Wird Shae Vizla bald um den Titel des Mand'alor herausgefordert?
Ihr Vorgänger mag tot sein, doch als Anführerin der Mandalorianer war Shae Vizla wohl nur als Übergangslösung gedacht. Dank der Allianz konnten sich die Mandalorianer mittlerweile wieder bewaffnen und seit dem Sieg über die Ewige Flotte sind die mandalorianischen Heimatwelten wieder frei, sodass die Stärke der Mandalorianer wieder zugenommen haben sollte. Doch nicht alle der Clans sind mit Shaes Führung nach Kriegsende zufrieden und schon während des Krieges mit Zakuul wünschte sich Khomo Fett die Unabhängigkeit der Mandalorianer zurück. Nun kämpfte Shae an der Seite der Allianz auf Corellia, was weit von der gewünschten Unabhängigkeit entfernt ist.

Aber die Spannungen innerhalb der Mandalorianischen Clans begann schon vor Darvannis, wenn man das Datapad der Ash'ad auf Onderon als Quelle heranzieht: https://swtor.jedipedia.net/en/cdx/the-ashad

Auf Onderon hat sich also eine Gruppe Mandalorianer unter der Führung von Mirli Lok (vermutlich einer Clanschwester des verstorbenen Mand'alor) eingefunden und kämpft darum ihre Ehre zurückzugewinnen. Interessant ist sicher, dass das Datapad einen Luth Lok zu erwähnen scheint, der womöglich das aktuelle Clanoberhaupt sein könnte und somit entweder der Bruder, Sohn oder Neffe Artus Loks ist. Mirli und Luth Lok sind jedoch nicht die ersten Mitglieder ihres Clans von denen wir bisher gehört haben: https://swtor.jedipedia.net/en/cdx/the-fall-of-mandalore-the-vindicated

Auch Ralia Lok sollte noch am Leben sein und könnte vorerst noch auf Vizlas Seite stehen. Ralia Lok war auch eindeutiger eine Schwester Artus Loks, was zumindest ihr tatsächliches Verwandtschaftsverhältnis zum ehemaligen Mand'alor klären sollte. Als relativ meritokratische Kultur ist die Führung eines mandalorianischen Clans selten das Resultat einer geregelten Erbfolge. Die konkrete Regelung mag von Clan zu Clan unterschiedlich sein, doch für gewöhnlich legen es die Mandalorianer darauf an vom fähigsten Krieger oder General angeführt zu werden. Natürlich wird das schwierig, wenn ein Clan zerstreut wurde und es keinen Krieger gibt der Anspruch auf die Führungsrolle erhebt. Nach Artus Loks Tod war Shae Vizla die einzige die sich dazu bewegen ließ diese Rolle zu übernehmen. Doch wir wissen nicht, wer nun tatsächlich Clan Lok übernommen hat.

Die Spannung rundum Clan Lok und Shae Vizla könnte auch Kopfgeldjäger in diesen Konflikt hinein ziehen, denn während Shae willig an der Seite der Allianz kämpfte, wurde man von ihrem Vorgänger noch in dessen Familie adoptiert. Bis dato hatte man keine Gelegenheit sich um die Führung von Clan Lok zu bemühen und gemäß des Resol'nare wäre man eigentlich dazu verpflichtet Shae Vizla zu folgen, selbst wenn es das Clanoberhaupt anders verlangen würde.

Wer sich nicht an das Resol'nare halten würde, wird zum Dar'manda (nicht mehr Mandalorianer) erklärt, wobei die Regeln nach Akaavi Spar sehr einfach wirken würden: "Education and armor, self-defense, our tribe, our language, our leader—all help us survive."

