... neuere Einträge
Donnerstag, 26. Dezember 2019
Snoke und die Zerstörung von Lukes Jedi-Akademie im Vergleich
Am Donnerstag, 26. Dez 2019 im Topic 'star wars'
Supreme Leader Snoke wurde in einem der kanonischen Romane zur Sequel-Ära einmal als unerwarteter Kandidat für die Führung der Ersten Ordnung bezeichnet, da er andere Führungsfiguren wie Rae Sloane überraschenderweise aus dem Rennen geworfen hatte. Wer oder was Snoke genau ist werden wir jedoch erst in der nahen Zukunft erfahren, da dieser Enthüllung nun kein Film mehr im Weg steht. Der Comic zu Kylo Rens-Vorgeschichte (The Rise of Kylo Ren von Charles Soule) ist jedenfalls bereits sehr aufschlussreich und er erlaubt sich sogar einen markanten Retcon zur Zerstörung von Lukes Jedi-Akademie - es ist Snoke oder eine andere dunkle Macht, welche den Tempel in Brand steckt. Ben Solo wird von dieser Macht sogar mittels eines Telekinese-Angriffs vom brennenden Tempel weggestoßen, als er sich scheinbar eines besseren besinnen will und in diesen laufen will, um vielleicht seine Mitschüler zu retten. Ben und selbst die wenigen überlebenden Jedi-Schüler glauben jedoch Luke Skywalker sei tot und Ben fühlt sich dafür verantwortlich. Anstatt jedoch von seiner Reue übermannt zu werden zeigt sich Ben zunächst weiterhin wütend, immerhin hatte Luke aus seiner Sicht kurz zuvor versucht ihn zu ermorden und wir wissen nicht inwieweit Ben zuvor von Snoke beeinflusst worden war. Bens Wandlung zu Kylo Ren ist ohne die nötigen Details so verstörend wie die Erkenntnis, dass Anakin Skywalker zu Darth Vader wurde, wenn man Episode I-II und alles bis zu Windus Konfrontation mit Palpatine weglässt. Was uns gegenwärtig fehlt ist all diese Backstory die angedeutet, aber noch nicht konkret zu Papier gebracht wurde. Selbst wenn es soweit ist gäbe es aber zu bedenken, dass Anakin bzw. Vader selbst nach drei Filmen für nicht wenige Fans immer noch unverständlich blieb und erst The Clone Wars konnte durch die intensive Charakterarbeit dafür sorgen, dass Anakins Verwandlung glaubwürdig wurde.
Lassen wir dieses Problem aber einmal außer Acht und stellen uns die Frage, wieso (und nicht unbedingt wie oder mit welchen Folgen) Snoke den Jedi-Orden auslöschen wollte. Er handelte wohl im Auftrag des gestürzten Imperators Darth Sidious bzw. ganz im Sinne der Acolytes of the Beyond. Für das Erstarken der dunklen Seite war es notwendig die Jedi aus dem Verkehr zu ziehen.
Dass Ex-Imperiale oder Sith-Kultisten versuchen die Jedi-Akademie zu zerstören ist jedoch auch etwas, das wir schon aus den Legends kennen. Als Lore-Enthusiast möchte ich daher einige dieser (gescheiterten) Komplotte aus den Legends vorstellen und vielleicht wird ja das eine oder andere sogar für den Kanon recycelt, immerhin können es Snoke und seine Hintermänner ja schon vor ihrem finalen Erfolg mehrmals probiert haben.
Lassen wir dieses Problem aber einmal außer Acht und stellen uns die Frage, wieso (und nicht unbedingt wie oder mit welchen Folgen) Snoke den Jedi-Orden auslöschen wollte. Er handelte wohl im Auftrag des gestürzten Imperators Darth Sidious bzw. ganz im Sinne der Acolytes of the Beyond. Für das Erstarken der dunklen Seite war es notwendig die Jedi aus dem Verkehr zu ziehen.
Dass Ex-Imperiale oder Sith-Kultisten versuchen die Jedi-Akademie zu zerstören ist jedoch auch etwas, das wir schon aus den Legends kennen. Als Lore-Enthusiast möchte ich daher einige dieser (gescheiterten) Komplotte aus den Legends vorstellen und vielleicht wird ja das eine oder andere sogar für den Kanon recycelt, immerhin können es Snoke und seine Hintermänner ja schon vor ihrem finalen Erfolg mehrmals probiert haben.
