Montag, 14. Oktober 2019
Was mir Lust auf 6.0 macht
Neue Story
Neuer FP
Wahrscheinlich neue Gefährten
Neue Achievements
999 Renown Level
Neues zu entdecken

Es ist jetzt schon länger her, dass eine tägliche Dosis SWTOR für mich zum Lebensalltag gehört hat und die Wartezeit auf 6.0 dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Aber was macht man, wenn man alles erreicht hat, das man erreichen wollte und auch noch eine ganze Menge die nicht beabsichtigt war? Man langweilt sich und sucht zwangsläufig andernorts nach etwas, woran man sich noch verbeißen kann.

Doch wieder in swtor einzuloggen weckt unweigerlich nostalgische Gefühle, selbst nach der xten Auszeit. Zum Glück ist das Addon jetzt schon so nahe, dass ich für meine Verhältnisse gut mit der Spannung umgehen kann. Mein Hypelevel ist dank der generellen Entwicklung im SW Franchise noch überschaubar. Aber wenn ich dieser Tage etwas zocke, dann brauche ich Dinge die ich jagen kann, bevorzugt eben Erfolge oder Level. Nur davon blieb mir in der 5.0 Ära zu wenig. Auf 6.0 zu warten war ja nicht die erste Trockenperiode in den letzten Jahren. Irgendwann ist man mit jedem Charakter am Limit und hat nichts mehr zu tun. 300 Kommandoränge mit allen Klassen und 12 Sith Juggernauts hatte ich schon bevor dieser Grind als Beschäftigung bis 6.0 empfohlen wurde. Während andere daran vielleicht ausgebrannt sind, konnte ich mich mittlerweile wieder erholen. Und daher interessieren mich die 999 neuen Ränge auch, zumal damit sehr wahrscheinlich auch ein Achievement und vielleicht sogar ein Vermächtnistitel verbunden sind.

Grundsätzlich finde ich es ja genial, dass sich jede Art von XP-Grind bzw. Content auch positiv auf den Conquestscore und die Gilden-XP auswirkt. Aber über sein Tagesziel hinaus zu gehen stößt bei mir immer auf Widerstand. Es wäre ja mehr für mich drin ab den 15.000 einfach den Charakter zu wechseln. Aber so zu rotieren macht bei unterschiedlichem Gearlevel oder sogar wechselnden Klassen nicht immer Spaß. Mir wäre es oft lieber, bei einem Charakter bleiben zu können, für den ich mich gerade begeistern kann. Aber mit dem Überschreiten der 15.000 fallen die materiellen Anreize weg, vor allem wenn man den maximalen Kommandorang erreicht hat und auch sonst nicht zum Ruf- oder Token-Farmen unterwegs ist. Wenn es um plumpes Farmen geht ist mir das geschaffene Anreizsystem der Kommandoränge durchaus gelegen kommen, da sich da zumindest irgendein Messbalken und eine Levelanzeige immer nach oben bewegen. Zugegeben, ich weiß nicht genau wie sich das neue Galactic Renown System in 6.0 verhalten wird, da ich in den letzten Monaten hinsichtlich der Informationen den Anschluss verloren habe. Und so nebenbei musste ich SWTOR wegen irgendeines random Fehlers kurz nach PTS-Start neuinstallieren, was zwar mein Problem mit meinem Mini-Mauszeiger gelöst zu haben scheint, mich aber auch gezwungen hätte den PTS neu runterzuladen und da hatte ich aufgrund meines angeschlagenen Interesses an Star Wars im Allgemeinen kaum Lust. In diesem Sinne, mich hat auch der Episode IX Trailer nicht aus den Socken gehauen und die Literaturveröffentlichungen der letzten Monate waren aufs Erste auch nichts, das mich in einen Hype gestürzt hätte. Ich werde erst langsam mit dem letzten Thrawn-Roman warm und das ist angesichts der für 2020 angekündigten neuen Thrawn-Prequel-Trilogie wohl nicht das schlechteste. Die Ruf-Trophäen in den Kommandokisten waren meiner Meinung nach sinnvoll, sollen aber jetzt wegfallen? Nachdem ich 2019 nach ungefähr 6 Jahren endlich die Raumkampf-Ruf-Fraktion auf Legende gebracht habe dürfen mir die alten Ruf-Fraktionen ziemlich egal sein und selbst für die Raumkämpfe musste ich mangels Loot-Glück doch noch ein hoffentlich letztes Mal die oldschool Raumschlachten schlagen. War es das wert? Also einer meiner Aric Jorgans sieht ganz gut in seiner Uniform aus und die 5 Erfolgspunkte für den Besitz aller Tirsa-Modelle habe ich ja auch bekommen + Zugriff auf den buntesten und billigsten aller Tirsa Mounts. All das verblasst aber vor dem Vermächtnistitel einer Hyperraum-Legende, den ich am liebsten meinem Schmuggler geben würde, wenn die Auswahl an schmugglertauglichen Titeln nicht so groß wäre: Flotten Admiral, ehrenamtlicher Admiral usw.

Mit 6.0 hoffe ich auch, dass hinsichtlich der Updates wieder weiter geht. Von 5.10 bis 6.0 hat sich ja gar nichts getan und auch wenn Addons eben Ressourcen brauchen, die man somit nicht in reguläre Updates stecken kann, es war eine harte Dürreperiode, die zum Glück oder Unglück ohnehin mit der Sommerzeit zusammenfiel. Sommerhitze und am PC zu zocken sind eine wirklich heiße Kombination, leider. So gesehen ist es ja nicht völlig schlecht, dass sich in den Sommermonaten fast nichts getan hat. Aber jetzt ist Herbst und auch wenn die Chancen typischerweise gering sind, ich würde doch auf ein Weihnachtsupdate 6.1 hoffen. Nur leider hat es das weder zu 5.0, noch zu 4.0 gegeben. Aber ein Lebensfest-Update wie 6.0.1 oder 6.0.2 wäre denkbar. Andererseits gibt es ohnehin genug andere Spiele zu zocken, sollte mein SWTOR-Hype nicht bis in den Spätherbst durchhalten. Jedi: Fallen Order naht, genauso wie ein gewisses Spiel auf der Nintendo Switch. Das mir nicht langweilig wird heißt aber nichts für den Erfolg von 6.0, denn um wirklich herauszustechen braucht 6.0 einiges an Content.

Vergangene Addons hatten aber auch schon weniger zu bieten als es bei 6.0 wahrscheinlich ist. Also feuern wir gleich die erste Breitseite gegen 5.0, das zwar Uprisings brachte, aber wenig mehr.

9 wiederholbare Kapitel und 4 Uprisings sehen auf dem Papier zwar gut aus, aber in Praxis waren die Mini-Flashpoints zumindest für mich eher uninteressant und die Kapitel zu wiederholen brachte mir zwar irgendwann Erfolge ein, ist aber auch nichts das ich als farmbaren Content betrachten würde. Aber es wurde ja das Galactic Command eingeführt, womit sämtlicher Content nützlich gemacht wurde, jedenfallls nach einigen Twists und Tweaks über die folgenden Monate.

6.0 baut das Galactic Command aus, jedenfalls soweit es die Level betrifft. Wobei das ziemlich ironisch ist, wenn man bedenkt, dass nun dem System, das gedacht war den alten Content relevant zu halten, das gleiche Schicksal widerfährt – es wird überarbeitet, um weiterhin relevant zu bleiben. Dazu kommen ein brandneuer vollwertiger Flashpoint, ein Daily-Gebiet und eine Operation, insgesamt also eine größere Portion PVE-Content als in 5.0. Besser als 5.0 zu werden dürfte 6.0 also schon schaffen, aber kann man auch 4.0 übertreffen? Rückblickend hat sich in der 5.0 Ära ja wirklich einiges getan, aber eben abseits des 5.0 Updates. In der 4.0 Ära war das umgekehrt, da spielte sich die Action fast ausschließlich im 4.0 Update ab und dann wurden nur einige Rekrutierungsmissionen und 9 Story-Kapitel nachgeliefert, inklusive des einzigen Nicht-Addon-Features: der Ewigen Meisterschaft. KotFE hatte 6 solobare Sternenfestungen, die im Endeffekt das gleiche Setting mit veränderten Korridoren und einigen Holodisplays verwendeten. Ich würde die S-Festungen gerade mal als gleichwertig mit einem einzigen Flashpoint sehen, da sie zwar nerviges Herumgelaufe garantieren, aber sich kaum unterscheiden und grundsätzlich sogar solobar sind. Wann kamen eigentlich die wiederholbaren Kapitel inklusive verschiedener Schwierigkeitsmodi? Ich glaube mich zu erinnern, dass es diese erst in 5.0 gab, sodass 4.0 noch schwächer dastehen würde. Abgesehen von den Sternenfestungen hatte man an Content nur die Möglichkeit sich durch die nun wieder relevant gemachten Heldenquests zu farmen.

