Montag, 10. März 2014
Game Update 2.7 und der neue Handlungsbogen - Revaniter oder Schleier?
Meine Vermutungen standen anfangs auf einer groß angelegten Rückkehr des Schleiers und ein Abdriften der Erzählung in eine Spionagegeschichte. Doch die Manipulation von Republik und Imperium, insbesonders allerdings von Jedi wie Sith, das könnte sogar für den Schleier eine Nummer zu groß sein.

Noch fehlen zwar die konkreten Beweise, doch der Dataminer swtor-miner hat bereits die Möglichkeit in den Raum gestellt - Die Revaniter schlagen zurück!

Ein Rakata-Flashpoint mit einem als Revan bezeichneten NPC (ob nun in pixeligem Fleisch und Blut oder doch nur als Hologramm ist derzeit völlig offen) und Lord Goh lassen die Gerüchteküche jedenfalls kräftig brodeln.

Lord Goh, der stumme Boss aus dem republikanischen Tython-Flashpoint fühlt etwa gar keine Leidenschaft. Sehr untypisch für einen Sith, noch dazu einen in Diensten Darth Arkous. Doch Arkous Rekrutierung von Lana Beniko zeugt bereits von ungewöhnlichen Vorlieben, da springt es sogar weniger ins Auge, dass Goh ein Alien der Chagrianer-Rasse ist. Jene Rasse die man bereits einmal im Dienste der Revaniter beobachten konnte, nämlich auf Dromund Kaas.

Schweigegeblübde, Leidenschaftslosigkeit, Alien... egal wie liberal die Sith bei ihrer Rekrutierung geworden sind, Lord Goh ist der Schlüssel zu einem Rätsel. Nach Admiral Aygo wurde spekuliert ob Bothaner die nächste spielbare Rasse sein könnten, Lord Goh sollte uns überlegen lassen, ob es nicht vielleicht Chagrianer sein werden.

Populärer als der Schleier sind die Revaniter allemal, wenngleich sie bisher nur Imperialen bekannt sein werden und auf den Flair des bondischen Superschurken verzichten müssen. Der megalomanische Superspion, der das Äquivalent von Passagierflugzeugen in die ikonischsten Bauten der Hauptstädte von Republik und Imperium jagen wollte... besitzt jedoch keine wirkliche Ideologie. Der Osama Bin Laden der Alten Republik gleicht mehr Agent Silva aus dem Bond 23 aka Skyfall. Irgendetwas dürfte in seinem Leben sehr schief gelaufen sein (daher wohl auch die kybernetischen Verschönerungen seines Körpers), doch als zeitweiliger Subunternehmer der Hutts hat der Schleier nur bewiesen, dass es ihm um die Herausforderung geht. Eine praktische Qualität und Veranlagung für einen "Rätselboss" der ähnlich dem Riddler in Arkahm City und Arkham Asylum über ganze Handlungsbögen hinweg mal wieder auftaucht und Denkaufgaben für Bonus-EP, Credits und Marken ausgibt.

Doch der Schleier leidet eben unter dem Manko zu sehr mit dem gerade abgeschlossenen Huttenkartell-Handlungsbogen verwoben zu sein. Eine Schleier-Operation oder ein Schleier-Flashpoint würden uns Söldner, Droiden und Auto-Geschütze bescherren, wie es sie bereits zu Hauf bei Czerka und auf Makeb zu sehen gab. Eine Schleier-Operation würde sich zwar Umgebungsdesigns wie auf CZ-198 bedienen können, aber dennoch ziemlich stark an Karaggas Palast oder Darvannis erinnern.

Auszuschließen ist es sicher nicht, nachdem der Schleier beim Teasern von Kuat Drive Yards sehr deutlich zurück ins Spiel geholt wurde.

Die Revaniter wiederum passen beim ersten Anblick nicht recht ins Bild. Eine Sekte die sich verschworen hat, das Imperium nach Revans Prinzipien zu verändern. Und das sollen die nächsten Megalomanen in den Fußstapfen der Schreckensmeister sein? Wieso sollten die Revaniter vor allem imperiale Leben riskieren? Und hatte man nicht die Option die Organisation bereits im Planeten-Arc auf Dromund Kaas zu zerschlagen?

Eine ungeklärte Frage wäre auch, ob diese "Revaniter" noch mit den Revanitern von Kaas "verwandt" sind oder ob es sich hierbei um eine bereits eigene emporgestiegene Organisation handelt, die auch einen ganz anderen Namen tragen könnte.

Mit der Positionierung von Darth Arkous dürften die "Revaniter" jedenfalls eine Gruppierung sein, die bereits länger aktiv ist. Zugleich wirft die mögliche Führungsstruktur eine ganze Reihe von Fragen auf. Wenn ein Mitglied des dunklen Rats nicht "der Meister" der Organisation ist, wer ist es dann? Tari Darkspanner, die man praktisch an den dunklen Rat ausliefern konnte?

Eine Möglichkeit für die Rückkehr der Organisation könnte in den Umwälzungen liegen, die das Imperium seit jenen Tagen aus Kaas erfahren hat. Darth Charnus, der bemüht war die Revaniter auszulöschen, ließ auf Corellia wohl sein Leben. Ebenso starb dort Charnus Meister Darth Decimus. Womit ohnehin die Frage entsteht wieso sich die Sphäre für Militärische Strategie mit den Revanitern beschäftigte und nicht Darth Thanaton oder Darth Aruk (zuständig für die Reinheit der Sith-Lehren).

Der Angriff auf Kaas, die Rebellion Malgus und Marrs Reformen dürften neben einer Reihe von Begnadigungen außerdem dazu geführt haben, die Politik der Revaniter zu legitimieren. Das Imperium muss sich erneuern. Ob dabei auch Darkspanner aus den Kerkern entlassen wurde oder sich ein Führungswechsel vollzog, muss vorerst ungeklärt bleibt.

Bleibt die Frage wie es den Revanitern gelingen konnte plötzlich ranghohe republikanische Offiziere und Jedi in ihren Bann zu schlagen. Vor allem nachdem Revan ja höchstpersönlich für geraume Zeit eine Task Force zur "Fabrik" führte, jenem antiken Rakata-Komplex der eine Armee von Kampfdroiden schaffen sollte, um alle Sith und ihre Nachfahren auszulöschen. Revan entschwand. Rakata-Technologie dürfte auch beim Aufschwung der "Revaniter" eine bedeutende Rolle spielen, da ihre Angriffe auf Korriban sowie Tython Teil eines entsprechenden Plans sind an dort verwahrte Artefakte zu gelangen.

Dabei gehen die "Revaniter" auch nicht gerade zimperlich mit ihren Ressourcen und eigenen Agenten wie Commander Jennings oder Lord Goh um. Die Angriffe kosten hunderten Jedi wie Sith das Leben. Darunter gar bedeutende Vertreter des jeweiligen Ordens. Und alles wofür?

Dass die Revaniter einen derartigen Doppelschlag riskieren dürfte in ihrem eigenen Interesse sein. Während jeder woanders hinsieht können sie den Angriff ins Herzland des jeweils anderen organisieren. Es wäre denkbar, dass die entsprechenden geheimen Archive auf Korriban und Tython gar vor den Revanitern geschützt waren. Immerhin besitzt auch Jahrtausende später nur ein aktives Mitglied des Jedi-Rats Zugang zu den bestgehüteten Geheimnissen des Ordens. Bei den Sith dürfte dies sogar noch penibler verfolgt werden. Anstatt also die jeweilige Verschwörung der eigenen Seite zu offenbaren indem Sith-Revaniter in die Akademie eindringen bzw. Jedi-Revaniter den Tempel plündern... schont man das eigene Fußvolk und lässt die Angriffe von ahnungslosen Republikanern und Imperialen durchführen.

Wichtig ist dabei auch zu wissen, dass das geheime Depot in der Sith-Akademie persönlicher Besitz des Imperators ist, während der Jedi-Tempel durchaus einige Male umgezogen ist, bis er auf Tython endete. Das gesuchte Artefakt könnte also ein Teil der antiken Sternenkarte sein, die Revan einst nach Rakata Prime führte.

Als Sekte sind die Revaniter zudem wohl auch der Gewalt gegen orthodoxe Glaubensvertreter nicht abgeneigt. Der 08/15-Sith muss daher genauso wie sein 08/15-Gegenüber bei den Jedi damit rechnen für die Treue zum Kodex seiner Seite über die Klinge springen zu müssen. Da sich bei Lord Goh trotz der Abwesenheit einer Aura der dunklen Seite dennoch keine Emotionen wie Mitgefühl ausmachen lassen, ließe sich annehmen die "Revaniter" wären eine Gruppierung zwischen hell und dunkel. Und um ihr Weltbild durchzusetzen müssen die Anhänger beider Seiten natürlich verschwinden.

Ein womöglich interessanter Zugang, wäre er nicht derart riskant und würde er nicht gegen so vieles stehen, was wir aus Star Wars gelernt haben. Ohne Emotionen sind die Jedi zu passiv, ohne Selbstlosigkeit sind die Sith einfach nur Monster. Der emotionslose Killer wie Lord Goh ist allerdings immer noch ein Killer. Das Problem der Revaniter ist das Problem der Jedi Jahrtausende später, der sinnstiftende Orden hat zwar das Selbst so mancher Ordensmitglieder ersetzt, doch er hat sie hohl und obrigkeitshörig gemacht. Das Merkmal einer Sekte, die einzelnen Mitglieder folgen nur noch Befehlen von höherer Stelle. Eigeninitiative ist unerwünscht und ganz genau einem solchen Stereotypen entspricht Lord Goh. Wie gefährlich emotionslosigkeit werden kann haben uns schon Filme wie Equilibrium oder gar der Sith-Imperator demonstriert. Die Gefühle verschwinden, doch die einstigen Motive werden plötzlich mit vermeintlich rationalen Argumenten ausgekleidet. Das größere Ziel soll über die kleineren Schandtaten hinweg täuschen.

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Mehr Klassenstory in Entwicklung? - Tython-Korriban wirft seine Schatten voraus
Etwas haben die Game of Thrones-Romane, die Echtzeitserie 24 und Vanilla SWTOR gemein = alle wichtigen Charaktere genießen das Privileg eines eigenen Handlungsstrangs.

Schlussendlich sind alle Teil einer größeren Geschichte, die sich immer wieder überlappt und die Charaktere zusammenbringt, doch schlussendlich stand jeder für sich.

Zumindest George R.R. Martin dürfte diesem Konzept in GoT treu bleiben, in 24 gab es allerdings immer wieder Anwandlungen das Ensemble öfter in gemeinsame Szenen zu versetzen, aus dem gleichen Grund wie das bei SWTOR schlussendlich umgesetzt wurde.

Jedem einen eigenen Handlungsbogen zu bieten und fortzuschreiben ist ärgerliche Kleinarbeit, die viel Koordination und Aufwand seitens der Autoren verlangt. Es kann zudem dazu führen, dass die Gesamterzählung in den Hintergrund gerät. Ein einprägsames Beispiel für eine Serie die anfangs unter diesem Fan-Service litt ist das Battlestar Galactica-Prequel Caprica. Auch die ersten Folgen Caprica waren davon gezeichnet, dass Autoren, Produzenten und Regisseure bemüht waren alles unter ein Dach zu bringen... zumindest bis sich etwas im Kreativteam änderte.

Lässt man jedoch die Individuen weg und schreibt nur noch die Rahmenhandlung fort endet man praktisch mit einem jener grauenvollen Ensemble-Filme in denen zwar viel passiert, aber keiner der unzähligen starbesetzten Charaktere sich noch irgendwie ausreichend exponiert, sodass das Publikum mit ihm fiebern würde. Genau darin versucht sich SWTOR derzeit allerdings.

Man hat den Schwenk von einem aufwendigen Konzept wie in 24, Caprica oder Game of Thrones zu "seelenlosen" Filmen wie World Invasion: Battle Los Angeles vollzogen. Eine Geschichte muss eben mehr sein als die lose Aneinanderreihung von Ereignissen, sie braucht eine Art Seele. Etwas das die Geschichte mit Leben und Einzigartigkeit erfüllt. Und genau das fehlt SWTOR derzeit. Es mag für andere RPGs bzw. vor allem MMORPGs passen, wo der Erzählung ähnlich wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. In SWTOR allerdings läuft man nicht als generischer Sturmtruppensoldat herum, ist irgendein Sith oder Jedi, kein bedeutungsloser Magier oder Schurke. In SWTOR wurde jedem Charakter von Beginn an über 50 Level Leben eingehaucht. Der Sith-Krieger ist nicht bloß Sith-Krieger, er ist DER Zorn des Imperators. Und es kann nur einen geben.

Das Versprechen jeder Klasse und damit jedem Spieler seine Story zu bieten wurde Patch für Patch immer weiter gebrochen.

Nun ist der Entwicklungsaufwand für KlassenQUESTS (jede Mission mal 8) verständlicherweise zu hoch, führt zu Befürchtungen einseitiger Bevorzugung und leidet generell unter dem Sequel-Drama, dass nach bereits kurzer Wartezeit nichts so weiter geht wie es sich die überwiegende Mehrheit wieder unterschiedlichst vorstellt.

KlassenSTORY ließe sich jedoch im Rahmen der Möglichkeiten jederzeit etablieren. Klassenstory kann vieles sein und setzt nur voraus, dass aktuelle Ereignisse in konkreten Besuch zum Hintergrund eines Charakters gesetzt werden. Vor allem aber beschäftigt sich Klassenstory damit jeder Klasse auch auf kreativer Ebene wieder eine eigene Stimme zu geben. Und da meine ich nicht bloß gelegentlich alternierende Dialogzeilen.