Exar Kuns Geist
Eine kanonische Neuauflage der Jedi-Akademie-Trilogie wäre ja durchaus möglich, immerhin beschäftigten sich diese Romane mit Lukes Suche nach möglichen Jedi-Kandidaten, sowie dem Beginn der Ausbildung dieser. Doch selbst Legends-Luke wurde von einem Sith-Lord geplagt, der ihm seine besten Schüler abspenstig machen wollte. Exar Kuns Geist hatte es sogar auf Luke abgesehen und für kurze Zeit konnte er den jungen Jedi-Meister sogar von dessen Körper trennen. Dass am Ende alles gut ausging lag unter anderem an Lukes Neffen, Jacen Solo. Bis dahin war es Kuns Machtgeist allerdings gelungen zwei von Lukes besten Schülern in seine Fänge zu bekommen. Der erste war Lukes Top-Schüler Gantoris, welchem Kun dazu verhalf alle anderen Jedi-Schüler zu übetreffen, indem er als erster ein voll funktionsfähiges Lichtschwert konstruieren konnte. Gantoris lehnte sich jedoch gegen Exar Kun auf und wurde von dessen Machtgeist ermordet. Kun versuchte zwar noch andere Schüler zur dunklen Seite zu führen, doch er legte sich schließlich auf den extrem mächtigen Kyp Durron fest. Durrons Hass auf das Imperium und seine traumatische Vergangenheit als Sklavenarbeiter in den Minen von Kessel machten ihn zum perfekten Opfer. Kyp fing sich jedoch, nachdem er bei der Zerstörung des Carida-Systems mittels einer gestohlenen imperialen Superwaffe auch mitansehen musste wie sein totgeglaubter Bruder schlussendlich durch seine Hand ums Leben kam. Und zusammen gelang es Lukes Schülern Exar Kuns Geist zu bezwingen. Es scheint Parallelen zwischen Kyp Durron und Ben Solo zu geben, wobei Snoke die Rolle des vermeintlich hilfreichen Förderers zukommen würde.Admiral Daalas Flotte
Weniger esoterisch gestaltete sich der Angriff Admiralin Daalas auf Yavin 4, da sie aus Rache für Kyp Durrons Angriff auf das Imperium mit einer Flotte Sternenzerstörer schlicht und einfach die gesamte Akademie ausradieren wollte. Ihr Plan scheiterte jedoch als Lukes Jedi-Schüler ihre Kräfte bündelten und mittels einer gewaltigen Telekinesewelle die angreifende Flotte aus dem Orbit fegten. Daalas Flaggschiff wurde dabei in den Gasriesen Yavin gestürzt und man nahm an, sie wäre dabei ums Leben gekommen. Es müssen nicht immer Machtnutzer sein die Luke und seinen Jedi-Schülern nach dem Leben trachten, es würden schon einige imperiale Hardliner reichen, die sich für die Ermordung Palpatines rächen wollen. Diese muss es ja auch gegeben haben, wobei ich mich auch für eine kanonische Fassung von Crimson Empire (einer der Leibwächter Palpatines arbeitet eine Kill-Liste all jener Personen ab, die für den Tod seines Meisters verantwortlich waren, wobei Luke Skywalker natürlich nicht fehlen darf) interessieren würde.Brakiss, Kueller und die Schattenakademie
Lukes Jedi-Akademie war in den Legends eine relativ offene Einrichtung und Luke hatte auch keine Probleme damit ehemalige Imperiale aufzunehmen, zumal seine spätere Frau Mara Jade und sein Lehrassistent Kam Solusar eben solche waren. Sogar Kyle Katarn hatte seine Karriere eigentlich als Sturmtruppler begonnen (ist Finn vielleicht der im Kanon wiedergeborene Kyle Katarn?). Solusar ist sicher ein interessanter Charakter, auch wenn seine als Comic angelegte Hintergrundgeschichte "Lightsider" nie veröffentlicht wurde. Solusar diente dem Imperium jedenfalls als dunkler Jedi und wurde durch Luke zur hellen Seite bekehrt. Da Solusar bereits von seinem Vater als Jedi ausgebildet worden war, kehrte er als vollwertiger Jedi-Ritter zur hellen Seite zurück und Luke sah sich berechtigt fortan den Titel eines Jedi-Meisters zu führen. Wann immer sich also angebliche Ex-Imperiale in Lukes Akademie einschrieben ließ Luke dies zu, da er die Hoffnung hebte selbst die als Saboteure eingeschleusten dunklen Jedi oder Inquisitoren bekehren zu können. Ein solcher war dann auch der junge Brakiss, der von einer imperialen Hinterbliebenen-Fraktion nach Yavin 4 geschickt wurde. Brakiss entsagte der dunklen Seite jedoch nicht und verließ Yavin 4 wieder, um sich einem anderen Ex-Jedi-Schüler anzuschließen. Brakiss war auf jeden Fall ein Beispiel dafür, dass die Inquisition selbst nach Palpatines Fall noch aktiv war, was im Kanon bisher nicht bestätigt ist. Es scheint sogar so, als hätten die Inquisitoren nach dem Tod des Großinquisitors langsam aber sicher allesamt das Zeitliche gesegnet. Doch wie lässt sich das damit vereinbaren, dass Palpatine Machtsensitive einsammeln ließ und den Inquisitoren außerdem aufgetragen hatte gefangene Jedi zu brechen und zu rekrutieren? Jemand wie Brakiss, der als Kleinkind von den Inquisitoren entführt und indoktriniert wurde hätte auch im Kanon existieren können. Genauso wie Brakiss späterer Mentor Kueller, der zunächst als Dolph bekannt war. Kuellers Verwandlung zum dunklen Jedi begann als er während seiner Jedi-Ausbildung von den Massakern auf seiner Heimatwelt erfuhr und zu dieser aufbrach, um eine Widerstandsbewegung aufzubauen. Kuellers Erfolg beim Sturz des für die Massaker verantwortlichen Regimes führte ihn jedoch auch auf die dunkle Seite. In seiner Rolle als Warlord und dunkler Jedi zog er schließlich Brakiss an, der von Kueller inspiriert nach dessen Tod mit einer neuen Idee zum zerfallenden Imperium zurückkehrte - der Gründung einer Akademie für dunkle Jedi! Dabei wurde Brakiss von einer Gruppe einstiger Leibwächter des Imperators manipuliert, die mittels ausgefeilter Hologrammtechnik vortäuschten der Imperator wäre noch am Leben und hätte Brakiss den Befehl erteilt für das Imperium einen dunklen Jedi-Orden aufzubauen. Brakiss gelang es mit Unterstützung durch eine Nachtschwester von Dathomir tatsächlich seine Schattenakademie aufzubauen und machtsensitive Kinder und Jugendliche zu sammeln. Brakiss Pläne scheiterten jedoch, als er die Solo-Zwillinge in die Finger bekam. So manche Snoke-Theorie sah ihn ja auch als einen Ex-Inquisitor, der mit den Rittern von Ren eine neue Machtnutzerorganisation schaffen wollte.Desann und das Tal der Jedi
