Fallen Empire: Zakuuls militärische Überlegenheit

Intro

Endlich konnte man bewegte Bilder zu Fallen Empire sehen und diese bieten in Verbindung mit bisherigen Leaks einen Hinweis darauf, wie und warum Zakuul die Galaxis erobern konnte. Dieses Szenario ist alles andere als verständlich, nicht bloß weil die Invasion scheinbar aus dem nichts kam. Zakuul ist ein einziger Planet und wann hat in der Realität schon einmal ein einziger Stadtstaat die Geschicke der bekannten Welt bestimmt? Es ist schon eine Weile her, aber da hat eine etruskische Stadt in Mittelitalien es ähnlich wie Zakuul zur Regionalmacht gebracht. Rom wuchs jedoch über Jahrunderte und wurde vom Nabel der Welt (Griechenland und den hellenischen Metropolen im Osten) aus lange ignoriert. Man dehnte sich zunächst im aus griechischer Sicht ohnehin halb-barbarischen Mittelitalien aus und selbst als man im Krieg mit Karthago auf Sizilien auch griechische Exklaven in seinen Herrschaftsbereich integrierte war man im Zentrum der antiken Welt beunruhigt. Es waren ja nur Außenposten.

Solange Rom oder Zakuul am Rande der bekannten Welt agieren (Im Wild Space und Outer Rim) wird diese Lokalmacht ignoriert. Die Bevölkerungszentren liegen im Kern der Galaxis, das Outer Rim ist nur von Stützpunkten übersät und das Sith-Imperium leidet unter einer Belagerung durch die Republik, sowie den Verlust seines zweitgrößten Bevölkerungszentrums. Ziost war mehr als ein Planet, es war ein Regierungszentrum, der Sitz von Behörden und aller namhaften imperialen Wirtschaftsinstitutionen. Ziost war das New York des Sith-Imperiums und Vitiate hat es praktisch mit einer Atombombe ausradiert. Das Imperium stand so oder so am Rande des Kollaps. Doch der Todesstoß durch die Republik musste ausbleiben, wegen Vitiate. Zugleich hält das aber Rebellen, Piraten und Abenteurer nicht davon ab, Rache an den Sith zu üben. Man hat die mächtigsten Piratengruppen ohnehin bereits an den Rand der Galaxis vertrieben, da ist es nicht verwunderlich, wenn dort jemand die Gunst der Stunde nutzte und Vergeltung an Korriban übte.

Im Zentrum der Galaxis interessierte man sich hingegen für etwas anderes - wo steckte Vitiate. Auch wenn das Imperium wirtschaftlich am Abgrund stand, politisch angeschlagen war und auch Aufstände und einen Verfall der Moral befürchten musste, die Republik ging aus der Zerstörung Ziosts unbeschadet hervor. Man hatte Truppen verloren, aber man konnte das Sith-Imperium weiterhin belagern. Doch sollte sich das Debakel von Ziost auf einer der Kernwelten wiederholen, die ähnlich dicht besiedelt waren... dagegen muss man etwas unternehmen.

Die Ressourcen

Wann immer Kleinstaaten versuchen zu Großmächten zu werden müssen sie zunächst an die notwendigen Ressourcen kommen. Selbst im neuen Kanon gibt es Welten wie Eriadu, die mit Hilfe ihrer planetaren Ressourcen in der Lage waren eine Regionalmacht zu werden. Doch auch das geschah nicht über Nacht. Eriadus Siedler kämpften Jahrhunderte gegen die eigene Umwelt, ehe sie sich der Bedrohung durch Piraten stellen konnten. Mit den Erzvorkommen und Industriekomplexen Eriadus war es jedoch möglich eine Flotte zur Selbstverteidigung aufzustellen. Der Erfolg dieser Flotte macht es wiederum möglich eigene Kolonien zu gründen und andere Planeten/Kolonien unter Eriadus Schutz zu stellen. Der Republik war Eriadus Schicksal jedoch völlig egal, weil die Welt trotz ihrer Errungenschaften im Outer Rim liegt und damit jenseits der politischen Relevanz. Man braucht nur Romane wie Mantel der Täuschung, Tarkin oder die Darth Bane-Trilogie zu lesen, um zu verstehen wie das Outer Rim im Star Wars-Universum von der Republik sträflich vernachlässigt wird. Hier wurden die Sith sogar begrüßt, weil sie sich als erste dem Aufbau von Infrastruktur in dieser Region widmeten.