Könnte man 5.0 aber die 18 wiederholbaren KotFE-Kapitel mitanrechnen? Dann müsste man aber wohl auch die überarbeiteten Heldenquests bei 4.0 hinzurechnen und fast den gesamten Content dem Galactic Command und nun Galactic Renown zuschlagen. Ja liebe Leute, soviel Content wie in 6.0 gab es noch nie! Jedenfalls in der BioWare-Rechnung.

Meiner Rechnung nach war 4.0 eher schwach an Content und hielt zumindest mein Interesse nur mit Hilfe der monatlichen Story-Kapitel hoch, jedenfalls bis Kapitel XII-XIII, als die meisten meiner Charaktere stehen blieben und ich das Interesse verlor. In der 5.0 Ära kehrte man dankenswerterweise zu einem klassischeren Content-Zyklus zurück, woraus sich mit einer Ops, einem Daily-Gebiet und drei echten Flashpoints auch mehr echter PVE-Content ergab. Eine GSF-Map und mehrere Kriegsgebiete kamen ebenfalls, aber eigentlich wollte ich ja nur über die Addon-Updates sprechen.

In 3.0 wurden solobare Flashpoints eingeführt und dieses Addon hatte neben Klassenmissionen auch noch zwei Operationen, sowie zwei neue Flashpoints und zwei Ruf-Fraktionen zu bieten. Masse und „Klasse“! Goldene Zeiten, denn nun haben wir ungefähr nur halb soviel Content. Doch selbst dieses halbe Glas ist voller als 4.0 und 5.0 – UND was noch am wichtigsten ist, Zakuul ist Geschichte! Zakuul als Planet war meiner Meinung nach extrem nervig aufgebaut und irgendwie auch gar nicht als echter Hub angelegt, im Gegensatz zu Odessen, das ich als Flotten-Ersatz durchaus praktisch finde. Von den 4.0 und 5.0 Planeten konnte man jedoch keinen auch abseits der Planeten besuchen, mit Ausnahme von Darvannis, das bisher jedoch ziemlich nutzlos geblieben ist. 6.0 bringt uns gleich zwei neue Planeten und auch wenn Mek-Sha wohl keine Ruf-Fraktion haben dürfte, es könnte zumindest andere Dinge bieten. Rishi hatte zwar eine Ruf-Fraktion, aber kaum Dailies, vielleicht ist das bei Mek-Sha nun etwas anders... mehr Dailies, aber keine Ruf-Fraktion. Ich erwarte mir von Mek-Sha jedenfalls nur einen Rishi-artigen Planeten. Onderon darf und soll da ruhig etwas mehr sein, wobei ich als KotOR II-Veteran hier immer noch in Größenvergleichen mit damals rechnen würde. Ich schätze Yavin 4 als Daily-Gebiet und fand damals nur schlecht, dass der Planet in der Story so geradlinig und schnell abgearbeitet wurde. Ich hoffe, dass auf Onderon mehr zu tun sein wird als auf Yavin 4.

Wenn ich schon meine, dass 6.0 zwar ein guter, aber kein gleichwertiger Nachfolger zu 3.0 sein könnte, wie stehe ich dann zu einem Vergleich mit 2.0? Makeb hatte nur einen Planeten, aber zwei Ruf-Fraktionen, keinen Flashpoint und auch nur eine Operation. Es hatte aber zwei Neben-Storylines, die ich bis heute nicht zu verachten finde. Vergleichsweise fand ich Makeb aber auch kurz. Dafür gab es noch zwei echte voneinander getrennte Storylines, etwas das 6.0 wahrscheinlich nachzuahmen versucht. Wie erfolgreich man damit ist wird sich jedoch noch zeigen. Vanilla Makeb hatte zumindest ein clever umgesetztes Daily-Gebiet, das die Planeten-Story fortsetzte. Doch als man die Daily-Gebiet vereinheitlichte wurde diese Besonderheit aufgegeben und der Story-Aspekt beinahe vollständig abgeschafft. Heute kann man Makebs „Epilog“ wohl nur noch in einigen alten Youtube-Videos erleben, aus Zeiten als der Kartellmarkt noch in den Kinderschuhen steckte. Das klingt ja fast, als wollte ich Onslaught schon jetzt als womöglich zweitbestes Addon hinter Shadow of Revan darstellen? Vielleicht will ich das tatsächlich, jedenfalls um mir selbst etwas Hoffnung zu geben. Der zweite Platz wäre auf jeden Fall erreichbar, wenn die Qualität stimmt. KotFE hatte anfangs durchaus einiges für sich, genauso wie RotHC.

Genauso wie bei allen anderen Medienprodukten behaupte ich auch bei SWTOR-Addons gerne, dass das größte Qualitätsmerkmal für mich ist, was mir an Schlagwörtern in Erinnerung geblieben ist. Woran denke ich bei KotET? Eine nervige Story, mit Abschnitten die ich abgrundtief hasse... und unnütze Mini-FPs, wofür ich mein Erinnerungsvermögen aber schon anstrengen muss, denn deren Existenz vergesse ich meistens. KotET schneidet für mich so schlecht ab, weil wenn ich an KotET denke, dann denke ich an die nervtötenden Walker-Missionen und BioWares Experimente.

KotFE verbinde ich mit dem laaaaangen Trek durch Zakuul in Kapitel VII und das nervige Herumlaufen in Kapitel VIII. Dafür hatte die Story einige nennenswerte Momente, vor allem soweit es Lana betraf. Die Heldenquests waren anfangs sogar noch spaßig und einige erledige ich heute noch hin und wieder. Dafür waren die Sternenfestungen unglaublich zähe Angelegenheiten.

SoR war das Addon, bei dem mich die Klassenmissionen immens begeisterten. Aber ich war und bin bis heute von Rishi fasziniert. Yavin 4 war auch nicht von schlechten Eltern, aber Rishi, dort hätte ich mir mehr zu tun gewünscht. Dailies gibt es aber so wenig. Yavin 4 nutze ich heute noch gerne für Dailies und die beiden Flashpoints waren meiner Meinung nach gut gemacht. Auch wenn man mit manchen Gruppen nur hoffen kann nicht in Shaes Arena zu landen. Ich verbinde vor allem positive Erinnerungen mit 3.0, selbst wenn es ein Bug anfangs nicht erlaubte Revan umzulegen und die Story abzuschließen oder dass ich meinen Zockerurlaub mit Schmerzen in der Hand beendete.

Makeb war da anders, denn als Makeb veröffentlicht wurde hatte ich zunächst kaum die Zeit das Addon zu genießen. Ähnlich wie bei KotET zockte ich es zunächst nur mit zwei Chars durch und war dann fürs erste Mal fertig. Während mir bei KotET aber schlicht das Interesse fehlte, hatte ich bei Makeb einfach nicht die Zeit. Das Addon selbst fand ich gut gelungen, später aber auch irgendwie zu kurz. Die Makeb-Weekly war durchaus nervig angelegt, was vielleicht auch dazu geführt hat, dass sie umgebaut wurde. Makeb fiel in eine Zeit als mich Crafting extrem faszinierte und auf den Weg zur ersten (bisher auch einzigen und verlorenen) Milliarde brachte. Ich gebe der 4.0 und 5.0 Ära die Schuld, dass von diesem Vermögen kaum noch etwas übrig ist, denn da habe ich wohl langsam das Interesse verloren. Anfangs war Makeb auch noch mit feindlichen NPCs vollgepackt, was man sich heute kaum noch vorstellen kann. Das nervte auch, vor allem wenn man keine geeigneten Flächenangriffe zur Hand hatte.