Der Haupt-Antagonist aus Jedi Knight 2 hat sogar einiges an Backstory zu bieten, die nicht im Spiel thematisiert wurde. Etwa, dass er sich mit dem einstigen Vader-Schüler Lord Hethrir verbündet hatte, dessen Hinterbliebenen-Fraktion durchaus über einige machtsensitive Rekruten verfügte. Desann fand seinen Weg auf die dunkle Seite scheinbar ganz von selbst, nachdem er ebenfalls seine Jedi-Ausbildung abgebrochen hatte. Als Hethrirs Handlanger entwickelte Desann zusammen mit Galak Fyyar jedoch seinen eigenen finsteren Plan und suchte nach Wegen Sturmtruppen und vergleichsweise machtschwache Rekruten zu dunklen Jedi oder zumindest für den Kampf gegen echte Jedi einsetzbare Kampfmaschinen zu machen. Dafür sammelte er Kristalle und suchte das Tal der Jedi, welches Machtsensitivität massiv verstärken konnte. Desann schuf sich so eine Armee dunkler Jedi und Machtnutzer, welche er gegen Lukes Jedi-Akademie einsetzen wollte. Es gelang ihm sogar auf Yavin 4 einzumarschieren und die Akademie anzugreifen, doch seine dunklen Truppen wurden schließlich zurückgeschlagen. Die Überreste von Desanns Anhängern fusionierten schließlich mit den Jüngern von Ragnos und versuchten den legendären dunklen Lord der Sith wiederauferstehen zu lassen. So ginge es also auch, Lukes Jedi könnten eine Gruppe besiegen, die sich schließlich zurückzieht und Palpatines Sith-Kultisten anschließt. Die Rolle des Tals der Jedi als Ort der Machtfähigkeiten verleihen kann könnte vielleicht ein Macht-Nexus wie Mortis oder irgendein anderer alter Tempel einnehmen. Anstatt der Kristalle von Artus Prime könnte man als Machtverstärker oder Kernbestandteil der Bewaffnung schlicht und einfach auf Kyber-Kristalle zurückgreifen.Der Zeitraum
Lukes Jedi-Akademie bestand einige Jahre bevor sie durch Snoke und Ben Solo zerstört wurde. Da kann also einiges passiert sein und nicht zu vergessen ist auch, dass Luke schon auf der Suche nach vergessenen Schätzen der Jedi auf einige vergessene Anhänger der dunklen Seite gestoßen sein könnte.Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Dienstag, 24. Dezember 2019
Folgt auf Episode IX eine kanonische Version von Star Wars Legacy?
Am Dienstag, 24. Dez 2019 im Topic 'star wars'
Die Sequel-Trilogie ist vorbei und auch wenn die ersten Darsteller bereits vor einiger Zeit bekannt gegeben haben künftig nicht mehr im Star Wars-Franchise involviert zu sein, so hat man bei der Veröffentlichung von Episode IX doch öffentlich bekannt gemacht, dass man mit den Protagonisten der Sequel-Trilogie noch nicht ganz fertig ist. Neue Sequel-Filme sind zwar vorerst nicht geplant bzw. auch gar nicht in Sicht, aber das muss nicht heißen, dass man sich ein Stück weit von Episode III und dem Ausklang der Prequel-Trilogie inspirieren lässt. Als Episode III in die Kinos kam hätte man auch annehmend können Star Wars wäre jetzt endgültig vorbei, doch tatsächlich ging es mit dem Franchise munter weiter, nur eben abseits der Kinoleinwand. Für die meisten Star Wars-Fans ist das sogar der Normalzustand ihres Fan-Daseins, Star Wars ist eben mehr als nur ein jährlicher Kinofilm und vielleicht hat man das nun auch bei Disney verstanden.
Auf Episode III folgten Romane und Comics über die Dark Times, wobei sich sogar The Force Unleashed und das gescheiterte Projekt Star Wars 1313 als Produkte dieser Post-Prequel-Ära sehen lassen. Selbst das ursprüngliche Battlefront II beschäftigte sich mit den Dark Times und sogar ein geplantes Sequel zu Republic Commando, hätte unter dem Titel Imperial Commando diese Ära erkundet. Star Wars Comics waren 2005 bis 2014 jedoch noch in der Hand des Dark Horse Verlages, der nicht so eng mit Lucasfilm verbunden war wie es seit der Übernahme von Lucasfilm durch Disney mit Marvel der Fall ist. Marvel und Lucasfilm sind heute Teile desselben Konzerns und daher wanderte auch die Star Wars-Lizenz von Dark Horse (nach fast 25 Jahren) zu Marvel. In seinen Star Wars Comics konnte Dark Horse weitgehend ein eigenes Süppchen kochen und man beschäftigte sich nur gelegentlich mit aktuellen Multimediaprojekten im Franchise, etwa mit The Force Unleashed, das eine Comicadaption bekam. So entstand auch der Eindruck, dass das so genannte Expanded Universe ein Eigenleben entwickelt hatte, da sich die meisten Storylines abseits der Filme abspielten.
Betrachtet man Marvels Bereitschaft Tie-ins zu den Filmen (wie mit Comics über Captain Phasma, Kylo Ren, den Widerstand oder Poe Dameron) zu produzieren, dann muss man zugeben, dass sich das neue Expanded Universe deutlich anders darstellt. Man ist mehr an aktuelle Großprojekte gebunden und Comicreihen werden nicht bis zur 50. Ausgabe oder sogar darüber hinaus fortgesetzt, sondern meistens schon früher eingestellt. Das Wort das mir dazu einfällt ist kurzlebiger, denn auch bei den Romanen die vor 2014 gerne mal in Reihen mit bis zu 9 Werken (oder sogar 19 Werken wie im Fall von The New Jedi Order aka der Yuuzhan Vong Invasion) zusammengefasst wurden fehlt es bis dato an derartigen Großprojekten. Das längste waren seit 2014 schon die Aftermath-Trilogie und Timothy Zahns neue Thrawn-Trilogie. In absehbarer Zeit dürfte sich zu diesen beiden auch Alexander Freeds Alphabet Squadron-Trilogie hinzugesellen (Band 1 erschien 2019, Band 2 wird 2020 erscheinen) und dann ist da noch Zahns Thrawn-Prequel-Trilogie deren erster Band 2020 erscheinen sollte.
