Sweeney Todd



Tim Burton ist ein Meister, wenn es um skurrile Filme geht, Johnny Depp sein liebster Schauspieler, mit dem zusammen die Werke Burtons immer gelungen waren, dazu Burtons Frau Helena Bonham Carter, die sich auch perfekt in Burtons Gothic-Welt einfügt und eine gnadenlos düstere, böse Story. Perfekte Voraussetzungen für ein echtes Kinohighlight! Aber ein Musical? Ok, in Burtons Animationsfilmen “Nightmare Before Christmas” und “Corpse Bride” wurde auch gesungen, aber Johnny Depp und Helena Bonham Carter!?

Doch, das funktioniert, und wie!! Johnny Depp spuckt als Sweeney Todd seine Verachtung über die Menschheit und seinen Wunsch nach Vergeltung so böse heraus, dass man sich fragt, ob er singend als Schauspieler noch einen Tick mehr Ausdruck in seine Rollen legen kann, dazu Helena Bohnman Carter, die als kaputte Pastetenherstellerin Mrs. Lovett Sweeney Todd verfällt und mit zarter Stimme und verliebten Tönen genau das perfekte Gegenstück zu Depp bildet. Und auch Alan Rickman (auch bekannt von Harry Potter als Severus Snape) ist als überheblicher, intriganter Richter Turpin perfekt besetzt. Der Gehilfe von dem Richter ist natürlich auch - finde ich - perfekt besetzt mit Timothy Spall (den man ebenfalls auch unter anderem von Harry Potter kennt als Peter Pettigrew). Düstere Songs, eine düstere Story und ein absolut düsteres London machen “Sweeney Todd” zu Burtons bisher bösestem Film, Burtons Humor ist dieses Mal von der schwärzesten Sorte.

“Sweeney Todd” handelt vom Barbier Benjamin Barker, der nach 15 Jahren nach London zurückkehrt, wo ihn damals Richter Turpin zu Unrecht verhaften und verbannen ließ, um sich Barkers Frau und seine Tochter unter den Nagel zu reißen. Als Barker zurückkehrt, nennt er sich Sweeney Todd, und hat nicht zuletzt, als er hört, dass seine Frau sich nach einer Vergewaltigung durch Richter Turpin vergiftet hat, nur noch Rache im Sinn. Er zieht in seinen alten Barbiersalon und öffnet wieder für Kundschaft. Seine Vermieterin Mrs. Lovett verliebt sich in ihn, auch wenn Todd außer Rachsucht keine Gefühle zulässt. Als Todd einen Barbierkollegen (gespielt von ALI G. - Sacha Baron Cohen) und danach weitere Bürger Londons durch Kehlenschnitt ins Jenseits befördert, nutzt Mrs. Lovett (kennt man auch von Harry Potter - Bellatrix Lestrange) die Chance, ihr schlecht laufendes “Fleischpasteten-Imperium” wieder attrativer zu gestalten. Gleichzeitig versucht ein Junge, der wie Todd mit dem Schiff London erreicht hat, Todds Tochter Johanna aus der Gewalt des Richters zu befreien…



Wer Burtons Filme wie “Sleepy Hollow”, “Corpse Bride” oder “Edward mit den Scherenhänden” mag, wird auch diesen Film lieben. Johnny Depp spielt so böse wie nie und liefert eine seiner besten Leistungen ab, ebenso Helena Bonham Carter. Und doch ist der Film auf keinen Fall etwas für die Masse und schon gar nichts zur zarte Gemüter.

Ach ja, wer gut aufgepasst hat, kann auch meine Einleitung leicht widerlegen: In “Corpse Bride” waren es nämlich auch schon Depp und Bonham Carter, die gesungen haben. Und wer meint, in “Cry Baby” hätte Johnny Depp auch gesungen, irrt sich, die Songs wurden in dem Musical aus den 80ern von jemand anders gesungen, aber trotzdem ist die Aussage, dies wäre Depps erste Musicalrolle, natürlich falsch.

Auf einer Skala von 5 Baumis erhhält dieser Film :

4

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