Dienstag, 14. März 2017
Valkorion und die Tech-Klassen
"Nobody has ever matched my will to survive."
- Valkorion/Vitiate/Tenebrae

Tech-Klassen und Fallen Empire oder Eternal Throne sind etwas das in den Augen mancher irgendwie so gar nicht zusammenpasst. Aber Ziost, Oricon, Yavin 4 und Ilum taten es? Meiner Meinung nach wird bei dieser Kritik gerne das Gesamtbild übersehen und ein Teil der Story völlig ignoriert, vielleicht weil man seine eigene Klassenstory von vornherein missachtet hat.

Ich gebe aber auch zu, dass es Klassen gibt die es in der Outlander-Ära sehr schwer haben, weil sie im Vergleich mit anderen Klassen keine so wie auf den Leib geschneiderten Argumente für ihre Rolle als Valkorions Auserwählte haben. Das Problem liegt aber im Vergleich, nicht in der Story an sich. Sobald man vergleicht wird man Gefahr laufen etwas abzuwerten und so kann man sich auch ganz unbewusst auf eine Klasse einschießen, wenn man sie in jedem Bereich mit einer oder mehreren plausibleren Story/Stories vergleicht.

Worum es mir geht ist also die Ehrenrettung der Tech-Klassen, vor allem als jemand der SWTOR als Powertech-Kopfgeldjäger begonnen hat und zeitweise sehr starke Sympathien für Agenten, Schmuggler und Soldaten hatte. Das soll nun auch dazu führen, dass ich den Tech-Klassen ihren Stolz zurück geben möchte, denn wenn die Spielmechanik und mein bisheriges Investment mir nicht gewisse Machtanwender so sympathisch machen würden, dann wäre ich womöglich als Schmuggler, Soldat oder Kopfgeldjäger unterwegs. Aber ich zocke halt am liebsten Juggernauts und habe folglich schon zuviel in diese investiert, um sie einfach so stehen zu lassen.

Wer oder was bestimmt den Wert des Outlanders?

Der Spieler und Valkorion können sehr unterschiedliche Auffassungen vertreten, warum ihre Klasse ein geeigneter Auserwählter ist. Wenn mich meine Beschäftigung mit Star Wars-Versus-Videos eines gelehrt hat, dann dass grandiose Superkräfte oft völlig unbrauchbar sein können, während das richtige Skillset einen Kampf oft sehr schnell entscheidet. Nimmt man die Story als Anhaltspunkt her und warum tun wir das eigentlich so selten? Dann suchte Valkorion nach einem Outlander der ihm als Wirtskörper dienen kann und zugleich auch ohne seine Hilfe in der Lage wäre seine Kinder zu besiegen, mit dem Bonus, dass dieser Held wie Vitiate oder Valkorion als eine Art Heldenkönig angesehen zur Herrschaft gelangen könnte. Tenebrae hatte also einen Plan und dieser lautete den Outlander zum dritten Imperator zu machen. Dazu sollte wahrscheinlich auch die Zeugung seiner Kinder beitragen, deren Macht schließlich in den Körper des neuen Imperators floss.

Spieler ärgern sich oft über die empfundene Unwürdigkeit der Tech-Klassen, da Jedi und Sith gerne als überlegen betrachtet werden. Während ich zustimme, dass die Fähigkeit eines Ritters, mit einem Schwert zu einem Feuergefecht zu kommen, beeindruckend ist, so sehe ich die Macht-Klassen keinesfalls als unverwundbar an. Auch hier kommen die unterschiedlichen Skillsets zum Einsatz, denn erzählerisch könnte sich ein völlig immunisierter Agent gegen alles zur Wehr setzen was ein Wahnsinns-Hexer an Visionen und Angstzuständen aufbieten könnte. Agenten haben den Dunklen Tempel auf Dromund Kaas, Gedankenmanipulation der übelsten Sorte, sowie ein Immunisierungsritual auf Voss und nicht zuletzt Oricon und Ziost überstanden. Mit einem Gedankentrick, selbst aufwendigen Varianten, kann man einen Agenten nicht mehr bezwingen. Und so sehe ich auch die "Kneel before the Dragon of Zakuul"-Szene in Kapitel IX als perfektes Abbild der mentalen Stärke des Agenten. Selbst der Jedi-Ritter scheiterte ursprünglich an der Dominationstechnik Vitiates, während sich Agenten sehr effektiv gegen den nach Vitiate am mächtigsten geltenden Telepathen Darth Jadus zur Wehr setzen konnten. Dem Agenten half kein Machtgeist von Orgus Din, er war auf sich allein gestellt und nur einmal hatte er vielleicht etwas Hilfe durch Wächter X.

Meiner Meinung nach lässt sich der Wert des Outlanders in drei Kategorien bemessen, der persönlichen, der politischen und der militärischen. In der persönlichen Kategorie liegen im Prinzip alle Machtklassen vorne. Jedi-Ritter und Sith-Krieger haben es durch ihre Connections zu Valkorions Auserwählten gebracht. Er kennt sie sogar persönlich und beide haben ihm für unterschiedlich lange Zeit sogar einmal gedient. Aus diesem Umstand haben viele Spieler bereits geschlussfolgert, dass die Story nur für Krieger und Ritter geschrieben wurde, aber das stimmt so nicht. In der politischen Kategorie sind hingegen Botschafter und Inquisitoren führend. Beide haben auf Corellia bereits einmal ihre eigenen Streitmächte befehligt und bewiesen, dass sie Verbündete gewinnen und innerhalb ihrer Fraktionen reale Macht ausüben können. Dazu kommt, dass der Botschafter wiederum eine persönliche Bekanntschaft Vitiates ist, immerhin hat er dessen Kinder verfolgt, weshalb die Jagd auf die leiblichen Kinder Valkorions durchaus zu ihm passt. Inquisitoren hatten wiederum fast den Thron des Sith-Imperiums in Griffweite und das obwohl sie sich von Sklaven hochgearbeitet hatten. Dazu kommt, dass Inquisitoren sich auf Nar Shaddaa auch einen vom Imperium unabhängigen Kult aufgebaut haben. Botschafter und Inquisitor sind also versierte Bündnisschmiede. Militärisch liegen wiederum genau diese beiden Klassen vorne, da sie auf Corellia ihre eigenen Armeen befehligt haben. Der Jedi-Ritter kann sich da auf einen sicheren Platz 2 oder 3 freuen, denn er kommandierte auf Corellia immerhin das Aufgebot des Jedi-Ordens, worunter sich auch Jedi-Meister und sogar ein Ratsmitglied befanden. Als Bezwinger des Sith-Imperators und anderer Herrscher hätten Ritter einen besonderen Anspruch auf den Ewigen Thron, was wieder ein Pluspunkt in Sachen Politik wäre.