Selbst wenn 6.0 extrem buggy daher kommt (ich denke an den Fleischbaum in 3.0 oder die bereits erwähnten Probleme mit dem finalen Bosskampf gegen Revan), ich hätte die Hoffnung entweder trotzdem durch zu kommen (selbst bei Revan gelang es mir mit bestimmten Klassen vor dem Fix zu meinem Titel zu kommen) oder ich könnte mich mit anderen Aspekten des Addons vergnügen, wie dem neuen Flashpoint oder eben dem Galactic Command 2.0 aka Galactic Renown. Ja, ich will einen Jugger mit Level 999. Ich habe mich auf 6.0 kaum vorbereitet, soweit es Pläne für den Launch betrifft. Ich weiß also noch lange nicht welche Achievements ich zuerst in Angriff nehmen möchte oder ob es sich irgendwie auszahlen würde mit verschiedenen Klassen durch die Story zu marschieren. Einmal Jugger, einmal Hüter und fertig – war meine Formel für KotET, aber diesmal bin ich schon vorab mehr interessiert. Leveln übt einen unwiderstehlichen Reiz auf mich aus, vor allem wenn ich so viele Möglichkeiten kenne ans Ziel zu gelangen. So könnte ich ja erst auf den Maxlevel hochleveln und dann erst mit der Story beginnen, etwas das ich bei 4.0 einmal riskiert habe. Allerdings kannte ich damals die Story bereits und wusste, dass ich mich sehr wahrscheinlich nirgendwo anstellen muss. Bei 3.0 gab es leider einige extrem nervtötende Engpässe, bei denen man auf seine Kills warten durfte. Die vier Revaniter-Kommandeure waren heiß begehrt. Natürlich durch die Story auf das Maxlevel zu gelangen war meiner Erinnerung nach nicht immer selbstverständlich. Ich glaube mich sogar noch daran erinnern zu können, dass man in 2.0 durch Makeb bestenfalls Level 53 von 55 erreichen konnte. Für den Rest waren dann wohl die beiden Nebengeschichten um den Schleier und die Schreckenssaat zuständig. Den Höchstlevel zu verpassen ist eine Vorstellung die mir fast einen kalten Schauer über den Rücken jagt.

Meine Prioritäten für die Launchwoche sind jedenfalls klar: genug Ruf für das Wochencap einsacken, idealerweise auch gleich genug Ruf-Trophäen für Legende ansammeln und alles andere ergibt sich daraus. Falls es noch irgendwo Token zu sammeln gäbe, dann wäre ich auch gleich mit dem Sammeln dieser beschäftigt. Theoretisch läuft mir zwar nichts davon, aber bis 15.11.2019 will ich zumindest soweit fertig sein, dass ich nichts verpasse, wenn ich mich dann vorerst mit anderen Games beschäftige.

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Samstag, 12. Oktober 2019
Die Top 3 der gefährlichsten Feinde der Republik (Teil 2)

Die gefährlichsten Drei: Geister der Vergangenheit

Nimmt man an Marcus Trants Top 3 wären vor allem in Geheimdienstkreisen bekannte Personen gewesen, dann wäre der Imperiale Agent immer noch eine der Personen auf dieser Liste und wahrscheinlich wäre auch Darth Malgus weiterhin auf ihr zu finden. Aber es käme auch sehr wahrscheinlich Darth Jadus hinzu, obwohl Jadus nie direkt gegen die Republik vorgegangen ist. Viele andere Kandidaten sind leider schon tot oder werden für tot gehalten, aber selbst wenn man glaubt eine Leiche vor sich gehabt zu haben scheint das mittlerweile kein Grund mehr zu sein, dass man jemanden auch für tot halten kann.


Darth Jadus

Der offensichtlichste Kandidat ist auch jener den man kaum noch vorstellen muss. Jadus war unberechenbar und verfolgte Ziele, die sich selbst aus der Sicht der Schreckensmeister mit den ihren vergleichen ließen. Doch anders als die meisten imperialen Bösewichte wählte Jadus nicht eine Holzhammer-Strategie, sondern führte den Imperialen Geheimdienst auf dem Höhepunkt seiner Macht hinters Licht. Jadus orchestrierte eine anti-imperiale Terrorwelle, er täuschte seinen Tod vor und er nutzte die Terroristen, um geheime Waffenplattformen im Orbit wichtiger Basen seiner innenpolitischen Gegner zu platzieren. Dafür, dass Jadus stets behauptete an Sith-Innenpolitik desinteressiert zu sein lieferte er dennoch eine überragende Machtdemonstration ab. Man konnte Jadus Massaker verhindern und ihn damit entkommen lassen oder man konnte ihn verhaften und damit die Massaker geschehen lassen, so oder so, Jadus überlebte und er konnte sich wohl seine Freiheit von weiterer Verfolgung erkaufen, jedenfalls fürs erste. Es ist anzunehmen, dass Jadus einiges an belastenden Material über imperiales Spitzenpersonal verfügte und daher ein gefährlicher Feind des Imperiums ist, aber wie hat er der Republik geschadet?

Zunächst hat Jadus Manipulation der anti-imperialen Terroristen dazu geführt, dass einige diese Organisationen (welche auch von der Republik unterstützt wurden) zerschlagen werden konnten. Vor allem auf Balmorra radikalisierten sich so die Reste der Widerstandsbewegung und brachten Gestalten wie Zenith hervor. Jadus ist definitiv jemand, der die verdeckten Operationen der Republik und insbesonders des SID gefährden kann, ohne dabei dem Sith-Imperium dienlich zu sein. Jadus wahres Gesicht ist völlig unbekannt und sein bereits bekanntes Doppelspiel mit dem Imperialen Geheimdienst könnte nur an der Oberfläche seiner Pläne gekratzt haben. Jadus hatte die Zeit und die Mittel, um sich noch zahlreiche andere falsche Identitäten zuzulegen. Er könnte überall gewesen sein und sich als irgendein anderer Sith-Lord ausgegeben haben. So hatte Jadus wohl auch alle Zeit der Welt verschiedenste Schauplätze zu besuchen, wie Oricon, wo er sich vielleicht bei der Sicherstellung von Waffen der Schreckensmeister beteiligt hat. Seine besonderen Talente auf dem Gebiet der Gedankenmanipulation erlaubten es Jadus zudem, jeden Verdacht von sich zu lenken und sich umso freigiebiger zu besorgen, was auch immer sein Wunsch war. Es könnte Jadus getarnt als Ritter von Zakuul sogar bis ins Herz des Ewigen Imperiums verschlagen haben und er könnte als Jedi verkleidet selbst die heiligen Hallen des Jedi-Tempels betreten haben. Vanilla Vitiate träumte noch davon alles sein zu können, was er sich nur vorstellen kann, doch Jadus könnte wohl wirklich die verschiedensten Rollen und Masken ausprobiert haben. Seine ruhige Stimme hätte wohl sogar zu einem Jedi-Meister gepasst.

Sollte SWTOR je soweit gehen einen Antagonisten mit Doppelidentität zu suchen, dann müsste man sich nur an Jadus erinnern. Jadus hätte wohl nur zu gut in Banes Sith-Orden gepasst und selbst Vitiate war seltsamerweise stolz auf ihn.


Darth Charnus

Er war der erste Sith der bemüht war die Revaniter auszulöschen und er besaß ein Mandat des Dunklen Rats dafür, doch seine Ermittlungen scheiterten vor allem daran, dass er Spione in ihre Reihen einschleusen musste.

Dass Darth Charnus kein dahergelaufener Sith-Lord war ließ sich schon an seinem Äußeren erkennen. Irgendwann in seiner Karriere hat der grauhaarige Sith sogar ein Auge verloren und es bis zum Darth gebracht, der aufgrund seines Alters wohl auch schon im letzten Krieg dabei war. Charnus Rolle als Sonderermittler gegen die Revaniter war jedoch etwas kurz bemessen, als er zur rechten Hand des imperialen Chefstrategen Darth Decimus wurde. An Decimus Seite führte Charnus Weg nach Corellia und hier sollte er mitunter für die imperiale Eroberung des Planeten zuständig sein.

