SWTOR: Ein möglicher Ausblick auf 2014

Der neue Meta-Handlungsbogen - Der Krieg und der Schleier

Aufstieg und Fall - Die Schreckensmeister und das Hutt-Kartell

Es gibt die ungeschriebene Regel in der Erzählkunst, dass sich gerade in Serien, eine neue Bedrohung oftmals nur durch eine alte entwickeln kann. Im Fall des letzten Meta-Handlungsbogens hat der Ausbruch der Schreckensmeister dazu geführt, dass sich diese selbstständig machen konnten und durch unterschiedslose Angriffe auf Republik, Imperium und Hutts, den damaligen Großmogul Karagga zu einem diplomatischen Zerwürfnis mit Republik und Imperium bringen konnte.

Anstatt neutral zu bleiben, drängten die Hutts nun als dritte Fraktion in den Krieg, um an die Schreckensmeister verlorenes Territorium von Republik oder Imperium zurückzugewinnen. Mit Karaggas Ableben schien die Gefahr gebannt, doch auf den paranoiden Großmogul folgte der aggressiv-expansionistische Torborro mit seiner rechten Hand dem Archon Szajin. Als ersten Schritt in der Errichtung eines Hutt Imperiums fielen die Hutts über Makeb her, wo man sich die Ressourcen für den Bau einer unbezwingbaren Droidenarmee zu schaffen verhoffte. Doch der Aufstieg des Huttenkartells fand ein verfrühtes Ende als die Republik Torborros Treiben ein Ende setze und gleichzeitig ein imperialer Anschlag auf den Archon erfolgte. Führungslos mussten sich die Hutts gegenüber der Republik geschlagen geben. Die Beinahe-Zerschlagung des Kartells führte auch dazu, dass sich einige Hutts zu eigenen Organisationen wie der Kopfgeld-Vermittlungsgesellschaft zusammenschlossen.

Mit den Hutts als dritter Fraktion neutralisiert gingen Republik und Imperium schließlich auf Darvannis die Bekämpfung der Schreckensmeister an, welche dort eine Armee aus ehemaligen Hutt-Söldnern zu rekrutieren begannen. Mit der Involvierung und dem Tod des Schreckensmeisters Styrak fiel das Augenmerk der neuen Großoffensive schließlich auf Oricon, die Festung der in Bedrängnis geratenen Schreckensmeister, welche allerdings als Ultima Ratio den Einsatz einer Massenvernichtungswaffe gegen den Rest der Galaxis planten.

Mit dem Tod der Schreckensmeister scheint der Krieg wieder auf den Konflikt zwischen Republik und Imperium konzentriert zu sein.

Der Schleier betritt die Bühne

Mit Aufstieg des Huttenkartells brachte man 2013 genau 3 Handlungsbögen zum Einsatz, von denen einer, nämlich die Expansionsgelüste der Hutten schnell zu Ende gebracht wurde. Zwei weitere blieben jedoch offen und werden immer wieder gerne übersehen. Einerseits schrieb man mittels der Sucherdroiden-Quest die Geschichte um die Schreckensmeister fort, andererseits eröffnete man mit der Jagd nach dem Schleier einen ganz neuen Handlungsbogen.

Das Problem mit dem Schleier ist allerdings, dass dieser freischaffende Spionagemeister in seiner Storyline hauptsächlich als Terrorist in Erscheinung tritt, der nichts weniger als Anschläge auf Coruscant und Dromund Kaas plant. Von seiner Beschäftigung durch das Hutt-Kartell erfährt man bislang vorwiegend durch eine Sammlung von 8 Datenwürfeln die dazumal in den Schmuggelware-Paketen zu finden waren. Diese zu aktivieren erlaubt das einmalige Betrachten von Holojournalen des Schleiers auf Nar Shaddaa, in denen etwas mehr über die Absichten dieses Charakters zu erfahren ist.

So wurde der Schleier durch ein Angebot der Hutten aus dem Ruhestand zurückgelockt und sollte für diese Republik und Imperium ausspionieren. Genau dabei erkannte der Schleier allerdings das Potential dafür seine Fähigkeiten auch anders einzusetzen.

Am Ende der Schleier-Storyline scheint es sogar so, als wäre der Strippenzieher nicht einmal wirklich tot oder besiegt, sondern nur der Tag gerettet. Eine Niederlage in einem vermutlich noch längeren Krieg. Das teils ausgesprochene positive Feedback für die Schleier-Quest ließ sogar vermuten, man würde diese Quest irgendwann irgendwie fortschreiben. Der Zeitpunkt dürfte nahen. Immerhin verrät der erste offizielle Teaser zu Patch 2.6 und Kuat Drive Yards, dass der Schleier dort einen Agenten stationiert hatte und der drohende Angriff durch das Imperium keine Gefahr für die Projekte des Schleiers dort zu haben scheint.

Was für Projekte? Eine erste Möglichkeit springt sofort ins Auge - was wenn der Schleier Spyware oder Software-Hintertürchen in republikanische Kriegsschiffe eingeschleust hat? Nachdem der Schleier außerdem in der Lage ist seine Agenten praktisch "fernzusteuern" und ihre gesamten Erinnerungen auf Knopfdruck zu löschen, ist davon auszugehen, dass die Rückkehr dieses Terroristen nicht in allzu weiter Ferne liegen dürfte. Immerhin wird der Schleier etwa nicht vom imperialen Militär, sondern der Sphäre für Recht und Ordnung aka der Imperialen Justiz gejagt. Dort wo sich wohl das imperiale FBI-Gegenstück befinden dürfte, während in der Republik dem militärischeren CIA-artigen SIS die Jagd auf den Schleier obliegt.

Durch seine Agenten und die geringe Angriffsfläche bietet sich der Schleier geradezu als Gegner für diverse Schnitzeljagden und eventuell sogar Puzzle- und Mechanik-reiche Operationen oder zumindest Flashpoints an. Immerhin, auch die Schreckensmeister traten zuerst in der imperialen Belsavis-Planetenquest auf und erschienen nur für Reps aus dem Nichts. Künftige Raidgegner müssten also nicht jeder Seite gleichermaßen bekannt sein, es liegt jedoch im Bereich des Möglichen, das seit Patch 2.0 eine Art Klammer-Politik bei Bioware existiert, die verlangt, das sich Rep und Imp-Quests nicht länger zu sehr voneinander unterscheiden sollen.

Demnach gäbe es jetzt 2 Kategorien, die neuen "Fraktionsquests" welche die Klassenquests ersetzen müssen und sich zwischen beiden Fraktionen unterscheiden und die Planetenquests welche sich wie auf CZ-198 und Oricon mehr oder weniger bis zu dem Punkt überlagern, als das man die selben Questgebiete und Questgegenstände für unterschiedliche Zwecke erlangen muss.

Der Kalte Krieg wird heißer

Nach Rückzügen wie auf Corellia und Nebenschauplätzen wie Sektion X oder Oricon hat bereits CZ-198 angedeutet, dass die Geschichte um den Großen Krieg wieder mehr direkt auf eine Konfrontation Repulbik vs. Imperium hinauslaufen dürfte. Folglich dürfte es 2014 wieder zu direkten Konfrontationen zwischen Reps und Imps kommen, anstatt nur auf eine dritte Fraktion wie Czerka, die Hutts oder Regulatoren losgehen zu müssen. Kuat bietet bereits eine Chance dazu, denn neben imperialen Invasionstruppen finden sich auch republikanische Verteidiger und wohl dazwischen einige Kuat-eigene Sicherheitskräfte. Angesichts der Trennung des Kuat-Flashpoints, der für Imps und Reps mit jeweils eigenen Gegnern und Szenarien aufzuwarten versteht, dürfte ein Schwenk in Richtung Eigenständigkeit der Fraktionen vorliegen. Auch wenn sich nicht ausschließen lässt, dass dabei das Mandalorianische Räuber-Vorbild nachgelebt wird, bei dem etwa je nach Fraktion nur Sith gegen Jedi ausgetauscht wurden.

Für eine intensivere Rückbesinnung zu dieser Möglichkeit steht auch ein schon länger aus dem Bereich des Datamining kommender "Spoiler", dass Bothawui und Ziost als jeweils fraktionseigene Planeten in Entwicklung sein könnten. Eine radikale Abwendung vom mit Nar Shaddaa begonnenen Spielprinzip geteilter Welten? Teils, denn mit Sleheyron finden sich auch Hinweise auf eine weitere neutrale Welt.

Sleheyron

Das neutrale Sleheyron ist ein Sonderfall im KOTOR-Universum, war es doch als einer der Level von KOTOR I geplant, der allerdings wieder geschnitten wurde. Der im Hutt-Raum gelegene Planet ist vor allem aufgrund seiner Sklavenmärkte und florierender Unterwelt bekannt. Würde also zum mit 2.0 begonnenen Unterwelt-Thema passen. Nachdem sich von Dataminern sogar Hinweise auf einen Manaan-Flashpoint und das mögliche Schicksal Revans als Questgeber für einen Rakata Prime-Flashpoint finden lassen, erscheint es als nicht unwahrscheinlich, dass sich Bioware einer hauseigenen Kreation für das nächste Addon bedient.

Bothawui und Ziost

Nachdem es SWTOR mittlerweile finanziell auch besser ergehen dürfte, hoffen manche wieder vermehrt auf die Einführung waschechter Klassenquests. Das dürfte allerdings aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten damit irgendwen zu vergraulen, weil seine Klassenquest zu leicht oder schwer im Vergleich mit anderen erscheint, ein Hoffen ohne Chance auf Erfüllung sein.

Bothawui (Republik) und Ziost (Imperium) hingegen scheinen die Möglichkeit zu bieten schon sehr alte Versprechen einzulösen, die nie wortwörtlich abgegeben wurden. Beide Planeten wären demnach ähnlich aufgebaut wie Dromund Kaas, Coruscant, Hutta, Korriban, Tython oder Ord Mantell, nämlich so, dass man sich nicht damit beschäftigen muss ob Spieler der einen Fraktion etwa in den Spawnbereich der anderen Fraktion marschieren können. Aufwendiger, weil damit halt jeder Planet eigens entwickelt werden muss, wenngleich das bei den Quests wieder Gefühle der Bevorzugung oder Benachteiligung wecken könnte. Jedenfalls fällt aber die direkte Vergleichsmöglichkeit erst einmal weg. Wie auch immer, für ein Addon könnte man sich das schon leisten.

Interessant ist Bothawui weil die Möglichkeit der Bothaner als nächster spielbarer Rasse besteht. Diese wäre allerdings wenig mehr als ein Upgrade der Cathar, da man deren Modell lediglich größere Ohren und eine Schnauze hinzufügen müsste. Zudem sind die Bothaner für ihre Neutralität und Fähigkeiten als Spione berühmt, was im Zusammenhang mit einer Schleier-Storyline und dem möglichen ersten Auftritt von THERON SHAN besondere Brisanz erhält. Charakterdaten zu Shan fanden sich bereits vor längerer Zeit im Client, nachdem Jace Malcom nun auch bereits als Supreme Commander aufgetreten ist, könnte das eine Fortsetzung der Ereignisse aus dem SWTOR-Roman Annihilation bedeuten.

Ziost hingegen war ein Schauplatz aus besagtem Roman und eine der drei Welten des Imperiums, die einst Hauptsitz der Sith waren. Seitdem ist Ziost vor allem als einziger offener Hafen des Imperiums für Händler aus der gesamten Galaxis geöffnet worden. Entsprechend dürfte die Alien-Quote dort weit höher liegen als auf Dromund Kaas. Zugleich beherbergt Ziost auch den Sitz eines der bereits bekannten Ministerien des Imperiums - das Ministerium für Logistik, welches auch für die Bereitstellung der Händler auf der imperialen Flotte verantwortlich ist. Das könnte auch die Rückkehr von Darth Vowrawn bedeuten, der in der Storyline des Sith-Kriegers seinen Auftritt feierte. Damit wäre eine direkte Verbindung zwischen Klassenstory und Fraktionsstory möglich, ein Gedanke der mir persönlich sehr gefällt. Der Auftritt von Charakteren aus Klassenstorys in größerem Rahmen erzeugt meistens nämlich sehr positive Resonanz. Darth Marr der mit Kopfgeldjägern über Makeb spricht etwa, war bereits eine der lobenswerten Entwicklungen von RotHC. Anstatt irgendwelcher Unbekannter nun bekannte Gesichter zu verwenden wäre etwas womit Bioware definitiv punkten kann und viele Charaktere bieten sich wie auf Ilum dazu an. So ist Mandalore sogar im Kriegsrat Großmoff Regus vertreten, als dieser auf Ilum den Angriff auf Darth Malgus Raumstation beschließt.

Manaan, Rakata Prime und das mysteriöse tython_korriban

Bei genau diesen drei Flashpoints ließen sich bereits Spekulationen anstellen, worum es in ihnen gehen könnte. Derweil könnten sie alle noch zu Datenmüll werden, der von den Entwicklern wieder aufgegeben wird. Dennoch würde so einiges passen.

Manaan und die Selkath wurden bereits im Bioware-eigenen KOTOR I etabliert und Charaktermodelle der Selkath sind ebenfalls bereits in Verwendung. Es ließe sich sogar behaupten Bioware hätte mit dem Mass Effect 3-DLC Leviathan eine Homage an Manaan und die dortigen Unterwassermissionen gewagt. Zudem würde Manaan in die imperiale Strategie passen. Nach Treibstoff von Makeb, Technologie von CZ-198 und nun Raumjägern von Kuat, könnte Kolto von Manaan die nächste kriegswichtige Ressource sein, derer sich Darth Marr bemächtigen will.

Rakata Prime wiederum geistert schon lange Zeit durch die diversen Spekulationen um künftigen SWTOR-Content und wurde mit Sektion X, Makeb und Oricon schließlich als eigenes Questgebiet als immer unwahrscheinlich eingestuft. Dennoch könnte sich Rakata Prime als Flashpoint erhalten haben, immerhin gab es schon 2012 ein Leak in dem nach einem Czerka-Flashpoint der auch deutlich mehr wurde, ein Questgebiet und Flashpoint zu Rakata Prime angedeutet wurden. Zumindest der um einen abtrünnigen imperialen Offizier (im damaligen Leak der Hardliner Großmoff Regus, der mit dem liberalen Rekrutierungskurs Darth Marrs nicht einverstanden ist) aufgebaute Flashpoint könnte 2014 doch nocht Realität werden. Der Questgeber wurde jedenfalls Ende 2013 bereits von swtor miner ausgemacht und heißt Revan. Revans Rückkehr als Hologramm, Machtgeist oder neuen Questgeber lässt jedoch auch vermuten, dass der Rakata-Content mit der Sternenschmiede oder Rakata-Technologie zu tun haben könnte, was Regus als Gegner eher ausschließt, nachdem Rakata-Tech nur durch Machtnutzer verwendbar ist.

Tython_Korriban bezeichnet eine der verwirrenden Dateien welche beim Datamining einmal aufgetaucht ist und womöglich einen Flashpoint kennzeichnet. Dabei wäre auch eine Szene in der Kammer des Dunklen Rats enthalten, bei der eine Entscheidung über 100 Dunkle oder Helle Seite Punkte möglich sein sollte. Allerdings könnte Tython_Korriban eben mehr bedeuten, als eine auf beiden Planeten ablaufende Quest, nämlich als eine Art Dummy für einen bist jetzt nicht näher definierten Flashpoint. Denkt man an Flora und Fauna von Tython und Korriban erscheinen die beiden Planeten auch gänzlich unvereinbar. Eine allerdings ziemlich aufwendige Möglichkeit wäre allerdings, dass es sich dabei um eine Abwandlung des Kuat-Flashpoints handelt, bei der Jedi eine Geheimmission nach Korriban und Sith einen Ausflug nach Tython unternehmen. Jede Fraktion also ihre eigene Version des Flashpoints erhält und am Ende eine Ratskonferenz ansteht, in der es abzustimmen gilt.

Chevin Event 2.0?

Die bevorstehende Rückkehr der Rakghul-Seuche wird bekanntlich durch die GSI-Tochtergesellschaft DHORN bzw. THORN (im englischen deutlicher als DORN) bekämpft, dennoch startet 2014 damit nur mit 3 wiederkehrenden Events, von denen Gree und Kopfgeldwoche bereits mehere Monate lang wiederholt wurden. Zwar können beide Alt-Events immer noch als Lückenfüller genutzt werden, ihren Glanz haben sie mangels neuer Belohnungen allerdings schon verloren und sind vorwiegend nur noch für Twinks oder Nachzügler beim Ruf-Farmen von Interesse.

Als 2013 oftmals von der Überarbeitung "alter" Events die Rede war, nannten die Entwickler jedoch nicht immer nur ausschließlich das Rakghul-Event als etwas, das wiederkehren wird, sondern erinnerten uns auch an die Chevin. Während das alte Chevin-Event als Überleitung zu Asation und dem Gree-Event gedacht war, müsste sich Chevin 2.0 veränderten Rahmenbedingungen stellen.

Was sind also die Chevin und ihre Ziele? Die Chevin sind ähnlich wie die Hutts eine Spezies von Sklavenhaltern, was sehr gut zu einem Tie-in-Event für den Sklavenmarkt auf Sleheyron passen würde. Immerhin dürften die kriminellen Aktivitäten der Chevin sie auch in Konflikt mit Interessen der Hutts gebracht haben und das von ihnen veranstaltete Große Akquise-Rennen bietet sich außerdem als wiederholbares Ereignis an. Ihre Ambitionen erstrecken sich allerdings vorwiegend auf persönliche Bereicherung und den Besitz von Technologien, was die Chevin praktisch unpolitisch und neutral erscheinen lässt.

Allzu viel wäre da an Änderungen an der Story nicht notwendig, ein neues Akquise-Rennen wird gestartet und die Quests laufen anders ab. Ebenso sehen die Belohnungen anders aus und es ginge nicht darum die Gree zu beeindrucken, sondern schlicht den Chevin zuzuarbeiten. Ein weniger weltbewegendes Event also, ähnlich der Kopfgeldauftragswoche. Und genauso könnte es auch gestaltet werden, mit abweichenden Missionen nach Planet und mehr Rätseln als Bossen, womit Beschwerden über zu starke Gegner in der Kopfgeldwoche gekontert werden könnte. Dass damit jedoch neues Gejammer über die Rätsel los bricht ist vorhersehbar. Dennoch könnte ein mehr an die Kopfgeldwoche angelehntes Akquise Rennen mit eigenen Quests je Planet dazu führen, Warteschlangen wie beim ersten Event-Durchlauf zu vermeiden.

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