Duell im Herbst 2010 - Call of Duty: Black Ops vs. Medal of Honor
Am Montag, 16. Aug 2010 im Topic 'Games & more'
2009 schrieb Infinity Wards Call of Duty 6: Modern Warfare 2 fast schon so etwas wie Geschichte. Jedenfalls eroberte das Game sich wohl den Titel Shooter des Jahres, wenn es nach den Verkaufszahlen geht. Daran konnten auch der Beinahekollaps Infinity Wards und Wucherpreise für aufgewärmte Map-Packs aus Modern Warfare 1 nichts ändern. Das Spiel überzeugte, trotz Steamanbindung, Lags und Hacks. Als dann 2010 mit Bad Company 2 EA nach hohen Verluste im Zuge der Wirtschaftskrise seinen Thron als größte Videospielschmiede behaupten wollte, hatte Activision-Blizzard die Nase bereits zu weit vorne. Trotz der soliden Bilanz des neuesten Battlefield von DICE hat Call of Duty 6 noch immer die Oberhand was Spieler- und Verkaufszahlen angeht. Scheinbar hat sich das Blatt gewendet und das große böse Electronic Arts ist nun zum David im Kampf gegen WoW-CoD-Goliath Activision-Blizzard geworden. Verkehrte Welt? Verkehrte Welt.
Herbst 2010 steht daher ein Duell der Giganten an. Hat Call of Duty dem ehemaligen Konkurrenten Medal of Honor in den letzten Jahren anscheinend den Rang abgelaufen, fährt EA nun alles auf um das Franchise in Stellung zu bringen und zu beweisen dass man es immer noch kann. EAs Cash Cows sind lange vor sich hingestorben. Mit zig Wiederauflagen und diversen Addons hat man manches Franchise regelrecht zu Tode geritten. Zuletzt auch das legendäre Command & Conquer. Von den leerverkauften Regalen mit Starcraft II kann EA jedenfalls nur träumen, das letzte C&C lockte nicht einmal mich hinter dem Schreibtisch hervor, dafür bin ich in Starcraft II eingstiegen. Während EA von der Wirtschaftskrise hart getroffen wurde, konnte sich Activision-Blizzard dank den WoW-Millionen leicht über Wasser halten. Und 2009 setzte wie gesagt der CoD-Boom ein. Mit einem Soundtrack des Blockbuster-Komponisten Hans Zimmer (wir alle kennen wenigstens 3 Filme deren Soundtrack von ihm stammt) schlug Modern Warfare 2 ein wie eben ein solcher. Dagegen sah Bad Company 2 Monate danach trotz dedicated Sever, weniger Lags und Hacks wirklich schwach aus. Mit Mr. T der WoW bewirbt und der richtigen Marketing-Strategie steht Activision-Blizzard aktuell in der Blüte seiner Existenz. Nun trotz zweier großer Franchise im Bereich Shooter an ActiBlizz zu scheitern wäre bitter für das gebeutelte EA.
Also hat man die Battlefield-Veteranen von DICE eingespannt um den entscheidenden Multiplayer von Medal of Honor auf Vordermann zu bringen und konkurrenzfähig zu machen. Während Black Ops von den CoD-Veteranen Treyarchs gestaltet wird, um das sich gerade neu organisierende Infinity Ward für Modern Warfare 3 freizuspielen. Dabei hat DICE immer noch den Support von Bad Company 2 am Hals, zu dem man wohl im Dezember eine Art Vietnam-Addon vorlegen will. Obwohl man also zwei Eisen im Feuer hat, könnte gerade das sich als Problem erweisen, kann DICE damit ja gar keinen Abstand nehmen und ist auf zwei Fronten beschäftigt. Dahingegen braucht sich Treyarch gar nicht um Modern Warfare 2 zu kümmern und hat wohl auch freie Hand die Engine des Refrenzspiels zu benutzen und zu adaptieren. Somit werden wohl Black Ops wie Medal of Honor in spielerischer Hinsicht den beiden "Vorgängern" sehr ähnlich sein, um deren Spielerbasis für diese Schlacht ums Weihnachtsgeschäft zu mobilisieren. Die Frage ist halt, wer zeigt sich dabei innovativer, damit die ersten und so entscheidenden Kritiken nicht nach einem "Ist ja nur Modern Warfare 2/Bad Company 2 in einem neuen Setting" klingen, sondern von großen Verbesserungen und einem noch besser als schwärmen.
