Die Welle 2008
Aus der Schulzeit kennen wir sie vermutlich noch alle, die Welle, Buch wie Film basierend auf einem Schulversuch in den USA, der tatsächlich funktioniert hat. Nun haben sich deutsche Filmemacher daran gemacht diesen "Klassiker" neu zu verfilmen und in Deutschland anzusiedeln, was den Film angesichts der NPD-Wahlerfolge wohl umso zeitgemäßer macht.



Doch die Welle ist anders als man ihren Namen verstehen könnte kein Film über surfende Jugendbanden,

sondern eines jener gesellschaftskritischen Werke die beweisen können, dass Faschismus und Autokratie auch heute noch ein Thema sind.



Und dass noch nicht jeder etwas aus den 30er- und 40er-Jahren gelernt hat.



Damit sind natürlich nicht nur englische Thronanwärter gemeint, sondern auch das weniger stark in der Regenbogenpresse vertretene Volk. In einer Projektwoche sieht sich der idealistische Junglehrer und Ex-Revoluzzer Rainer plötzlich damit konfrontiert anstatt seines geliebten Anarchie-Kurses in Sachen Autokratie unterrichten zu müssen. Anfangs weniger begeistert bezieht er allerdings die Schüler sofort in den Unterricht mit ein und eröffnet damit eine Diskussion, in der der sich klar herauskristallisiert dass sich mancher schon für "zu aufgeklärt" hält, um sich in einem faschistischen System unterzuordnen. Rainer wagt den Versuch, ohne dass die Schüler es bemerken, langsam eine solche Autokratie im Klassenzimmer zu errichten und schafft damit eine Bewegung die sich auch schon bald außerhalb des Kurses einfindet und neue Mitglieder anwirbt, bis sie einen Schritt zu weit gehen...



Im Grunde weiß man ja wie der Film ausgehen wird, kennt die Geschichte schon und denkt sich dass deutsche Filmproduktionen unmöglich gut sein können. Aber aufgepasst, die Welle straft den Cineasten der das behauptet Lügen und übertraf sogar unsere anfangs eher tief angesetzten Erwartungen, eines Samstagnachmittagfilms. Vielleicht liegt das zum Teil darin begründet dass die Darsteller selbst meist nur 1-2 Jahre über dem Alter ihrer Charaktere liegen und dass ein krasses Gegenstück zu den 30jährigen Teenagern von Hollywoodproduktionen ist. Vielleicht waren es auch die wirklich authentischen Emotionen die der Film vermitteln kann, man fühlt sich selbst in das Klassenzimmer zurückversetzt und stellt sich unweigerlich die Frage welche Rolle man selbst in der Welle übernommen hätte. Der Film ist so nahe an der Realität dass es schon fast beängstigend wird, die unterschiedlichen Charaktere etwa glaubt man fast aus eigener Erfahrung zu kennen, auch wenn an manchen Stellen etwas übertrieben wurde. Beispielsweise in Sachen Integration, wo der "weise" türkische Mitschüler einfach zu viel weis und immer den richtigen Spruch auf den Lippen hat, als wäre er irgendwie der Erzähler.

Weil der Film eine solche Überraschung ist und uns spannend wie realistisch zugleich zum Nachdenken angeregt hat:
4 wellige Baumis

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rude, Mittwoch, 16. April 2008, 13:05
Der Hauptdarsteller Jürgen Vogel ist derzeit bei der Castingshow von Bully Herbig "Bully sucht die starken Männer" jeden Dienstag auf Pro7 im Primtimeprogramm um 20:15 zu sehen.

Er sitzt in der Castingjury zusammen mit Michael Bully Herbig selbst und der Produzentin Rita Serra-Roll.

Gestern lief die erste der insgesamt sechs Sendung und es war natürlich sehr unterhaltsam

pfannenstiel, Mittwoch, 16. April 2008, 13:13
Danke an unseren "Bully sucht die starken Männer"-Korrespondenten Rude von Amerika XD