Die Aufsteiger der Saison
Seit 3.0 sind Charaktertitel aus der Story etwas das man bis auf eine Ausnahme nicht wieder gesehen hat und auch 6.0 setzt diesen Trend leider fort. Trotzdem darf man sich innerhalb der Story freuen, dass man zumindest als Loyalist an seine vergangenen Erfolge anknüpfen kann. Aus meiner Sicht verbindet 6.0 die Titelvergabe aus 3.0 mit der Rolle die Titel in 2.0 spielten. Natürlich kann man auch Commander bleiben und diese unabhängige Rolle hat sicher etwas für sich, auch wenn sie uns in 6.0 nicht schmackhaft gemacht wird. Wie sich Odessen und der Pool an verfügbaren Charakteren verändern werden ist noch ungeklärt, aber da die Option einer unabhängigen Allianz besteht dürfte der Planet als Hub womöglich überleben. Da man selbst als unabhängiger Commander eine der Supermächte unterstützt kann es ja trotzdem zu entsprechenden personellen Abgängen kommen. Es gibt aber viele Verzweigungen, die genau das zu einer spannenden Frage machen könnten. Fürs erste möchte ich aber auf die Titel eingehen, die man aus 6.0 erhalten kann und was diese konkret bedeuten sollten.

Trooper: Colonel

Eine der markantesten Beförderungen in 6.0 ist meiner Meinung nach jene des Troopers, der nun seinen ersten formellen Rangaufstieg seit 1.0 feiern darf. Und beim Trooper ist es ja nicht bloß ein Titel, sondern ein genau verortbarer Rang den man erhält, ansonsten hätte man auch den 3.0 Titel Chief Military Advisor vergeben können. Wäre man in KotFE nicht verschollen, dann hätte man schon früher Colonel sein dürfen. Tatsächlich wird es manche ärgern diesen Titel aber nicht tragen zu können, weil der Charaktertitel in Kapitel XI von KotFE vergeben wurde. Laut Jorgan wurde man für tot erklärt und posthum mit einer Beförderung gewürdigt, die man nun endlich einfordern kann. Vielleicht auch mit Lohnnachforderungen von 6-7Jahren?

Für mich als Fan von Kultserien wie A-Team oder Stargate hat der Rang eines Colonel natürlich viel Gewicht und weckt Erinnerungen an einen Hannibal Smith, Jack O'Neil, John Shepard (der allerdings nur Lieutenant Colonel wurde) oder Cameron Mitchell (der anders als Shepard nicht bloß als Major in das Stargateprogramm kam, sondern bereits als Lieutenant Colonel und im Serienfinale Ark of Truth zusammen mit Samantha Carter seine Beförderung zum vollwertigen Colonel erhielt). Aber auch ingame gab es schon prominente Colonels wie Colonel Darok, den Anführer der republikanischen Revaniter.

Als Colonel ist man zwar immer noch einem General Gehorsam schuldig, darf aber mit einiger Unabhängigkeit agieren und dss vor allem als Kommandeur. Als militärischer Befehlshaber der Task Force Nova nimmt man eine interessante Rolle ein, da man so nicht nur das militärische Personal befehligen dürfte, sondern auch Jedi in die Schlacht schicken darf. Gnost-Dural mag der Großmeister der Jedi sein, aber künftige Schlachten wird er nicht von oben herab befehligen. General Daeruun ist zwar in die Task Force eingebunden, aber hauptsächlich als Verbindungsoffizier zur Republik, sollte man militärische Unterstützung benötigen. Interessanterweise kann die Task Force auch ohne die Allianz funktionieren, was künftiges Storytelling erleichtern sollte.

Als Colonel in den Special Forces der Republik wäre man wohl auch als Ausbilder und Mentor gefragt, sodass die neue Jedi-Generation ungewohnt militaristisch werden könnte. Selbst im SW Universum werden Special Forces ja gerne eingesetzt, um Guerillatruppen wie auf Zakuul auszubilden. Allerdings ist Gnost-Dural ein mildernder Einfluss und kann als Oberhaupt des Ordens die Ausbildung der neuen Padawane bestimmen.