Um das zu schaffen haben DICE wie Treyarch bereits in den ersten Trailern sichtbare, sehr unterschiedliche Strategien gewählt. Da hat man ein Medal of Honor das nun mit dem Slogan beworben wird, es vereine die besten Seiten Call of Dutys mit Battlefield. Eine Erkenntnis die schon jedem Kenner durch den Kopf gegangen sein dürfte. Schon das Level Kabul City erinnert stark an die Level aus Modern Warfare 2 und auch die Holografischen und Rotpunktvisiere lassen Erinnerungen wach werden, nachdem diese in Bad Company 2 eher nach einem gewaltigen Rückschritt und Vor-Battlefield 2-Zeiten aussahen, mit Rotpunkten die wie im Paint hingemalt wirkten. Bad Company 2 machte auch den "Fehler" die Waffen welche in Call of Duty deutlich mehr Raum am Schirm einnahmen, eher in eine Nebenrolle zu verbannen und sogar zeitweise der schönen Unterschiede zu berauben. Eine Umstellung für Modern Warfare 2 Spieler waren auch die typisch für Battlefield sehr kleinen Schriftzüge nach Abschüssen. In Medal of Honor hingegen sieht man die Waffen schon besser und die Anzeigen bei Kills sind so farbenrpächtig und groß wie in Modern Warfare 2. Aus der Beta weiß man natürlich schon dass der Multiplayer doch etwas klassisch daherkommt. Treyarchs Black Ops hingegen setzen ganz auf die Spezialeinheiten-Karte, sprich den James-Bond-Faktor. Mit einem C4-bestückten ferngesteuerten Auto, einem Wurfmesser deluxe und einer Explosivbolzen-Armbrust zeigt Black Ops Mut zur Innovation, obwohl es rein äußerlich starke Bezüge zu Modern Warfare 2 aufweist. Schon Modern Warfare 2 bewies mit den diversen Gadgets und Waffenextras das man Spieler auch dadurch begeistern kann wenn man ihnen möglichst viel individualisierbares verschafft und damit ein Rollenspielelement in das Ganze einbringt. Dagegen kommt DICE mit seinem Beharren auf vorgegebene Klassen und Waffen nicht wirklich an, bietet aber Squads, zerstörbare Umgebung und große Karten, was allerdings spielerisch weniger reizvoll erscheinen kann als flexible und willkürliche Respawn-Zonen, die Campern und Stellungskriegen den Kampf ansagen. Kurzum ein Battlefield mit Modern Warfare-Anstrich gegen ein Modern Warfare mit neuen Spielelementen, was wird sich wohl besser verkaufen. Eins ist jedenfalls schon klar, trotz Medal of Honors Kooperation mit Linkin Park setzt Call of Duty schon jetzt mehr auf Marketing und den Wow-Faktor, wie mit dem C4-Buggy.
Grafisch scheint Medal of Honor durchaus konkurrenzfähig, doch spielerisch scheint man nach meinen begrenzten Beta-Erfahrungen zu urteilen noch zu sehr an alten Prinzipien anzuhängen. Dahingegen ist Black Ops die große Unbekannte, lässt aber vermuten dass man hier ein echtes Modern Warfare-Feeling geboten bekommt. Die Frage ist nur wie groß die Karten werden und inwieweit man wirklich mit Fahrzeugen unterwegs sein wird. Gäbe es in diesem Idealfall dann noch eine zerstörbare Umgebung, sowie mehr als 4 Maps zu denen man sich den Rest erst zukaufen muss, dann läge Black Ops hier eindeutig vorne.
