Sonntag, 4. Jänner 2015
Das Housing Experiment


Housing ist wohl eine der effektivsten Credit Sinks, die SWTOR derzeit zu bieten hat. Von 300+ Millionen die ich beim anfänglichen Housing-Hype verdienen konnte habe ich über Monate wohl 50-100 Millionen wieder an Dekorationen verschwendet, die ich kaum nutze. Der Wille etwas aus den vier Anwesen zu machen war da, aber die Möglichkeiten waren nicht da und alles wird von der Notwendigkeit überschattet die vollen 100% Auslastung zu erreichen, um ja keine Eroberungspunkte zu verlieren. Im Endeffekt glichen meine vier Anwesen daher überdimensionierten Müllhalden für Trophäen und Mounts, trotzdem kaufte ich immer wieder mal Dekos.

Was bringt einem Housing schon? Nicht viel, man braucht nur einen einzigen Raum, in dem man seine Bankfächer und allerlei Zubehör aufstellen kann, was einem dem Port zur Flotte erspart. Der Rest eines Nar Shaddaa Himmelspalastes kann da schon ziemlich zugemüllt sein und so war es bei mir auch.

Mit 22 Charakteren durch Rishi und Yavin 4 zu hasten hatte allerdings Folgen. Kaum war das Ziel erreicht schwand die Motivation überhaupt noch einzuloggen. Dazu passte dann auch ein verletzungsbedingter Ausfall und kaum loggt man wieder ein, fragt man sich wieder wozu. Natürlich war es meine Schuld. Mit Handverletzungen sollte man nicht spaßen und Content derart schnell durchzukauen und runterzuwürgen bringt einen schneller an den Rand der Welt, wo man halt mal vor dem Nichts steht, bis neuer Content erscheint.

Irgendwann in dieser Phase entdeckte ich allerdings die Topf-Palmen, die sich nun in meinem Himmelspalast überall finden. Meine Herangehensweise an Housing war bisher ziemlich unfokussiert. Mal sammelte ich das, mal jenes. Im Endeffekt konnte ich aber nie genug von irgendetwas auftreiben, um damit flächendeckend meine Festung zu tapezieren. Nach den orangen Standard-Deckenlampen (die einfach zu Nar passen) waren die Palmen das fehlende Puzzlestück und plötzlich fiel alles irgendwie genau so wie ich es mir vorstellte. Über Tage begann ich die vermüllten Zimmer auszuräumen und Trophäen-Wandplaketten abzureißen, um mir etwas Rishi nach Nar Shaddaa zu holen.



Die Terassentür



Die Parkanlage



Die "Kellerbar"



Der Loungebereich/Eingangsbereich



Couching auf Nar Shaddaa



Casinofeeling



Ce-Sars Palace

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Sonntag, 4. Jänner 2015
Zorn des Imperiums - der Sith-Krieger 3.0
Lange Jahre wurden die Wünsche nach einer Fortsetzung der Klassenstories mit zwei Argumenten vom Tisch gefegt:

1. Viel zu teuer und aufwendig
2. Die wirkliche Geschichte einer jeden Klasse ist mit Akt 3 abgeschlossen

Shadow of Revan hat diese beiden Argumente nun vielleicht endgültig widerlegt. Teuer und aufwendig sind Klassenstories nur, wenn man sie wirklich auch so zelebriert und dafür anderenorts Abstriche machen muss. Auf Makeb wünschte sich so mancher wenigstens eine klassenspezifische Nebenquest und dieser Wunsch wurde nun erhört. Dafür genoss man auf Makeb allerdings zwei grundverschiedene Fraktionsquests, die mancher in SOR wieder vermisst hat.

Shadow of Revan war ein Experiment und hartnäckige Kritik an den Klassenstories in 3.0 kann dazu führen, dass Bioware auch wieder zurückrudern muss. Es ist gut möglich, dass die Koalitionsgeschichte von SOR und die daraus entspringenden Synergien erst eine Rückkehr der Klassenstories möglich gemacht haben. Aber sehen wir es praktisch, indem man eine ganze Fraktionsquestlinie strich konnte man acht animierte Nebenquests einführen? Naja die Rechnung geht mehr oder weniger auf, es sind eben doch acht Quests, auch wenn man je Charakter nur eine davon erlebt. Würde man den Umfang dieser acht Klassenquests mit Rishi und Yavin 4 vergleichen erhält man ungefähr den gleichen Zeitumfang wie man für die reine Story abzüglich der Solo Mode Flashpoints benötigen würde. Die Frage ist also eher, ob es überhaupt jemals wieder ein derartig günstiges Zeitfenster für Klassenstories geben wird.