Bleibt nur die Frage, ob die Wiedereinsetzung als Colonel in den Special Forces wirklich eine Beförderung ist? Verglichen mit dem früheren Rang eines Majors sollte die Antwort eindeutig sein: Ja

Die Rolle eines Militärberaters war keine Rangerhöhung und mit seinem Erfolg gegen Zakuul durfte man sich zwar wie ein General FÜHLEN, aber schlussendlich blieb die Allianz relativ klein. Schuld daran war die geringe Anzahl von Rekruten, die Verluste in mehreren Schlachten mit dem Ewigen Imperium und der Abgang von einer unbekannten Anzahl von Widerstandskämpfern nach dem Sieg über Zakuul. Was blieb wurde durch die Aufstände und schließlich auch die Folgen von Iokath noch weiter reduziert. Am Ende steht die Allianz als ein einziger hoch bewaffneter Planet da, aber das macht den Spieler kaum mehr als zu einem Kriegsherrn. Trotzdem finde ich, wie im Fall des Schmugglers, das ein höherer Rang durchaus angemessen wäre. Immerhin ist Odessen vergleichbar mit Militärbasen der Republik, die Generälen unterstellt wären und angesichts der Tatsache, dass der Titel General im Star Wars-Franchise ansonsten inflationär gebraucht wurde wäre es vielleicht angemessen gewesen den Trooper vom Colonel zum General zu befördern.

Schmuggler: Commodore

Die wohl ungewöhnlichste "Beförderung" findet sich meiner Meinung nach im Fall des Schmugglers, der als Commodore aus der Schlacht von Corellia hervorgeht. Wobei dieser Titel nicht ganz offiziell ist, da man weiterhin als Söldner im Dienst der Republik betrachtet wird. Trotzdem erhält man den effektiven Rang eines Commodore und darf die zivilen und logistischen Aspekte der Task Force befehligen. Ich würde ja argumentieren, dass Commodore als Marine-Rang höher angesiedelt ist, da er dem eines Flottillenadmirals oder Brigadegenerals entspricht. Flottillenadmiral wäre auch der Rang, den ich dem Commander der Allianz nach Nathema anrechnen würde, auch wenn er mit der Ewigen Flotte noch den eines Flottenadmirals oder Großadmirals verdient hätte, da war er aber auch noch ein potentieller Kaiser. Vielleicht sollte dem Trooper dadurch zumindest der Rang eines Brigadegenerals zustehen, doch Bodentruppen waren selbst auf dem Höhepunkt des Krieges gegen Zakuul nie eine besondere Stärke der Allianz, Special Forces Einsätze hingegen schon. Pech für den Colonel, denn General Garza hat für ihre Verdienste bei der Ausbildung von Guerillatruppen im Großen Galaktischen Krieg noch den Rang eines Generals erhalten. Und Garzas Krieg ging für die Republik mit einer bitteren diplomatischen Niederlage zu Ende. Jemand der für die Republik einen Krieg gewonnen hat und eine Armee aus dem Boden stampfte erhält hingegen nur jenen Rang, den er sich im Laufe der Zeit ohnehin verdient hätte?

Agent: Keeper

Lassen wir die Streitigkeiten um den imo vielleicht zu niedrigen Rang des Troopers einmal, dann könnten wir den Agenten zum Vergleich heranziehen. Als Imperialer Agent machte man auch einiges durch, wurde jedoch schon auf Makeb zum Special Projects Commander befördert und erhielt auf Yavin 4 den Rang und Titel eines Sith Intelligence Commander. Den großen Karrieredurchbruch hatte man bis Corellia noch nicht und Darth Marr zog für den Sith-Geheimdienst eine Sith als Kopf des neuen Geheimdienstes vor. Unter Kaiserin Acina scheint sich wenig geändert zu haben, da mit Darth Xarion nun neuerlich ein Sith die Zügel des Geheimdienstes in der Hand hält. Und trotzdem schafft man als Agent nun den wirklich großen Durchbruch. Man wird nun zum KEEPER bestellt und die zur Hand des Imperiums umgewandelte Allianz, sowie einige von Xarions Agenten werden nun diesem neuen Keeper unterstellt. Von allen imperialen Klassen hat der Agent mit 6.0 wohl wirklich den Höhepunkt seiner Karriere erreicht.

Kopfgeldjäger: Hunter

Die vermeintliche Neutralität des Kopfgeldjägers geht mit 6.0 völlig verloren, wenn Acina ihm den Titel Hunter verleiht. Dafür darf man nun quasi als Hand des Imperiums auf die Jagd nach allen Feinden des Imperiums bzw. des jeweiligen Throninhabers gehen. Malgus kann sich also auf etwas gefasst machen. Während ich das Setting beim Agenten als nahezu perfekt betrachte fehlt mir beim Kopfgeldjäger durchaus der Wow-Effekt, aber zumindest passt das Konzept den erfolgreichsten Attentäter der Galaxis (der schon einen Imperator auf dem Gewissen hat) für die Hand des Imperiums zu gewinnen.