Sich von Shae Vizla abzuwenden würde jeden Mandalorianer also zum Dar'manda machen, außer man würde Vizla um die Führung der Clans herausfordern, aber das hat Mirli Lok eben nicht getan oder sie hatte es noch vor. Anders könnte es sich mit Indigos Dar'manda auf Mek-Sha verhalten, die allesamt ebenfalls in Ungnade gefallene Mandalorianer sein dürften. Die Gründe dafür könnten sehr unterschiedlich sein, da es schon reichen würde den eigenen Clan zu vernachlässigen oder zu verraten. Die Regelung sowohl dem eigenen Clan beizustehen, aber auch Mand'alors Befehlen zu folgen dürfte Mandalorianische Bürgerkriege auch deshalb zu einer so brutalen Angelegenheit machen, weil diese Grundlagen das Fundament der mandalorianischen Krieger-Kultur und -Gesellschaft darstellen. Das Resol'nare und seine Regeln sind quasi-religiöse Richtlinien, wodurch ein Bürgerkrieg unter Mandalorianern die Gestalt eines Glaubenskrieges annehmen könnte.

Im Moment scheinen die Mandalorianer nicht so zahlreich zu sein wie während der Mandalorianischen Kriege, aber angesichts der beiden geschwächten Großmächte würde es schon reichen, wenn die Clans einen Gegen-Mand'alor aufstellen, der zu einem weiteren Mandalorianischen Kreuzzug aufruft. Sollten die Mandalorianer nicht auf dauerhafte Gebietszugewinne aus sein, dann könnte so eine Horde Krieger-Nomaden Chaos in den Grenzgebieten anrichten. Shae Vizla wäre gezwungen gegen die Abtrünnigen vorzugehen, doch ein Niedergang ihres Volkes hätte historisch gesehen kaum Folgen, da die Mandalorianer immer wieder mal in Bürgerkriege verfielen, zur Lokalmacht aufstiegen und sich dann wieder in alle Winde zerstreuten. Spannend könnte es allerdings Darth Malgus Rückkehr machen, immerhin kämpften Shae und Malgus einst Seite an Seite, aber sie half auch Revan zu besiegen und Valkorions Dynastie zu stürzen. Zu Artus Loks Zeiten kam es zu einem Bürgerkrieg weil Clan Ordo und Clan Cadera an Canderous Ordos Schwur gegenüber Revan festhalten wollten, der die Mandalorianer dazu verpflichtet hatte der Republik gegen die verborgenen Sith beizustehen. Nach Vitiates Tod ist dieser Schwur teilweise erfüllt, sodass man sich frei von dieser Verpflichtung fühlen könnte. Doch im Moment steht Mand'alor noch auf Seiten der Allianz, die aber nach Corellia aufgelöst werden könnte.

Geht man nach Paul S. Kemps Malgus-Roman BETROGEN, dann kannte Malgus auf Coruscant nicht einmal Shae Vizlas Namen und das obwohl er schon mehrmals an ihrer Seite gekämpft hatte. Später rekrutierte Malgus auch Mandalorianer für seine Rebellion, weshalb Mand'alor Artus Lok auf Ilum dem imperialen Kriegsrat angehörte, da diese mandalorianischen Verräter auch für ihn ein Problem darstellten. Vizla hatte einst an der Plünderung des Jedi-Tempels mitgewirkt und dort ihre Vendetta mit dem Jedi-Orden ausgelebt, da kann man sich schon fragen, wie bereitwillig sie ihr Bündnis von der Allianz auf die Jedi-geführte Task Force Nova übertragen würde.

Sollte es zu einem Mandalorianer-Update kommen, dann würde ich nach Nathema und Onslaught damit rechnen, dass man sich genauso intensiv mit einst aufgetauchten mandalorianischen NPCs beschäftigen könnte. Shaes Verbündete Jos und Valk Beroya, Ceta Farr und ihre mandalorianischen Revaniter, Jindo Krey und seine Malgus-Anhänger, Khomo Fett und der von Taris bekannte Vorten Fett - von ihnen allen würde ich mir eine Rückkehr erwarten, ebenso wie den erstmaligen Auftritt von Torian Caderas alten Freunden unter den Ordos. Natürlich könnte es auch noch deutlich obskurere Kandidaten für eine Rückkehr geben und ich würde mich schon jetzt darauf freuen zu erfahren, wen Charles Boyd da noch aus dem Hut zaubern könnte.