Wenn ich mir eines von 2020 erwarte, dann zumindest eine Comic-Miniserie über das Nachspiel von Episode IX. Es könnte sich sogar wieder etwas größeres ankündigen, zumal mehrere Autoren seit 2019 an einem ominösen Project Luminous arbeiten dürften, das die Ausmaße einer mehrteiligen Reihe wie Legacy of the Force oder Fate of the Jedi annehmen könnte. Bis dato ist man sehr nahe an den Filmen und Serien geblieben, so dass es auch das eine oder andere Begleitwerk zu The Mandalorian oder den beiden anderen geplanten Serien (Kenobi und Cassian Andor) geben könnte. Im Gegensatz zu den Legends sind Comics, Romane und Videospiele nun scheinbar den Filmen oder auch Serien untergeordnet, da diese das Kerngeschäft Lucasfilms darstellen und genutzt werden können mehr als nur Star Wars-Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mutige Projekte wie Knights of the Old Republic bzw. die Tales of the Jedi oder sogar Star Wars Legacy und die nach Endor angesiedelten Romanreihen wird es unter Disney wohl nicht mehr geben, da man diese Spielräume wohl für eventuelle Film- oder Serien-Projekte frei halten will. Da kann man wohl von Glück reden, dass das Interesse dieser Kreativen an den Chiss und Großadmiral Thrawn so gering ist, dass man Timothy Zahn seine Prequel-Trilogie zu Thrawn zugestanden hat. Thrawns Schicksal nach Star Wars Rebels ist allerdings etwas das fern von Zahns Einfluss liegen wird, da die Serie Thrawns Überleben mit dem des Serien-Protagonisten Ezra Bridger verbunden hat. Als Serienstar ist Ezra eine Identifikationsfigur für all jene Fans die mittels Star Wars Rebels gewonnen werden konnten und Thrawn ist durch das Serienfinale wohl zu seinem künftigen Sidekick geworden.
In den Legends war Star Wars Legacy ein ambitioniertes Projekt, da man die gesamte Handlung über 100 Jahre nach den Filmen ansiedelte und sich so aller Probleme mit vergangenen Storylines entledigte. Das ganze war jedoch ein Comic-exklusives Projekt und es kam auch nicht bei allen "Hardcore-Fans" so gut an. Könnte man mit der Sequel-Ära einen ähnlichen Sprung wagen, um sich von Problemen mit seinem Cast und den Streitigkeiten um die Sequel-Trilogie zu befreien? Baby Yoda wäre sicher mit dabei, ebenso wie ein neuer von Rey gegründeter Jedi-Orden und man könnte immer noch die Machtgeister alter Bekannter einbauen. Wenn ich eine Vermutung zu Rian Johnsons geplanter und nicht eingestellter Film-Trilogie wagen kann, dann dass er sie nicht in der Vergangenheit, sondern der Zukunft der Star Wars-Galaxis ansiedeln wird. Die Vergangenheit hätte selbst jetzt noch zuviel Lore zu bieten, die Johnson wohl wieder im Weg stehen würde. Die Zukunft würde ihm jedoch die Möglichkeit bieten, sich doch noch irgendwie an J.J. Abrams zu rächen. In einer Galaxis ohne Sith und mit einem neuen Jedi-Orden könnte Johnson sich so richtig austoben und würde wohl kaum jemanden vor den Kopf stoßen, außer er bringt Baby Yoda um, selbst wenn dieser dann kein Baby mehr wäre. Johnson etablierte für Episode VIII ja zumindest einige Ideen über die Anfänge des Jedi-Ordens oder dessen Neugeburt, sodass mir eine Fortsetzung dieser Geschichte wahrscheinlicher erscheint, als ein Blick zurück zu den Anfängen des Jedi-Ordens. Johnson ist scheinbar genauso wenig ein Teamplayer wie Abrams und so macht es auch Sinn ihm die alleinige Kontrolle seiner Trilogie zu übertragen, vielleicht mildert das seinen Drang durch Provokationen auf seine Ideen aufmerksam zu machen.
Auf Episode III folgten Romane und Comics über die Dark Times, wobei sich sogar The Force Unleashed und das gescheiterte Projekt Star Wars 1313 als Produkte dieser Post-Prequel-Ära sehen lassen. Selbst das ursprüngliche Battlefront II beschäftigte sich mit den Dark Times und sogar ein geplantes Sequel zu Republic Commando, hätte unter dem Titel Imperial Commando diese Ära erkundet. Star Wars Comics waren 2005 bis 2014 jedoch noch in der Hand des Dark Horse Verlages, der nicht so eng mit Lucasfilm verbunden war wie es seit der Übernahme von Lucasfilm durch Disney mit Marvel der Fall ist. Marvel und Lucasfilm sind heute Teile desselben Konzerns und daher wanderte auch die Star Wars-Lizenz von Dark Horse (nach fast 25 Jahren) zu Marvel. In seinen Star Wars Comics konnte Dark Horse weitgehend ein eigenes Süppchen kochen und man beschäftigte sich nur gelegentlich mit aktuellen Multimediaprojekten im Franchise, etwa mit The Force Unleashed, das eine Comicadaption bekam. So entstand auch der Eindruck, dass das so genannte Expanded Universe ein Eigenleben entwickelt hatte, da sich die meisten Storylines abseits der Filme abspielten.
