem bei was 2013 veröffentlich wurde (Makeb, CZ-198, Oricon). Erst 2013 übernahm Charles Boyd das Ruder als Lead Writer. In die Ära Boyd fallen schließlich das Kopfgeldevent, Treek, das Rakghul-Event II, Kuat, GSF, Geschmiedete Bündnisse, Shadow of Revan, Ziost und natürlich Knights of the Fallen Empire.

Was Charles Boyd mit seinem Soldaten schuf ist etwas, das ich als Spieler nicht missen möchte. Dazu sollte ich erwähnen, dass ich gleich nach meinem ersten 50er (am 31.12.2011) damit begann mir einen Frontkämpfer auf einem anderen Server hochzuziehen. Damals gab es nur 8 Charakterslots pro Server und mein Freundeskreis war von der Idee beseelt einen Imp- und Rep-Server zu nutzen. Das erklärt warum mein Fronti die Servertransfers seinerzeit nicht überlebte, aber ich habe mir im Herbst 2012 einfach einen neuen identischen Fronti gebaut. Fronti Nr. 1 endete jedoch auf Level 30, weil sich keiner so recht für die zwei Server-Spielweise begeistern konnte.

Man könnte sagen ich begann meinen Start in die Welt der Klassenstorys gleich mit zwei der angeblich schlechtesten. Ich hatte trotzdem gute Gründe einen Soldaten zu spielen. Für jemanden der mit Serien wie dem A-Team oder Stargate SG-1 aufgewachsen ist hat der Soldat das gewisse etwas. Und Major John Shepard führte in Stargate Atlantis auch sein eigenes Squad an, noch ehe er in Season 2 zum Lieutenant-Colonel befördert wurde. Major Shepard inspirierte später auch die GSF-Karriere meines Kommandos, denn die SG-Teamleader waren stets auch erfolgreiche Piloten.

Was mir an der Klasse jedoch gefiel waren die Bezüge zu Karen Traviss Republic Commandos. Diese Romanreihe entwickelte sich ursprünglich aus einem Roman zum Videospiel Republic Commando und wurde schlussendlich zum Ausgangspunkt für fast alles über die Mandalorianer. Traviss Republic Commandos wurden immerhin von mandalorianischen Söldnern trainiert, die ihren Schützlingen auch die mandalorianische Kultur näher brachten und Jango Fetts Klone (der in den Legends sogar Mand'alor war) ohnehin als Mandalorianer betrachteten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Charles Boyds mit Mandos und Troopern auf diese Quelle zurückgehen könnte. In meinem Kopf entspann sich daraus auch die Idee, dass mein Frontkämpfer der Adoptivsohn (eine Kriegswaise) meines mandalorianischen Kopfgeldjägers war, sich jedoch im Sinne von Mand'alor den Bewahrer verpflichtet sah auf Seiten der Republik zu kämpfen.

Ganz Hoffnungsvolle könnten sogar behaupten die Etablierung des Soldaten als eigenen Star Wars-Archetyp hat FN-2187 aka Finn in Episode VII erst möglich gemacht. Vor Episode VII wurde die Vorstellung von Soldaten als typischen SW-Charakteren nur durch die Klone in The Clone Wars verkörpert. TCW ist allerdings bekanntlich stark von den Legends beeinflusst, die immerhin schon vorher da waren und einiges auch detailierter umsetzten. In den Legends haben wir etwa einige ARC-Trooper und auch Klonkommandos die sich zu Protagonisten hocharbeiteten und später als Inspirationsquelle für Captain Rex und Fives genutzt wurden.

Makel

Was wirft man dem Soldaten eigentlich vor? Eigentlich nur, dass er nicht die beliebteste Klasse ist. Die Statistiken haben bezüglich des Soldaten eine gewisse Unschärfe, da ja für gewöhnlich nur die beliebteste und keine Rating der 8 Klassenstorys gefragt ist. Aber selbst das macht ihn bestenfalls zu Mittelmaß. Für mich klingt die Kritik am guten alten Trooper meist danach, dass der Klassenstory einfach die emotionalen Wow-Momente fehlen. Man muss schon wissen nach was man sucht, damit man es in der Story auch findet. Ähnlich wie beim Jedi-Botschafter, der für Kenner der Legends-Werke genau das richtige Feeling aufkommen lässt, hat es der Trooper schwer sein Publikum zu überzeugen.

Die Soldaten-Story ist nicht besonders spannend, weil? Man nur die üblichen Standard-Missionen abwickelt. Auf Ord Mantell sucht man eine Bombe, ab Coruscant jagt man pro Planet einen Verräter und das ganze klingt als hätten wir das ganze schon irgendwann irgendwo irgendwie erlebt. Was der Story fehlt ist das was typisch Star Wars ist, weil es den Soldaten als Archetyp in den beiden Lucas-Trilogien noch nicht gab. Seinen ersten Sith tötet man als Soldat erst auf Voss. Der Agent hat das gleiche Problem, er spielt allerdings auch die Tarkin-Karte aus. In der OT gab es durchaus einige hochrangige Imperiale an der Seite Vaders. Der Normalo der dem Sith Paroli bietet und einigen Jedi begegnet der Agent auch, das macht den Star Wars-Bezug zumindest erkennbar.

Ein Problem des Soldaten ist es auch, dass er mit seinem Fokus auf die Special Forces zu wenig in seine Fraktion integriert wird. Agenten kommen immerhin doch nicht daran vorbei sich mit den Sith zu beschäftigen, Kopfgeldjäger und Schmuggler haben ihre eigene ikonische Story, nur der Soldat, der hat eben nichts mit den Jedi zu tun und auch keine Story die Anklänge an die Filme aufweist. Tatsächlich gibt es aber keine andere Klasse, die derart oft vor Senatsausschüsse zitiert wird. Trotzdem wird man durch General Garza irgendwie von der restlichen Republik abgeschirmt. Die SpecForce verfolgt in Akt I und II ihre eigenen Ziele, was manche normale Funktionäre auch verägert, weil Garzas Rambos anderen Behörden ins Werk pfuschen. Gewissermaßen gehört das aber auch zur Job-Beschreibung des Chaostrupps, man hat seine eigenen Missionen, die nicht immer im Einklang mit denen des jeweiligen Regionalkommandos stehen.

Eines der Dinge die gerade Jedi-Ritter und Sith-Krieger genießen ist die Art und Weise wie sich die Story ihrer moralischen Ausrichtung anpasst. Dunkle Jedi-Ritter und helle Sith-Krieger üben einen gewissen Reiz aus, weil sie sich auch spürbar anders spielen. Dark/Light Jaesa ist nur das Sahnehäubchen auf der Torte. Als Soldat bewegt man sich permanent in einem Graubereich, denn General Garza verlangt einem hin und wieder eindeutige DS-Handlungen ab, andere Male führt die dunkle Seite jedoch auch zu Kriegsverbrechen oder Korruption. Man ist jedoch auch kein Machtnutzer, weshalb man als Soldat eigentlich auch weniger Konsequenzen aus der dunklen Seite fürchten sollte. Die Moral-Mechanik gilt zwar und man kann mit gelben oder roten Augen herumlaufen, doch das ist eine Spielmechanik. Hell und dunkel sind für den Soldaten weniger bedeutend, als ob man seine Befehle befolgt oder nicht. So kann man zumindest bei einer Gelegenheit mit zu hellem Verhalten eine Meute Senatoren auf die SpecForce Division hetzen und Garza ihr Leben wirklich schwierig machen. Als Soldat steht es einem frei wie man sich entscheidet, man darf ruhig grau oder dunkel sein. Konsequent die dunkle Seite zu verfolgen macht einen jedoch zu einem herzlosen, korrupten Kriegsverbrecher, da kann mit einer etwas graueren Einstellung deutlich besser fahren, etwa als sauberer, aber erbitterter Anti-Imperialer, der Imps lieber eine Kugel anstatt Eisen anlegt.