Der einzige wirkliche Aufwand ist Schreibarbeit und die Notwendigkeit mehr Dialogzeilen aufzunehmen als bisher. Die Animationen der Gespräche selbst sind weniger entscheidend und wohl kaum rahmensprengend aufwendig. Es ginge darum, zu vermeiden Spieler künftig in wirklichem STORY-Content gleich anzusprechen. Was SWTOR immer mehr fehlt ist Varianz. Während man närrisch versucht die Konkurrenz nachzuäffen, um vielleicht den Vorwurf los zu werden, kein "echtes" MMO zu sein, vergrault man sich die loyalen Fans durch generischen Content. Wenn es keinen Unterschied mehr macht, ob man nun Sith-Lord oder einfacher Kopfgeldjäger ist... ist eine Besonderheit SWTORs tot.

Klassenstory wurde in Ansätzen bereits auf Makeb etabliert, man durfte sich nur wirklich nicht zuviel erwarten. Makeb mag einem zwar als belanglos für die Klassenstory in Erwähnung geblieben sein, dennoch hat man es versucht. Es ging nur alles in 99% völlig austauschbarer Erzählung verloren.

Makeb versuchte in 2 Sätzen zu erklären wieso der Zorn des Imperators überhaupt diese Mission annehmen sollte. Marr erklärte es indem er den Zorn mit dem möglichen Tod des Imperators konfrontierte und dass er sich nützlich machen müsse, um nicht ins Visier des Rats zu gelangen. Das wars. Genauso handstreichartig wie alle Enden der Story des Imperialen Agenten zu einer vereint wurden, indem Darth Marr selbst untergetauchte Agenten fand und alle Varianten mit dem gleichen Titel und der gleichen Funktion ausstattete.

Für den Kopfgeldjäger blieb es bei Business as usual und die republikanischen Klassen wurden ohnehin nur wegen ihres Heldenstatus von der obersten Kanzlerin rekrutiert. Schlussendlich läuft man die Story durch und entwickelt den eigenen Charakter nicht mehr weiter. Die Erzählung ist vorbei, man ruht sich jetzt auf seinem Heldenstatus aus und ist nur noch Held XY, der besonders geeignet erscheint auch diese oder jene Aufgabe zu meistern.

Tython-Korriban zeigen bereits einen Ansatz wie sich die Dinge verändern könnten. Schließt man beide Flashpoints ab erhält man "Post" von SEINEM Questgeber aus der Klassenstory. Ob nun der Hand des Imperators, Crysta, Satele Shan oder Jonas Balker... sie alle melden sich mal wieder. Da beschwert sich Crysta über die BBA (oder KVG auf deutsch), die ja praktsich dem Kopfgeldjäger Konkurrenz macht. Darth Marr gibt dem Inquisitor einen Statusbericht und Tai Cordan erklärt dem Barsen'thor was mit Balmorra vor sich geht. Updates die zumindest in einigen Fällen auch mal nötig waren. Und man hat sogar die gesamten Dialogszenen eingespart. Klug erdacht.

In anderer Hinsicht würden solche Status-Updates wirklich dringend notwendig sein. Denkt man etwa an die Hintergründe des Inquisitors, muss man sich fragen wie all die Ernennungen dunkler Lords so an einem Ratsmitglied unbemerkt vorbeigehen können.

Nach Darth Acina wurden mit Darth Arkous und Darth Soverus weitere 2 Lords in den dunklen Rat befördert für deren handstreichartige Ernennung der Inquisitor nie eine Erklärung erhält. War es bei Darth Arho noch Kriegschaos, das eine Verständnigung vielleicht verhindert haben mag... in Zukunft sollte man für derartige Ernennungen vielleicht auch eine Nachricht einplanen.

Szenen in denen Jedi-Meister oder Sith der Ernennung eines neuen Ratsmitglieds beiwohnen mögen unnötiger Luxus sein, man könnte sich allerdings wenigstens die Mühe machen, sie irgendwo zu erklären. Wenn Jedi schon besser über die Zusammensetzung des dunklen Rats bescheid wissen als Inquisitoren, die immerhin Mitglied dieses Gremiums wären... dann sollte jeder vernunftbegabte Leser bzw. in diesem Fall eben Spieler, wissen dass hier etwas dauerhaft schief läuft.

Ich sehe die Schuld bei den Autoren bzw. Produzenten, welche sich immer noch als unwillig oder unfähig erweisen ordentliche erzählerische Arbeit zu leisten. Fakt ist und bleibt, als Republikaner erlebt man mehr von der Story des Sith-Imperiums als auf Seiten der Imperialen. Umgekehrt erfahren Imps jedoch kaum etwas über die Republik. Einen Vorgeschmack auf die sich immer weiter entfaltenen Lässlichkeiten der Autoren bildete bereits die Absetzung Kanzler Janarus. Diese ging an allen Imperialen mit Ausnahme des Kopfgeldjägers spurlos vorbei und auch der Jedi-Ritter bekam davon nichts mehr mit. Die Invasion von Kaas fiel bei 7/8 Klassen unter den Tisch. Bis Makeb und auch nur wenn man danach fragt, erfährt kein Imperialer von dieser Katastrophe. Einzige Ausnahme die letzte Mail der Hand des Imperators. Dennoch sollte gerade ein solches Ereignis weit mehr Bedeutung für die Fraktion haben. Trauer, Wut und Vergeltungsdrang sucht man jedoch auf imperialer Seite vergebens, als wäre Kaas nie passiert. Derartige planetengroße Löcher in der Erzählung stoßen einem sauer auf, zumal einem dann gleich noch jedwede Klassenstory vorenthalten wird.

Scheitert es an der Koordination zwischen den imperialen und republikanischen Autoren?

Wenn man schon keine Klassenquests mehr zu entwickeln gedenkt, könnte man dennoch Klassenstory schaffen, indem man den Autoren wieder mal etwas zu tun gibt. Man könnte sogar eventuelle Trainees und dergleichen für diesen Job einspannen, will man es Charles Boyd und Hal Hood nicht aufdrängen. Dennoch versteht man beim Betrachten all dieser Lücken in der Erzählung immer besser wie manche Spieler zur provokanten Aussage gelangen, SWTOR hätte ohnehin keine Story (mehr).

Die Situation die Mehrheit der ehemaligen hauseigenen Autoren los geworden zu sein, ist für neue Klassenstories ohne Klassenquests sogar vorteilhaft. Die Übersicht zu behalten ist für den verkleinerten Stab nun bereits deutlich einfacher. Zugleich ist die Story in ihren groben Zügen bereits gelaufen und alle wichtigen Charaktere wurden etabliert.

