6.0 Spekulationen: Kann Spuren von Rogue One, The Last Jedi und Solo enthalten
Seit 5.0 (2016) veröffentlicht wurde sind drei neue Star Wars-Filme erschienen und es wurden die letzten beiden Staffeln von Rebels veröffentlicht. Thrawn wurde Kanon, Darth Maul kehrte aus der Versenkung zurück und die Solo-Filme zeigten wie Star Wars auch ohne die Skywalker-Familie funktionieren kann.

Die Bedingungen unter denen 6.0 nun entsteht sind völlig anders als zu Zeiten von 4.0 und 5.0, denn der Mythos selbst hat mehrere neue Einträge hinzugewonnen. Es gibt neue Fan-Favoriten und die Cosplayer haben mehr Outfits zur Wahl als je zuvor. Mit 4.0 und 5.0 war man gezwungen sein eigenes Süppchen zu kochen und 5.0 handelte hauptsächlich davon, dass man gezwungen war auszulöffeln, was man sich durch den nach 4.0 gekündigten Creative Director Jesse Sky einbrocken ließ.

Schon 1.0-3.0 SWTOR benutzte Charaktere und Konzepte aus der damaligen Lore, doch abseits vom Versuch Filmcharaktere in SWTOR nachzubauen (wie T7 als R2-Ersatz) fielen diese meist weniger stark auf, da das Quellenmaterial (Comics, Romane, Serien) einem kleineren Publikum bekannt war. Seit es jedoch wieder neue Star Wars-Filme gibt und seit auch die Serien vielleicht an Zugkraft gewonnen haben gibt es ganz neue interessante Charaktere, Settings und Story-Ideen.

Manches hat es sogar schon in SWTOR geschafft. So ist Umbara dem posthumen Erfolg von The Clone Wars zu verdanken, während Copero auf Thrawns Rückkehr und das gestiegene Interesse an den Chiss zurückgeht. Aber ich würde auch argumentieren, dass Darth Hexid auf Darth Mauls Rückkehr zurückgeht und dass Meisterin Ranos eine Anspielung auf den Chiss-Jedi Padawan Nuru Kungurama (aus einer Serie von Jugendromanen namens The Clone Wars Secret Missions) sein könnte, der ebenfalls völlig ohne Bezug zu seinem Volk aufwuchs.

Ich würde aber auch spekulieren, dass Koth Vortena mit seiner Verehrung für Zakuul und den guten Imperator Valkorion eine Anspielung auf die nach Episode VI geflüchteten Imperialen sein könnte (vor Episode VII) oder er und Zakuul stellen doch einen Bezug zu den Star Wars Legacy Comics dar, welche auch mit der Idee eines guten Imperiums spielten. Die Ritter von Zakuul wirken für mich auf jeden Fall wie die Imperialen Ritter aus den Comics und Senya könnte eine Mischung aus Antares Draco und Treis Sinde sein. Redeemed Arcann wäre schließlich ein Gedankenexperiment, was wäre wenn man Darth Vader gerettet hätte.

Paxton Rall als Solo-Tie-in

Der vor seiner Veröffentlichung stehende neue Gefährte Paxton Rall (ein Twi'lek Pirat der kein Basic spricht) dürfte wohl zusammen mit der Rishi-Festung freigeschaltet werden. Aber so deutlich sein Bezug zu Rishi auch ist, Paxton Rall ist auch ein Tie-in zu Solo, zumal es vor Monaten noch hieß es würden auch verschiedene Piraten-Gruppen in Solo vorkommen.

So stellt sich die Frage, ob wir 2018 noch weitere Tie-ins dieser Art erwarten können. Immerhin haben die Filme zumindest dazu geführt, dass immer wieder auch einige Rüstungs-, Waffen- und Mountdesigns für den Kartellmarkt verwertet wurden.