Beim Soldaten wird einem gerne vorgerechnet was die Klassenstory nicht zu bieten hat, wobei genau diese Dinge auch nicht in allen Klassenstorys zu finden sind. Dark Jaesa ist Krieger-Sache, die Varianz des Agenten ist ebenso unerreicht und so fort. Die Soldaten-Story ist sehr linear, wie andere auch, aber anderen macht man das eben nicht zum Vorwurf.

Die Highlights

Drei Gefährten in Akt I

Vor langer langer Zeit (zumindest vor 4.0) dauerte Leveln ohne EP-Bonuswochen noch richtig lange. Damals musste man sich mit einigen Klassen regelrecht plagen, um neue Gefährten zu erhalten. Agenten erhielten ihren zweiten Gefährten etwa erst auf Alderaan, Inquisitoren mussten für ihre Nummer zwei bis Tatooine warten. Und die Gefährten wirkten auch oft unpassend gewählt. Als Botschafter empfand ich das Warten auf meine Padawan etwa als unerträglich und dunkle Ritter machten sich bis zum Auftritt Lord Scourges ständig unbeliebt. Als Agent wiederum habe ich bis heute den Eindruck, dass ich keinen meiner ursprünglichen Begleiter trauen kann, am ehesten vielleicht Vector, doch der teilt alles was er erfährt mit seinen Killik-Kollegen.

Als Soldat erhielt man hingegen immer schon 5 perfekt auf die Klasse abgestimmte Gefährten und das in regelmäßigen Abständen (Mantell, Taris, Nar Shaddaa, Balmorra, Hoth). Schon nach Taris kann man Jorgan etwa gegen Dorne austauschen und ab Nar Shaddaa lassen sich beide gegen 4X auswechseln.

Die Gefährten des Soldaten haben auch Charakter. Jorgan wirkt etwa wie der typische Sergeant und lässt auch immer wieder den degradierten Offizier heraushängen. Das halbantagonistische Verhältnis mit Jorgan gehört ohnehin zu einem meiner Highlights mit dieser Klasse, denn irgendwie ist man ja tatsächlich für Jorgans Zwangsversetzung und Degradierung verantwortlich. Für einen Karriereoffizier, der von ehemaligen Mitstreitern als künftiger General gehandelt wurde, ist Harron Tavus Desertion wie ein schwarzer Fleck in seiner Dienstakte. Jorgan-Sprecher Timothy Omundson spielte übrigens auch in einer Folge Criminal Minds einen Ex-Soldaten und Sniper, dort jedoch als Amokläufer. Jorgans ruinierte Karriere ist Teil der Story und eines der Dinge die meines Erachtens oft übersehen werden, denn welche andere Klassenstory bietet einem die Chance Dinge aus dem Prolog wieder gut zu machen.

Dorne als abtrünnige Imperiale ist fast typisch, nahezu jede Klasse hat einen Abtrünnigen der anderen Fraktion auf ihrer Seite (Andy Revel, Ashara Zavros, Kira Carsen, Lord Scourge, Jaesa Willsaam, Broonmark, Akaavi Spar, Gault Rennow, Kaliyo) und doch ist Dorne einzigartig. Sie ist das wandelnde Lehrbuch und die einzige ausgebildete Sanitäterin unter allen Gefährten. Neben ihr besitzen lediglich Dr. Lokin und Doc eine echte medizinische Ausbildung. Dorne ist zudem das wahrscheinliche Vorbild für die republikanischen Beschützer, jene Gruppe von Katastrophenschutzhelfern, die auf Rep-Makeb in einigen Nebenquests auftauchen und deren Vermächtnisrüstung man auf der Orbitalstation kaufen kann. Ich frage mich ja, ob es Dorne nach ihrer SpecForce-Karriere zu dieser Organisation verschlagen haben könnte (#Season2Spekulationen).

Mein Favorit unter den Gefährten des Soldaten war und ist M1-4X. Für mich ist 4X der neue HK-47, überenthusiastisch und mit einer amüsanten Persönlichkeit bewaffnet. Im Original wird er außerdem von Tom Kane gesprochen, den man auch als Admiral Yularen aus The Clone Wars oder Yoda (wenn dieser nicht von Frank Oz gesprochen wird) kennen könnte. 4X ist Imps gegenüber knallhart, doch sein Patriotismus hat etwas sehr heiteres, sodass es auch irgendwie witzig wirkt, wenn man ihm eine Gefährtenanpassung mit dem großen SpecForce-Siegel verpasst, so als hätte man ihm auf eigenen Wunsch sein Abzeichen über die halbe Brust tatöwiert. Für die Republik!

Tanno Vik und Yuun sind Beispiele dafür, wie die Soldaten-Story sich neuerdings doch auch auf den Rest des Spiels auswirkt. Tanno Vik wurde sogar zu einem der Gaststars von Fallen Empire und ENDLICH kann man ihn los werden. Ich hasse Vik seit Balmorra, ich wollte ihn nicht in meinem Team und habe mich auch entsprechend gegenüber General Garza geäußert, trotzdem musste ich ihn 4 Jahre mit mir herumschleppen. Ohne Vik fehlt mir in Fallen Empire allerdings ein Sprengstoffexperte und nur Kaliyo bietet sich derzeit als Ersatz an. Es gibt Charaktere, die wurden wohl auch ganz bewusst (wie Kaliyo) geschaffen, um bei den Spielern starke emotionale Reaktionen auszulösen. Yuun hätte als Gefährte wiederum einiges für sich. Er ist machtsensitiv, ein Schamane seines Volkes und ein Tech-Experte, so jemandem braucht man im A-Team auf jeden Fall und er hat im Gegensatz zu B.A. auch keine Flugangst.

Regelmäßige Beförderungen

Was ich am Soldaten geliebt habe waren die regelmäßigen Beförderungen. Vom Sergeant wird man auf Ord Mantell zum Lieutenant befördert, am Ende von Akt I bringt man es sogar noch zum Captain und die Zerstörung der Faust sorgt dafür, dass man sich künftig Major nennen darf. Der Major bleibt einem dann allerdings hängen.

Der Soldat erlebt jedoch auch etwas einzigartiges, das es nur im Fall Kira Carsens gibt. Seine Gefährten rücken mit ihm durch die Ränge auf. Für die Zerstörung der Faust gibt es etwa eine Runde Beförderungen für alle, so wird Yuun zum Lieutenant, Vik zum Sergeant und Dorne/Jorgan werden Lieutenant oder Captain. Die erste Gefährtenbeförderung darf man übrigens selbst aussprechen, sie bildet den Abschluss von Akt I, wenn es darum geht einen Stellvertreter auszuwählen.