Betrachtet man Marvels Bereitschaft Tie-ins zu den Filmen (wie mit Comics über Captain Phasma, Kylo Ren, den Widerstand oder Poe Dameron) zu produzieren, dann muss man zugeben, dass sich das neue Expanded Universe deutlich anders darstellt. Man ist mehr an aktuelle Großprojekte gebunden und Comicreihen werden nicht bis zur 50. Ausgabe oder sogar darüber hinaus fortgesetzt, sondern meistens schon früher eingestellt. Das Wort das mir dazu einfällt ist kurzlebiger, denn auch bei den Romanen die vor 2014 gerne mal in Reihen mit bis zu 9 Werken (oder sogar 19 Werken wie im Fall von The New Jedi Order aka der Yuuzhan Vong Invasion) zusammengefasst wurden fehlt es bis dato an derartigen Großprojekten. Das längste waren seit 2014 schon die Aftermath-Trilogie und Timothy Zahns neue Thrawn-Trilogie. In absehbarer Zeit dürfte sich zu diesen beiden auch Alexander Freeds Alphabet Squadron-Trilogie hinzugesellen (Band 1 erschien 2019, Band 2 wird 2020 erscheinen) und dann ist da noch Zahns Thrawn-Prequel-Trilogie deren erster Band 2020 erscheinen sollte.
Wenn ich mir eines von 2020 erwarte, dann zumindest eine Comic-Miniserie über das Nachspiel von Episode IX. Es könnte sich sogar wieder etwas größeres ankündigen, zumal mehrere Autoren seit 2019 an einem ominösen Project Luminous arbeiten dürften, das die Ausmaße einer mehrteiligen Reihe wie Legacy of the Force oder Fate of the Jedi annehmen könnte. Bis dato ist man sehr nahe an den Filmen und Serien geblieben, so dass es auch das eine oder andere Begleitwerk zu The Mandalorian oder den beiden anderen geplanten Serien (Kenobi und Cassian Andor) geben könnte. Im Gegensatz zu den Legends sind Comics, Romane und Videospiele nun scheinbar den Filmen oder auch Serien untergeordnet, da diese das Kerngeschäft Lucasfilms darstellen und genutzt werden können mehr als nur Star Wars-Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mutige Projekte wie Knights of the Old Republic bzw. die Tales of the Jedi oder sogar Star Wars Legacy und die nach Endor angesiedelten Romanreihen wird es unter Disney wohl nicht mehr geben, da man diese Spielräume wohl für eventuelle Film- oder Serien-Projekte frei halten will. Da kann man wohl von Glück reden, dass das Interesse dieser Kreativen an den Chiss und Großadmiral Thrawn so gering ist, dass man Timothy Zahn seine Prequel-Trilogie zu Thrawn zugestanden hat. Thrawns Schicksal nach Star Wars Rebels ist allerdings etwas das fern von Zahns Einfluss liegen wird, da die Serie Thrawns Überleben mit dem des Serien-Protagonisten Ezra Bridger verbunden hat. Als Serienstar ist Ezra eine Identifikationsfigur für all jene Fans die mittels Star Wars Rebels gewonnen werden konnten und Thrawn ist durch das Serienfinale wohl zu seinem künftigen Sidekick geworden.
In den Legends war Star Wars Legacy ein ambitioniertes Projekt, da man die gesamte Handlung über 100 Jahre nach den Filmen ansiedelte und sich so aller Probleme mit vergangenen Storylines entledigte. Das ganze war jedoch ein Comic-exklusives Projekt und es kam auch nicht bei allen "Hardcore-Fans" so gut an. Könnte man mit der Sequel-Ära einen ähnlichen Sprung wagen, um sich von Problemen mit seinem Cast und den Streitigkeiten um die Sequel-Trilogie zu befreien? Baby Yoda wäre sicher mit dabei, ebenso wie ein neuer von Rey gegründeter Jedi-Orden und man könnte immer noch die Machtgeister alter Bekannter einbauen. Wenn ich eine Vermutung zu Rian Johnsons geplanter und nicht eingestellter Film-Trilogie wagen kann, dann dass er sie nicht in der Vergangenheit, sondern der Zukunft der Star Wars-Galaxis ansiedeln wird. Die Vergangenheit hätte selbst jetzt noch zuviel Lore zu bieten, die Johnson wohl wieder im Weg stehen würde. Die Zukunft würde ihm jedoch die Möglichkeit bieten, sich doch noch irgendwie an J.J. Abrams zu rächen. In einer Galaxis ohne Sith und mit einem neuen Jedi-Orden könnte Johnson sich so richtig austoben und würde wohl kaum jemanden vor den Kopf stoßen, außer er bringt Baby Yoda um, selbst wenn dieser dann kein Baby mehr wäre. Johnson etablierte für Episode VIII ja zumindest einige Ideen über die Anfänge des Jedi-Ordens oder dessen Neugeburt, sodass mir eine Fortsetzung dieser Geschichte wahrscheinlicher erscheint, als ein Blick zurück zu den Anfängen des Jedi-Ordens. Johnson ist scheinbar genauso wenig ein Teamplayer wie Abrams und so macht es auch Sinn ihm die alleinige Kontrolle seiner Trilogie zu übertragen, vielleicht mildert das seinen Drang durch Provokationen auf seine Ideen aufmerksam zu machen.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Montag, 23. Dezember 2019
Thrawn hätte Palpatines Endgame vorausgesehen
Am Montag, 23. Dez 2019 im Topic 'star wars'