In Zeiten des Großen Galaktischen Krieges gibt es jedoch zwei Supermächte in der Galaxis, die über massive personelle und materielle Ressourcen verfügen. Die Lage mag sich zwar zu Gunsten der Republik verschoben haben, doch Corellia ist nachwievor verwüstet, Kuat belagert und die Republik muss mehr Garnisonen und Belagerungstruppen bereitstellen als das Imperium. Materiell fehlt es den Reps an Nachschub, frische Rekruten hätten sie jedoch mehr als genug. Das Imperium verfügte bis zur Zerstörung des Ministeriums für Logistik über einen ungebremsten Material-Nachschub (Dromund Kalakar und Sullust wurden weder belagert, noch verwüstet), doch es fehlte an Personal, um die Kreuzer zu bemannen. Man hatte auf Corellia, Denova und Ilum zu viele Soldaten und Offiziere verloren. Darth Marr begann zwar mit der Rekrutierung von Aliens, während die Aufnahmebestimmungen der Sith-Akademie gelockert wurden, doch in Hinsicht auf die Truppenstärke war man der Republik bereits unterlegen.

Zakuul ist nur ein einziger Planet im Wild Space, doch wir wissen nicht wie viel dieser Region bereits von Zakuul erobert wurde. Als wir auf Zakuul stoßen ist uns rein gar nichts über diese Welt, ihre Bevölkerung und ihren Einfluss bekannt. Zakuul könnte den gesamten Wilden Raum erobert haben, ohne dass es Reps und Imps aufgefallen wäre. Das würde auch erklären woher man die nötigen Ressourcen für eine Eroberung der gesamten Galaxis hatte. Die Rakata hatten vor Jahrtausende ein ähnliches Problem, sie waren anfangs auf einen einzigen Planeten beschränkt und konnten ihre kannibalistischen Traditionen nicht ablegen. Die Größe der Bevölkerung ist wichtig, weil man seine Armeen zuerst nur aus ihr rekrutieren kann. Die Republik ist riesig, im Sith-Imperium dient fast jeder irgendwie dem Militär, doch Zakuul scheint auch eine Zivilbevölkerung zu besitzen und weder Söldner noch Sklavensoldaten einzusetzen.

Die Ewige Flotte

Von Zakuuls Flotte erfahren wir zunächst nicht allzu viel. Sie wird aber bereits in Imperator Valkorions Charakterporträt groß angepriesen. Es soll die mächtigste Flotte der Galaxis sein. Um sie zu bauen dürften wohl einige Planeten im Wild Space geplündert worden sein. Da der Wild Space wirtschaftlich unabhängig ist (mangels Handelsrouten zum Galaktischen Kern) dürfte der Flottenbau Zakuuls auch niemanden aufgefallen sein. Höchsten der Geheimdienst-Minister ahnte vielleicht etwas von dieser Gefahr, aber was kümmert einen das Militärbudget eines Diktators am anderen Ende der Welt? Künftige Gefahren werden oft ignoriert, weil man nicht allen Hinweisen nachgehen kann.

