Mittwoch, 25. April 2018
Die Splitterallianz, die Ewige Allianz und die Konföderation unabhängiger Systeme
Die Botschafter-Klassenstory mag ihre vehementen Kritiker haben, doch sie verrät einem dafür auch ungemein viel über die Weltpolitik und die damit verbundene Geschichte der SWTOR-Galaxis. Zunächst einmal besteht die Splitterallianz aus mehreren durchaus wichtigen Welten der Alten Republik und ich möchte die Betonung auf Alte Republik bestärken, denn die Mineral- und Erz-Welt Aeten II, die Handelswelt Saleucami und das Finanzzentrum Erigorm spielten selbst in den Legends Jahrtausende später kaum noch eine Rolle. Doch in der alten Republik waren diese drei Welten wohl echte Machtfaktoren und dazu gesellte sich dann auch die Kolto-Quelle Manaan, eine Welt die später durch die Entdeckung des weit effiktiveren Bacta ebenfalls viel von ihrer Bedeutung verlor. Auch Balmorra suchte Anschluss an die Allianz, allerdings zu einem Zeitpunkt als die Welt unter imperialer Besatzung stand und nur durch die Exilregierung vertreten werden konnte. Balmorra blieb selbst in den Legends eine hochbekannte Industriewelt, welche sogar noch zu Zeiten der Klone Imperator Palpatines berühmt-berüchtigte Kampfdroiden herstellte.

Die Splitterallianz lässt sich fast mit Count Dookus Separatisten vergleichen, denn hier haben sich führende Wirtschaftsmächte zusammengeschlossen, um eine korrupte und selbstverliebte Republik hinter sich zu lassen. Doch statt Dooku wird die Allianz von einem ganz anderen Jedi-Meister angeführt, der die Allianz-Mitglieder später auch überzeugt eine Armee nach Corellia zu schicken, um den Planeten zu befreien, nachdem die Republik hier wieder einmal schmählich versagt hat. Die militärische Bedeutung der Splitterallianz kann nicht unterschätzt werden, denn man muss bedenken, dass sie quasi aus der Republik entstand, weshalb sie etwa auch einen militärischen Außenposten auf Hoth besaß und dort "republikanische" Truppen von einer republikanischen Basis aus befehligte. Im Gegensatz zu Dookus Separatisten hatte sich die Splitterallianz noch nicht völlig von der Republik los gesagt, doch ihr Führungszirkel stellte bereits eine mögliche verfassungsgebende Versammlung dar, denn die entsandten Vertreter ihrer jeweiligen Regierung waren entweder aktive Senatoren (wie Tobas Grell) oder hätten dieses Amt in einer Abspaltung der Republik sicher inne gehabt (wie Tai Cordan, der Jahre später tatsächlich Senator wurde).

Dass sich bedeutende Welten von der Republik lossagen ist in der galaktischen Geschichte ein wiederkehrendes Phänomen und auch die Botschafter-Story auf Rishi verrät uns bereits, dass Tai Cordans Tochter eines Tages der nächsten Version der Splitterallianz vorstehen wird. Nur die Entsendung eines tatkräftigen Jedi-Meisters konnte verhindern, dass sich die Splitterallianz dazu entschloss eine eigene Regierung zu gründen und Abschied von der Republik zu nehmen. Oft wäre solcher Separatismus jedoch durchaus klug, denn auch Staatenbünde unterliegen Zyklen des Zerfalls.

Ich würde sogar argumentieren, dass Dookus Separatisten nur deshalb einen Krieg mit der Republik vom Zaun brachen weil Dooku eben ein Agent des Sith-Ordens war und Darth Sidious diesen Krieg nutzen wollte seinen Masterplan in die Tat umzusetzen. Wozu ihm der idealistische Ex-Diplomat und Anti-Korruptions-Aktivist Dooku regelrecht ins Messer lief. Dooku kritisierte alles was wirklich schlecht an der Republik war und er nahm die Jedi nicht von seiner Kritik aus. Vielleicht hätte die Möglichkeit bestanden, dass Qui-Gon Jinn auf dem Staatsgebiet der Konföderation Unabhängiger Systeme einen neuen Jedi-Orden hätte gründen können, der weniger "regimetreu" gewesen wäre. Doch Qui-Gon starb und Dooku ließ sich von Darth Sidious rekrutieren. Dennoch hatte Dooku mit seiner Kritik völlig recht, nur leider wurde er völlig diskreditiert, weil er sich den Sith anschloss und durch Sidious angetrieben wurde sich selbst zum Buhmann der Klonkriege zu machen. Dooku wurde genau das Monster das er hätte verhindern wollen, doch bis dahin wurde er von seinen Anhängern im konföderierten Senat als Held verehrt, der moralisch einwandfreier handelte als der gesamte Jedi-Orden. Dooku war ja immerhin auch Qui-Gon Jinns Meister und dessen Systemkritik stammte von Dooku. Nur war Dooku eben weit politischer und Qui-Gon mehr der metaphysische und doch bodenständige Typ.

