Mittwoch, 18. Juli 2018
Die Vorzüge eines Assassin's Creed im alten Rom
Ein Assassins Creed im Alten Rom sollte eindeutig nach Cäsar angesiedelt sein, womit es auch als Fortsetzung für Origins fungieren könnte, egal wie weit es nach Amunets Zeit als Mentorin der Bruderschaft in Rom angesiedelt ist. Reichlich Raum für Attentate und den Kampf gegen brutale koloniale Ausbeuter a la Origins gäbe es in der Römischen Kaiserzeit allemal. Aber bevor ich auf diesen Punkt zurückkomme, sei auch daran erinnert, dass römischen Kaisern selten ein natürlicher Tod beschieden war. So schützten sich nicht wenige Kaiser mit barbarischen Leibwächtern, weil diese als unbestechlich galten, während man der Prätorianergarde aka dem offiziellen Garderegiment der Kaiser schwer misstraute, seit es sich seinen Ruf als kaisermordende Institution verdient hat.

Ein Assassin's Creed im antiken Rom würde die Möglichkeit bieten Attentate verschiedenster Art als Kulisse zu nutzen. Sollte tatsächlich geplant sein ein Assassins Creed als Live Service zu etablieren und über verschiedene Ären hinweg zu entwickeln, so könnte man etwa ein Jahrhundert der Kaiserzeit aus Assassinen-Perspektive erleben, mit wechselnden Protagonisten und Antagonisten.

Meiner Meinung nach interessant wäre die Wahl des Protagonisten. Man könnte natürlich einen Römer wählen, aber es gibt deutlich mehr Alternativen, welche die Lore noch deutlich interessanter gestalten könnten. So wie in Ägypten hätten die römischen Templer innerhalb des Kaiserreichs etwa in Gallien, Britannien oder Germanien allerlei Verbrechen verüben können, woraufhin sich ein romanisierter "Barbare" womöglich von den Assassinen rekrutieren ließ und vielleicht sogar eine Filiale der Bruderschaft errichtete, welche dann allerdings nicht dauerhaft überleben konnte. So denke ich etwa an Figuren wie den romanisierten germanischen Offizier Arminius, der durch seinen Verrat die Varus-Schlacht auslöste und drei römische Legionen ihrem Untergang weihte. Die wiederkehrenden römischen Einfälle in das eigentlich unattraktive Germanien wurden häufig genutzt, um Mitglieder des Kaiserhauses als große Barbarenbezwinger zu stilisieren. Einer der bekanntesten war wohl Germanicus. In Assassin's Creed könnte man aus solchen Vorstößen die Suche nach Isu-Artefakten machen.

Rom als Setting bietet den Vorteil Charaktere aus verschiedensten Ländern zu verwenden, immerhin umfasste Roms Imperium neben Europa ja auch Nordafrika, Kleinasien und die Levante. Wozu auch noch Sklaven, Reisende oder Händler aus exotischeren Ländern kommen können. Mein Interesse läge natürlich an einem keltischen oder germanischen Assassinen, der eher als der klassische "zivilisierte" Römer von sich aus bereits ein erfahrener Jäger sein könnte, sodass er bereits die grundlegenden Schleich- und Bogen-Skills eines Assassinen besitzen würde. Ein barbarischer Assassine würde wohl auch der Erzähltradition über die Barbaren entsprechend ein im Zweikampf geschulter Krieger sein (anders als die auf Formationskämpfe gedrillten Legionäre). Barbarische Söldner waren im römischen Imperium durchaus kein seltener Anblick. Römische Großgrundbesitzer schützten mit ihnen wohl ihre Anwesen und so mancher Patrizier unterhielt sich in Rom wohl einen an Assassin's Creed Syndicate erinnernden bewaffneten Mob. Der Dienst als Auxiliarsoldat war sogar lange Zeit eine Möglichkeit als Barbar das römische Bürgerrecht zu erwerben.

Rom als Schauplätze könnte alles bieten was man schon von Origins erwarten durfte, legendäre Bauwerke, Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen, Schauspieler, Gelehrte und politische Intrigen. Doch angesichts des Ausmaßes des römischen Kaiserreichs wäre es auch möglich eine Menge andere Städte und Landschaften miteinzubeziehen, auch in DLC-Content, sollte man die nächsten Assassin's Creeds wirklich zu etwas ausbauen, das mit einer Laufzeit über einige Monate hinaus gedacht ist. Wie wäre es etwa mit einem Besuch von Londinium, Karthago, Antiochia oder sogar des römischen Köln. London, Paris, Nordamerika - was Assassin's Creed meiner Meinung nach auch irgendwann riskieren sollte wäre ein Besuch Deutschlands, selbst wenn es nur in Form der römischen Provinz und des nicht-römischen Grenzgebiets wäre. Wobei ich auch nichts gegen einen Trip nach Noricum oder Rätien einzuwenden hätte. Assassin's Creed ist ein großartiges Franchise, das an exotische Orte entführt, aber es dürfte ruhig auch Orte aufsuchen, die mir als Mitteleuropäer geografisch und historisch nahe liegen. Kingdom Come Deliverance entführte in das mittelalterliche Böhmen, wieso kann Assassin's Creed dann nicht etwas ähnliches versuchen. Während die britischen Erfahrungen mit römischer "Zivilisation" in verschiedensten Filmen um die Nationalheldin Boudicca verarbeitet werden, so fürchte ich ja fast, dass es ein Assassin's Creed Britannia geben müsste. Dabei verhielten sich die Römer in ihren germanischen und keltischen Provinzen auf dem Kontinent nicht anders.