Krieger: Zorn des Imperiums

Für den Sith-Krieger stellt Corellia nur die Möglichkeit dar seinen alten Titel zurückzuerlangen, wobei dieser zu diesem Zeitpunkt noch Malgus zustehen würde. Und so spoilert SWTOR schon Malgus Schicksal am Ende von 6.0, auch wenn man damit zufrieden sein kann als Zorn des Imperiums sein großes Comeback feiern zu dürfen und nun nicht mehr dem Dunklen Rat zu unterstehen. Natürlich hatte man unter Vitiate schon einmal eine ähnliche Stellung als unabhängige Gewalt, aber nun wird einem auch noch die Hand des Imperiums unterstellt und man braucht nur Malgus Rolle bei der Schlacht um Corellia betrachten, um zu erkennen, dass man nun tatsächlich Befehle gegenüber Ratsmitgliedern erteilen darf. Mehr oder weniger ist man nun wirklich eine Art Darth Vader und rechte Hand des Throninhabers geworden, da Malgus ja ebenfalls de facto als Stellvertreter des imperialen Oberhaupts auftrat.

Inquisitor: Die Rückkehr?

Inquisitoren können ihren Nachfolger Darth Anathel töten und scheinbar hat das bisher auch jeder so gemacht, der ein Video über die 8 Klassen in SWTOR auf Youtube hochgeladen hat. Ich habe es auch riskiert und mir erhofft meinen Sitz im Dunklen Rat wieder zu erhalten. Doch in der Realität bekommt man das gleiche Ende wie jene die Anathel wohl am Leben gelassen haben, denn mit keinem Wort wird erwähnt, dass man seinen Sitz im Rat wieder erhält. Und das wäre auch seltsam gewesen, wenn man bedenkt, dass Acina/Vowrawn den Dunklen Rat als ungeeignet für die Verwirklichung ihrer Pläne betrachten. Stattdessen ist die Rede davon, dass man seinen Titel als Sith-Lord und seinen gesamten einstigen Besitz zurück erhält, wozu wohl auch die einstige Machtbasis des Inquisitors gehören sollte. Da Moff Pyron die Silencer-Flotte befehligt und diese enorm wichtig für das Imperium geworden sind kann man wohl auch diese nun als seine betrachten. Noch wichtiger als die Kontrolle über Anathels Pyramide der Sith-Doktrin wären für den Inquisitor ohnehin seine militärischen Verbindungen, die durch Moff Pyron verkörpert werden. Man wird auf einen Schlag zum wahrscheinlich zweitmächtigsten Sith im Imperium, erhält aber keinen formellen Titel, wie Zorn des Imperiums oder dergleichen. Stattdessen dient man als Vorsteher der Hand des Imperiums und kann alle seine früheren Anhänger wieder in Dienst nehmen, wozu neben Moff Pyron auch Archäologen, Sith-Aufseher, sowie Experten für Sith-Alchemie und -Rituale gehören dürften.

Botschafter: Jedi-Ratsmitglied und Master of Hidden Knowledge

Der einst auf Yavin 4 verliehene Titel kehrt auch beim Botschafter zurück, der sich allerdings auch Barsen'thor nennen dürfte. Generell darf man sich nur darauf freuen wieder in den Jedi-Rat eingeladen zu werden und doch wirkt es seltsam, nicht als Barsen'thor und Verteidiger des Jedi-Ordens gerühmt zu werden, sondern als Meister verborgenen Wissens. Klar, man ist eine Art Archäologe, Historiker und Universlagelehrter, aber dafür hätte man doch auch einen besseren Titel finden können.

Ritter: Jedi-Ratsmitglied und Jedi-Kampfmeister

Für den Jedi-Ritter ist Corellia ebenso wie für manche andere Klassen der große und länger überfällige Durchbruch. Während Botschafter scheinbar auf ihrem Vor-Zakuul-Level stagnieren schafft es der Ritter endlich mit dem Botschafter gleichzuziehen und diesen sogar noch zu überholen. Grund dafür ist, dass Jedi-Ritter nicht nur in den Rat befördert werden, sondern auch ihren einzigartigen und innerhalb des Ordens nützlichen Titels eines Kampfmeisters behalten. Man ist weiterhin das Schwert des Jedi-Ordens und unter anderem für das Kampftraining besonders begabter Jedi-Padawane zuständig, während man in militärischen Angelegenheiten den wertvollsten Beitrag liefern kann. Und als Bezwinger des Imperators ist man eine Stimme im Rat die kaum überhört werden kann, wozu auch gehört, dass man wohl als erster Jedi nominiert werden würde auf bestimmte Missionen zu gehen, in denen es mächtige Gegner zu bekämpfen gilt.

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