Haider und die Dritte Republik
Am Freitag, 3. Okt 2008 im Topic 'Politik usw.'
Mit Jörg Haider haben viele ein Problem. Der Mann der mit Nazi-Parolen aufhorchen ließ und mehr als einmal eine politische 180-Grad-Wendung vollzogen hat gilt als Österreichs größter Wendehals und politisches Talent zugleich. Haider weiß was er tun muss, um seine Ziele zu erreichen, er versteht die Demokratie besser, als jene welche die Zerstörung selbiger durch den BZÖ-Chef befürchten.
Haider-Hysterie bringt niemanden weiter. Der "Rechtspopulist" zwingt nämlich genau jene Intellektuellen, die sonst das korrupt empfundene System der Zweiten Republik mit Parteienproporz und Postenverteilung per Intervention kritisieren würden, den verhassten Status quo zu verteidigen. Der Mann aus Bad Goisern versteht es die Themen vorzugeben, in bester Manier das politische Schlachtfeld zu bestimmen und Sun Tsus Kunst des Krieges in Taten umzusetzen. Mit dem BZÖ hat Haider die Teuerung etwa zum Wahlkampfthema 2008 erklärt, während Umweltschutz und langfristige Steuersenkungen möglichst ausgegrenzt wurden, da man in diesem Gebiet womöglich den Grünen unterlegen wäre. Während sich die FPÖ drauf beschränkte, den simpelsten Slogan anzuwenden und die "soziale Sicherheit nur für Österreicher" zu verlangen, entwickelte Haider in Kärnten ein weit umfassenderes Programm. Auch wenn Kärnten als Österreichs Armenhaus hingestellt wird, Haider kassiert die meisten EU-Förderungen und widerlegt so manche Behauptung der poltischen Kontrahenten, die ihn ungeachtet manch berechtigter Kritik zur persona non grata erklärt haben und nichts anderes als eine Abart des Mobbings betreiben.
Die Nationalratswahl 2008 war ein Sieg der Opposition, auch wenn die Grünen Mandate verloren haben. Das haben sie vor allem den Kleinstparteien zu verdanken, an die sich viele Protestwähler und Freunde des liberalen Gedankenguts gewendet haben. Haider steht für etwas, er überzeugt mehr als der naziphile Serben-Freund und Feschack HC Strache, dessen dümmliches Grinsen ihn vielleicht bei einer Wählerschicht punkten lässt, die bisher keine Folge Big Brother ausgelassen hat, doch Straches ultranationaler Ausländerhass geht seltsame Wege, er stachelt die Neonazis an, geht aber auf Schmusekurs zur serbischen Gemeinde Wiens, in der Hoffnung dort mit gut organisierten Nationalisten einen Pakt schließen zu können, der ihm als Parteichef Rückhalt gibt. Haider hat bewiesen, dass er bereit ist Regierungsverantwortung zu tragen, er wählt seine Worte mit Bedacht und hat Gegenkonzepte, welche er seinen ehemaligen Parteikameraden der FPÖ erst einmal erklären müsste, damit sie diese kopieren können. Haider ist ein einsamer Mann als Visionär, den Untergang der Zweiten Republik vorhergesehen hat und er hat bewiesen wie stark dieser Wunsch das alte System zu stürzen ist. Was Haider fordert ist freies Spiel der Kräfte, er denkt nicht an seine Partei, sondern seine Person, was man als Egoismus bezeichnen kann. Aber Haiders Selbstverwirklichungsdrang kann Österreich nutzen, eine Dritte Republik, könnte demokratischer werden und undemokratische Funktionärseliten dazu zwingen in offenen Wettbewerb zu treten. Der österreichische Staat scheint nicht selten kryptokommunistisch, eine Funktionärselite führt die Staatsgeschäfte, sie kann nur von Parteimitgliedern abgewählt werden und die wirklich mächtigen sind die Chefs der Kammern, wo sie durch absolute Mehrheiten massiven Rückhalt haben und gleich mehrere Parteichefs überleben können. Das Parlament und freie Wahlen sind die Zierleiste des Funktionärstaates, der sich Zweite Republik nennt, das gestellte Musterdorf der Pappkameraden, hinter dem sich die klar zwischen ÖVP und SPÖ aufgeteilte Metropole versteckt.
Haider vertritt eine Politik nach amerikanischen Modell, den Populismus. Seine Realpolitik sieht anders aus als mancher seiner Anhänger verspricht. Die Dritte Republik ist nur unklar ausformuliert, doch wenn Haiders Aufstieg nach vollbrachter Tat eines Tages endet könnten die Ghettos der Großparteien zerstört sein und die Demokratie bis in diese Schattenwelt vordringen bzw. diese in Schutt und Asche legen, so dass wirklich das Parlament die Politik bestimmt und die Regierung als Exekutive zur Umsetzung dieser verpflichtet ist. Denn es sind nicht tragende Mitglieder der Wirtschaftskammer oder Arbeiterkammer denen die Politik verpflichtet sein soll, sondern dem Volk fern der Parteiklientel.