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Dienstag, 17. Juli 2018
Endlich 100% in Assassin's Creed Origins


Mein Rezept für 100%:
Erledige alle Haupt- und Nebenquests (Vorsicht es gibt auch 3 versteckte)
Erledige alle Schauplätze (auch Unterwasser und jede Art von Fort oder Schiff)
Erledige alle Papyrus-Rätsel (sowie die Mythen im Curse of the Pharaos-Addon)
Gewinne das erste Hippodrom-Turnier
Gewinne alle Arena-Kämpfe (in meinem Fall auch die Elite-Kämpfe)
Bezwinge die Trials of the Gods

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Sonntag, 15. Juli 2018
DLC ohne Bezug zum Main Game: Der letzte Schrei oder zirpende Grillen?
Far Cry 5 hat etwas riskiert und wird dafür heftig kritisiert. Der sehr stark auf Innovationen aufgebaute fünfte Teil der Far Cry-Serie kündigte für seinen Season Pass drei DLCs an welche allesamt keinen direkten Bezug zum Hauptspiel haben werden. Zugleich ist das Endgame in Far Cry 5 sehr bescheiden, da sich die Entwickler wohl gedacht haben, man könnte dieses an die Community auslagern, indem man mit der Far Cry Arcade einen Map-Editor bereitstellt. An sich eine interessante Idee, aber wer die Story durch hat steht trotzdem vor der Frage, was er noch in Hope County soll, da die Arcade nur begrenzt auf Skills und erspielte Waffen oder Mounts des Main Games aufbaut. Was man sich im Main Game also alles erspielen kann ist im Endgame völlig wertlos. Und die DLCs führen die Story auch nicht fort, sondern versetzen einen mit neuen Charakteren, neuen Waffen und neuen Skillbäumen in völlig andere Welten.

Ich ziehe da gerne den Vergleich zu einem anderen Ubisoft-Spiel, nämlich Assassins Creed Origins, das mir über 100 Stunden Content für einen einzigen Playthrough mit allem drum und dran bot, auch weil die beiden DLCs direkt an die Story anknüpften und obwohl die Discovery Tour auch eine Art DLC ohne Bezug zum Main Game war (man konnte durch sie jedoch einen Skin für Senu erhalten). Die Story in Origins erlaubte es auch nach dem großen Ende noch weiterzukämpfen und aufzuräumen, in Far Cry 5 hingegen? Da müsste die Open World nach dem Finale eigentlich schon geschlossen sein und das ist auch ein Teil des Problems. Alles was an Motivation übrig bleibt ist ein New Game+ Modus, mit dem man samt aller erworbenen Skills, Waffen, Mounts und Outfits von vorne beginnen darf. Der Season Pass ist dafür jedoch überflüssig, denn er fügt dem Main Game außer einigen Waffen nichts neues hinzu.

Ich bin kein Fan dieser Standalone-DLCs, weshalb ich seinerzeit auch ein großer Anhänger der BioWare-Methode war, die versprach, dass man innerhalb der einzelnen Teile einer Serie seine Spielstände importieren und so einen Bonus in Form von Story oder sogar Gear erhalten konnte. BioWares Vorgehen bei Mass Effect und Dragon Age führten auch dazu, dass ich zum Fan von The Old Republic wurde, wo ich seit 2011 praktisch den selben Charakter spielen kann und nichts verloren habe, außer meinen Highend-Gear, da es ja ein MMO ist und von regelmäßigen Gearwechseln lebt. Vielleicht ist das ein Generationsproblem, aber ich akzeptiere den "Grind" bereitwillig, wenn ich langfristig etwas davon habe. Ich hasse es hingegen automatisch auf 0 gesetzt zu werden. So gesehen war der Far Cry 5 Season Pass für mich eine Fehlinvestition, während sich Assassins Creed Origins in der Gold-Edition (mit Season Pass) für mich voll rentiert hat. Dabei mag ich Far Cry 5, weil es mich an US-Serien aus den 80ern und 90ern erinnert. Es bietet mir nur viel zu wenig Motivation über das Main Game hinaus.

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