A Choice that matters: Wer wird Stellvertreter

Der Executive Officer (XO) ist der Stellvertreter des Commanding Officer (CO) und damit die Nummer 2 im Chaostrupp. Wer diesen Titel tragen darf obliegt dem Spieler, der sich am Ende von Akt I zwischen Elara Dorne und Aric Jorgan entscheiden muss. Man kann die Entscheidung einfach so treffen, beide um Argumente für ihre Beförderung bitten oder die Wahl auch General Garza überlassen (die Jorgan befördern würde). Damit verbunden ist auch eine Beförderung des jeweiligen Gefährten, der fortan Lieutenant und nach Akt II Captain sein wird. Man kann Jorgan also seinen alten Rang zurückgeben und sich sein Wissen zu Nutze machen.

Die Auswirkungen dieser Entscheidung ziehen sich schlussendlich bis Corellia durch. Je nachdem für wen man sich entscheidet, wird dieser Gefährte auch in einigen Besprechungsszenen das Wort ergreifen und eben auch seinen Rang tragen. Infolge der Ernennung kommentieren Jorgan und Elara diese auch in ihrer Gefährtenstory. Jorgan kann dabei ganzschön nachtragend sein, wenn man ihm Dorne vorzieht.

Schon vor Jahren wurde in der Frage Dorne oder Jorgan der eine oder andere Foren-Thread eröffnet, in welchem auch die Frage aufkam, ob diese Entscheidung nicht auch als Nachfolgeregelung zu verstehen sei. Wenn der Major in Gefangenschaft geraten sollte wäre es an seinem Stellvertreter ihn zu befreien. Wem traut man das eher zu? Oder falls man doch das Zeitliche segnet, wem würde man den Chaostrupp guten Gewissens anvertrauen? Mein Fronti entschied sich für Jorgan, denn der würde am ehesten dafür sorgen, dass keiner seiner Mörder lebend davonkommen würde. Mein Kommando entschied sich für Dorne, weil er anders als der Fronti kein romantisches Interesse an ihr hatte und in ihr die beste Chance sah, dass der Trupp sich nicht in einen selbstmörderischen Rachefeldzug stürzen würde. Der Chaostrupp sollte überleben und im Andenken den toten Kommandanten noch Gutes tun. Ironischerweise ist mein Fronti hell und der Kommando meist sehr dunkel.

Passend zur Planeten-Story

Als Super-Jedi oder Schmuggler fragt man sich manchmal, warum dieser oder jene Mission überhaupt annehmen würde. Entweder ist die Mission zu republikanisch (würde man einen dahergelaufenen Schmuggler wirklich in Top Secret-Missionen einweihen?) oder sie ist zu belanglos (ich hab da eine Kiste in meinem von Piraten überrannten Haus). Als Soldat muss man sich jedoch überhaupt keine Gedanken machen, denn genau wie Kopfgeldjäger macht man es einfach. Kopfgeldjäger haben natürlich ihre finanziellen Interessen oder den Adrenalinkick im Sinn, Soldaten tun es hingegen aus Pflichtgefühl und den Kick. Die beste republikanische Klasse zum sorglosen Farmen.

Akt I: Tod den Verrätern

Die mit dem ursprünglichen Chaostrupp verbrachte Zeit auf Ord Mantell ist relativ kurz und der dadurch etwas geringe emotionale Impact durch ihren Verrat lässt sich durchaus als Manko der Klassenstory bezeichnen. Trotzdem verfehlt die Story in der Rückschau nichts von ihrer Bedeutung. Harron Tavus Verrat trifft den Soldaten tief und persönlich. Zum Imperium überzulaufen... unvorstellbar. Trotzdem ist Tavus Verrat nicht völlig grundlos, denn Jahre später findet man sich in ähnlichen Situationen wieder. Der Chaostrupp wurde vom Senat hinter feindlichen Linien im Stich gelassen, aus politischen Gründen. Genauso wird man auf Yavin 4, Ziost und in Fallen Empire Opfer des politischen Kalküls von Kanzlerin Saresh. Und dass kein Mitglied des Trupps zu Lana Benikos Rettungskommando gehört untermauert vielleicht, dass man schlussendlich genauso im Stich gelassen wurde wie seine Mentoren.

Auch wenn mir Tupfer und Geist immer irgendwie unsympathisch waren, Schrauber, Lunte und Tavus waren doch Persönlichkeiten die meinen Soldaten gegenüber freundlich auftraten. Sie waren die Truppmitglieder, die den Neuzugang begrüßten. Lunte zeigt später sogar Reue und man hat die Möglichkeit ihn zu befreien.

Genau wie im Fall der wahnsinnigen Jedi-Meister in der Botschafter-Story gibt es jedoch kein Happy End für jene die man lebendig gefangen nimmt, sowohl Lunte, als auch Tavus und dessen Mentor Jek Kardan landen schlussendlich lebenslänglich hinter Gittern. Dazu kommt das Problem, dass Hochverrat in diesem Ausmaß eben auch kaum verschwiegen werden kann, wenn es namhafte Gefangene zu verstecken gibt. Für Garza und das durch Senatsanfragen gebeutelte Oberkommando wäre es einfacher die Problemfälle einfach verschwinden zu lassen und zumindest Lunte hätte den Heldentot auch vorgezogen. Selbst Tavus wirkt als würde er den Tod eines Kriegers gegenüber einer Inhaftierung bevorzugen.

Ein wiederkehrendes Thema der Soldaten-Story ist die Konfrontation mit dem Senat, vor welchem Garza die Fahnenflucht des Chaostrupps und dutzender anderer SpecForce Einheiten zu verheimlichen versucht. Im Interesse der Moral des Rests der Armee, die ihre unbestechlichen Helden braucht. Garzas Jagd auf die SpecForce-Verräter ist ein Krieg im Verborgenen. Würde man den Verrat öffentlich machen müssten sich Garza und der Senat für ihre Taten öffentlich rechtfertigen, was auch den Verrätern eine Bühne bieten würde. Da Tavus & Co gute persönliche Gründe für ihr Handeln haben wäre das ganze ein Debakel für die öffentliche Ordnung. Die Senatoren haben den Chaostrupp aus moralisch nicht ganz einwandfreien Gründen verraten und der Trupp hat sich mit ebenso wenig einwandfreien Methoden gerächt. Am Ende hätte jede Seite Dreck am Stecken und jeder würde jedem misstrauen.

Soldaten haben es sogar noch schwieriger als Botschafter, denn ihre Story ist höchst politisch, so sehr, dass eine DS-Entscheidung manchmal sogar vernünftiger sein kann als moralisch korrekt zu handeln. Akt I ist ein wahres Minenfeld an möglichen Fehlentscheidungen.

General Rakton

Vom Beginn von Akt II an etabliert sich General Rakton als der neue große Bösewicht. In Akt II bedroht er den Vertrag von Coruscant mit seiner eigenen Superwaffe, der Faust, die Lesern des Verlorene Sonnen-Comics eines gewissen Alexander Freed vielleicht bekannt vorkommen dürfte. Die Faust war eine der noch von Darth Mekhis fertiggestellten Superwaffen des Sith-Imperiums, ehe Mekhis Nachbau der Sternenschmiede von Theron Shan zerstört wurde und die imperiale Wissenschaftsministerin das Zeitliche segnete.

Rakton ist auch deshalb gefährlich, weil er das Gegenstück zu General Garza darstellt. Sith-Krieger erfahren durch Lieutenant Pierce etwa, dass Rakton einiges an Einfluss in der imperialen Black Ops Division (das Gegenstück zu den Republikanischen Special Forces) besitzt. Doch Rakton ist auch ein hoffnungsloser Fanatiker und stellt das Imperium nach außen hin als Hort der Zivilisation dar. Trotzdem hat man es als Rep ziemlich schwer dieser Argumentation zu folgen, nachdem man die imperiale Zivilisation aus der Nähe erleben konnte.