In meinen Augen sind die Macht-Klassen nicht wegen ihrer Machtkräfte beneidenswert, sondern wegen ihrer früheren Erfolge. Für Tenebrae spielen fehlende Machtkräfte indessen keine Rolle, da er wie in Kapitel XII beschrieben in der Lage ist seine Wirtskörper mit seiner Macht auszustatten. Darum kann man in Fallen Empire auch mehrfach Valkorions Machtkräfte einsetzen, selbst wenn man nie im Leben daran denken würde ein Lichtschwert anzurühren. Das passt auch ins Bild, weil Tenebrae als Sith zu einer Zeit aufwuchs als Lichtschwerter gerade einmal von Lords wie Naga Sadow verwendet wurden und selbst Sadow war ein fähigerer Stratege und Hexer als Schwertkämpfer. Zu Tenebraes Zeiten, unter der Herrschaft des dunklen Lords Marka Ragnos, waren Machtfähigkeiten gesellschaftlich angesehen, während Schwertkampftalente eher untergingen. Hexer wie Sadow waren hoch angesehen und Sith-Tugenden wie Verrat, Machthunger und Manipulation prägten das Weltbild des jungen Tenebrae, der als Teenager zum Herrn seines Heimatplaneten aufstieg, nachdem er seine Familie und den regierenden Sith-Lord, seinen eigentlichen Vater, ermordet hatte. Tenebrae begann seine Sith-Karriere wie der Outlander als Außenseiter und Rebell, der nicht als Krieger, sondern als großer Hexer und General an die Macht gelangte. Diese Einstellung spiegelte sich auch in der Machtergreifung Lord Vitiates wieder, der auf Nathema alle verbliebenen Sith-Lords ermordete. Tenebraes Überlebenswille steckt jedoch hinter allem was er tat. Schon als Kind weigerte sich seine Mutter entgegen Lord Dramaths Befehl ihn zu ertränken, vielleicht weil Tenebrae ihr aus Selbstschutz heraus den entsprechenden Gedanken eingepflanzt hatte. Sein Überleben hätte früher oder später dazu geführt, dass ihn Attentäter seines Vaters beseitigt hätten, doch stattdessen ergriff Tenebrae die Offensive. Als die Sith wiederum unterzugehen drohten mordete sich Vitiate durch die Reihen der letzten Lords, um seine Anhängerschaft und sich in Sicherheit zu bringen, während andere lieber alles auf eine letzte Offensive gegen die Republik gesetzt hätten.

Tenebrae ist jemand der die Herausforderung sucht und immer dann den größten Kick verspürt hat, wenn er sich in eine Lage manövrierte die für jeden anderen unüberwindbar erschien. Vitiate war für die Überlebenden des Genozids an den Sith ein Held! Valkorion war für die Überlebenden des Waffentests von Iokath oder ihren nur noch in Sümpfen hausenden Nachfahren ebenso ein Held! Tenebrae kam und er machte geschlagene Völker zu glänzenden Zivilisationen. Man sollte auch das bedenken, wenn man seine Entscheidung betrachtet den Outlander zu seinem nächsten Wirt zu machen.

Das Totschlag-Argument: Ziost

Mit 4.0 und den Instant-60-Charakteren haben die Autoren eine Entscheidung getroffen bestimmte Ereignisse als kanonischen Hintergrund für die Instant-60er zu setzen, wie Ziost, das ja in Kapitel II eine Rolle spielt. Instant-60er und 65er haben eine Origin Story erlebt, aber man konnte diese nicht selbst beeinflussen. Aber wie in Shadow of Revan bzw. dem Rakata Prime-Flashpoint muss man nicht dabei gewesen sein, damit etwas passiert ist. Was ich meine ist jene einzelne Dialogzeile, in der man Revans Überleben der Fabrik bzw. seine Befreiung aus dem Mahlstrom-Gefängnis kommentieren kann. Hat man diese Flashpoints nicht absolviert kann man nur kommentieren, dass man gehört hat Revan wäre gestorben oder befreit wurde. Doch Shadow of Revan und Ziost sind kanonisch, da beide direkt oder indirekt durch Lana, Theron und Valkorion erwähnt werden. Man hat also zumindest die Ereignisse auf Ziost überlebt und damit Vitiates Super-Gedankenkontrolle widerstanden, neben allem was in der Klassenstory so passiert.

Dazu kommt nun auch, dass man sehr wahrscheinlich am Kampf gegen Revan Reborn teilgenommen hat. Dieser war allerdings ein Gruppenkampf, was die individuelle Leistung jeder Klasse deutlich schmälerte. So gesehen wären dann aber auch weder Satele Shan, Darth Mar, noch Lord Kallig, der Zorn des Imperiums, der Jedi-Kampfmeister oder der Barsen'thor alleine in der Lage gewesen Revan Reborn auf die Matte zu schicken. Zumindest hat man aber im Verlauf der 3.0 Story bewiesen, dass man auch von Revan als Nachfolger auserwählt worden wäre und mit Vitiates Wiederauferstehung baut jede Klasse so etwas wie eine persönliche Beziehung zum Imperator auf, die vorher nur beide Jedi-Klassen und der Sith-Krieger hatten. Yavin 4 und Ziost sind also der kanonische Beginn der Beziehung jeder Klasse zu Tenebrae und in seinen Augen beweist man sich kämpferisch, militärisch (Yavin 4), diplomatisch (Yavin 4 und Ziost) und im Zusammenhang mit der Macht (Ziost - Kämpfe gegen Jedi und Sith, Widerstand gegen die Gedankenkontrolle).

Kaum ist Tenebrae also wieder erwacht sieht er dieselbe Person in verschiedenen Szenarien gegen ihn aufbegehren und genau diese Person steht an der Spitze der Bemühungen ihn zu vernichten. Revan ist tot, aber nun hat Tenebraeeinen neuen "Spielgefährten" gefunden, dem er die gebührende Aufmerksamkeit widmen möchte.


Erinnert ihr euch noch an Ilum, Makeb oder Oricon?

Theoretisch sind die Kämpfe gegen Revan immer Gruppenkämpfe gewesen, ebenso wie der Kampf gegen Darth Malgus oder die Revaniter, auch wenn diese nun solobar sind. Kanonisch dürfte in allen Fällen gewesen sein, dass sich Strike Teams um diese Kampagnen gekümmert haben, womit der Sieg garantiert war und man nicht persönlich dabei gewesen sein musste. Bei den Schreckensmeistern ist es genauso, denn auf Oricon erfährt man von Styraks Tod, selbst wenn man Abschaum und Verkommenheit nur als Zitat aus Episode IV kennt. Aber man darf als Machtklasse auf Yavin 4 trotzdem kommentieren, wie einen die Atmosphäre an Oricon erinnert. Man war also wohl auf Oricon und hat dort bereits einmal einem Klima wie auf Ziost widerstanden, womit ich mit Klima die Strömungen der Macht meine.