Dass Shae Vizla seinerzeit als Promo-Artikel für 5.0 (2016) verwendet wurde war rückblickend die richtige Entscheidung zum falschen Zeitpunkt. Die Mandalorianer spielten vor allem am Ende der dritten und am Anfang der vierten Staffel von Star Wars Rebels (2017) eine große Rolle, sodass es aber vielleicht nicht so verwunderlich ist, dass man 2018 eine neue Gelegenheit schuf Shae Vizla als Gefährtin zu erhalten. Angesichts der Popularität von Großadmiral Thrawn halte ich es nur für eine Frage der Zeit bis man einen Chiss-Strategen als Gefährten einführen wird, aber auch das wäre etwas zu spät. Eine vergebene Chance war es hingegen schon die Togruta Ashara Zavros trotz ihrer Ähnlichkeiten zu Ahsoka (Ex-Jedi, Erfahrungen mit der dunklen Seite, Selbstexil, unbekannte neue Einstellung zur Macht) nicht als Gefährtin für alle Klassen zurückzubringen. Ahsoka Tano spielte ja eine äußerst prominente Rolle in The Clone Wars und sie kehrte in der zweiten Staffel von Rebels (2015-2016) zurück, wobei sie im Finale der Serie (2018) gerettet wurde und seither die Spekulationen beflügelt was das für die OT- und Sequel-Ära bedeuten könnte. Na gut, man kann auch argumentieren, dass sich BioWare nicht durch aktuelle Trends diktierien lässt welche Charaktere man wie verwenden soll.

Superwaffen, Saw Gerrera und die Unterwelt

Wenn Rogue One und Episode VIII eines wieder ganz populär gemacht haben, dann die Neigung der Imperialen Superwaffen zu bauen. Die Bedeutung von Kyber-Kristallen für den Bau solcher Superwaffen hat sich sogar schon in einigen Dialogzeilen des Umbara-Flashpoints niedergeschlagen, wo man eine Zugladung dieser Kristalle in seinen Besitz bringen soll. Und ich würde auch soweit gehen, Saw Gerreras Motive mit denen Vinn Atrius zu vergleichen. Rogue One hat durchaus einiges inspiriert. Fragt sich was Episode VIII zur Folge haben könnte?


Muss die Allianz Odessen verlassen?

Episode VIII handelte von der Flucht des Widerstands und wie dieser auf eine handvoll Überlebender reduziert wurde. Dieser Plot inklusiver einer Bombardierung Odessens ließe sich leicht für SWTOR übernehmen. Und die Lösung wäre es die Allianz-Basis künftig auf ein Schlachtschiff zu verlegen. Eine derart blatante Kopie des Filmplots wäre zwar aufgrund der Vermarktungsmöglichkeiten interessant, aber sie ist auch etwas zu offensichtlich und könnte ja Copyright-Probleme verursachen.

Episode VIII handelt aber auch davon, dass sich der Widerstand verändern musste und dass die Jedi zurückkehren sollen. Vielleicht widmet man sich also auch diesem Aspekt des Films, im Zuge dessen man die Überreste des Sith- oder Jedi-Ordens überzeugen muss den einstigen Supermächten beizustehen. Im Fall der Jedi scheint das leichter vorstellbar, aber man muss bedenken, dass die Sith sogar zwei Angriffe auf ihre Akademie erdulden mussten und dass Arcann laut Darth Hexid Killerkommandos auf die überlebenden Sith-Lords angesetzt hat. Es könnte also einen Sith-Untergrund geben, der es nicht riskiert hat sich gegenüber Kaiserin Acina zu offenbaren, da man ihre Unterwerfung unter Zakuul als zu gefährlich betrachtete. "Zum Wohle des Imperiums" hätte Acina wohl auch einige hundert Sith an Arcann ausgeliefert, um sich eine Strafaktion der Ewigen Flotte zu ersparen.

Was seit 4.0 eine Anlehnung an die Sequel-Trilogie erlaubt ist jedoch das Schicksal der von Moff Pyron kommandierten Silencer-Flotte. Die loyalen Anhänger Lord Kalligs verschwanden während einer Auseinandersetzung mit der Ewigen Flotte im Outer Rim und wurden seither nicht mehr gesehen. Das ist nun 6-8 Jahre her und man könnte sich fragen, ob Moff Pyron irgendwo sein eigenes kleines Imperium gegründet hat, das nun nach dem Verschwinden der Ewigen Flotte gestärkt und mit einem verbesserten Silencer-Superlaser bewaffnet zurückkehrt. Ein solcher Flottenkiller könnte auch genügen, um handstreichartig das Flaggschiff Kaiserin Acinas oder Jace Malcoms in einen Feuerball zu verwandeln. Und so ein Silencer-Schuss könnte auch die Allianzbasis ausradieren.