Als Vorwarnung an Thrawn-Fans und Legends-Anhänger gleich voraus, ich war kein großer Fan der kanonischen Thrawn-Romane, doch ich finde Timothy Zahn hat es in ihnen geschafft Thrawn nach über 20 Jahren noch interessanter zu machen. Legends-Thrawn war ein Meisterstratege, der mit unzureichenden Mitteln das bestmögliche Ergebnis erzielen konnte und darin stimmt er mit dem kanonischen Thrawn überein, doch gerade in Hinsicht auf Palpatines Rückkehr sehe ich den kanonischen Thrawn in der besseren Ausgangslage. Ich will nicht behaupten der kanonische Thrawn wäre erfolgreicher gewesen, denn bisher sieht es so aus, als wäre das Gegenteil der Fall gewesen. Doch der kanonische Thrawn hat im Laufe seiner Karriere bisher eher die Rolle eines verhinderten Helden eingenommen, der mit deutlich mehr Rückschlägen und Hinterhältigkeit zurecht kommen musste als sein Legends-Gegenstück. Der kanonische Thrawn musste sich jedoch immer wieder neuen Herausforderungen stellen und konnte diese dann doch überwinden, indem er die Achillesferse übermächtiger Feinde ausmachte. Für den kanonischen Thrawn standen keine Legionen von Klontruppen oder hunderte Katana-Dreadnaughts bereit, er musste sich oftmals hingegen mit imperialen Bürokraten, Machtspielchen seiner Vorgesetzten und seiner gespaltenen Loyalität herumschlagen. Das hat den kanonischen Thrawn in meinen Augen menschlicher gemacht, was allerdings auch das Bild mancher Fans vom überlegenen, kühlen und unnahbaren Genie Thrawn zerstört haben mag. Wenn ich Thrawns frühe Erfolge gegen einen imperialen Suchtrupp oder feindselige Kadetten bedenke, dann muss ich dem neuen Thrawn jedoch auch zugestehen, dass er mir als einzelne Person gefährlicher vorkommt als in den Legends. Kanon-Thrawn betreibt Sparring mit imperialen Attentäterdroiden und könnte es im Nahkampf wohl sogar mit so manchem Death Trooper oder Tarkin aufnehmen. Legends-Thrawn war nur Stratege, doch Kanon-Thrawn ist ein geborener Krieger.
In den Legends spielte sich Thrawns Kampagne gegen die Neue Republik aus organisatorischen Gründen vor den Dark Empire-Comics und damit vor Palpatines Rückkehr ab. Schuld daran ist, dass es anno 1990 noch keinen wirklichen Masterplan für das Expanded Universe gab und sowohl der Comicverlag Dark Horse, als auch Bantam Books auf ihrer jeweiligen Publikationsschiene etwas mit der Star Wars-Lizenz schaffen wollten, das die Fans aus ihrem Winterschlaf wecken sollte. Im Kanon hätten wir dieses Problem nun nicht, da Thrawn schon vor der Schlacht von Scarif verschollen ist. Aber genau das könnte Thrawn im Kanon noch gefährlicher und vor allem heldenhafter gemacht haben. Die Motive von Legends-Thrawn wurden schlussendlich darauf reduziert, dass er das Imperium dafür nutzen wollte die unzähligen Gefahren in den Unbekannten Regionen zu bekämpfen, darunter auch eine künftige Invasion durch die Yuuzhan Vong. Kanon-Thrawns Loyalität zum Imperium ist da deutlich eigennütziger, denn wie sich gegen Ende der neuen Thrawn-Trilogie herausstellt hat sich Thrawn selbst als Chiss-Spion ins Imperium eingeschleust, um bei Palpatines eventuellen Tod ein Wörtchen mitzureden. Aber während der Imperator durch seine eigene Arroganz geblendet wohl immer nur angenommen hat Thrawn wäre ein möglicher Verräter den man einfach entsorgen kann, so dürfte Thrawn mehr als ausreichend Zeit gehabt haben die Pläne und geheimen Absichten des Imperators zu verstehen. Palpatine mag seine Gedanken und Pläne verborgen gehalten haben, aber Thrawns einzigartiges Talent die Persönlichkeit und Strategien einer Person anhand von deren Kunstvorlieben zu entschlüsseln sollte ihm reichlich Gelegenheit geboten haben bis in die Tiefen von Palpatines Charakter zu blicken. Zu bedenken gilt auch, dass Thrawn Palpatines Berater hinsichtlich der Unbekannten Regionen war und so äußerst genau erfahren haben dürfte, welche Pläne Palpatine dort verfolgt haben dürfte. Dass er so nebenbei auch das Todesstern-Projekt entdeckt spielte zwar für den Imperator die größere Rolle, zumal dieses Projekt vor Thrawn geheim gehalten wurde, doch wie wir aus der Sequel-Trilogie wissen lag die Zukunft der Galaxis in den Unbekannten Regionen und in Palpatines diesbezügliche Pläne konnte sich Thrawn deutlich leichter Einblick verschaffen.
Die Ressourcen, welche das Imperium und später die Erste Ordnung in die Starkiller Basis oder Palpatines geheime Sith-Flotte investiert wurden wären Thrawn und dessen Protege Eli Vanto zweifellos aufgefallen. Thrawn konnte wohl anhand von Palpatines Sith-Artefakten auch ableiten, dass es geheime Sith-Welten in den Unbekannten Regionen gegeben haben sollte und dass der Imperator sehr an diesen interessiert war. Thrawn konnte mittels seiner Chiss-Kontakte wohl auch erfahren, wann Palpatine Sith-Kultisten zu diesen Welten ausfliegen ließ und wo er geheime Werften für die spätere Erste und Letzte Ordnung konstruieren ließ. Es ist nicht ganz klar, wie die Chiss auf die Anwesenheit der Ersten Ordnung in den Unbekannten Regionen reagierten, doch angesichts der gleichzeitigen Anwesenheit der Letzten Ordnung dürfte es sehr schwierig gewesen sein, selbst über Jahrzehnte genau zu erfahren wer und was in dieser Region so sein Unwesen treibt. Die Ahnungslosigkeit der Ersten Ordnung könnte jedoch auch an einer bewussten Täuschungskampagne Snokes gelegen sein, der wohl in Kontakt mit den Sith-Kultisten Palpatines stand. Gleichzeitig wären die Chiss wohl kaum daran interessiert gewesen ihr Wissen über die Aktivitäten ex-imperialer Fraktionen mit Offizieren der Ersten Ordnung zu teilen.