Makeb war hingegen ein eindeutiger Solo-Erfolg! Der Archon und Großmogul Torborro starben im Kampf gegen den Outlander, doch wirklich bedeutend ist dieses gerne vergessene Addon wegen des politischen Aufstiegs der Klassen. 3.0 hat uns wieder etwas von der Macht genommen, die uns in 2.0 verliehen wurde. Gerade 3/4 der imperialen Klassen durften auf Makeb zum ersten Mal Befehle geben und sich als Commander der Makeb Task Force wie jemand fühlen der tatsächlich etwas zu sagen hat. Auf Seiten der Republik stand man hingegen eher als eine Art Botschafter da, so wie Qui-Gon Jinn und Obi-Wan in Episode I. Aber im Gegensatz zu den Jedi der Prequels war man auch als militärischer Berater tätig und agierte quasi als Special Forces-Soldat, was im Fall des Troopers perfekt zu dessen Klasse passte. Imps retteten ihr Imperium, Reps retteten eine Bevölkerung - beides Taten die Tenebrae ebenfalls vollbracht hatte.

Heimvorteile für Imperiale

Imperiale haben einen unschlagbaren Heimvorteil als Tenebrae nähere Tech-Klassen, da sie bereits auf Dromund Kaas in den Dunklen Tempel marschiert sind, der als Nexus der dunklen Seite und Heim zahlloser Sith-Geister sogar hartgesottene Sith in den Wahnsinn treiben konnte. Dort herumzuspazieren macht die Tech-Klassen zumindest zu extrem willensstarken Charakteren, die es in diesem Bereich durchaus mit Sith aufnehmen können.

Auch auf Kaas sammeln Imperiale schon deutlich früher als Reps ihre ersten Erfahrungen im "Umgang" mit Machtanwendern. Kopfgeldjäger können dort auch ihre erste Sith-Schülerin töten, wobei man später auch Darth Tormen töten könnte, einen dunklen Lord, der auf einem Level mit Dunklen Rats-Mitgliedern gesehen werden kann. Nicht zu vergessen sind auch die Erfahrungen der Imperialen auf Balmorra, Taris, Alderaan, Voss und Corellia.

Während sich Reps auf Taris nur mit Piraten und Rakghulen herumschlagen müssen kämpfen Imperiale gegen abgebrühte Widerstandskämpfer, republikanische Elitesoldaten, Jedi und vom Konflikt aufgeputschte Rakghule. Taris ist ein imperialer Sieg, aber auch das Vietnam der 1.0 Ära. Auf Voss erleben alle Imps wiederum eine Immunisierungsritual für schädliche Gedankenkontrolle, dass uns gegen Sel-Makor wappnet, aber vielleicht auch darüber hinaus hilfreich gewesen sein könnte. Und auf Corellia eliminiert man in Order 66 Manier die gesamte Jedi-Enklave. Wobei Reps auf Corellia allerdings ein Viertel des Dunklen Rats auslöschen.

Ich führe aber auch gerne noch die Verwicklungen in der Alderaan-Bonusreihe an. Während Reps sich nur damit beschäftigen müssen Haus Ulgo zurückzudrängen, müssen Imps gegen eine besonders aggressive Form der Killiks ausrücken und wie wir wissen setzen diese auch sehr stark auf Pheromone und damit eine Form von Gedankenkontrolle.

Kriegerisch stehen die imperialen Tech-Klassen ihren Vorbildern in nichts nach und mir vorzustellen wie Boba Fett aus Rache für Jango Fett einen Jedi-Tempel ausradiert wärmt mir mein Pyrotech-Herz. Auf Corellia durfte ich ein Teil dieser Kopfgeldjäger-Fantasie sein. Aber auch auf Ilum erhalten Imps die Möglichkeit mit einer an Mace Windu angelehnten Figur abzurechnen, dem aggressivsten Jedi-Ratsmitglied, Jaric Kaedan.


Darth Jadus Personalvorschlag

Der Imperiale Agent wächst im Zuge seiner Klassenstory zum perfekten Agenten der Sternenverschwörung heran, die es sich bekanntlich zum Ziel gesetzt hatte Jedi und Sith gleichermaßen zu zerstören. Dafür mussten die Agenten der Verschwörer auch in der Lage sein es mit Machtawendern aufzunehmen und genau auf diesem Gebiet brilliert der Agent. Er überlebt sogar Voss, das aus dem Trainingsprogramm der Sternenverschwörung gestrichen wurde.

Unvergesslich sind indessen die Kämpfe des Agenten gegen Darth Jadus/Darth Zhorrid, in denen man deutlich früher als jede andere Klasse auf ein Mitglied des Dunklen Rats trifft und es besiegen kann. So fähig ist der Agent also und da ist es dann kein Wunder, wenn ihm die Sith via Gedankenkontrolle Fesseln anlegen wollen. Später kämpft man in einem Höllenloch namens Taris gegen die dunkle Jedi Ky Sazen und ihren fanatischen Kult. Den Agenten gegen Jedi einzusetzen ist auch der Plan hinter der beabsichtigten Eliminierung von Ardun Kothe. Man könnte über die Altersschwäche und fehlendes Training Kothes klagen oder die mangelnde Erfahrung Ky Sazens, doch letztere hatte zusätzlich die dunkle Seite zur Verfügung und war eine profilierte Heldin der Republik. Angesichts seiner Fähigkeiten es zumindest "theoretisch" mit dem zweitmächtigsten Telepathen des Sith-Ordens (Jadus), einem dunklen Lord (Zhorrid), einer entfesselten Jedi-Kriegsheldin (Sazen) und einem trickreichen Jedi-Spion aufzunehmen, ist der Agent ein fähiger Jedikiller.

Die Möglichkeit zur Hand von Jadus zu werden hebt den Agenten ebenfalls aus der Masse hervor, zumal man als Hand von Jadus auch in der Lage gewesen sein müsste zumindest mit einigen schwächeren Lords abzurechnen und Attentate auf mächtigere Rivalen seines Meisters auszuführen. Ein absolut fähiger Attentäter - das ist die Kernqualität des Agenten, der sich so genauso auszeichnet wie der Kopfgeldjäger. Valkorions Wahl des Agenten entspricht der Vorstellung den besten Attentäter seines alten Imperiums auf seinen Sohn und seine Tochter anzusetzen. Mit etwas Hilfe, also der Macht Valkorions und Gehilfen aus der Allianz, sollte er dazu durchaus in der Lage sein.

Politisch und militärisch ist der Agent zumindest nicht die schlechteste Wahl, denn er bringt militärisches Training, Geheimdiensterfahrung und sein persönliches Netzwerk mit ein. Zudem ist der Agent eine mögliche Bannerfigur für Imperiale, die sich von den Sith abwenden wollen.


