Die gar nicht so unwahrscheinliche Rückkehr der Imperialen Garde
Es ist nun schon 5 Jahre her seit die Imperiale Garde auf Yavin 4 wohl zerschlagen wurde und 3 Addons später können wir nicht nur das Jubiläum der Schlacht von Yavin 4 feiern, sondern auch die Ernennung eines neuen Zorns des Imperiums (Darth Malgus), sowie womöglich den Auftritt einer neuen Hand des Imperiums. Hand, Zorn und Imperiale Garde waren einst die Eckpfeiler von Imperator Vitiates Herrschaft über das Sith-Imperium und nicht zuletzt auch sein stärkstes Mittel zur Kontrolle des Dunklen Rats. Laut Drew Karpyshyns Roman REVAN war die 300 Jahre vor SWTOR angesiedelte Auflösung des Dunklen Rats wohl nicht die erste, aber sie führte zur Beförderung des jungen Lord Scourge zum ersten Zorn des Imperators. Künftig sollte Scourge dazu dienen abtrünnige Ratsmitglieder auszuschalten und die Imperiale Garde würde nur noch dann eingesetzt, wenn es auch galt eine ganze Machtbasis zu zerschlagen. Die Garde war seinerzeit so etwas wie die Privatarmee des Imperators und zugleich eine Eliteeinheit innerhalb des Imperiums. Vitiates Neigung gegen die Interessen seines Reichs Ressourcen für persönliche Zwecke abzuzweigen hatte also schon eine lange Geschichte. Die Garde als Leibwache war gegenüber dem Dunklen Rat neutral und kämpfte allein für den Imperator und dessen Interessen, wobei sie auf Corellia für das Imperium (wegen Vitiates Interesse an einem möglichst großen Blutbad) und auf Ilum gegen Malgus (wegen dessen Diebstahl von Thron und Raumstation des amtierenden Imperators) Partei ergriff. Ich bewundere zwar General Hesker, aber wie sich spätestens auf Ilum herausstellte, waren die Gardisten allesamt Opfer einer Gehirnwäsche des Imperators gewesen, die sie zu wahren Fanatikern machte, die man nicht länger imperial nennen konnte. Die Gehirnwäschepraktiken Vitiates inspirierten wohl auch die Schreckensmeister zu ihrer Furchtwache, deren Gehirnscans sogar von großem Wert für das Einsatzkommando auf Oricon wurden.

Nun ist Vitiate tot und Darth Acina hat als Kaiserin viele der Institutionen des alten Sith-Imperiums (oder müsste man es komplizierter machen und in Abgrenzung vom ganz alten Reich der Sith und in Anlehnung an die Ägyptologie nun vom Mittleren Sith-Imperium sprechen) reformiert. Der Dunkle Rat wurde kleiner und effizienter gestaltet, da er nicht mehr dem Zweck dienen sollte die mächtigsten Sith mit Machtkämpfen abzulenken, fast alle von Malgus Reformen wurden mittlerweile umgesetzt und der einstige Verräter wurde selbst zum Verteidiger dieses neuen Systems ernannt. Aber selbst wenn sie wollte, Acina wäre nicht unsterblich und mächtig genug gewesen so zu herrschen wie Vitiate, sie kann also wohl nur hoffen, durch ihre Reformen und ihre sehr aktive Herrschaftsausübung eine möglichst breite persönliche Machtbasis zu kultivieren. Jede Stärkung des gesamten Imperiums sollte jedoch auch dazu dienen den Thron zu stärken, eine Lektion die man wohl von Zakuul gelernt hat. Zorn des IMPERIUMS klingt weniger nach Personenkult als Zorn der Kaiserin, wobei selbst Acinas Tod Malgus seinen Titel behalten ließ. Ob nun Acina oder Vowrawn, beide wollen von Institutionen profitieren, die nicht dem Dunklen Rat, sondern ihnen als Kaiser unterstellt sind. An der Spitze des Imperiums soll demnach immer jemand stehen, der notfalls auch gegen die Mehrheit im Dunklen Rat Entscheidungen treffen kann. Das zeugt wohl von einem klaren Misstrauen gegenüber Sith-Politikern und deren Ambitionen, die schon mal den imperialen Interessen in die Quere kommen können.

Acinas Intervention auf Voss, sowie die Invasion von Iokath sollten auch bewiesen haben, dass der jeweilige Throninhaber eine loyale Elitetruppe benötigt, welche ihm auf dem Schlachtfeld zur Seite stehen kann. Die Imperiale Garde wäre für diese Rolle prädestiniert und könnte so sowohl die Erfahrung ihrer Mitglieder als ehemalige Frontsoldaten miteinbringen, sowie ihre Spezialisierung als Personenschützer. Die Garde wiederaufzubauen wäre auch insofern sinnvoll, weil sie sich eignen würde die einst aufgelösten Black Ops-Abteilungen des Imperiums ebenso zu revitalisieren. Special Forces im Dienst des Throns würden womöglich auch ein Gegengewicht zu den von Kanzlerin Saresh bevorzugten GenoHaradan-Attentätern bilden. Natürlich könnte die Garde aber auch darauf reduziert bleiben die dem Dunklen Rat unterstellten Special Forces auszubilden, womit man ebenso seinen Elitestatus betonen könnte.

Zum Vergleich, in Palpatines Imperium war die Imperiale Ehrengarde durchaus dazu verpflichtet regelmäßig wieder in besonderen Sturmtruppeneinheiten ihren Dienst zu versehen, um Kampferfahrung zu sammeln und zu behalten. Gleichzeitig schuf Palpatine innerhalb der regulären Ehrengarde auch noch die spezielle Gruppe der Schattenwachen, welche im Gebrauch von Machtfähigkeiten ausgebildet wurden und mit Lichtschwertlanzen, sowie eigens gefertigten schwarzen Rüstungen ihren Dienst versahen. In Acinas Imperium könnte man ja ähnliche Organisationen schaffen, zumal Zakuul ja vorgeführt hat wie sich machtsensitive Leibwächter als persönliche Stoßtruppen, Killerkommandos und Truppenführer auf Seiten des Ewigen Throns bewährt haben. Von mir aus kann man sie auch Sith-Gardisten nennen und aus besonders loyalen Absolventen der Sith-Akademie rekrutieren. Acinas und Vowrawns Popularität würden ja ausreichen, dass sie den imperialen Patriotismus auch für ihre persönlichen Zwecke nutzen könnten. So wäre wohl auch gesichert, dass jeder mögliche Thronräuber sich mit dem Problem beschäftigen müsste die imperialen Prätorianer auf seine Seite zu ziehen, womit es notwendig erscheint sich irgendwie zu legitimieren, etwa durch eine Adoption oder Nominierung als Nachfolger durch den Amtsvorgänger. Es drängt sich der Vergleich zur römischen Prätorianergarde auf und dem goldenen Zeitalter des römischen Imperiums unter den Adoptivkaisern.

Kommentieren