Was sich nun bewerkstelligen ließe ist es bereits für einzelne Klassen etablierte Questgeber für die "Allgemeinheit" einzuspannen. General Garza könnte für eine verdeckte Operation auch Jedi rekrutieren, Meisterin Satele Shan hat als Questgeberin für die Mehrheit der republikansichen Flashpoints sogar schon Erfahrung in dieser Funktion. Auf imperialer Seite ist ähnliches möglich. Zwar wurde die Mehrheit der Questgeber "beseitigt", doch die Hand des Imperators und der dunkle Rat sind immer noch vorhanden.

Einzelne Questgeber wie Meisterin Sumalee (aus der Schmuggler-Story) mögen zwar aus der Erzählung geschieden sein, ebenso wie Crysta oder der Geheimdienst keine Rolle mehr spielen, doch zumindest den Geheimdienstminister könnte man sogar für einen späteren Auftritt zurückbringen.

Die Auflösung des Geheimdienstes war beispielsweise eines der Großereignisse welches sich nur in der Storyline des Agenten abspielte. Nun allerdings für einen Fraktionshandlungsbogen den am Ende versprochenen Sith-Geheimdienst zu errichten könnte den Minister ebenso wie Wächter 2 zurück ins Spiel bringen. Natürlich wird etwas Flurbereinigung nötig sein, um etwa das Schicksal Darth Jadus und Zhorrids auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Mir persönlich erscheint in Folge des begonnenen Handlungsbogens die Rückkehr des Imperators sehr wahrscheinlich. Und Imperator Vitiate erscheint durchaus geneigt mit Aufsteigern wie Jadus gnadenlos abzurechnen. Die Manipulationen denen das Imperium durch Schleier und nun angeblich die Revaniter ausgesetzt sind, müssen außerdem enden. Das Imperium benötigt den Geheimdienst nun dringender denn je.

Eine solche Storyline hätte die Optionen etwa den Zorn als Handlanger des Imperators einzusetzen, ebenso wie den Inquisitor. Beide agieren als Sith ohnehin mit der nötigen Autorität. Doch auch der Imperiale Agent könnte als künftiger Top-Field Agent (ähnlich Jack Bauers in diversen Staffeln als vermeintlicher CTU-Chef) etwas zu sagen haben, während Darth Marrs Liebling, der Kopfgeldjäger, als "Berater" beim Wiederaufbau der Behörde zum Einsatz kommen würde.

Entsprechend wären zwar eigene Dialoge nötig alle vier Charaktere dorthin zu bringen, aber es gäbe für jeden einen Grund. Der Zorn würde endlich seinen lange erwarteten Einsatz finden, der Inquisitor hätte die Möglichkeit seine Machtbasis auszuweiten, für den Kopfgeldjäger wäre es natürlich nur ein sehr aktiv gestalter Berater-Job, doch der Agent würde seine lang ersehnte Belohnung erhalten. Die Zeit des Versteckspiels ist für den Agenten seit Makeb ohnehin vorbei.

Die Verbindung von Klassen- mit Fraktionsstory würde sich auch im Falle der Kinder des Imperators auf republikanischer Seite anbieten. Der Schmuggler wird hineingezogen, der Trooper praktisch nur in den Einsatz geschickt, der Barsen'thor hätte bereits seine Erfahrung und der Held von Tython wäre auch in seinem Element.

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Donnerstag, 6. März 2014
Machtgeister oder Holocron-Aufzeichnungen - Marka Ragnos, Revan, Saul Karath und Malak könnten wiederkehren
Mit der Etablierung von allerlei "Lore-Outfits" hat Bioware Kennern der alten KOTOR-Titel und des Erweiterten Universums einen soliden Fan-Service geliefert. Zugleich bietet es sich angesichts der guten Verbindungen zu ehemaligen KOTOR-Synchronsprechern auch an in eine ganz besondere Richtung zu denken.

Swtor-miners letzte Datamining-Erkenntnisse deuten an, dass sich die Story des nächsten Addons unter anderem dorthin verschieben könnte wo vor nun über 10 Jahren alles erst einmal endete - Lehon aka Rakata Prime. Dort dürfte sich nach 300 Jahren immer noch das Trümmerfeld der Schlacht um die Sternenschmiede befinden.

Zugleich bietet eine solche Rückkehr zu den Wurzeln die Option etwa in Form von Macht-Visionen (auch ein altes KOTOR-Element), Holocrons oder schlichtweg durch den Auftritt von Machtgeistern zumindest einige bekannte Gesichter UND Stimmen aus der Vergangenheit zurückzubringen.

Mein erster Gedanke wäre etwa ein Holocron in dem Darth Malak und Saul Karath nach Revans "Ableben" das weitere Vorgehen mit der Sternenschmiede besprechen. Oder gar der Auftritt von Darth Malaks rachsüchtigen Machtgeist.

Mit der voraussichtlichen Entfernung Jedi Knight IIIs aus der Star Wars Kontinuität wird auch Marka Ragnos Machtgeist für neue Auftritte frei. Ragnos Grab auf Korriban dürfte durch die Invasion in Patch 2.7 ja durchaus auch geschändet worden sein. Zeit mal aus dem tausendjährigen Schlaf aufzuwachen und die Kinder vom Rasen zu jagen.

Die Optionen hat man sich jedenfalls geschaffen und sofern die alten Synchronsprecher noch verfügbar sind könnte man ja auch den loyalen KOTOR-Fans mal einen echten Story-Bissen zuschanzen.

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Vom Bodensatz in die Tonne - Das Erweiterte Universum im teilweisen Umbruch
Bis jetzt weiß so ziemlich niemand wie genau Star Wars Merchandising in Zukunft aussehen wird. Das einzige was sich bis jetzt als Fixpunkt bezeichnen wird. Jede Merchandising-Pipeline des Franchise wird sich die nächsten Jahre damit beschäftigen die Serie Rebels und Episode VII-IX zu promoten. Tie-ins zu den Helden, Tie-ins zu den Schurken, gescheiterte Seriendrehbücher als Romane und Comics usw.

Das wäre zumindest das klassische Merchandising und daran hat sich nichts geändert. Allerdings ist Star Wars über Jahrzehnte ein Fortsatz gewachsen der als Erweitertes Universum unzählige und teils abstruse Facetten angenommen hat. Und viel von diesem "Material" hat eigene Fans, ein Kapital.

Wenn man nach Drew Karpyshyn (immerhin Chefautor von KOTOR I, Mass Effect I-II und Autor der erfolgreichen Darth Bane-Trilogie) geht haben Filme ein Zielpublikum von 20 Millionen, Videospiele innerhalb des Franchises immerhin noch von 5 Millionen und die Bücher maximal 500.000. Wir sollten also rechnen wie es weitergeht.

