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Samstag, 28. Juni 2014
Lore-Spotlight: Xoxaan
Am Samstag, 28. Jun 2014 im Topic 'swtor'

Selbst Kennern der Star Wars-Romane ist Xoxaan nur selten ein Begriff. Kein Wunder, entstammt die Gestalt aus der grauen Vorzeit des Sith-Ordens doch den Legacy Comics eines John Ostranders. Und diese spielten ca. 100 Jahre nach der Handlung des letzten Romans, womit sie theoretisch auch weiter in der Zukunft gelegen wären als Episode VII.
In diesen mittlerweile unkanonischen Werken, die aus verständlichen Gründen aus der Kontinuität geschmissen wurden entstand im Schatten einer ganzen Reihe galaktischer Kriege ein neuer Sith-Orden unter der Führung eines Darth Krayt. Der geheimnisvolle Sith-Lord mit dem Tatooine-Bezug im Namen entpuppte sich schließlich als Ex-Jedi A'Sharad Hett, Sohn eines Jedi-Meisters der sich vor Jahrhunderten den Sandleuten Tatooines anschloß. Der Sohn trat ihn seine Fußstapfen, diente zwischendurch durchaus als respektabler Jedi-Ritter, entwischter Order 66 jedoch und kehrte zu seinen Wurzeln zurück.

Doch zum Schamenen-König der Sandleute zu werden brachte ihn eines Tages in Konflikt mit einem gewissen Ben Kenobi, der auf Tatooine ins Exil gegangen war. Hett verlor seinen Arm und das Duell. Ein altes Tusken-Sprichwort besagt, dass nur jene die ihren Gaderaffi-Stab mit 2 Händen halten können sich Tusken nennen dürften. Der Held Hett hatte damit seinen Platz in der Tusken-Gesellschaft verloren und die Stämme zerstreuten sich wieder in alle Winde.

Als Kopfgeldjäger kämpfte Hett fortan ums Überleben, bis er durch einen Zufall auf Korriban landete. Dort stieß der gefallene Jedi Hett auf das Grab Xoxaans. Nun ist nicht klar, ob das im Tal der dunklen Lords geschah oder anderenorts. Die Wichtigkeit dieser Frage hängt auch damit zusammen, welche Stellung Xoxaan zeitlebens unter den ersten Sith-Lords erreichen konnte. Bisher hieß es etwa, nur die dunklen Lords der Sith wären im bekannten großen Tal begraben gewesen. Wie im realen Tal der Könige gibt es jedoch auch Grabkammern in denen lediglich hochrangige Hofbeamter begraben wurden. Ein Ajunta Pall hätte als dunkler Lord demnach ein prachtvolleres Grab bezogen als Xoxaan. Die Reinigungsbemühungen der Jedi und des Sith-Imperators können unterdessen zwar viele der Geister der dunklen Lords tatsächlich zerstört haben, nachrangige Lords wie Xoxaan könnten in einer abgelegenen Grabkammer allerdings den unzähligen Raubzügen, Plünderungen und der imperialen wie Jedi-Inquisition entgangen sein.

Auf Korriban stieß Hett jedenfalls auf Xoxaan und diese fand in ihm einen würdigen Nachfolger. Wie Hett war Xoxaan einst eine Jedi gewesen, die sich vom Licht abgewandt hatte. Als Rebellin in der 100jährigen Dunkelheit stand sie auf Seiten der abtrünnigen Jedi, die wie sie einen Faible für verbotene Anwendungsgebiete der Macht entwickelt hatten. Die Aufständischen um Ajunta Pall weigerten sich den strikten Dogmen des Jedi-Ordens zu folgen und versuchten eine bereitere Perspektive der Macht zu erlangen, sie übertraten dabei jedoch unwiderruflich die Grenze zur dunklen Seite. Vor allem der Beginn der dunklen Jedi sich mit Hilfe einer Manipulation der Midichlorianer in Bereiche der späteren Sith-Alchemie und "Magie" vorzuwagen besiegelte den Bruch mit dem nur auf das Studium und nicht Experimentierens mit der Macht konzentrierten Jedi.

Xoxaan hatte an der Entstehung der Sith mitgewirkt, musste sich jedoch auch dem Führungsanspruch Ajunta Palls unterordnen. In ihrer Ausbildung Hetts wandte sich die Ur-Sith Xoxaan daher anderen Ideen zu, als man sie von den Sith gewohnt war. Darth Krayts Orden nannte sich daher die Einen Sith, ein Orden in welchem es nur einen obersten Sith-Lord geben konnte und alle unteren Lords sich den Zielen des Ordens unterordneten. Eine Regel der Vielen, die allerdings im Todesfall Krayts auseinanderbrechen sollte. Doch auch eine Ordensstruktur die den Machtverhältnissen zu Xoxaans Zeiten entsprach. Ajunta Pall war ihr Anführer, sie alle folgten ihm ohne Einschränkungen. Die Rivalitäten blieben zwar bestehen, wurden aber zum Wohle der Gruppe unterdrückt.

Als Anerkennung für ihre Ratschläge und Ausbildung errichtete Krayt ihr Statuen und erhob sie praktisch zur Nationalheiligen seines Sith-Ordens der praktisch zur Regierung von Korriban aufsteigen sollte.
Dies war das Wirken Xoxaans und im Grunde stammt so ziemlich alles was wir über sie wissen aus den Legacy-Comics und Informations-Schnippseln die später hinzugefügt wurden. Manches ist also keineswegs je wirklich sicher gewesen, da sich Charakter-Interpretationen von Autor zu Autor zu verändern pflegen und manchmal verändert das auch Teile der Backstory, weshalb diese Werken des alten Kanons ja auch aus der Kontinuität getilgt wurden.

Nun ist unklar geblieben, ob Xoxaan vielleicht eine Vorfahrin der Ex-Jedi und Kopfgeldjägerin Aurra Sing war. Sing war bekanntlich eine Hybridin, die von einer menschlichen Mutter geboren wurde, ihren Vater aber nie kannte.
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Festhalten lässt sich jedenfalls, dass Xoxaan wohl eine der ersten Sith-Hexen der Geschichte war. Als Angehörige der dunklen Jedi, die in der 100jährigen Dunkelheit gegen den Jedi-Orden rebellierten kämpfte sie an der Seite Ajunta Palls, Remulus Dreypas und Karness Muurs.

Als Zeitgenossin Karness Muurs dürfte Xoxaan ihrerseits auch an der Entstehung noch ungeklärter Geheimnisse der Sith-Alchemie gewesen sein. Muur kreierte beispielsweise den Muur-Talisman, den Prototyp aller Sith-Artefakte die praktisch vom Geist ihres ehemaligen Besitzers besessen sind. Aber Muur erschuf auch die ersten Rakghule. Sein Talisman war vor seiner Umfunktionierung sogar dafür gedacht gewesen, eine Armee von Rakghulen erschaffen und kontrollieren zu können.

Muurs Zeitgenosse und Rivale Remulus Dreypa hingegen erschuf wohl mit Xoxaans Hilfe die Leviathane, schneckenartige Riesenmonster ganze Planeten verwüsten konnten. Den Sith-Leviathanen gemein ist ihre Eigenschaft die Lebenskraft ihrer Opfer entziehen zu können. Ein chemischer Prozess, nicht unähnlich der entsprechenden Eigenschaft der Wraith in Stargate: Atlantis.

Xoxaan könnte also die Bio-Ingenieurin der ersten Sith-Lords gewesen sein, die im zurückliegenden Krieg wohl auch Muur und Dreypa dabei half die Prototypen ihrer biologischen Superwaffen Rakghul und Leviathan zu schaffen.
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Freitag, 27. Juni 2014
Lore-Spotlight: Ulic Qel-Droma
Am Freitag, 27. Jun 2014 im Topic 'swtor'
Der gefallene Held
Jede Zusammensetzung des Jedi-Rats in der gesamten Ordensgeschichte, hätte Ulic Qel-Droma zum Jedi-Ritter ernannt. Qel-Droma war Musterschüler des renommierten Meisters Arca Jeth, Abkömmling einer wahren Jedi-Dynastie und hatte sich bis zu seinem Ritterschlag auch nichts zu schulden kommen lassen. Und doch stürzte Qel-Droma noch viel tiefer als so mancher seiner Leidensgenossen. Denn Qel-Droma fand zu sich selbst zurück und bereute am Ende seines Sturzes alles, was er an verachtenswerten Taten begangen hatte. Qel-Droma starb im selbstgezimmerten Exil, nachdem er Jedi und repbulikanischen Verfolgern Jahre entwischt war.Als Sith gehörte Qel-Droma außerdem zur kleinen Gruppe von tatsächlich vollwertigen Jedi-Rittern, die ihren Orden verraten hatten. Anders als ein Gav Daragon, der nie eine Jedi-Ausbildung genossen hatte oder abtrünnige Padawane wie Exar Kun und Freedon Nadd läßt sich Qel-Droma deshalb in eine Reihe mit Anakin Skywalker stellen, übertroffen nur durch die einstigen Jedi-Meister Revan, Count Dooku und Lord Kaan.
Ein geborener Jedi-Ritter

Geboren wurde Ulic Qel-Droma in eine prominente alderaanische Dynastie, die bereits vor ihm viele bedeutende Jedi-Ritter hervorgebracht hatte. So verwundete es keinen, dass auch Ulic und sein Bruder Cay sich für ein Studium der Jedi-Künste entscheiden sollten. Ihr tadelloser Ruf mag ihnen auch dazu verholfen haben, die Aufmerksamkeit des legendären Jedi-Meisters Arca Jeth auf sich gezogen zu haben.

In seiner Ausbildung avancierte Ulic gar zu einem Idealbild eines Jedi-Ritters, der selbst von seinen Studienkollegen und anderen Padawanen als fleisch gewordene Verkörperung der Jedi-Ideale angesehen wurde. Entsprechend überraschte es niemanden, dass Qel-Dromas Ritterschlag ohne Widerstände erfolgte und praktisch eine sichere Sache war.
Ritter aus Leidenschaft
Die Jedi-Ritter der Alten Republik waren oft nicht unproblematische Charaktere. Da finden sich aufbrausende Persönlichkeiten wie Exar Kun und Sylvar ebenso in den Reihen des Ordens wie auch solche die leidenschaftliche Beziehungen miteinander pflegen. Neben Sylvar und Crado waren auch Andur und Nomi Sunrider ein solches Paar. Die spätere Jedi-Meisterin Vima Sunrider entsprang sogar dieser Beziehung.
Spätere Dogmatiker des Jedi-Ordens mögen versucht haben den Jedi-Kodex von Emotionen zu säubern und die Jedi so vor den Versuchungen eines freien Lebensstils zu schützen, doch zu Qel-Dromas Zeiten sah man das alles noch nicht so ernst und schon gar nicht als Problem. Der Orden existierte praktisch ohne regulierte Ausbildungsprogramme und Meister konnten eine endlose Zahl an Padawanen unterrichten. So wurden auch die Eltern Lucien Draays etwa von Meister Arca Jeth unterrichtet. Jedi-Dynastien existierten ebenso wie Ritter, die praktisch keinen Bezug zum Jedi Kodex hatten und ihrem eigenen moralischen Kompass folgten. Es gab auch keine nennenswerte Konkurrenz für den Jedi-Orden, der praktisch das Monopol auf die Ausbildung der hellen Seite verpflichteter Machtsensitiver genoss.

So wuchsen auch die Qel-Droma Brüder ohne das enge Korsett des strengeren Jedi-Kodex der späten Republik auf und Ulic galt als integrer Vertreter eines nebulösen Ideals davon was ein Jedi-Ritter sein sollte. Ulic war ein Jedi aus Leidenschaft, mit jeder Faser seines Wesens und er kannte auch nichts anderes. Er war vollauf damit zufrieden Ritter zu sein und sah diese Rolle auch seinen Platz in der Galaxis an. Eher schlechte Startbedingungen für einen Wechsel auf die dunkle Seite?
Seine Fähigkeiten und Erfolge hatten Ulic jedoch etwas zu selbstsicher werden lassen. Das Aushängeschild des Jedi-Ordens begann sich zu sicher in seiner Rolle zu fühlen. Leser des Star Wars-Romans Gegenwind werden sich erinnert fühlen, dass die wahre Stärke eines Jedi-Ritters doch eigentlich ist, seine Rolle stets zu hinterfragen und danach zu streben ein besserer Jedi zu werden. Eine Einsicht die Qel-Droma bei aller Action wohl abhanden gekommen war. Meister Arca mag diesen Fehler in seinem Star-Schüler erkannt haben, doch wie viele der Meister seiner Zeit versuchte er seine Schüler nur anzuleiten und hoffte wohl auf eine bald einsetzende Selbsterkenntnis. Sogar eine zarte Romanze mit der verwitweten Nomi Sunrider ging Qel-Droma ein und war dadurch nicht gefährdet.
Der Racheschwur
Das Bindeglied zwischen Ulic Qel-Droma und der hellen Seite trug einen Namen - Arca Jeth. Mit Qel-Dromas enger Bindung an seinen Meister steht und fällt die Integrität des jungen Jedi-Ritters. Arcas Entführung durch die Naddisten auf Onderon ist bereits ein erster Test Ulics Fähigkeit auch ohne Meister Arcas Ratschläge seinen Idealen treu zu bleiben und es gelingt ihm auch.Auf Onderon bewährt sich der Held Qel-Droma einmal mehr. Doch sein Fall beginnt auf Deneba. Und der Geist Freedon Nadds hat ihm dies indirekt bereits vorausgesagt. Der Aufstieg der Krath verunsichert den Jedi-Orden zutiefst und so wird eine Versammlung der Jedi-Meister auf Deneba einberufen. Ulics vorgeschlagener Plan die Krath zu infiltrieren und von innen heraus zu zersetzen wird von den Meistern zunächst jedoch verworfen. Es kommt jedoch zu einem Angriff der Krath auf die versammelten Meister, in dessen Folge Arca ein Opfer des Feuers anrückender Krath-Kriegsdroiden wird. Die mit Sith-Alchemie und alten Sith-Designs aufgerüsteten Armeen der Krath haben in Windeseile das ehemals sehr Republik- und Jedi-treue Kaiserin Teta-System überrannt. Angeführt von dem Reiz des Verbotenen folgenden machtempfänglichen Adelssprösslinge ist es der Geheimgesellschaft der Krath gelungen sich an die Macht zu putschen. Seit einem Besuch Onderons und der Naddisten sind die Krath auch zu einem weiteren Spielball des Geistes Freedon Nadds avanciert.
Meister Arcas Tod wirft Ulic erstmals aus der Bahn und bestärkt Qel-Droma darin gegen alle Einwände seine Mission durchzuführen. Qel-Droma beabsichtigt allen Ernstes die dunkle Seite von innen heraus zu bekämpfen und glaubt sie bezwingen zu können. Immerhin hat er es sich an Ort und Stelle von Meister Arcas Tod genauso geschworen.
Ein unfreiwilliger Wandel
Ulics Infiltrationsversuch der Krath scheitert katastrophal. Der Jedi-Ritter endet in der Folterkammer Satal Ketos und wird mit einem mysteriösen Sith-Toxin infiziert, von dem er sich nur mit Hilfe der Macht befreien könnte. So behauptet es Keto zumindest, doch dem Anführer der Krath und Träger eines antiken Sith-Amuletts ist nicht zu trauen.
Wie im Fall seines Kollegen Exar Kun ist so auch Ulic Qel-Dromas Wandlung zum Sith-Lord nicht vollständig selbstverschuldet. Die Wirkung des Giftes versetzt Kun jedenfalls in ein emotionales Ungleichgewicht, wohl indem sie seinen Hormonhaushalt gehörig durcheinander bringt. Da der Ursprung des Giftes in der Sith-Alchemie liegt besteht auch die Vermutung es hätte wohl einen direkten Einfluss auf die Midichlorianer und wäre deshalb anders als konventionelle Gifte nicht mittels einer Art Dialyse bekämpfbar. Am sichersten wären Qel-Dromas "Heilungschancen" wohl gewesen, hätte er sich kampflos seinen Ordensbrüdern ergeben und vieleicht mit Hilfe eines Jedi-Heilers von den verderblichen Effekten reinigen lassen. Unter Umständen wäre Qel-Droma auch unheilbar geblieben und hätte fortan in Emotionslosigkeit sein Heil suchen müssen. Ein zurückgezogen lebender Jedi-Eremit, auch nicht so ganz anders als sein tatsächliches Schicksal nach Beendigung des Sith-Krieges.
Qel-Droma befreit sich von seinen Ketten. In einer unterschwelligen Demonstration des entsprechenden Satzes aus dem Sith-Kodex bersten Qel-Dromas Ketten. Der Gefangene hat sich selbst befreit und damit über seine Kerkermeister gesiegt. Doch damit hat Qel-Droma bereits seinen größten Fehler begangen, der Einsatz der Macht geschah nicht im Einklang mit dem Jedi-Kodex, denn als Motivation hinter seinem Ausbruch verbirgt sich Leidenschaft. Das anfangs harmlose Gefühl wird nun durch Manipulation, Folter und die Wirkung des Giftes übersteigert, Qel-Droma gerät aus dem Gleichgewicht der Macht und verfällt der dunklen Seite. Die Saat seines Untergangs ist gepflanzt.
Qel-Droma ermordet Satal Keto und als seine Jedi-Freunde kommen um ihn zu retten, weigert er sich ihnen zu folgen. Der Mann der gelobt hat die Krath zu zerstören steigt nun zu ihrem Führer auf und verliert seine ursprünglichen Motive aus dem Auge. Der Sieg über Keto hinterlässt in Ulic eine Art Leere und doch Zufriedenheit. Wäre das Gift nicht, Qel-Droma könnte die dunkle Seite vielleicht wieder verlassen. Doch nun ist jeder Versuch die dunkle Seite mit Gewalt zu bekämpfen ein weiterer Schritt in sein Verderben. Von Aleema Keto erhält Qel-Droma das Sith-Amulett Satals und einmal mehr stellt sich deshalb die Frage, ob nicht diese Amulette in Wirklichkeit ein Mittel zur Fremdsteuerung sind.
Bekanntlich ist es schon dem Ur-Sith Karness Muur gelungen mittels Sith-Alchemie einen Talisman zu schaffen, der dessen vollständiges Bewusstsein samt seiner Machtfähigkeiten enthielt. Wer den Talisman anlegt wird praktisch zu einem Avatar Muurs. Und diese Technik dürfte über die Jahrtausende noch deutlich verfeinert worden sein. Da Sith-Lords nicht eins mit der Macht werden können, mussten sie andere Wege finden nach ihrem Tod als geisterhafte Wesen weiterexistieren zu können. Darth Andeddu gelang es auf diesem Wege seinen Geist in ein vermeintliches Holocron zu übertragen. Wie ein klassisches Holocron, auf das ja auch ein Teil der Persönlichkeit des Erschaffers kopiert wird, agierte auch Andeddu als vermeintliches Abbild seiner selbst. Andere Sith-Lords bevorzugen es ihren Geist doch an ihre sterblichen Überreste zu binden, so etwa Aloysius Kallig, Freedon Nadd und Marka Ragnos. Eine Kombination von Holocron-Technologie, also der Kopie von Persönlichkeitsmerkmalen und Wissen auf einen Talisman wäre wohl nur der nächste Schritt in der Weiterentwicklung von Relikten wie dem Muur-Talisman gewesen. Es wäre auch denkbar, dass durch diese Befüllung von Gefäßen mit der Macht ihres ehemaligen Besitzers eine Art Hocrux-Effekt erzielt werden konte. Ein Zusammentragen der Artefakte wäre also vielleicht in der Lage gewesen den Geist des ehemaligen Besitzers zu beschwören. Etwas ähnliches sollte dann ja auch geschehen, als Exar Kun und Ulic Qel-Droma aufeinander trafen.
Nach seinem endgültigen Fall auf Yavin 4 vernichtet Exar Kun den Geist Freedon Nadds. Doch Kun war nicht das einzige "Projekt" des alten Sith-Lords. Nadd hatte auch die Krath auf ihren Weg gesetzt und nun eilte Kun mit seiner Massassi Streitmacht in das Teta-System, um die Krath entweder zu unterwerfen oder als Rivalen zu vernichten.