Charnus Karriereanfänge sind uns unbekannt, sollten aber durchaus in seinem SID-Dossier nachzulesen sein. Auf jeden Fall bewies er mit der Jagd nach den Revanitern eine gewisse Weitsicht, die auch andeuten könnte, dass Charnus bereits Bedrohungen der imperialen Sicherheit erkennen konnte, ehe sich diese konkret manifestierten. Der SID hatte sicher erfahren, dass Charnus die Revaniter einst als Gefahr betrachtet und bekämpft hatte, Jahre bevor diese zur Gefahr für beide Großmächte wurden. Spätestens auf Corellia mischte er jedoch in der imperialen Kriegsstrategie mit und es lässt sich nicht genau sagen, wie viele der imperialen Pläne vielleicht ursprünglich durch Charnus und nicht durch Decimus angeregt wurden. Charnus hat es auf der Karriereleiter weit gebracht, aber entweder wurde ihm Decimus vorgezogen oder er hat ihm den Vortritt gelassen. Vor allem aber scheint Charnus die Schlacht um Corellia überlebt zu haben, während sich Decimus ins Rampenlicht stellte und dabei umkam. Trotzdem beanspruchte er nach Corellia nicht Decimus Nachfolge und man kann spekulieren, ob er stattdessen ein Bündnis mit Darth Marr schmiedete oder einfach zu schwer verwundet war, um sich über den Aufstieg in den Dunklen Rat Gedanken zu machen. Nach Corellia verschwindet Charnus aus den Geschichtsbüchern, in etwa zur gleichen Zeit als Malgus, die Schreckensmeister und schließlich die Revaniter über das Sith-Imperium und die Republik herfielen. Mit all diesen Bedrohungen am Horizont hatte Charnus ja vielleicht auch besseres zu tun, als sich um seine Karriere Sorgen zu machen. Gerade die Revaniter könnten Charnus zugesetzt haben, zumal diese mit Darth Arkous sogar einen ihrer Agenten im Dunklen Rat platzieren konnten. Arkous hätte Charnus Karriere definitiv zu behindern vermocht.


Der Schleier

Eigentlich hoffe ich, dass dieses Kapitel der Geschichte endlich abgeschlossen ist, aber vielleicht hat es der SID ja noch nicht mitgekriegt.


Szajin der Archon

Wenn Tote nicht tot sein müssen, dann könnte es auch Szajin geschafft haben Makeb oder wahlweise die Gefangennahme und geplante Hinrichtung durch das Sith-Imperium zu überleben. Szajins Traum von einem neuen Hutten-Imperium mag vorerst auf Makeb zerbrochen sein, doch die Rohstoffkrise der Galaxis und die ideale Auftragslage für die auch als Industriebarone bekannten Hutten könnten ihm den Eindruck vermittelt haben, dass die Hutten von der Krise profitieren können. In einem "Staat" der sich nichts um Arbeiterrechte, Arbeiterschutz- oder Umweltschutzbestimmungen zu kümmern braucht gäbe es allerlei Möglichkeiten auf schnellstem Wege zum Exportmeister zu werden und durch Embargos oder Sanktionen andere Mächte in die Knie zu zwingen. Dank Zakuul sind die Hutten dank ihrer Soft Power nun wohl doch fürs erste wieder eine Supermacht.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Freitag, 11. Oktober 2019
Die Top 3 der gefährlichsten Feinde der Republik (Teil 1)
Lediglich als drittgefährlichsten Mann in der Galaxis stufte der damalige SID-Direktor Marcus Trant den Imperialen Agenten auf Nathema ein, wobei man sich dabei auch die Frage stellen darf, ob sich das für alle Allianzkommandanten sagen lässt. Marcus Trants Auftritt auf Nathema hat mich persönlich überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hätte, dass man ihn auf diese Weise opfern wird. Gerade auf republikanischer Seite könnte Trant ja noch am Leben sein, aber ich neige dazu wegen der unübersichtlichen Verzweigung der Entscheidungen aus allen Klassenstories davon auszugehen, dass Trant in Zukunft doch kein größerer Auftritt beschert sein wird. Ähnlich wie seine Ex-Frau General Garza (die republikanischen Soldaten auf Nathema gegenübertreten kann) wird Trant wohl auch offscreen verschwinden. Grund dafür könnte der Regierungswechsel von Kanzler Madon zu Kanzlerin Rans sein. Kanzlerin Rans könnte generell den Großteil der Spitzen-Bürokraten austauschen wollen, um die Republik sozusagen zu „entsareshifizieren“. Supreme Commander Malcom wäre da genauso ein Kandidat, ebenso wie die schon früher umstrittene Garza. Außer in einem der SWTOR-Comics hatte Marcus Trant ohnehin keinen Auftritt und doch reizt sein Abgang zu einer unbequemen Frage, wieso wissen wir bisher soviel weniger über den Zustand der Republik, als über das Sith-Imperium? Während uns die fünf Mitglieder des Dunklen Rats alle namentlich bekannt sind, ebenso wie der Name des neuen Zorns des Imperiums, wissen wir von der Republik selbst mit der Hilfe von 6.0 Datamining bisher nur, dass Kanzlerin Rans das Ruder übernommen hat. Seit Copero hat sich in der Republik also irgendwie nichts getan und die damals angekündigten politischen Schwierigkeiten scheinen die grundsätzlich transparentere Republik derart im Griff zu haben, dass es vorerst noch zu keinen großangelegten Nachbesetzungen kommen kann. Das hieße auch, dass der SID-Direktor bis dato nicht nachbesetzt werden konnte, da Rans womöglich noch keinen neuen Kandidaten nominiert hat oder dass keiner der Nominierten eine Abstimmung im Senat gewinnen konnte.

Da es sich bei Marcus Trant auf Nathema nicht bloß, um einen abtrünnigen Agenten, einen ins Exil geflüchteten Sith-Lord oder rachsüchtigen Offizier handelte, kann man ihn wohl als hochrangigsten Regierungsvertreter unter den Verschwörern betrachten. Trant stellte dem Orden von Zildrog wohl die Ressourcen des SID zur Verfügung und trug zur Zerstörung der Ewigen Allianz bei, etwas woran Supreme Commander Jace Malcom auf Iokath zum Scheitern verurteilt war. So gesehen könnte man argumentieren, dass die Republik die Ewige Allianz besiegt hat und ihre Sicherheitsinteressen durchsetzen konnte, auch wenn sie auf Iokath vielleicht verloren hat. Trant war auf Nathema zudem einer der längstgedienten Spione auf beiden Seiten, jemand dessen Amtszeit die aller seiner imperialen Gegenspieler übertraf. Es lässt sich wohl sogar argumentieren, dass Trant ein Faible für Massenvernichtungswaffen angelastet werden kann. Immerhin war ihm auch Ardun Kothe unterstellt, der das geheime Schattenarsenal bergen wollte. Und Trant gehörte einst wohl zu den aktiven Förderern Doktor Nasan Goderas, der das Schattenarsenal und andere republikanische Superwaffen erschaffen hatte. Aber hätte man wirklich etwas anderes von Garzas Ex-Mann erwartet? Trants Zusammenarbeit mit den Zildrog-Verschwörern erfüllte alle Ziele der Republik und selbst wenn er nicht genau wusste, welche konkreten Ziele der Orden verfügte, er dürfte relativ schnell bemerkt haben, dass der Orden bei seiner Suche nach einer geeigneten Superwaffe gut vorankommt. Sehr wahrscheinlich unterstützte Trant die Superwaffensuche des Ordens, indem er ihm allerlei Geheimdossiers des SID zur Verfügung stellte, welche halfen den Diebstahl der Nathema-Karte durch Chiss-Agenten zu belegen. Der SID wusste vielleicht von diesem Diebstahl, aber könnte den Verschwörern auch einfach geholfen haben die Datenbanken des Sith-Geheimdienstes anzuzapfen und aufgegebene imperiale Geheimdienstbasen unter Kontrolle zu bekommen. Aus den Uprisings geht ja auch hervor, dass es innerhalb des Sith-Geheimdienstes Mitverschwörer gab. Wenn wir schon dabei sind dieses Thema anzuschneiden, dann würde ich auch den versuchten Sprengstoffanschlag auf den Senat als eine von Trant geförderte False Flag Operation betrachten. An diesem Vorgehen würde ich auch die ganze Verachtung Trants und Garzas für den von Saresh bereits an den Rand gedrängten republikanischen Senat festmachen. Trants und Garzas Einfluss auf die Invasion von Iokath, die Uprisings und den Orden von Zildrog lassen erkennen, wie stark die Republik von Sareshs Regime korrumpiert wurde. Jace Malcom wurde auf Iokath von den Verschwörern gesteuert und Marcus Trant rechnete wohl damit, dass er auf diese Weise auch Theron Shan manipulieren konnte.