Punkt 2 contra Klassenstories galt lange Zeit als Resultat des Wechsels der ursprünglichen Autoren zu anderen Projekten. Ohne Jo Berry oder Hall Hood meinten manche keine Jedi-Storylines mehr erhalten zu können. Ein Autor für eine einzige Nebenquest... wenn man drüber nachdachte, dann konnte es wohl kaum daran liegen, dass man einen aufgeblähten Autorenapparat benötigte. Waren es also doch vielleicht kreative Gründe, die Klassenstories bisher verhinderten? Jein. Was bis 3.0 wohl fehlte war eine konkrete Strategie, wie man Klassenstories künftig angehen sollte und daher durften Charles Boyd und Sean McKeever bis dahin nur theoretische Überlegungen anstellen, die allerdings unter Verschluss bleiben mussten. SOR wurde nun mit 3 Autoren verwirklicht, von denen einer sogar der freiberuflich mitarbeitende Alexander Freed war.

Für so manche Klasse passte das Ende von Akt 3 durchaus zu einem Bis-ans-Ende-seiner-Tage-Szenario und für diese Klassen stellte sich auch die Frage nicht mehr wie es weitergehen würde. Die Endszenarien wirkten perfekt für ein Open End getrimmt, wie es einer vereinheitlichten Fortsetzung der Erzählung durch Ops und FPs eben gebühren würde. Story mit völlig austauschbaren Charakteren, darauf basiert jeder Multiplayer, erst recht in einem MMO, also wäre der Verzicht auf Klassenstory aus Sicht mancher Hardliner nicht bloß gerechtfertigt, sondern eine heilige Pflicht. Der Soldat und Kopfgeldjäger stechen unter den Klassen mit ursprünglich offenen Ende natürlich hervor. Stupides von Schlachtfeld zu Schlachtfeld eilen und Befehle hinnehmen - darum geht es ja bei beiden Klassen.

Imperiale Agenten blieben nach Akt 3 hingegen ziemlich in der Luft hängen und andere Handlungsfäden blieben ebenso offen. Was aus dem Imperator wurde ist sogar eine der Kernfragen für Sith-Krieger, die eben ohne ihren Dienstherrn praktisch vor dem Nichts stehen. Und wenn der Imperator fortbesteht, dann hat auch der Jedi-Ritter seine Aufgabe doch wohl noch kaum erfüllt? Was wurde außerdem aus den Kindern des Imperators? Kann sich Lord Kallig überhaupt im Dunklen Rat durchsetzen?

Off-screen Momente und Beförderungen - Makeb und Yavin 4

Das Ende von Yavin 4 ist ein Moment, der stark an den erzählerischen Zweck von Makeb erinnerte. Auch Makeb konnte bereits derartige klassenspezifische Momente bieten, sie wurden nur oft übersehen. So wurde der Imperiale Agent auf Makeb nicht bloß befördert, sondern entgegen seines Endszenarios wieder in die imperiale Kriegsmaschinerie eingegliedert. Versetzungen und Beförderungen, daraus ergeben sich Karrieren und die allseits wichtige Kontinuität.

Auf Yavin 4 wurde der Makeb Epilog tatsächlich fortgesetzt. Der Geheimdienst wurde wieder aufgebaut und der Commander ist nun je nach seiner Entscheidung in Akt 3 entweder die Nummer 2, ein Doppelagent oder der Top-Spion mit besonderen Freiheiten. Die von Alexander Freed in Akt 3 ausgebrachte Saat treibt nun erste Blüten. Aber auch Inquisitoren, Krieger und Kopfgeldjäger werden auf Yavin 4 an Makeb erinnert. Reps gingen auf Makeb 2013 zwar weitgehend leer aus, doch auf Yavin 4 weitet man die Epilog-Tradition auch auf sie aus. So erhalten dunkle Jedi-Ritter wohl endlich ihren Meistertitel, auch wenn sie "nur" Jedi-Kampfmeister sind. Zur Erinnerung, der letzte Kampfmeister des Ordens wurde auf Corellia vom Champion der Großen Jagd geröstet, nachdem er diesen kurzfristig auf die Most Wanted Liste der Republik gesetzt hatte.