Im Duell mit Exar Kun aktivieren sich jedoch die Sith Amulette Kuns und Qel-Dromas. Die Astral-Präsenz Marka Ragnos nimmt Gestalt an und unterbricht den Kampf der beiden, wie ein Jahrtausend zuvor den Kampf zwischen Naga Sadow und Ludo Kressh. Damals hatte Rangos prophezeit dass nur der würdigste Nachfolger sein Erbe antreten könne und die Zukunft des Sith-Reichs unsicher geworden sei. Nach einem Jahrtausend hat sich der Auserwählte des Marka Ragnos nun endlich gefunden. Er ernennt Exar Kun und Ulic Qel-Droma zu den neuen Sith-Lords, mit Kun als neuen Meister und Qel-Droma als dessen Schüler und möglichen Nachfolger.
Der Große Sith-Krieg nimmt Gestalt an. Während Exar Kun nach Ossus weiterreist, um dort Anhänger für die Bruderschaft der Sith zu werben verbleibt das militärische Kommando der Bewegung in Ulic Qel-Dromas Händen. Qel-Droma wird damit zum General Kuns und findet sich in einer ähnlich exponierten Stellung wieder wie Darth Vader und Count Dooku. Das Aushängeschild, welches für die Jedi und Republik zum Ziel ihrer Angriffe und Propaganda werden wird. Und der General Qel-Droma wird früh auf seine Probe gestellt. Das vom Bürgerkrieg, einer republikanischen Invasion und Angriff der Massassi immer noch geschwächte Teta-System bietet sich als Beute für eine Gruppe von nomadischen Kriegern an. Die Mandalorianer unter Mand'alor den Unbezähmbaren überwältigen die Verteidigungslinien der Krath und drohen Qel-Dromas Ambitionen im Keim zu ersticken. Doch der Sith-Krieger fordert den Mand'alor zum Duell und gewinnt. Wird ein Mandalore besiegt so ist dessen Gegner berechtigt dessen Nachfolge anzutreten. Während Mandalore nun den Todesstoß erwartet erklärt Ulic seine Absicht ihn am Leben zu lassen, sollte er fortan bereit sein ihm zu dienen. Mandalore willigt ein. Anders als zu Zeiten Pre Vizlas verstand es Lord Ulic also besser sich durch die Bewahrung der mandalorianischen Traditionen einen loyalen Diener zu schaffen, anstatt wie Darth Maul eine Rebellion innerhalb der mandalorianischen Clans zu provozieren, indem ein Nicht-Mandalorianer ihre Führung beansprucht.

Das Schlachtglück der neuen Allianz ist auf Lord Ulic Seite, bis dieser seinen fatalsten und wohl doch vorhersehbarsten Fehler begeht. Zu selbstischer, zu sehr dem eigenen Mythos verfallen befiehlt Ulic den Angriff auf Coruscant. Sein Sith-Meister warnt ihn davor und bittet ihn den Angriff aufzuschieben, ehe er nicht mit Jedi-Verbündeten vor Ort sein kann. Ulic schlägt trotzdem los. Doch mitten in der Schlacht findet sich der Sith umzingelt von feindlichen Truppen wieder. Von seinen Verbündeten abgeschnitten sieht Aleema Keto ihre Chance gekommen und oranisiert den Rückzug der Sith-Allianz von Coruscant. Der ultimative Verrat an ihrem Liebhaher und Verbündeten Qel-Droma. Der gerät nun in Kriegsgefangenschaft und ihm droht ein Hochverratsverfahren im Schnellverfahren.

In einer beeindruckenden Machtdemonstration befreit Exar Kun seinen gefangenen Handlanger und beweist damit, dass es auch Sith-Meister gibt, die sich ihren Schülern gegenüber loyal verhalten können. Von diesem Punkt an ist jedoch nichts mehr wie es war. Kuns Anhänger unter den Jedi-Rittern haben aus Ossus ein Massaker unter den Jedi-Meistern begangen. Relikte wurden aus den Archiven geraubt und fortan gilt auch Exar Kun als Staatsfeind Nr. 1 - der Mord am obersten Kanzler hat ihn dazu gemacht.
Doch der Krieg geht weiter. Während die Sith neue Vorstöße unternehmen planen die beiden Sith-Lords den endgültigen Fall des Jedi-Ordens auf Ossus. Mit einer antiken Superwaffe will man den Planeten unbewohnbar machen und das Herz des Jedi-Ordens zerstören. Auf Ossus kommt es schließlich zum Duell zwischen Cay und Ulic Qel-Droma. Die beiden Brüder waren schon immer ein ungleiches Paar und so behält Ulic im Kampf die Oberhand. Wutentbrannt erschlägt er Cay... doch bricht damit den Bann unter welchem er bis dahin stand. Um den Bruder trauernd wird er zum Ziel Nomi Sunriders. Ulics ehemaliges love-interest ist bitter von ihm enttäuscht und greift in diesem Moment zu einer Macht-Technik namens Mauer des Lichts. Als letzte Studentin war ihr diese von Odan-Urr mit auf dem Weg gegeben worden. Mit dieser Technik waren nach dem Großen Hyperraumkrieg Überreste des Sith-Imperiums getilgt. Die Technik selbst ist eine Manipulation der Midichlorianer fortan die Kommunikation mit ihrem Wirt einzustellen. Entsprechend werden die Machtfähigkeiten des Wirtes gänzlich von ihm genommen. Er wird sozusagen geblendet und verbleibt blind, auch wenn sich diese Technik unter Umständen rückgängig machen ließe.

Qel-Droma ist gebrochen, er hat seine Freunde verraten, Verbrechen begangen und kann sich keine Vergebung mehr erwarten. Schlimmer noch, der Sith-Lord Qel-Droma ist innerlich wieder zum Jedi-Ritter geworden und erkennt nun mit voller Klarheit die Ausmaße seines Handelns. Er ist angewiedert und von sich selbst enttäuscht. Qel-Droma verrät den geheimen Aufenthaltsort der Bruderschaft und besiegelt damit das Schicksal Exar Kuns.

Doch anstatt wieder vor Gericht gestellt zu werden verschwindet Qel-Droma für 10 Jahre aus der galaktischen Geschichte. Immer auf der Flucht streift Qel-Droma als ruheloser und gebrochener Mann durch die Galaxis. Von Trauer erfüllt und praktisch blind für die Macht. Schlussendlich verbleibt er auf Rhen Var und erklärt diesen Ort zu seinem Exil.

Gerüchte über Qel-Dromas Aufenthaltsort machen jedoch die Runde. So erfährt auch Vima Sunrider nach intensiven Recherchen wo sich Qel-Droma verbergen könnte. Sie hatte den Großen Sith-Krieg nur als Kind miterlebt und war durchaus mit den Heldengeschichten, aber auch der Tragik des Falls von Ulic Qel-Droma aufgewachsen. Die einstige Flamme ihrer Mutter blieb ihr daher in guter Erinnerung. Doch nach dem Krieg ist Nomi Sunrider praktisch Großmeisterin eines heimatlos gewordenen Ordens und hat keine Zeit ihre eigene Tochter im Umgang mit der Macht zu unterweisen. Anstatt sie an einen anderen Meister zu verweisen hat Nomi wohl vorgesehen der jungen Vima dieses Erbe vorzuenthalten, um ihr die möglichen Dramen, die daraus folgen können, zu ersparen.

So sucht Vima selbst nach einem geeigneten Meister und wendet sich an den "Freund der Familie" Qel-Droma, der widerspenstig doch mit der Ausbildung Vimas beginnt. Das Verschwinden der jungen Sunrider weckt natürlich die Sorge ihrer Mutter, die mit der Cathar Sylvar eine erfahrene Jedi-Ritterin entsendet Vima zu finden. Doch Sylvar ist bekanntermaßen nicht die emotional stabilste. Der Verlust ihres Verlobten Crados an die dunkle Seite und ihr eigenes sehr aufbrausendes Wesen würden Sylvar eigentlich prädestinieren selbst eines Tages der dunklen Seite zu verfallen. Doch Ungestümtheit liegt den Cathar teils auch im Blut. Als die Veteranin des Sith-Krieges und ehemalige Mitschülerin Exar Kuns nun erfährt, dass der Sith-Lord Ulic Qel-Droma Vima in seiner Gewalt haben könnte... reagiert sie.

Auf Rhen Var kommt es zum Duell, Selbsterkenntis und einer großen Versöhnung - dennoch stirbt Ulic Qel-Droma. Ein gezielter Blasterschuss durch den Captain von Sylvars Schiff, einem völlig bedeutungslosen Passanten streckt ihn nieder. Als Qel-Droma stirbt wird er eins mit der Macht, die Midichlorianer mögen zwar aufgehört haben mit ihm zu kommunizieren, doch sie hatten ihn nie verlassen.

Qel-Droma in SWTOR


Qel-Dromas Sith-Outfit wäre auch etwas, das man sich als Kenner wünschen könnte. Zumal kein Exar Kun-Set existiert und dieses vielleicht auch unerwünschte Lederkordeln oder sonstiges enthalten könnte wäre jedes "gepanzert" wirkende Lore-Set ein Gewinn, zumal sich andere Sets wie jenes des Naga Sadow auch nur unzulänglich färben ließen. Und dann ist da auch noch das große Augen-Amulett auf Sadows Brust.
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Donnerstag, 26. Juni 2014
Lore-Spotlight: Exar Kun
Am Donnerstag, 26. Jun 2014 im Topic 'swtor'
Vorwort: Eine der interessantesten Diskussionen über die Anziehungskraft der dunklen Seite durfte ich zum Thema Exar Kun erleben, insbesonders zur Frage ob Kun bis zu seiner "Wiedergeburt" auf Korriban nicht doch noch als Jedi zu rechnen ist. Diesem Ansatz folgend ließen sich doch noch einige Facetten aus Kuns Leben in einem schmeichelhafteren Licht betrachten.
Für lange Zeit galt Exar Kun als mächtigster Sith-Lord der Ära der alten Republik. Kuns Training in den Sith-Künsten war minimal, doch sein Potential reichte locker an das der alten Sith-Lords wie Marka Ragnos und Naga Sadow heran. Kuns Macht schien keiner gewachsen und der Ex-Jedi bestätigte das alte Sprichwort, dass die mächtigsten Sith-Lords immer ehemalige Jedi wären. Was Kun auch ohne jahrelange Sith-Ausbildung vermochte war nämlich jene Mach-Techniken anzuwenden, die selbst einen Naga Sadow nicht einfach so in die Wiege gelegt worden waren.

Zum Zeitpunkt von Kuns Ausbildung ist Meister Vodo durchaus dafür bekannt sich derart schwierigen Fällen zu widmen. So sind Vodos weitere Studenten zwei Cathar, die nicht nur eine romantische Beziehung pflegen, sondern wie Kun durchaus als heißblütig durchgehen würden. Während Crado noch ein gemäßigtes Auftreten pflegt ist seine Partnerin Sylvar wie Kun eine durchaus unausgeglichene Persönlichkeit. Der Verlauf der Geschichte wird allerdings zeigen wie derartige Persönlichkeiten durchaus auch auf der "richtigen" Seite landen können.