Jedi-Killer, Netzwerker, Söldner, Ein-Mann-Armee

Die Reihenfolge der Auflistung der Tech-Klassen beinhaltet durchaus eine von mir vorgenommene Wertung und so schätze ich den Kopfgeldjäger also als zweitbeste Wahl ein. Die Gründe dafür wurden beim Agenten bereits teilweise genannt. Der Kopfgeldjäger ist ein Auftragskiller, der durchaus einige Jedi und Sith unter seinen Opfern zählen kann. Darunter ein renommierter Jedi-Meister, DER Jedi-Kampfmeister und möglicherweise auch Darth Tormen. Beide Jedi-Kills des Kopfgeldjägers sind erstaunlich, denn es handelte sich um Männer die des Titels Kampfmeisters würdig waren und somit auch um Schwertkämpfer die in jüngeren Jahren vielleicht auch Arcann ebenbürtig gewesen wären. Zumindest lassen sich beide als gutes Training für den Kampf gegen Arcann verbuchen.

Der Kopfgeldjäger hat im Gegensatz zum Agenten in seiner Klassenstory auch einmal mit der GenoHaradan zu tun und setzt sich sogar gegen SIS-Killerkommandos durch, die von Jedi unterstützt wurden. Man hat als Most Wanted der Republik deutlich häufiger mit Killern zu tun als andere Klassen, vor allem jedoch mit Killern die einem ganz persönlich nach dem Leben trachten, ganz im Gegensatz zu Soldaten. Die Gegner des Kopfgeldjägers sind oftmals Duellanten, also Experten darin einen einzelnen Gegner auf die effektivste Weise auszuschalten, wobei man jedoch auch selbst zu dieser Art von Kämpfern gehört. Der Kopfgeldjäger übt eigentlich schon Jahre vorher dafür irgendwann Super-Machtanwender wie Arcann und Vaylin ins Visier zu nehmen. Ich glaube es wäre nicht falsch hier von einer "Mordskompetenz" zu sprechen.

Die Verbindung des Kopfgeldjägers zu den Mandalorianern macht ihn einzigartig, denn de facto wäre man ein Top 3-Kandidat, wenn es darum ginge einen neuen Mand'alor zu ernennen. Gewinnern der Großen Jagd steht ein immenses Prestige unter den Mandalorianern zur Verfügung, was sich auch politisch ummünzen ließe.

Nicht zuletzt die Schlacht um Corellia verdeutlicht jedoch auch, wie kompetent der Kopfgeldjäger als Ein-Mann-Armee sein kann. Spätestens Corellia macht Kopfgeldjäger zur mandalorianischen Legende. Da stürmt man das Flaggschiff der republikanischen Flotte und kämpft sich bis ins Büro des Obersten Kanzlers vor. Nach Lord Angral und Exar Kun ist der Kopfgeldjäger der dritte bekannte Mörder eines Kanzlers und er ist kein Sith, soviel also zum Prestige des Kopfgeldjägers. Wenn man bedenkt, dass Vitiate seit der Plünderung von Coruscant auch ein Auge auf Lord Angral geworfen hatte, dann dürfte der Erfolg des Kopfgeldjägers zumindest zum Auftrag geführt haben, dass eine Hand des Imperators die weitere Karriere des Jägers beobachten möge.

Der Kopfgeldjäger beweist im Grunde, dass man kein Sith-Juggernaut sein muss, um die gleichen Erfolge wie ein solcher erreichen zu können.

Bleiben die Freunde der Alten Republik auf der Strecke?

Die Reps haben keinen Dunklen Tempel, der sie schon sehr früh auf den Widerstand gegen einen Nexus der dunklen Seite vorbereitet. Und Reps fangen auch erst deutlich später an Sith zu töten, wobei sie es so gut wie gar nicht mit dunklen Jedi zu tun bekommen. Abgesehen von Ako Domi auf Nar Shaddaa. Dafür gibt man auf Balmorra und Corellia richtig Gas. Balmorra wird aus den Händen der Sith befreit, wobei man auch einige Sith-Lakaien aus dem Weg räumen darf. Auf Corellia jedoch? Dort verliert das Imperium 3 Mitglieder des Dunklen Rats (die Darths Acharon, Hadra und Decimus), wovon alle drei wichtigen Ministerien vorstanden. Auf Ilum wiederum tötet man den neuen Sith-Kriegsminister Darth Arho. Wie mächtig diese Sith jedoch sind ist fraglich, zumal es nicht immer der bessere Kämpfer, sondern die fähigeren Verschwörer an die Spitze des Sith-Ordens gebracht haben. Zumindest kümmern sich Reps auf Makeb über Großmogul Torborro, wobei dessen Archon jedoch wahrscheinlich die größere Gefahr darstellte. Politisch sind die Kills der Republikaner zweifellos bedeutender, aber kämpferisch ist ihre Stärke fragwürdig.

Der Schmuggler als galaktischer Celebrity

Tatooine ist ein guter Planet zum Sterben, jedenfalls für Machtanwender die sich gegen den Schmuggler gestellt haben. Davon gibt es innerhalb der Klassenstory nur drei und allesamt sind qualitativ vernachlässigbar, es sind nämlich nur Lords bzw. eine Jedi-Ritterin. Beim ersten Besuch auf Tatooine hat man wahlweise die Hilfe einer Sith-Lady besagte Jedi-Ritterin los zu werden oder man hilft der Jedi die Sith-Dame in ein Wüstengrab zu befördern. Beim zweiten Mal ist das Schicksal oder eher die Macht nicht so gnädig. Der Voidwolf hat einem zwei Sith-Ladys auf den Hals gehetzt und diesmal eilt einem leider keine Jedi-Ritterin oder eine freizügige Sith-Dame zur Hilfe. In Hinsicht auf ein Duell mit Arcann scheint es also so, als hätte der Schmuggler die schlechtesten Karten, denn er ist ja auch kein knallharter Elitesoldat (der hatte es jedoch nur ein einziges Mal mit einem Sith zu tun und zwar auf Voss).