Filme > Videospiele > "Bücher"

Der große unbekannte Faktor bleiben dabei die Serien, die womöglich eher in der Reichweite der Videospiele liegen dürften. Zugleich trumpfen sie wohl dennoch das klassische Videospiel.

The Clone Wars > Knights of the Old Republic

Zugleich lässt sich aber vermuten:
The Old Republic + Vorgänger > Essential Guides

Kreativen die also ein in dieser Rangfolge höherwertiges Produkt auf den Markt bringen können demnach mit der künftigen Kontinuität freier umgehen, als die Stufen unter ihnen. Kurzum der "Kanon" folgt dem Geld und die höheren Stufen werfen da deutlich mehr ab.

Fakt ist auch, die Mehrheit der Star Wars-Fans liegt fern der 20 Jahre. Das Franchise selbst wird noch dieses Jahrzehnt 40 und jeder Wirtschaftsstudent lernt, es ist ressourcensparender den bestehenden Kundenstamm zu kultivieren, als sich ganz neue Kunden suchen zu müssen.

Die Mehrheit der Fans kümmert es auch kaum was man mit Darth Bane, Großadmiral Thrawn oder Quinlan Vos anstellen wird. Und diese drei Herren besitzen von den reinen EU-Charakteren schon die wohl größten Fangemeinschaften. Streicht man die Bane-Romane gibt es keinen Darth Bane mehr, ebenso der gleiche Fall bei der Thrawn-Trilogie und dem "originalen" Quinlan Vos, wenn man die meisten seiner Arcs beseitigt. Zumindest Vos hat es allerdings zu einem TCW-Auftritt geschafft, genauso wie seine Schülerin Aayla Secura fixer Bestandteil der Nebendarsteller von TCW wurde.

The Clone Wars trumpft Star Wars: Republic

wie die Klonkriegscomics von Dark Horse damals hießen. Das entstandene Chaos zwischen der von Lucas geförderten Serie und der ab 2002 bis 2008 entstandenen Reihe an Romanen und Comics... war groß. Lässt sich aber durchaus wieder in Einklang bringen und sei es nur, um die Comics mit Quinlan Vos wiederauflegen zu können.

Eine Lösung liegt auch in der jeweiligen POV-Perspektive von Serie (wohl aus der Sicht Ahsokas) und den Comics. Ein krasses Beispiel mag da der Comic The Devaronian Version sein, in welchem Vilmar Ghrark (seinerseits ein zeitweiliger Sidekick Vos) die gemeinsamen Erlebnisse entsprechend kreativ darstellt und sich zum Helden dieser macht.

Entgegen aller Unklarheiten und Hoffnungsschimmer sehnen sich die wortgewaltigen Sprecher des Fandoms dennoch lieber sadistisch-masochistische Angstfantasien herbei, was wie aus dem "Kanon" gerissen wird, nur um irgendwem emotionale Schmerzen zuzufügen. Man trollt sich selbst, hofft dass es doch anders kommt und ist niemals ehrlich zu sich selbst, was man denn will. Bedauernswert wer dann noch die eigenen Worte glauben muss.

Arden Lyn, Xendor, Darth Ruin, Flint und Jeng Droga - wen kümmerts, wenn diese Gestalten auch aus der Kontinuität (ein deutlich verständlicherer und klar definierter Name) fliegen? Und wieso kennt man sie praktisch nicht?

Praktisch unter der dichten Schicht der Romane, die immerhin noch bis zu 500.000 Fans erreichen, liegen die Essential Guides, Kurzgeschichten und Rollenspiel-Szenarien. Ein Kosmos für sich, der immer wieder zur Inspiration von Romanen, Videospielen (Jedi Knight II-III) und auch Comics diente. Eine Welt die jedoch sogar noch weit umfangreicher und katastrophal widersprüchlicher ist als die Romane + Comics es je waren.

Jetzt ist es natürlich so, dass sich die tagende Story Group nicht bloß mit prominenten Figuren wie Thrawn beschäftigen muss (der immerhin gute Chancen hätte als Charakter in REBELS verwirklicht zu werden) sondern auch den Schicksalen der zehnten Hand des Imperators, irgendwelcher CorSec-Agenten und allerlei imperialen Gesinde... dumm halt, dass unter der alten Geschäftsführung dieses nachrangige Material gerne in Form der Essential Guides "kanonisch" gemacht und als Fundament für die Arbeiten der Autoren genutzt wurde.

Es mag geholfen haben SW eine Frühgeschichte wie in Dawn of the Jedi zu geben. Dennoch gibt es einfach schon viel zu viel Material. Um eine beliebte Fan-Erkenntnis zu zitieren, die Großen Drei haben praktisch derart viel zwischen Episode IV und V zu tun, dass sie jede Minute sogar doppelt verplant haben müssten.

Man braucht sich nun nur einen "typisch" amerikanischen Manager vorstellen, der die Namen und Geschichten Thrawns, Lyns usw. vorgesetzt bekommt. Nehmt was wir brauchen können und werft den Rest raus! Aber... nichts da, man kann alles was man doch wieder brauchen würde, ja später nachbauen.

Gerade wenn das Franchise zugänglicher werden soll braucht man sichere Einstiegspunkte und da ist eine überbordende Kontinuität nicht gerade hilfreich. Natürlich bleibt unterm Strich dann doch eine Timeline übrig, aber eine schlankere, mit viel Freiraum neue Epochen zu erforschen und zu erschaffen.

Darin finden sich auch Chancen für Knights of the Old Republic. Immerhin liegt das Franchise in einem sicheren Abstand zu den Filmen und wenn man sich des Quellenmaterials einmal entledigt hat, kann man auch hier erzählerischen Wiederaufbau ermöglichen. Dann regierte vielleicht Tulak Hord als letzter Sith Imperator vor dem Untergang und vieles ergäbe mehr Sinn. Gerade The Old Republic hat sich ja eine nette Kontinuität aufgebaut. Diese könnte man beibehalten, aber allerlei Quellen wie die Tales of the Jedi Comics gleichzeitig aufheben. Knights of the Old Republic hat bei seiner Etablierung als Franchise damals schon manche Erbstücke der Kontinuität zerbrochen und sich manches zurechtgebogen.

Sogar die Geschichte der Sith mit Moriband wäre möglich neu zu schreiben. Was wenn die Jedi und Sith sich nach Tython trennten, der eine Orden auf Moriband seinen Anfang nahm und eine Nebenlinie mit Ajunta Pall auf Korriban landete. Wenn die Kontinuität aufgelöst ist, braucht man keine Retcons mehr, sondern kann anhand der neu auftauchenden Informationen eine ganz neue Timeline erschaffen.

Denkbar wäre es jedenfalls. Also was wenn das Sith-Imperium in Wirklichkeit der Verlorene Stamm wäre? Eine Gruppe Ur-Jedi die sich ein Volk unterwarfen, während ein Sith-Orden auch anderswo entstand. Sith könnte dann ein Name sein, den sich die Abtrünnigen einmal gegeben haben und den die Gruppe um Pall auf ihr neues Volk übertrug.

