Die Zerstörung von Ossus war eine Katastrophe für jede folgende Generation des Jedi-Ordens
Als Exar Kun Ossus zerstörte und Jedi-Meister Odan-Urr ermordete, beendete er das goldene Zeitalter des Jedi-Ordens. Mit Ossus Verlust verloren die Jedi nicht nur einen Großteil ihres über Jahrtausende angesammelten Wissens, sondern auch den letzten Meister der als Mauer des Lichts bekannten Machttrennungs-Technik. Odan-Urr lehrte zwar die spätere Großmeisterin Nomi Sunrider die Grundzüge dieser Technik, aber mangels Anwendungsmöglichkeiten konnte sie nie zu einer Meisterin werden, wie Odan-Urr einer war. Solange Odan-Urr lebte hatten die Jedi stets die Möglichkeit die dunkle Seite zu neutralisieren, indem abtrünnige Jedi oder Möchtegern-Sith-Lords durch Odan-Urr von der Macht getrennt wurden. Odan-Urr hatte diese Technik einst im Großen Hyperraumkrieg und anschließend in der Säuberung des ehemaligen Sith-Imperiums erlernt und verfeinert. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Mauer des Lichts entwickelt wurde, nachdem man mit Gruppierungen wie Xendors Legionen von Lettow oder Ajunta Palls dunklen Jedi jahrelange Kriege ausgefochten hatte und immer wieder feststellte, dass diese aggressive Austragung von Konflikten nur die Stärkung der dunklen Seite förderte. Spätestens die Verbannung der dunklen Jedi unter Ajunta Pall regte wohl die Entwicklung einer Technik an, mit der man künftig einen humaneren Umgang mit seinen Kriegsgefangenen kultivieren konnte. Solange dunkle Jedi ihre Machtfähigkeiten besaßen war eine Inhaftierung unvorstellbar und selbst das Exil in den Unbekannten Regionen erwies sich im Fall Ajunta Palls ja als kontraproduktiv. Während die Republik Kriegsverbrecher wie Ajunta Pall hinrichten wollte, plädierten die Jedi für humanere Lösungen, konnten damals jedoch noch keine solchen anbieten.

Mit dem Verlust von Ossus begann der langsame Abstieg des Jedi-Ordens. Das Wissen um den effektivsten Einsatz der Mauer des Lichts ging schon innerhalb weniger Jahrzehnte verloren, als Nomi Sunrider verstarb und ihre Tochter Vima von der Bildfläche verschwand. Noch wusste es niemand, aber künftigen Herausforderungen wie Revans Aufstieg zum dunklen Lord der Sith war man zunehmend schutzlos ausgeliefert, denn um derartige dunkle Bedrohungen auszulöschen, war es nicht mehr möglich die dunklen Lords gefangen zu nehmen und von der Macht zu trennen, ehe man sie an republikanische Gerichte übergab. Das beste Beispiel dafür ist auch Revan, den man notgedrungen zwar seines Gedächtnisses beraubte, aber eben nicht von der Macht trennen konnte. Stattdessen versuchte man den "deprogrammierten" Revan als republikanischen Soldaten unter Beobachtung zu halten. Notfalls wäre man wohl gezwungen gewesen ihn zu eliminieren.

Als Jedi-Archivarin beschäftigte sich Revans Mentorin Kreia als eine der wenigen Jedi mit verlorenen Techniken wie der Mauer des Lichts und es war wohl diese Faszination mit der Möglichkeit Individuen von der Macht zu trennen, die sie zu ihrer einzigartigen Philosophie und schlussendlich auch der Jagd nach der verbannten Meetra Surik führten.

Den Sith-Imperator zu einem Duell herauszufordern wirkt wie eine ziemlich riskante und sehr wahrscheinlich zum Scheitern verurteilte Idee. Aber es wäre möglich gewesen Vitiate mit Hilfe einer Mauer des Lichts zu bezwingen, was jedoch nicht einmal ansatzweise zu den Erwägungen der Jedi unter Großmeisterin Satele Shan gehörte. 300 Jahre waren seit Ossus vergangen und die Jedi hatten scheinbar keine Ahnung mehr wie sich die Mauer des Lichts als Waffe gegen dunkle Lords der Sith nutzen ließ. Jahrtausende später gelang es übrigens Luke Skywalker und seinen Jedi-Schülern den unsterblichen Machtgeist Exar Kuns zu besiegen, indem sie dank Vodo Siosk-Baas Machtgeist und Jacen Solos Verbindung zur lebendigen Macht eine Mauer des Lichts erschufen, die Exar Kun endgültig in die Unterwelt verbannte. Hätten die Jedi nach Ossus nicht auch noch Coruscant und über Jahrzehnte den Großteil ihrer Meister verloren, man wäre wohl nicht völlig machtlos dagestanden, als es darum ging den Sith-Imperator seiner Macht zu berauben.

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