Trant wusste von Therons Abstammung und als Therons ehemaliger Boss konnte er wesentlich zu Therons Rekrutierung beitragen, wobei für den republikanischen Patrioten Trant klar schien, dass Theron Malcoms Tod auf Iokath in seinen weiteren Entscheidungen beeinflussen würde. In Trants Rolle als Hintermann der republikanischen Invasion sehe ich auch die extreme persönliche Abgebrühtheit dieses perfekten Spions, der einen persönlichen Freund (Malcom) zu opfern bereit war, um dessen Sohn dazu zu zwingen einer Gruppe von Verschwörern beizutreten. Gleiches würde auch für General Garza gelten, die Malcom wohl als gelegenes Bauernopfer sah.

Die gefährlichsten Drei: imperiale Edition

Nachdem ich versucht habe Marcus Trants Rolle in der Verschwörung und seine politischen Ziele zu analysieren, hoffe ich von diesem Blickwinkel aus auch erraten zu können, wer für diesen Mann die anderen beiden noch gefährlicheren Feinde der Republik gewesen sein könnten. Zunächst möchte ich mich jedoch noch mit der Frage auseinandersetzen, welchen Allianzkommandanten Trant wohl auf seine Liste gesetzt hat.

Der imperiale Allianzkommandant

Beim Imperialen Agenten ist klar, dass Trant ihn als massive Bedrohung für die Republik sehen musste. Der Agent hatte im Dienst des Imperialen Geheimdiensts nicht nur zwei massive Verschwörungen aufgedeckt, sondern zwischendurch auch Ardun Kothes Plan sabotiert, der Republik ein Superwaffenarsenal zu verschaffen. Es bestand also die Gefahr, dass der Agent auch die Verschwörung des Ordens von Zildrog auffliegen lässt und ZILDROG zerstört. Klare Sache, selbst ohne dass man noch Makeb, die Revaniter oder die Jagd nach dem Imperator anführt (optional auch noch der Konflikt mit dem Schleier). Wenn jemand eine Verschwörung auffliegen lassen kann und dann vielleicht noch die gesuchte Superwaffe in seinen Besitz bringt, dann Ziffer 9 (aka Cipher 9), denn genau das ist ja auch mit dem Schwarzen Kodex passiert. Dieser kann entweder in den Händen des Agenten geblieben sein oder er wurde an den Sith-Geheimdienst übergeben.

Da sich die imperialen Allianzkommandanten ihre Story seit 1.0 ja bekanntlich teilen, könnte man sie ebenfalls als brandgefährlich für die republikanischen Sicherheitsinteressen betrachten. Makeb war immerhin eine extrem erfolgreiche Operation für das Sith-Imperium, das eine totale Kriegsniederlage verhinderte. Dazu kommen dann auch noch die unzähligen politischen Auftragsmorde die man für das Sith-Imperium begangen hat, wie auf Ilum, als es Darth Serevin, sowie den weniger bekannten Malgus-Unterstützern an den Kragen ging. Und man tötete Malgus selbst, etwas woran zuvor bereits namhafte republikanische Kriegshelden gescheitert waren. Kaum war das geschafft hebelte man handstreichartig eine galaxisweite Verschwörung der Revaniter aus, die wohl sogar den SID-Direktor verblüffte. Dabei hätte der SID den Vorteil besessen, keine drastische Reorganisation und zeitweise Auflösung durchlaufen zu müssen. Während der Imperiale Geheimdienst zwischen Corellia und Yavin 4 zerschlagen war arbeitete der SID ungehindert vor sich hin und konnte sogar ohne eine effektive imperiale Gegenspionage arbeiten. Doch selbst dieses goldene Zeitfenster hatte einen Nachteil, denn die Spione des SID dürften Gefahr gelaufen sein Doppelagenten der Revaniter zu werden. Das Sith-Imperium konnte ja zur gleichen Zeit kaum etwas gegen SID-Spione oder den Aufstieg der Revaniter unternehmen. Die personellen Verluste der Imperialen führten zwangsläufig auch zum Aufstieg minderbelasteter Revaniter und der SID sah womöglich eine Chance die Revaniter als Plattform für die Schaffung eines enormen Spionagenetzwerks innerhalb des Imperiums auszubauen. Dafür musste man nur das Wissen um Revans Rückkehr als Trumpfkarte ausspielen. Moff Hurden und Darth Malgus hatten einst genau darauf geachtet in ihrer Task Force für die Erstürmung der Fabrik keine Revaniter mit an Bord zu nehmen. Doch spätestens nach der Auflösung des Imperialen Geheimdiensts konnten sich die Revaniter wieder ausbreiten und infiltrierten womöglich auch Malgus abtrünniges Imperium. Immerhin brachten es die Revaniter fertig, HK-47 aus der zerstörten Festung des Falschen Imperators zu bergen. Nach Yavin 4 führte der spätere Allianzkommandant die Jagd nach dem Sith-Imperator mit an, woran selbst der SID sich die Zähne ausgebissen hätte. Zur gleichen Zeit hatte man enge Verbindungen zur neuen Geheimdienstministerin Lana Beniko und befand sich somit auch im Visier des SID, der Benikos engeres Umfeld ohnehin genau durchleuchtete. Dank Agent Rane Kovach, den man in Lanas inneren Zirkel eingeschleust hatte. Kovach gab vor für Theron Shan zu arbeiten, der damit Lana und seinem ehemaligen imperialen Verbündeten nachspionierte, doch auch wenn Theron sein Handler gewesen sein mag, Kovach erstattete noch höheren Stellen Bericht, die Shan misstrauten. Kanzlerin Saresh sah Kovach als „ihren“ Mann auf Ziost, doch Saresh hatte kein persönliches Agenten-Netzwerk wie Palpatine als Sith-Lord Darth Sidious... Saresh musste Kovach also nicht persönlich rekrutiert haben, sondern hatte ihn wohl durch einen ihrer Handlanger kennen gelernt – SID-Direktor Marcus Trant, der Saresh gegenüber berichtspflichtig war, ihren politischen Kurs unterstützte, über Therons Skrupel bestens Bescheid wusste und der obersten Kanzler den wertvollsten Spion der Republik nicht verschwiegen hätte. Je mehr ich mich mit ihm beschäftige, desto mehr sehe ich Marcus Trant als einen republikanischen Bösewicht, der irgendwann in seiner Karriere begonnen hatte seine Agenten, Spione und Informanten als mögliche Bauernopfer zu sehen. Aber sagen durfte er das natürlich keinem, trotzdem sprechen seine Handlungen wohl für sich. In bester CIA-Manier ist Marcus Trant das beste Beispiel dafür, wie leicht es Geheimdienstchefs fällt Menschen fallen zu lassen. Da wird man umworben, bestochen und schließlich betrogen, weil man nicht mehr nützlich ist. Egal was einem der SID vielleicht an Sicherheitsnetzen oder neuen Identitäten versprochen hat, unter Marcus Trant durfte man nicht damit rechnen im Ernstfall evakuiert zu werden. Vielleicht lagen Commander Tavus und die Mitglieder des abtrünnigen Havoc Squads gar nicht so falsch und womöglich waren sie auch von Trant (und Garza) in jene fatale Mission gelockt worden, die zum politischen Desaster wurde.