Exar Kun beendet sein Training auf Dantooine nach einer misglückten Trainingsstunde mit seinen beiden Mitschülern, infolgedessen er aus Rache von Sylvar eine deutliche Gesichtsnarbe verpasst erhielt. Der "Kratzer" sollte fortan Exar Kuns Markenzeichen werden und ist auch ein Symbol dafür unter welchen problematischen Umständen der Padawan Kun ausgebildet wurde. Die Provokation durch Sylvar führte beinahe dazu, dass Kun diese in Notwehr erschlug. Es ist durchaus verständlich, wie ein Jedi-Schüler, der mit einer derart instabilen Persönlichkeit konfrontiert wird, die der dunklen Seite wohl selbst sogar noch näher stand als der junge Kun, dazu neigen kann sich einen Schutz zu suchen. Kun erkannte wohl schon früh, dass die Jedi alles andere als perfekt sind und die Meister Studentinnen wie Sylvar so ziemlich alles durchgehen ließen. Die damals lockeren Strukturen des Ordens führten jedoch auch zur Prägung Exar Kuns, der im Angriff schon bald die beste Verteidigung erkannte. Die Weisheit der alten Jedi-Meister erschloss sich dem Padawan nicht ganz. Wenn Meister zulassen, dass ihre Schüler durch andere in tödliche Gefahr gebracht werden, wozu sind sie dann gut?
Kuns Antrieb war daher wohl mehr Angst als Zorn. Angst verletzt zu werden, Angst eines Tages nicht mächtig genug zu sein, um sich zu wehren. Diese Konfrontation mit den ständig ungezügelten Emotionen seiner Mitschüler und der Teilnahmslosigkeit seines eigenen Meisters bildete auch den Hintergrund von Kuns Faszination mit der dunklen Seite. Da bewegen sich zwei Mitschüler so nahe an der dunklen Seite und schweben wie eine permante Bedrohung über ihn und Kun soll sich nicht mit der dunklen Seite beschäftigen dürfen? Man kann sich wohl sehr einfach in diesen jungen talentierten Mann hinein versetzen, dessen Wissensdurst auch einem gesunden Überlebensinstinkt entsprang. Vielleicht sah Kun in einem Verständnis der dunklen Seite sogar den Schlüssel dazu, besser mit emotionsgeladenen Charakteren wie Sylvar umgehen zu können. Wenn Sylvar schon auf die dunkle Seite driftet, so würde es sich zumindest lohnen ihr eins voraus zu sein.
Kuns Gier nach Wissen über die dunkle Seite macht ihn daher wohl noch nicht zu einem der Bösen. Er handelt zwar impulsiv und hitzköpfig, doch nur weil ihm kein besserer Weg aufgezeigt wurde. Kun fühlt sich von seinem Jedi-Meister verlassen und zieht daraus den Schluss alle Jedi-Meister wären so.
Als er dann nach dem Zwischenfall auf Dantooine nach Onderon aufbricht liegt Kun erst einmal gar nicht so falsch, als er sich zum Jedi-Ritter erklärt und fortan als Jedi-Archäologe auftritt. Wie Freedon Nadd 400 Jahre zuvor hat Kun erkannt, dass man sich nicht sagen lassen muss, wann man ein vollwertiger Jedi-Ritter ist, sondern schlichtweg zur Selbsterkenntnis dieses Zustands gelangen sollte. Doch wie im Fall Nadd verleihen die Begleitumstände auch dem Fall Kun einen bitteren Nachgeschmack. War Nadd schlussendlich ein Mörder, so handelt Kun zunächst jedoch nur aus einer emotionalen Aufwallung. Als sich der Staub wieder etwas gelegt hat ist liegt Kun so gar nicht falsch.
Man sollte an dieser Stelle auch erwähnen, dass Exar Kuns Geschichte von Kevin J. Anderson und Tom Veitch erzählt wurde. Kevin J. Anderson ist Veteranen unter den Star Wars-Fans vor allem durch die Jedi-Akademie-Trilogie bekannt und schuf damit auch die Grundlage für unzählige spätere Romane bzw. die Videospiele Jedi Knight II und Jedi Knight III. In besagter Romantrilogie spielt der Geist Exar Kuns eine wichtige Rolle. Tom Veitch wiederum war der geistige Schöpfer von Dark Empire, dem Comiczyklus in welchem Luke Skywalker zunächst versuchte die dunkle Seite von innen heraus zu bekämpfen, wie Exar Kun. Dazu stellte er sich an die Seite des wiedergeborenen Imperators. In Teil 2 der Saga besuchte man außerdem das verwüstete und verlassene Ossus, 4000 Jahre nach Exar Kun. Teil 3 führte schlussendlich sogar nach Onderon, das zu einem Zufluchtsort für die flüchtenden Rebellen wird. Meine Interpretation Exar Kuns als fehlgeleiteten Helden deckt sich also mit einer des Dark Empire-Luke Skywalkers der aus ähnlichen Gründen auf die dunkle Seite wechselt.
Doch ältere Mächte haben andere Pläne mit Kun. Das Interesse Kuns an der dunklen Seite, seine durch Vodo-Siosk Baas verschuldete Offenheit gegenüber Emotionen - das ganze Paket macht ihn zur Zielscheibe für den großen Strippenzieher im Sith-Krieg - Freedon Nadds Geist. Auf Onderon angekommen gibt sich Kun als Jedi Archäologe aus und kann trotz anfänglichen Misstrauens mit dieser Identität bis zur neuen Grabstätte Freedon Nadds vorstoßen. Nadd der ganz nebenbei auch den Krath Starthilfe bei ihrer Palastrevolution im Teta-System geleistet hat sieht nun in Exar Kun einen vielleicht sogar vielversprechenderen Kandidaten für seine Pläne gekommen.

Kun ist sich der möglichen Konsequenzen seines Handelns bewusst. Orthodoxe Jedi würden ihm nicht erlauben was er tut, doch Kuns meint es besser zu wissen. Er schreckt nicht vor dem Wissen Freedon Nadds zurück. Nadd dirigiert ihn deshalb nach Korriban, wo auch er Jahrhunderte zuvor auf Schätze des alten Sith-Reichs gestoßen war. Im verwilderten Tal der Sith-Lords stellen ihm die geisterhaften Reste der alten Lords jedoch eine Falle. Schwer verletzt sieht Exar Kun sein Ende gekommen. Sterbend sucht er in der Macht nach Meister Vodo, doch während sein alter Meister ihn zu beruhigen und auf das Einswerden mit der Macht vorzubereiten versucht... eröffnen ihm die Geister der alten Lords ein interessanteres Angebot.

Kuns Wiedergeburt in den Katakomben Korribans wird allgemein als DAS einschneidende Ereignis im Leben des Sith-Lords gesehen. Hier soll sich Kun entschieden haben fortan zum Sklaven der dunklen Seite zu werden. Doch es bestehen Zweifel inwieweit das überhaupt freiwillig geschah. Kun liegt auf Korriban nicht nur im Sterben und ist voller Schmerz, er sieht auch wie er noch nichts erreicht hat. Seine ganzen Ambitionen und Hoffnungen drohen mit ihm zu Staub zu zerfallen. Statt zum größten Jedi seiner Generation droht er nicht einmal zu einer Fußnote in den Jedi Chroniken zu werden. Das macht Kun durchaus menschlich, aber nicht gleichzeitig abgrundtief böse.

Zudem wachen eine ganze Reihe dämonischer Entitäten über ihn. Die Geister der verstorbenen Sith-Lords sind ja auch dafür bekannt schon mehr als einmal auch Besitz von arglosen Grabräubern genommen zu haben. In Zeiten des Sith-Imperiums korrumpieren sie praktisch alles und jeden innerhalb der Gräber. Ob nun Sklaven, Akolythen oder Sith Soldaten, niemand ist vor den negativen Einflüssen ihrer Präsenz sicher. So auch nicht Exar Kun, dessen Widerstandsfähigkeit zu diesem Zeitpunkt am Ende ist. Unter Schmerzen und Stress kann sich selbst der talentierte Kun kaum noch mittels einer Machtbarriere vor dem Eindringen der Geister in seinen Verstand retten.

Kun wird praktisch jeder Knochen im Leib gebrochen, einer Gehirnwäsche unterzogen und durch Manipulation der Midichlorianer wohl auch unter Drogen gesetzt - nicht die besten Voraussetzungen dafür den Jedi-Idealen treu zu bleiben. Die Sith brechen Kun, ähnlich wie sein späterer Partner Ulic Qel-Droma durch die Folter der Krath korrumpiert wurde. Und als gebrochener sterbender Mensch stellt man ihn vor die Wahl, Tod oder Leben? Helle oder dunkle Seite? Kun klammert sich an sein Leben, als die schattenhaften Präsenzen seine Verbindung zu Vodo-Siosk Baas unterbrechen.

Und doch bleibt die Frage, inwieweit Exar Kun nicht schlicht von einer dämonischen Präsenz besessen wurde. Ob es nicht die alten Geister sind, die fortan die Taten des Sith-Lords Exar Kun steuern. Kun könnte ja auch nur vom Teufel besessen sein. Sein Einknicken hat Kun jedenfalls das Leben gerettet und auch physisch transformiert. Ein Opfer von Sith-Alchemie oder einer Gedankenmanipulation? Das bleibt den Lesern der Legende überlassen.

Die nächste Station seiner Reise führt Exar Kun nach Yavin 4 - Schauplatz des letzten Atemzuges von Naga Sadow und Freedon Nadds Aufstieg zum Sith-Lord. Auch nach Korriban hat sich Kun einen Funken Widerstandsfähigkeit bewahrt. Er versucht sich einzureden, dass er auf Korriban aus der Not heraus gehandelt hat und beginnt auch wieder damit die aufdringlichen Präsenzen verstorbenen Sith-Lords in seinem Ohr auszublenden. Man unterzieht ihn deshalb erneut eines Tests. Kuns Aufeinandertreffen mit den Massassi endet erneut in einer Situation, aus der sich Kun nur befreien kann wenn er sich der dunklen Seite bedient. Die helle Seite scheint ihm nach Korriban jedenfalls nicht mehr dienlich zu sein. Der Griff nach einem Sith-Amulett, das wie gesagt gut und gerne auch von einer alten Sith-Präsenz erfüllt sein kann, besiegelt Kuns tiefen Fall. Ob das Amulett nun wie eine Weiterentwicklung des legendären Muur-Talismans einen Teil der Persönlichkeit seines ehemaligen Besitzers enthält ist unklar, aber es steigert Kuns Fähigkeiten ins Unermessliche (was für eine Art Wissenstransfer sprechen könnte).