Zunächst gelingt es Rakton sogar Corellia zu erobern und man darf sich die Frage stellen, ob er Corellia gehalten hätte, wenn sich die Sith nicht gegenseitig in den Rücken gefallen wären. Als Rep erfährt man davon allerdings recht wenig. Die Frage ist aber von entscheidender Bedeutung, wenn man Rakton einmal gestellt und bezwungen hat.

Man erhält die Wahl Rakton zu töten oder gefangen zu nehmen, was einem auch die Möglichkeit eröffnet den General gegen einige Tausend Kriegsgefangene auszutauschen. Die Frage ist nun, würde Rakton dadurch wieder auf die Republik los gelassen werden? Da man Rakton ja auch an Ort und Stelle erschießen kann handelt es sich hierbei um eine rein hypothetische Frage, denn Rakton kann leider nicht mehr zurückkehren.

Fakt ist, Rakton hat auf Corellia verloren und das dürfte aus Sicht der Republik bedeuten, dass ihm auf Dromund Kaas ohnehin die Exekution droht. Die Sith bräuchten ja auch irgendjemandem, den man die Schuld für diese Niederlage anlasten könnte. Doch warum tauscht man für einen Todeskandidaten derart viele Kriegsgefangene?

Aus Sicht des Imperiums (vor allem des Agenten) sind die Sith an der Niederlage schuld. Thanatons Truppen verbrachten mehr Zeit damit den Inquisitor und Moff Pyron zu bekämpfen, als sich mit den lokalen Widerstandsgruppen zu beschäftigen. Und schließlich war es Darth Baras, der den Dunklen Rat an der Nase herumführte und den Cheflogistiker des Imperiums von Attentätern jagen ließ. Baras Vendetta mit Darth Vowrawn schwächte das Imperium auf Corellia wohl mehr als alles andere. Auf Vowrawns Betreiben dürfte man Baras zum Sündenbock gemacht haben, womit Rakton aus dem Schneider gewesen wäre.

Doch kurz nach der Befreiung Corellias wurde auch Dromund Kaas Opfer eines Angriffes durch die Republik und während der Verteidigung könnte ein unter Hausarrest gestellter Rakton entflohen oder umgekommen sein.

Wie viele Soldaten ist es einem wert Rakton ein für allemal aus dem Verkehr zu ziehen? Mein Fronti entschied sich für den Gefangenenaustausch. Mit dem Chaostrupp auf der Bildfläche sollte Rakton es nur probieren, falls ihn die Sith nicht für sein Versagen hinrichten. Mein Kommando richtete Rakton selbst.

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Montag, 1. Februar 2016
Crafting 4.1: Von 99 zu 9.999 pro Stapel
Crafting Changes in 4.1 | 01.02.2016, 22:27
Hey folks,

One of the issues we have seen brought up quite a bit in this thread is storage space. Although we aren't adding new bays at this time, one change to help with storage is that any item which previously stacked to 99, will now stack to 9,999. This change is coming in Game Update 4.1

Thanks!

-eric

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Timothy Zahns Imperator Palpatine als Inspiration
Der Superwaffenbau als Vorbereitung für den Kampf gegen die Yuuzhan Vong

Timothy Zahn ist eine Legende unter den Autoren, die jemals mit Star Wars zu tun hatten. Ich will hier allerdings nicht Zahns Kultwerken Tribut zollen, sondern seine Ansichten zu Imperator Palpatine kommentieren, die zunächst durchaus unkonventionell wirken, aber durch Legacy of the Force auch in-universe Anwendung fanden.

Für Timothy Zahn, der selbst nicht am Yuuzhan Vong-Zyklus The New Jedi Order (kurz NJO) beteiligt war waren die Yuuzhan Vong eine Bedrohung, die der Imperator schon Jahrzehnte im Voraus erkannt hatte. Zahn baute später entsprechende Referenzen in sein Werk Outbound Flight ein, in welchem Thrawn erstmals in Kontakt mit einem Handlanger des späteren Imperators kam.

Nach Zahns Vorstellung baute Palpatine den Todesstern als Weltenschiff-Killer und Supersternenzerstörer, um eine effektive Waffe gegen die gigantischen Kriegsschiffe der sogenannten Far Outsiders ins Feld führen zu können. Alles was Palpatine tat geschah demnach im Interesse die Galaxis bereit für den großen Krieg zu machen.

Es kam allerdings anders und das imperiale Regime wurde gestürzt, was Zahn und einige Charaktere in Legacy of the Force als Vorwurf gegen die Helden der Rebellion erhoben. Selbst Wedge Antilles musste sich in LotF anhören, dass Palpatines Todesstern wohl verhindert hätte, dass die Millionen Imperiumsverehrer, die später auch Darth Caedus unterstützen sollten, ihre Familien im Krieg gegen die Vong verloren hätten. LotF eben, der Zyklus hatte schon mit seiner Prämisse ein Problem, denn es ging um einen Krieg in dem sich gute Männer gegenseitig töten sollten, einen Krieg der Sterne ohne einen wirklichen Bösen. Da hat Antilles im Krieg gegen die Vong einige der größten Siege seiner Karriere vollbracht und so dankt es ihm die Nachwelt, ich war als Antilles/X-Wing-Fan entsprechend beleidigt.

Und trotzdem

Ich fand Zahns Idee seinerzeit zumindest interessant. So sehr sich Palpatine auch unbeliebt gemacht hat, er war doch ein Visionär. Die Sith hätten den Krieg gegen die Yuuzhan Vong gewonnen und nicht erst im letzten Moment mit Hilfe der Macht ein Wunder vollbringen müssen. Ich bereue aber nichts, nur alles was nach der NJO Ära kam. Das Happy End nach dem Sieg über die Vong wurde durch den Bürgerkrieg in LotF und die Jedi-Verfolgung in Fate of the Jedi imo regelrecht ruiniert. Auch wenn ich das auf Fate of the Jedi folgende Star Wars Legacy an und für sich mochte, es tat auch seinen Teil dazu bei das Star Wars-Universum in den Romanen wie die übelste Bananenrepublik aussehen zu lassen, mit Staatsstreichen, Pogromen und Bürgerkriegen in regelmäßigen Abständen.

Aber gut, sei's drum, nehmen wir mal an, Palpatine wäre einer der Guten gewesen. Jemand wie Revan in seiner KotOR II-Beschreibung durch das oberste Revan-Fangirl Kreia aka Darth Traya. Palpatine wäre demnach bereitwillig auf die dunkle Seite übergetreten, um an die nötige Macht für seinen Masterplan zu kommen. Er hätte sich geopfert und schlussendlich (im Sinne von Jacen Solos Umarmung des Schmerzes) auch seinen guten Ruf und sein Ansehen ruiniert, um der unter ihm vereinten Galaxis eine realistische Chance gegen die Vong zu verschaffen. Palpatine ging einen Deal mit dem Teufel ein, er verkaufte seine Seele, um die Welt zu retten, doch der Teufel nennt sich in Star Wars eben die dunkle Seite und ist genauso betrügerisch.

Tun was notwendig ist

Zahn ist es gelungen sogar Palpatine etwas heroisches abzuringen, einen gewissen Heldenmut, der so aber selbst im Expanded Universe nie Kanon wurde. Es war ein Gedankenspiel, das wohl durch Revans Darstellung in KotOR II angeregt worden war.