Der Erfolg des Allianzkommandanten aus dem Nichts eine Widerstandsgruppe aufzubauen, sowie die ehemalige Geheimdienstministerin des Sith-Imperiums, Theron Shan und allerlei namhafte Persönlichkeiten für sich einzunehmen war wohl ein weiterer Schock für den SID-Direktor. Die Allianz war in ihrer Gründungskonstellation eine Kreation Lana Benikos, für die sich sogar noch republikanische Kriegshelden rekrutieren ließen. Admiral Aygo, der ehemalige Hutt-Botschafter Dr. Oggurobb, Schmugglerin Hylo Visz, Major Aric Jorgan, Lieutenant Yuun, Gault Rennow – waren diese Leute nun Verräter? Aus Trants konservativer Sicht dürfte Lana Beniko so oder so eine Imperiale geblieben sein und eine Sith noch dazu. Selbst wenn sie sich weigerte einen Titel zu tragen, so war sie für die republikanischen Hardliner um Saresh doch nur eine Sith, die sich eben einiger PR-Tricks bediente. Havoc Squad zu Deserteuren zu machen, das konnte ja nicht ohne Folgen bleiben. Für Garza und Trant war das nun bereits das zweite Mal in ihrer Karriere, dass sich Havoc Squad von der Republik los gesagt hatte und diesmal gab es keinen politischen Gegner, den man beschuldigen konnte, denn Major Jorgan hatte sich explizit von Sareshs Regime distanziert. Saresh alleine hat die Republik jedoch nicht ruiniert, denn sie hat lediglich die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass Persönlichkeiten wie Elin Garza und Marcus Trant kein nerviger Rechtsstaat mehr im Weg stand. Als die Allianz schließlich die Ewige Flotte übernahm musste sich die Republik bedroht fühlen, denn während man sich Arcann noch unterworfen hatte, konnte man nun nicht mehr darauf hoffen, dass diese neue Supermacht sich völlig desinteressiert zeigen würde. Die Republik hielt sich aus dem Krieg gegen das Ewige Imperium völlig heraus und unternahm nichts Welten wie Belsavis (immerhin eine republikanische Gefangenenkolonie), Alderaan (wo republikanische Truppen stationiert waren), Hoth (ebenfalls ein republikanischer Militärstütztpunkt) oder Voss (das man wenn auch etwas weniger als Alderaan diplomatisch umworben hatte) zu befreien. Saresh hatte weniger Interesse am Ewigen Imperium, als an einem Krieg mit dem Sith-Imperium. Schlussendlich fühlte man sich wohl auch nicht durch Arcann bedroht, sondern sah die Sith weiterhin als den wahren Feind. Aufgrund der Verluste im letzten Krieg brauchte man jedoch noch deutlich mehr Erholung als die Sith, welche insgeheim bereits begonnen hatten ihre Streitkräfte wiederaufzubauen. Dabei half es wohl auch, dass das Sith-Imperium während des Krieges vor allem versucht hatte seine Territorien zu verteidigen. Und dank Darth Vowrawn und eines eliminierten Dunklen Rats konnten die Sith auch rascher Frieden schließen, als die Republik, in welcher eine abtrünnige Senatsdelegation gegen Sareshs Willen beim Ewigen Thron um Frieden bat.

Lana Benikos Rücktritt als Geheimdienstministerin dürfte für verschwörungsaffine SID-Analysten auch ein Warnsignal gewesen sein. Lana verließ das Sith-Imperium noch ehe der Krieg zu Ende war und stand daher eigentlich in keiner Verbindung zu Kaiserin Acinas Regime. Doch einmal Sith, immer Sith – jedenfalls aus SID-Sicht. Wenn eine ehemalige Geheimagentin aufbricht, um sich persönlich ein Bild der Lage zu machen, ein Netzwerk aufzubauen und bisher unerschlossene Regionen der Galaxis zu bereisen, dann wird es spannend. Für den SID spielt es wohl keine Rolle, dass Lana relativ selbstlos gehandelt hat, da man ihre Interessen immer als imperiale Interessen sehen wird. Lanas Selbstlosigkeit und Pragmatismus ist für den SID nichts, das sie verharmlost, sondern etwas, das sie also noch gefährlicher erscheinen lässt. Vielleicht haben sich einige SID-Analysten wegen der Verwandtschaft Arcanns zum ehemaligen Sith-Imperator sogar dazu hinreißen lassen, die Rebellion gegen Zakuul als Sith-internen Machtkampf darzustellen. Dass sich Sith nicht-imperiale Machtbasen aufgebaut haben war ja auch nicht unbekannt. Zakuul wäre demnach eine von einem Sith verführte Gesellschaft gewesen und das Sith-Imperium hatte wohl klare Absichten Zakuul zu plündern. Aus Kapitel XIII weiß man auch, dass Vitiate Mittel aus der imperialen Schatzkammer abzweigte, um Zakuul aufzubauen. Weniger pro-imperiale Beobachter können das als verdeckte Finanzierung sehen, die dazu führte, dass das Sith-Imperium sich um seinen Erfolg betrogen sah. Zakuul zu zerstören wäre also ein simpler Rache-Akt der Sith Lana Beniko gewesen, wobei die so gewonnenen Ressourcen dem Sith-Imperium zu Gute gekommen wären, auch wenn die Allianz erst einmal behauptete hätte eine unabhängige Organisation zu sein.


Darth Acina bzw. Darth Vowrawn

Wenn man annimmt Saresh wäre die gefährlichste Feindin des Sith-Imperiums gewesen, dann sollte man auch ihr imperiales Gegenüber in die Top 3 mitaufnehmen. Ich wage jedoch zu behaupten, dass der SID den Kaiser oder die Kaiserin nicht notwendigerweise auf Platz 1 gesetzt hätte, denn es gibt noch einen brandgefährlicheren Charakter. Fakt ist, als Kaiserin hat Acina das Sith-Imperium schneller wieder auf die Beine gestellt als es Saresh und ihrem Nachfolger Madon möglich war. Acina brachte es sogar soweit, dass sie den Dunklen Rat zum Wohle des Imperiums vereinen konnte. Acinas Regierungsprogramm lässt sich wohl als Imperiale Renaissance feiern, ein wahres Wiederaufleben des Sith-Imperiums. Und genau das macht sie so gefährlich, denn vor Acina hatte die Republik noch gute Chancen dem Imperium endlich den Todesstoß zu versetzen. Aber die ehemalige Wissenschaftsministerin hat wohl noch während des Krieges mit Zakuul dafür gesorgt, dass man die Krise als Chance verstand. Zakuuls technologischer Vorsprung dürfte gerade an Acina nicht spurlos vorbeigegangen sein. Acina entwickelte wohl auch die HK-55 Leibwächter-Droiden, von denen einer Lana Beniko geschenkt wurde. Diese waren direkt für den Kampf gegen das Ewige Imperium entwickelt, hatten also spezielle Programme für das Bekämpfen von Kampfdroiden und Machtnutzer wie die Ritter von Zakuul. Außerdem zeigt die Entwicklung dieser Serie von Leibwächterdroiden, wie sehr Acina wohl schon während des Krieges um bestimmte imperiale VIPs besorgt war. Gerüchteweise orchestrierte Acina ja auch den Tod einiger ihrer politischen Rivalen, weshalb man Lana Beniko wohl nachsagen kann, in der besonderen Gunst der späteren Kaiserin gestanden zu haben. Vielleicht waren die HK-55 Droiden so etwas wie weiße Rosen einer Bachelorette, die während des Bürgerkriegs unter Marrs Erben und der Invasion Arcanns bereits mit personellen Überlegungen für die Nachkriegsordnung beschäftigt war. Acinas Skrupellosigkeit lässt sich vielleicht mit Sareshs vergleichen, wobei die beiden nach Arcanns Sturz sehr unterschiedliche Strategien wählten. Saresh versuchte die Allianz mit Gewalt zu übernehmen, während Acina auf diplomatischen Wege bemüht war ein Bündnis mit der Allianz zu schmieden. Dabei war Acina wohl die klügere, da sie durch ihr Vorgehen die volle Kampfkraft der Allianz nicht gefährdete. Sareshs Putschversuch hingegen hätte wohl zu einem Bürgerkrieg auf Odessen geführt, der auch der überlebenden Fraktion schwer geschadet hätte. Acina riskierte sogar den Einsatz der imperialen Flotte, um auf Voss Pluspunkte zu sammeln. Die abwartende Haltung der Republik während KotET lässt sich nun wohl auch damit erklären, dass man damit rechnete die Allianz aufgrund von Sareshs erfolgreichem Putsch als Verbündete zu gewinnen.