Nun entledigt sich Kun endgültig der Präsenz Freedon Nadds, womöglich eben auch weil er nun zu einem Agenten anderer Mächte geworden war, die auf Korriban in ihn eingedrungen sein könnten.

Der wiedergeborene Sith unterwirft zwar die Massassi und bemächtigt sich eines antiken Sith-Schlachtschiffes, doch noch ist Exar Kun praktisch ein Niemand. Anstatt wie Freedon Nadd über seinen Planeten zu herrschen nutzt Kun alles nun gewonnene Wissen und sucht nach anderen Adepten der dunklen Seite. Er findet sie in Gestalt der Krath. Die Gruppierung um Satal und Aleema Keto hatte mittlerweile das gesamte Kaiserin Teta-System in ihre Gewalt gebracht und nach einem sehr sprichwörtlichen internen Machtkampf Satal Keto an die Klinge Ulic Qel-Dromas verloren. Der gescheiterte Spion und Jedi-Ritter war zunächst ein Gefangener der Krath gewesen, als welcher er eine langwierige Folter durch Satal Keto ertragen musste.

Als Doppelagent im Lager der Krath hoffte Qel-Droma anfangs noch die Bewegung von innen heraus zerstören zu können, seine Revanche dafür, dass die Krath bei einem Angriff auf eine Jedi-Versammlung Meister Arca Jeth ermordet hatten. Doch Satal Keto hatte Qel-Droma mit einem Sith-Gift infiziert, das ihn wohl genauso unfreiwillig wie Exar Kun in etwas zu verwandeln drohte, das er sich niemals erwartet hätte. Seine Trauer um Arca Jeth, seine Wut auf die Krath und die Wirkung des Giftes führten Qel-Droma schließlich auf die dunkle Seite. Nach seinem Mord an Satal Keto übernahm er sogar an der Seite von Ketos Cousine Aleema die Führung der Bewegung und erhielt dafür Satals Sith-Amulett. Dieses könnte auf Qel-Droma die gleiche Wirkung entfaltet haben, wie auf Exar Kun und ihn schlussendlich als unzurechnungsfähig von einem Teil seiner Schuld freisprechen. Im Gegensatz zu Kun war er allerdings deutlich weniger korrumpiert und hatte Bande geknüpft, die seine Bekehrung möglich erschienen ließen.

Kuns Ankunft führte zum unausweichlichen Zweikampf zwischen diesen beiden Marionetten der Sith und aktivierte eine besondere Nebenwirkung ihrer Amulette. Eine Gruppe von Geistern antiker Sith-Lords, unter der Führung Marka Ragnos, erschien und unterbrach das Geschehen. Womit eine Verbindung zwischen den Sith-Geistern, den Amuletten und möglicher Gedankenkontrolle auf der Hand liegen könnte. Ragnos und Konsorten ernannten Exar Kun zu ihrem Erben und neuen Sith-Lord, während sie Ulic Qel-Droma zu dessen Schüler ernannten. Und es waren zwei - ein Meister und sein Schüler.

Nun streiten sich die Geister ob es Exar Kun war, der als erster Vertreter der Regel der Zwei gelten kann oder ob diese Ehre erst Darth Revan zuteil werden kann. In all den Retcons über die Jahre hat es sich sogar ergeben, dass alle späteren Anhänger Kuns sogar gar nicht mehr als Sith geführt werden, Kuns Bewegung aber immer noch als Bruderschaft der Sith geführt wird. Der Cathar Crado etwa wäre demnach nur ein dunkler Jedi geworden und kein Sith. Einmal mehr also eine Art Kult und verzerrte Version des Jedi-Ordens, allein dazu geschaffen den Sith und ihren Zwecken zu dienen.
Die Armee der Krath ist jedoch nur eines der Instrumente, mit denen Exar Kun als dunkler Lord der Sith plant die Galaxis zu erobern. Noch ahnt nur sein Meister, wie tief Kun gefallen ist. Während Qel-Droma den Auftrag erhält die militärischen Streitkräfte der Sith Bruderschaft aufzurüsten und sich schon bald mit einer mandalorianischen Invasion des Teta-Systems herumschlagen muss, die allerdings zur Unterwerfung der Mandalorianer führt, begibt sich Exar Kun nach Ossus.

Dort beruft sich Kun auf seinen Status als Jedi-Ritter und Archäologie, der herausgefunden hat welches Wissen die Meister von ihren Schülern verborgen hielten. Kun stößt einen Generationenkonflikt unter den künftigen Jedi-Rittern und ihren Meistern an, in dessen Verlauf er seine Anhänger auffordert ihre Meister zu ermorden. Kun selbst ermordet Jedi-Meister Odan-Urr, um in den Besitz eines weiteren wichtigen Sith-Artefakts zu gelangen. Mit Hilfe dieses Artefakts, das scheinbar weitere Geister antiker Sith enthielt unterwirft sich Kun seine anfangs noch zögerliche Gefolgschaft und plündert die Archive des Ordens in der Suche nach weiteren Sith-Relikten. Nur sein ehemaliger Mitschüler Crado wechselst freiwillig auf Kuns Seite. Crado sieht in Kun nicht den dunklen Lord der Sith, sondern den rebellischen Jedi, der nun sogar von sich behauptet zum Jedi-Meister ernannt worden zu sein.

"Meister" Kun beauftragt Crado als Aushängeschild seiner Bewegung weitere Anhänger für die Bewegung zu werben. Doch zunächst muss Kun seine rechte Hand Qel-Droma vor Anklage und Hinrichtung durch den Senat retten. Der Verrat Aleema Ketos hat Qel-Droma in die Hände der Republik fallen lassen. Immerhin hatte sich Qel-Droma auch zu hohe Ziele gesetzt und versucht mit der mandalorianischen und tetanischen Flotte Coruscant zu erstürmen. Und Lady Aleema ließ ihren Liebhaber eiskalt dort zurück, als zum Rückzug geblasen wurde.

Nun stürmt Kun nach Coruscant, wo er als vermeintlicher Jedi-Meister keine Probleme hat durch die Verteidigungslinien des Planeten zu gelangen. Kun marschiert schnurstracks in das Senatsgebäude und beweist einmal mehr seine Überlegenheit. Mit Hilfe der Macht lähmt und betäubt er den gesamten Gerichtssaal und befreit Qel-Droma von seinen Fesseln. Nur Vodo-Siosk Baas stellt sich dem Sith-Lord entgegen. Und so trifft Meister auf Schüler. Doch nun nennt sich Kun Meister und zitiert wohl haagenau aus Episode IV und dem finalen Aufeinandertreffen Obi-Wans und Darth Vaders. Kun hat tatsächlich dazugelernt.

War er mit 2 Lichtschwertern noch nicht in der Lage seinen Meister zu besiegen, so hat er dessen Kampfstil doch nachgeahmt und neu erfunden. Kämpft Meister Vodo bevorzugt mit einem geheimnisvollen hölzern scheinenden Stab, hat sich Exar Kun seinen eigenen Lichtschwertstab kreiert - das erste Doppelklingenlichtschwert der bekannten Geschichte kommt zum Einsatz. Baas stirbt durch die Hand seines einst brillantesten Schülers. Ganz nebenbei ermorden die beiden Sith auch den Großteil der Senatoren und den obersten Kanzler. Nun ist auch Exar Kun ein Staatsfeind der Republik. Die Jedi machen mobil.

Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen entscheiden sich Qel-Droma und sein Befreier nun sich auch Aleema Ketos zu entledigen. Mit einem Trick locken sie ihre verräterische Verbündete ins Ossus-System und nutzen ein antikes Sith-Waffensystem, um dort eine massive Sonneneruption zu erzeugen. Die Eruption vernichtet Aleema und ihren Kreuzer, nähert sich jedoch auch rasend schnell der damaligen Jedi-Heimatwelt Ossus. Nur wenige der bedeutenden Artefakte des Planeten können gerettet werden. Fortan gilt Ossus als zerstört.

Die Kämpfe auf Ossus fordern jedoch noch ein weiteres Opfer. Ulic Qel-Droma erschlägt seinen Bruder Cay. Der Sith-Schüler ist außer sich und erlebt einen klaren Moment. Nomi Sunrider schreitet ein und trennt Qel-Droma mit einer Machttechnik aus dem Großen Hyperraumkrieg von der Macht. Gänzlich machtunempfänglich wird Qel-Droma in Haft genommen und scheint von den Wirkungen der Korrumpierung befreit. Ihm seinen Sith-Talisman abzunehmen hat sicher auch dabei geholfen. Qel-Droma verrät den Aufenthaltsort der Bruderschaft auf Yavin 4.

Der Showdown findet auf Yavin 4 statt. Eine Armee der Republik und des Jedi-Ordens überrennt Exar Kuns Massassi Krieger und die schwindende Zahl seiner Anhänger. Kun wird den nächsten Tag nicht erleben. Doch noch besteht für den Sith-Lord ein letzter Funken Hoffnung. In einem mächtigen Ritual entzieht der Sith-Lord seinen Massassi Kriegern ihre Lebenskraft und sichert sich die Unsterblichkeit. Auch die nahenden Jedi könnten ein Opfer des Rituals werden, doch Nomi Sunrider interventiert mit der Technik der Mauer des Lichts. Kun verwüstet einen Großteil des Planeten und wird fortan nur noch als geisterhafte Erscheinung in den Tiefen der Tempelanlage weiterexistieren.

Ob Kun mit seinem Ritual den gleichen Versuch unternahm wie der Sith-Imperator ein Jahrtausend vor ihm ist nicht ganz auszuschließen. Immerhin hatte er sich eines immensen und danach verlorenen Schatzes an Sith-Relikten bemächtigt. Auch ein in Kuns Sith-Amulett verborgener Machtgeist könnte zu Kuns Ritual beigetragen haben. Der Versuch ist jedenfalls gescheitert. Dennoch lässt sich spekulieren, ob nicht auch Imperator Vitiate ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie Kun, nämlich der Verlust der körperlichen Existenz. Und als Geist können auch unsterbliche Sith-Lords vernichtet werden, wie Kuns Nachgeschichte beweist.
Während Knights of the Old Republic ist die einstige Dschungelwelt Yavin 4 immer noch verwüstet. Der große Brand des Dschungels liegt zu diesem Zeitpunkt auch erst einige Jahrzehnte zurück und der Planet hat sich da noch nicht erholt. Entsprechend ist es lediglich eine Raumstation im Oribit, die man in KotOR I anstatt Yavin 4 besuchen kann. Doch ein Team des Jedi-Ordens hatte sich durchaus daran gemacht den Planeten sozusagen wieder aufzuforsten.
In Jahrtausenden blieb der Geist Exar Kuns jedoch untätig. Im Gegensatz zu seinem möglichen "Mitbewohner" Naga Sadow, der zumindest über ein Jahrhundert nach Kun einen Zwischenfall mit Jedi-Meister Barel Ovair und dessen Padawan Eison Gynt herbeiführte. Die Kampagne des Sith-Imperators sich aller möglichen Rivalen und Störfaktoren zu entledigen führte auch dazu, dass ein Sith-Infiltrator ein Jahrhundert vor der Rückkehr des Imperiums nach Yavin 4 geschickt wurde. Dieser war Meister Barel Ovair, dessen wahre Loyalität sehr bald aufflog als er vom Geist Naga Sadows angegriffen wurde. Ovairs offizielle Mission deckte sich dabei mit seinem heimlichen Auftrag, galt es doch Spuren der Präsenz Naga Sadows und damit der dunklen Seite zu tilgen. Scheinbar waren zu diesem Zeitpunkt über 200 Jahre nach Kun immer noch einige Massassi Krieger wohlauf, attackierte doch Ovair und seinen Padawan. Der Schaden durch Exar Kuns Ritual könnte also durchaus vor allem lokal auf die nähere Umgebung des Tempels beschränkt gewesen sein.

Es bleibt jedoch ein Rätsel warum sich der Imperator nicht doch Exar Kuns Überreste angenommen hatte. Womöglich weil der gefallene Sith-Lord tatsächlich für vernichtet gehalten wurde. So vergingen über vier Jahrtausende ohne auch nur ein Lebenszeichen von Kun. Sadows endgültige Vernichtung dürfte Kun dabei eine Lehre gewesen sein, den Kopf unten zu halten.
Nachdem die alte Kontinuität 2014 aufgelöst wurde sind die Ereignisse nach der Schlacht um Endor mittlerweile eine Geschichte, die in den kommenden Jahrzehnten sicherlich neu geschrieben wird, zumal Episode VII bereits einen Status Quo erschafft, der von den Romanen über Lukes Sohn und Leias Enkelin deutlich abweicht. Die Jedi-Akademie-Trilogie ist damit praktisch Alternativ-Geschichte, wie auch alle anderen Star Wars-Geschichten bis 2014.
Der Untergang der Sith nach Darth Vaders Bekehrung über Endor hat die Macht schließlich in ein neues Gleichgewicht gebracht. Die Sith sind vernichtet und Luke Skywalker eröffnet schließlich 7 Jahre später auf Yavin 4 seine Jedi-Akademie. In diesem veränderten Gleichgewicht der Macht erwacht auch der Geist Exar Kuns wieder. Kun sieht seine Chance gekommen nun ohne mächtige lebendige Sith-Rivalen seinen Zug zu wagen. Angelockt von der Präsenz der Jedi-Anwärter Skywalkers beginnt Kun dessen begabtesten Studenten zu diesem Zeitpunkt zu korrumpieren. Der junge Gantoris hätte Skywalkers Star-Schüler werden können, doch er erwies sich zunächst zu unerfahren, um überhaupt zu verstehen was Exar Kun ist. Als sich in Gantoris Widerstand regt verbrennt ihn Kuns Geist zu Asche.
Kuns geisterhafte Rückkehr verursacht jedoch noch eine Reihe von katastrophalen Verwicklungen. So korrumpiert Kun auch das Wunderkind Kyp Durron, Skywalkers zweiten Star-Schüler, von welchem Kun sogar zeitweise direkt Besitz ergreift. Der auf die dunkle Seite gerückte Durron begeht schließlich den Massenmord an imperialen Studenten der Carida-Akademie, indem er eine Superwaffen gegen die dortige Sonne richtet und den Planeten der Militärakademie sowie den Rest des Systems auslöscht.

Kurzfristig gelingt es dem Sith-Lord sogar Luke Skywalker auf eine Astralebene zu verbannen, auf der er Kuns wahrer Form und dem Geist Vodo-Siosk Baas begegnet. Mit Hilfe Corran Horns, Lukes Neffen Jacen Solo und Meister Vodos Geist gelingt es den Jedi-Rittern schließlich auch die Gefahr durch Exar Kun zu bannen.
Rebell, Archäologe, Sith-Lord, Kriegsherr und Staatsfeind Nr. 1 - Die doch eher kurze Karriere des Exar Kun

Der Padawan Exar Kun
Je nach Lesart der Geschichte ist der junge Exar Kun entweder bereits verdorben und zum Fall verdammt oder ein durchaus noch akzeptabler junger Jedi. Bleiben wir bei der letzteren Version der Geschichte, die Kun durchaus gerechter wird als die Dämonisierung, so ist der Padawan Kun der beste Schüler Jedi-Meister Vodo-Siosk Baas, hat aber ein aufbrausendes Temperament.
Zum Zeitpunkt von Kuns Ausbildung ist Meister Vodo durchaus dafür bekannt sich derart schwierigen Fällen zu widmen. So sind Vodos weitere Studenten zwei Cathar, die nicht nur eine romantische Beziehung pflegen, sondern wie Kun durchaus als heißblütig durchgehen würden. Während Crado noch ein gemäßigtes Auftreten pflegt ist seine Partnerin Sylvar wie Kun eine durchaus unausgeglichene Persönlichkeit. Der Verlauf der Geschichte wird allerdings zeigen wie derartige Persönlichkeiten durchaus auch auf der "richtigen" Seite landen können.

Exar Kun beendet sein Training auf Dantooine nach einer misglückten Trainingsstunde mit seinen beiden Mitschülern, infolgedessen er aus Rache von Sylvar eine deutliche Gesichtsnarbe verpasst erhielt. Der "Kratzer" sollte fortan Exar Kuns Markenzeichen werden und ist auch ein Symbol dafür unter welchen problematischen Umständen der Padawan Kun ausgebildet wurde. Die Provokation durch Sylvar führte beinahe dazu, dass Kun diese in Notwehr erschlug. Es ist durchaus verständlich, wie ein Jedi-Schüler, der mit einer derart instabilen Persönlichkeit konfrontiert wird, die der dunklen Seite wohl selbst sogar noch näher stand als der junge Kun, dazu neigen kann sich einen Schutz zu suchen. Kun erkannte wohl schon früh, dass die Jedi alles andere als perfekt sind und die Meister Studentinnen wie Sylvar so ziemlich alles durchgehen ließen. Die damals lockeren Strukturen des Ordens führten jedoch auch zur Prägung Exar Kuns, der im Angriff schon bald die beste Verteidigung erkannte. Die Weisheit der alten Jedi-Meister erschloss sich dem Padawan nicht ganz. Wenn Meister zulassen, dass ihre Schüler durch andere in tödliche Gefahr gebracht werden, wozu sind sie dann gut?
Kuns Antrieb war daher wohl mehr Angst als Zorn. Angst verletzt zu werden, Angst eines Tages nicht mächtig genug zu sein, um sich zu wehren. Diese Konfrontation mit den ständig ungezügelten Emotionen seiner Mitschüler und der Teilnahmslosigkeit seines eigenen Meisters bildete auch den Hintergrund von Kuns Faszination mit der dunklen Seite. Da bewegen sich zwei Mitschüler so nahe an der dunklen Seite und schweben wie eine permante Bedrohung über ihn und Kun soll sich nicht mit der dunklen Seite beschäftigen dürfen? Man kann sich wohl sehr einfach in diesen jungen talentierten Mann hinein versetzen, dessen Wissensdurst auch einem gesunden Überlebensinstinkt entsprang. Vielleicht sah Kun in einem Verständnis der dunklen Seite sogar den Schlüssel dazu, besser mit emotionsgeladenen Charakteren wie Sylvar umgehen zu können. Wenn Sylvar schon auf die dunkle Seite driftet, so würde es sich zumindest lohnen ihr eins voraus zu sein.
Kuns Gier nach Wissen über die dunkle Seite macht ihn daher wohl noch nicht zu einem der Bösen. Er handelt zwar impulsiv und hitzköpfig, doch nur weil ihm kein besserer Weg aufgezeigt wurde. Kun fühlt sich von seinem Jedi-Meister verlassen und zieht daraus den Schluss alle Jedi-Meister wären so.
Als er dann nach dem Zwischenfall auf Dantooine nach Onderon aufbricht liegt Kun erst einmal gar nicht so falsch, als er sich zum Jedi-Ritter erklärt und fortan als Jedi-Archäologe auftritt. Wie Freedon Nadd 400 Jahre zuvor hat Kun erkannt, dass man sich nicht sagen lassen muss, wann man ein vollwertiger Jedi-Ritter ist, sondern schlichtweg zur Selbsterkenntnis dieses Zustands gelangen sollte. Doch wie im Fall Nadd verleihen die Begleitumstände auch dem Fall Kun einen bitteren Nachgeschmack. War Nadd schlussendlich ein Mörder, so handelt Kun zunächst jedoch nur aus einer emotionalen Aufwallung. Als sich der Staub wieder etwas gelegt hat ist liegt Kun so gar nicht falsch.
Man sollte an dieser Stelle auch erwähnen, dass Exar Kuns Geschichte von Kevin J. Anderson und Tom Veitch erzählt wurde. Kevin J. Anderson ist Veteranen unter den Star Wars-Fans vor allem durch die Jedi-Akademie-Trilogie bekannt und schuf damit auch die Grundlage für unzählige spätere Romane bzw. die Videospiele Jedi Knight II und Jedi Knight III. In besagter Romantrilogie spielt der Geist Exar Kuns eine wichtige Rolle. Tom Veitch wiederum war der geistige Schöpfer von Dark Empire, dem Comiczyklus in welchem Luke Skywalker zunächst versuchte die dunkle Seite von innen heraus zu bekämpfen, wie Exar Kun. Dazu stellte er sich an die Seite des wiedergeborenen Imperators. In Teil 2 der Saga besuchte man außerdem das verwüstete und verlassene Ossus, 4000 Jahre nach Exar Kun. Teil 3 führte schlussendlich sogar nach Onderon, das zu einem Zufluchtsort für die flüchtenden Rebellen wird. Meine Interpretation Exar Kuns als fehlgeleiteten Helden deckt sich also mit einer des Dark Empire-Luke Skywalkers der aus ähnlichen Gründen auf die dunkle Seite wechselt.
Doch ältere Mächte haben andere Pläne mit Kun. Das Interesse Kuns an der dunklen Seite, seine durch Vodo-Siosk Baas verschuldete Offenheit gegenüber Emotionen - das ganze Paket macht ihn zur Zielscheibe für den großen Strippenzieher im Sith-Krieg - Freedon Nadds Geist. Auf Onderon angekommen gibt sich Kun als Jedi Archäologe aus und kann trotz anfänglichen Misstrauens mit dieser Identität bis zur neuen Grabstätte Freedon Nadds vorstoßen. Nadd der ganz nebenbei auch den Krath Starthilfe bei ihrer Palastrevolution im Teta-System geleistet hat sieht nun in Exar Kun einen vielleicht sogar vielversprechenderen Kandidaten für seine Pläne gekommen.

Kun ist sich der möglichen Konsequenzen seines Handelns bewusst. Orthodoxe Jedi würden ihm nicht erlauben was er tut, doch Kuns meint es besser zu wissen. Er schreckt nicht vor dem Wissen Freedon Nadds zurück. Nadd dirigiert ihn deshalb nach Korriban, wo auch er Jahrhunderte zuvor auf Schätze des alten Sith-Reichs gestoßen war. Im verwilderten Tal der Sith-Lords stellen ihm die geisterhaften Reste der alten Lords jedoch eine Falle. Schwer verletzt sieht Exar Kun sein Ende gekommen. Sterbend sucht er in der Macht nach Meister Vodo, doch während sein alter Meister ihn zu beruhigen und auf das Einswerden mit der Macht vorzubereiten versucht... eröffnen ihm die Geister der alten Lords ein interessanteres Angebot.

Kuns Wiedergeburt in den Katakomben Korribans wird allgemein als DAS einschneidende Ereignis im Leben des Sith-Lords gesehen. Hier soll sich Kun entschieden haben fortan zum Sklaven der dunklen Seite zu werden. Doch es bestehen Zweifel inwieweit das überhaupt freiwillig geschah. Kun liegt auf Korriban nicht nur im Sterben und ist voller Schmerz, er sieht auch wie er noch nichts erreicht hat. Seine ganzen Ambitionen und Hoffnungen drohen mit ihm zu Staub zu zerfallen. Statt zum größten Jedi seiner Generation droht er nicht einmal zu einer Fußnote in den Jedi Chroniken zu werden. Das macht Kun durchaus menschlich, aber nicht gleichzeitig abgrundtief böse.

Zudem wachen eine ganze Reihe dämonischer Entitäten über ihn. Die Geister der verstorbenen Sith-Lords sind ja auch dafür bekannt schon mehr als einmal auch Besitz von arglosen Grabräubern genommen zu haben. In Zeiten des Sith-Imperiums korrumpieren sie praktisch alles und jeden innerhalb der Gräber. Ob nun Sklaven, Akolythen oder Sith Soldaten, niemand ist vor den negativen Einflüssen ihrer Präsenz sicher. So auch nicht Exar Kun, dessen Widerstandsfähigkeit zu diesem Zeitpunkt am Ende ist. Unter Schmerzen und Stress kann sich selbst der talentierte Kun kaum noch mittels einer Machtbarriere vor dem Eindringen der Geister in seinen Verstand retten.

Kun wird praktisch jeder Knochen im Leib gebrochen, einer Gehirnwäsche unterzogen und durch Manipulation der Midichlorianer wohl auch unter Drogen gesetzt - nicht die besten Voraussetzungen dafür den Jedi-Idealen treu zu bleiben. Die Sith brechen Kun, ähnlich wie sein späterer Partner Ulic Qel-Droma durch die Folter der Krath korrumpiert wurde. Und als gebrochener sterbender Mensch stellt man ihn vor die Wahl, Tod oder Leben? Helle oder dunkle Seite? Kun klammert sich an sein Leben, als die schattenhaften Präsenzen seine Verbindung zu Vodo-Siosk Baas unterbrechen.

Und doch bleibt die Frage, inwieweit Exar Kun nicht schlicht von einer dämonischen Präsenz besessen wurde. Ob es nicht die alten Geister sind, die fortan die Taten des Sith-Lords Exar Kun steuern. Kun könnte ja auch nur vom Teufel besessen sein. Sein Einknicken hat Kun jedenfalls das Leben gerettet und auch physisch transformiert. Ein Opfer von Sith-Alchemie oder einer Gedankenmanipulation? Das bleibt den Lesern der Legende überlassen.

Die nächste Station seiner Reise führt Exar Kun nach Yavin 4 - Schauplatz des letzten Atemzuges von Naga Sadow und Freedon Nadds Aufstieg zum Sith-Lord. Auch nach Korriban hat sich Kun einen Funken Widerstandsfähigkeit bewahrt. Er versucht sich einzureden, dass er auf Korriban aus der Not heraus gehandelt hat und beginnt auch wieder damit die aufdringlichen Präsenzen verstorbenen Sith-Lords in seinem Ohr auszublenden. Man unterzieht ihn deshalb erneut eines Tests. Kuns Aufeinandertreffen mit den Massassi endet erneut in einer Situation, aus der sich Kun nur befreien kann wenn er sich der dunklen Seite bedient. Die helle Seite scheint ihm nach Korriban jedenfalls nicht mehr dienlich zu sein. Der Griff nach einem Sith-Amulett, das wie gesagt gut und gerne auch von einer alten Sith-Präsenz erfüllt sein kann, besiegelt Kuns tiefen Fall. Ob das Amulett nun wie eine Weiterentwicklung des legendären Muur-Talismans einen Teil der Persönlichkeit seines ehemaligen Besitzers enthält ist unklar, aber es steigert Kuns Fähigkeiten ins Unermessliche (was für eine Art Wissenstransfer sprechen könnte).


Nun entledigt sich Kun endgültig der Präsenz Freedon Nadds, womöglich eben auch weil er nun zu einem Agenten anderer Mächte geworden war, die auf Korriban in ihn eingedrungen sein könnten.

Der wiedergeborene Sith unterwirft zwar die Massassi und bemächtigt sich eines antiken Sith-Schlachtschiffes, doch noch ist Exar Kun praktisch ein Niemand. Anstatt wie Freedon Nadd über seinen Planeten zu herrschen nutzt Kun alles nun gewonnene Wissen und sucht nach anderen Adepten der dunklen Seite. Er findet sie in Gestalt der Krath. Die Gruppierung um Satal und Aleema Keto hatte mittlerweile das gesamte Kaiserin Teta-System in ihre Gewalt gebracht und nach einem sehr sprichwörtlichen internen Machtkampf Satal Keto an die Klinge Ulic Qel-Dromas verloren. Der gescheiterte Spion und Jedi-Ritter war zunächst ein Gefangener der Krath gewesen, als welcher er eine langwierige Folter durch Satal Keto ertragen musste.

Als Doppelagent im Lager der Krath hoffte Qel-Droma anfangs noch die Bewegung von innen heraus zerstören zu können, seine Revanche dafür, dass die Krath bei einem Angriff auf eine Jedi-Versammlung Meister Arca Jeth ermordet hatten. Doch Satal Keto hatte Qel-Droma mit einem Sith-Gift infiziert, das ihn wohl genauso unfreiwillig wie Exar Kun in etwas zu verwandeln drohte, das er sich niemals erwartet hätte. Seine Trauer um Arca Jeth, seine Wut auf die Krath und die Wirkung des Giftes führten Qel-Droma schließlich auf die dunkle Seite. Nach seinem Mord an Satal Keto übernahm er sogar an der Seite von Ketos Cousine Aleema die Führung der Bewegung und erhielt dafür Satals Sith-Amulett. Dieses könnte auf Qel-Droma die gleiche Wirkung entfaltet haben, wie auf Exar Kun und ihn schlussendlich als unzurechnungsfähig von einem Teil seiner Schuld freisprechen. Im Gegensatz zu Kun war er allerdings deutlich weniger korrumpiert und hatte Bande geknüpft, die seine Bekehrung möglich erschienen ließen.

Kuns Ankunft führte zum unausweichlichen Zweikampf zwischen diesen beiden Marionetten der Sith und aktivierte eine besondere Nebenwirkung ihrer Amulette. Eine Gruppe von Geistern antiker Sith-Lords, unter der Führung Marka Ragnos, erschien und unterbrach das Geschehen. Womit eine Verbindung zwischen den Sith-Geistern, den Amuletten und möglicher Gedankenkontrolle auf der Hand liegen könnte. Ragnos und Konsorten ernannten Exar Kun zu ihrem Erben und neuen Sith-Lord, während sie Ulic Qel-Droma zu dessen Schüler ernannten. Und es waren zwei - ein Meister und sein Schüler.

Nun streiten sich die Geister ob es Exar Kun war, der als erster Vertreter der Regel der Zwei gelten kann oder ob diese Ehre erst Darth Revan zuteil werden kann. In all den Retcons über die Jahre hat es sich sogar ergeben, dass alle späteren Anhänger Kuns sogar gar nicht mehr als Sith geführt werden, Kuns Bewegung aber immer noch als Bruderschaft der Sith geführt wird. Der Cathar Crado etwa wäre demnach nur ein dunkler Jedi geworden und kein Sith. Einmal mehr also eine Art Kult und verzerrte Version des Jedi-Ordens, allein dazu geschaffen den Sith und ihren Zwecken zu dienen.
Die Armee der Krath ist jedoch nur eines der Instrumente, mit denen Exar Kun als dunkler Lord der Sith plant die Galaxis zu erobern. Noch ahnt nur sein Meister, wie tief Kun gefallen ist. Während Qel-Droma den Auftrag erhält die militärischen Streitkräfte der Sith Bruderschaft aufzurüsten und sich schon bald mit einer mandalorianischen Invasion des Teta-Systems herumschlagen muss, die allerdings zur Unterwerfung der Mandalorianer führt, begibt sich Exar Kun nach Ossus.

