Die falschen Klone des Arca Jeth: Designerbabys der anderen Art
John Jackson Millers Knights of the Old Republic Comics ist es zu verdanken, dass es zumindest in den Star Wars Legends auch einen mandalorianischen Dr. Mengele (er selbst würde sich wohl als Wissenschaftler bezeichnen) gab, der sich mit Experimenten an gefangenen Jedi-Rittern während der Mandalorianischen Kriege einen Namen als Kriegsverbrecher machte. Doch bevor er zu Demagol wurde nannte sich dieser Schlächter noch Antos Wyrick und war ein mandalorianischer Veteran des Sith-Krieges, der fasziniert von Ulic Qel-Droma nach dessen Gefangennahme und Verrat die Robe von Qel-Dromas Mentor Arca Jeth an sich nahm.

Arca Jeths Robe enthielt noch DNA-Reste und vor allem Haare des arkanischen Jedi-Meisters und so plante Antos Wyrick mit Hilfe dieser DNA und arkanischer Abkömmlinge Arca Jeth auf gewisse Weise wiederauferstehen zu lassen, indem er Embryonen mit dessen Genen ausstattete. Wyricks Ziel war es auf diese Weise eine Reihe von machtsensitiven Kriegern zu züchten, welche zu Mandalorianischen Rittern werden sollten. Doch Wyricks Experimente kamen trotz erster Durchbrüche zu einem jähen Ende, als seine Kolonie von einer Sklavenhändlerorganisation zerstört wurde. Das trieb Wyrick schließlich dazu wieder seine mandalorianische Rüstung anzulegen und für Mand'alor den Ultimativen in den Krieg zu ziehen.

Berühmte Machtnutzer zu klonen und für seine eigenen Zwecke einzusetzen ist eine der ältesten Ideen der Star Wars-Legends, denn im Grunde waren der wahnsinnige Klon-Jedi-Meister Joruus C'baoth und dessen Schüler Luuke bereits die ersten Beispiele dieses Trends. Später kam eine Infinities-Geschichte hinzu, in welcher die Propheten der Dunklen Seite Darth Vader durch einen Klon Darth Mauls ersetzen wollten. Aber es gab eben auch Geschichten über Gensplicing und dergleichen, wie es Demagol betrieb. Oder wie es von Thrawns Klonwissenschaftlern in der Jaden Korr-Duologie betrieben wurde. Thrawns Order an seine Klonexperten einen geeigneten Ersatz für C'baoth zu finden führte dazu, dass die DNA allerlei bekannter Machtnutzer und späterer Jedi-Meister genutzt wurde, um Klone zu erschaffen, welche sich dann auch miteinander fortpflanzten. Leider waren diese Klone genetisch instabil und erkrankten an einer Art Autoimmunkrankheit. Ob die Fortfplanzung der Klone gewollt gewesen sein könnte blieb in den Romanen allerdings unklar. Aus wissenschaftlichen Gründen hätte der "Kreuzungsversuch" aber sicher Sinn gemacht.

In Verbindung mit der Essenztransfer-Technik machte der Gebrauch eines Klons schon für Darth Bane Sinn. Doch während Bane der Klonprozess für seine Ziele zu lange dauerte griff der dunkle Set Harth sehr gerne auf diese Idee zurück, vor allem als er Bane das Holocron mit den Aufzeichnungen über die Essenztransfer-Technik gestohlen hatte. Set Harth (der im dritten der Darth Bane-Romane eine wichtige Nebenrolle spielen durfte und ansonsten eher eine Kreatur der wirklich tiefen Legends-Lore war) lebte dank seiner Klonkörper mehrere Jahrhunderte und inspirierte wohl auch Palpatine zum Versuch auf diese Weise am Leben zu bleiben. Davon abgesehen gelang es Palpatine auch seinen Top-Wissenschaftler Bevel Lemelisk mittels einer Art erzwungenem Essenztransfer am Leben zu halten und sogar mehrfach hinzurichten. Man stelle sich vor, Darth Zash hätte Zugang zur DNA eines Supermodels und einem Klonzylinder gehabt - sie hätte sich vielleicht zufrieden gegeben, aber sie wollte ja das Schicksal bzw. den Willen der Macht austricksen und den Körper ihres Schülers stehlen, den sie in ihren Visionen unglaubliche Triumphe feiern sah.

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