Laut neuesten Lore-Erkenntnissen dürfte die Starkiller Basis auf Ilum errichtet worden sein und damit wird vielleicht auch ein erster Hinweis darauf gegeben, wie Thrawn und Eli Vanto von Palpatines Sith-Flotte erfahren haben dürften - denn wohin verschwanden denn die Millionen oder Milliarden Kyber-Kristalle die über Jahrzehnte abgebaut wurden? Passenderweise hat Thrawn Director Krennic ja einen seiner Stellvertreter abgeworben, der bestens über den Kyber-Verbrauch des Todesstern-Baus bescheid gehabt hätte. Von da an wäre es leicht gewesen zu errechnen, dass ein Großteil der abgebauten Kyber-Kristalle wohl in den Bau miniaturisierter Superlaser geflossen sein dürfte. So unsympathisch mir Assistant Director Colonel Brierly Ronan auch gewesen ist, er wäre der Schlüssel gewesen, mit welchem die Chiss von Stardust, der Starkiller Basis und Palpatines Sith-Flotte erfahren hätten. Thrawns Entscheidung nach Eli Vanto ausgerechnet den schwierigen Ronan zu den Chiss zu schicken macht nun rückblickend mehr Sinn als erwartet. Selbst ohne Thrawn hätten es Eli Vanto und Ronan wohl geschafft Admiralin Ar'alani über die imperiale Superwaffenproduktion ins Bild zu setzen.
Selbst Eli Vantos Beschäftigung mit der geneaologischen Daten über die "Skywalker" aka die machtsensitiven Chiss-Navigatoren wäre als Vorbereitung auf die Entstehung der Ersten und Letzten Ordnung sinnvoll gewesen. Während die Ex-Imperialen in den Unbekannten Regionen im Dunkeln tappen würden, hätten die Chiss die Möglichkeit besessen sich spielend fortzubewegen und jeder Konfrontation auszuweichen. Vorausgesetzt man hätte es geschafft genügend Navigatoren im Dienst zu behalten.
Interessant wären angesichts der neuen Faktenlage auch Spekulationen zum möglichen Einfluss Ezra Bridgers und sogar Ahsoka Tanos auf die Pläne Thrawns. Sollte es Thrawn und Ezra in die Unbekannten Regionen verschlagen haben, so könnte Thrawn sehr einfach Kontakt mit Admiralin Ar'alani aufgenommen haben. Mit Ezra Bridgers Jedi-Ausbildung und seinen Machtfähigkeiten wäre es Thrawn wohl möglich gewesen eine ganz neue Art von "Skywalkern" heranzuziehen. Vielleicht hätte Ezra ja herausgefunden, warum die Chiss-Navigatorinnen für gewöhnlich als Teenager ihre Machtempfänglichkeit einzubüßen beginnen. Thrawns einstige Zusammenarbeit mit Anakin Skywalker und seine Erfahrungen mit den Sith hätten auch vielleicht geholfen das Vertrauen Ezras zu erlangen. Die Verbindung zu Anakin wäre auch sehr hilfreich gewesen Ahsoka Tano dazu zu bewegen sich für die Sache der Chiss zu interessieren. Wenn Ezra und Ahsoka keinen Jedi mehr sein sollen, dann könnten sie ja zumindest versucht haben das "Skywalker"-Erbe unter den Chiss zu verbreiten. So nahe an der Ruhestätte Palpatines wäre es wohl auch sinnvoll gewesen ein Gegengewicht zur dunklen Seite zu bilden.
In den Legends spielte sich Thrawns Kampagne gegen die Neue Republik aus organisatorischen Gründen vor den Dark Empire-Comics und damit vor Palpatines Rückkehr ab. Schuld daran ist, dass es anno 1990 noch keinen wirklichen Masterplan für das Expanded Universe gab und sowohl der Comicverlag Dark Horse, als auch Bantam Books auf ihrer jeweiligen Publikationsschiene etwas mit der Star Wars-Lizenz schaffen wollten, das die Fans aus ihrem Winterschlaf wecken sollte. Im Kanon hätten wir dieses Problem nun nicht, da Thrawn schon vor der Schlacht von Scarif verschollen ist. Aber genau das könnte Thrawn im Kanon noch gefährlicher und vor allem heldenhafter gemacht haben. Die Motive von Legends-Thrawn wurden schlussendlich darauf reduziert, dass er das Imperium dafür nutzen wollte die unzähligen Gefahren in den Unbekannten Regionen zu bekämpfen, darunter auch eine künftige Invasion durch die Yuuzhan Vong. Kanon-Thrawns Loyalität zum Imperium ist da deutlich eigennütziger, denn wie sich gegen Ende der neuen Thrawn-Trilogie herausstellt hat sich Thrawn selbst als Chiss-Spion ins Imperium eingeschleust, um bei Palpatines eventuellen Tod ein Wörtchen mitzureden. Aber während der Imperator durch seine eigene Arroganz geblendet wohl immer nur angenommen hat Thrawn wäre ein möglicher Verräter den man einfach entsorgen kann, so dürfte Thrawn mehr als ausreichend Zeit gehabt haben die Pläne und geheimen Absichten des Imperators zu verstehen. Palpatine mag seine Gedanken und Pläne verborgen gehalten haben, aber Thrawns einzigartiges Talent die Persönlichkeit und Strategien einer Person anhand von deren Kunstvorlieben zu entschlüsseln sollte ihm reichlich Gelegenheit geboten haben bis in die Tiefen von Palpatines Charakter zu blicken. Zu bedenken gilt auch, dass Thrawn Palpatines Berater hinsichtlich der Unbekannten Regionen war und so äußerst genau erfahren haben dürfte, welche Pläne Palpatine dort verfolgt haben dürfte. Dass er so nebenbei auch das Todesstern-Projekt entdeckt spielte zwar für den Imperator die größere Rolle, zumal dieses Projekt vor Thrawn geheim gehalten wurde, doch wie wir aus der Sequel-Trilogie wissen lag die Zukunft der Galaxis in den Unbekannten Regionen und in Palpatines diesbezügliche Pläne konnte sich Thrawn deutlich leichter Einblick verschaffen.