Für RP-Zwecke eignet sich Zahns Palpatine trotzdem. Man stelle sich einen Inquisitor vor, der in Macht und Unsterblichkeit nur Mittel zum Zweck sieht. Der Zweck? Eine größere Bedrohung unschädlich zu machen. Doch das ganze leidet schon an einer grundlegenden Problematik, der Anti-Held nimmt automatisch an, dass er und nur er der Retter der Welt sein kann. Egoismus. Und meist kommt es ganz anders, irgendetwas geht immer schief, besonders wenn die Macht im Spiel ist.

Seine Seele zu verkaufen und trotzdem zu scheitern macht einen Charakter aber zumindest tragisch und in meinen Augen auch wieder irgendwie interessant. Man ist nicht länger böse, nur um böse zu sein, sondern man hatte durchaus wohlmeinende Ziele. Ähnlich wie Darth Caedus, der dann aber auch zur üblen Sidious-Kopie verkam. Trotzdem, mit den Jahren verzeiht man auch und wird in seinem Urteil milder gestimmt. Caedus verfolgte interessante Ansätze, auch wenn er manipuliert wurde und Opfer des eigenen Egos wurde. Am Ende hatte er jedoch zumindest teilweise den gewünschten Erfolg, indem er zum dunklen Lord wurde verzögerte er die Rückkehr der wahren Sith und bewahrte seine Tochter vor dem Fall zur dunklen Seite.

Caedus opferte alles, um das zu retten was ihm am meisten bedeutet. Vage erinnert einen das vielleicht an Valkorions "A man can have anything, if he is willing to sacrifice everything".

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Retro-Review: Die Klassenstory des Jedi-Botschafters

Vorwort

Wenn nach der besten Klassenstory gefragt wird finden sich Soldat und Botschafter meistens ganz weit unten in der Wählergunst. In Foren wie dem offiziellen subreddit bekommt man sogar so etwas wie Zorn gegenüber diesen beiden Klassenstorys zu spüren und doch haben sie ihre Verteidiger. Ich finde manche der Kommentatoren haben recht, dass die Botschafter-Story einen acquired taste besitzt, sie ist nichts für jedermann und man braucht eine Weile, um mit ihr warm zu werden. Keine Frage, die Botschafter-Story hat gewisse Schwächen, sie ist nicht sehr actiongeladen und Entscheidungen (wie sie Agenten oder Krieger treffen) haben kaum Einfluss auf die Story. Generell weist sie auch weniger Spielraum für Fans dunkler Jedi auf.

Die Botschafter-Story wird selten als schlecht, aber meist als unspektakulär beschrieben. Zum Vergleich, Jedi-Ritter retten Welten und werden schon nach Coruscant als "Held von Coruscant" gefeiert, ein Trend der sich fortsetzt, bis man wirklich als Held von Tython tituliert wird. Während Ritter jedoch im Haudrauf-Stil Superwaffen platt machen und Welten retten ist der Botschafter auf gewisse Weise politischer. Um es mit einem Quasi-Zitat aus dem jüngst erschienen Anakin and Obi-Wan-Comic auszudrücken, ein Jedi zu sein setzt mehr voraus als gut mit einem Lichtschwert umgehen zu können. Genau darauf zielt die Botschafter meiner Meinung nach ab, sie führt den Spieler in Dilemma nach Dilemma und zwingt einem Entscheidungen auf, die zwar ingame wenig Konsequenzen besitzen, den Charakter (und hier kommt der Rollenspielaspekt ins Spiel) jedoch tief prägen.

Meinen ersten Botschafter habe ich 2012 als hellen Jedi-Schatten gelevelt, Rücken an Rücken mit meinem ersten Inquisitor, der ein Sith-Attentäter wurde. Ich war von beiden Storys begeistert, hatte mit beiden aber auch meine Probleme. Ein Mitglied des Jedi-Rats oder Sith-Rats zu sein war mein Traum, dieser wurde wahr. Meine eigene Machtbasis aufzubauen und als Sith zu herrschen war natürlich schmeichelhafter, als seine Macht am Ende aufzugeben, damit man einen Sitz im Jedi-Rat erhält. Was mich damals störte waren Einschränkungen innerhalb der Story, die es beim Inquisitor ja genauso gab. Nach Thanatons Mordversuch war mein erster Gedanke mich von den Sith los zu sagen (für einen hellen Sith naheliegend) und zu flüchten, doch genau das war in der Klassenstory nicht möglich und stieß mich vor den Kopf, man ließ mir keine andere Wahl. Man hätte die Flucht auch vereiteln oder meinen Charakter überreden können, aber es blieb dabei, die Flucht vor den Sith war schlichtweg nicht möglich. Auf der anderen Seite der Macht haderte ich damit, dass Akt I der Klassenstory daraus bestand Jedi-Meister aus dem Verkehr zu ziehen. Imo passte das mehr zu einem Sith-Attentäter, denn dem Botschafter wurde auch eine Lizenz zum Töten ausgestellt. Akt I war wie für Jedi-Schatten geschaffen, die ja auch als Agenten des Jedi-Ordens fungieren und die dunkle Seite aktiv bekämpfen dürfen.

Im Sommer 2012 war mein Jedi-Schatten sogar kurze Zeit mein Main, ehe ich mich wieder frustriert von der Republik ab- und meinem Attentäter zuwandte.

Die Makel

Im Vergleich mit dem Jedi-Ritter werden dunkle Botschafter mit weit weniger eigenen Dialogen belohnt. Die Jedi-Meister in Kapitel I zu töten wird hierbei gerne als Beispiel dafür genannt, wie dunkle Neigungen des Botschafters einfach nicht wahr genommen werden und deshalb irrelevant sein sollen. Ich finde allerdings, dass man hier Äpfel und Birnen miteinander vergleicht. Botschafter und Ritter lassen sich in dieser Hinsicht so wenig vergleichen wie Ritter und Sith, wo einen Gefangenen zu verhaften und zu foltern schon mal als helle Seite durchgeht. Die Meistermorde des Botschafters würden zum Aufgabenprofil eines Jedi-Schattens passen, der die Probleme einfach verschwinden lässt. Man handelt innerhalb der Befugnisse, die einem der Jedi-Rat erteilt hat und diese umfassen auch den Schutz des Ansehens, des Jedi-Ordens, dass durch die zwischen Wahnsinn und Klarheit schwankenden Meister schwer geschädigt wird.

Es mag schon sein, dass die Meister in einem Prozess auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren könnten und vielleicht freigesprochen werden. Doch nicht alle Befallenen wirken wahnsinnig und den Opfern ihrer Taten hilft es auch nichts, wenn der betreffende Meister nur unter einer Entität stand. Schuldgefühle und Spuren der dunklen Seite machten es überhaupt erst möglich, dass die Opfer der Seuche zu dunklen Jedi wurden. Wie auch immer, die Vorfälle sind ein PR-Desaster und haben Todesopfer gefordert. Der Botschafter soll diese Probleme lösen und sich dabei diskret verhalten. Die Erweiterten Klassen spielen in der Story nie eine Rolle, auch nicht beim Botschafter, doch Schatten und Gelehrter sind aus einer RP-Perspektive für die Botschafter-Story relevanter als Wächter oder Hüter für die des Ritters. Immerhin geht es in der Story darum, dass die Schildtechnik (etwas das beide EKs des Botschafters beherrschen) ursprünglich von einem Jedi-Heiler erlernt wurde (Gelehrter) und man Noetikons sammelt (eine Aufgabe die sowohl Schatten als auch Gelehrte ausführen könnten).

