Der US-Wahlkampf in österreichischen Medien Teil 5
Auch im neutralen Österreich wird der US-Wahlkampf laufend und oft energisch kommentiert, so erst gestern in eine Nachrichtensendung auf FM4. Eine BBC-Auslandskorrespondentin wurde dabei zu den Chancen des Wahlsiegers von Florida, Senator John McCain, befragt und gab zu bedenken, dass McCain vielen republikanischen Stammwählern etwas zu liberal und zentristisch (also ein Befürworter der Übertragung von Bundesstaaten auf Kongres und Senat in Washington) eingestellt ist. Im Falle einer Kandidatur für die Republikaner, falls er Mitt Romney besiegen kann, wird er schlussendlich einen konservativen Running Mate als Vizepräsidenten brauchen, wodurch der momentanunterlegene Mick Huckabee wieder ins Spiel kommt.

Warum aber nicht Mitt Romney?
Weil Romney eindeutig zu stark wäre und falls McCain ihn besiegt, wohl auf einen schwächeren Kandidaten zurückgreifen wird, um die eigene Position zu stärken, ansonsten wäre eine ständige Opposition im weißen Haus zu befürchten.

Wirklich schockierende Nachrichten finden sich hingegen in der Onlineausgabe der Wiener Zeitung vom 30.01.2008:
Gefahr für Obama?
Das US-Fernsehen hat erstmals die Gefahr eines Mordanschlags auf den demokratischen Bewerber um die US-Präsidentschaft, den schwarzen Senator Barack Obama, zur Sprache gebracht. In den USA ist allgemein bekannt, dass die Sicherheitsleute Obamas wegen der Gefahr eines Attentats tatsächlich besorgt sind. Für die großen Medien des Landes war das Thema aber bisher tabu.


Dem braucht man kaum noch etwas hinzuzufügen, wie etwa dass in der ersten Staffel der Erfolgsserie 24, der (demokratische) Präsidentschaftskandidat David Palmer einer ähnlichen Gefahr ausgesetzt ist und sogar beinahe ermordet wird. Jedoch nicht aufgrund seiner Hautfarbe oder seiner liberalen Einstellung, nein, sondern allein deshalb weil er als Vorsitzender eines Senatsausschusses einst einen Mordanschlag auf den serbischen Kriegsverbrecher Victor Drazen angeordnet hat. Die Gefahr für Barack Obama ist dabei viel radikaler, denn entgegen der fernsehtauglichen Überzeugung Amerikanern droht nur von außen Gefahr könnten es auch radikale "verfassungstreue" Südstaatler-Milizen, der Ku-Klux Klan oder auch ein psychopathischer Einzeltäter mit Zugang zu "Jagdwaffen" wie Sturmgewehren oder Sprengstoff auf die große Hoffnung für Amerika abgesehen haben. Natürlich gehen wir bei der Nennung potentieller Täter von gewaltbereiten Individuen aus, die sich entgegen der von ihrer Organisation vorgegeben Norm zu radikalen Gewalttaten entscheiden und schlussendlich als geistig verwirrt zu gelten haben, auch wenn sie doch nur in völlig logischem Einklang mit ihren Überzeugungen und Statuten handeln.

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