Tatsächlich ist es jedoch Rishi wo 3.0 eine neue Tradition beginnt, die sich hoffentlich noch lange halten wird. Auf Rishi erhalten wir in den Klassenstories von Botschaftern und Inquisitoren explizite Hinweise auf on-screen nie stattfindende Ereignisse. Ratssitzungen, Empfänge, Besprechungen mit den eigenen Gefolgsleuten - es gibt sie doch. Der Erbe Aloysius Kalligs ist also bei weitem nicht so isoliert wie man nun vielleicht jahrelang angenommen hat. Dark Council Elite, bitches! Man sitzt also wirklich im Dunklen Rat und hat Charakteren wie Darth Soverus oder dem mysteriösen Darth Rictus bereits die Hand geschüttelt.

Auch Sith-Krieger haben "ihren Moment", wenn Diener 1 von der Festung des Imperators spricht, hinter dessen Mauern sich der Zorn wohl hätte verschanzen sollen, nachdem er Darth Baras eliminiert hatte.

Makeb und der Sith-Krieger

Auch für Sith-Krieger war Makeb eine Art Bewerbungsgespräch. Darth Marr testete auf Makeb nicht nur die Loyalität und Fähigkeit des Kopfgeldjägers, sondern auch die des Sith-Kriegers, der zu diesem Zeitpunkt auf ziemlich wackligen Beinen stand. Der Krieger sollte sich auf Makeb beweisen, damit man seine Autorität nicht infrage stellte. Ein Trick Marrs, der sich der Fähigkeiten des Kriegers als Kriegsheld und an der Front führender Kommandant vollends bewusst war. Marr wusste, dass er auf Makeb gewinnen musste und wandte sich daher an den besten Krieger des Imperiums.

Der beste Krieger, größte Held und Retter des Imperiums - Marr mag den Imperator verachten, doch seinen Vollstrecker würde er gerne auf seiner Seite sehen. So darf man auch auf Makeb seine Platitüden schwingen, der Imperator würde uns alle retten, doch am Ende hat einen Marr doch in eine Falle gelockt und auf Rishi wird einem die Involvierung auf Makeb von Diener 1 auch vorgehalten.

Makeb beweist, warum und wofür das Imperium den Sith-Krieger braucht. Sieht man die gesamte Story aus der Sicht des Kriegers, so erlebt man hier tatsächlich eine Heldengeschichte vom Ausmaß der des Jedi-Ritters. Der einzige Unterschied ist nur, man tötet am Ende von Akt 3 nicht den großen Schurken, sondern rechnet ganz persönlich mit einem Verräter ab. Insgeheim ist einem Darth Marr wohl dankbar dafür, dass man auch Darth Baras beseitigt hat, der Marrs eigenen Reform-Plänen im Weg stand und Marr gleichzeitig am liebsten beseitigt hätte. Darth Marr zeigt dem Krieger gegenüber doch die Anzeichen von Respekt, wenn man das Wohl des Imperiums in den Vordergrund stellt.

Die Rishi-Affäre

Rishi steht bereits im Zeichen eines bröckelnden Bündnisses zwischen der Hand und dem Zorn des Imperators. Je nach persönlichen Vorlieben, kann man natürlich weiterhin versuchen dem Imperator treu zu bleiben. Oder man stimmt Darth Vowrawn einfach zu, dass man nach mehr Macht im Imperium strebt. Die Begegnung mit Diener 1 kann sogar eskalieren und man darf den möglichen Ops Boss mit der Macht würgen, um ihm gleichzeitig den beabsichtigten Bündnisbruch ins Gesicht zu schleudern.

Darth Vowrawn hat indessen bereits Majestätsbeleidigung begangen und etwas getan, wozu sogar Darth Marr zu feige war, er hat eine der Hände des Imperators entführt und verhört. Aus diesem Grund versucht Vowrawn auch die Hilfe des Zorns zu erlangen, immerhin könnte der gewiefte Machtpolitiker Vowrawn die politische Zukunft des Zorns sichern und ihm vielleicht sogar zu einem Ratssitz verhelfen. Vorschweben würde mir persönlich natürlich Darth Baras Nachfolge, denn anders als den auf diesen Posten berufenen Darth Arkous war der Krieger ja ein Schüler Baras, hat diesen standesgemäß besiegt und sich damit die Nachfolge damit eigentlich nach allen Regeln der Sith-Tradition verdient.