Die Hutten, Black Sun und die Piraten von Rishi

Solo ist nicht der erste Eintrag in die Star Wars-Saga der zeigt wie mächtige Unterweltbosse sein können. Dryden Vos ermordet ja einmal kurzerhand einen imperialen Gouverneur. In den Legends gab es Prinz Xizor, dessen Black Sun aktiv am Bau des Zweiten Todessterns mitwirkte, wobei Xizor eine Rivalität mit Darth Vader entwickelte, der die Schuld am Tod von Xizors Familie trug. Im neuen Kanon gibt es Lord Maul, ja den MAUL. Darth Maul versuchte während der Klonkriege mit der Hilfe von Verbrechersyndikaten wie dem Hutten Kartell, der Black Sun und dem Pyke Syndikat seine eigene Machtbasis zu schaffen, während sich Republik und Separatisten gegenseitig bekämpften. Dafür verbündete sich Maul mit der Death Watch von Mandalore und kürte nach einem tödlichen Duell mit Pre Vizla als neuer Mand'alor Premierminister Almec als seinen Statthalter auf Mandalore. Es ist der Krieg der den Jedi und den Sicherheitskräften die Zeit raubte sich um den Machtzuwachs der Syndikate zu kümmern und so gelang es diesen wohl ganze Planeten in ihre Gewalt zu bringen und die Autorität der Republik auszuhöhlen.

In SWTOR ähnlich wie in The Clone Wars gibt es ein Abkommen zwischen der Republik und den Hutten, welches jedoch deutlich weiter geht. In der Alten Republik sind die Hutten derzeit so etwas wie Vasallen der Republik, seit sie auf Makeb ihre Auseinandersetzung mit der Republik verloren haben. Während der 4.0 Ära gelang es der Republik anscheinend trotz einer zweiten Plünderung ihrer Hauptstadt (diesmal durch die Ewige Flotte) die Entstehung neuer krimineller Syndikate zu vermeiden. Stattdessen vertrieb man die Black Sun von Coruscant und diese ließ sich nun auf Nar Shaddaa nieder, womit es zu einem handfesten Krieg zwischen den Hutten und der Black Sun kam. Allerdings erhielten die Hutten Unterstützung durch die Republik. Man darf sich wohl auch fragen, was aus den Justikaren oder der Händlergilde der Migranten (Migrant Merchants Guild) auf Coruscant geworden ist. Diese entstanden ja als Reaktion auf die Plünderung Coruscants durch die Sith und das Ewige Imperium belagerte die Hauptstadt ja erneut, was den Syndikaten geholfen haben könnte. Bekanntermaßen rekrutierte die Republik schließlich eine Legion von Ex-Kriminellen, welche in Uniformen gesteckt und an die Front geschickt wurden, Fronten wie Nar Shaddaa. Gangmitglieder mit militärischem Training und Zugang zu militärischer Ausrüstung? Kann das langfristig gut gehen? Seit Makeb hat man auch nichts mehr von den Interstellaren Regulatoren gehört, der Söldnertruppe die sich aus imperialen und republikanischen Veteranen rekrutierte, ehe sie sich von den Hutts kaufen ließ.

Das Ende der Ewigen Flotte dürfte auch dafür gesorgt haben, dass die interstellaren Handelsrouten wieder "frei" sind - frei für Piraterie! Die Ewige Flotte stellte laut 4.0 ja nicht bloß ein Problem für die Flotten von Republik und Imperium dar, sie störte auch die galaktsichen Handelsrouten und angesichts der Tributforderungen Zakuuls dürften solche Tributlieferungen an Zakuul attraktive Ziele gewesen sein, die allerdings brutale Vergeltungsaktionen seitens der Ewige Flotte zur Folge gehabt hätten. Es gab also weniger zu stehlen und die wirklich fette Beute war derart wehrhaft, dass sie eine Piratenflotte einfach auslöschen konnte. Nun wo diese Gefahr gebannt ist könnten sich die Piraten des Outer Rim wieder trauen ihrem Geschäft nachzugehen. Genauso wie andere "Schutzmächte" auf neue Söldner-Verträge hoffen könnten. Die Galaxis versinkt nicht im Chaos, sie versinkt in unglaublich vielen Geschäftsmöglichkeiten!

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