Der Jedi-Schatten ist eine interessante Klasse, weil sie der eines Jedi-Agenten entspricht. Man hat das Mandat Artefakte der dunklen Seite zu zerstören, Vertreter der dunklen Seite aus dem Verkehr zu ziehen und notfalls auch Gewalt anzuwenden. All das kann bzw. konnte man sich früher auch anhören, wenn man ab Level 10 auf der Republikanischen Flotte den Klassentrainer aufsuchte und sich zwischen Gelehrten und Schatten entscheiden musste. Jedi-Schatten sind eine Gruppierung die der Orden auch brauchte. Sie waren dafür verantwortlich Sith-Kultisten aufzuspüren, zu infiltrieren und zu eliminieren. Sie drangen in Tempel der dunklen Seite vor und zerstörten dort gelagerte Artefakte oder bargen diese, um sie in den Archiven des Ordens unter Verschluss zu halten. Schatten riskierten Kontakte zur dunklen Seite, weshalb sie eben auch Schatten genannt werden. Doch ihre Überzeugungen waren fest, sie sind eher radikale aggressive Jedi-Fanatiker wie Meister Jaric Kaedan anstatt Sith. In diesem Sinne sind dunkle Botschafter nicht als typische dunkle Jedi gedacht, sondern eher als Jedi-Fanatiker (wie Mace Windu, Jaric Kaedan oder Vrook Lamar).

Die Highlights

Um ehrlich zu sein, es hat auch bei mir eine Zeit lang gedauert bis ich zu einem Fan des Botschafters geworden bin. Doch nach meiner Gelehrten gab es Momente und Dinge die mich immer wieder über diese Klasse nachdenken ließen. Es gibt für Botschafter sogar Entscheidungen, die in ihrer Konsequenz an die des Agenten heranreichen. Im Finale von Akt I haben Agenten wie Botschafter etwa die Wahl Leben zu retten oder Leben zu opfern, um den Bösewicht zu besiegen. Und nach 3 Addons fühlt man sich im Fall der zweiten Entscheidung mitschuldig für den Niedergang des Sith-Imperiums oder den desolaten Zustand des Jedi-Ordens (in Fallen Empire). Das richtige zu tun mag nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, doch es nicht zu tun hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack und verfolgt einen ewig, wobei die Verbitterung immer noch tiefer werden kann.

Attentäter des Jedi-Rats

Nachdem man zum Jedi-Ritter ernannt wurde und von Coruscant aufbricht handelt man als Agent des Jedi-Rats, man genießt entsprechende Vollmachten und wurde beauftragt, weil man auch in der Lage ist es mit altgedienten Jedi-Meistern aufzunehmen, obwohl man vor einigen Wochen oder Monaten noch ein Padawan war.

Als der Botschafter von Coruscant aufbricht tut er dies im Wissen, dass er notfalls auch in der Lage sein muss einen der abtrünnigen Meister zu töten. Der Orden bewegt sich am Rande einer Krise, sollte bekannt werden, dass Meister, die das Herz des Ordens darstellen, sich als fanatische Mörder darstellen könnten. Die Beziehung der Jedi zum Senat sind gerade nicht die besten und so würden die Verbrechen einiger weniger Jedi-Meister sofort eine Massenhysterie umschlagen.

Schon auf Taris erweist sich der Job des Botschafters als Retter sehr schwierig. Cin Tykan ist für den Tod zahlreicher Kolonisten und Sicherheitskräfte verantwortlich, die allesamt gar nicht wissen und in den frühen Stadien des Jedi-Wahnsinns gar nicht bemerken konnten, dass er nicht mehr ganz er selbst ist. Selbst im Endstadium des Wahnsinns wirkt Tykan nur so als hätte einen psychotischen Schub, der auch von einem Kriegstrauma stammen könnte. Kurzum, in den wenigen Kontakten mit Augenzeugen wirkt Tykan gar nicht so irre. Genau deshalb hinge am Ende alles am Wort des Botschafters, der als Jedi vor Gericht nicht die beste Figur machen würde. Die Überlebenden von Tykans Amoklauf wollen den Jedi-Meister außerdem für seine Taten bestraft sehen, unzurechnungsfähig oder nicht. Die konkrete Quest bleibt zwar ohne böse Folgen, aber rollenspielerisch steht man vor einer schweren Entscheidung. Tötet man Tykan kann man die gesamte Affäre unter den Teppich kehren und erscheint sogar glaubwürdig. Rettet man Tykan ist dieser für den Orden trotzdem verloren, weil er vor Gericht und in Haft landen sollte. Zudem schadet man dem Orden und muss früher oder später mit offenem Misstrauen durch die Bevölkerung rechnen. Misstrauen wäre der erste Schritt zu einer Jedi-Verfolgung und das cowboymäßige Verhalten der Jedi, die sich in ihre Affären nicht dreinreden lassen würde auch die Bürokratie verärgern.

Noch politischer wird es auf Nar Shaddaa, wo mit Duras Fain ein Jedi-Meister seine eigene Gang gegründet hat und nun einen schlecht verborgenen Krieg gegen das Huttenkartell führt. Fains Jedi-Status ließe sich aus Sicht der Hutts auch als verdeckte Kriegsführung durch die Republik deuten und das ganze ist eine diplomatisch höchst explosive Situation. Der Jedi-Orden hat das Glück zuerst von Fains Umtrieben erfahren zu haben, sonst wäre ihm schon eine Todesschwadron des SID auf den Fersen. Fains Handeln wirft auch ein anderes Problem auf, der Meister handelt eigentlich im besten Interesse der Bevölkerung. Er bekämpft die Tyrannen, er schadet den Kriminellen und er könnte langfristig Erfolg haben. Oder eben doch nicht und dann müsste sich die Republik einem Mehrfrontenkrieg gegen kriminelle Syndikate, das Sith-Imperium und die unter dem künftigen Großmogul Torborro expansionistischen Hutten stellen. Man kann Fain jedoch nicht einfach einen Sack über den Kopf ziehen und nach Tython verfrachten, die Hutten wissen bereits von Fain und spielen diese Karte bei der Gefangennahme Fains auch aus. Kann man es über sich bringen Fain für den Frieden an die Hutten zu verschachern, um diesen den Wind aus den Segeln zu nehmen?

Ich liebe Alderaan, den Planeten und die dortige Botschafter-Story. Alderaan bietet Botschaftern alles, das ich aus den Jedi Padawan und Jedi Quest Jugendbüchern (die es einst in Sammelbänden um je 9 Euro gab, 3 Euro pro Einzelband) mit einer typischen Jedi-Mission in Verbindung bringe. Überhaupt stammt einiges meiner Zufriedenheit mit der Botschafter-Story wohl von diesen Jedi-Jugendbüchern, denn abseits der Klonkriege hat es nie allzu viele Romane über die Jedi der alten Republik gegeben. Man könnte auch sagen, man lebt mit der Botschafter-Story auch einen Jugendtraum (sofern man die besagten Romanreihen kannte). Aber zurück zum Thema, auf Alderaan darf der Botschafter wirklich Botschafter sein. Man soll Meisterin Sidonie Garen zur Hand gehen, die dort eine Friedenskonferenz initiiert hat, aber nun ebenfalls Opfer des Jedi-Wahnsinns wurde. Nach außen hin lassen die Wahnsinnigen kaum etwas von ihrerer Verhaltsnauffälligkeit durchsickern, weshalb die alderaanischen Diplomaten ahnungslos in Meisterin Garens Falle getappt sind. Man stellt sich schon schlimmes vor, sie könnte alle Diplomaten umbringen und die Morde nutzen, um einen neuen blutigen Bürgerkrieg anzuzetteln. Wobei man nicht ganz falsch liegen würde, doch Meisterin Garen ist eben Diplomatin, sie überlässt die Drecksarbeit lieber den Delegierten.

