Montag, 16. September 2013
SWTOR: Der Cut Content schlägt zurück - Die Phobis Geräte aka die Machtquelle der Schreckensmeister
Geschnittene Inhalte haben in der Star Wars-Saga immer eine gewisse Neigung eines Tages unvermittelt zurückzukehren. Als George Lucas etwa die Ewoks erfand, tat er dies weil die Zuschauer in seinen Augen schon zu sehr daran gewöhnt waren, Wookies als Technologieanwender zu sehen, anstatt Speer-tragende Wilde. So fanden sich die Wookies erst fast 2 Jahrzehnte später in Episode III als Teil einer Schlacht um das Schicksal der Galaxis wieder. Ähnlich wie sich nicht verwendete Konzeptzeichnungen und Ideen dann in den Comics und erst recht der The Clone Wars Fernsehserie verwirklicht sahen.

Wer sich dieser Tage für die Comicreihe The Star Wars interessiert kann sogar nachvollziehen wie sich aus dem frühen Drehbuchentwurf zu Episode IV (auf dem die Comics basieren) eines Tages die echte Episode IV entwickelt hat und welche Überreste aus diesem Konzept sich schlussendlich über die gesamte erweiterte Saga verteilt haben. Kane Starkiller lässt eben grüßen.

Die jahrelange Produktion von SWTOR kann in dieser Hinsicht auf ihre eigenen Metamorphosen zurückblicken. Wenn man bedenkt dass Tython einst eine Siedlung der Ongree beinhaltete anstatt der Twi'leks und welche Veränderungen Korriban zuletzt erfahren hatte, dann versteht man vielleicht auch welche Geheimnisse im Dunklen Tempel auf Dromund Kaas lauerten.


Phobis

Benannt nach Phobos, dem griechischen Gott der Furcht, ist vieles über die Phobis Geräte und vor allem den Phobis Kern noch unbekannt. Die Geschichte will es allerdings so: Über die Jahrhunderte versuchten hunderte Sith daran die Geheimnisse dieser Geräte zu entschlüsseln, endeten jedoch fast restlos im Wahnsinn. Nur jene sechs, die sich gemeinsam und verbunden durch die Macht dieser Aufgabe stellten sollten es überleben.

Nach ihrem Erfolg durften die sechs sich sogar zu einer persönlichen Audienz vor dem Imperator einfinden, der ihnen den Titel Schreckensmeister verlieh. Über die Jahrhunderte wurden die Sechs zu seinen engen Beratern, Propheten und Generälen. Vor allem weil sie durch die Macht der Phobis Geräte eines Großteils ihrer Menschlichkeit beraubt, in ähnlicher Weise entrückt wurden wie ihr Meister selbst. Nur Imperator Vitiate sollte die Schreckensmeister an geballter Macht und ihm innewohnender Schrecken noch übertreffen.

Warum es zu einer Allianz zwischen den Schreckensmeistern und dem Imperator kam

Wie wir aus den Berichten Lord Scourges wissen löscht das Ritual mit dem der Imperator wohl sich und seinen treusten Dienern Unsterblichkeit verschafft hat jede Emotion in seinen "Opfern" aus. Entsprechend unantastbar für die niederen Emotionen seiner Untertanten sollte sich der Imperator auch vom Sith Kodex emanzipieren, ähnlich wie die Schreckensmeister.

Die Überlegenheit des Imperators, dem die Phobis Geräte augenscheinlich nichts mehr anhaben konnten und seine geballte Macht ließen schlussendlich auch die Schreckensmeister zum Schluss kommen vor diesem Oberherrn zu knien, als zu fallen.

Der Dunkle Tempel als Ruhestätte des Phobis Kerns

Ehe man den Dunklen Tempel als Nekropolis der Feinde des Imperators etablierte war der Tempel erzählerisch einem anderen Zweck gedacht. Nicht Lord Kalligs Geist sollte jene Unzahlen imperiale Truppen, Akolythen und Bauarbeiter in den Wahnsinn treiben, sondern die Macht des Phobis Kerns.

Der noch weniger als die Phobis Geräte beschriebene Kern ist der Nexus jener Macht, der sich die Schreckensmeister unterworfen und bemächtigt haben und ein Relikt, das vom Imperator persönlich im Tempel versiegelt worden sein soll.