Die Schwierigkeiten treten auf, sobald man den Leuten, vor allem den wenig geschichtsaffinen, erklären muss wie zu zig Schismen usw. kam. Besser diese komplexe Geschichte gegen einfachere Konzepte einzutauschen. Erklären zu müssen warum die Legionen von Lettow etwa keine Sith waren... mühsam und unsinnig, lieber streichen.

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Mittwoch, 5. März 2014
Der Weltenuntergang - das Erweiterte Universum geht unter?
Zunächst einmal zum Zustand des Star Wars-Universums allgemein. Es wird viel spekuliert und übertrieben. Dem Fandom würde es gut tun, in Zeiten wo nichts klar ist, lieber etwas zurückzustecken. Da wird doch von der letzten Folge einer gecancelten Serie ausgehend spekuliert, ob das ein Teaser für Episode VII sein könnte. Ähnlich wie bei den wildesten Casting und Drehbuchgerüchten sieht jeder überall alles was man sehen will.

Fakt ist, selbst wenn SWTOR praktisch "ausgelagert" wird und nicht mehr als Bestandteil des offiziellen Universums gilt. Ein solches offizielles wird erst mit Episode VII wieder aufgebaut werden, bis dahin bleiben die beiden Animationsserien und 6 Filme STAR WARS. Selbst danach kann man entscheiden SWTOR wieder durch Hintergrundgeschichten und Erklärungen in das neue Erweiterte Universum (Star Wars abseits der Filme und beiden Serien) anzugliedern.

Selbst wenn man Jahrtausende einer Geschichte für null und nichtig erklärt, es werden jene auftauchen die sich aus dem reichen Fundus früherer Ideen bedienen werden. Dann steht Remake gegen Original. Und das Original erhält Sammlerwert, Kultstatus usw.

In Fällen praktisch aller Filmvorgeschichten ist es sogar absolut sinnlos, diese wieder aus der Saga herauszustreichen. Warum? Weil es hier auch darum geht, welcher Teil des Merchandising weiterhin Sinn macht und Geld einbringt. Was ist finanziell "rettenswert"? Der Rest bleibt wieder den Cheferklärern wie Paplo Hidalog, Leeland Chee und Co. überlassen. Personen die sich schon Jahre damit beschäftigten bei Projekten wie The Clone Wars als Berater etwa Spezies anzubieten, die bereits einmal für Star Wars etabliert zu wurden. Man muss das Rad nicht neu erfinden.

Gerade Chee und die "Essential Guide"-Autoren kitteten jahrelang die Brüche, die sich zwischen allerlei Romanen, Comics und Videospielen aufgetan hatten. Ja sie kümmerten sich sogar darum, weitere Hintergrundgeschichten für die Pen and Paper Rollenspieler in die Welt zu setzen. Ein Teil des Fandoms der praktisch immer übersehen wird. Aber diese RP-Fraktion hat uns schlussendlich Guides über diverse Schiffsklassen, Spezies und Planeten im Star Wars Universum bescherrt.

Nur steht die innere Ordnung dieser Guides nun auf der Kippe, ebenso wie der Pen and Paper RPs.

TCW hatte Mandalore schon verwurstet, wieso nicht auch Korriban? Was damals geschah war Mandalore in der Serie anders darzustellen als in den Mandalorianer-Romanen von Karen Traviss. Aus dem bei Traviss nach einer grünen Balkan-Kopie wirkenden Mandalore-Version wurde bei Dave Filoni ein verwüsteter Planet mit Kuppelstädten. Was noch lange nicht hieße der gesamte Planet wäre von einem geografischen Merkmal gekennzeichnet. Vielleicht gibt es ähnlich wie auf der Erde ja auch auf Mandalore noch unversehrte Landschaften.

Im Falle Korribans ist es nicht anders. Moraband, Moribund, wie auch immer - Ortsnamen haben sich in Jahrtausenden mehrfach geändert und die Sith existierten in vielen Iterationen, genauo wie Organisationsnamen.

Man braucht nur an die chaotische Geschichte des frühen Christentums denken, um zur Überzeugung zu gelangen, dass sich lokal immer wieder eigene Strömungen herausbilden. Wieso sollte das in Star Wars auch anders sein. Die ursprünglicheren Gedanken eines George Lucas zu Yoda waren auch die, Yoda bilde Jedi-Ritter aus, sei aber selbst keiner. Und ein Bedürfnis die Welt in mehr als Jedi vs. Sith zu spalten ist seit jeher ein virulentes Verlangen im Fandom. Sogar TCW hat uns mit Nachtschwestern und Nachtbrüdern alternative Organisationen bescherrt und dunkle Jedi? Ja die gab es auch. Pong Krell, Barriss Offee, Asajj Ventress... und dann noch Machtnutzer wie Savage Opress und Darth Maul. Sith, aber doch keine Sith und das unter Lucas Ägide. Tja und zu diesem Zeitpunkt waren es sogar 4 Potentanten die sich Sith Lords nennen wollten. Zumindest bis Maul und Bruder von Sidious höchstpersönlich bezwungen wurden.

Kontinuitätsprobleme kennt man auch aus der katholischen Kirche. Mit allerlei Gegenpäpsten hat man sich die Zählung schon vor Jahrhunderten versaut. Und in den USA gab es Präsident Grover Cleveland, der sowohl als 22. als auch 24. US-Präsident geführt wird. Wie auch immer die Geschichte des Sith-Ordens nach der letzten TCW-Folge für einige Zeit aussehen wird.... in dieser Hinsicht ist nichts von Bestand. Hat man doch bereits einmal beschlossen Star Wars wie Marvel behandeln zu wollen. Und genau wie bei Marvel und DC würde ein Reboot des Star Wars-Universums dazu führen, dass sich in der neuen Kontinuität wieder haufenweise altes wiederholen wird.

Früher oder später würde irgendein Autor das Bedürfnis verspüren die Vorgänger oder eine Nebenlinie der Sith zu behandeln. Und als Fan-Service könnte derjenige ja wieder eine Menge alter Kontinuität restaurieren. Wie nach Marvel und DCs New 52 wird auch das alte EU früher oder später wieder seinen Weg ins Neue finden und das Chaos würde noch größer.

Entsprechend bestünde die korrekte Aufgabe der derzeit tagenden Storygroup für die Neuordnung der Star Wars-Kontinuität darin, lose Fäden abzuschneiden und Platz frei zu machen, ohne den Rahmen zu zerbrechen.

Es bleibt dabei, als man Star Wars erschwang kaufte Disney das EU mit. Eine Jahrtausende umspannende Geschichte, mit viel Platz für Spiele, Romane usw.