Wichtig im Duell der Giganten ist natürlich auch der Faktor Zeit. Während MoH wohl auf DICE Drängen um sich selbst mit Bad Company Vietnam nicht in die Quere zu kommen, bereits am 17. Oktober durchstartet, ist Black Ops mit 9. November dem Weihnachtsgeschäft einfach näher. In diesem Monat dazwischen kann viel passieren, vor allem kann DICE wie bei Bad Company viele Bonus-Inhalte für Special Edition-Besitzer und DLC nachlegen, was wohl auch bei Bad Company 2 geschehen wird. Die Frage ist nur inwieweit sind die Spieler von BC2 und MW2 bereit sich auf neues einzulassen und wer kann mehr neue Fans gewinnen oder eben von Modern Warfare 2 weglocken. Mit dem Modern Warfare-Look setzt MoH gezielt auf diese gewaltige Zielgruppe, doch die Marke gehört einfach zu Black Ops, das auch spielerisch darauf aufbauen wird.
Einwände kann man gegen beide Spiele haben. Call of Duty wird in Zukunft immer wieder auf überteurten DLC setzen, weil er sich eben trotz hoher Preise exzellent verkauft. Medal of Honor hingegen setzt auf ein grafisch etwas angepasstes klassisches Spielprinzip. Die Nase vorne hat das Spiel der Battlefield-Veteranen vor allem dank der größeren Maps und Fahrzeuge. Auch weil es eben unter dem Namen Medal of Honor doch irgendwie ein Battlefield ist und dieser Name seinen Fans immer noch etwas bedeutet. Bleibt abzuwarten ob MoH dann in diesen Bereichen ungeschlagen bleibt oder Black Ops sich dem Kampf in dieser Hinsicht erst gar nicht stellt. Beides gut möglich, denn auch Modern Warfare 2 funktioniert am besten auf engem Raum, Fahrzeuge könnten das Spiel dann regelrecht überfrachten.
Dass Black Ops das Rennen jedoch trotz Verlusten gegenüber Modern Warfare 2 gewinnt käme nicht unerwartet. Die "spezialisierte" Modern Warfare 2-Version schlägt durch die entsprechenden Innovationen und den anderen Zugang eines anderen CoD-erfahrenen Studios jedoch wohl die Battlefield-Macher die sich nichts besseres einfallen lassen können als einfallslos ihr eigenes Modern Warfare aufzustellen, indem sie die Legende kopieren. Denn warum ein Modern Warfare von DICE kaufen wenn man schon eines hat? Da greift man doch zum neuen CoD wenn man unbedingt was neues will und bleibt bei seiner Marke, erhält damit neue ganz lustige Tools und erlebt CoD gleich irgendwie anders. Denn MoH bietet zumindest in der Beta noch keine zerstörbare Umgebung, der Fuhrpark ist bescheiden und die Menüs in denen man sich seinen Soldaten zusammenstöpseln kann verkörpern auch nicht jenen leichten Zugang den man aus MW 2 kennt. Was auch irgendwie fehlt sind die Gadgets. Also gewinnt Black Ops weil sich MoH durch die Beta schon zu früh verraten hat. Man hat viel zu früh zugelassen dass die interessierten Spieler schon jene Mängel entdecken, die ihnen erst später den Spaß verdorben hätten. Black Ops gewinnt weil es viel weniger preis gegeben hat und mit den Trailern punktet, wo unkonventionelle neue Waffen zu sehen sind. Black Ops punktet durch Erinnerungen an Battlefield 2 Special Forces und Vietnam, ohne ein Battlefield zu sein. Es braucht nicht zu kopieren, es erfindet das Rad einfach neu, ganz anders als Medal of Honor. Schade dass sich gerade DICE dazu hinreissen hat lassen MW 2 zu kopieren, während Treyarch sich alte Battlefield-Themen aneignet und damit wohl einen neuen Trend setzt, während Medal of Honor noch immer dem Shooter des Jahres 2009 hinterherjagen will, indem es ihn offensichtlich kopiert. Egal ob Black Ops nun scheitert oder nicht, die Aussichten dass es damit als Modern Warfare 2-Weiterentwicklung besser abschneidet als der "Modern Warfare-Klon" sind leicht nachvollziehbar. Am Ende könnte MoHs Scheitern auch daran liegen dass sich DICE neben dem laufenden Bad Company 2 Support und einem geplanten Vietnam-Addon auch mit den Arbeiten an Battlefield 3 herumschlägt. Im Vergleich dazu teilen sich Treyarch und Infinity Ward ihr Franchise untereinander auf.