Im Gegensatz zu Reps und Imps wurde Zakuuls Flotte nicht durch Superwaffen oder einen jahrelangen Krieg zerstört. Man besitzt noch immer die volle Anzahl von Schiffen. Während Kuat als Schiffswerft ausgeschaltet ist, solange Reps und Imps dort ihren Kleinkrieg führen und solange Corellia im Wiederaufbau steckt hat die Republik ohnehin Probleme neue Kreuzer zu erhalten. Ohne eine ausreichend große Flotte ist man nicht mobil genug, um rechtzeitig einzugreifen und die Galaxis ist groß. Die Republik ist als Demokratie auch gezwungen Truppen für nutzlose Aktionen, wie das Schützen politischer Günstlinge und Eskortieren von viel zu mächtigen Würdenträgern abzustellen. Zudem werden die republikanischen Flotten nahe der Grenze zum Sith-Imperium stationiert sein. Die Imps haben wiederum genauso viele Schiffe an Malgus, die Schreckensmeister und in internen Machtkämpfen verloren, wie an die Republik. Man kann zwar ungehindert neue Schiffe produzieren, aber es fehlt an frischen Mannschaften.

Um die beiden Supermächte zu schlagen bräuchte Zakuul nur mehr Schiffe in die Schlacht führen. Doch woher sollte Zakuul seine Truppen und Flottenkommandeure nehmen. Man hat seinen eigenen Jedi-Orden zur Verfügung, die Ritter von Zakuul. Und man scheint Droiden in wichtigen Funktionen einzusetzen, vor allem als Stoßtruppen. Die Skytrooper sind ein mächtiges Droidenheer. Wie wir aus den Klonkriegen wissen ist es auch möglich ganze Flotten mit Droiden zu bestücken und dadurch kann man mit kleineren Mannschaften trotzdem ähnlich große Flotten mobilisieren wie die Republik. In den Star Wars Legends gab es auch das Beispiel der Katana Flotte, einer Ansammlung von 200 Dreadnaughts, die weitgehend automatisiert waren und daher nur Rumpfmannschaften benötigten. Eine solche Armada könnte Zakuuls Triumph erklären. Wenn man aus der Serie The Clone Wars eines gelernt hat, dann man das Prinzip Masse statt Klasse nicht unterschätzen sollte. Die Kampfdroiden der Konföderierten sind vielleicht beschränkt, doch sie müssen auch nur einen Blaster halten und abfeuern. Der Erfolg so mancher Raumschlacht in den Klonkriegen hing weniger vom Metallgehalt der Crews ab, sondern vom Talent der Kommandeure. Kreativität ist beim Kampf Schiff gegen Schiff nicht von der ganzen Crew gefordert, diese muss hingegen mit mechanischer Präzision ihre Befehle ausführen und da haben Droiden einen gewissen Vorteil.

Die Armee

Die Skytrooper

Die ersten Konzeptbilder der Skytrooper erinnerten auch bereits an Dark Trooper. Letztere waren ein mechanischer Ersatz für die Sturmtruppen, doch das Geheimprojekt zu ihrer Herstellung wurde von Kyle Katarn sabotiert und so kamen sie nie flächendecken zum Einsatz. Man stelle sich vor Kyle Katarn hätte versagt, dann hätten diese Superkampfdroiden in Sturmtruppengestalt der Rebellen-Allianz schwere Verluste eingebracht.

Zakuuls Skytrooper sind Kampfdroiden. Sie können in Massenproduktion hergestellt werden, sogar im Vakuum und menschenfeindlichen Umgebungen operieren, sind immun gegen Schmerz und sie können fliegen. Wer mit einer Droidenarmee aus dem Wilden Raum auf eine kriegsmüde Galaxis losmarschiert, in der Reps und Imps sich gegenseitig in den Rücken fallen... dann ist der Erfolg nicht weit weg. Kampfdroiden kann man endlos produzieren, egal wie groß die eigene Bevölkerung eigentlich ist. Zakuul ist somit auch nicht von Rekrutierungsproblemen geplagt wie das Sith-Imperium.


