Muss der Sith-Kaiser zugleich das Oberhaupt des Sith-Ordens sein?

Lord Vader und die anderen Höflinge Palpatines

In Palpatines Galaktischen Imperium existierte der Sith-Orden entweder halböffentlich oder im Verborgenen. Offiziell war Palpatine lediglich der von den Jedi entstellte Ex-Kanzler und er hielt seine Machtfähigkeiten streng geheim. Zumindest in den Legends wurde Darth Vader jedoch als dunkler Lord der Sith bekannt, wobei die Sith in den Augen mancher wenig mehr als eine Jedi-Splittergruppe waren und wegen der imperialen Abneigung gegenüber den Jedi wurde daher auch Vader sehr argwöhnisch betrachtet, wohl auch um Vaders Ambitionen auf die Nachfolge von Darth Sidious in Schach zu halten.

Nicht jeder Imperiale wusste jedoch von Vaders wahrer Rolle und gerade am Beginn der imperialen Herrschaft war Vader für viele nur einer der vielen Höflinge Palpatines. Gerade in den Legends umgab sich Palpatine mit vielen seltsamen Gestalten und Alt- wie Neu-Adeligen, wobei er auch Machtanwender an seinem Hof duldete. Von außen mag Palpatines Kaiserhof durchaus so gewirkt haben wie die Höfe mancher irdischer Herrscher, voll von potentiellen Blendern. In einer Galaxis welche die Macht als Mythos bezeichnete schien sich Palpatine nach dem Abgang der Jedi mit Zauberern, Propheten und Mystikern zu umgeben, wovon einige nicht einmal die Macht besaßen, sondern nur alte Sith-Rituale studiert hatten. In den Legends existierten auch die Hände des Imperators und verschiedene dunkle Jedi als Höflinge Palpatines. Um ein Lord zu sein musste man noch lange nicht über die Macht verfügen.

Kaiserin Acina und die Lords des Sith-Imperiums

Auch das Sith-Imperium besitzt Adelige und doch sind es vor allem die Sith denen der Titel Lord vorbehalten bleibt. Mit dem Niedergang des Sith-Ordens könnte sich jedoch auch eine Imperialisierung des Sith-Imperiums in Gang gesetzt haben. Der Sith-Mangel und die Ablehnung von Alien-Sith-Lords könnte zur Berufung von Imperialen auf Ministerposten und in Führungsfunktionen führen, sodass die geschrumpfte oder sogar noch weiter schrumpfende Zahl der Sith immer weniger relevant für den politischen Fortbestand des Sith-Imperiums wird. Die Macht ist unberechenbar und Sith-Dynastien litten immer auch unter dem Problem, dass eine Generation völlig ohne Machtfähigkeiten geboren werden konnte. Das Sith-Imperium könnte die Sith also durchaus überleben.

Unter Kaiserin Acina dürfte bereits der erste Grundstein für diesen Trend gelegt worden sein, denn der dunkle Rat scheint nicht mehr zu existieren und Minister Lorman hatte wohl berechtigte Hoffnungen als Nicht-Sith zum Kaiser aufsteigen zu können. Nach zwei Angriffen auf die Sith-Akademie, dem Sith-Bürgerkrieg nach Darth Marrs Tod und der Beinahe-Ausrottung der Sith durch das Ewige Imperium dürften die Mitgliederzahlen des Sith-Ordens auf einem historischen Tief angelangt sein.

Nun wäre es an der Zeit für Reformen, welche den Sith-Orden deutlich verändern könnte. Eine Möglichkeit wäre es etwa die Sith-Ausbildung zu vereinfachen, sodass mehr Akolythen das Training überleben. Woraus jedoch auch deutlich schwächere Sith-Lords hervorgehen würden, zumindest im Durchschnitt. Die Sith müssten dafür nur den Trends folgen welche sie in der Vergangenheit gesetzt hatten, als sie zunächst Sklaven und dann auch Aliens, sowie Ex-Jedi zur Sith-Ausbildung zuließen, um die Mitgliederzahlen zu erhöhen. Diese zahlenmäßige Aufstockung würde den Sith-Orden in die gleiche Situation locken wie Lord Kaans Sith-Bruderschaft, welche versuchte jeden Machtsensitiven auf irgendeine Weise als Sith auszubilden, nur um so Soldaten für den Krieg gegen die Jedi zu gewinnen. Auf diesem Wege würden die Sith immer mehr zu Kultisten werden und bewusst einige der Ideale ihres Ordens aufgeben.

Sith-Orden und Sith-Imperium würden sich auf diesem Pfad jedoch irgendwann getrennt weiterentwickeln. Gerade mächtige Sith sind ja bekanntlich wenig daran interessiert sich von schwächeren Persönlichkeiten dominieren zu lassen. So würde man sich entweder zurück an die Macht putschen oder das Sith-Imperium und seinen schwachen Kaiser nur noch als Marionette benutzen.

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