Beide Seiten scheinen einem da auf den ersten Blick die Rechnung ohne Vaylin gemacht zu haben, die indirekt ja weiterhin die Ewige Flotte kontrollierte. Wie SID-Analysten und das technologieaffine Sith-Imperium jedoch sicher bereits festgestellt hatten war Vaylins Kontrolle über ihre allmächtige Flotte geschwächt. Die GEMINI-Kapitäne zogen sich wie auf Voss sogar zurück, wenn sie sich lebensgefährlich bedroht fühlten. So einfach es Arcann noch gehabt hatte, Vaylin konnte kaum noch darauf vertrauen mit den eigenwilligen GEMINI-Kapitänen einen Angriffskrieg zu gewinnen. Schiffe die einfach vor dem Feind zurückweichen und die Bodentruppen schutzlos zurücklassen? Nach Arcanns Sturz hatten die strategischen Planer der Großmächte wohl ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen und sahen die Ewige Flotte nicht mehr als unbesiegbaren Gegner an. Zur gleichen Zeit als SCORPIO die Schlagkraft der Ewigen Flotte sabotierte wussten beide Großmächte jedoch wahrscheinlich schon, dass die Allianz versucht hatte die GEMINI-Frequenz unter ihre Kontrolle zu bringen. Jorgans Desertion war ja bekanntlich direkt mit dieser Mission der Allianz verbunden, sodass der SID, durch welchen Theron Jorgan kontaktierte, wohl als erstes von den Plänen der Allianz erfuhr. Da Jonas Balkar Therons Freund im SID gewesen ist und der SID-Direktor nach Therons Zusammenarbeit mit Lana Beniko wohl dessen Umfeld genau durchleuchten ließ, kann man davon ausgehen, dass Jonas selbst unter Beobachtung der Abteilung für Gegenspionage gestanden ist. Aufgrund von Jonas gelegentlicher Insubordination dürfte er von Sareshs Regime ohnehin nur unter Vorbehalten weiter beschäftigt worden sein. Man sollte sich eben nie mit General Garza anlegen.

Da es in Kapitel XV von KotFE tatsächlich gelungen war die Ewige Flotte empfindlich zu schwächen konnte Kaiserin Acina schließlich auch ihr Aufbegehren gegen Vaylin rechtfertigen. Acinas Imperium hatte sich zweifellos sehr genau mit der Technologie beschäftigt, die Arcann zu seinem Triumph geführt hatte und man spekulierte wohl eher darauf, dass es der Allianz sogar gelingen könnte die Flotte unter ihre Kontrolle zu bringen, als die Flotte zu zerstören. Dieses Kalkül spiegelt vielleicht auch das Ausgangsszenario in Kapitel XII von KotFE wieder, als Jorgan für die Zerstörung der GEMINI-Frequenz war, während Kaliyo für ihre Nutzung plädierte. Gingen die Imperialen davon aus, die Allianz würde den Ewigen Thron erobern, dann gingen die Republikaner wohl davon aus, dass man den Thron und die Flotte zerstören würde. Natürlich sah es in der Praxis nicht so einfach aus, weil Vaylin, Arcann und Valkorions Geist noch für Probleme sorgten. Aber diese personellen bzw. esoterischen Probleme, spielten für die Machtpolitiker, vor allem auf republikanischer Seite keine Rolle. Seit dem Niedergang des Jedi-Ordens neigte Saresh wohl ohnehin dazu Machtnutzer, selbst solche wie Vaylin, als verwundbar und ersetzbar zu betrachten. Dementsprechend sah man das Überleben des Allianzkommandanten als überflüssig an und setzte die Pläne für Sareshs Putsch auf Odessen in Gang. Saresh ging wohl davon aus, dass sie mit den vorhandenen Experten in der Lage wäre Zakuul als Bedrohung auszuschalten. Was auch immer der Allianz geholfen hatte eine Belagerung durch die Ewige Flotte abzuwehren sollte der Republik gehören. Damit hätte man wieder die Hände frei das Sith-Imperium auszulöschen. Acina hatte als Sith hingegen das deutlich bessere Verständnis der Lage und kalkulierte wohl genau ein, dass man Vaylin und womögliche Überreste des Ex-Imperators nur mit der Hilfe des Allianzkommandanten beseitigen konnte. Wusste Acina vielleicht sogar von Valkorions Geist? Ich würde es nicht ganz ausschließen, immerhin wurde dessen Existenz spätestens durch den Propheten Heskal einer größeren Gruppe gegenüber enthüllt. Die Erben von Zakuul waren vielleicht schwer zu infiltrieren, aber unter Acina hatte sich der Sith-Geheimdienst auf elektronische Überwachung spezialisiert. Nachrichten der Erben abzufangen oder Gespräche von Allianz-Mitgliedern zu belauschen sollte Acina bedeutende Einsichten verschafft haben.

Es mag sein, dass der SID Saresh vor Valkorion und dessen Kinder gewarnt hatte, aber die Ex-Kanzlerin hielt vielleicht nichts von diesen esoterischen Bedrohungsszenarien. Acina als Herrscherin, die auch Bedrohungen aus diesem blinden Fleck wahrnehmen konnte dürfte den SID vor einige Probleme gestellt haben. Das militärische Establishment der Republik hatte ohne den Einfluss der Jedi wohl generell die Tendenz Machtnutzer zu unterschätzen und deren Fähigkeiten kleinzureden. Somit wurde auch das Bedrohungspotential durch Acinas wiederaufgebauten Sith-Orden unterschätzt. Während die Republik über keine kampffähigen Jedi verfügte mussten Acinas Sith keine ernstzunehmende Bedrohung auf dem Schlachtfeld fürchten.

Von Interesse ist vielleicht auch die Frage, wer an der Gefangennahme von Admiral Zasha Ranken, Senator Tai Cordan und Zakuuls Megastar Malita Tal schuld war. Zakuul hatte keinen Geheimdienst und so lässt sich vermuten, dass die drei samt ihrer Entourage bei einem heimlichen Treffen verhaftet wurden, nachdem jemand Arcann über diese Zusammenkunft informiert hat. Gerade Admiral Rankens Inhaftierung würde eine Involvierung des Sith-Imperiums eher ausschließen. Ranken war eine Beraterin von Kaiserin Acina, eine enge Freundin von Acinas Kriegsministerin Darth Krovos (neben Acina wohl die mächtigste Frau im Imperium) und eine Kriegsheldin. Rankens Folter und Ermordung durch Arcann hätte im Sith-Imperium zweifellos zu einem Aufruf zum Sturz Arcanns geführt. Hätte Acina Rankens Ermordung in Kauf genommen, wäre ihr womöglich Rankens sehr enge (wenn auch vielleicht nicht romantische) Beziehung zu Darth Krovos zum Verhängnis geworden. Als Oberbefehlshaberin der Imperialen Streitkräfte wäre die populäre Krovos am ehesten in der Lage gewesen Acina von ihrem Thron zu jagen. Und man hätte das Krovos wohl gar nicht so übel genommen. Andererseits hatte Saresh den Senat entmachtet und sie unternahm alles ihre politischen Gegner aus dem Verkehr zu ziehen, wozu zweifellos auch die Überwachung von Oppositionspolitikern gehörte. Tai Cordan als ehemaliger Präsident Balmorras, Held der Schlacht um Corellia und Senator eines Industrieplaneten hatte Macht und Einfluss, der ihm womöglich geholfen hätte selbst eine Wahl zum obersten Kanzler zu gewinnen. Aber Saresh wollte eine Marionette wie Madon und Cordans Versöhnungspolitik auf Balmorra tat einiges, um ihn den Hardlinern unsympathisch zu machen. Aus Sareshs Sicht schaffte sich ihr Regime mit Cordan, Ranken und Tal nur einige Störenfriede vom Hals. Die Republik mochte Admiral Aygo an die Allianz verloren haben, aber dafür sollte das Imperium Admiral Ranken verlieren. Kaum wurde Ranken befreit, bedankte sie sich bei der Allianz damit, dass sie eindeutige Empfehlungen bei der Kaiserin deponiert hatte.

Nach Arcanns Sturz unterstützte Acina wohl bereits die Rückeroberung der Industriewelten, welche Arcann vom Reich der Chiss abgetrennt hatte. Der SID erfuhr davon vielleicht nur am Rande, aber dass das Sith-Imperium einem Verbündeten zur Hilfe eilte war ein warnendes Beispiel dafür, wie weit die Sith ihre Streitkräfte wiederaufgebaut hatten. Das Verschwinden der von Moff Pyron befehligten Silencer-Superlaser könnte ebenfalls für einige besorgniserregende Spekulationen zu deren Verbleib ausgelöst haben. Gegen die Ewige Flotte waren die Superlaser vielleicht nutzlos, aber der Armada der Republik hatten sie in der Vergangenheit massive Schäden zugefügt.