Die Ritter von Zakuul

Jedi und Sith haben ein gemeinsames Problem - sie sind keine Soldaten. Beide Orden sind zu philosophisch veranlagt und ihr Gezänk verstrickt, um eine willige Armee für ihre jeweilige Fraktion abzugeben. Die einzigen Vertreter des militärischen Arms des Jedi-Ordens kamen auf Ziost um. Jedi haben moralische Bedenken, Sith sind zu egoistisch und keine der beiden Gruppen weist außerdem die nötigen Mitgliederzahlen auf, um eine Armee bereitzustellen. Man stelle sich aber vor, wie das wäre, wenn jemand eine Legion von Lichtschwertschwingern auf die Galaxis los lassen würde. Der Sieg wäre dann vorprogrammiert oder?

Zakuul wird von einer machtsensitiven Dynastie regiert. Während wir bei Imperator Valkorion natürlich wissen, dass dieser besonders mächtig ist, dürfte auch Valkorions Ex-Frau (die Entität aus der Klassenstory des Sith-Kriegers?) äußerst machtbegabt gewesen sein. Machtsensitive sind in der bekannten Galaxis sehr selten, doch schon ein Planet wo nur 1% der Bevölkerung die Macht zur Verfügung hätte wäre immens "mächtig". Bei 6 Milliarden Einwohnern ergäbe das 60 Millionen Kandidaten für eine Ausbildung zum Ritter von Zakuul. Egal wie man aussiebt, selbst wenn von diesen 60 Millionen nur 60.000 tatsächlich Ritter werden würden... das wären immer noch mehr als es Sith und Jedi in der Galaxis gibt.

Die Mitgliederzahlen des Jedi-Ordens betragen während der Klonkriege ca. 10.000 und angesichts des Ausbildungsprogramms der Sith muss man wohl davon ausgehen, dass es wegen des Verschleiß an Akolythen auf Korriban nicht ganz so viele Sith-Lords geben dürfte. 10.000 Jedi und 7.000 Sith vs. 50.000-60.000 Ritter von Zakuul. Kleine Randnotiz meinerseits, in Star Wars Legacy gibt es meines Wissens kaum 200 Imperiale Ritter, die als graue Jedi und Leibwache des Imperators Roan Fel eine ähnliche Rolle wahrnehmen wie die Ritter von Zakuul.


Die Kombination macht's aus

Hätten die Separatisten in den Klonkriegen mehr Jedi auf ihrer Seite gehabt (sie hatten Dooku und dessen jeweiligen Attentäter) hätten sie vermutlich gewonnen. Eine Armee aus "Jedi" in Verbindung mit Legionen von Kampfdroiden und einer Armada - das ist das Ewige Imperium eines Unsterblichen Imperators, der einige Jahrhunderte Zeit hatte seine Invasion vorzubereiten.

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bane218, Donnerstag, 27. August 2015, 11:11
Erstmal denk ich mir, das Valkorion das Sith Imperium schlicht für stärker gehalten hatt und deshalb dort mehr und auch als erstes gewütet hatt, er sagt ja selber zu seinen Söhnen sie sollen die Sith nicht unterschätzen.

Ausserdem wurde das Sith imperium auch erst von denn meisten bemerkt als sie zuschluggen daher halte ich es sehr wohl für möglich das es mit dem Zakuul Imperium auch so war.

Ich denk das Revan sehr genau vom Zakuul imperium gewusst hatt und beide seiten zwingen wollte, mit ihm gegen das Zakuul Imperium zu bekämpfen, nachdem er beide seiten geschwächt hätte es wird sicherlich auch eine verbindung zu SOA sein.

pfannenstiel, Donnerstag, 27. August 2015, 11:22
Wenn man Vitiates/Valkorions Aktionen weniger als Umtriebe eines machthungrigen Ungeheuers und stattdessen als Strategie eines Verschwörers wie Palpatine/Darth Sidious sieht macht jetzt vieles Sinn.

Das könnte erklären warum Revan sich eine Cyborg-Armee aufbauen wollte. Für das Ritual auf Yavin 4 wäre eine solche ja nur von begrenztem Nutzen gewesen. Für einen Krieg gegen Zakuul hätte er eine unverwüstliche Cyborg-Armee allerdings gut brauchen können.