Garens Verhalten zeigt wie gefährlich der Wahnsinn ist, denn sie läuft nicht mit Schaum vor dem Mund und einem aktivierten Lichtschwert herum, sondern spielt gegenüber den Delegierten weiterhin die brave Diplomatin. Aber sie spielt trotzdem die einzelnen Häuser gegeneinander aus und den Delegierten mag das wie eine Schocktherapie vorkommen, die nicht ganz im Sinne eines positiven Verhandlungsverlaufs zu verlaufen scheint. Der Treffpunkt des Treffens ist außerdem geheim, der Botschafter muss sich also erst einmal selbst als Delegierter ins Spiel bringen und ein Haus finden, dass noch keinen eigenen Diplomaten entsenden konnte.

Schließlich verschafft man sich Zutritt zur großen Friedenskonferenz und kann einen Friedensprozess auf Alderaan in Gang setzen. Allerdings hat man auch die Wahl diesen Friedensschluss gleich zu torpedieren, indem man im Namen Haus Terals die Verbannung von Haus Ulgo verlangt. Ulgo wird das wohl kaum auf sich sitzen lassen und in den Krieg ziehen, doch zumindest hätten die anderen Häuser nun ein gemeinsames Ziel.


Moralische Zwickmühlen

Neben des Friedens von Alderaan erinnere ich mich in Akt I auch gerne an die finale Konfrontation mit dem Seuchenmeister Lord Vivicar. Selbst wenn man alle Meister getötet hat könnte man die Schildtechnik gegen Vivicar verwenden und den Auftragsmorden doch noch etwas gutes abringen, man hat seine Kräfte für den großen Showdown aufgespart. Ich habe diese Option auch einmal gewählt, aber erst nachdem ich von 2013-2015 unter den Nachwirkungen der DS-Option gelitten habe. Streckt man Vivicar nieder tötet man jeden Meister (egal ob geschildet oder nicht), der dessen Einfluss erlegen ist. Man macht sein womöglich gutes Werk zunichte und opfert die Leben von rund 200 Jedi-Meistern, um einen bösen Geist zurück in die Hölle zu schicken, wo er einige Jahrhunderte später noch einmal ausbüchsen könnte. Doch Terrak Morrhage lässt einem keine Wahl, egal wie man sich entscheidet, sein Geist überlebt und würde sich womöglich auch als Ops-Boss oder weiterer Bösewicht anbieten.

Als ich Vivicar erschlug war ich überrascht, dass er nicht bluffte. Es starben wirklich 200 Lebewesen und wofür? Um mir etwas Macht zu sparen? Morrhages Geist wird bezwungen, aber nicht vernichtet. Im Nachhinein wirkt die dunkle Seite zu wählen wie eine katastrophale Entscheidung. Zunächst merkt man davon jedoch nichts und wenn man die regelmäßig auftauchenden Briefe in seinem Postfach ignoriert wird einem der angerichtete Schaden überhaupt nicht bewusst. Doch genau dort liegt nach dem Mord an Vivicar eine Liste mit einigen Namen der 200 Jedi-Meister, die durch ihre Verbindung mit Vivicar ihr Leben lassen mussten. Es waren Helden, Gelehrte, Botschafter und Mentoren - das wahre Herz des Jedi-Ordens, jene Figuren an die man denkt, wenn man vom Wert oder den Idealen des Jedi-Ordens spricht. Ein Meister wird auch nicht jeder und langfristig sind die 200 ein Verlust, der den Orden noch lange verfolgen wird. Und ich bin schuld. Nach Fallen Empire hat der Jedi-Orden praktisch aufgehört zu existieren und meine Gelehrte fühlt sich daran schuld. Wofür? Um ihr etwas Macht für den Kampf gegen den Ersten Sohn zu sparen. Das war es aus ihrer Sicht zunächst zwar wert, aber langfristig gibt sie sich die Schuld am Niedergang des gesamten Jedi-Ordens, immerhin sie war der Barsen'thor.

Es stimmt zwar, dass der Erste Sohn so oder so besiegt wird, der Jedi-Orden sich in Fallen Empire trotzdem zerstreut usw. aber wenn die 200 Tode Schuldgefühle auslösen sollen, dann haben sie genau das bei mir geschafft. Für den Mord an 200 Jedi-Meistern wurde meine Gelehrte auch noch selbst zur Meisterin und sogar zum Barsen'thor ernannt, nach dem Mord an Syo Bakarn erhielt sie sogar dessen Sitz im Jedi-Rat. Auf gewisse Weise sieht sie diese Beförderungen als Strafe und nicht als Belohnung an, sie erinnern sie stets daran was sie getan hat. Allerdings handelte sie auch hochgradig emotionslos und im Auftrag des Jedi-Ordens, ihre Morde waren sanktioniert, sie könnte die Schuld auch beim Jedi-Rat sehen, doch es war eben nicht Satele Shans Lichtschwert, das Vivicar durchbohrte und 200 Jedi-Meister das Leben kostete, es war ihr Lichtschwert und es waren ihre Hände an denen Vivicars Blut klebte. Als Jedi hat sie daraus gelernt, mit großer Macht kommt große Verantwortung und ihre Macht war teuer erkauft, nun steht sie in der Verantwortung ihr Leben als Jedi so zu gestalten, dass es den Opfern ihrer Handlungen würdig ist.

Für mich ist die Vivicar-Entscheidung also mindestens genauso prägend wie die jene des Agenten hinsichtlich der Desolatoren. Auch der Agent erfährt nie, ob Darth Jadus wirklich hingerichtet wurde oder in einem Gefängnis oder im Exil landete, aus dem er wieder ausbrechen könnte. Genau wie Morrhage könnte Jadus noch am Leben sein und alle Opfer der Desolatoren wären irgendwie umsonst gestorben. Als Agent kann man die Jadus-Entscheidung jedoch für Akt II nutzen, wenn man erklären soll, warum man nun zum Doppelagenten für den SID werden will.

Balmorra

Balmorra ist ein weiterer interessanter Pfad auf welchem sich die Botschafter-Story von den anderen republikanischen Actionhelden-Missionen unterscheidet, denn auf Balmorra kapern Botschafter sozusagen die Planeten-Story. Die faktische imperiale Gouverneurin Darth Lachris stellt die finale Gegnerin des Botschafters auf Balmorra dar, während Imperiale sie nach Coruscant als Flirtoption und Questgeberin am Ende des Planeten-Arcs erleben durften. Imo konkurrieren Botschafter hier mit Jedi-Rittern, die auf Voss Sel-Makors Treiben ein Ende setzen können. Doch im Prinzip geht es auf Balmorra um mehr als nur einer großen Bösen ein Ende zu setzen. Auf Balmorra befreit man einen Planeten, etwas das ansonsten nur in den Planeten Arcs (wie auf Corellia oder Alderaan) möglich ist.

Aus dem Moment gesehen folgt die Befreiung Balmorras mehr oder weniger direkt auf die Friedenskonferenz von Alderaan und die Rettung des Jedi-Ordens vor einer Zerstörung von innen heraus. Man tötet nicht die größten Monster oder Machtnutzer, aber man leistet trotzdem Episches. Und am Ende ist man sogar dabei wie Tai Cordan zum neuen Präsidenten Balmorras aufsteigt und sein Volk in die Freiheit führt. So etwas hat man zuletzt... noch gar nicht erlebt, denn Alderaans Zukunft bleibt ungewiss, nur auf Corellia wird man später eine ähnliche Szene erleben und dort handelt es sich neuerdings um einen Planeten Arc.


Belsavis

Die Esh-Kha werden auf Belsavis nur den wenigsten Klassen überhaupt erklärt, für den Rest sind sie seltsame auch machtsensitive Gegner in den später gelegenen Gebieten des ehemaligen Gefängnisplaneten. Nur Botschafter erfahren wirklich, was es mit den Esh-Kha auf sich hat und dass nicht alle von diesen böse sind. Die Rettung der guten Esh-Kha ist nach Balmorra (wo man eine Droidenarmee erhielt), der zweite große Schritt im Aufbau einer Streitmacht zur Befreiung Corellias. Belsavis wirkt zwar äußerst geradlinig, aber auch hier hat man einen diplomatischen Moment, wenn der Vertreter der Esh-Kha auf einen Vertreter der Rakata trifft und man Zeuge von so etwas wie einer späten Versöhnung werden darf.

Voss

Auf Voss stehen Botschafter eindeutig im Schatten des Ritters, in dessen Begegnung mit Sel-Makor sich das Schicksal einer ganzen Welt entscheidet. Doch Botschafter fühlen sich auf Voss trotzdem irgendwie heimisch, so als wäre der Planeten Arc wie für sie geschaffen. Vermitteln, Artefakte bergen und uralte Geheimnisse lüften. Es würde mich nicht wundern, wenn Voss von der Botschafter-Autorin Jo Berry geprägt wurde.

Was an Ritter und anderen Reps jedoch eher spurlos vorbei geht ist das hintergründige Thema, dass die Voss von Seiten der Jedi als graue Machtnutzer angesehen und argwöhnisch beäugt werden. Militante Meister wie Jaric Kaedan würden sogar eine gewaltsame Intervention gegen die Mystiker nicht ausschließen, um Voss vom Diktat der Mystiker zu befreien. Aus Sicht von Hardlinern sind die Voss nur einen Steinwurf von den Sith entfernt, die sich kraft ihrer Machtfähigkeiten auch zu den Herren eines Imperiums aufgeschwungen haben. Und trotzdem sieht man sich gezwungen ein Bündnis mit diesen grauen Machtnutzern zu schließen, um an Truppen für die Befreiung Corellias zu gelangen.

Ich finde es schade, dass Gaden-Ko nie zum Gefährten wurde und es wohl auch keine Pläne gibt ihn zurückzuholen. Stattdessen ist die Mystikerin der Allianz in Fallen Empire die mir zumindest völlig unbekannte Sana-Rae. Falls -Ko ein Nachname sein könnte stellt sich mir auch die Frage, ob Gaden-Ko und Talsa-Ko (aus der Schlacht um Ilum) verwandt sind.

Corellia und das Ende

Die Schlacht um Corellia verbindet typischen Action-Content (das infiltrieren von feindlichen Stützpunkten) mit der Erstürmung des imperialen Hauptquartiers. Parallel zum Planeten-Arc tragen zwar auch die anderen drei Klassen zum Sieg bei, doch es ist der Botschafter, der eine eigene Armee mitgebracht hat. Kampfdroiden von Balmorra, Esh-Kha und Gaden-Ko samt eines Trupps Elitesoldaten bilden die Streitmacht der Splitterallianz, die auf Corellia für die Republik einen Krieg gewinnt. Für einen Moment darf man sich sogar so fühlen als würde man wie ein Jedi-General seine eigene Armee befehligen.

Im Bunker des Ersten Sohns begegnet man schließlich erneut dem Albtraum des Jedi-Rats aus Akt I. Ein Jedi-Meister, ein Ratsmitglied sogar, wurde zur Marionette eines ultimativen Bösen und kann die Öffentlichkeit und sogar Ordensbrüder im Falle des Falles problemlos über diesen Umstand hinweg täuschen. Während der Jedi-Ritter auf Dromund Kaas der Stimme des Imperators gegenübersteht kämpft der Botschafter gegen dessen zweiten Avatar auf Corellia. Wer in Akt I auf die Anwendung der Schildtechnik verzichtet hat wird allerdings mit keiner besonderen Dialogzeile oder einer Extra-Szene belohnt, in der man seine unverminderte Macht zur Schau stellen kann. Doch Syo Bakarn kommentiert durchaus, dass man von den Morden in Akt I beeindruckt war. Der Botschafter hätte soviel erreichen können, wenn er sich den Kindern des Imperators angeschlossen hätte.

Auch Bakarn stellt den Spieler vor die Wahl, tötet man ihn oder schildet man ihn. Letzteres führt wie im Fall der Meister in Akt I allerdings nicht dazu, dass Syo dem Jedi-Orden erhalten bleibt. Sein monumentaler Verrat (man fühlt sich an Ulic Qel-Droma erinnert, der auch vor dem Senat angeklagt und beinahe zur Todesstrafe verurteilt wurde) ist etwas, das auch Syo zu denken gibt und so verschwindet der Jedi-Meister im Selbstexil in einer Höhle auf Tython. Selbst wenn man die Meister also rettet, ihre Selbstzweifel, das Misstrauen des Rats und der Öffentlichkeit verdammen sie dazu bestenfalls noch als Ausbildner oder Frührentner auf Tython zu fungieren. Praktisch droht allen Hausarrest im Jedi-Tempel, sofern sie sich keine gemütliche Höhle finden.

Bakarn zu töten erscheint verlockend, man sieht ja wie stark der Einfluss des Imperators sein kann und der Botschafter weiß nichts von den Erfolgen Kira Carsens beim Widerstand gegen Vitiate. Meister Syo zu töten wäre ein Gnadentod, der ihn von jeglicher Gefahr befreien würde. Und der Orden könnte Syos Verrat mit ihm begraben. Man könnte Syo zum Helden erklären und die Öffentlichkeit belügen, anstatt sein Andenken zu schädigen. Oder man könnte Syos Verrat zu einer Lektion für alle Jedi werden lassen. Letzteres hat eben auch den bitteren Nachgeschmack, dass man gegenüber Senat und oberster Kanzlerin einiges an Vertrauen einbüßen würde. Wie loyal oder gut sind die Jedi überhaupt noch, wenn sich sogar ihre größten Helden zu Marionetten der Sith machen lassen.

Selbst wenn Syo am Leben bleiben sollte, bei der großen Siegesfeier auf Coruscant erhält man dessen Sitz im Jedi-Rat (zumindest wenn man min. Hell I ist). Denn wie gesagt, selbst die geretteten Meister fallen de facto als Jedi-Ritter aus. Was mir persönlich an der Siegesfeier jedoch besonders gefällt ist die Stimmung und die Möglichkeit eine ganze Menge Entscheidungen zu treffen (die allerdings völlig ohne Nachwirkungen bleiben). Trotzdem, die Geste zählt und über das Schicksal seiner Verbündeten zu entscheiden (Gaden-Ko, die Esh-Kha, wer Senator wird) ist ein sehr würdiger Ausklang für eine Klassenstory.

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