Doch der Krieger könnte Vowrawn ja auch töten? Alles was man Vowrawn an den Kopf werfen kann ist doch nur Rhetorik. Mit dem Aufdecken der Spionagedroiden hat man die Gunst des Imperators bereits verloren. Und Vowrawn weiß was der Imperator plant, was er vermutlich auch an Darth Marr weitergeleitet hat, der schon vor Jahrzehnten erste Puzzlestücke über Vitiates geheime Pläne erfuhr, als ein gewisser Teneb Kel den Dunklen Rat für einen Darth-Titel das Wissen um die Kinder des Imperators anbot. Darth Vowrawn war damals einer der Eingeweihten und gehörte neben Marr zu den wenigen, die wussten wo der spätere Darth Thanaton dieses Wissen wohl fand. Für Vowrawn ist das Spiel mit dem Krieger nur ein weiterer Schachzug in einem weit größeren Spiel. Wie auch immer man sich gegenüber Vowrawn und der Hand verhält, die konkreten Taten sprechen Bände und man hat die Spionagedroiden eben zerstört, das Vertrauen des Imperators ist dahin.

Der Zorn des Imperiums!

Wer es immer noch nicht akzeptiert hat wird nach Revans Niederlage vom Imperator persönlich darauf hingewiesen, dass er plant die gesamte Galaxis zu opfern und der Zorn nur die Ehre hat als letzter Opfer dieses Massakers zu werden. Und wieder versucht ein "Meister" den Krieger zu ermorden. Nach Tremel und Baras ist es nun eben der Imperator, allen stand man schlussendlich bei der Verwirklichung ihrer Ziele im Weg.

Für Krieger ergeben sich aus Yavin 4 zwei Möglichkeiten, entweder man sinnt auf Rache oder man sieht im dunklen Sith-Imperator ohnehin eine Bedrohung. Doch praktisch ist man ja jetzt seinen Job los und eigentlich Verräter? Gut, dass Darth Marr eben anders denkt als konservative Sith Lords.

Der Schüler eines verräterischen Meisters muss mit diesem hingerichtet werden - so die Sith-Tradition, wie sie ein erzkonservativer Darth Thanaton noch auslegte, auch wenn er selbst dem gleichen Schicksal nur mit etwas Glück abwenden konnte. Thanaton ist jedoch tot und diese verlogenen Traditionen hat man ihm mit ins Grab gelegt. Darth Marr hat schon Lana Beniko begnadigt, die eigentlich für den Mord Darth Arkous verantwortlich gemacht wird, da ist es ein leichtes für ihn den Krieger ebenso zu begnadigen. Schon auf Makeb ist das Verhältnis des Kriegers zu Marr natürlich etwas spannungsgeladen, denn man "muss" sich Marr gegenüber beweisen und nun scheint es so, als wäre man Marr gänzlich ausgeliefert.

Wie wir von Unter-Moff Benson und Lana Beniko wissen neigt Marr dazu seine Günstlinge zwar in Machtpositionen zu hieven, allerdings von der echten Macht etwas abzugrenzen. Benson ist als Statthalter auf Makeb nicht einmal Moff und Marr hat ihm sogar einen eigenen Titel für diese Funktion geschaffen. Beniko ist Chefin des neuen Sith-Geheimdienstes, bleibt zugleich aber dem Dunklen Rat unterstellt, anstatt Darth Zhorrid oder Jadus zu ersetzen. So könnte der Sith-Krieger nach Yavin 4 ein weiterer Günstling Darth Marrs sein dem der Ratssitz verwehrt wird.

Aktuell scheint sich Marr aber auch einem Umbau der imperialen Verfassungsarchitektur zu widmen. So werden Inquisitoren von Marr darauf hingewiesen, dass Marr die derzeitige Ratsherrschaft für besser als die Wahl eines neuen Imperators erachtet. Von der Monarchie zur Militärjunta, nachdem der Rat praktisch bereits Jahrhunderte lang die Amtsgeschäfte führen konnte. Mit Marr als Vorsitzenden kann der als Regierung des Imperiums gestärkte Dunkle Rat nun allerdings auch deutlich freier von früheren Konventionen den Umbau imperialer Institutionen in Angriff nehmen. Sich den Sith-Geheimdienst zu unterstellen ist der erste Beweis, der neuen Ambitionen des Dunklen Rats. Für derartige Behörden benötigt man allerdings auch unkonventionelles Personal, das wie Lana Beniko keine politischen Ambitionen hegt. Effiziente Funktionäre, die einfach nur ihre Aufgabe erfüllen, so dürfte sich Darth Marr wohl die idealen Imperialen vorstellen.

Die Restrukturierung des Imperiums könnte auch eine Machtposition für den Zorn schaffen, der immerhin bereits die Unterstützung Darth Vowrawns besitzt und sich Marrs Respekt verdient haben sollte. Auch wenn der Imperator irre ist und war, so hatte er wohl doch einige gute Ideen, die man wieder aufgreifen könnte. Die imperiale Garde und die Position des Zorns wären solche. Die Garde als entpolitisierte Eliteeinheit, die nur einer Institution gegenüber loyal ist, wäre durchaus wertvoll, auch um Aufständische wie Lord Grathan und Malgus in Schach zu halten, die sich einst der ihnen unterstellten Truppen bedienten. Nach dem Verlust General Raktons und der Auflösung der Black Ops Division wäre eine neue imperiale Eliteeinheit jedenfalls dringend nötig.

Um aufmüpfige Lords, Rebellen und Verräter auszuschalten wäre neben der Garde allerdings auch der Zorn eine geeignete Waffe. Eine Waffe gegen interne wie externe Bedrohungen des Imperiums, die auch dorthin gehen kann wo eine Armee zu auffällig wäre - das ist die Idee hinter dem Zorn des Imperiums, wie er Darth Marr auf Makeb, Rishi und Yavin 4 wohl bereits vorschwebte: Der Zorn des Imperiums - ein institutionalisierter Held des Imperiums!

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Freitag, 2. Jänner 2015
Die Galaxis nach 3.0 - Szenarien
Yavin 4 ist ein einziger großer Cliffhanger, der einmal mehr deutlich macht, dass Bioware im jeweiligen Addon nicht das Ende sondern nur den Anfang eines neuen Kapitels sieht. Mit dem Kauf von SOR kaufte man sich so auch den Zugang zu allem was bis 4,0 noch kommen wird. Mit 2.0 verglichen bedeutet das, man kaufte damals auch nicht bloß Makeb, sondern CZ-198 und Oricon mit. Allerdings war 2.0 weit weniger kohärent wie 3.0 und die Handlungsfäden gingen soweit auseinander, dass man im 3.0 Intro sogar beide Seiten auf ein gemeinsames Ziel einschwören musste.

Eine zweite Koalition?

Yavin 4 war erst der Anfang in der Jagd nach dem Sith-Imperator und das könnte auch eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Jedi und Sith bedeuten. Oder eben auch nicht. Der Waffenstillstand von Yavin 4 war notwendig, weil die Zeit drängte und keine der beiden Seiten über ausreichend Truppen für einen Alleingang verfügte, so jedenfalls die erzählerische Erklärung für die Koalition. Nicht umsonst entscheidet man sich in der Yavin 4 Story zwischen einer fraktionseigenen Task Force aus verlässlichen Mitstreitern und dem Versuch mittels Dailies den Teamgeist der Reps und Imps zu stärken. So kann Yavin 4 unterschiedlich ausgehen, entweder als Solo-Mode Zeichen für eine mögliche Zusammenarbeit oder eben als Business as usual. Man entscheidet selbst, wofür Yavin 4 im großen Ganzen steht. Schlussendlich ist aber ein brüchiger Frieden Kanon, egal wie man sich entscheidet.

Brüchige Friedensverträge sind auch der Urzustand der Story von Akt I-II und um den Imperator zu vernichten und daran zu hindern, von den Toten auf den Schlachtfeldern zu profitieren (sollte er deren Tod als Energie benötigen), könnte man in Akt V durchaus einen Waffenstillstand schließen. Dadurch werden Reps und Imps zwar keine Freunde und es kann kriegerisch in Scharmützeln weitergehen, doch man drängt die Story wieder etwas ins Kalte Krieg-Setting, das heutzutage sogar wieder etwas zeitgemäß wirken würde.

Jedi und Sith

Revans wichtigste Waffe gegen den Imperator war die Zusammenführung von Jedi und Sith. Womöglich wusste Revan mehr als wir und es benötigt ein Gleichgewicht der Macht, um den Imperator zu vernichten. Notgedrungen müssten also helle und dunkle Seite Vertreter zusammenarbeiten, um den Imperator zu vernichten. Das würde durchaus zu einigen losen Storyfäden passen. Helle Sith, Revaniter, die mit Ashara Zavros sympathisierenden grauen Jedi - das Imperium hat bereits seine Zugangbeschränkungen zur Sith-Akademie gelockert, da wäre es auch möglich im Rahmen von Darth Marrs Reformen helle Sith als Gegengewicht zu den Jedi zu rekrutieren, um fraktionsintern eine Lösung für das Imperator-Problem zu finden. Alternativ bliebe nur ein Bündnis mit Satele Shan.

Andere Machtnutzer

Jal Shey, Zeison Sha, der Orden von Shasa, Voss-Mystiker und die Revaniter. SWTOR erwähnte bzw. nutzte bereits eine ganze Reihe von Machtnutzer-Organisationen, die uns zuvor auch noch nie vorgestellt worden waren. Es ist in Akt V mit einer möglichen Rückkehr nach Manaan und Imperator Vitiates Ähnlichkeit zu Sel-Makor denkbar, dass wir uns einmal mehr den Selkath und Voss zuwenden werden. Doch in der Klassenstory des Jedi Botschafters erfahren wir auch von den Zeison Sha und die Ereignisse auf Yavin 4 bekräftigen eigentlich den Wunsch imperialer Revaniter ihrer Fraktion treu zu bleiben. Lord Ivress auf Rishi ist bereits ein Beispiel dafür, wie die imperialen Revaniter eigentlich einfach wieder auf das Imperium eingeschworen werden können und Darth Marr hat praktisch bereits einige programmatische Ziele der Revaniter und Darth Malgus umgesetzt, Grund genug also die vermeintlichen Verräter für die eigenen Zwecke einzusetzen.

Die Voss wussten wie man Sel-Makor stoppen kann und die neue körperlose Form des Imperators erinnert nur zu offensichtlich an Akt III des Sith-Kriegers. Der Imperator feilschte mit Sel-Makor um ein besonderes Stück Information, wahrscheinlich eben wie er unabhängig von einem Körper operieren kann. Nun ist Vitiate wie Sel-Makor, was aber auch bedeutet er wäre nun anfällig für die gleichen Rituale und Umstände, die Sel-Makors Macht schwächen. Wir erinnern uns, Sel-Makor existiert wegen des Krieges zwischen Voss und Gormak. Der Imperator erwähnt selbst, er musste nur Imps gegen Reps richten und schon war sein Ziel erreicht. Der Imperator profitiert also vom Krieg und der einzige Weg ihn trocken zu legen, ist das Blutvergießen zu stoppen.

Um Vitiate aufzuhalten und überhaupt Rituale zu finden ihn endgültig zu zerstören braucht man jedoch eben mehr Wissen als es Jedi und Sith besitzen. Man braucht eine breitere Perspektive und diese zu erlangen könnte zum vergangenen Allianzen-Arc passen, nur eben mit einer Spur mehr Fraktionseigenständigkeit. Auch Asation begann mit einem Hilferuf des Gree Botschafters an beide Fraktionen und genauso könnte Akt V auch aussehen. Jede Seite findet neutrale Machtanwender, die ihr helfen würden. Vielleicht sind es die gleichen, vielleicht aber auch nicht.

Verräter im Imperium

Darth Marr hat bereits Anhänger Malgus begnadigt (siehe Makeb) und auch die Revaniter drängen neuerdings auf Wiederaufnahme, während Lana Beniko als Geheimpolizeipräsidentin kurzen Prozess mit weiteren Spionen im Imperium machen dürfte. Malgus Anhänger und die Revaniter waren nur politische Schwärmer und sie lagen nicht im Unrecht. Das Imperium braucht Veränderung und der Imperator muss vernichtet werden, all das kann ihnen Darth Marr nun offiziell bieten. Die übrigen Terroristen und Abweichler dürften Opfer des Sith-Geheimdienstes werden, was das Netzwerk des Schleiers ebenfalls betrifft.