Dort beruft sich Kun auf seinen Status als Jedi-Ritter und Archäologie, der herausgefunden hat welches Wissen die Meister von ihren Schülern verborgen hielten. Kun stößt einen Generationenkonflikt unter den künftigen Jedi-Rittern und ihren Meistern an, in dessen Verlauf er seine Anhänger auffordert ihre Meister zu ermorden. Kun selbst ermordet Jedi-Meister Odan-Urr, um in den Besitz eines weiteren wichtigen Sith-Artefakts zu gelangen. Mit Hilfe dieses Artefakts, das scheinbar weitere Geister antiker Sith enthielt unterwirft sich Kun seine anfangs noch zögerliche Gefolgschaft und plündert die Archive des Ordens in der Suche nach weiteren Sith-Relikten. Nur sein ehemaliger Mitschüler Crado wechselst freiwillig auf Kuns Seite. Crado sieht in Kun nicht den dunklen Lord der Sith, sondern den rebellischen Jedi, der nun sogar von sich behauptet zum Jedi-Meister ernannt worden zu sein.

"Meister" Kun beauftragt Crado als Aushängeschild seiner Bewegung weitere Anhänger für die Bewegung zu werben. Doch zunächst muss Kun seine rechte Hand Qel-Droma vor Anklage und Hinrichtung durch den Senat retten. Der Verrat Aleema Ketos hat Qel-Droma in die Hände der Republik fallen lassen. Immerhin hatte sich Qel-Droma auch zu hohe Ziele gesetzt und versucht mit der mandalorianischen und tetanischen Flotte Coruscant zu erstürmen. Und Lady Aleema ließ ihren Liebhaber eiskalt dort zurück, als zum Rückzug geblasen wurde.

Nun stürmt Kun nach Coruscant, wo er als vermeintlicher Jedi-Meister keine Probleme hat durch die Verteidigungslinien des Planeten zu gelangen. Kun marschiert schnurstracks in das Senatsgebäude und beweist einmal mehr seine Überlegenheit. Mit Hilfe der Macht lähmt und betäubt er den gesamten Gerichtssaal und befreit Qel-Droma von seinen Fesseln. Nur Vodo-Siosk Baas stellt sich dem Sith-Lord entgegen. Und so trifft Meister auf Schüler. Doch nun nennt sich Kun Meister und zitiert wohl haagenau aus Episode IV und dem finalen Aufeinandertreffen Obi-Wans und Darth Vaders. Kun hat tatsächlich dazugelernt.

War er mit 2 Lichtschwertern noch nicht in der Lage seinen Meister zu besiegen, so hat er dessen Kampfstil doch nachgeahmt und neu erfunden. Kämpft Meister Vodo bevorzugt mit einem geheimnisvollen hölzern scheinenden Stab, hat sich Exar Kun seinen eigenen Lichtschwertstab kreiert - das erste Doppelklingenlichtschwert der bekannten Geschichte kommt zum Einsatz. Baas stirbt durch die Hand seines einst brillantesten Schülers. Ganz nebenbei ermorden die beiden Sith auch den Großteil der Senatoren und den obersten Kanzler. Nun ist auch Exar Kun ein Staatsfeind der Republik. Die Jedi machen mobil.

Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen entscheiden sich Qel-Droma und sein Befreier nun sich auch Aleema Ketos zu entledigen. Mit einem Trick locken sie ihre verräterische Verbündete ins Ossus-System und nutzen ein antikes Sith-Waffensystem, um dort eine massive Sonneneruption zu erzeugen. Die Eruption vernichtet Aleema und ihren Kreuzer, nähert sich jedoch auch rasend schnell der damaligen Jedi-Heimatwelt Ossus. Nur wenige der bedeutenden Artefakte des Planeten können gerettet werden. Fortan gilt Ossus als zerstört.

Die Kämpfe auf Ossus fordern jedoch noch ein weiteres Opfer. Ulic Qel-Droma erschlägt seinen Bruder Cay. Der Sith-Schüler ist außer sich und erlebt einen klaren Moment. Nomi Sunrider schreitet ein und trennt Qel-Droma mit einer Machttechnik aus dem Großen Hyperraumkrieg von der Macht. Gänzlich machtunempfänglich wird Qel-Droma in Haft genommen und scheint von den Wirkungen der Korrumpierung befreit. Ihm seinen Sith-Talisman abzunehmen hat sicher auch dabei geholfen. Qel-Droma verrät den Aufenthaltsort der Bruderschaft auf Yavin 4.

Der Showdown findet auf Yavin 4 statt. Eine Armee der Republik und des Jedi-Ordens überrennt Exar Kuns Massassi Krieger und die schwindende Zahl seiner Anhänger. Kun wird den nächsten Tag nicht erleben. Doch noch besteht für den Sith-Lord ein letzter Funken Hoffnung. In einem mächtigen Ritual entzieht der Sith-Lord seinen Massassi Kriegern ihre Lebenskraft und sichert sich die Unsterblichkeit. Auch die nahenden Jedi könnten ein Opfer des Rituals werden, doch Nomi Sunrider interventiert mit der Technik der Mauer des Lichts. Kun verwüstet einen Großteil des Planeten und wird fortan nur noch als geisterhafte Erscheinung in den Tiefen der Tempelanlage weiterexistieren.

Ob Kun mit seinem Ritual den gleichen Versuch unternahm wie der Sith-Imperator ein Jahrtausend vor ihm ist nicht ganz auszuschließen. Immerhin hatte er sich eines immensen und danach verlorenen Schatzes an Sith-Relikten bemächtigt. Auch ein in Kuns Sith-Amulett verborgener Machtgeist könnte zu Kuns Ritual beigetragen haben. Der Versuch ist jedenfalls gescheitert. Dennoch lässt sich spekulieren, ob nicht auch Imperator Vitiate ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie Kun, nämlich der Verlust der körperlichen Existenz. Und als Geist können auch unsterbliche Sith-Lords vernichtet werden, wie Kuns Nachgeschichte beweist.
Während Knights of the Old Republic ist die einstige Dschungelwelt Yavin 4 immer noch verwüstet. Der große Brand des Dschungels liegt zu diesem Zeitpunkt auch erst einige Jahrzehnte zurück und der Planet hat sich da noch nicht erholt. Entsprechend ist es lediglich eine Raumstation im Oribit, die man in KotOR I anstatt Yavin 4 besuchen kann. Doch ein Team des Jedi-Ordens hatte sich durchaus daran gemacht den Planeten sozusagen wieder aufzuforsten.
In Jahrtausenden blieb der Geist Exar Kuns jedoch untätig. Im Gegensatz zu seinem möglichen "Mitbewohner" Naga Sadow, der zumindest über ein Jahrhundert nach Kun einen Zwischenfall mit Jedi-Meister Barel Ovair und dessen Padawan Eison Gynt herbeiführte. Die Kampagne des Sith-Imperators sich aller möglichen Rivalen und Störfaktoren zu entledigen führte auch dazu, dass ein Sith-Infiltrator ein Jahrhundert vor der Rückkehr des Imperiums nach Yavin 4 geschickt wurde. Dieser war Meister Barel Ovair, dessen wahre Loyalität sehr bald aufflog als er vom Geist Naga Sadows angegriffen wurde. Ovairs offizielle Mission deckte sich dabei mit seinem heimlichen Auftrag, galt es doch Spuren der Präsenz Naga Sadows und damit der dunklen Seite zu tilgen. Scheinbar waren zu diesem Zeitpunkt über 200 Jahre nach Kun immer noch einige Massassi Krieger wohlauf, attackierte doch Ovair und seinen Padawan. Der Schaden durch Exar Kuns Ritual könnte also durchaus vor allem lokal auf die nähere Umgebung des Tempels beschränkt gewesen sein.

Es bleibt jedoch ein Rätsel warum sich der Imperator nicht doch Exar Kuns Überreste angenommen hatte. Womöglich weil der gefallene Sith-Lord tatsächlich für vernichtet gehalten wurde. So vergingen über vier Jahrtausende ohne auch nur ein Lebenszeichen von Kun. Sadows endgültige Vernichtung dürfte Kun dabei eine Lehre gewesen sein, den Kopf unten zu halten.
Nachdem die alte Kontinuität 2014 aufgelöst wurde sind die Ereignisse nach der Schlacht um Endor mittlerweile eine Geschichte, die in den kommenden Jahrzehnten sicherlich neu geschrieben wird, zumal Episode VII bereits einen Status Quo erschafft, der von den Romanen über Lukes Sohn und Leias Enkelin deutlich abweicht. Die Jedi-Akademie-Trilogie ist damit praktisch Alternativ-Geschichte, wie auch alle anderen Star Wars-Geschichten bis 2014.
Der Untergang der Sith nach Darth Vaders Bekehrung über Endor hat die Macht schließlich in ein neues Gleichgewicht gebracht. Die Sith sind vernichtet und Luke Skywalker eröffnet schließlich 7 Jahre später auf Yavin 4 seine Jedi-Akademie. In diesem veränderten Gleichgewicht der Macht erwacht auch der Geist Exar Kuns wieder. Kun sieht seine Chance gekommen nun ohne mächtige lebendige Sith-Rivalen seinen Zug zu wagen. Angelockt von der Präsenz der Jedi-Anwärter Skywalkers beginnt Kun dessen begabtesten Studenten zu diesem Zeitpunkt zu korrumpieren. Der junge Gantoris hätte Skywalkers Star-Schüler werden können, doch er erwies sich zunächst zu unerfahren, um überhaupt zu verstehen was Exar Kun ist. Als sich in Gantoris Widerstand regt verbrennt ihn Kuns Geist zu Asche.
Kuns geisterhafte Rückkehr verursacht jedoch noch eine Reihe von katastrophalen Verwicklungen. So korrumpiert Kun auch das Wunderkind Kyp Durron, Skywalkers zweiten Star-Schüler, von welchem Kun sogar zeitweise direkt Besitz ergreift. Der auf die dunkle Seite gerückte Durron begeht schließlich den Massenmord an imperialen Studenten der Carida-Akademie, indem er eine Superwaffen gegen die dortige Sonne richtet und den Planeten der Militärakademie sowie den Rest des Systems auslöscht.

Kurzfristig gelingt es dem Sith-Lord sogar Luke Skywalker auf eine Astralebene zu verbannen, auf der er Kuns wahrer Form und dem Geist Vodo-Siosk Baas begegnet. Mit Hilfe Corran Horns, Lukes Neffen Jacen Solo und Meister Vodos Geist gelingt es den Jedi-Rittern schließlich auch die Gefahr durch Exar Kun zu bannen.
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