Natürlich will man für kommende Jahre den Fokus auf die Ära der neuen Filme setzen. Dennoch kann es nicht schaden über alle Ären hinweg Altlasten auszumisten. Weg mit Zayne Carrick, dem Lost Tribe of the Sith und vielleicht sogar Darth Bane, wenn die Geschichte des Sith Ordens erst 2000 Jahre vor Episode I beginnen soll.

Dennoch lässt sich in ein paar Jahren auch eine Geschichte darüber schreiben, woher dieser Orden wieder kam. So wie Dawn of the Jedi die Ursprünge der Jedi beleuchtet, so kann sich in Jahren ein neuer Autor Bruchstücke alter Kontinuität aneignen und eine neue Geschichte der Sith schreiben. Es ist alles möglich.

Nur weil wir heute glauben SWTOR stünde 4000 Jahre vor den Filmen, es könnte mehr sein. Genauso wie man jahrelang glaubte die Klonkriege liefen nur 3 Jahre, man könnte sie ausweiten. Man könnte SWTOR stehen lassen wie es ist und dennoch die KOTOR-Comics, Tales of the Jedi und Darth Bane zum Teufel jagen.

So wie manche Spieler heute noch jammerten dass die Trooper-Rüstungen in SWTOR so nicht aussehen dürften weil dieses Design erst in den Klonkriegen inspiriert von den Mandalorianern geprägt wurde... alles Schnee von gestern und schon vorher haltlos. 300 Jahre nach den Mandalorianischen Kriegen könnte diese Inspiration auch schon zu entsprechenden Rüstungsdesigns geführt haben.

Im Zusammenhang mit George Lucas ursprünglicher Idee für die Sith sei auch erwähnt, dass GLs frühe Star Wars Entwürfe einen ganzen Orden von deutlich mehr als 2 Sith vorgesehen hatten. In der Entwicklung die GLs Star Wars durchgemacht hat ist das finale Produkt nur noch das was zuletzt draus wurde. Erst mit den Prequels fand GL die Idee ganz nett die Sith auf ein Duo zu reduzieren.

Wenn man nun also behauptet GLs ursprüngliche Idee wäre gewesen die Geschichte der Sith vor 2000 Jahren mit einem Darth Ruin beginnen zu lassen... muss man sich fragen welche Version von Lucas Geschichte das ist. Und jetzt wo GL nichts mehr zu sagen hat, kann alles geschehen. Das neue Star Wars hat künftig sicher mehr mit Marvel gemein als allem anderen.

Und was hat Marvel zu bieten? Eine Film-Kontinuität die sich von der seiner Serien unterscheidet und den Comics erst recht. Jedes Paralleluniversum hat seine eigene Nummer usw. Und Charaktere können von der einen in die andere Welt gelangen.

Paralleluniversen sind Star Wars bis jetzt erspart geblieben, da erscheint es praktischer Dinge wegzuschneiden. Besonders pikant ist ja der Wechsel der Comiclizenz von Dark Horse zu Disneys Marvel, da wird man doch immerhin versucht sein entweder dem Branchenkonkurrenten eins auszuwischen und alles zum Teufel zu jagen oder dessen Vorarbeiten unter dem Deckmantel falscher Freundlichkeit intakt zu halten um mit Sammelbänden usw. bare Münze daraus zu machen.

Wie Kathleen Kennedy schon bei ihrem "Amtsantritt" sagte, Star Wars besitzt im EU ein enormes Kapital. Und wenn man wie Disney eine neue Firma kauft, dann gibt es zwar die Fälle in denen praktisch jeder entlassen, der Standort aufgelassen und nur die Markennamen behalten werden... doch neben der Zerschlagung kennt man auch Beispiele in denen etwa zugekaufte Studios großes bewirken konnten. Marvel ohne Disney wäre nie in der Lage gewesen einen derartigen Blockbuster wie Avengers auf die Beine zu stellen oder Filme wie Thor und Iron Man so zu produzieren, wie sie verwirklicht wurden. Und der Filmthor hat mehr auch mehr Ultimate Thor gemein als dem "kanonischen" Thor aus den Comics. Die Comicautoren haben keinen Einfluss auf die Filmhandlung, dennoch werden Teile ihrer Werke gerne kopiert.

Marvels Comics beeinflussen die Filme und umgekehrt. Der Winter Soldier war ein preisgekrönter Comicrun, der zwar kaum etwas mit dem Film gemein hat, dennoch zu den besten Marvel Comics des letzten Jahrzehnts gehört. Daran kann auch der Film nichts ändern. Und Marvel hat ihn als extradicken Sammelband aufgelegt.

Marvel besitzt höchst fähige Autoren und sicher einige der besten Zeichner der Branche. Und deutlich mehr Kapital als Dark Horse. Marvel und Star Wars, das ist eine mögliche Traumpartnerschaft. Man denke nur an einen Ed Brubaker-Star Wars-Comic. Darth Maul und der Winter Soldier hätten sogar etwas gemein.

Zugleich ist Star Wars natürlich mehr als die Comics und man wird vorläufig den Fokus eben auf bekanntes legen, vor allem um die neue Serie und die neuen Filme samt Cast zu promoten. Dennoch wird nun vieles mit Sicherheit deutlich koordinierter ablaufen müssen als früher. Wenn Dave Filoni einen Charakter umschreiben möchte, der gerade Marvel zusteht, dann wird er sich darauf abstimmen müssen. Zugleich könnte Marvel mit Filonis Charakteren nicht so arbeiten, wie es einem gerade in den Sinn steht.

Die Interaktion zwischen den verschiedenen Stellen wird intensiviert und die Koordination strenger überwacht werden. Entweder das oder jeder kocht sein eigenes Süppchen wie bei Marvel. Beides hätte für Fans enorme Vorteile. Die Marvel-Variante lässt jedem "sein" Star Wars, auf die Gefahr hin, dass die Zersplitterung dazu führt, dass die diversen Sparten alle nur noch einen Teil des Fandoms erfassen. Die andere Variante ignoriert praktisch bis auf weiteres alles was vor Episode I passiert und sorgt sich um die Promotion von Episode VII und REBELS. Das enthält auch die Möglichkeit, SWTOR und den möglichen Supergau der letzten TCW-Folge mit einem Story-Flicken zu verbinden. Oder man ignoriert das MMO, bis es sich totgelaufen hat. Wie auch immer, SWTOR läuft bis man wegen schwindender Gewinne den Stecker zieht. Wo diese Entscheidung getroffen wird ist die viel größere Entscheidung.

Welchen Vertrag man mit EA geschlossen hat und ob dieser nun SWTOR enthält oder das noch einen alten Vertrag betrifft... weiß man nicht. Dennoch hat man die Lizenz einmal an EA vergeben und erhält für die Nutzung saftige Anteile an jeglichen Umsätzen. Natürlich muss man sich mit Lucas Licensing abstimmen, dennoch liegt die ultimative Entscheidung ob man ein gewinnbringendes Projekt einstellt bei EA. EA muss und kann entscheiden ob man SWTOR weiterlaufen lässt, weil EA für die gesamten laufenden Kosten des Projekts aufkommt. Disney verdient nur daran und Mickey Mouse lacht sich ins Fäustchen. Zu drängen EA müsse SWTOR abschalten, würde wohl zu einer Klageflut EAs führen. Der Lizenzgeber bekommt seinen Anteil ja schon, da verlangen EA müsse auf Gewinne verzichten und auf ein Recht verzichten, das EA vertraglich eingeräumt wurde.

Sichert das SWTOR den Status kanonisch zu sein? Jein! Die Story Group hält die Zügel in der Hand SWTOR und seine Quellen abzusegnen, weil sie ohnehin in gefahrlosen Gebiet liegen oder das Game in ein Paralleluniversum abzuschieben, was wenig Sinn machen würde. SWTOR bietet sich ja Star Wars-Fans an. Vernünftiger wäre aus geschäftlicher Sicht SWTOR möglichst als Teil der Marke zu behalten, weil es ja noch aktiv vertrieben wird. Es liegt auch aus Managementsicht weit genug von aktuellen Projekten entfernt, um ein Problem darzustellen.

Erklärungsnot im Zusammenhang mit "Darth Ruin", Moriband usw. spielen aus "Chef-Sicht" keine Rolle. Lasst euch etwas einfallen Leute. Eine einfache Lösung ist am aussichtsreichsten. Zugleich liegt SWTOR samt Umfeld extrem abgeschieden und doch dank Promotion und vergangener Verkaufserfolge (sogar KOTORS) an exponierter Stelle, kurzum im Stellenwert über Büchern und Comics. Drew Karpyshyn meinte zur Story Group nur man solle sich die Zahlen vor Augen führen, Bücher/Comics erreichen maximal 500.000 Personen, Spiele 5 Millionen, Filme (vielleicht auch Serien) 20 Millionen. Entsprechend wäre wohl auch die Prioritätenreihung bei der Neuordnung des Kanons zu verstehen.

Schlussendlich muss sich jede Änderung nur erklären lassen können.

Wie würde das im Falle SWTORs und des angeblich von Lucas als Urvater der Sith festgelegten Darth Ruin aussehen?

2000 Jahre vor den Filmen gründet Ruin irgendwo (vielleicht auf Moribund, was durchaus der neue Name des verlorenen Korriban sein könnte) seinen Sith-Orden. Der Name muss ja von irgendwo stammen und die Ruinen auf Moribund könnten von Korriban inspiriert sein. Wir wissen nicht was nach SWTOR geschah oder wie weit die Sith-Architektur in der Galaxis vorgedrungen ist.

Wenn Imperien wie das perische untergingen, blieben oft genug Trümmer übrig. Lokale ehemals der persischen Führungsschicht entstammenede Machthaber, die unter Umständen selbst ein Imperium schuffen. Mithridates von Pontus ließe sich zu diesen zählen. Als hellenistischer Herrscher im Norden Kleinasiens führte er eine Reihe von Kriegen gegen die Römer. Auf eine persische Abstammung konnte er wohl durchaus verweisen, dennoch gebärdete er sich als Befreier der in Kleinasien ansässigen Griechen. Sogar Griechenland selbst drohte er vom römischen Einfluss zu befreien. Aus römischer Sicht war er ein Hannibal des Ostens. Zugleich stand er bekanntlich in keiner Beziehung zu den Karthagern. Hannibal des Ostens, das war nur ein Name. Genauso wie Sith.

Da gründet ein Machtnutzer in den Ruinen einer alten Kultur seinen Orden und nennt ihn danach. Genau genommen gab es in der galaktischen Geschichte auch nie einen lange aktiven Sith-Orden. Die antiken Sith waren machnutzende Herrscher eines kleinen Reichs. Sie gingen unter.

Exar Kun schuf sich eine Bruderschaft, die nur aus einer handvoll Anhängern bestand und unterstütze einen Putsch, um an Truppen zu gelangen. Seine Karriere bestand nur kurz.

Die überlebenden Sith-Fürsten entwickelten erstmals eine Art Orden, um ihre Herrschaft neu zu organisieren. Als Revan sie entdeckte, modifizierte er diese Eindrücke für sein eigenes kurzlebiges Imperium. Die "Sith" der Ära nach Revan waren nie wirklich Teil eines Ordens, sondern mächtige Individuen, die sich in loser Allianz befanden.

Als die Erben des antiken Sith-Reichs zurückkehrten, waren ihre "Sith" längst zum Synonym für die Organisation geworden, die junge Machtnutzer ausbildete. Der "Lord" war von einem feudalen zum Berufstitel geworden. Und auch dieses Imperium ging irgendwann unter. Wie im Fall der Krath dürfte es auch interessierte Gruppen gegeben haben, dieses antike Wissen der Sith anzuzapfen. Doch nach einem Jahtausend bleiben von den Bauten der Sith wieder nur Ruinen und Relikte.

Genauso wie im Fall der facettenreichen Geschichte Mandalores klingt Moriband zwar nach Erklärungsbedarf, aber Erklärungen lassen sich bekanntlich immer finden.

Die große Frage ist eher, wie wird Disney die Sith in Zukunft behandeln? Wird man Sith weiterhin als Begriff für jeden dunklen Jedi verwenden müssen oder wird es alternative Sekten für Anhänger der dunklen Seite geben. Das geistige Kapital "Sith" ist jedenfalls sehr umfassend, es praktisch aufzugeben ist unsinnig. Die Möglichkeit vieler Sith-Lords beflügelt die Gedanken und vitalisiert die Fans. Umgerechnet in Dollar ist das ein mehr als guter Grund Lucas zeitweiliges Mantra "Es kann nur 2 geben" über Bord zu werfen. Lucas mag noch Einfluss auf TCW besessen haben und die letzte Folge war ja zu Zeiten des Disney-Deals schon in der Pipeline. Also ist der Schaden bereits angerichtet. Doch die Folge mit Episode VII-Hoffnungen aufzuladen ist zwar newsgeil, aber keineswegs sinnvoll. Die "verlorenen" Missionen laufen imho angesichts der tagenden Story Group sogar Gefahr ebenso der Schere zum Opfer zu fallen wie Darth Bane. Wenn die neuen Franchise-Eigentümer sich von Lucas nicht die Möglichkeiten für neue Storys verbauen wollen... dann können sie das eben tun. Lucas hat nun nicht mehr Einfluss auf sein Lebenswerk als Stan Lee auf die Marvel Filme.

Sith in allen möglichen Varianten bringen Dollar und Dollar zählen für Disney eben. Entsprechend wird uns das "neue EU" garantiert kein Ende der Etablierung neuer Sith-Lords bringen.

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