Acinas Sturz war das Sekundärziel von Sareshs Mordanschlag auf den Allianzkommandanten während dessen Besuch auf Dromund Kaas. Insofern müsste man sie durchaus als hochrangige Gefahr für die Republik eingeschätzt haben. Der Anschlag selbst wurde jedoch nicht von einer SID-Todesschwadron ausgeführt, um den Verdacht von Saresh abzulenken. Stattdessen griff Saresh auf die ihr loyal ergebene Gilde der GenoHaradan-Attentäter zurück und versuchte Acinas Ermordung wohl Minister Lorman anzulasten. Lorman war ein weiterer hochrangig platzierter Spion der Republik, der womöglich durch Theron Shan ins Visier des SID geraten sein dürfte. Lormans Scheitern als Kommandeur von Darth Karrids Flaggschiff hätte eigentlich seinen Tod bedeuten können, doch irgendetwas bewahrte ihn vor seinem Schicksal. Es war auch Lorman der Major Malavai Quinn in einem Kerker verschwinden ließ und sich Acinas oder sogar Darth Vowrawns Vertrauen erschlichen hatte, sodass er als Vowrawns Untergebener Minister für Produktion und Logistik sein durfte.

Mit Lorman hatte der SID zweifellos einen hochklassigen Spion im direkten Umfeld Acinas, der sie als eine der gefährlichste Feindinnen der Republik geoutet haben sollte. Im Gegensatz zu Rane Kovach war Lorman jedoch kein Überzeugungstäter, sondern schlicht und einfach korrupt. Mit einem imperialen Minister in der Tasche hatte Saresh auch Zugriff auf allerlei Staatsgeheimnisse des Sith-Imperiums und vielleicht ist dieser Verrat auch ein guter Grund, warum Acina oder Vowrawn die Hand des Imperators wiederauferstehen lassen könnten. Ob nun Sith-Lords oder imperiale Bürokraten, sie alle haben sich schon an Verschwörungen gegen das Imperium und den jeweiligen Throninhaber beteiligt, ohne dass die zuständigen Behörden eingeschritten sind. Dank Lorman wusste die Republik wohl sehr genau, wie weit ihr das Imperium rüstungstechnisch bereits voraus war und daher griff man dann wohl auch zu radikalen Mitteln. Sareshs Versuch das Imperium durch Acinas Ermordung ins Chaos zu stürzen folgte auf den Angriff des Imperiums auf die Ewige Flotte, der ideale Zeitpunkt also, um paranoide Sith-Lords zu Machtkämpfen zu drängen, während Vaylin zu einem brutalen Gegenschlag ansetzt. Aber Acina überlebte einen Mordanschlag durch die GenoHaradan und das obwohl man alle Vorkehrungen getroffen hatte. Ein Punkt mehr sie als eine der gefährlichsten Gegnerinnen der Republik einzustufen.

Acinas Bereitschaft auch persönliche Risiken einzugehen und ihre Schlagkraft als Kämpferin zu beweisen kann auch ihr Untergang gewesen sein, wenn man sie auf Iokath ihr Leben verlieren lässt. Stirbt Acina, so würde Darth Vowrawn ihren Titel und somit wohl auch den Platz auf der Liste der Staatsfeinde erben. Doch wie rechtfertigt man Vowrawn als einen der gefährlichsten Feinde der Republik?

Zunächst einmal hat Vowrawn genauso wie Acina bereits mehrere Mordanschläge überlebt, worunter auch ein SID-Agent zu finden war. Gleichzeitig hat Vowrawn den SID an der Nase herumgeführt, als er sich während der Schlacht um Corellia hinter den republikanischen Linien einquartierte und sich kurze Zeit von der Republik gegen seinen Widersacher Darth Baras verteidigen ließ. Vowrawn warf Darth Baras aus dem Rennen, um Vitiates Nachfolge und er wagte es einige Zeit später sogar eine der Hände des Imperators zu verhören. So ambitioniert der SID auch gewesen sein mag, eine Hand des Imperators dazu zu bringen all ihre Geheimnisse auszuplaudern war ein unerreichbarer Wunschtraum für Marcus Trant. Aber Vowrawn schaffte es sogar den Handlangern des Imperators zu entkommen und unterzutauchen, ohne dass ihn der SID finden konnte. Vowrawn kehrte jedoch irgendwann nach der Zerstörung Ziosts zurück und wieselte sich erneut seinen alten Platz im Dunklen Rat, bis er gezwungen war die Unterwerfung des Sith-Imperiums mit Arcann auszuhandeln. Ein wahrer Überlebenskünstler, aber einer der gefährlichsten Feinde der Republik?

Bedenkt man wie sauber der Machtwechsel nach Acinas möglichen Tod auf Iokath funktioniert, dann steht wohl zur Debatte, dass Acinas Ermordung auf Dromund Kaas wohl kaum dazu geführt hätte das Sith-Imperium im gewünschten Maß zu schwächen. Als dienstälteres Mitglied des Dunklen Rats hätte Vowrawn ja schon nach dem verlorenen Krieg den Kaiserthron beanspruchen können, doch er gab sich mit einem Sitz im Dunklen Rat zufrieden. Wäre er ein wirklicher Feind Acinas gewesen hätte er wohl gar nicht überlebt, aber so könnte man annehmen Vowrawn war der Kaisermacher. Womöglich ahnte Vowrawn sogar etwas von Lormans Nebenjob als republikanischen Spion und nutzte dieses Wissen, um der Republik Falschinformationen zukommen zu lassen. Vowrawn blieb dem Zusammentreffen mit dem Allianzkommandanten und hatte wohl auch guten Grund dafür. Sofern Vowrawn als Acinas designierter Nachfolger im Fall ihres Todes galt konnte man nichts riskieren. Gleichzeitig hätte Vowrawn zumindest im Fall des Sith-Kriegers gewusst, dass dieser Acina im Fall eines Mordanschlags als idealer Leibwächter zur Seite stehen würde. Saresh mögen warnende Worte über den alten Herrn in der zweiten Reihe nicht beeindruckt haben, doch die graue Eminenz des Sith-Imperiums hat nicht umsonst all seine Rivalen und einen unsterblichen Imperator überlebt. Ich wage Vowrawn mit einem kommunistischen Diktator zu vergleichen, der alle Mordversuche seiner Widersacher immerzu überlebt hat, bis er an die Spitze der Liste der Staatsfeinde hochgerutscht ist.


Malgus

Mittlerweile wissen wir auch, dass Malgus Ilum überlebt hat, aber der SID-Direktor wusste es wahrscheinlich schon früher. Auch das könnte Lorman ja ausgeplaudert haben. Seltsam nur, dass sich Lorman keine Sorgen um Malgus Rache machte. Vielleicht hoffte er jedoch Malgus irgendwie kontrollieren zu können, weshalb er sich auch ausmalte, welche Titel er sich als Acinas Nachfolger zulegen könnte. Malgus ist und bleibt wahrscheinlich der gefährlichste Feind der Republik. Er hat der Republik seit der ersten Schlacht des Großen Galaktischen Krieges unerbittlich zugesetzt und immerhin war er es der den Jedi-Tempel auf Coruscant zerstörte. Malgus orchestrierte die Schlacht gegen den zum ersten Mal zurückgekehrten Revan und er brachte die persönliche mit einem Tarnkappenschild ausgestattete Raumstation des Sith-Imperators unter seine Kontrolle, als er sich auf Ilum zum neuen Sith-Imperator ausrufen ließ. Keiner der republikanischen Helden des letzten Krieges konnte ihn bezwingen und nun scheinen ihn selbst der Tod an Bord einer brennenden, explodierenden Raumstation und das kalte Vakuum des Alls nicht mehr aufhalten zu können. Acina hat Malgus vielleicht versklavt, aber der Sith-Kodex lehrt uns bereits, dass man seine Ketten sprengen kann. Als freier Mann war Malgus sogar weniger gefährlich, weil er sich auch gegen das Imperium gewandt hatte, aber nun steht er im Dienst einer imperialen Kriegsmaschinerie, die sich voll und ganz der Republik zugewandt hat. Ohne Superwaffen glaubt die Republik wohl ihm nicht mehr gewachsen zu sein.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren