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Donnerstag, 21. Jänner 2016
Ein Trauertag für Episode VIII
Am Donnerstag, 21. Jän 2016 im Topic 'star wars'
Vom 25. Mai 2017 wurde der offizielle Starttermin von Episode VIII nun auch offiziell auf den 14. Dezember 2017 verschoben. Die Dreharbeiten beginnen im Februar 2016.
Das Drama mit dieser Verschiebung ist für mich unter anderem auch ein persönliches, doch vordergründig erteilt man den nächsten Episoden wohl das Urteil, dass diese nie wieder wie Sommerblockbuster sein werden. Damit geht man zwar auch unliebsamer und konzerninterner Konkurrenz (auch Marvel gehört ja zu Disney) aus dem Weg, aber man verändert auch das Feeling der Sequels. Flucht vor der Sonne, Hitze und die Möglichkeit einen Star Wars-Marathon in seinen Urlaub einzubauen fallen damit jedenfalls flach. Für Disney mag der Blick auf ein gesteigertes Weihnachtsgeschäft mit Merchandising wertvoll sein, doch wie bei Episode VII hat die irre Geheimhaltungspolitik auch zur Folge, dass Begleitwerke zu den Filmen (vor allem auch auf Deutsch) erst nach dem Film veröffentlicht werden. Mit Lieferproblemen usw. ergibt sich da selbst im Idealfall ein beträchtliches Risiko für nicht-amerikanische Fans. Wie bei Episode VII kann man außerdem Monate auf Übersetzungen warten, weshalb der Roman zum Film erst im Mai 2016 erscheinen wird. Ein halbes Jahr nach dem Film.
Das Buchgeschäft und damit einer der Grundpfeiler des ehemaligen Erweiterten Universums scheint Disney-Lucasfilm nicht so wichtig zu sein. Auch bei der Originalfassung des Filmromans gab es etwa das Problem, dass sich der US-Verlag dazu drängen ließ das Buch nicht im Rahmen des Weihnachtsgeschäfts zu veröffentlichen. Die Drucklegung erfolgte so spät, dass sie sich mit den Weihnachtsfeiertagen überschnitt. Irgendwo mussten also auch Druckerei-Angestellte für Disneys Geheimhaltungspolitik büßen. Das E-Book erschien allerdings pünktlich mit dem Film, aber der erschien auch erst eine Woche vor Weihnachten. Das physisch angreifbare Buch wurde hingegen erst am 5. Jänner veröffentlicht und die Auslieferung dauerte einige Tage, ich selbst hielt mein Exemplar deshalb erst am 12. Jänner in meinen Händen.
Gelungenes Merchandising sieht anders aus. Neben dem in der Öffentlichkeit breit getretenen Katzenjammer um einen Mangel an Rey-Actionfiguren hat sich auch die Journey to the Force Awakens als Witz herausgestellt. Die Journey-Romane und Comics führten Hintergrundcharaktere ein, die entweder überhaupt nicht im Film oder nur sehr kurz auftraten. An Snap Wexley (einer der Piloten) wurde sogar eine gesamte Romantrilogie geknüpft. Das mag jetzt alles untergriffig klingen und kann es von mir aus auch, zu Zeiten der Prequels war man noch mutiger. Von 2002-2005 erschienen dutzende Comics und Romane über die Klonkriege, welche die Timeline von Geonosis bis Coruscant füllten. Labyrinth des Bösen, Die Rache der Sith und Dark Lord: Der Aufstieg des Darth Vader bildeten sogar eine eigene Romantrilogie über das Vor- und Nachspiel von Episode III. Das waren in meinen Augen noch die goldenen Zeiten und etwas, das mich mit Milde auf die Prequels zurückblicken lässt. Der Auftakt zu Episode I und II mag nicht so sauber gelaufen sein, aber 2015 standen einem all diese Erfahrungen zur Verfügung und anstatt am Jahr 2005 anzuknüpfen katapultierte man uns ins Jahr 1999 oder 1983 zurück.
Die Prequels hatten in Hinsicht auf das Beiwerk in Form des EU noch einen Indy-Flair an sich. Dark Horse als Comic-Verlag mag auch etwas dazu beigetragen haben. Hinter Marvel und DC war es vor allem die Marke Star Wars die Dark Horse Zugkraft verlieh und die Comics hatten deutlich mehr Charme als das meiste was Marvel nun veröffentlicht. Die Dark Horse Comics hielten sich in Hinsicht auf Wirres und Irres in Grenzen. Keine Cyborg-Klon-Alternate-Reality-Versionen bekannter Helden, keine jährlichen Cross-Overs und keine Angst das irgendwelcher Schwachsinn aus den Marvel Comics (einer der Helden stirbt und wird nach 4-8 Comics erst wiederbelebt) auf Star Wars überschwappt. Namedropping: Cylo-IV und Cylo-V. Der Kanon war chaotisch, die Kontinuität widersprüchlich, die Koordination der verschiedenen Medien mangelhaft und man entfernte sich in den Romanen immer von allem was einem aus den Filmen bekannt war. 10 Jahre oder 15 Jahre nach Thrawn kämpfte man gegen Killiks, Yuuzhan Vong, eine Möchtegern-Sith aus einem längst vergessenen Comic der 80er und als einem die Ideen ausgingen grub man einfach die Sith wieder aus, zuerst in Form von Lumiya und schließlich in Form der One Sith Darth Krayts und des Verlorenen Stamms. In meinen Augen nicht die besten Ideen, zumal sich das EU in den Romanen nach Erbe der Jedi-Ritter wiederholen zu begann (Thrackan Sal-Solo wurde zum dritten Mal der böse Diktator von Corellia) und Konzepte ins Post-Endor-EU verfrachtete, die besser in der Old Republic-Ära geblieben wären (der Verlorene Stamm, Darth Krayt).
Früher war eben doch nicht alles besser, aber es gab einige Perlen wie die Darth Bane- oder Thrawn-Trilogie. Gerade die Thrawn-Trilogie besitzt ihren legendären Kult-Status weil sie de facto das EU startete, wäre die Trilogie nicht gut gewesen, der Neustart wäre wohl zum Fehlstart geworden. Die 90er-Jahre bewiesen aber auch wie sich ausgemachter und im Fandom verhasster Müll als Bestseller behaupten kann. Solange Star Wars drauf steht verkauft es sich auch aka Planet des Zwielichts, Palpatines Auge oder der Kristallstern. Auch die drei schlechtesten Star Wars-Romane dürfen sich als Bestseller bezeichnen, obwohl sie regelmäßig in den Ratings der schlechtesten Romane Spitzenplätze belegen. Selbst das exzellente Resümee der betroffenen Autorinnen kann einem nicht helfen, wenn der vorgelegte Roman unlesbar ist. Die neue Einheitskontinuität konnte sich nun keines Start-Erfolgs rühmen. A New Dawn von John Jackson Miller ist gut, doch es ist nur ein Rebels Tie-in und die folgenden Werke Tarkin und Heir to the Jedi sind bestenfalls Mittelmaß. Mit Chuck Wendigs Aftermath haben wir aber schon einen Nachfolger für die wirklich enttäuschenden Werke des alten EU gefunden. Wendig sieht seine Kritiker vielleicht als reine Hater, aber das Problem sitzt weit tiefer. Die Perlen des alten EU wurden als Legends verworfen, während das was danach kam nun doch nicht an den Glanz des Best of-EU heranreicht.