Herbst 2010 steht daher ein Duell der Giganten an. Hat Call of Duty dem ehemaligen Konkurrenten Medal of Honor in den letzten Jahren anscheinend den Rang abgelaufen, fährt EA nun alles auf um das Franchise in Stellung zu bringen und zu beweisen dass man es immer noch kann. EAs Cash Cows sind lange vor sich hingestorben. Mit zig Wiederauflagen und diversen Addons hat man manches Franchise regelrecht zu Tode geritten. Zuletzt auch das legendäre Command & Conquer. Von den leerverkauften Regalen mit Starcraft II kann EA jedenfalls nur träumen, das letzte C&C lockte nicht einmal mich hinter dem Schreibtisch hervor, dafür bin ich in Starcraft II eingstiegen. Während EA von der Wirtschaftskrise hart getroffen wurde, konnte sich Activision-Blizzard dank den WoW-Millionen leicht über Wasser halten. Und 2009 setzte wie gesagt der CoD-Boom ein. Mit einem Soundtrack des Blockbuster-Komponisten Hans Zimmer (wir alle kennen wenigstens 3 Filme deren Soundtrack von ihm stammt) schlug Modern Warfare 2 ein wie eben ein solcher. Dagegen sah Bad Company 2 Monate danach trotz dedicated Sever, weniger Lags und Hacks wirklich schwach aus. Mit Mr. T der WoW bewirbt und der richtigen Marketing-Strategie steht Activision-Blizzard aktuell in der Blüte seiner Existenz. Nun trotz zweier großer Franchise im Bereich Shooter an ActiBlizz zu scheitern wäre bitter für das gebeutelte EA.
Also hat man die Battlefield-Veteranen von DICE eingespannt um den entscheidenden Multiplayer von Medal of Honor auf Vordermann zu bringen und konkurrenzfähig zu machen. Während Black Ops von den CoD-Veteranen Treyarchs gestaltet wird, um das sich gerade neu organisierende Infinity Ward für Modern Warfare 3 freizuspielen. Dabei hat DICE immer noch den Support von Bad Company 2 am Hals, zu dem man wohl im Dezember eine Art Vietnam-Addon vorlegen will. Obwohl man also zwei Eisen im Feuer hat, könnte gerade das sich als Problem erweisen, kann DICE damit ja gar keinen Abstand nehmen und ist auf zwei Fronten beschäftigt. Dahingegen braucht sich Treyarch gar nicht um Modern Warfare 2 zu kümmern und hat wohl auch freie Hand die Engine des Refrenzspiels zu benutzen und zu adaptieren. Somit werden wohl Black Ops wie Medal of Honor in spielerischer Hinsicht den beiden "Vorgängern" sehr ähnlich sein, um deren Spielerbasis für diese Schlacht ums Weihnachtsgeschäft zu mobilisieren. Die Frage ist halt, wer zeigt sich dabei innovativer, damit die ersten und so entscheidenden Kritiken nicht nach einem "Ist ja nur Modern Warfare 2/Bad Company 2 in einem neuen Setting" klingen, sondern von großen Verbesserungen und einem noch besser als schwärmen.