Was macht man, wenn man schlechte Karten hat? Man blufft! Oder man schummelt sich durch. Der Schmuggler ist noch so schwer gepanzert, schwer bewaffnet und zum Killer ausgebildet, aber er hat einiges an Lebenserfahrung und ist ein ziemlich trickreicher und hinterlistiger Kämpfer. Man könnte auch argumentieren, dass Schmuggler vielleicht in Kampfkünsten wie Teräs Käsi (Wer hat’s erfunden? Die Schweizer? Nein, die Jünger von Palawa) geübt sind. Dann wäre der Schurke zumindest ein Kampfkünstler und kein bloßer Barschläger. Oder noch besser, vielleicht beherrscht man als Ex-Soldat ja die Star Wars-Version von Krav Maga. So oder so stellt sich die Frage wie es ein Star Wars-Krimineller mit Jedi oder Sith aufnehmen könnte, denn vor allem in den Comics schneiden diese meistens miserabel ab, außer man gehört zu einer Top-Organisation wie der Schwarzen Sonne. Gangster die gegen Jedi Erfolg haben tun das meistens durch fähige Handlanger, meistens Kopfgeldjäger oder Söldner. Aber es gab auch Fälle in denen unerfahrene Jung-Jedi gegen Schmuggler oder andere Kriminelle versagt haben. Fakt ist aber auch, die meisten Kriminellen hatten keine Erfahrung im Kampf gegen Machtanwender. Jene die diese hatten versagten wenigstens nicht ganz so schlimm, wobei das vielleicht an den hochkarätigen Gegnern lag. Ein einzelner Sith-NPC auf Ilum darf sich nicht auf dem Macht-Level mit Kyle Katarn, Luke Skywalker oder Corran Horn sehen. Und sollte man seinen Schmuggler als machtsensitiv betrachten, so hätte er die Fähigkeiten einer Darth Cognus oder eines Grauen Paladins. Im Nahkampf, wenn man kein Lichtschwert zum Einsatz bringen kann und vor Schlägen auch kaum die Zeit findet die Macht einzusetzen... da rentiert es sich, dass Jedi in der Prequel-Ära auch Nahkampftraining erhielten. Im Sith-Orden der Alten Republik jedoch? Man könnte wie im Fall der Sith zu Zeiten Marka Ragnos argumentieren, dass Nahkampftraining damals einfach nicht am Lehrplan stand, immerhin entstanden die Sith-Lords auch aus gefallenen Jedi die nur Form I und II beherrschten, da damals noch keine anderen Formen entwickelt waren. So waren Sith-Legenden wie Tulak Hord wohl vor allem Meister von Count Dookus Form II, der für den Kampf gegen andere Lichtschwertträger erfunden Form, während Form I dazu befähigte auch alternative Schwertwaffen zu führen, wie Sith-Kriegsklingen. Zu Ragnos Zeiten waren dann Machtfähigkeiten in, sodass man das Schwerttraining wohl überhaupt vernachlässigte. Mit Ausnahme von den Anhängern Naga Sadows vielleicht, die ihr Jedi-Erbe in hohen Ehren hielten und angeblich auch die ersten wireless Lichtschwerter entwickelten. Zur gleichen Zeit waren die Jedi noch total analog verkabelt und sie lernten vielleicht erst durch die Vernichtung der Sith Lichtschwerter ohne externe Energiezellen zu bauen. Umgekehrt dürften die Sith Vitiates erst durch die Infiltration des Jedi-Ordens oder „Überläufer“ wie Revan von den neuen Entwicklungen im Bereich der Lichtschwertkampfstile erfahren haben.

Der Schmuggler ist auch nur ein Mensch und ohne besonderes Training hat er sich seine Fähigkeiten wohl durch Erfahrung erworben. Eine Erfahrung die ihn sehr effektiv im Kampf gegen Gegner wie den Kopfgeldjäger werden ließ. Praktisch von seiner Ankunft auf Ord Mantell an ist der Schmuggler ein Gejagter, dem Kopfgeldjäger, imperiale Agenten und Separatisten ans Leder wollen. Man bekommt es mit Auftragsmördern zu tun, die auch schon den einen oder anderen Jedi auf ihrem Gewissen haben könnten. In dieser Hinsicht beweist der Schmuggler dann seinen Überlebenswillen, denn ohne Training, ohne die Macht und ohne eine mächtige Fraktion in seinem Rücken bringt er es zu etwas. Als er über Corellia das Kommando über die Piratenflotte übernimmt ist das rückblickend fast ein wenig foreshadowing hinsichtlich der Besteigung des Ewigen Throns. Charakterlich ist dieser von allen gejagte und nach der Macht strebende Captain Tenebrae wohl näher als die meisten anderen Klassen.


Der unwahrscheinlichste Fall ist zugleich die unbeliebteste Klassenstory

Der Soldat als Wahl macht eigentlich sehr viel Sinn, denn er ist ein höchst kompetenter Kämpfer, der eben noch nicht die Gelegenheit hatte prominente Machtnutzer aus dem Verkehr zu ziehen. Fähig wäre er sicher dazu, vor allem als militärischer Anführer, auch wenn er sich in dieser Hinsicht ebenso wenig bewiesen hat. Zumindest spricht sein Ruf für ihn und weil er sich noch gegen imperiale Zivilisten vergreifen konnte dürfte er auf beiden Seiten erheblichen Respekt genießen. Jemand der den besten General des Sith-Imperiums in die Knie gezwungen hat könnte es auf jeden Fall mit dem amateurhaften Arcann und seiner Schwester aufnehmen. Die militärische Erfahrung des Troopers macht ihn zur besten Wahl, doch persönlich und politisch hat er wenig zu bieten. Weder hat sich der Trooper durch Machthunger ausgezeichnet, noch durch einen an den Krieger (lebendig begraben) oder Inquisitor (die ganze Geister-Sache) erinnernden Überlebenswillen. Politisch ist man immer nur Soldat oder Offizier gewesen und daher nicht sonderlich einflussreich. Die Strahlkraft des Soldaten kommt eher daher, dass er relativ unbescholten ist, er hat ja nur Befehle ausgeführt. Ich persönlich finde den Soldaten als Allianzkommandant bestens geeignet, aber in seinem Fall sehe ich keinen Grund warum Tenebrae gerade ihn auserwählt hat. Wahrscheinlich wurde er nur zum Outlander weil niemand anders an Bord von Darth Marrs Flaggschiff war. Allerdings tut das meiner persönlichen Begeisterung für die Rolle des Troopers als Commander keinen Abbruch.

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Montag, 13. März 2017
Versus-Videos als Inspirationsquelle
https://www.youtube.com/watch?v=HTqdKtUSr5E

Youtube bietet einem vieles, wenn auch nicht alles was ein Fanherz begehren kann. Schon vor einigen Jahren bin ich zum ersten Mal auf Star Wars Versus-Videos gestoßen in denen damals populäre, aber auch weniger bekannte Charaktere aus den Untiefen des Expanded Universe miteinander verglichen und in ein Duell geschickt wurden. Auch wenn ich nicht mit jedem Votum oder auch einigen der Interpretationen übereinstimme, ich finde die Versus-Videos an sich sehr interessant, auch wenn sie seit dem Reboot 2014 keine Trennung zwischen Kanon und Legends ziehen, womit auch wirklich obskure und schon vor 2014 problematische Quellen wie die Clone Wars-Miniserie (die im Zeichentrickstil) als Fakt miteinbezogen werden. In der genannten Serie ging es mit Superkräften drunter und rüber, wobei Grievous damals auf einem Bein stehend mit nur drei Lichtschwertern kämpfte (das dritte führte er mit dem zweiten Bein).