Eines der Probleme der neuen Einheitskontinuität ist auch die bei den "Erwachsenenromanen" versuchte Einbindung von Serien wie Rebels und The Clone Wars. Von den sieben Erwachsenen-Romanen (A New Dawn, Tarkin, Heir to the Jedi, Lords of the Sith, Dark Disciple, Aftermath und Battlefront) sind 2 direkte Tie-ins zu Animationsserien, die offiziell auf Kinder ausgerichtet sind. Battlefront ist lediglich ein Tie-in zu einem Videospiel, Heir to the Jedi liest sich wie ein Jugendbuch und das imo actiongeladene und gelungene Lords of the Sith beschäftigt sich wieder mit einem Charakter aus The Clone Wars, weshalb ich auch hinter Tarkin das Konzept eines indirekten Rebels Tie-ins vermute (immerhin ist Tarkin einer der mächtigen Antagonisten in Rebels und Gouverneur des Outer Rim, in welchem die Handlung der Serie spielt). Die Serien einzubeziehen ist imo eine gute Idee und ich bin auch ein Fan der beiden Serien, aber sie waren und sind nicht jedermanns Sache. Ich respektiere jene die keine Fans sind und verstehe es, wenn diese im neuen Kanon vor allem Werke sehen die auf eine andere Fan-Generation (die dritte Generation, die mit den Serien aufgewachsen ist) zugeschnitten sind. Vielleicht liegt es auch an mir, der sich im neuen EU nicht zurechtfindet, immerhin waren die Romane "zu meiner Zeit" immer weit und immer weiter von den Filmen entfernt. Selbst die X-Wing-Romane und die Thrawn-Trilogie spielen Jahre nach Episode VI, nun widmen sich die Romane allerdings dem Füllen der Lücken zwischen den Prequels und der OT oder auch innerhalb der OT.
Ich würde in den Comics und Romanen gerne jene Hintergrundgeschichten lesen, die in den neuen Filmen keinen Platz haben. Das man Episode VII 30 Jahre nach Endor angesiedelt hat und damit das gesamte EU nach Endor überschreibt sollte in meinen Augen dafür sorgen, dass nun eine Flut von Werken dieses neue Version der New Republic Ära aufarbeitet. Doch was haben wir? Aftermath und den Jugendroman Before the Awakening. Before the Awakening ist bis dato der einzige Roman der sich als echte Vorgeschichte zu Episode VII bezeichnen lässt und das Werk ist ein Jugendbuch. Disney-Lucasfilm Press ist der Herausgeber und das sagt vielleicht schon einiges über die dahinter steckende Strategie aus. Einerseits werden Jugendliche und Kinder als neue Zielgruppe anvisiert, andererseits sollen die Alt-Fans für das neue Merchandise in die Taschen greifen. Der Witz ist doch, dass die Legends-Erklärung der alten EU-Romane hunderte Euro, Mark und Schilling auf gewisse Weise wertlos macht, nur um uns vielleicht die gleichen Geschichten in einer neuen kanonischen Fassung noch einmal zu verkaufen, aber wie in Fall von Wendigs Aftermath als höchst mangelhaftes Remake.
Mit Episode VII haben sich einige der in den neuen Kanon gesetzten Hoffnungen auch bereits zerschlagen, denn wo das Buch in der gleichen Szene dem Film widerspricht ist es nämlich nicht kanonisch. Da wo die alten Filmromane (wie etwa der zu Episode III) Szenen zeigen die nicht im Film waren, da bewegen sich diese im Reich der Legends. Was also im Buch zum Film steht ist keinesfalls bindend. In der Episode VII-Adaption reißt Chewbacca Unkar Plutt etwa einen Arm aus... was laut Pablo Hidalgo zwar kanonisch sein soll, nicht jedoch das Treffen der Petition der 2000 im Episode 3-Roman. Mit Regeln und Ausnahmen von den gleichen Regeln hat man hier für weniger interessierte Fans ein wahres Minenfeld geschaffen und sorgt für Unsicherheit, denn wer weiß, vielleicht erlärt man Unkar Plutts Armverlust ja trotzdem für etwas aus den Legends, um die gleiche Szene in Episode VIII oder IX zu verwenden. Wozu also noch ein Buch zum Film lesen oder kaufen, wenn dieses die Geschichte auf eine Weise erzählt, die so nicht passiert ist? Das sind die Gründe für meinen aktuellen Ärger über das Franchise. "Und das alles weil ein Datum verschoben wurde."
Das Drama mit dieser Verschiebung ist für mich unter anderem auch ein persönliches, doch vordergründig erteilt man den nächsten Episoden wohl das Urteil, dass diese nie wieder wie Sommerblockbuster sein werden. Damit geht man zwar auch unliebsamer und konzerninterner Konkurrenz (auch Marvel gehört ja zu Disney) aus dem Weg, aber man verändert auch das Feeling der Sequels. Flucht vor der Sonne, Hitze und die Möglichkeit einen Star Wars-Marathon in seinen Urlaub einzubauen fallen damit jedenfalls flach. Für Disney mag der Blick auf ein gesteigertes Weihnachtsgeschäft mit Merchandising wertvoll sein, doch wie bei Episode VII hat die irre Geheimhaltungspolitik auch zur Folge, dass Begleitwerke zu den Filmen (vor allem auch auf Deutsch) erst nach dem Film veröffentlicht werden. Mit Lieferproblemen usw. ergibt sich da selbst im Idealfall ein beträchtliches Risiko für nicht-amerikanische Fans. Wie bei Episode VII kann man außerdem Monate auf Übersetzungen warten, weshalb der Roman zum Film erst im Mai 2016 erscheinen wird. Ein halbes Jahr nach dem Film.
Das Buchgeschäft und damit einer der Grundpfeiler des ehemaligen Erweiterten Universums scheint Disney-Lucasfilm nicht so wichtig zu sein. Auch bei der Originalfassung des Filmromans gab es etwa das Problem, dass sich der US-Verlag dazu drängen ließ das Buch nicht im Rahmen des Weihnachtsgeschäfts zu veröffentlichen. Die Drucklegung erfolgte so spät, dass sie sich mit den Weihnachtsfeiertagen überschnitt. Irgendwo mussten also auch Druckerei-Angestellte für Disneys Geheimhaltungspolitik büßen. Das E-Book erschien allerdings pünktlich mit dem Film, aber der erschien auch erst eine Woche vor Weihnachten. Das physisch angreifbare Buch wurde hingegen erst am 5. Jänner veröffentlicht und die Auslieferung dauerte einige Tage, ich selbst hielt mein Exemplar deshalb erst am 12. Jänner in meinen Händen.
Gelungenes Merchandising sieht anders aus. Neben dem in der Öffentlichkeit breit getretenen Katzenjammer um einen Mangel an Rey-Actionfiguren hat sich auch die Journey to the Force Awakens als Witz herausgestellt. Die Journey-Romane und Comics führten Hintergrundcharaktere ein, die entweder überhaupt nicht im Film oder nur sehr kurz auftraten. An Snap Wexley (einer der Piloten) wurde sogar eine gesamte Romantrilogie geknüpft. Das mag jetzt alles untergriffig klingen und kann es von mir aus auch, zu Zeiten der Prequels war man noch mutiger. Von 2002-2005 erschienen dutzende Comics und Romane über die Klonkriege, welche die Timeline von Geonosis bis Coruscant füllten. Labyrinth des Bösen, Die Rache der Sith und Dark Lord: Der Aufstieg des Darth Vader bildeten sogar eine eigene Romantrilogie über das Vor- und Nachspiel von Episode III. Das waren in meinen Augen noch die goldenen Zeiten und etwas, das mich mit Milde auf die Prequels zurückblicken lässt. Der Auftakt zu Episode I und II mag nicht so sauber gelaufen sein, aber 2015 standen einem all diese Erfahrungen zur Verfügung und anstatt am Jahr 2005 anzuknüpfen katapultierte man uns ins Jahr 1999 oder 1983 zurück.
Die Prequels hatten in Hinsicht auf das Beiwerk in Form des EU noch einen Indy-Flair an sich. Dark Horse als Comic-Verlag mag auch etwas dazu beigetragen haben. Hinter Marvel und DC war es vor allem die Marke Star Wars die Dark Horse Zugkraft verlieh und die Comics hatten deutlich mehr Charme als das meiste was Marvel nun veröffentlicht. Die Dark Horse Comics hielten sich in Hinsicht auf Wirres und Irres in Grenzen. Keine Cyborg-Klon-Alternate-Reality-Versionen bekannter Helden, keine jährlichen Cross-Overs und keine Angst das irgendwelcher Schwachsinn aus den Marvel Comics (einer der Helden stirbt und wird nach 4-8 Comics erst wiederbelebt) auf Star Wars überschwappt. Namedropping: Cylo-IV und Cylo-V. Der Kanon war chaotisch, die Kontinuität widersprüchlich, die Koordination der verschiedenen Medien mangelhaft und man entfernte sich in den Romanen immer von allem was einem aus den Filmen bekannt war. 10 Jahre oder 15 Jahre nach Thrawn kämpfte man gegen Killiks, Yuuzhan Vong, eine Möchtegern-Sith aus einem längst vergessenen Comic der 80er und als einem die Ideen ausgingen grub man einfach die Sith wieder aus, zuerst in Form von Lumiya und schließlich in Form der One Sith Darth Krayts und des Verlorenen Stamms. In meinen Augen nicht die besten Ideen, zumal sich das EU in den Romanen nach Erbe der Jedi-Ritter wiederholen zu begann (Thrackan Sal-Solo wurde zum dritten Mal der böse Diktator von Corellia) und Konzepte ins Post-Endor-EU verfrachtete, die besser in der Old Republic-Ära geblieben wären (der Verlorene Stamm, Darth Krayt).
Früher war eben doch nicht alles besser, aber es gab einige Perlen wie die Darth Bane- oder Thrawn-Trilogie. Gerade die Thrawn-Trilogie besitzt ihren legendären Kult-Status weil sie de facto das EU startete, wäre die Trilogie nicht gut gewesen, der Neustart wäre wohl zum Fehlstart geworden. Die 90er-Jahre bewiesen aber auch wie sich ausgemachter und im Fandom verhasster Müll als Bestseller behaupten kann. Solange Star Wars drauf steht verkauft es sich auch aka Planet des Zwielichts, Palpatines Auge oder der Kristallstern. Auch die drei schlechtesten Star Wars-Romane dürfen sich als Bestseller bezeichnen, obwohl sie regelmäßig in den Ratings der schlechtesten Romane Spitzenplätze belegen. Selbst das exzellente Resümee der betroffenen Autorinnen kann einem nicht helfen, wenn der vorgelegte Roman unlesbar ist. Die neue Einheitskontinuität konnte sich nun keines Start-Erfolgs rühmen. A New Dawn von John Jackson Miller ist gut, doch es ist nur ein Rebels Tie-in und die folgenden Werke Tarkin und Heir to the Jedi sind bestenfalls Mittelmaß. Mit Chuck Wendigs Aftermath haben wir aber schon einen Nachfolger für die wirklich enttäuschenden Werke des alten EU gefunden. Wendig sieht seine Kritiker vielleicht als reine Hater, aber das Problem sitzt weit tiefer. Die Perlen des alten EU wurden als Legends verworfen, während das was danach kam nun doch nicht an den Glanz des Best of-EU heranreicht.
Eines der Probleme der neuen Einheitskontinuität ist auch die bei den "Erwachsenenromanen" versuchte Einbindung von Serien wie Rebels und The Clone Wars. Von den sieben Erwachsenen-Romanen (A New Dawn, Tarkin, Heir to the Jedi, Lords of the Sith, Dark Disciple, Aftermath und Battlefront) sind 2 direkte Tie-ins zu Animationsserien, die offiziell auf Kinder ausgerichtet sind. Battlefront ist lediglich ein Tie-in zu einem Videospiel, Heir to the Jedi liest sich wie ein Jugendbuch und das imo actiongeladene und gelungene Lords of the Sith beschäftigt sich wieder mit einem Charakter aus The Clone Wars, weshalb ich auch hinter Tarkin das Konzept eines indirekten Rebels Tie-ins vermute (immerhin ist Tarkin einer der mächtigen Antagonisten in Rebels und Gouverneur des Outer Rim, in welchem die Handlung der Serie spielt). Die Serien einzubeziehen ist imo eine gute Idee und ich bin auch ein Fan der beiden Serien, aber sie waren und sind nicht jedermanns Sache. Ich respektiere jene die keine Fans sind und verstehe es, wenn diese im neuen Kanon vor allem Werke sehen die auf eine andere Fan-Generation (die dritte Generation, die mit den Serien aufgewachsen ist) zugeschnitten sind. Vielleicht liegt es auch an mir, der sich im neuen EU nicht zurechtfindet, immerhin waren die Romane "zu meiner Zeit" immer weit und immer weiter von den Filmen entfernt. Selbst die X-Wing-Romane und die Thrawn-Trilogie spielen Jahre nach Episode VI, nun widmen sich die Romane allerdings dem Füllen der Lücken zwischen den Prequels und der OT oder auch innerhalb der OT.
Ich würde in den Comics und Romanen gerne jene Hintergrundgeschichten lesen, die in den neuen Filmen keinen Platz haben. Das man Episode VII 30 Jahre nach Endor angesiedelt hat und damit das gesamte EU nach Endor überschreibt sollte in meinen Augen dafür sorgen, dass nun eine Flut von Werken dieses neue Version der New Republic Ära aufarbeitet. Doch was haben wir? Aftermath und den Jugendroman Before the Awakening. Before the Awakening ist bis dato der einzige Roman der sich als echte Vorgeschichte zu Episode VII bezeichnen lässt und das Werk ist ein Jugendbuch. Disney-Lucasfilm Press ist der Herausgeber und das sagt vielleicht schon einiges über die dahinter steckende Strategie aus. Einerseits werden Jugendliche und Kinder als neue Zielgruppe anvisiert, andererseits sollen die Alt-Fans für das neue Merchandise in die Taschen greifen. Der Witz ist doch, dass die Legends-Erklärung der alten EU-Romane hunderte Euro, Mark und Schilling auf gewisse Weise wertlos macht, nur um uns vielleicht die gleichen Geschichten in einer neuen kanonischen Fassung noch einmal zu verkaufen, aber wie in Fall von Wendigs Aftermath als höchst mangelhaftes Remake.
Mit Episode VII haben sich einige der in den neuen Kanon gesetzten Hoffnungen auch bereits zerschlagen, denn wo das Buch in der gleichen Szene dem Film widerspricht ist es nämlich nicht kanonisch. Da wo die alten Filmromane (wie etwa der zu Episode III) Szenen zeigen die nicht im Film waren, da bewegen sich diese im Reich der Legends. Was also im Buch zum Film steht ist keinesfalls bindend. In der Episode VII-Adaption reißt Chewbacca Unkar Plutt etwa einen Arm aus... was laut Pablo Hidalgo zwar kanonisch sein soll, nicht jedoch das Treffen der Petition der 2000 im Episode 3-Roman. Mit Regeln und Ausnahmen von den gleichen Regeln hat man hier für weniger interessierte Fans ein wahres Minenfeld geschaffen und sorgt für Unsicherheit, denn wer weiß, vielleicht erlärt man Unkar Plutts Armverlust ja trotzdem für etwas aus den Legends, um die gleiche Szene in Episode VIII oder IX zu verwenden. Wozu also noch ein Buch zum Film lesen oder kaufen, wenn dieses die Geschichte auf eine Weise erzählt, die so nicht passiert ist? Das sind die Gründe für meinen aktuellen Ärger über das Franchise. "Und das alles weil ein Datum verschoben wurde."
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