Haider-Hysterie bringt niemanden weiter. Der "Rechtspopulist" zwingt nämlich genau jene Intellektuellen, die sonst das korrupt empfundene System der Zweiten Republik mit Parteienproporz und Postenverteilung per Intervention kritisieren würden, den verhassten Status quo zu verteidigen. Der Mann aus Bad Goisern versteht es die Themen vorzugeben, in bester Manier das politische Schlachtfeld zu bestimmen und Sun Tsus Kunst des Krieges in Taten umzusetzen. Mit dem BZÖ hat Haider die Teuerung etwa zum Wahlkampfthema 2008 erklärt, während Umweltschutz und langfristige Steuersenkungen möglichst ausgegrenzt wurden, da man in diesem Gebiet womöglich den Grünen unterlegen wäre. Während sich die FPÖ drauf beschränkte, den simpelsten Slogan anzuwenden und die "soziale Sicherheit nur für Österreicher" zu verlangen, entwickelte Haider in Kärnten ein weit umfassenderes Programm. Auch wenn Kärnten als Österreichs Armenhaus hingestellt wird, Haider kassiert die meisten EU-Förderungen und widerlegt so manche Behauptung der poltischen Kontrahenten, die ihn ungeachtet manch berechtigter Kritik zur persona non grata erklärt haben und nichts anderes als eine Abart des Mobbings betreiben.
Die Nationalratswahl 2008 war ein Sieg der Opposition, auch wenn die Grünen Mandate verloren haben. Das haben sie vor allem den Kleinstparteien zu verdanken, an die sich viele Protestwähler und Freunde des liberalen Gedankenguts gewendet haben. Haider steht für etwas, er überzeugt mehr als der naziphile Serben-Freund und Feschack HC Strache, dessen dümmliches Grinsen ihn vielleicht bei einer Wählerschicht punkten lässt, die bisher keine Folge Big Brother ausgelassen hat, doch Straches ultranationaler Ausländerhass geht seltsame Wege, er stachelt die Neonazis an, geht aber auf Schmusekurs zur serbischen Gemeinde Wiens, in der Hoffnung dort mit gut organisierten Nationalisten einen Pakt schließen zu können, der ihm als Parteichef Rückhalt gibt. Haider hat bewiesen, dass er bereit ist Regierungsverantwortung zu tragen, er wählt seine Worte mit Bedacht und hat Gegenkonzepte, welche er seinen ehemaligen Parteikameraden der FPÖ erst einmal erklären müsste, damit sie diese kopieren können. Haider ist ein einsamer Mann als Visionär, den Untergang der Zweiten Republik vorhergesehen hat und er hat bewiesen wie stark dieser Wunsch das alte System zu stürzen ist. Was Haider fordert ist freies Spiel der Kräfte, er denkt nicht an seine Partei, sondern seine Person, was man als Egoismus bezeichnen kann. Aber Haiders Selbstverwirklichungsdrang kann Österreich nutzen, eine Dritte Republik, könnte demokratischer werden und undemokratische Funktionärseliten dazu zwingen in offenen Wettbewerb zu treten. Der österreichische Staat scheint nicht selten kryptokommunistisch, eine Funktionärselite führt die Staatsgeschäfte, sie kann nur von Parteimitgliedern abgewählt werden und die wirklich mächtigen sind die Chefs der Kammern, wo sie durch absolute Mehrheiten massiven Rückhalt haben und gleich mehrere Parteichefs überleben können. Das Parlament und freie Wahlen sind die Zierleiste des Funktionärstaates, der sich Zweite Republik nennt, das gestellte Musterdorf der Pappkameraden, hinter dem sich die klar zwischen ÖVP und SPÖ aufgeteilte Metropole versteckt.
Haider vertritt eine Politik nach amerikanischen Modell, den Populismus. Seine Realpolitik sieht anders aus als mancher seiner Anhänger verspricht. Die Dritte Republik ist nur unklar ausformuliert, doch wenn Haiders Aufstieg nach vollbrachter Tat eines Tages endet könnten die Ghettos der Großparteien zerstört sein und die Demokratie bis in diese Schattenwelt vordringen bzw. diese in Schutt und Asche legen, so dass wirklich das Parlament die Politik bestimmt und die Regierung als Exekutive zur Umsetzung dieser verpflichtet ist. Denn es sind nicht tragende Mitglieder der Wirtschaftskammer oder Arbeiterkammer denen die Politik verpflichtet sein soll, sondern dem Volk fern der Parteiklientel.