Bevor ich aber anfange die meisten Interpretationen Mace Windus, Darth Malgus, Palpatines oder sogar Luke Skywalkers auf den Prüfstand zu stellen möchte ich davon sprechen was diese Videos zu bieten haben. Die Macher der Versus-Videos nutzen alle möglichen Quellen, angefangen bei Serien, Comics, Romanen und Rollenspiel-Guides, im Prinzip also alles worauf auch Wookieepedia oder Jedipedia basieren. Dazu kommt auch eine überragende Menge an Artwork und Ausschnitten aus den entsprechenden visuellen Quellen. Was hier an Lore geboten wird sucht seines gleichen und gerade die Analyse und Gegenüberstellung ist etwas, das man als Fan ja würdigt und auch selbst betreibt. Seit die Legends weiterhin fixer Bestandteil des Fundus der meisten Versus-Videos sind gibt es auch weiterhin einige Videos die sich mit The Old Republic-Charakteren beschäftigen, wie Malgus, Satele Shan, dem Helden von Tython oder sogar Arcann (Arcann vs. Ulic Qel-Droma zum Beispiel).

Gerade wenn man nach Inspirationsquellen für seine Charaktere sucht kann man bei Versus-Videos fündig werden und manchmal führen einen diese auch zu Character Profiles weiter, in denen bestimmte Charaktere für sich genommen analysiert werden. Mir haben diese Videos jedenfalls sehr geholfen meine Charaktere seit 5.0 neu zu interpretieren.

So sehe ich meinen Hüter nun in der Tradition von Jedi-Generälen wie Lord Hoth, Ulic Qel-Droma (vor seinem Fall) und Obi-Wan Kenobi, während sich mein Sith-Kriegsherr an Lord Kaan und TCW-Maul orientiert. Die Versus-Videos haben auch meine Begeisterung für Drew Karpyshyns Darth Bane-Trilogie neu entfacht, auch wenn ich Bane selbst nicht mehr ganz so hoch einschätze wie früher. Es sind nun eher die Nebencharaktere, die mein Interesse wecken und an deren Vorgeschichte ich sehr interessiert gewesen wäre. Seit des Reboots hat sich die Lore zu Bane vermutlich stark geändert, doch im groben Zügen ist er weiterhin der letzte Sith-Lord geblieben. Die Vorgeschichte allerdings - mit Kaan, Lord Hoth und dem Krieg zwischen der Armee des Lichts und der Bruderschaft der Dunkelheit - die könnte man ähnlich wie in Timothy Zahns Kanon-Beitrag THRAWN oder in Christie Goldens DARK DISCIPLE verarbeiten. Ich bezweifle nicht, dass sich Drew Karpyshyn wohl noch einmal als Autor gewinnen lassen könnte.

Rohlan aka Lord Hoth war ein interessanter Charakter, der als General, Jedi-Kampfmeister und Anführer des militarisierten Jedi-Ordens eine beeindruckende Karriere hingelegt hat, nachdem er schon als Kind davon träumte eines Tages die Sith zu vernichten. Hoths Gegenspieler Lord Kaan war ebenfalls ein Jedi-Meister, der bei seiner Mission die Sith zu vernichten jedoch einen Schritt weiter ging und die verstreuten Sith-Kriegsherrn (darunter auch so mancher Ex-Jedi wie Lord Kopecz) unter seinem Banner vereinte. Kaans Bruderschaft wurde zu so etwas wie einem dunklen Abbild des Jedi-Ordens, was die Frage aufwirft, wie der neue Kanon wohl mit den Sith der alten Republik umgehen wird. Kaans Bruderschaft unterschied sich jedenfalls stark vom Konzept der Regel der Zwei, die von Bane wiedereingeführt wurde und in der Legends-Geschichte des Sith-Ordens immer wieder mal zur Anwendung kam. In meinen Augen sind Kaan und Hoth beide mögliche Inspirationsquellen für den Allianzkommandanten, der sich ebenso als treibende Kraft darstellen lässt, die einen Kalten Krieg wieder zu einem heißen machte. Selbst wenn man zur anderen Fraktion überläuft könnte man wie Kaan ja seine Gefährten mitnehmen oder man stellt sogar fest, dass die Armee eines Lord Hoth sich zeitweise kaum noch von der der Sith unterschied. Beide kämpften als Generäle auf dem Schlachtfeld für unterschiedliche Visionen einer Neuordnung der Galaxis. Hoth sicherte das Überleben der Republik und des Jedi-Ordens, Kaan versuchte die korrupte und schwache Republik zu stürzen, die nur noch von einem völlig verlogenen Jedi-Orden aufrecht erhalten wurde. Kaans "Sith" waren teilweise nur noch in der dunklen Seite geschulte Machtanwender die gegen die Jedi kämpften. Die Jedi dienten hingegen seit Jahrhunderten als Soldaten, sodass sie auch als solche und damit kaum besser als die Sith kämpften. Mehrmals hätte Kaan die Jedi fast besiegt und Hoth kommentierte selbst, wie sich die Macht auf Ruusan grau färbte. "Sith" und "Jedi" verloren als Bezeichnungen an Bedeutung. Aus dieser Schlacht gingen beide Seiten schließlich gereinigt hervor.

In einem Versus-Video über Marka Ragnos fand auch eine meiner Lieblingstheorien Verwendung, nämlich, dass die Sith des Alten Reichs Marka Ragnos (und Vitiate/Tenebrae war einer von ihnen) keine geübten Schwertkämpfer waren und stattdessen in Demonstrationen von Sith-Magie, Verschwörungen und Bürgerkriegen entschieden wer der mächtigste von ihnen war. Aus dieser Tradition entstand auch das durch Thanaton bekannt gewordene Kaggath. Die alten Sith waren höchst rituell veranlagt. Vitiate wuchs als einer dieser alten Sith auf und er wandte sich wohl durch Revan inspiriert von seinen Wurzeln ab. Ich verspüre hinsichtlich Valkorions Verrat am Imperium den gleichen Ärger wie viele Kritiker der Zakuul-Storyline, aber ich teile nicht wild gegen BioWare aus, sondern schieße lieber auf Valkorion. Valkorions goldverziertes und dekadentes Imperium war ein Verrat an den Sith und je öfter ich Kapitel II als Sith-Krieger spiele, desto mehr begreife ich Valkorions Hobby-Imperium als Verrat an den Sith. Jemand der sich derart vom Sith-Imperium abgewendet hat, die Ewige Flotte, eine machtstarke Welt und sogar Gelder des Imperiums zweckentfremdete, der hat einen Prozess verdient. Was Valkorion getan hat war höchst unpatriotisch, wenn nicht sogar Hochverrat. Dass er nun ein Opfer des Zorns des Imperiums wurde ist späte Gerechtigkeit.

