Empire: Total War - Zügelt eure Erwartungen...
Es ist soweit, die Demo ist da, nur noch eine Woche und 2 Tage zu warten, dann dürfen wir wieder nach der Weltherrschaft greifen. Creative Assemblys Informationspolitik ist geschickt, diese Woche starten die Berichte erst durch und alle Magazine müssen aufgrund von Vorab-Versionen urteilen, die noch nicht ganz ausgereift sind, weil man plant bis am Ende an der Vollversion zu arbeiten und über Steam gleich die ersten Patches einzuspielen. Taktisch klug, denn so urteilt man milder, Fehler werden als behebbar dargestellt und CA äußert sich dahingehend, dass man diese Kritik auch annimmt und das Spiel laufend verbessert. Und die Fanbase ist gespalten, zu keiner Rebellion mehr fähig oder willens, so dass man mit Zweifeln oft alleine dazustehen glaubt.

Umso härter könnte am 4. März dann die Realität sein, wenn die unschönen Seiten an Empire zum Vorschein kommen und die Entwickler entweder zu wenig oder zuviel auf das Feedback reagiert haben. Also entweder zu viele Bugs oder eine Version für Hardcore-Gamer, die mit einer sadistischen KI aufwartet, die einen solange mit Spawn-Armeen angeht, bis man frustriert das Keyboard und Empire in den Papierkorb befördert.

Empire hat Potential, keine Frage, aber eben nicht nur im positiven Sinne. Fast alles was wir wissen, ist aus offiziellen Quellen und das heisst, wir berufen uns auf die Klappentexte, die schön gefärbten Werbebotschaften, eine konstruierte Realität, in der alles easy und patchbar ist, auch wenn dahinter ein gnadenloses Profitdenken in Hinsicht auf Arbeitszeit steckt.

Also hier einige Kritikpunkte an Empire, die dem Spiel so manche Sympathien kosten könnten:

1. Die fast endlosen Ladezeiten, wie in der Demo
2. Steam muss, zumindest in der Demo, immer aktiv sein (man braucht also eine permanent aktive Internetverbindung)
3. Die Steuerung ist nicht gerade komfortabler geworden
4. Das Schlacht-Tutorial, wie in der Demo, ist erschreckend nutzlos, man lernt wenig daraus
5. Kavallarie erscheint bedenklich schwach, Kanonen zu stark und präzise
6. Entern wird im Tutorial nicht erklärt und scheint in der Demo-Schlacht unnötig kompliziert (ein Enter-Manöver scheint die feindliche Crew wenig im Ausüben ihrer Pflicht zu stören)
7. Spannungen aufgrund von Regierungswechseln könnten das Diplomatiesystem hinterrücks auf MTW2-Niveau katapultieren
8. Die Wiederauferstehung von Fraktionen per Rebellion in bestimmten Gebieten bringen zwar Leben ins Spiel, wenn der Sieg sicher scheint, können Mid oder Early Game viel versauen
9. Erbfolgekriege könnten ebenfalls die Diplomatie-KI nutzlos wirken lassen
10. Die KI tut als Alliierte ohnehin nicht viel
11. Sorge um die öffentliche Ordnung und Rebellionen, besonders weil Niederlagen in solchen Game Over bedeuten, erhöhen zwar den Anspruch und Langzeitspielspaß, aber nur wenn man da nicht schon das Handtuch geworfen hat
12. Krieg, Rebellion und daher wieder sinkende öffentliche Ordnung können einen wohl in den Wahnsinn treiben, es ergibt sich ein Teufelskreis, der keinen guten Eindruck hinterlässt
13. Es könnte wieder zu wenig Provinzen geben (manche Nationen werden einfach kaum expandieren können)
14. Hoffentlich besitzen Elefanten diesmal eine Schwachstelle
15. Es wird wohl kaum möglich sein, nach 50 Runden eine Pause einzulegen und sich neutral gesinnt mal nur um die Administration zu kümmern
16. Gegen Ende hin, dürfte die Situation wohl wieder dazu führen, dass man alleine dasteht und sich gegen die ganze Welt wehren muss
17. Eine KI die irrational Armeen spawnen kann, wo und wann sie will ist für die Fans von ewigen Krieg unter den Spielern sicher "anspruchsvoll", ist diese aber auch noch technisch überlegen versaut das für andere defintiv den Spielspaß
18. Da keine Gebiete mehr "frei" sind, wird es ohne Krieg gar nicht mehr gehen, expandiert man also nicht sofort, verscherzt man sichs nachher wohl mit einer ganzen Allianz, vielleicht aus Indianern und europäischen Großmächten, eventuell bricht sogar die eigene Allianz zusammen und man steht dort wo man in MTW2 war, eine Allianz dient lediglich dazu, den Krieg mit der jeweiligen Fraktion hinauszuzögern
19. Kolonien bringen die wirkliche Kohle in die Kassen, d.h. Nachteile für alle Kontinentalmächte wie Österreich oder Preußen
20. Es wird wieder Protektorate geben, diese einzurichten dürfte aber schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden, da die Beziehungen zu solchen Vasallenstaaten meist schlecht sind, wird selbst die achso tolle KI ein wegbrechen nicht verhindern können

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black knight, Montag, 23. Februar 2009, 21:30
Ich hoffe das deine Kritikpunkte in der Vollversion nicht bestätigt werden.

pfannenstiel, Dienstag, 24. Februar 2009, 08:55
Aber ich wär gerne Prophet