Oricon ins Bild gebracht

Von Oricon wiederum kann man lesen, dass der Planet womöglich durch die Phobis Geräte derart verdorben wurde wie er ist. Dennoch weiß man nicht genau, ob sich diese nun auf Oricon befinden. Es wäre ja immerhin auch möglich, dass die Verderbnis (sorry für die Dragon Age-Anspielungen) durch die Experimente der Schreckensmeister über Oricon kam. Als Meister der Sith-Alchemie wäre Terraforming mit Mutationen jedenfalls etwas sehr übliches für sie. Immerhin auch die Machtstürme Dromund Kaas sollen von der starken Präsenz der dunklen Seite auf dem Planeten herrühren.

Der Verbleib der Geräte

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist der Verbleib der Geräte nun unbekannt. Als Plot-Geräte würden sie jedoch auch mit dem Tod der Schreckensmeister erhalten bleiben. Nur wo sind sie? Die Möglichkeit die Geräte als Teil eines künftigen Game Updates oder gar eines Addons einzuführen bleibt davon abhängig, in welche Richtung man nach dem Schreckenskrieg gehen wird. Es wäre zumindest wünschenswert diesen Nebenplot ein Ende zu verleihen, auch wenn es nur an Jäger des Verlorenen Schatzes erinnert und die Phobis Geräte versiegelt an Bord der Arcanum gebracht werden.

Die Herkunft der Phobis-Geräte

Die Schreckensmeister haben in ihren Umtrieben antike Rakata-, Gree- und Sith-Technologien in ihren Besitz gebracht, um jene Waffen zu fertigen, die auf Oricon warten eingesetzt zu werden. Von den Gree wissen wir mittlerweile, dass sie in antiken Zeiten ein eher harmloses und zurückgezogen lebendes Forschervolk waren, das in einem Krieg mit den Rakata geriert und danach auf ewig stagnieren sollte. Antike Sith-Technologien wiederum haben weniger mit diesen beiden vergangenen Supermächten zu tun, als jenen dunklen Künsten und alchemischen Experimenten, wegen derer die späteren dunklen Lords aus dem Jedi-Orden verstoßen wurden.

Die Manipulation von Lebensformen durch die Macht, die Kreation von Zombieheeren wie den Rakghuls oder auch nur jener Cyberkreaturen, wie sie von den Gormak verwendet werden sollten, das Arsenal der alten Sith beschäftigte sich damit aus Kreaturen gewalttätigere Kreaturen zu formen, aus Opfern Täter zu machen (wie im Fall der Rakghule) und Flora wie Fauna eines Schlachtfelds selbst zur Waffe zu machen. Eine "Technologie" durchdrungen vom Ziel Machtpotential zu kreieren und anschließend zu kontrollieren. Eine Kultur in die unberechenbare Waffen wie die Phobis-Geräte nicht unbedingt passen würde.

Auch die Gree mit ihrer wenig machtaffinen und automatisierten Technologie erzeugen nicht den Eindruck, als seien sie für die Kreation der Phobis-Geräte verantwortlich.

Sehr wohl möglich wäre es allerdings, dass die Rakata Schöpfer der Phobis-Geräte waren, immerhin haben diese ihr Imperium zum Teil auch auf dem Rücken eines von der dunklen Seite angetriebenen Industriekomplexes aka der Sternenschmiede geschaffen. Rakata-Technologie basierte auf der Nutzung der Macht. Ohne Machtaffinität konnte man weder Rakata-Waffen bedienen, noch Rakata-Schiffe steuern. Entsprechend zerfiel das Imperium nachdem eine mysteriöse Seuche den Bestand der machtempfänglichen Rakata bedrohlich ausdünnte. Und Rakata-Waffen wie die Sternenschmiede, Revans Fabrik, das Aurora-Geschütz oder jener mysteriöse auf Nar Shadaa von Revan versteckte Generator wecken immer noch Begehrlichkeiten unter Machtanwendern. Das Problem mit den Phobis-Geräten bleibt allerdings die Frage, wie die Rakata in der Lage gewesen sind, sich vor den verderblichen Einflüssen ihrer Geräte zu schützen? Womöglich hatte man damals Schildtechniken bzw. Rituale zur Hand, die erst von den Schreckensmeistern praktisch neu erfunden wurden. Und es gilt zu bedenken, dass die Rakata wie in KOTOR I zu sehen, trotz ihrer Prägung durch die dunkle Seite in der Lage waren ganze Priestergruppen zu möglicherweise gefährlichen Ritualen zu mobilisieren.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren