Mittwoch, 22. Juli 2009
F-22 eingestellt
Wir trauern,

um den mit 150 Millionen Dollar Stückpreis wohl teuersten Kampfjet der US-Luftwaffe



Mit dem gestrigen Senatsbeschluss wurde die weitere Produktion des Raptors eingestellt, womit nur noch die bereits geordeten Exemplare ausgeliefert werden. Dem sind in den letzten Jahren angesichts des massiv gestiegenen Kostenfaktors bereits einige Kürzungen der geordeten Stückzahlen voraus gegangen.

Nicht zeitgemäß wurde der F-22 bezeichnet und darauf verwiesen dass der Jet mitte der 90er noch für den Kampf gegen moderne sowjetische oder chinesische Konterparts entworfen wurde. Der Kalte Krieg sei vorbei und weitere F-22 somit nicht mehr notwendig, aber das war bereits so als der Lockheed Martins Superkampfjet sich gegen Northrop Grummans YF-23 durchsetzen konnte. Northrop war durch den Verlust dieses Wettrennens fast ruiniert, doch es überraschte dann doch ziemlich als Lockheed Martin einige Jahre später beim Joint Strike Fighter F-35 behauptete ohne dieses Projekt einem finanziellen Desaster entgegen zu sehen. Möglich dass der F-22 sich schlussendlich trotz des hohen Preises zu einem zu teuren Projekt entwickelt hat.

Mit der F-35, die als Nachfolger des Harriers und der F-18 geplant war, könnte allerdings schon ein weiteres Lockheed Martin Modell bereit stehen, um mögliche Lücken zu schließen. Fakt ist, der F-35 ist obwohl er designtechnisch auf Erkenntnissen aus dem F-22 Projekt basiert, erheblich günstiger.

Ohnedies, mit den vorhandenen Zahlen an F-22 Jets sind die USA nachwievor chinesischen oder russischen Luftflotten überlegen und wer weiß was sie noch in peto haben. Immerhin wurde auch die F-117 allgemein bekannt als Tarnkappenbomber - wobei der wahre Tarnkappenbomber die Northrop Grumman B-2 war, deren Stückpreis bei knapp einer Milliarde liegen dürfte - vor geraumer Zeit außer Dienst gestellt. Stattdessen scheint man umso mehr auf die längst veralteten A-10 Kampfbomber zu setzen, welche selbst in Film und Fernsehen gerne als Rückgrat der US-Luftflotten in Irak und Afghanistan präsentiert werden. Freilich, die F-22 und Konsorten hält man von diesen Schlachtfeldern fern, wohl wissend dass etwa China sehr genau studiert mit welchen Erfolgen US-Truppen vorgehen.

Sollte also ein im geheimen von Lockheed Martin initiiertes Tarnkappenbomberprojekt in Bau sein, das die Firma trotz Verluste beim F-22 über Wasser hält, dann wird es die Öffentlichkeit wohl zuletzt erfahren, wie zuletzt bei F-117 und B-2. Es könnte ja die sagenumwobene F-19 sein, der lautlose Tod.

Angesichts der Außerdienststellung der F-117, dem Alter der B-52 Bomber und den gescheiterten Nachfolgern B-2 und B-1 , sowie der unseglichen F-111, muss man damit rechnen dass die USA diese Lücke schließen werden, ob nun durch Umrüstung der F-18 zu Kampfbombern oder eine neue Waffe. Denn Langstreckenbomber wie B-1, B-2 und B-52 oder auch der F-117 waren bisher das womit sich die USA einen Vorteil gegenüber der extrem veralteten Luftlotte Russlands und den Prototypen Chinas sichern konnten, während man auf einen teuren F-22 Abfangjäger angesichts des beschränkten Bedarfs und unterlegener Konkurrenzmodelle einfach nicht in diesem Ausmaß benötigt.

Dass somit auch Steuergelder für Obamas zweite Amtszeit frei werden mag da auch eine nicht unwichtige Rolle spielen.

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Mittwoch, 15. Juli 2009
Verkehrte Welt in Österreich
Ein roter Bundeskanzler spricht davon das Flaggschiff der Verstaatlichung, die ÖIAG zu versenken und sein schwarzer Vize sagt glatt Nein, während gerade ein Blauer mit eher "tschechisch" anmutendem Nachnamen behauptet nichts mit dem militärischen Geheimdienst zu tun zu haben, während man an Miliz und Landesverteidigung doch so starkes Interesse hat.

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Billiger Populismus!
Ja recht haben Sie, die so gar nicht populistischen Blauen, wenn auf GMX.at folgende Schlagzeile zu finden ist:


Österreichische Abgeordnete schicken Protestbrief an iranische Führung
SPÖ, Grüne und BZÖ unterzeichnen. Der ÖVP "fehlte klare Kritik an Wahlbetrug". Für die FPÖ ist der Brief "billiger Populismus".


Kein Wunder dass diese Worte von einer Partei kommen, die selbstbewusst damit angibt dass ihr Dritter Nationalratspräsident rechtlich nicht abberufen werden kann und von rot-schwarz-grün-oranger Machtgeilheit spricht, während man selbst in all den Gemeinden wo sich blaue Bürgermeister durchsetzen konnten keinen Deut besser regiert. Nur so nebenbei regiert die FPÖ in mehr Gemeinden als die Grünen oder das BZÖ, die alternativen Gutmenschen sogar in den wenigsten, aber wer selbst vor allem auf "billigen Populismus setzt" braucht ja nicht richtig zu rechnen.

"Schreit Intrige und drescht verbal auf jede andere Partei ein" - so scheint der Wahlspruch der Bundes-FPÖ mittlerweile zu sein.

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Donnerstag, 12. Februar 2009
Lösungsvorschlag für die Wagner-Affäre
Wenn die Oberösterreicher Weihbischof Erich Maria Wagner nicht haben wollen, weil er ihnen zu rechts (Er meinte Homosexualität sei eine Krankheit und die könne man heilen, er kenne geheilte Homosexuelle - wir wollen nicht wissen, woher und ob diese auch katholische Priester sind) bzw. "konservativ", wie man politisch korrekt sagen sollte, ist, könnte man stattdessen auf Bischof Richard Williamson zurückgreifen, der als Holocaust-Leugner auch gegen die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, insbesonders dem Recht dass auch Frauen studieren können, wettert. In Österreich besitzt man zumindest geeignete Anwälte, um ihn gegen Anklagen aufgrund seiner "Weltanschauung" zu schützen und diese hat ja auch gar nichts mit NS-Wiederbetätigung zu tun. Anstatt der österreichischen Presse, vor allem der Kronen Zeitung, diesen Spaß und einige denkwürdige Verteidigungsschriften zu gönnen, bleibt es bei Wagner, der vom Vatikan nach seiner Aussage über die persönlichen Erfahrungen mit geheilten Homosexuellen einen Maulkorb verpasst bekommen hat. Hat man etwa Angst vor einem unfreiwilligen Outing eines Teils der Priesterschaft, der das Zölibat nur auf das andere Geschlecht bezieht?

Egal, denn so ziemlich alle Fragen, treffen nicht den Kern der Sache, es bleiben nur Nebenschauplätze im verzweifelten Kampf der Hardliner die "Substanz" einer Kirche retten zu wollen, koste es was es wolle und dabei haben sie längst ihre Ideale, ihre Botschaft und Mission verraten. Die katholische Kirche des 21. Jahrhunderts ist ein Konglomerat von Splittergruppen, die nur noch versuchen die "engagiertesten" Gläubigen zu erreichen und sich von der Mehrheit der "Taufscheinkatholiken" soweit entfernt haben, dass es ihnen gar nicht mehr auffällt, wie viel "christlicher" manche Kritiker und Gegner handeln und argumentieren, als man ihnen zugestehen will. Das Reaktionäre am Katholikentum hat wieder die Oberhand gewonnen, man spricht davon, dass es nur einen Weg geben kann und das ist der katholische, doch dieser Weg wird von einer Minderheit vertreten, den Fanatikern eines verlorenen Weges, die alles andere als progressiv sind, denn eine progressive römisch-katholische Kirche würde nicht von Angst und Panik getrieben versuchen die Welt mit angestaubten Weltbildern zu erklären. Eine progressivere Kirche sollte erkennen, dass man verlorene Gläubige zurückgewinnen kann, aber eben nicht mit dem bevorzugten Minderheitenprogramm, dass gerne als mittelalterlich beschrieben wird. Es ist ungefähr so wie mit der Weltpolitik, Demonstrationen gegen Kommnuismus und die Sowjets stoßen deshalb nur noch auf begrenzte Ressonanz weil die Welt längst eine andere ist.

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Dienstag, 20. Jänner 2009
George, wir werden dich vermissen
Wir werden ihn vermissen, den berühmtesten Cowboy der Welt, der sich in unsere Herzen gebombt hat und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte:


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Montag, 17. November 2008

Obamas Ziele

"Ein neues Amerika"
Mit der Wahl von Barack Obama zum neuen Präsidenten der USA haben die Amerikaner eine wichtige Richtungsentscheidung getroffen.
Der Demokrat plant in vielen Bereichen eine Abkehr von der Politik des bisherigen Präsidenten George W. Bush.


TRANSATLANTISCHE BEZIEHUNGEN

Obama will seine Außenpolitik enger mit den Verbündeten in Europa abstimmen und das angeschlagene Image der USA in Europa reparieren. Den Schulterschluss will er insbesondere in der Politik gegenüber Russland suchen, dessen Machtgebaren gegenüber den Nachbarländern er in die Schranken weisen will. Dabei will er aber einem kritischen Dialog den Vorrang vor Konfrontation geben. Die demokratischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion will Obama besonders unterstützen.

GESUNDHEITSPOLITIK

Obama will jenen 45 Millionen US-Bürgern, die derzeit nicht krankenversichert sind, den Zugang zu einer Versicherung öffnen. Geringverdiener sollen dafür staatliche Beihilfen in Anspruch nehmen dürfen, was bis zu 100 Milliarden Dollar im Jahr kosten dürfte. Versicherungskonzerne sollen gesetzlich verpflichtet werden, jeden Antragsteller aufzunehmen. Bislang werden ältere und kränkere Menschen oft von den Versicherungen abgewiesen.

WIRTSCHAFTSKRISE

Obama will die Wirtschaftspolitik neu ausrichten, die seiner Ansicht nach bisher einseitig große Konzerne und Reiche bevorzugt hat. Die Steuern für Familien mit einem Jahreseinkommen von mehr als 250.000 Dollar will er erhöhen. Obama hat versprochen, im Gegenzug die Abgabenlast für Gering- und Mittelverdiener zu senken. Das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für den Finanzsektor hat Obama gebilligt, er plant weitere kostspielige Konjunkturpakete. Zugleich will er den Haushalt ausgleichen. Experten halten dies für unrealistisch. Das unabhängige Tax Policy Center schätzt die staatlichen Einnahmeausfälle bei Obamas Plan auf 2,9 Billionen Dollar.

KLIMAWANDEL

Obamas Wahlsieg dürfte eine Kehrtwende in der Klimapolitik der USA einleiten: Obama befürwortet ein aktives Vorgehen des Staates gegen die Erderwärmung und will sein Land - anders als die jetzige Regierung - in ein verbindliches internationales Abkommen zum Klimaschutz einbinden. Als Zielmarke peilt er dabei an, den Ausstoß des Treibhausgases CO2 in den USA bis 2050 um 80 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Er will die Entwicklung umweltfreundlicher Energien in den USA fördern und unterstützt das System des globalen Emissionshandels. Obama ist ebnfalls offen für den Bau neuer Atomkraftwerke.

IRAK UND AFGHANISTAN

Obama will den Irak-Einsatz beenden und die US-Truppen binnen 16 Monaten weitgehend abziehen. Nur Spezialkräfte zum Anti-Terror-Kampf will er dort belassen. Den Einsatz in Afghanistan will Obama hingegen intensivieren und mindestens zwei neue Kampfbrigaden entsenden. Bei den NATO-Alliierten will er für ein stärkeres militärisches Engagement werben, diese Bitte könnte sich auch an Deutschland richten. Im Kampf gegen die Taliban und die El Kaida schließt Obama US-Angriffe auf dem Gebiet des US-Verbündeten Pakistan nicht aus.

IRAN

Obama will die Zeit der Sprachlosigkeit beenden und in den Beziehungen zu Teheran auf «harte, direkte Diplomatie» setzen. Im Wahlkampf ging er so weit, sogar ein Treffen mit dem iranischen Präsidenten nicht auszuschließen. Im Streit um Irans Atomprogramm will er auf diplomatischen Druck und auf weitere Sanktionen setzen. Die USA und der Iran unterhalten seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 keine diplomatischen Beziehungen mehr.

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Montag, 13. Oktober 2008
Die Haider-Verschwörung
Es ist schockierend dass gerade die Bild-Zeitung derzeit den akkuratesten Onlinebericht über Haiders Todesfahrt vorzuweisen hat, während sich gerade die österreichischen Medien in Spekulationen, Kondolationen und dem ewigen Gejammer hingeben, der Mann, den die linken Intellektuellen des Landes fürchteten wie die Gruselmärchen südamerikanischer Revolutionäre, er ist nicht mehr.

Haider, das war der Mann, den musste man fürchte, der offen eine Dritte Republik propagierte und den Sturz der "politischen Elite und intellektuellen Kaste" forderte. Mit Nazi-Sagern verstand er es zu provozieren, im Fahrtwasser der seligen Ära Kreisky senkte Haider die womöglich noch verbliebenen Hemmschwellen was die Instrumentalisierung von Migration zum eigenen politischen Vorteil anbelangte.

Schlussendlich war es Haiders Menschlichkeit, trotz allem, die heute um ihn trauern lässt. Im Grunde war er kein schlechter Mensch, ein talentierter Politiker, der sich bemühte den Zweiparteienstaat durch die Stärkung des dritten Lagers in Richtung Demokratie zu drängen, doch dazu muss man die Menschen mobilisieren. Das ist ihm, wie keinen anderen gelungen. Hinter Haider stand keine allämchtige Partei mit ihren Bünden und Vorfeldorganisationen, die FPÖ, die Haider in den 80ern übernahm, war eine Kleinstpartei und nach der Rot-Blauen-Koalition am Boden. Rot und Schwarz hatten sich das Land durch die Kammern untereinander aufgeteilt, sich Bastionen geschaffen, die keine andere Partei je erstürmen könnte und sich ein Mittel verschafft, auch ohne Regierungsbeteiligung mitzuregieren. Der Proporz, der anfangs dazu diente, die Zweite Republik zu stabilisieren war als Vermächtnis des Ständestaats zur Geisel geworden und ob Haider nun für eine Abschaffung oder Absicherung der FPÖ im gleichen System eingetreten wäre, ist von heute an dahingestellt.

Der Mensch und Politiker Haider hat bewegt, das ist eigentlich nicht die Frage, darum gab es samstags auf Krone Hit eigens die Möglichkeit sich vor dem Mikrofon auszusprechen und nicht gar so selten waren es auch Verschwörungstheorien die dabei vorgebracht wurden. Vielen Österreichern scheint es unvorstellbar, dass ein 58jähriger Mann in einem Neuwagen mit 142 kmh, nachts, in einer 70 Zone ins Schleudern kommen und tödlich verunglücken kann. Ob Haider auch noch mehr Alkohol als erlaubt im Blut hatte, wird man nie erfahren, schon die Frage nach der Rechtfertigung für die doppelte erlaubte Geschwindigkeit wird nicht gestellt, man darf nicht zuviel erwarten.

Zurück zum Big Brother-Programm Krone Hits, dem Sender der stets bemüht ist, seine Hörer ins Programm einzubinden, wenngleich das meist arg gekünstelt klingt und die Ergebnisse einer Art öffentlichen Blamage gleich kommen, ganz ähnlich der namensverwandten Kronen Zeitung und ihrer essentiellen Leserbriefe.

Der Grundtenor der Meinungen war, Jörg Haider sei ein toller Mensch gewesen, der "si nu um Österreich gschert hot" und das so ganz anders als andere Politiker. Vor allem nach Nachrichtensendungen gesellten sich dazu immer wieder Hörer, die ganz brav herunterlesend meinten, er sei ein großartiger Politiker gewesen, auch wenn man seine Ansichten nicht immer geteilt hat. Die Anteilnahme gilt vor allem seiner Familie.

Allerdings und da blitzten immer wieder Warnleuchten auf, einige Hörer gingen pauschal davon aus, dass bei Haiders Ableben nachgeholfen worden sei. Ähnlich wie Kurt Schuschniggs Sohn in seinen Memoiren die Theorie von einer Vergiftung des Fahrers seines Vaters ins Spiel brachte, in dessen Folge seine Mutter bei einem Autounfall in Oberösterreich tragisch ums Leben kam, wollen es viele nicht glauben, dass es ein fahrtechnischer Fehler des Fahrers, in diesem Fall Jörg Haiders, gewesen sein soll.

So ein guter Politiker stirbt doch nicht bei einem Autounfall, der war vielen unbequem.... und mein Favorit, der war ein exzellenter Autofahrer. Fragt der Moderator, wie bei den anderen Verschwörungstheorien "Sagt wer?", "Na, viele Leute.", die er so kennt, also der Moser Franzl, der Schnötzler Kurt und der Huber Peter. Das Hörensagen bringt kuriose Blüten hervor, am Ende waren es dann Agenten des Mossad, die schon Lady Di und Falco auf dem Gewissen haben. Im Dienste des Weltjudentums und das wird den FPÖ-Hardlinern wohl sehr gefallen, werden Österreichs prominenteste Vertreter in der Welt bei Autounfällen unrühmlich umgebracht, wie Falco nun auch Haider, wobei auf Thronerbe Erherzog Franz Ferdinand in einem offenen Wagen erschossen wurde und der vorher genannte Kanzler Schuschnigg auch Gefahr lief in einem solchen zu sterben, schlussendlich aber nur seine geliebte erste Frau verlor.

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Montag, 13. Oktober 2008
Haiders Todesfahrt
Von derStandard.at

Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider ist zum Zeitpunkt seines Unfalles am Samstag mit 142 Stundenkilometern unterwegs gewesen.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Gottfried Kranz, bestätigte am Sonntag eine entsprechende Meldung der "Zeit im Bild"-Redaktion. Damit war Haiders VW Phaeton mehr als der doppelt so schnell wie an dieser Stelle erlaubt. Die technische Untersuchung des Wracks ergab, dass das Fahrzeug völlig in Ordnung gewesen war.

An jener Stelle, an der Haider mit seinem Auto ins Schleudern geraten ist, gilt ein Tempolimit von 70 km/h, knapp 100 Meter später ist überhaupt Tempo 50 vorgeschrieben. Die entsprechende Gebotstafel war vom Fahrzeug gerammt und umgerissen worden. Die Rekonstruierung der Geschwindigkeit erfolgte laut Kranz durch einen Experten des Autoherstellers in Kooperation mit dem Kfz-Sachverständigen.

Das drei Monate alte Fahrzeug war zudem technisch völlig in Ordnung. "Jegliche Spekulationen über andere Ursachen für den Unfall sind damit hinfällig", betonte Kranz.

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Der Phaeton V6, mit dem Haider gefahren ist, hat einen Hubraum von 3.198 Kubikzentimeter, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 239 Stundenkilometern und beschleunigt in 9,4 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. In den obligaten Crashtests erhielt er exzellente Bewertungen, dem Aufprall mit diesem hohen Tempo war aber auch dieses Fahrzeug nicht mehr gewachsen.

Mehrere tödliche Verletzungen

Der vorläufige Obduktionsbericht hat ergeben, dass das Opfer mehrere jeweils tödliche Verletzungen erlitten hat. "Er hat keinerlei Überlebenschance gehabt", sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Gottfried Kranz, am Sonntag.

Haider sei auf der Stelle tot gewesen, jede der festgestellten schweren Verletzungen hätte schon allein zum Tod geführt, so Kranz. Nun warte man noch auf das Ergebnis der technischen Untersuchung des Autowracks. Bei dem VW Phaeton handle es sich um ein Modell, das in Österreich bisher noch sehr selten sei, wie lange die Arbeiten dauern würden, sei schwer zu beurteilen.

Das Unfallauto, ein Phaeton V6 mit Allradantrieb, wurde bei dem Crash praktisch völlig zerstört. So waren beim Eintreffen der Rettungskräfte beide Vordertüren herausgerissen, in der Windschutzscheibe klaffte ein großes Loch. Haider war beim Unfall angeschnallt gewesen, Überlebenschance hatte er trotzdem keine. (APA/red)

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Sonntag, 12. Oktober 2008
Das Ende einer Ära
Mit dem heutigen 11. Oktober und dem tragischen Unfalltod Jörg Haiders, geht eine Ära zu Ende und beendet zugleich alle Hoffnungen, die je auf dieses Ausnahmetalent der österreichischen Politszene gesetzt wurden.

Die Kultfigur existiert nicht mehr, der Mann der die Partei selbst als einfaches Mitglied zu administrieren verstand und stets nach links öffnen wollte, um dem einfachen Wähler näher zu sein, er ist nicht mehr. Anfangs liberal, später rechtspopulistisch und am Ende gemäßigt, staatsmännisch, war Haider für Österreich der neue Typus eines Politikers.

Ohne Haider wird Politik in Österreich nie wieder so sein, wie zuvor, dem Charisma und der politischen Begabung eines Jörg Haider kann tatsächlich niemand das Wasser reichen. Es wird fad werden, wie es sich wohl so manche wünschen und so manche Haider-Kopie, die schon vorher bewiesen hat, dass sie zu nichts anderem als dummen Gerede fähig ist, wird jetzt erkennen müssen, dass die Macht des Dritten Lagers ohne den "Staatsmann" und Fädenzieher im Hintergrund gebrochen ist. Es bleibt die Hoffnung, auf einen würdigen Nachfolger, der irgendwann, wohlmöglich auch erst in fernen Legislaturperioden in Erscheinung treten wird, um das soziale politische Erbe Haiders anzutreten. Was ein HC Strache als Wiener einfach aufgrund der Sozialisierung in einer mehrheitlich roten und fast realsozialistisch demokratisch regierten Bundeshauptstadt einfach nicht kann. Österreich ist nicht Wien, Haider war auch das bewusst und die heutige FPÖ-Spitze nutzt rein jene Ideen, die er schon anfang der 90er vorgegeben hat.

Was mit Haider verbunden war, war die Hoffnung auf eine freie Volkspartei, die Freiheitlichen als Vertreter jener Bevölkerung die nicht fest in die politischen Großparteien eingebunden ist. Und Haider versuchte diesen Proporz von Rot und Schwarz anzugreifen, die strikte Aufteilung Österreichs zwischen beiden Mächten, zu untergraben, ein Kampf der allerdings nach Schwarz-blau und Schwarz-orange keinesfalls als erfolgreich zu bezeichnen ist, schließlich beteiligte man sich an der Macht, konnte die Strukturen aber nicht ausreichend aufbrechen, dennoch, die belebende Wirkung Haiders auf die Opposition hat vieles möglich gemacht und dafür sei dem Mann, ob nun innerlich überzeugter Demokrat oder nicht, gedankt.

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Freitag, 10. Oktober 2008
Davon hat niemand was gesagt...
Neonazis und ihre Anhänger sind zumindest im modernen Österreich oft nur schwer zu erkennen. Ihre schon zum Klischee verkommenen Vertreter mit Glatze, Bomberjacke oder scharf gekämmten Scheitel sind auch erheblich leichter zu erkennen, als die heimlichen, besser gekleideten Männer, Frauen, Burschen und Mädels, denen ganz unbewusst über 40% der österreichischen Jungwähler auf den Leim gegangen sind.

Ein Neonazis argumentiert mit rassischer Überlegenheit und verschleiert diese wie seine Vorgänger gerne mit kulturellen Floskeln und dergleichen, um möglichst wissenschaftlich zu wirken. De facto wird aber ein Teil der Bevölkerung auf diese Weise per Geburt definiert, nicht per Erziehung, den "guten Ausländer", von dem viele reden, gibt es in der Vorstellung des Neonazis nicht bzw. er wird nur so lange toleriert und mitgezogen bis man sich in der Position sieht, die eigene Philosophie absolut umzusetzen.

Mit Nationalismus und Ablehnung von Migranten zu argumentieren macht einen noch lange nicht zum Nazi, sondern ärgstenfalls einen Faschisten. Aber diese an sich noch gemäßigten Positionen werden von Leuten vertreten, die weit extremeren Ideologien anhängen. Man nehme die gerne kritisierten Burschenschafter rund um HC Strache. Strache argumentiert damit er habe nichts gegen Ausländer, aber gegen Kriminelle, wobei solche in seiner Partei exisiteren, wie der RFJ-Chef der Steiermark, der sich gerade für 3 Monate ins Gefängnis begeben darf, wie manch anderer freiheitlicher Jungpolitiker, der gegen das NS-Verbotsgesetz verstoßen hat. Ob es natürlich aus Sicht mancher Freiheitlicher nicht schon kriminell ist, wenn die Eltern aus dem Ausland stammen, also man nicht "österreichischer" (deutscher) Abstammung ist, sei freigelassen.

Faschismus lässt zumindest die Möglichkeit offen, sich durch Regimetreue und Antizipierung der definierten Werte zum "guten Bürger" zu mausern. Im Nationalsozialismus ist das scheißegal und am Ende werden alle gekillt, die sich der Nation, also dem einen auserwählten, abstammungsmäßig reinen Volk, angehören.

Es steckt der braune Wurm im blauen Apfel. Was beim gekonnten oberflächlichen Gequatsche um Einwanderung ausgeklammert wird, in der ultimativen Rechtspartei wird der Antisemitismus, also Judenhass kultiviert. Dieser wird derzeit von einem früher nur sekudnären Antiislamismus überlagert, aber er ist nachwievor stark da und was haben die Juden Österreich denn jetzt schon wieder getan? Im neonazistischen Milieu spielt man gerne mit Verschwörungstheorien, vom Weltjudentum und liest gerne in den Protokollen der Weisen von Zion, die der russische Geheimdienst basierend auf einer in Frankreich erschienen Satire, die ursprünglich ein Gespräch zwischen Macchiavelli und einem französischen Aufklärer war, gezimmert haben.

Kann man den Antisemitismus noch als dumm bezeichnen, die auch von Strache offen praktizierte Verklärung der NS-Herrschaft und des Kriegsendes sind erschreckende Beweise für Inkompetenz. Einerseits wird das Regime in Schutz genommen und anderenseits die zivilen Opfer beklagt, welche durch die kriegsverbrecherischen Bombardements der Alliierten entstanden sind. Dabei war es genau dieses Regime dass einen massiven Krieg gegen die Zivilbevölkerung in Kauf genommen hat und bis zuletzt nicht aufgeben wollte, deren Führungselite den Selbstmord und Flucht betrieb um statt dem Volk ihre eigene Haut zu retten. Die wahren Verräter sind solche Volksvertreter.

Bei allem Respekt für die Freiheiltiche Partei, mit Angehörigen die an eine Weltverschwörung der Juden und liberalen Freimaurer glauben, inkompente Massenmörder verehren, denen ihr eigenes Überleben oder die Flucht vor den Alliierten schlussendlich wichtiger war als das Volk, zu dessen Vertretern sie sich geputscht haben, sollte man vorsichtiger umgehen, denn was Österreich will ist keine neue NSDAP, sondern eine Volkspartei, die die ÖVP derzeit nicht sein kann. Eine solche Partei sollte die wahren Anliegen der Bürger ernst nehmen und nicht mit großen Versprechungen die eigene Ideologie zu verwirklichen suchen.

Man sollte nicht vergessen, dass es der vermeintliche Befreigungsschlag sonst auch von Leuten ausgeführt werden will, die sich gegen Abtreibung engagieren, für die Todesstrafe aussprechen würden und allgemein ein strengere "Sitten" fordern. In gewisser Weise nutzt man also genau jene Wähler, gegen deren Interessen man ist, denn eine Einschränkung des Alkoholverkaufs, um die Jugend vor der Verlotterung zu bewahren, die Einführung strengerer Jugendschutzgesetze und dergleichen sind auch Programmpunkte dieser radikalen Rechten.

Die Förderung des Mittelstandes im Sinne der FPÖ ist allerdings nur zwangsweise von Nutzen für den einfachen Mann von der Straße, der sich als Geselle seinen Lebensunterhalt verdient. Denn die FPÖ-Elite entstammt hauptsächlich diesen "guten", vermögenden Elternhäusern mit 2 Edelmarken in der Garage und mindestens mehreren Juristen und "Besserverdienern" im Stammbaum. Daher auch der insgeheime Wunsch nach einer Zweiklassengesellschaft, für die mehr wertvolleren Kinder der FPÖ-Elite, die auf Gymnasien geschickt und in eine beruflich erfolgreiche Laufbahn gedrängt werden, Burschenschafter helfen sich ja gerne gegenseitig. Der Rest der Bürger ist der Pöbel, den braucht man nur für Wahlen, aber sagen tut man ihnen, wie wertvoll sie nicht sind, ohne sie geht doch gar nichts. Ja, weil sie auf unseren Kosten leben, schlimmer und Jahrzehnte länger als die schwindende Zahl der des Asylmissbrauchs bezichtigten Asylwerber.

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