Um das zu schaffen haben DICE wie Treyarch bereits in den ersten Trailern sichtbare, sehr unterschiedliche Strategien gewählt. Da hat man ein Medal of Honor das nun mit dem Slogan beworben wird, es vereine die besten Seiten Call of Dutys mit Battlefield. Eine Erkenntnis die schon jedem Kenner durch den Kopf gegangen sein dürfte. Schon das Level Kabul City erinnert stark an die Level aus Modern Warfare 2 und auch die Holografischen und Rotpunktvisiere lassen Erinnerungen wach werden, nachdem diese in Bad Company 2 eher nach einem gewaltigen Rückschritt und Vor-Battlefield 2-Zeiten aussahen, mit Rotpunkten die wie im Paint hingemalt wirkten. Bad Company 2 machte auch den "Fehler" die Waffen welche in Call of Duty deutlich mehr Raum am Schirm einnahmen, eher in eine Nebenrolle zu verbannen und sogar zeitweise der schönen Unterschiede zu berauben. Eine Umstellung für Modern Warfare 2 Spieler waren auch die typisch für Battlefield sehr kleinen Schriftzüge nach Abschüssen. In Medal of Honor hingegen sieht man die Waffen schon besser und die Anzeigen bei Kills sind so farbenrpächtig und groß wie in Modern Warfare 2. Aus der Beta weiß man natürlich schon dass der Multiplayer doch etwas klassisch daherkommt. Treyarchs Black Ops hingegen setzen ganz auf die Spezialeinheiten-Karte, sprich den James-Bond-Faktor. Mit einem C4-bestückten ferngesteuerten Auto, einem Wurfmesser deluxe und einer Explosivbolzen-Armbrust zeigt Black Ops Mut zur Innovation, obwohl es rein äußerlich starke Bezüge zu Modern Warfare 2 aufweist. Schon Modern Warfare 2 bewies mit den diversen Gadgets und Waffenextras das man Spieler auch dadurch begeistern kann wenn man ihnen möglichst viel individualisierbares verschafft und damit ein Rollenspielelement in das Ganze einbringt. Dagegen kommt DICE mit seinem Beharren auf vorgegebene Klassen und Waffen nicht wirklich an, bietet aber Squads, zerstörbare Umgebung und große Karten, was allerdings spielerisch weniger reizvoll erscheinen kann als flexible und willkürliche Respawn-Zonen, die Campern und Stellungskriegen den Kampf ansagen. Kurzum ein Battlefield mit Modern Warfare-Anstrich gegen ein Modern Warfare mit neuen Spielelementen, was wird sich wohl besser verkaufen. Eins ist jedenfalls schon klar, trotz Medal of Honors Kooperation mit Linkin Park setzt Call of Duty schon jetzt mehr auf Marketing und den Wow-Faktor, wie mit dem C4-Buggy.
Grafisch scheint Medal of Honor durchaus konkurrenzfähig, doch spielerisch scheint man nach meinen begrenzten Beta-Erfahrungen zu urteilen noch zu sehr an alten Prinzipien anzuhängen. Dahingegen ist Black Ops die große Unbekannte, lässt aber vermuten dass man hier ein echtes Modern Warfare-Feeling geboten bekommt. Die Frage ist nur wie groß die Karten werden und inwieweit man wirklich mit Fahrzeugen unterwegs sein wird. Gäbe es in diesem Idealfall dann noch eine zerstörbare Umgebung, sowie mehr als 4 Maps zu denen man sich den Rest erst zukaufen muss, dann läge Black Ops hier eindeutig vorne.
Wichtig im Duell der Giganten ist natürlich auch der Faktor Zeit. Während MoH wohl auf DICE Drängen um sich selbst mit Bad Company Vietnam nicht in die Quere zu kommen, bereits am 17. Oktober durchstartet, ist Black Ops mit 9. November dem Weihnachtsgeschäft einfach näher. In diesem Monat dazwischen kann viel passieren, vor allem kann DICE wie bei Bad Company viele Bonus-Inhalte für Special Edition-Besitzer und DLC nachlegen, was wohl auch bei Bad Company 2 geschehen wird. Die Frage ist nur inwieweit sind die Spieler von BC2 und MW2 bereit sich auf neues einzulassen und wer kann mehr neue Fans gewinnen oder eben von Modern Warfare 2 weglocken. Mit dem Modern Warfare-Look setzt MoH gezielt auf diese gewaltige Zielgruppe, doch die Marke gehört einfach zu Black Ops, das auch spielerisch darauf aufbauen wird.