Die Ressourcen, welche das Imperium und später die Erste Ordnung in die Starkiller Basis oder Palpatines geheime Sith-Flotte investiert wurden wären Thrawn und dessen Protege Eli Vanto zweifellos aufgefallen. Thrawn konnte wohl anhand von Palpatines Sith-Artefakten auch ableiten, dass es geheime Sith-Welten in den Unbekannten Regionen gegeben haben sollte und dass der Imperator sehr an diesen interessiert war. Thrawn konnte mittels seiner Chiss-Kontakte wohl auch erfahren, wann Palpatine Sith-Kultisten zu diesen Welten ausfliegen ließ und wo er geheime Werften für die spätere Erste und Letzte Ordnung konstruieren ließ. Es ist nicht ganz klar, wie die Chiss auf die Anwesenheit der Ersten Ordnung in den Unbekannten Regionen reagierten, doch angesichts der gleichzeitigen Anwesenheit der Letzten Ordnung dürfte es sehr schwierig gewesen sein, selbst über Jahrzehnte genau zu erfahren wer und was in dieser Region so sein Unwesen treibt. Die Ahnungslosigkeit der Ersten Ordnung könnte jedoch auch an einer bewussten Täuschungskampagne Snokes gelegen sein, der wohl in Kontakt mit den Sith-Kultisten Palpatines stand. Gleichzeitig wären die Chiss wohl kaum daran interessiert gewesen ihr Wissen über die Aktivitäten ex-imperialer Fraktionen mit Offizieren der Ersten Ordnung zu teilen.
Laut neuesten Lore-Erkenntnissen dürfte die Starkiller Basis auf Ilum errichtet worden sein und damit wird vielleicht auch ein erster Hinweis darauf gegeben, wie Thrawn und Eli Vanto von Palpatines Sith-Flotte erfahren haben dürften - denn wohin verschwanden denn die Millionen oder Milliarden Kyber-Kristalle die über Jahrzehnte abgebaut wurden? Passenderweise hat Thrawn Director Krennic ja einen seiner Stellvertreter abgeworben, der bestens über den Kyber-Verbrauch des Todesstern-Baus bescheid gehabt hätte. Von da an wäre es leicht gewesen zu errechnen, dass ein Großteil der abgebauten Kyber-Kristalle wohl in den Bau miniaturisierter Superlaser geflossen sein dürfte. So unsympathisch mir Assistant Director Colonel Brierly Ronan auch gewesen ist, er wäre der Schlüssel gewesen, mit welchem die Chiss von Stardust, der Starkiller Basis und Palpatines Sith-Flotte erfahren hätten. Thrawns Entscheidung nach Eli Vanto ausgerechnet den schwierigen Ronan zu den Chiss zu schicken macht nun rückblickend mehr Sinn als erwartet. Selbst ohne Thrawn hätten es Eli Vanto und Ronan wohl geschafft Admiralin Ar'alani über die imperiale Superwaffenproduktion ins Bild zu setzen.
Selbst Eli Vantos Beschäftigung mit der geneaologischen Daten über die "Skywalker" aka die machtsensitiven Chiss-Navigatoren wäre als Vorbereitung auf die Entstehung der Ersten und Letzten Ordnung sinnvoll gewesen. Während die Ex-Imperialen in den Unbekannten Regionen im Dunkeln tappen würden, hätten die Chiss die Möglichkeit besessen sich spielend fortzubewegen und jeder Konfrontation auszuweichen. Vorausgesetzt man hätte es geschafft genügend Navigatoren im Dienst zu behalten.
Interessant wären angesichts der neuen Faktenlage auch Spekulationen zum möglichen Einfluss Ezra Bridgers und sogar Ahsoka Tanos auf die Pläne Thrawns. Sollte es Thrawn und Ezra in die Unbekannten Regionen verschlagen haben, so könnte Thrawn sehr einfach Kontakt mit Admiralin Ar'alani aufgenommen haben. Mit Ezra Bridgers Jedi-Ausbildung und seinen Machtfähigkeiten wäre es Thrawn wohl möglich gewesen eine ganz neue Art von "Skywalkern" heranzuziehen. Vielleicht hätte Ezra ja herausgefunden, warum die Chiss-Navigatorinnen für gewöhnlich als Teenager ihre Machtempfänglichkeit einzubüßen beginnen. Thrawns einstige Zusammenarbeit mit Anakin Skywalker und seine Erfahrungen mit den Sith hätten auch vielleicht geholfen das Vertrauen Ezras zu erlangen. Die Verbindung zu Anakin wäre auch sehr hilfreich gewesen Ahsoka Tano dazu zu bewegen sich für die Sache der Chiss zu interessieren. Wenn Ezra und Ahsoka keinen Jedi mehr sein sollen, dann könnten sie ja zumindest versucht haben das "Skywalker"-Erbe unter den Chiss zu verbreiten. So nahe an der Ruhestätte Palpatines wäre es wohl auch sinnvoll gewesen ein Gegengewicht zur dunklen Seite zu bilden.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
... ältere Einträge