Doch Malgus und Revans loyale Fangemeinschaften waren eben nur politische Idealisten, was es möglich macht sie mit konventionellen Methoden aufzuspüren. Die Anhänger des Imperators zählen nur teilweise zu dieser Kategorie. Verstaubte Konservative wie Großmoff Regus könnte Vitiate die Treue halten, weil sie zu fanatisch sind in ihm eine Gefahr zu erkennen. Marionetten wie General Hesker leiden an der Gedankenkontrolle des Imperators, der dadurch die gesamte imperiale Garde unter seiner Kontrolle behält. Die Garde zu schlagen wird für das Imperium eine seiner größten Herausforderungen, denn man wendet sich nun gegen die Elitekämpfer des Imperiums, die außerdem für Jahrhunderte völlig unpolitisch agierten. Eine Armee ohne Loyalität zu einem Ratsmitglied oder dunklen Lord, das war einer der Vorzüge der Garde und der Grund warum sie eingesetzt wurde ranghohe Würdenträger zu beschützen.

Doch die Gefahr für das Imperium endet nicht mit unbelehrbaren Fanatikern und willenlosen Sklaven, denn es gibt auch noch die Kinder des Imperators. Schläfer die nichts davon wissen, dass in ihnen ein Funken des Imperators existiert und doch können sie jederzeit aktiviert werden. Während die Republik mit Hilfe des Jedi-Ordens Jagd auf sie macht haben es die Sith da schwerer. Die dunkle Seite eines Kindes lässt sich nur schwer von der dunklen Seite eines normalen Sith unterscheiden. Und sie könnten überall sein, sogar im Dunklen Rat. Aus Kira Carsens Berichten wissen wir, dass eine ganze Reihe junger Akolythen vom Imperator bearbeitet wurde und auch ältere Jedi-Meister wie Syo Bakarn nicht davor geschützt waren, von ihm in Besitz genommen zu werden. Wieder einmal wäre eine Allianz mit den Jedi von Vorteil, die bereits über Möglichkeiten verfügen sollten, Kinder des Imperators aufzuspüren.

Mandalores Ambitionen

Die Mandalorianer verhalten sich vorerst noch loyal gegenüber dem Imperium, der Gewinner der großen Jagd wurde nun jedoch auch offziell zum "imperialen" Mandalorianer ernannt, einer Art Posterboy für die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit. Shae Vizla dürfte nun kein Problem darstellen, sie ist in Marrs Worten niemand mit Ambitionen.

Manipulation durch den Schleier oder womöglich sogar eine Infiltration durch den Imperator könnten die Mandalorianer jedoch zu einer Gefahr für die Galaxis machen, vor allem wenn Reps und Imps sich zu einem Waffenstillstand entschließen sollten. Imperator Vitiate nutzte die Mandos schon einmal, um die Wasser vorzutesten und entfesselte damit die Mandalorianischen Kriege. Revan mag tot sein, doch einen Mandalore zu töten ist sicher die Fantasie so mancher Jedi-Ritter und Kopfgeldjäger. Die neue Machtstellung des Jägers könnten ihn außerdem in Konkurrenz zu Mandalore bringen und sogar ein Sturz wäre nicht auszuschließen. Immerhin, auch Sith Inquisitoren besitzen innerhalb des Imperiums politische Macht, auch wenn sie hauptsächlich offscreen bleibt.

Der Schleier leckt seine Wunden

Was bereits amtsbekannte "fraktionsneutrale" Gegenspieler betrifft ist der Schleier wohl als möglicher Zwischenboss für Akt V auserkoren. Der Meisterspion könnte angesichts der Rückkehr des imperialen Geheimdienstes, der Revaniter-Krise und der Jagd nach dem Imperator wieder einmal versuchen sich selbst in Szene zu setzen. Doch seit 3.0 ist der Schleier nicht mehr als nerviger Terrorist, der auf dem Weg zu 4.0 vielleicht beseitigt werden könnte. Warum? Der Schleier ist gegenüber dem Imperator eine weit geringere Bedrohung und dank der Rückkehr des Geheimdienstes ist der Schleier nun in der Defensive. Die Jagd auf die Revaniter hat auch Agenten des Schleiers zu Tage gefördert und mittlerweile hat er eine ganze imperiale Behörde gegen sich, anstatt nur Darth Mortis.

Der Schleier bietet jedoch wertvolle Beute für beide Seiten. Ob nun Theron Shan oder Lana Beniko, beiden dürfte klar sein, dass der Schleier über Jahrzehnte eine ganze Menge Informationen und Erpressungsmaterial gesammelt haben dürfte, um der eigenen Seite einen gewichtigen Vorteil zu verschaffen. Auf der Jagd nach dem Imperator könnte sich dieser Wissensschatz sogar noch als vorteilhaft erweisen. Womöglich wird der Schleier damit also zum Gejagten.

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