Die Ewige Allianz als Auffangbecken für Imperiale, Republikaner, Neutrale und Zakuulaner ist eine weitere Gruppe von Separatisten, die im Fall von Leuten wie Jorgan die Korruption der Republik erkannt hat. Andere schlossen sich der Allianz an weil Republik wie Sith-Imperium tatenlos und unentschlossen blieben, sie kümmerten sich lieber um ihren Krieg, als die wirklich Bedrohung oder das Leid der Bevölkerung. Die Allianz wurde zum Auffangbecken für all jene die sich im Stich gelassen fühlten und etwas tun wollten. Doch wie bei Dookus Separatisten ist unklar wohin die Reise gehen soll, schließt man sich den Sith an oder der Republik und egal was man tut, wird man zum korrupten Diktator oder versucht man in einer Welt voller Grauzonen der Leuchtturm einer höheren Moral zu sein? Die Republik steht längst nicht mehr für das Gute und das Sith-Imperium ist nicht mehr das ultimative Böse - denn die Jedi sind geschlagen und der Sith-Imperator ist tot. Als Spieler ist man nun voraussichtlich in der privilegierten Rolle des Entscheiders, der wirklich bestimmen kann, wie komplex sich die Lage gestaltet. So kann man als Imperator die Republik und als Commander das Imperium gewählt haben, wobei die moralische Ausrichtung in der Zukunft wiederum nicht vorgegeben ist. Ein republikanischer Patriot kann dunkler sein als ein mit dem Imperium verbündeter Commander, der die Ewige Flotte Hilfsgüter ausliefern ließ und von Jace Malcoms Invasion auf Iokath angewiedert war.

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Die Gefährten-Roadmap läuft bald aus
5.9 steht bevor und auch für 5.10 und 5.10.1 sind bereits zurückkehrende Gefährten angekündigt (Dark Jaesa, Kira Carsen, Scourge), sodass nur noch eine überschaubare Anzahl fehlen wird:

Light Jaesa
Nadia Grell
Zenith
Tharan Cedrax
Khem Val/Darth Zash

Dass man Dark Jaesa und Light Jaesa getrennt veröffentlicht wirkt zunächst irritierend, es zeigt aber auch, dass diese beiden Versionen desselben Charakters grundverschieden sind und dass es wohl leichter war Ideen für die Rückkehr der dunklen Jaesa zu finden. Light Jaesa steht nicht auf der offiziellen Roadmap, aber ihre Rückkehr ist durchaus geplant.

Auch die fehlenden drei Gefährten des Jedi-Botschafters sollten relativ leicht zurückzubringen sein, außer... BioWare entscheidet sie für 6.0 oder einen Flashpoint/ein Daily-Gebiet zu verwenden. Was im Fall Zeniths vielleicht Sinn machen würde, da er eine sehr klare anti-imperiale Einstellung besitzt und Botschafter könnten sich in 5.2 ja auch für das Sith-Imperium entschieden haben, weshalb er einem die Gefolgschaft verweigern und die Freundschaft kündigen sollte. Vielleicht ist Zenith daher auch zu schwierig für eine baldige Rückkehr.

Nicht weniger schwierig stellt sich die Rückkehr von Khem Val/Darth Zash dar. Man hat schon Dark und Light Jaesa getrennt, also wieso nicht auch Khem und Zash? Das wäre zumindest einer meiner Vorschläge und Zash in einem neuen Körper wäre ja auch nicht uninteressant. Doch die Trennung zwischen Khem und Zash betrifft wohl nur einen winzigen Bruchteil der Spielerschaft, nämlich jene die sich bis ans Ende der Gefährtenstory von Khem vorgewagt und dort etwa gegen Khem entschieden haben. Ich würde mal die Theorie aufstellen, dass sicher 95% der Sith-Inquisitoren entweder Khem gewählt oder noch nicht einmal die Entscheidung zwischen Khem und Zash getroffen haben.

Der Jedi-Botschafter wird wohl die letzte Klasse sein, die alle ihre Gefährten zurückerhält (außer man hält Khem bis zuletzt zurück) und das ist auch nicht völlig unerwartet, denn der Botschafter ist... nicht gerade sehr beliebt. Und das färbt auch auf die Botschafter-Gefährten ab. Ich fand diese etwa auch nur interessant, weil ich hoffte sie etwa als Trooper rekrutieren zu können - Zenith und Felix Iresso hätten gute Mitglieder von Havoc Squad abgegeben. Nadia Grell hätte eine Padawan des Helden von Tython sein können, ganz ohne die romantischen Verwirrungen ihres Ex-Meisters. Einerseits ist das ja gut, denn so haben diese unpopulären Gefährten nicht die Rückkehr beliebterer GefährtInnen aufgehalten, aber dieses Zurückhalten bedeutet wohl auch, dass sie sich als wenig interessantes Beiwerk von Patches vor 6.0 oder nach 6.0 erweisen könnten.

Zum Thema zu viele Gefährten:
https://twitter.com/DiscipleOfMarr/status/989194499095171072

Man kann zumindest die Liste der Hauptcharaktere deutlich "kürzen", in diesem Fall mit Hilfe eines Lichtschwerts. Wirklich Fett angesetzt haben wir in den letzten Jahren in der Kategorie der Nebencharaktere, die auch immer wieder um Geschenk-Gefährten erweitert wird.

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