Mit einer Flotte und einer aus Söldnern und Deserteuren bestehenden Armee gleicht der Allianzkommandant so manchen Kriegsherrn aus der Legends-Version der Ära der Neuen Republik. Ob nun Thrawn, Zsinj, Daala, Sate Pestage oder Ysanne Isard, fast jeder Kriegsherr begann seine Karriere mit der Kontrolle über mehrere Schiffe der imperialen Flotte. Mit einem Sternenzerstörer, so hieß es, könnte man seinen eigenen Planeten regieren. Mit den vage an Count Dookus Separatisten erinnernden Kreuzern der Ewigen Flotte und ihren Droidenbesatzungen kann die Allianz zum Zünglein an der Waage im Ringen um die galaxisweite Vorherrschaft werden. Es ist dann vielleicht kein Wunder, wenn ich mir viel von der Inspiration für meinen Sith-Kriegsherrn von Thrawns Imperium der Hand, Daalas Privatarmee aus Legacy of the Force oder den Fraktionen der Legacy-Ära geholt habe. In den Legacy-Comics kommandierte auch Admiral Gar Stazi nur eine Flotte und er wurde schließlich zum Hoffnungsträger einer Wiederrichtung der Republik bzw. der Galaktischen Allianz. Genauso kommandierte Kaiser Roan Fel nur noch die Truppen und Schiffe rundum seine Festungswelt Bastion. Aber man könnte auch die Jedi-Königin Tenel Ka und ihre Tochter Allana Solo aufgrund ihrer militärisch-politischen Bedeutung als mögliche Vorbilder für den Allianzkommandanten betrachten. Tenel Ka, die halbdathomirische, einarmige, ein Lichtschwert aus einem Rancor-Zahn tragende, als Jedi ausgebildete Königin des Hapes-Konsortium ist außerdem einer der schillerndsten Charaktere der Legends, jedenfalls meiner Meinung nach. Jemand wie Tenel Ka macht deutlich, dass man bei Hintergrundgeschichten auch ziemlich wilde Theorien verfolgen kann.

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Alte Ziele, neue Motive: Eine Art Rückkehr
Fast war es so als hätte ich SWTOR aufgegeben, doch dann irgendwann bis ich wieder an. Und wenn sich etwas reimt muss es richtig sein. Ich habe Monate lang quasi überwintert, bis mich das gegenwärtige EP-Event und die Hinweise auf Iokath wieder dazu geführt haben zu überlegen, ob ich mein Abo doch verlängern sollte, jedenfalls wenn sich die aktuelle Laufzeit dem Ende zuneigt.

Seit 5.0 habe ich fast ausschließlich meinen Hüter gespielt und mit diesem dank des EP-Events erst wirklich große Fortschritte erzielt. Nun sitzt er auf Tier 3 und darf sich dank PVP sogar über den Titel Kriegsheld freuen. Das hatte ich schon ewig vor, aber nie wirklich angegangen, genauso wenig wie meinen Hüter in GSF einzuführen. Vor einigen Monaten war der Hüter noch nicht einmal Kampfmeister und hatte selbst die GSF-Intro-Quest noch offen. An sich war mir PVP auf Dauer meist zu trocken, denn selbst Tapferkeit, ein paar Kills mehr auf die 50.000 und Marken motivierten mich nicht dauerhaft. Doch das Galactic Command-System schenkt mir alle paar Matches eine Loot Crate mit Gefährtengeschenken, Jawa Schrott, Marken und der Chance auf einen brauchbaren Gear Drop. Das hat mich sehr stark motiviert etwas mehr PVP zu wagen als vorher und auch GSF hilft.

Grundsätzlich würde ich mich lieber in GSF vergnügen, aber genau dort gibt es theoretisch weit weniger für mich zu holen. Aber dafür bin ich in GSF völlig vom echten Grind verschont. Der echte Grind, das sind für mich die Tapferkeitsränge und die PVP-Kills die mir noch für zwei ganz bestimmte Erfolge fehlen. Meine Neigung dazu mit PVP-Charakteren selten über Tapferkeit 60 hinaus zu spielen hat dazu geführt, dass ich bis dato nur einen Kriegsherrn (Tapferkeit 90 besitze) und meine Vorliebe fürs Gewinnen hat mich dazu geführt anstatt zu zergen lieber bei den Nodes abzuhängen. Da das auf Dauer ziemlich langweilig werden kann bin ich auch immer nur maximal ein paar Monate aktiver PVPler gewesen. Seit dem Erfolg mit meinen Hüter und den übermäßig vielen Siegen der Imps während meiner Spielzeiten habe ich allerdings wieder die Seiten gewechselt. Nun ringt mein Juggernaut darum all das zu erreichen was noch möglich ist: Tapferkeit 100 (von 90 aus), 10.300 PVP-Kills (von 39.700 aus) und Command Rank 300 (aktuell bei 115)

Mit 5.2 am Horizont sehe ich keinen Grund meine Marken auszugeben und so lebe ich vom via Vermächtnis verschobenen Gear-Vorsprung meines Hüters und allem was für meinen Jugger so droppt. Die Ziele sind die gleichen wie immer, aber dieses regelmäßige "Ding Ding" nach den Matches und die Möglichkeit zwischendrin mittels Kapitel 2-Speedruns zusätzliche CXP zu farmen geben mir einiges zu tun. Es hilft auch, dass mir die Siege an sich egal geworden sind. Was für mich zählt sind nun Kills, denn Matches muss ich so oder so einige hundert durchhalten.

Als netten Nebeneffekt beginne ich auch wieder die Mechanik meiner Lieblingsklasse besser auszureizen und zu verstehen, was mir sicher hilfreich sein wird, wenn ich mich an die restlichen Veteranen und Master Mode Kapitel wage. In der Vergangenheit war es oft so, dass ich meinen Jugger gerade dann am besten beherrschte wenn ich drauf und dran war die Motivation zu verlieren. Im Moment ist das auch so. Während ich als Jugger aufblühe und mich an all die alten Tricks erinnere, beginnen mich mein Jedi-Schatten und Sith-Attentäter zu reizen. Guard, einen moderaten Self Heal, Spotts und eine Art Machtsprung hat mein Jugger ja auch, aber der Atti brächte Sprint, Stealth, drei Stuns, einen konischen Force Push (mit Upgrade-Optionen) und ein Doppelklingenlichtschwert mit. Im Grunde ist mein fanatisch heller Schatten storytechnisch genauso orientiert wie mein Hüter, weshalb der Unterschied sehr gering wäre. Auf imperialer Seite hingegen?

