Acinas Reichsreform
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Acina die Reformerin

The Reformed Dark Council

After her rise to the throne of the Sith Empire, Empress Acina streamlined the structure of the Dark Council, reducing its size from twelve seats to five. Each of these Dark Councillors now oversee two to three of the spheres of power controlled by the original council.
The new seats on the Dark Council and the spheres they oversee are structured as follows:

Sith Doctrine
--Ancient Knowledge
--Mysteries
--Philosophy

Military Command
--Defense of the Empire
--Military Offense
--Military Strategy

Scientific Advancement
--Technology
--Biotic Science

Civil Administration
--Production and Logistics
--Laws and Justice

Galactic Influence
--Sith Intelligence
--Expansion and Diplomacy



Man kann Kaiserin Acina vieles nachsagen, aber ihre Reform des Dunklen Rats ist eine der größten Errungenschaften seit der de facto Regentschaft Darth Marrs. Marr gab dem Imperium in einer Regierungskrise die nötige Führung, ohne jedoch dabei den Thron zu beanspruchen, womit er die Erzkonservativen gegen sich aufgebracht hätte. Der Grund dafür war auch eine fehlende Verfassung, welche geklärt hätte wie ein neuer Sith-Imperator zu ernennen sei. Schuld an den Machtkämpfen innerhalb des Sith-Imperiums war jedoch oftmals die Struktur des Dunklen Rats, welcher von Vitiate einst geschaffen wurde, um ihn in Regierungsangelegenheiten zu beraten. Später rissen diese Berater Regierungsgewalten an sich, weil der Monarch de facto keinen Einspruch erhob und durch langjährige Auszeiten glänzte. Der Dunkle Rat war demnach nie geschaffen worden, um das Sith-Imperium effektiv anführen zu können. Und führbar wurde das Imperium daher auch erst, als eine große Anzahl von dunklen Lords in der Schlacht gefallen war.

In der von Vitiate geschaffenen Machtstruktur mussten sich Ratsmitglieder ständig in ihrem Machtbereich mit Einflüssen und Ansprüchen von Kollegen auseinandersetzen, was vor allem im Kriegsministerium problematisch wurde. Das Kriegsministerium wurde von drei dunklen Lords kontrolliert, die oftmals sehr unterschiedliche Prioritäten verfolgten - Strategie, Offensive und Verteidigung mochten als Beraterfunktionen Sinn gemacht haben, aber in der Regierungspraxis gab es einen einzigen Nicht-Sith-Kriegsminister, der sich mit drei ihm übergeordneten dunklen Lords konfrontiert sah. Dementsprechend war das Imperium auch kaum in der Lage mit der vollen Macht seines Militärapparats anzugreifen. Als Darth Decimus (Strategie) etwa die Kampagne auf Corellia befehligte hielt Darth Baras (Offensive) bewusst wichtige Militäreinheiten wie das Armageddon-Battaillon zurück und Darth Marr scheint sich überhaupt nicht an dieser Angelegenheit beteiligt zu haben. Dafür zog Corellia als Industriestandort jedoch Darth Hadra (Wissenschaft), Darth Acheron (Bio-Technologie) und Darth Vowrawn (Produktion und Logistik aka Wirtschaft) an. Als Baras und Decimus fielen befand sich Darth Marr in der Rolle des alleinigen Oberbefehlshabers und konnte daher auch den Rückzug von Corellia befehlen (wie Generalin Konya im Schwarzen Loch auf Corellia bestätigt).

Marr überlebte sogar noch zwei Nachfolger Darth Baras (Darth Arho und Darth Arkous), wovon Arho wohl der gefährlichste gewesen ist. Arho übernahm direkt im Anschluss an Corellia die Amtsgeschäfte seines Vorgängers Baras und eröffnete mit einer Offensive auf Ilum, welche er auch persönlich anführte. Dort wurde er jedoch durch Darth Malgus verraten und starb beim Versuch eine der heiligen Jedi-Welten zu einer imperialen Minenkolonie zu machen. Arho hatte die Aufgaben als "Minister" für offensive Kriegsführung wohl wirklich verstanden und die ganze Schlacht um Ilum wurde zu einer weiteren Katastrophe für das Sith-Imperium, woraufhin einmal mehr Darth Marr alleiniger Oberkommandierender wurde. Einige Zeit später setzte sich Marr aus den Erfahrungen mit Baras und Arho daher für Darth Arkous ein, der sich als Moderater ausgab und dann leider als Hochverräter entpuppte. Arkous sah sich als "Minister" für offensive Kriegsführung ebenfalls gedrängt einen großen Sieg aus dem Hut zu zaubern und wie schon Darth Arho wählte er einen Angriff auf den Jedi-Orden als Auftakt seiner Regierungskarriere. Nur erwies sich Arkous Angriff auf den Jedi-Tempel auf Tython durch den Gegenangriff auf Korriban als katastrophal.

Mit dem Angriff auf Ossus hätte man fast davon ausgehen müssen, dass ein neuer Minister für offensive Kriegsführung sein Amt angetreten hat, da es bei diesen fast schon zum Brauch geworden zu sein scheint mit seiner ersten Amtshandlung eine heilige Stätte des Jedi-Ordens angreifen zu lassen. Doch wie sich herausstellt ist der neue dunkle Rat zweifellos stärker und daher vielleicht auch stabiler aufgebaut als sein Vorgänger.

Acina etablierte die Machtposition eines Darth Marr als Supreme Commander oder Oberbefehlshaber des Sith-Militärs als eigenständige Ratsposition, womit nun ein dunkler Lord für das gesamte Militär zuständig sein sollte und nicht mehr wie Decimus (Strategie) oder Arho (Offensive) darum ringen muss sich gegenüber seinen "Kollegen" durch große Siege abzuheben. Der neue Supreme Commander kann hingegen deutlich entspannter agieren und die Interessen des Imperiums als ganzes betrachten.

Was bei der Zentralisierung des militärischen Oberkommandos noch deutlich ist, weil es in der Story mehrmals unangenehme Konsequenzen hatte, ist bei anderen "Superministerien" weniger offensichtlich gewesen. Die neue Sphäre für Sith-Doktrin umfasst etwa die Ratssitze von Darth Thanaton (als Vorgänger von Lord Kallig), Darth Ekkage (die Vorgängerin von Darth Rictus) und Darth Aruk. Rictus und Aruk tauchten ingame nie auf und sind daher Ratsmitglieder auf die man durchaus gut verzichten kann, wobei ja auch Lord Kallig für 7 von 8 Klassen verschwunden ist. Alle drei Sphären zu einer Sith-Sphäre zusammenzuführen macht durchaus Sinn, weil an sich ja fast unsinnig war sie soweit aufzusplitten. Welche Bedeutung diese Sphären haben wird vielleicht klar, wenn man bedenkt, dass Darth Rictus als Lord für Mysterien die Kampagne gegen die Schreckensmeister anführte. Lord Hargrev war Rictus handverlesener Kandidat für den Angriff auf Oricon. Die Sphäre für Mysterien hatte in der Vergangenheit oftmals die Aufgabe gegen Kreationen des Sith-Imperators durchzugreifen, wie die Schreckensmeister. Rictus Vorgängerin Darth Ekkage war nicht nur die Schwester von Darth Baras, sie führte auch eine Gruppe von Sith-Attentätern an, welche dem Imperator treu ergeben waren und ihre Rolle erlaubte es ihr wohl sehr viel näher an den Imperator und seine Höflinger heranzukommen als andere Ratsmitglieder, was ihrem Bruder half die Stimme des Imperators nach Voss zu locken und wegzusperren. Mit Vitiates Tod könnte der Lord für Sith-Doktrin die Aufgabe haben die Hinterlassenschaften des Imperators zu durchstöbern und bestimmte Strömungen innerhalb des Sith-Ordens zu überwachen, nachdem man bei den Revanitern ja bereits schwer versagt hatte. Aber auch der Wiederaufbau der Sith-Akademie liegt in den Händen dieses dunklen Lords. Darth Acina dürfte als Kaiserin technologische Kriegsführung bevorzugen, aber der Lord für Sith-Doktrin wäre auch dafür zuständig Machttechniken und alte Sith-Waffen bereit zu halten, sollte es doch zu einer Strategieänderung kommen.

Im Wissenschaftsministerium von Darth Malora sollte man sich als SWTOR-Fan mittlerweile gut auskennen, denn man kennt gleich mehrere Vorgängerin Maloras, zumindest in Hinsicht auf die ehemalige Sphäre für Technologie. In der Sphäre für Bio-Technologie war einst Darth Acheron (auf Corellia gestorben) der große Mann, doch in der Sphäre für Technologie spielte Darth Mekhis einst die tragende Rolle. Auf Mekhis Forschungserfolgen aufbauend konnten sich all ihre Nachfolgerinnen noch eine goldene Nase verdienen, wie Darth Hadra, Darth Karrid und schließlich Darth Acina. Das Wissenschaftsministerium ist gewissermaßen Acinas Hausmacht und Malora könnte daher auch als potentielle Wunschnachfolgerin Acinas gesehen werden, wenn nicht auf dem Thron, dann zumindest im Dunklen Rat. Darth Mekhis konstruierte Superwaffen, wie etwa den Silencer-Superlaser des Sith-Inquisitors, die Gauntlet aus der Klassenstory des Troopers oder auch die Tarnvorrichtung eines Malgus, dementsprechend ist diese Sphäre ja relativ wichtig für die Zukunft und beginnend mit Malora könnten wir noch einige Begegnungen mit den Sith-Wissenschaftlern haben. Makeb war ja auch eine Angelegenheit in die Acinas Sphäre eingebunden war. Da wir nie von Darth Acherons Nachfolger gehört haben und Bio-Technologie ohnehin ein Teil der Sphäre für Wissenschaften sein sollte macht es ja auch Sinn diesen ganzen Themenbereich nun zentralisiert zu haben.

Zivile Administration ist ein interessanter Name für ein Superministerium, in welchem sich wohl der Großteil der echten Regierungsarbeit abspielen muss. Wir wissen es nicht genau, aber dieses neue Superministerium wird wohl Aufgaben eines Finanz-, Wirtschafts-, Verkehrs-, Justiz- und Innenministeriums erfüllen. In jeder irdischen Regierung wäre ein solcher Superminister wohl das mächtigste Regierungsmitglied, in der hochgradig militarisierten Gesellschaft des Sith-Imperiums würde er jedoch vom militärischen Oberkommandierenden überschattet. Selbst ohne die Aufgaben des Justiz- und Innenministeriums hatten wie im Ministerium für Produktion und Logistik ein ziviles Superministerium vor uns, das vom möglichen neuen Kaiser Darth Vowrawn geführt wird. Nun dürfte Vowrawn jedoch zusätzlich zu seinem alten Ministerium die Agenden des Justiz- und Innenministers Darth Mortis übernommen haben. Als Justiz- und Innenminister war Darth Mortis gewissermaßen Richter und Henker in einer Person, wozu dann auch hinzu kam, dass er auch gegen Terroristen wie den Schleier vorging und sehr wahrscheinlich eine offene Rechnung mit der "Abtrünnigen" Lana Beniko hatte. Als noch mächtigerer ziviler Minister hätte Darth Vowrawn nun die Macht Gesetze zu erlassen und im Interesse des Wirtschafts- oder Verkehrsministeriums durch das Justiz- und Innenministerium Enteignungen vornehmen zu lassen. Alles wofür Vowrawn in früheren Jahren auf Darth Mortis angewiesen gewesen wäre liegt nun in seiner Hand. Mortis mag kein hypermoralischer Mensch gewesen sein, aber seine Erfahrungen als Sith-Lord machten ihn sicher misstrauisch gegenüber Vowrawn, weshalb er dessen Initiativen in rechtlicher Hinsicht nicht immer gefolgt sein dürfte. Mit der Möglichkeit Bürgerrechte zu verleihen oder zu entziehen ist Vowrawn auch ein gefragter Ansprechpartner für Steuerflüchtlinge aus der Galaktischen Republik. Angesichts der Tatsache, dass Lana Benikos Vater ein vermögender Industrieller auf Dromund Kaas gewesen ist kann man wohl auch davon ausgehen, dass Vowrawn Lanas Karriere verfolgt haben dürfte. Als Lana von ihren Funktionen als Geheimdienstministerin zurücktrat und das Sith-Imperium verließ könnte das zur Verurteilung ihrer Familie geführt haben. Wie wir aus Fällen wie Elara Dornes wissen setzt die reale oder beabsichtigte Fahnenflucht Imperialer oft auch deren Familie gewisser Repressalien aus. Sippenhaftung war eindeutig eines der Leitprinzipien von Darth Mortis. Eine Enteignung von Beniko senior hätte entweder zum Vorteil oder Nachteil von Vowrawns Plänen gewirkt.

Galaktischer Einfluss ist eines der interessantesten Ministerien, weil es die Machtbereiche eines Darth Jadus und eines Darth Ravage zusammenführt. Meiner Meinung nach war Ravage als Expansions- und Außenminister völlig ungeeignet, doch er sollte ja jetzt tot sein. Das neue Superministerium würde schon aufgrund seiner Eigenschaften danach verlangen, dass der neue dunkle Lord an der Spitze das erforderte Maß an Verschlagenheit und Fingerspitzengefühl besitzt. Genauso wie Mortis kann Ravage ja auch auf Nathema gestorben sein und daher wäre die Bahn frei für einen neuen oder eine neue Kandidatin. Eine mögliche Kandidatin wäre die aus der imperialen Storyline auf Nar Shaddaa bekannte Sith Zavrasha, eine ehemalige Schülerin von Darth Mortis, welche die Aufgabe hatte die republikanischen Umtriebe (technologische Entwicklungen, der Ankauf und Verkauf von Waffen, Rekrutierungsbemühungen, Finanzstransaktionen usw.) auf Nar Shaddaa auszuspionieren.

Beste Chancen für Ingame-Auftritte

12 dunkle Lords der Sith waren eindeutig zuviel und betrachtet man die 2.0-5.0 Ära, so erlebten wir nur Darth Marr, Darth Acina, Darth Mortis, Darth Arkous und Darth Vowrawn ingame in Aktion. Wobei auch noch Darth Soverus und Darth Atroxa (beide Opfer einer Invasion Korribans) aufgezählt werden könnten. Man könnte auch noch den eventuellen Auftritt eines Darth Ravage auf Nathema hinzuzählen, denn Ravage war ja immerhin einst auch auf Ilum anwesend.

Alles in allem 8 Ratsmitglieder die eine mehr oder weniger große Rolle spielten, selbst wenn es manchmal eben nur Kurzauftritte waren. Mit der Reduktion auf 5 Mitglieder des Dunklen Rats + 1 Kaiser/Kaiserin der Sith, sowie einen neuen "Zorn" ist die Riege der Sith-Hauptdarsteller durchaus überschaubar geworden, was zumindest bei mir die Hoffnung nährt, dass BioWare uns diesmal alle aktiven Mitglieder des Dunklen Rats zeigen wird. Auf Ossus werden wir jedenfalls bereits 3 Mitgliedern der neuen Machtstruktur begegnen, wobei der Kaiser in diesem Fall auch Vowrawn sein kann, sollte man Acina auf Iokath geopfert haben. So gesehen wären es schon 4 Sith-Charaktere welche auf Ossus eine tragende Rolle spielen werden.

Dass der Dunkle Rat zu unsichtbar blieb war eine oftmals wiederholte Kritik an den Expansionen der Vergangenheit, doch seit KotET (ein Trip nach Dromund Kaas) und Iokath (eine mögliche Änderung in der Machtstruktur) gibt sich BioWare deutlich mehr Mühe die Kontinuität aufrecht zu erhalten - dank Charles Boyd, der vom Lead Writer zum Creative Director aufgerückt ist und sich wohl für diese Einheitlichkeit der Story verantwortlich zeichnet.

Unbegrenzte Macht!

Mit der Etablierung eines einzigen militärischen Oberkommandierenden hat Darth Acina die Machtstruktur innerhalb der Republik nachgeahmt. Auch Saresh übte ja nicht direkt die Kontrolle über das Militär aus, sondern überließ diese Aufgabe dem Supreme Commander Jace Malcom. Im Fall des Sith-Imperiums wäre ein derart mächtiger General auch ein Konkurrent um den imperialen Thron, weshalb es für Kaiser umso wichtiger ist präsent zu sein. Man kann hier wohl den Vergleich zu römischen Kaisern ziehen, welche jederzeit fürchten mussten von zu mächtigen Statthaltern oder Generälen gestürzt zu werden, weshalb sie auch aktiv in Schlachten ziehen mussten, selbst wenn sie die tatsächliche Feldherrenarbeit durch fähige oder zumindest loyale Offiziere erledigen ließen. Acinas Anwesenheit auf Voss und Iokath ist daher kein Wunder, sondern etwas das von ihrer neuen Rolle als Kaiserin der Sith auch verlangt wird. Insgeheim hat sich Acina jedoch auch noch einen neuen Zorn des Imperators geschaffen, selbst wenn dieser sich wohl vorerst noch nicht mit diesem Titel schmückt und ebenfalls zu einem Rivalen um den Thron werden könnte. Die Existenz einer Allianz mit der man den Supreme Commander umgehen kann, ist für Acina oder Vowrawn zweifellos praktisch, denn so lässt sich eine kontrollierbare äußere Fraktion missbrauchen, um zu vermeiden, dass der Supreme Commander zu erfolgreich und populär wird. Aus Sicht des imperialen Throninhabers ist es vorteilhafter die Allianz auf Distanz zu halten, anstatt sie vollends in die imperiale Hierarchie zu integrieren. Ein Söldnerführer der einen Platz auf der Regierungsbank verlangt würde sich aber auch nicht allzu viele Freunde machen. Wenn wir eines aus der Klassenstory des Inquisitors gelernt haben sollten, dann dass es für Sith durchaus sinnvoll ist sich auch außerhalb des Sith-Imperiums eine Machtbasis zu schaffen. Als Kommandant der Allianz ist man mächtiger und schwächer als zuvor, denn zum einen kann man als Verbündeter auf Augenhöhe mit der Kaiserin verhandeln, andererseits hätte man kaum einen Anspruch auf den imperialen Thron, da man ein Fremdling ist. Als Agent oder Sith ist man ein verlorener Sohn des Imperiums, der genauso wie Lana Beniko oder andere imperiale Allianz-Mitglieder mehr oder weniger als Deserteur gerechnet werden kann.

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