Einwände kann man gegen beide Spiele haben. Call of Duty wird in Zukunft immer wieder auf überteurten DLC setzen, weil er sich eben trotz hoher Preise exzellent verkauft. Medal of Honor hingegen setzt auf ein grafisch etwas angepasstes klassisches Spielprinzip. Die Nase vorne hat das Spiel der Battlefield-Veteranen vor allem dank der größeren Maps und Fahrzeuge. Auch weil es eben unter dem Namen Medal of Honor doch irgendwie ein Battlefield ist und dieser Name seinen Fans immer noch etwas bedeutet. Bleibt abzuwarten ob MoH dann in diesen Bereichen ungeschlagen bleibt oder Black Ops sich dem Kampf in dieser Hinsicht erst gar nicht stellt. Beides gut möglich, denn auch Modern Warfare 2 funktioniert am besten auf engem Raum, Fahrzeuge könnten das Spiel dann regelrecht überfrachten.
Dass Black Ops das Rennen jedoch trotz Verlusten gegenüber Modern Warfare 2 gewinnt käme nicht unerwartet. Die "spezialisierte" Modern Warfare 2-Version schlägt durch die entsprechenden Innovationen und den anderen Zugang eines anderen CoD-erfahrenen Studios jedoch wohl die Battlefield-Macher die sich nichts besseres einfallen lassen können als einfallslos ihr eigenes Modern Warfare aufzustellen, indem sie die Legende kopieren. Denn warum ein Modern Warfare von DICE kaufen wenn man schon eines hat? Da greift man doch zum neuen CoD wenn man unbedingt was neues will und bleibt bei seiner Marke, erhält damit neue ganz lustige Tools und erlebt CoD gleich irgendwie anders. Denn MoH bietet zumindest in der Beta noch keine zerstörbare Umgebung, der Fuhrpark ist bescheiden und die Menüs in denen man sich seinen Soldaten zusammenstöpseln kann verkörpern auch nicht jenen leichten Zugang den man aus MW 2 kennt. Was auch irgendwie fehlt sind die Gadgets. Also gewinnt Black Ops weil sich MoH durch die Beta schon zu früh verraten hat. Man hat viel zu früh zugelassen dass die interessierten Spieler schon jene Mängel entdecken, die ihnen erst später den Spaß verdorben hätten. Black Ops gewinnt weil es viel weniger preis gegeben hat und mit den Trailern punktet, wo unkonventionelle neue Waffen zu sehen sind. Black Ops punktet durch Erinnerungen an Battlefield 2 Special Forces und Vietnam, ohne ein Battlefield zu sein. Es braucht nicht zu kopieren, es erfindet das Rad einfach neu, ganz anders als Medal of Honor. Schade dass sich gerade DICE dazu hinreissen hat lassen MW 2 zu kopieren, während Treyarch sich alte Battlefield-Themen aneignet und damit wohl einen neuen Trend setzt, während Medal of Honor noch immer dem Shooter des Jahres 2009 hinterherjagen will, indem es ihn offensichtlich kopiert. Egal ob Black Ops nun scheitert oder nicht, die Aussichten dass es damit als Modern Warfare 2-Weiterentwicklung besser abschneidet als der "Modern Warfare-Klon" sind leicht nachvollziehbar. Am Ende könnte MoHs Scheitern auch daran liegen dass sich DICE neben dem laufenden Bad Company 2 Support und einem geplanten Vietnam-Addon auch mit den Arbeiten an Battlefield 3 herumschlägt. Im Vergleich dazu teilen sich Treyarch und Infinity Ward ihr Franchise untereinander auf.