Mein Sith-Attentäter war in der 1.2 und 2.0 Ära mein Main und durfte zahllose HM Flashpoints und sogar die eine oder andere Ops tanken. Seit 4.0 tobt er sich als DD aus, wobei ich noch nicht sonderlich viel mit ihm angestellt habe. Dass er nicht einmal in meinen Fetten Fünf auftaucht (meinen 5 mit Allianzkisten vollgestopften Charakteren, mit Einfluss 20 in allen 4 Fachabteilungen der Allianz) liegt daran, dass er mir nicht sonderlich sympathisch ist. Am liebsten wäre es mir mittels eines Erweiterten Klassen-Wechsels (immer noch mein Lieblings-Wunsch-Feature) meinen Hexer in einen Attentäter umzuwandeln. Ich würde mir sogar Kartellmünzen für dieses Verfahren kaufen. Bei meinem Pyrotech bin ich da etwas zögerlicher. Mercs sind derzeit die Flavour of the Month-Klasse im PVP, sodass ein harter Nerf nicht ausbleiben wird. Zugleich ist der Pyrotech seit seinem letzten Nerf bemitleidenswert, aber ich hänge irgendwie an ihm, seit ich 2011 auf Voss zum ersten Mal mit dem Pyrotech-Skillbaum experimentiert habe (mein PT wurde allerdings gezwungenermaßen Schildtech und damit Tank).

Was mögliche Alts betrifft verlege ich mich also darauf lieber noch abzuwarten. Allerdings hätte ich auch schon überlegt meinen dunklen Ritter oder hellen Krieger aufzubauen, zumal beide in und durch Iokath eine Karriere als Möchtegern-Sith und Möchtegern-Jedi vor sich haben könnten. Gerade für den dunklen Ritter hätte ich tonnenweise Lore zur Hand diese Entscheidung zu erklären. Und mein heller Krieger träumt schon seit seiner Entstehung davon beim Jedi-Orden anzuklopfen. Es stimmt schon, dass ich zwischen meinem hellen republiktreuen Hüter und meinem einigermaßen dunklen imperialen Krieger einen an Zakuul orientierten dritten Mann suche, der evtl auch etwas mit den sehr geilen Doppelklingenlichtschwertern der letzten Monate anfangen könnte. Storytechnisch würde es sehr viel Sinn machen eine Art Kaiser von Zakuul mit zakuulischen Waffen zu equippen und in der Story pro-Zakuul-Entscheidungen treffen zu lassen. Dafür kämen außer dem dunklen Ritter, der helle Jugger, Schatten und Attentäter in Frage, aber alle drei haben sich gegen eine Romanze mit Lana entschieden, etwas das mein Hexer allerdings miteinbringen würde.

Mein Hexer ist mein meistgespielter Charakter, der auch die meisten Ops von innen gesehen hat und als Krönung seiner Karriere eine Maske von Furchtzahn in Sektion X besitzt. Dazu kommt das eine oder andere sehr gelungene Sith-Set. Seit dem Hexer-Nerf in 5.0 fühle ich mich mit dieser Klasse jedoch und unwohl und es fiel mir immer schon schwer ein passendes Lichtschwert für ihn auszuwählen. Außerdem fehlen dem Hexer jene Solo-Qualitäten die ein Schatten oder Attentäter mitbringt, was sich wiederum auf dessen Stealthfähigkeit und den Spott zurückführen lässt. Als Hexer hatte ich in der Eternal Championship im Vergleich mit Attentäter und Schatten auch deutlich mehr Probleme. Wenn ich mir also ein Triumvirat aufbauen möchte, dann mit einem Char der auch spielmechanisch etwas nützliches miteinbringt. Während ich es mir zwar gut vorstellen kann als Hexer an Ops teilzunehmen oder sogar durch Daily-Gebiete zu fegen bin ich nicht so begeistert, wenn es um ein einfaches PVP-Match oder Tacticals geht. Meine Jugger können an vorderster Front die Rolle eines Tanks übernehmen, mein Hexer eher nicht. Aber mein Hexer hat eine aktive Romanze mit Lana Beniko und eben all diese schönen Titel und Story-Entscheidungen.

Ich warte hinsichtlich des dritten Manns also doch lieber auf die mögliche Einführung eines EK-Wechsels (der imo seit der Abschaffung der Basis-Klassen in 5.0 wahrscheinlicher geworden ist, aber trotzdem einiges und vielleicht zuviel an Entwicklungszeit benötigen würde).

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Umfrage der Woche: Game Update 5.2
Worauf freut ihr euch beim kommenden Game Update 5.2 am meisten?
Tyth - den neuen Ops-Boss
Iokath - das neue Daily-Gebiet (samt Ruf-Fraktion und Items)
Imperium oder Republik - die neue Story
Malavai Quinn und Elara Dorne - die Rückkehr zwei alter Gefährten

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Created by pfannenstiel on 13. Mär, 09:01.

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Samstag, 11. März 2017
Iokath und die Folgen: Cross Faction PVP und PVE
Mehr Odessen! In meinen Augen war das Odessen-Kriegsgebiet ein voller Erfolg, auch wenn die Mechanik bis heute so manchen vokalen Gegner hat. Aber solche Gegner fand bisher jedes neue Kriegsgebiet und selbst die klassischen sind nicht alle jedermanns Liebling. Geschmäcker sind eben verschieden. Aber was Odessen bewirkt hat ist das Zusammenspiel beider Fraktionen in einer Warteschlange und so wird garantiert, dass deutlich schneller und öfter Matches zustande kommen. Und Odessen passt zur Story. Mit den Spekulationen um mögliche Fraktionswechsel in der Story und angesichts des Fortbestands der Allianz wäre es nicht verkehrt den nächsten Schritt zu wagen.

Neue und alte Kriegsgebiete

Schon nach der Veröffentlichung von Odessen kündigte BioWare an zumindest zu untersuchen, ob man auch andere Kriegsgebiete (vor allem Huttenball, aber auch Arenen) in Cross Faction-Kriegsgebiete umzuwandeln. Dazu würden auch neue fraktionsneutrale Kriegsgebiete passen, sowie die Umwandlung von existierenden Kriegsgebieten in "Trainings-Szenarios".

Fraktionsneutrale Aufstände, neue Flashpoints und Operationen

Vergangenen Content umzuwandeln wird BioWare aus Story-Gründen im PVE-Bereich nicht wagen können, doch zumindest bei den Aufständen würde sich eine an Odessen angelehnte fraktionsneutrale Warteschleife eignen. Bei neuen Flashpoints und Operationen wäre es im Gruppenfinder dann auch möglich diese Technologie zu implementieren. Erzählerisch wäre ja jeder Teil der Allianz.

Möglichkeiten

Die Chance ist da, doch ob BioWare sie ergreifen wird ist unklar. Ob das ganze helfen oder den Aufwand rechtfertigen würde wage ich nicht zu beurteilen, dafür bräuchte man schon die konkreten Zahlen. Auf manchen Servern und zu bestimmten Zeiten wäre es sicher nett "noch ein Match" zusammen zu bekommen, doch muss das sein? Schlussendlich würde der technische Aufwand für ein derartiges neues Feature Entwicklungsresourcen benötigen, die man auch in etwas spannendes neues investieren könnte.

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