Von Indigo und seinen Dar'manda würde ich mir erst mal nichts erhoffen, obwohl es mir unnötig aufwendig erscheint, dass jedes Mitglied seiner Truppe einen eigenen Namen und Rüstungsstil erhalten hat. Aber Indigo scheint sich auf Mek-Sha zu konzentrieren und so zahlreich sind seine Ex-Mandalorianer auch nicht, wobei ich auch nicht ausschließen würde, dass einige tatsächlich unehrenhaft aus ihren Clans ausgeschlossen wurden, anstatt nur "Opfer politischer Verfolgung" zu sein, die ins Exil geschickt wurden.

Mir scheint Shae als Mand'alor auch zu schwach, um auf schockierende Weise ein Bündnis mit Malgus zu schmieden. Eher würde ich sie noch in der Rolle einer gescheiterten Anführerin sehen, der nur noch die absolute Loyalität eines Bruchteils der Clans bleibt, während der Rest seine eigenen Wege geht. Artus Lok wollte die Mandalorianer als hochbezahlte Söldner aufstellen, aber er bevorzugte ein Bündnis mit dem Sith-Imperium. Sein Vorgänger war zwar eine Marionette des Imperialen Geheimdiensts gewesen, doch das hielt Lok nicht davon ab, diesen erfahrenen Arenakämpfer nach seinem Sieg in der Großen Jagd zu einem Duell herauszufordern. Lok behielt das Bündnis mit dem Sith-Imperium bei, aber er stellte wohl klar, dass unter seiner Führung keine absolute Loyalität zu erwarten sei, stattdessen würde das Imperium wohl für die Leistungen der Mandalorianer bezahlen müssen. Man kann es Artus Lok als erfolgreichen Kopfgeldjäger wohl kaum verübeln, dass er seine Unterstützung für das Sith-Imperium zu einem lukrativen Söldnervertrag machte. Konnte oder wollte die Republik kein Gegenangebot machen? Oder hatte der Imperiale Geheimdienst auch Artus Lok bestochen?

Vizla kämpfte für das Sith-Imperium, weil ihr Bruder durch einen Jedi sein Leben verloren hatte, das machte ihre Unterstützung für die imperialen Kampagnen zu einer persönlichen Sache. Nach der Plünderung Coruscants scheint dieser Zorn jedoch graduell verflogen zu sein. Vizla ging auf Rishi gewissermaßen ins Exil und ließ sich nicht wie Artus Lok in die Politik des Imperiums hinein ziehen. Lok stellte es Veteranen wie Vizla wohl frei, nicht in den Krieg zu ziehen, zumal dieser eine genau regulierte Angelegenheit war und in Abstimmung mit imperialen Erbsenzählern erfolgen musste. Artus Lok stellte nur jene Truppen bereit, für die das Sith-Imperium auch bezahlte. Und die imperiale Arroganz ließ nicht zu, dass man die Mandalorianer auf breiter Front einzusetzen bereit war, immerhin hatte man ja seine eigenen Truppen.

Könnte Shae Vizla vielleicht sterben, obwohl sie eine Gefährtin ist? Ich würde das nicht ausschließen, zumal ja so mancher Vizla als Gefährtin verpasst hat. Ein Mandalorianer-Update könnte auch einen Anlass liefern Shae über den Kartellmarkt als Gefährtin verfügbar zu machen und die Möglichkeit zu schaffen, sie über das Gefährten-Terminal auf Odessen "wiederbelebbar" zu machen. Torian Cadera und Akaavi Spar könnten ja auch noch einmal eine Rolle spielen, vor allem weil der mögliche Tod Torians meiner Meinung nach irgendwann noch einmal Konsequenzen haben sollte.

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